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Das <strong>AWO</strong>-<strong>Blatt</strong> – <strong>Ausgabe</strong> Nr. 4 – <strong>Oktober</strong> <strong>2009</strong><br />

Qualität hat ihren Preis<br />

Lichtenberger Beirat führt Fachtag zum Thema<br />

"Qualität und Finanzen in der Jugendarbeit" durch.<br />

Bereits in der letzten <strong>Ausgabe</strong> des<br />

<strong>AWO</strong> <strong>Blatt</strong>es wurde auf die unzureichende<br />

Finanzierung der Jugendarbeit<br />

nach § 11,1 SGB VIII hingewiesen. Die<br />

daraus resultierenden Forderungen<br />

des <strong>AWO</strong> Landesverbandes an die politisch<br />

Verantwortlichen des Landes<br />

Berlin wurden am Montag, den 13.<br />

Juli <strong>2009</strong> bei einer Fachtagung des<br />

Lichtenberger Beirats für Jugendarbeit,<br />

Jugendsozialarbeit und Familienförderung<br />

aufgegriffen.<br />

Zu dem Thema "Qualität und Finanzen<br />

in der Jugendarbeit" wurden auf<br />

der einen Seite Fachkräfte der Kinder-<br />

und Jugendarbeit eingeladen und auf<br />

der anderen Seite natürlich aber auch<br />

politisch Verantwortliche in Jugendhilfeausschüssen,Bezirksverordnetenversammlungen<br />

und Bezirksämtern.<br />

Der Bezirk Lichtenberg ist im Hinblick<br />

auf die Übertragung von öffentlichen<br />

Jugendfreizeiteinrichtungen in<br />

freie Trägerschaft ein gutes Beispiel<br />

dafür, die Kinder- und Jugendarbeit<br />

qualitativ zu sichern und in einer sozialräumlich<br />

orientierten Jugendhilfe<br />

weiterzuentwickeln. Sowohl für die<br />

vertragliche Gestaltung und Finanzierung<br />

als auch für die Steuerung<br />

der Kinder- und Jugendarbeit durch<br />

Zielvereinbarungen zwischen freier<br />

und öffentlicher Jugendhilfe ist Lichtenberg<br />

beispielgebend. Indem sich<br />

der Bezirk im Jahre 2007 dafür entschied,<br />

90% seiner offenen Jugendfreizeiteinrichtungen<br />

an freie Träger<br />

zu übertragen, hat er mutige Schritte<br />

bewiesen. Viele Bezirke stehen vor<br />

ähnlichen Entscheidungen zur Übertragung,<br />

Qualitätsentwicklung und zur<br />

Finanzierung der Kinder- und Jugendarbeit.<br />

Deshalb wurden im Rahmen<br />

der Veranstaltung einige Beispiele<br />

gelingender Qualität vorgestellt und<br />

auch Impulse für die berlinweite Diskussion<br />

zum Thema Finanzierung und<br />

Vertragsgestaltung gegeben. Es ist<br />

gelungen Politik und Verwaltung, Jugendhilfe<br />

und Finanzen, Bezirks- und<br />

Landesebene zusammenzuführen, um<br />

die Debatte voranführen<br />

zu können. Über<br />

100 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer<br />

aus verschiedenen<br />

Bezirken Berlins haben<br />

am Fachtag<br />

teilgenommen.<br />

Neben Impulsreferaten<br />

und offenen<br />

Diskussionsrunden<br />

zu den Bedingungen der Kinder- und<br />

Jugendarbeit wurden einige Projekte<br />

und Praxisbeispiele anschaulich vorgestellt,<br />

so auch ein Projekt des Judith<br />

Auer Jugendfreizeitclub der <strong>AWO</strong><br />

Berlin Kreisverband Südost e.V. Micaela<br />

Daschek schilderte eindrücklich<br />

und präsent, wie es den Jugendlichen<br />

des Judith Auer Clubs gelingen kann,<br />

den Übergang von der Schule in die<br />

Berufswelt effi zient zu gestalten. Die<br />

Projektidee "Survival of the fi ttest" ist<br />

so konzipiert, dass Jugendliche eine<br />

5-tägige Rallye durchlaufen, bei der<br />

ihnen Verantwortung übertragen wird.<br />

Angeleitet von sogenannten Guides erhalten<br />

die Jugendlichen während der<br />

5 Tage diverse Arbeitsaufträge, wie<br />

beispielsweise beim Berufsberater einen<br />

Termin zu vereinbaren oder aber<br />

eine Krankenversicherung abzuschließen.<br />

Ziel ist es, sowohl berufl iche und<br />

soziale Schlüsselqualifi kationen, als<br />

auch die Fähigkeit zur Selbstorganisation<br />

zu erlangen. Die Mitarbeiter des<br />

Jugendclubs "Judith Auer" möchten<br />

mit dem Projekt erreichen, dass die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer an<br />

Beschäftigungs-, Qualifi zierungs- und<br />

Ausbildungssysteme herangeführt<br />

werden und eine Integration in den<br />

Arbeitsmarkt gefördert wird. Diese<br />

Projektidee ist ein hervorragendes<br />

Beispiel für qualitative Angebote im<br />

Bereich Jugendarbeit und wird im<br />

Herbst <strong>2009</strong> erstmals umgesetzt, so<br />

Frau Daschek.<br />

Am Ende des erfolgreichen Fachtages<br />

stellten sich auf dem Podium<br />

– Seite 14 –<br />

Vertreterinnen und Vertreter der Wohlfahrtsverbände,<br />

Vertreterinnen und<br />

Vertreter der beteiligten Senatsverwaltungen<br />

für Jugend und Finanzen und<br />

Gäste aus dem Abgeordnetenhaus<br />

Frage und Antwort. Unter den genannten<br />

Podiumsteilnehmern bestand Konsens<br />

dahingehend, dass es zeitnah<br />

zum Abschluss eines Rahmenvertrages<br />

für die Angebote der Kinder- und<br />

Jugendarbeit zwischen dem Land Berlin<br />

und der Liga der freien Wohlfahrtspfl<br />

ege kommen muss.<br />

Infolgedessen wird als Ergebnis des<br />

Fachtages an den Berliner Senat und<br />

die Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspfl<br />

ege appelliert, in einen fachpolitischen<br />

Diskurs einzutreten, um<br />

die Qualität und dauerhafte Finanzierung<br />

von Angeboten der Kinder- und<br />

Jugendarbeit zu sichern. Auch Jens<br />

H. Ahrens, Geschäftsführer des <strong>AWO</strong><br />

Kreisverband Südost e.V. ist der Meinung,<br />

dass für die derzeitige uneinheitliche<br />

Finanzierung kein sachliches<br />

Motiv vorliegt. Das Land Berlin ist<br />

dringend aufgefordert, die ungerechte<br />

Verteilung der Finanzmittel zügig<br />

zu ändern, nicht zuletzt auch, um die<br />

gute Zusammenarbeit zwischen öffentlichen<br />

und freien Trägern weiterhin<br />

gewährleisten zu können.<br />

Einig waren sich die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer darüber, dass die<br />

vom Beirat Jugendarbeit durchgeführte<br />

Fachtagung ein sehr gelungener<br />

Schritt auf dem schwierigen Weg zu einem<br />

Rahmenvertrag über die Jugendarbeit<br />

in Berlin war. Ulrike Reimann

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