Gender Mainstreaming - gap-europe.de

Teil IIIGender Mainstreaming in der Praxis5. BEIZIEHUNG „MOBILER“ EXPERTEN UND EXPERTINNENIN SCHWEDENSeit Mitte der neunziger Jahre hat die schwedische Regierung mobile Experten undExpertinnen für Geschlechterproblematik eingestellt. Aufgabe dieser Experten undExpertinnen ist es, die Ministerien in der Entwicklung von Methoden, die geeignetsind, eine geschlechtersensible Sichtweise in alle politischen Prozesse zu integrieren,zu unterstützen.So war eine „mobile“ Gleichstellungsexpertin 1995 in der Jugendpolitikabteilung desInnenministeriums und im Arbeitsministerium tätig, 1996 betreute sie das Justizministerium.Das Ministerium für Gesundheit und Soziales beschäftigt seit 1997 einenmobilen Gleichstellungsexperten.Durch die Teilnahme an Sitzungen und die Diskussion mit den Beamten und Beamtinnendes Ministeriums lernen die mobilen Gleichstellungsexperten und -expertinnenden Arbeitsablauf in dem jeweiligen Ressort kennen, während die Beamten undBeamtinnen Informationen über Gender Mainstreaming erhalten. Mit Unterstützungdes/der Gleichstellungsexperten/in legen die Beamten und Beamtinnen schließlichfest, in welchen Arbeitsbereichen die Herbeiführung der Gleichstellung besonderswichtig ist und welche Routineabläufe sich im Arbeitsalltag ändern müssten, um einegeschlechterbezogene Sichtweise tatsächlich einbringen zu können.Die Beiziehung von mobilen Experten und Expertinnen auf dem Gebiet der Gleichstellungstellt eine pädagogische Methode dar, die dazu dient, die „normalen“ Bedienstetenfür die Geschlechterproblematik zu sensibilisieren und sie mit Instrumentenzur Umsetzung des Gender Mainstreaming vertraut zu machen.15