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Bericht - Wald-Klinikum Gera

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SRH <strong>Wald</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Gera</strong> gGmbH<br />

Umweltschutz und Abfallbeauftragter<br />

B e r i c h t<br />

zum Umweltschutz und zur Abfallwirtschaft an der<br />

SRH <strong>Wald</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Gera</strong> gGmbH<br />

<strong>Bericht</strong>szeitraum : I. Quartal 2007 bis zum IV. Quartal 2007<br />

I n h a l t s ü b e r s i c h t<br />

1. Umweltschutz allgemein<br />

neue Gesetzeslage zur Regelung von Umweltschäden!<br />

Risikobewertung<br />

2. Energieverbrauch<br />

Wasser<br />

Elektroenergie<br />

Heizenergie<br />

Kostenvergleich 2006 2007<br />

3. Gewässerschutz gemäß WHG<br />

4. Immissionsschutz gemäß BImschG<br />

5. Gefahrguttransporte gemäß GGVS/ADR<br />

6. Abfallwirtschaft gemäß KrW/ AbfG<br />

Beförderer und Entsorger<br />

Abfallaufkommen<br />

Beseitigung und Verwertung<br />

Entsorgungskosten<br />

Finanzielle Risiken<br />

Kennzeichnung der Abfallbehältnisse<br />

Auslastung der Einwegbehälter<br />

Gesamtergebnis<br />

7. Einblicke und Ausblick<br />

8. Schlussbemerkungen<br />

1. Umweltschutz allgemein<br />

neue Gesetzeslage zur Regelung von Umweltschäden!<br />

Bisher wurden Umweltschäden durch folgende Gesetze geregelt:<br />

1. Schäden des Bodens – Bundesbodenschutzgesetz,<br />

2. Schäden an Gewässern (Oberflächengewässer und Grundwasser) – Wasserhaushaltsgesetz,<br />

3. Naturschäden – Bundesnaturschutzrecht,<br />

4. Luftverschmutzung und Lärmbelästigung – Bundesimmissionsschutzgesetz.<br />

Seit 1991 regelt zusätzlich das Umwelthaftungsgesetz Fälle, in dem ein Unternehmer Schäden auszugleichen<br />

hat, die er durch einer seiner Anlagen stammenden Schadstoffe verursacht hat.<br />

Am 14. November 2007 trat zusätzlich das Gesetz über die Vermeidung und Sanierung von<br />

Umweltschäden, das Umweltschadensgesetz (USchadG) in Kraft.<br />

Dieses UschadG greift bei Umweltschäden, die von einem Verantwortlichen verursacht werden. Der<br />

Verantwortliche ist eine natürliche oder juristische Person, der die berufliche Tätigkeit ausübt. Das können die<br />

kleinsten Tätigkeiten sein, denn es gibt keine Bagatellgrenzen.<br />

1<br />

SRH <strong>Wald</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Gera</strong><br />

gGmbH<br />

Lehrkrankenhaus der Friedrich<br />

Schiller Universität Jena<br />

Hans Jürgen Schneider<br />

Umweltschutz und<br />

Abfallbeauftragter<br />

Datum<br />

31..Januar.2008<br />

Unsere Zeichen<br />

schn.


Der Auslöser des Umweltschadens ist eine „berufliche Tätigkeit“ (wirtschaftliche Tätigkeit, egal ob privat oder<br />

öffentlich rechtlich und unabhängig vom Erwerbscharakter).<br />

Der Nachweis der Kausalität reicht aus, um die Pflichten des Umweltschadensgesetzes auszulösen. Damit ergibt<br />

sich die Möglichkeit, sowohl vom Unternehmen als auch von einzelnen im Unternehmen tätigen Personen<br />

Gefahrenabwehr oder Sanierung zu verlangen.<br />

Die Kosten der Schadenssanierung trägt dabei der Verantwortliche. Detailregelungen erfolgen noch über die<br />

Länder.<br />

Das bedeutet, dass im Grunde die neuen und die bereits bestehenden Pflichten aus umweltrelevanten Gesetzen<br />

nebeneinander geprüft werden müssen, und die Verantwortlichen immer die, die sich daraus ergebenden<br />

ungünstigeren Pflichten, zur Anwendung zu bringen haben.<br />

Zu den Pflichten des Verantwortlichen gehört neben der Vorsorge und Gefahrenabwehr, die Sanierung, sowie<br />

die Informationspflicht. Das bedeutet, bei unmittelbarer Gefahr ist die Zuständige Behörde unverzüglich zu<br />

informieren, auch dann, wenn der Schaden bereits eingetreten ist. Dazu gehören Aussagen über alle<br />

bedeutsamen Aspekte zum Sachverhalt, Möglichkeiten der Schadensbegrenzung und ein wirksames<br />

