N A C H R I C H T E N 4 2006 - Publikationen - ARL
N A C H R I C H T E N 4 2006 - Publikationen - ARL
N A C H R I C H T E N 4 2006 - Publikationen - ARL
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Biokraftstoffe zweiter Generation in Zukunft noch interessanter<br />
werden. Die Photovoltaik hat sogar einen Anstieg<br />
um den Faktor 30 zu verzeichnen – was natürlich mit der<br />
Förderung nach dem EEG zusammenhänge.<br />
Lösen komplexer Planungsprobleme<br />
Am zweiten Tag der LAG-Sitzung berichtete Dipl.-Ing. Jens-<br />
Peter Grunau, Stuttgart, als Vertreter des Jungen Forums der<br />
<strong>ARL</strong> über das „Lösen komplexer Probleme“. Hintergrund<br />
seiner Ausführung war die häufi g angebrachte Kritik, dass<br />
der Wirkungsgrad der Planung vielfach gering sei, dass<br />
Planung zu oft an den Interessen der Bürger vorbeigehe<br />
und dass die Komplexität der bearbeiteten Problemen nicht<br />
ausreichend berücksichtigt werde. Diese Kritik sei zum Teil<br />
durchaus gerechtfertigt, denn: häufi g werde nicht ausreichend<br />
genau analysiert, was überhaupt das Problem sei, da<br />
in erster Linie schnelle Lösungen erwartet werden. Planung<br />
sei im Gegenteil jedoch das Lösen komplexer Probleme,<br />
nicht das Abarbeiten von Routineaufgaben. Um wirklich<br />
zur Problemlösung zu kommen, sei es wichtig, sich der<br />
Schritte der Planung bewusst zu werden und diese gezielt<br />
abzuarbeiten. Grunau stellte ein am Institut für Grundlagen<br />
der Planung der Universität Stuttgart entwickeltes Konzept<br />
vor, das den Planungsprozess in seiner Breite und Tiefe<br />
umfassend analysiert und in dem v. a. die einzelnen Schritte<br />
der Planung klar differenziert werden.<br />
Reihe Zukunftsform: Neue Entwicklungen<br />
der Kommunikationsinfrastrukur<br />
Der Direktor der Landesanstalt<br />
für Kommunikation<br />
(LFK),<br />
Thomas Langheinrich,<br />
Stuttgart, ging<br />
in seinem Vortrag in<br />
der Reihe „Zukunftsforum“<br />
auf die künftigen<br />
Entwicklungen<br />
der Kommunikationsinfrastrukturunter<br />
raumordnerischer<br />
Perspektive ein. Zu<br />
den Aufgaben der LFK<br />
gehört u. a. auch die<br />
Planung der Verbreitungsgebiete<br />
für Hörfunk<br />
und Fernsehen.<br />
Von Bedeutung sei<br />
Foto: Keppel<br />
v. a. die Versorgung<br />
Thomas Langheinrich<br />
der Bevölkerung mit<br />
Medien auf terrestrischem Wege, d. h. über Sendemasten:<br />
Auch wenn nur etwa 4% der Mediennutzer überhaupt noch<br />
diesen Weg des Empfangs nutzten, müssten terrestrische<br />
Sendeanlagen dennoch als Bestandteil der Daseinsvorsorge<br />
angesehen werden, da die relativ kostenintensive Versorgung<br />
gerade abgelegener Räume von den privaten Anbietern<br />
nicht wahrgenommen werde. Aktuell erfolge der Ausbau<br />
des DVB-t-Netzes (Digital Video Broadcasting – terrestrial):<br />
bis 2008 sollen etwa 93 % von Baden-Württemberg versorgt<br />
sein. Weiter stellte Langheinrich anschaulich die Verwen-<br />
FORSCHUNG<br />
46<br />
dungsmöglichkeiten des TV-Handys und des wichtigsten<br />
Verfahrens hierbei, DMB (Digital Multimedia Boradcasting)<br />
vor. Mobiles Fernsehen – beispielsweise in Korea bereits<br />
weit verbreitet – per DMB ist in Deutschland derzeit erst in<br />
den Großstädten verfügbar. Aktuell können 20 % der Bevölkerung<br />
