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Musik des Monats:<br />
John Legend &<br />
The Roots<br />
Wake Up!<br />
Sony Music<br />
„Wir wollten ein Album machen, dass<br />
die Zeit anspricht, in der wir leben, und<br />
die Musik scheint immer noch viel Relevanz<br />
zu haben. Sie ist funky und frustriert,<br />
revolutionär und reflektiert, roh<br />
und aufrichtig, inspiriert und spirituell.“<br />
Was John Legend hier vollkommen<br />
richtig beschreibt, ist das Ergebnis eines<br />
Albums, welches er über einen Zeitraum<br />
von 2 Jahren mit den Roots aufgenommen<br />
hat. Dass hier wieder diese unvermeidliche<br />
Band aus Philadelphia<br />
zum Vorzug kommt, ist die konsequente<br />
Logik ihrer Entwicklung und Geschichte,<br />
die HipHop immer nur <strong>als</strong> ein weiterer<br />
Puzzle in der Fortschreibung der<br />
schwarzen amerikanischen Musik begriffen<br />
hat. „Wake Up!“ strotzt voller<br />
mitreißender Soul- und Funksongs,<br />
Legend singt beseelt, starke Gastauftritte<br />
von Common, Black Thought, Melanie<br />
Fiona und CL Smooth unterstreichen<br />
diese urbane Modernität. Dieses<br />
Album hätte alle Vorzüge eines zukünftigen<br />
Klassikers, wäre da nicht die Wahl<br />
auf die (Polit-)Hymnen der ereignisreichen<br />
60er und 70er Jahre gefallen. Soziale<br />
Visionen waren nicht nur dam<strong>als</strong><br />
dringend gesucht, auch heute haben die<br />
meisten hier ausgewählten Songs einen<br />
politischen Kontext, der dieser Auswahl<br />
Sinn gibt. Somit wird es wohl kein Klassiker,<br />
aber es ist ein verdammt gewichtiges<br />
Statement im Hier und Jetzt. /// rm<br />
lokale helden<br />
Kein freies Wochenende<br />
homeaffairs – DJ und Remixer aus Aachen<br />
Die DJ-Karriere von homeaffairs begann mit „Uplifting“.<br />
Gemeinsam mit David Lulley legte er dam<strong>als</strong> regelmäßig in<br />
der Aachener Bar Museo Housetracks auf. Seitdem ist homeaffairs<br />
aka Sebastian Wiessner ein gut gebuchter DJ und wird<br />
auch für viele Remixe im Genre House angefragt. Remixen<br />
bringt wenig Geld, aber immerhin gute Kontakte für DJ-Auftritte<br />
innerhalb der Szene. Alleine in diversen Moskauer<br />
Houseclubs hat er mittlerweile zehnmal aufgelegt und vor<br />
wenigen Wochen spielte er sein Set auf dem „Enter“- Festival<br />
in Kroatien vor 10.000 Menschen, die größtenteils im Mittelmeer<br />
tanzten. In Kürze erscheint sein Remix der neuen<br />
Single des Michael Mind Projects ebenso wie ein Mix von<br />
„Klik Klak“ für das angesagte Label „We play“.<br />
Hauptberuflich arbeitet Sebastian <strong>als</strong> Mitinhaber der<br />
Grafikagentur „Grafikgarten“. DJ-Sets leistet er sich in der<br />
Regel am Wochenende und dann am besten auch nur für<br />
eine Nacht. „Vor ein paar Wochen war ich in einen Club<br />
hinter Leipzig“ gebucht. Dann bin ich am Stück mehr <strong>als</strong> 24<br />
Stunden unterwegs.“ ///<br />
homeaffairs.de<br />
alte band, neue location<br />
Rock’n’Roll-Träumereien<br />
Im neuen, gemütlichen, kleinen K&K im Frankenberger<br />
Das erste Konzert der B-Star Brothers fand 1999 noch in<br />
einer Mietwohnung im Plattenbau Mauerstraße 92 statt. Als<br />
die Staatsmacht mit großem Einsatzkommando anrückte,<br />
blieb den Beamten glatt die Spucke weg, ob der Dreistigkeit,<br />
ein Konzert mit Schlagzeug und wilder Menge, geladener<br />
und ungeladener Gäste, in einem 50-Parteien-Haus zu veranstalten.<br />
Die Party wurde geräumt, die Band erlangte dafür<br />
kurzzeitig Kultstatus in der Szene... Heute, einige Jahre und<br />
erfüllte wie unerfüllte Rock’n’Roll-Träume später, trifft man<br />
sich in Mikael Freialdenhovens neu eröffnetem K&K wieder,<br />
um noch mal die alten Songs von Iggy, Bowie und den Stones<br />
zu spielen. Entspannte, familiäre Atmosphäre, akustische<br />
Versionen, kleine Bühne, gutes Bier und großer Pop. /// st<br />
6.11.<br />
B-Star Brothers<br />
20 Uhr, K&K (Bismarckstraße)<br />
neue cd<br />
„Einfach gespielt“<br />
KLaRK NoVa präsentieren ihr neues Album im Wild Rover<br />
Wenn man irgendwann mal<br />
einen zweiten Teil von Fear<br />
and Loathing in Las Vegas<br />
drehen sollte, würden die<br />
Songs von Klark Nova sicherlich<br />
ganz gut dazu passen.<br />
Teilweise driften die Jungs<br />
nämlich in so entfernte<br />
Welten, dass selbst ein Begriff<br />
wie postmoderner Krautrock<br />
verharmlosend ist. Laut,<br />
schräg und experimentell,<br />
fasst den ersten Gedanken sicherlich am besten zusammen.<br />
Aber was so chaotisch klingt, hat durchaus einen<br />
Sinn. So halten sich Improvisation und virtuos durchkomponierte<br />
Stücke auf „True Love“ die Waage. „Wir<br />
haben uns einfach ins Studio gesetzt und gespielt“ erzählt<br />
Bassist Hartmut Heil und kommt ins Schwärmen, während<br />
er von den Aufnahmen in den Planet Roc Studios<br />
Berlin erzählt. Er selbst bringt Einflüsse aus dem Jazz mit<br />
in die Band, die vor allem Live hörbar werden. Neben<br />
dem lauten, elektrischen Teil, wird es im Rover auch einen<br />
leisen, akustischen Part geben. /// sp<br />
6.11.<br />
KLaRK NoVa CD-Release-Party<br />
20 Uhr, Wild Rover