KULTUR30. September 2004 · 826 42Peter und Suse Krawagner in der <strong>Klagenfurt</strong>erDIE GLAS-OBJEKTEvon Carolinebewundertenauch KulturreferentVizebgm.MarioCanori und„Ars Temporis“-GaleristinGabriele Holitzky.Foto: EggenbergerHart, verletzlich: GlasDie Galerie Ars Temporisnützt derzeit den transparentenEmpfangsraum derFirma Confida auf derKardinalschütt 7, um gläserneObjekte zumThema „Granatapfel“ zuzeigen.Die Kärntner Künstlerin Carolinesetzte sich nicht zum erstenMale mit dem Werkstoff Glasauseinander. Schon in ihrenSkizzen hat sie die spannendeArbeit der Glasbläserei in Formenverewigt: geheimnisvollnach innen schauende Gefäße,Objekte mit Flügeln, solche, dieFlammen aus Glas werfen undexplodierend wirken sind dasErgebnis. Diese Gebilde in Farbenwie Granat rot, Wassergrünoder Blauscheinend zeigen, wiehart und zugleich verletzlichGlas sein kann.Den Gegenpart bilden Objekteder renommierten Prager GlasbildhauerinLenka Cermakova,die in aufwendigen Technikenaus Rubinglas eher ruhige Arbeitenzeigt. „Eine Woche langwaren wir in der berühmtentschechischen Glashütte Ajetoam Werk“, erzählt Caroline.Das ist angeblich heute einer derbesten Plätze der Welt, umkünstlerische Ideen in Glas umzusetzen.In <strong>Klagenfurt</strong> noch zu sehen bis30. September, danach wanderndie Exponate nach Reifnitz indie Galerie Ars Temporis. h. th.AbenteuerVater Peter und TochterSuse Krawagna eröffnenin der Galerie 3 am AltenPlatz 25 den Ausstellungsreigenim heurigenKulturherbst.Unabhängig vom zweifelsfreigegebenen eigenen künstlerischenWert ist der Mut anzuerkennen,sich neben einem arriviertenVater in einer gemeinsamenAusstellung der Öffentlichkeitzu stellen.In der Retrospektive von zirkazwanzig Jahren gibt es auchFrühwerke der kleinen 12- bis16-jährigen Suse. Schon die erstenMalversuche lassen einaußergewöhnliches Maltalent erahnen.Für kurze Zeit sind ähnlicheBildaussagen wie die des Vaterszu entdecken. Ein kleinesVerwirrspiel: Auf den erstenBlick fragt sich der Betrachter:ist’s von ihm oder von ihr?Peter Krawagna ist weit über dieGrenzen bekannt als eigenwilliger,höchst sensibler Maler, derimmer das malt, was er sieht,und zwar so, wie er es sieht. DieNatur und das Objekt helfenihm jeweils dabei. Er kreiertFormen, die er erlebt durch spezifischeLichtverhältnisse,Spiele des Schattens, Bewegungendes Objektes durch denWind oder den Wechsel desLichts im Laufe eines Tages.Das Ergebnis seiner Malerei inreduzierter Farbigkeit kann sichsehen lassen. Farben wie Blau,Indigo, Ultramarin, erdigesBraun, dunkles Rot, Olivgrün,Gelb oder Weiß und vor allemSchwarz und Schattierungen inGrau huschen über die hellenvorgrundierten Leinwände oderbeherrschen sie zur Gänze.Seriell – IndividuellSuse Krawagnas Bilder sindstark reduziert und gehen immervon Einzeldingen aus. „Ich arbeitein Serie, doch ist kein Bildgleich wie das andere. Alles istin Bewegung.“Ihre zarten Konstruktionen,meist in Pastellfarben, habenTennisnetze, Brücken, Rutschbahnenund andere Geräte zumMotiv, das zeichnerische undStaudacherHans Staudacher zählt zu denmeistgeschätzten KünstlernÖsterreichs. Bilder und graphischeArbeiten in der bekanntgroßen und impulsiven Gestedes Kärntners zeigt die GalerieCarinthia bis 29. Oktober.Öffnungszeiten: Mi – Fr 13 –18 Uhr (von 6. bis 8. Oktoberist die Galerie geschlossen).Heilige KüheEindrücke, die Rudi Benétikaus Indien mitgebracht undkünstlerisch (für Benétik ungewöhnlich)großformatigumgesetzt hat, sind bis EndeOktober im Kunstraum Starmann(Laudonstraße) zu sehen.Mehr in der nächsten Ausgabeder KLAGENFURT.Cross overDie Grenzen zwischen Kärntenund Slowenien sind gefallen– zumindest in der Kunst.Bestes Beispiel: der Brückenschlag,den der Kunstverein ineinem aktuellen Ausstellungsprojektzeigt. „crossover“ lautetder Titel der Ausstellung,die in <strong>Klagenfurt</strong> und Laibach„spielt“. Kärntner Künstler(Meina Schellander, ReimoWukounig, Heiko Bressnik,Gudrun Kampl u. a.) stellen inder slowenischen Hauptstadtaus, und Künstler aus Slowenien(Janez Bernik, BogdanBorcic, Ivo Prancic, MirkoBratusa, Klementina Golija,Jelka Flis, Mojca Smerdu undDusan Bucar) sind bis 23. Oktoberim Künstlerhaus in <strong>Klagenfurt</strong>vertreten.AlbumaufgeschlagenZwei großformatige Zeichnungenaus Reihen kleiner Köpfeund insgesamt 120 Farbfotografienvon Fritz Steinkellner sindab 7. Oktober unter dem Titel„Album aufgeschlagen, 2 Seiten“im Musilmuseum zu sehen.„Steinkellners Arbeit im Bereichder bildenden Kunst hatauch starke Querverbindungenzur Literatur“, sagt MuseumsleiterDr. Heimo Strempfl, deralle Interessierten zur Eröffnungum 19.30 Uhr einlädt. Foto: KK