Krisenmanagement.<br />

Für Detail der persönlichen Verantwortlichkeit stehen dem Betreffenden die Rechte der Auskunftsverweigerung<br />

zu.<br />

Es wird empfohlen, sich bei Tätigkeiten mit potenziell erkennbaren Umweltgefahren zur Gefahrenabwehr mit<br />

den Behörden abzustimmen.<br />

Wer ist gefordert:<br />

Betreiber von genehmigungspflichtigen Anlagen<br />

Einleiter von Abwasser<br />

Amalganabscheider<br />

Fettabscheider<br />

Jodorganische Verbindungen<br />

Antibiotika<br />

Zytostatika<br />

Gentechnische Anlagen<br />

Abfallbehandlungsanlagen<br />

Die Behörde kann dem Verantwortlichen notwendige Vermeidungsmaßnahmen auferlegen. Der Verantwortlich<br />

braucht darauf nicht zu warten.<br />

Risikobewertung<br />

Das UschadG trägt nicht zur Vereinfachung des ohnehin komplexen und kaum noch überschaubaren<br />

Umweltrechtes bei. Neben vorprogrammierten Streitpunkten zur<br />

Vorbelastung des Lebensraumes<br />

Ausgangspunkt vor dem Umweltschaden<br />

Kausalbeitrag des Verantwortlichen<br />

Mittel zur Wiederherstellung,<br />

wird die Legalisierungswirkung von vorhandenen Genehmigungen spielen (Haftung trotz Genehmigung?).<br />

Die Einführung einer Verordnungsermächtigung zur Deckungsvorsorge durch die Bundesregierung ist nicht in<br />

Kraft getreten.<br />

Auch wenn das leicht nachholbar wäre, so sollte es schwer fallen, einen Versicherer zu finden, der im<br />

Schadensfall die Deckung zu vertretbaren Preisen anbieten kann.<br />

Denn ein Risiko im Normalbetrieb, sowie in Fällen, in denen von niemand eine Gefahr von Emissionen erkennbar<br />

ist, behindert nicht nur die Quantifizierung des Risikos und damit die Prämienfindung, sie macht eine solche<br />

Versicherung auch fragwürdig.<br />

Die wenigsten Probleme sollten künftig Unternehmen haben, die Umweltmanagementsysteme nach EMAS<br />

Verordnung oder ISO 14001 eingerichtet haben.<br />

Damit gibt es die Möglichkeit, sowohl vom Unternehmen als auch von einzelnen im Unternehmen tätigen<br />

Personen Gefahrenabwehr oder Sanierung zu verlangen.<br />

Die Kosten der Schadenssanierung trägt der Verantwortliche, Detailregelungen erfolgen noch über die Länder.<br />

2


2. Energieverbrauch<br />

Wasser<br />

Entwicklung Wasserverbrauch [m³]<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

Elektroenergie<br />

Entwicklung Energieverbrauch [MWh]<br />

Heizenergie<br />

8.500<br />

8.000<br />

7.500<br />

7.000<br />

6.500<br />

6.000<br />

Entwicklung Fernwärme [MWh]<br />

0<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

101.725 93.143 93.327 94.670 89.421 81.452 84.327 79.950<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

7.055 6.889 7.035 7.166<br />

3<br />

8.161 7.941 7.960 7.910<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

19.464 20.890 20.908 21.834 21.563 20.723 19.070<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Alle drei Verbrauchswerte zeigen einen Rückgang zum Vorjahr. Sowohl der Wasserverbrauch mit 4377 m³, als<br />

auch der Verbrauch an Fernwärme mit 2,804 MWh, fielen gegenüber 2006 deutlich geringer aus, und<br />

erreichten die niedrigsten Werte der letzten 8 Jahre.<br />

Wie weit diese Ergebnisse die Folge gezielter Einsparungsmaßnahmen sind, oder ob beispielsweise der milde<br />

Winter 06/07 den Verbrauch an Fernwärme so stark beeinflusst hat, kann nur die Abteilung Technik exakt<br />

bewerten.<br />

An dieser Stelle wurde in den vergangenen Jahren immer auf die Darstellung, beziehungsweise auf einen<br />

Vergleich der Energie, Wasser und Abwasserkosten verzichtet.<br />

Die stetig steigenden Preise belasten jedoch zunehmend den Haushalt des <strong>Klinikum</strong>s. Wie nachhaltig der<br />

sparsamste Umgang mit Energie und Wasser geworden ist, soll die folgende Grafik im Vergleich zu den drei<br />

vorhergegangenen zeigen.<br />

Kostenvergleich 2006 zu 2007<br />

330.011,54 307.010,00<br />

834.735,83<br />

16.866<br />

Wasser- und Energiekostenvergleich 2006 zu 2007 2006 [€] 2007 [€]<br />

1.500.000,00<br />

1.000.000,00<br />

500.000,00<br />

0,00<br />

1.070.414,92 1.054.735,05 1.074.077,00<br />

Wasser Strom Heizung


Nach dieser Tabelle sind augenscheinlich die Kosten für Wasser und Abwasser um ca., 7 % gesunken, die<br />