erreicht werden, bis 2008 wird ein Anteil von 50 %<br />
angestrebt. Allgemein sei eine leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur<br />
ein wichtiger Standortfaktor, insbesondere<br />
im ländlichen Raum, wo jedoch der Netzausbau oft sehr teuer<br />
sei. Aufgabe der öffentlichen Hand sei es entsprechend,<br />
Finanzierungskonzepte zu entwickeln und die Planung von<br />
Kommunikationsnetzen sorgfältig vorzubereiten.<br />
Neue LAG-Mitglieder<br />
Bei der anschließenden Mitgliederversammlung standen<br />
Neu- und Wiederwahlen auf dem Programm. Neu aufgenommen<br />
in die LAG wurden Dipl.-Ing. Dirk Büscher, Karlsruhe,<br />
Ministerialdirigentin Kristin Keßler, Stuttgart, Leiterin der<br />
Abteilung Infrastruktur im Wirtschaftsministerium Baden-<br />
Württemberg, Ing. Christian Rankl, Bregenz, Dipl.-Ing. Dirk<br />
Seidemann, Karlsruhe, Ltd. Dir. Dr. Hans-Jürgen Seimetz,<br />
Mannheim, Dr. Volker Wille, Hannover, und Dipl.-Ing. Sebastian<br />
Wilske, Karlsruhe. Für eine weitere Amtsperiode<br />
bestätigt wurden Dr. Corinna Clemens, Sindelfi ngen, Dr.<br />
Holger Keppel, Rottenburg am Neckar, Dir. Dr. Thomas<br />
Langheinrich, Stuttgart, sowie Ass. jur. Christian Specht,<br />
Mannheim. Auch die Lenkungsgruppe der LAG wurde für<br />
eine weitere Amtszeit bestätigt. Auf eigenen Wunsch zogen<br />
sich Ministerialdirigent Karl Greißing und Dipl.-Ing. Ludwig<br />
Wiederhold aus der LAG zurück.<br />
Auf der Sitzung wurde ebenfalls über die Aktivitäten der<br />
LAG-Arbeitsgruppen berichtet. Ihre Tätigkeiten abgeschlossen<br />
hat die AG „Infrastruktur in einer mobilen Gesellschaft“<br />
(Leitung: Verbandsdirektor Dr.-Ing. Stefan Köhler, Ravensburg);<br />
der Endbericht wird derzeit im <strong>ARL</strong>-Sekretariat für<br />
die Veröffentlichung aufbereitet. Die AG „Strategien für die<br />
Raumentwicklung in Baden-Württemberg“ unter der Leitung<br />
von Dr.-Ing. Dirk Engelke, Karlsruhe, hat sich auf ihren ersten<br />
beiden Sitzungen vor allem mit den Rahmenbedingungen<br />
und Steuerungsmöglichkeiten für die Raumentwicklung<br />
beschäftigt und wird vor Jahresende <strong>2006</strong> noch ein weiteres<br />
Mal tagen. Die Arbeitsgruppe „Grenzüberschreitende<br />
Fragen der Raumentwicklung Deutschland-Schweiz“ unter<br />
Leitung von Verbandsdirektor Dipl.-Geogr. Karl-Heinz Hoffmann<br />
Bohner, Waldshut-Tiengen, und Kantonsplaner Dipl.-<br />
Ing. Hans-Georg Bächtold, Liestal, wird nach umfangreichen<br />
Vorarbeiten der beiden AG-Leiter im Januar 2007 zu ihrer<br />
ersten Sitzung zusammenkommen. Zunächst sollen bisherige<br />
grenzüberschreitende Aktivitäten analysiert werden, um<br />
letztlich Handlungsempfehlungen ableiten zu können.<br />
Intensiv wurde über die Einrichtung einer neuen Arbeitsgruppe<br />
diskutiert, die sich Fragen der Kulturlandschaftsentwicklung<br />
und der Entwicklung der ländlichen Räume widmen<br />
soll. Die genaue Zielsetzung soll Anfang 2007 von einer<br />
Vorbereitungsgruppe unter Leitung von Dipl. Ing. Thomas<br />
Heinl, Heilbronn, diskutiert werden. Die LAG Baden-Württemberg<br />
wird am 22./23. März 2007 im Raum Basel zu ihrer<br />
98. Sitzung zusammentreffen.<br />
Gerhard Overbeck, Tel. (+49-511) 3 48 42 – 22<br />
E-Mail: Overbeck@<strong>ARL</strong>-net.de<br />
4/<strong>2006</strong>