28.11.2012 Aufrufe

Download AWO-Blatt Ausgabe 4 - Oktober 2009 - Herzlich ...

Download AWO-Blatt Ausgabe 4 - Oktober 2009 - Herzlich ...

Download AWO-Blatt Ausgabe 4 - Oktober 2009 - Herzlich ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Blind die Welt sehen – Die Malerin Silja Korn<br />

Fortsetzung<br />

Wie eine Blinde malt und ihre Bilder<br />

betrachtet, erläutert Korn so: "Die<br />

Farbe wird pastös, also sehr dick,<br />

mit Pinsel, Spachtel oder auch mit<br />

den Händen aufgetragen. Zusätzlich<br />

wird mit verschiedenen Pasten, Sand<br />

und anderen Materialien gearbeitet.<br />

Die entstandene Oberfl ächenstruktur<br />

kann man nach dem Trocknen ertasten<br />

und auf<br />

diese Weise<br />

die Bilder<br />

betrachten".<br />

"Wenn die<br />

Bilder aber<br />

auch für<br />

Sehende<br />

Die Sonnenkinder<br />

Adlershof gehört zu den guten Adressen<br />

Berlins. Der Wissenschaftsstandort<br />

fl oriert, die Wohnhäuser sehen<br />

proper aus. Renovierter Altbau hier,<br />

sanierte Platte da. Adlershof scheint<br />

weit weg von den sozialen Brennpunkten<br />

Berlins.<br />

Soviel Positives kann man auch über<br />

die Adlershofer Zinsgutstraße sagen,<br />

muss aber unbedingt noch eins<br />

hinzufügen: Mitten in diesem Wohngebiet<br />

erhebt sich, umgrünt, fast<br />

mediterran anmutend, ein fl acher<br />

Bau mit Glastürmchen und Bullaugen.<br />

Eine Kinderburg, das Reich der<br />

Sonnenkinder.<br />

Die wichtigsten Bewohner des Reichs<br />

sind zwischen ein und sechs Jahren<br />

alt, siebzig Kinder an der Zahl.<br />

nach etwas aussehen sollen, bedarf<br />

es hin und wieder einer korrigierenden<br />

Hand von jemandem, der sieht",<br />

fügt Silja Korn hinzu. Bei ihr ist diese<br />

"Strand" "Regenbogenblitz"<br />

Allmorgendlich kommen sie zusammen<br />

und beratschlagen, was ein jeder<br />

von ihnen den Tag über zu tun gedenkt.<br />

Danach verteilen sie sich über<br />

die Räume, von denen jeder ein anderes,<br />

ganz eigenes Abenteuer bietet.<br />

Da ist beispielsweise der Raum mit<br />

den Computern, wo Kinder ihren Führerschein,<br />

wenn auch nicht den fürs<br />

große Auto, so doch den für den großen<br />

PC machen können. Fotografi ert<br />

wird dort auch und Schattenspiele<br />

werden veranstaltet.<br />

Andernorts wird musiziert, bewegt<br />

man sich zum Tanz. Es gibt Räume,<br />

da wird geforscht, da wird gerechnet<br />

und die Welt studiert. Überall wird gespielt,<br />

gebastelt, getobt und viel geredet.<br />

Ja, das übt. Als Kind muss man<br />

– Seite 8 –<br />

sehende Helferin Marita Kewenig, Juristin<br />

und eine Freiwillige von <strong>AWO</strong>-<br />

ExChange. Beide treffen sich seit<br />

einigen Monaten einmal in der Woche<br />

im Treffpunkt Thomasstraße und lassen<br />

dort Bilder entstehen. Zwischen<br />

beiden funkte es auf Anhieb, künstlerisch<br />

und menschlich. Die Weltsicht<br />

beider stimmt überein.<br />

Die Bilder von Silja Korn sind bis Jahresende<br />

im Rahmen einer Ausstellung<br />

der Donnersmarck-Stiftung zu sehen.<br />

Im nächsten Jahr würde sie gern ihre<br />

Werke in Räumlichkeiten der <strong>AWO</strong><br />

präsentieren. Ihre Kunst macht Mut,<br />

den Blinden und den Sehenden.<br />

Claus Foerster<br />

viel lernen, um sich in der Welt um die<br />

Burg, in der Welt der Erwachsenen behaupten<br />

zu können, aber hier macht<br />

das Lernen Spaß.<br />

Es soll nicht verschwiegen werden,<br />

dass im Reich der Sonnenkinder auch<br />

ein paar Erwachsene leben. Da ist zu<br />

förderst die Burgherrin und Chefi n<br />

Frau Haack, nebst acht weiteren Erzieherinnen.<br />

Ganz wichtig aber auch die<br />

Köchinnen und die Reinigungskräfte:<br />

Ohne sie gäbe es das gute und gesunde<br />

Essen nicht, ohne sie wäre die Burg<br />

nicht stets so sauber.<br />

Doch eigentlich ist – trotz Glastürmchen<br />

und Bullaugen – das Reich der<br />

Sonnenkinder keine Burg, sondern<br />

ein offenes Haus mit offenen Türen.<br />

Oft gehen die Sonnenkinder hinaus, in<br />

den großen Garten beispielsweise, der<br />

das Haus umgibt.<br />

Oder sie besuchen die Bibliothek.<br />

Dort hörten sie unlängst von Stiefel<br />

Franz und Stöckelschuh Susi. Der<br />

Geschichte aus dem Buch hauchten<br />

die Sonnenkinder Leben ein. Aufwendig<br />

bastelten sie das ungleiche Paar<br />

nach und gaben den beiden noch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!