DIE KARTEI „SPIELKETTEN FÜR DAS KINDERGARTENALTER”

DIE KARTEI „SPIELKETTEN FÜR DAS KINDERGARTENALTER”
1. Was ist eine Spielkette?
Eine Spielkette ist eine Folge von Spielen, die durch eine Geschichte verbunden sind,
die der Spielleiter erzählt. Sie veranlasst die Teilnehmer, beim Mitspielen Phantasie zu
entwickeln, ohne dass Theater gespielt wird. Sie stellt daher ein tolles Angebot für Kindergeburtstage,
Kinderfeste, Feten von Jugendlichen oder Erwachsenen und überhaupt
für alle Gelegenheiten dar, bei denen man mehrere Spiele spielen möchte. Eine Spielkette
ist außerdem eine gute Möglichkeit, schöne alte Spiele neu zu verpacken und mit
Lust neu zu entdecken.
II. Wie alt dürfen die Spieler sein?
Die Altersangaben sind ein prinzipieller Hinweis, von welchem Alter an eine Spielkette
geeignet ist. Durch leichte Veränderungen - häufig nur durch eine andere Wortwahl -
kann man aber eine Kette so gestalten, dass es altersmäßig nach oben hin kaum Grenzen
gibt.
III. Wie gehe ich mit der Kartei um?
a) Viele Spielketten sind auch durch Weglassen z.B. der Bastelaktionen oder Hinzufügen
von Spielen leicht zu verändern. Wenn bestimmtes Material - etwa ein Fallschirm
- nicht zur Verfügung steht, kann man häufig auf ähnliche Materialien ausweichen
- im genannten Fall z.B. auf Decken oder ein großes Tuch - oder man setzt
ein anderes Spiel dafür ein.
b) Basteiaktionen: Für Kinder ist es besonders schön, wenn sie nach dem Spielen etwas
Selbstgebasteltes mit nach Hause nehmen können. Das Erleben im Spiel bekommt
so konkrete Gestalt und erinnert an die Spielkette. Bei Dingen, die geklebt
werden müssen, sollte man unbedingt auf einen materialgerechten Kleber achten,
damit die Freude lange erhalten bleibt.
c) Essen: Weil die Spielketten in erster Linie für Feste gedacht sind und bei Festen
meist gegessen wird, habe ich häufig ein Essen in die Spielkette mit eingebaut. Dabei
sollten die Speisen mit dem Thema der Spielkette in Zusammenhang stehen.
Häufig lässt sich dies bereits durch eine Namensänderung durchführen, z.B. statt
Berliner "Indianerkrapfen"; dazu gibt es dann "Büffelwasser", oder man macht
"Büffelwürste" und steckt sie in "Brotbaumrinde", hierzu trinkt man dann "Manitu-
Wein". Übrigens ist es nach meiner Erfahrung ein Gerücht, dass Kinder an Festen
Mohrenköpfe und andere Süßigkeiten lieben. Die meisten ziehen salzige Speisen
vor.

d) Musik: Häufig kann man mit Musik in den Spielketten mehr Atmosphäre schaffen.
Geeignete Musik findet sich z.B. auf folgenden Cassetten:
Anne Kaffeekanne Fredrik Vahle Best.Nr. MC 8388 und 847139
Der Elefant Fredrik Vahle Best.Nr. MC 8267 und 847061
Die Rübe Fredrik Vahle Best.Nr. MC 900 und 847058
Hitkonfetti Kunterbunt Best.Nr. CD 295507
21 Wagen lkea Family Best.Nr. LC 0162
Die erste Bestellnummer ist für den Buchhandel, die zweite für den
Schallplattenladen. Die meisten Cassetten gibt es inzwischen auch als CD.
IV. Wie bereite ich eine Spielkette vor?
Der Spielleiter macht sich in der Vorbereitungsphase am besten eine Checkliste.
Auf dieser stehen alle Dinge, die zur geplanten Spielkette nötig sind. Es ist wichtig,
alles Material bereit zu haben, um den Verlauf der Spielkette nicht unnötig zu
unterbrechen. Eine Checkliste gibt dem Spielleiter zudem ein sicheres Gefühl, was
sich positiv auf den Ablauf der Spielkette auswirkt. Der Spielkette schadet es
nicht, wenn der Spielleiter einen kleinen Merkzettel als Gedächtnisstütze hat.
Eintrittskarten, die auf die Spielkette und deren Thema hinweisen, animieren die
Spieler, sich im voraus schon auf das Thema einzustellen. Bei älteren Spielern
empfehle ich sogar einen Brief.
Die Raumgestaltung ist ein weiterer wichtiger Punkt. Ein paar Plakate, Fotos oderspezielle
Gegenstände geben dem Raum eine themengerechte Atmosphäre und
helfen den Spielern, sich leichter in die Geschichte hineinzufinden.
V. Was ist sonst noch zu beachten?
a) Am Ende der Spielkette muss sich der Spielleiter im Rahmen der Geschichte
verabschieden und damit deutlich machen, dass die Kette nun zu Ende ist. Die
Phantasie der Kinder findet sonst schwer wieder aus einer Geschichte heraus,
wenn sie sich einmal hineingesteigert haben. Deshalb sollte auch nach der
Spielkette noch Zeit zum Reden bleiben.
b) Blindspiele: Blindspiele erfordern vom Spieler großes Vertrauen. Mit den
Ängsten, die dabei entstehen können, muss behutsam umgegangen werden.
Wenn ein Spieler die Augen nicht schließen will, muss das respektiert werden.
Um Unsicherheiten zu vermeiden, sollten die Augen auf keinen Fall verbunden
und der Raum nicht restlos abgedunkelt werden. Häufig hilft auch der Hinweis,
dass der Spielleiter aufpasst, damit niemand anstößt.

) Zuschauer: Zuschauer darf es bei Spielketten nicht geben. Sie irritieren die
Spieler. Entweder müssen sie den Raum verlassen oder mitspielen. Dies gilt
insbesondere für Mütter und Väter von mitspielenden Kindern.
c) Spielketten haben ihre eigene Dynamik. Einem Spielleiter kann es passieren,
dass die Kinder (oder auch Erwachsene) anfangen, die Geschichte selbst in die
Hand zu nehmen. Es werden Rollen verteilt, oder die Spieler bleiben an einem
Ort und lassen ihrer Phantasie freien Lauf, obwohl der Spielleiter schon lange
zur nächsten Station gehen~ will. Dies können für den Ablauf der Spielkette
kritische Situationen sein. Der Leiter soll hier möglichst die Spielereien der
Teilnehmer aufnehmen, muss sie aber dann in die eigene Geschichte einbauen,
um fortfahren zu können.
DIE THEMEN DER SPIELKETTEN:
Besuch im Indianerdorf
Das Geburtstagsgeschenk
Kinder, rettet das Osterfest
Der Schatz in der Kaukauhöhle
Was macht der Nikolaus?
Zaubermeister Xaxelbraxel
Mit Phantasie und Pappe
Blas, Sommerwind, blas
Der wilde Riese Wilhelm
Weltreise