43827 · 30. September 2004KULTURGalerie 3des Sehens9. 10.: Nacht derGalerien & MuseenVATER UND TOCHTER im künstlerischen Zweigespann. SehenswerteAusstellung von Peter und Suse Krawagna in der Galerie 3 am AltenPlatz 25.Foto: EggenbergerKörperformBis 15. Oktober sind in der„galerie.kärnten“ (Landhaus)Arbeiten von KarinRupacher zu sehen. Die36-jährige Wolfsbergerinund Hundertwasser-Schülerinbeschäftigt sich in ihrenaktuellen Arbeiten mit„Formkörper und Körperform“.frau.seinDie Galerie de La Tour (Lidmanskygasse/InnenhofGoldenerBrunnen) zeigt bis16. November farbenprächtigeBilder von HildegardStrutz unter dem Titel„frau.sein“. Öffnungszeiten:Mo–Fr 10–14 und 15–18Uhr, Sa 8–12 Uhr.konstruktive Element ist stark.Ihre Arbeiten wirken wie einwohldurchdachtes architektonischesOrdnungsgefüge, in demalles in Bewegung ist, übertragbarauf Zeit und Gesellschaft...Die Ausstellung ist bis 30. Oktoberzu sehen und wird von einemFilmbeitrag begleitet.Der Film über Peter Krawagnawurde von Milan Krawagna,dem ebenfalls schon künstlerischagierenden Enkel desKünstlers, gestaltet. h. th.Kulturabteilung der Stadt in der Alpen-Adria-GalerieGrenzenlose KunstschauDie „Art Gallery 2“ in Triest organisiertheuer zum 9. Mal inFolge eine Ausstellung über dieinternationale zeitgenössischeKunst mit dem Thema „EineWelt ohne Grenzen“. Die Ergebnissewerden jeweils an zweiOrten in Italien – einer davon istimmer Triest – präsentiert.Heuer werden die Ergebnissedurch die erfolgreiche Zusammenarbeitzwischen der StadtTriest, dem Verein der Österreicherund der Kulturabteilungder Stadt <strong>Klagenfurt</strong> auch in<strong>Klagenfurt</strong> gezeigt.Die Ausstellung „Eine Weltohne Grenzen“ wird jedes JahrKünstlerischer Nachtflug:Am 9. Oktober laden<strong>Klagenfurt</strong>s Galerienund Museen zumabendlichen Kulturbummel.Zum Einheitspreis von 12Euro bekommt man in der vomORF veranstalteten „LangenNacht der Museen und Galerien“zum kompletten Ausstellungsprogrammin der Stadtnoch jede Menge Sonderveranstaltungenund einen kostenlosenBus-Transfer.Die <strong>Klagenfurt</strong>er Stadtgaleriehat für die vom ORF veranstaltete„Lange Nacht“ einespannende Kinder-Kunst-Rätselrallye(und tolle Preise!)durch die Ausstellung „Eremiten– Kosmopoliten“ vorbereitet.Auch das Kärntner Landesmuseumwartet mit „Hits fürKids und Junggebliebene“ auf.In der Alpen-Adria-Galerie imStadthaus wird zur aktuellenAusstellung „Senza Confini“ab 21 Uhr Live-Jazz geboten.einem bestimmten italienischenKünstler gewidmet.Heuer ist es der Maler und BildhauerGiuseppe Gorni (1894 bis1975). Von ihm sind im Kabinettder Alpen-Adria-Galerie insgesamt30 Bronzefiguren und Bilderzu sehen.VernissageDie Ausstellung „Un mondosenza confini – Eine Welt ohneGrenzen“ wird am Samstag, den2. Oktober um 11 Uhr in Anwesenheitder Künstler mititalienischem Prosciutto undProsecco eröffnet. Interessiertesind herzlich eingeladenIrmgard Bohunovsky lockt mitKunstwerken zum Schnäppchenpreisin die Galerie Carinthia.Wer Häuser, Fassaden undDenkmäler der <strong>Klagenfurt</strong>erAltstadt wie eine große Freiluft-Ausstellungerleben will,hat die Gelegenheit, an einerAltstadtführung mit StadtratDr. Dieter Jandl teilzunehmen(Ausgangspunkt: Stadtpfarrturm).Neben den „klassischen“ Ortenwie Stadtgalerie, MuseumModerner Kunst usw. wartenauf das „Lange Nacht“-Publikumauch einige Spezialitäten– wie zum Beispiel das „Eboard-Museum“des Musikersund Pädagogen Gert Prix inViktring, wo es 650 Tasteninstrumentezu bestaunen gilt.Tickets und kostenlose Programmheftesind in allen teilnehmendenInstitutionen (in<strong>Klagenfurt</strong> machen alle Galerienund Museen einschließlichNapoleonstadel mit) undim Stadttheater erhältlich.