Kosten für Fernwärme jedoch um ca.2 %, und die für Strom sogar um ca. 28 % gestiegen. Wenn dazu noch<br />

die gesunkenen Verbrauchswerte dagegen setzt werden, ergibt sich ein anderes Endergebnis.<br />

Die Kosten für Wasser und Abwasser haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert, die Kosten<br />

für Fernwärme sind um 15,1 %, und die für Elektroenergie um 35,0 % gestiegen<br />

Zitat aus dem Vorjahresbericht:<br />

„Immer knapper werdende Ressourcen werden definitiv die Preisentwicklung beschleunigen und noch<br />

nachhaltiger zum sparsamsten Umgang mit Energie und Wasser zwingen.“<br />

„Diesen ökonomischen Druck vor Augen, sollte zunächst jeder einzelne Mitarbeiter sein eigenes<br />

Verbrauchsverhalten an Arbeitsplatz, in Umkleideräumen, in Fluren und Gängen und anderen Nebenräumen,<br />

wie beispielsweise beim Ein und Ausschalten des Lichtes, bei der Regulierung der Raumtemperatur, beim<br />

Lüften, d.h. beim Öffnen und Schließen von Fenstern und Türen, das Zudrehen von Wasserhähnen u.s.w.,<br />

kontrollieren, und gegebenenfalls korrigieren.“<br />

Im <strong>Bericht</strong>szeitraum wurde gemäß des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) k e i n e genehmigungspflichtige oder<br />

überwachungsbedürftige Anlage betrieben. Das <strong>Klinikum</strong> ist ein Indirekteinleiter, d.h. das Abwasser wird über<br />

die Kanalisation zur Kläranlage befördert.<br />

Die regelmäßigen Abwasserüberprüfungen der OTWA (Ostthüringer Wasser und Abwasser GmbH)<br />

ergaben keine Grenzwertüberschreitungen.<br />

4. Immissionsschutz<br />

Das <strong>Klinikum</strong> ist zu 100 % an die Fernwärmeversorgung angebunden. Dem entsprechend wurden im Sinne des<br />

Immissionsschutzgesetzes k e i n e genehmigungspflichtigen oder überwachungsbedürftigen Anlagen betrieben<br />

oder in Betrieb genommen.<br />

Die laufenden Baumaßnahmen, so der Abt. Leiter Technik, unterliegen lediglich der Prüfung nach den<br />

gesetzlichen Bestimmungen des allgemeinen Baurechtes.<br />

5. Gefahrguttransport<br />

Ein Gefahrguttransport findet erst dann statt, wenn nach GGVS/ADR klassifizierte Stoffe mit gefährlichen<br />

Eigenschaften über öffentliche Straßen zum Versand gebracht werden.<br />

Im <strong>Bericht</strong>szeitraum waren das lediglich Versandstücke mit UN 3373, d.h. „Diagnostische oder Klinische<br />

Proben“, die unter Anwendung der Verpackungsanweisung P 650 transportiert wurden, so dass keine weiteren<br />

Anforderungen an die Transporte zu stellen waren.<br />

Die Apothekenbelieferung aus unserer Apotheke für die Krankenhäuser Altenburg und Schmöln wurde bis<br />

Juni 2007 von der Firma Götze durchgeführt. Seit Juli 2007 wurden diese Transportleistungen durch die<br />

Abteilung Logistik übernommen.<br />

Somit hat die Apotheke als Versender und Verpacker folgende Verantwortlichkeiten einzuhalten:<br />

- Sich zu vergewissern, dass die gefährlichen Güter nach ADR klassifiziert und zur Beförderung zugelassen<br />

sind.<br />

- Dem Beförderer die entsprechenden Angaben und Informationen zu den Gefahrgutsendungen in<br />

Form von Beförderungspapieren und Begleitpapieren zu liefern<br />

- Nur Verpackungen zu verwenden, die zugelassen, geeignet und gekennzeichnet sind.<br />

Im Zeitraum vom 01.07.2007 bis zum 31.12.2007 wurden von der Apotheke keine Gefahrguttransporte<br />

deklariert. Auf Grund geschlossener und verplombter Packeinheiten sind Kontrollen so gut wie nicht möglich.<br />

Die Regelungen des GGVS/ADR sind eindeutig von der GefStoffV (Gefahrstoffverordnung) abzugrenzen. Für die<br />

Einhaltung der GefStoffV zeichnet somit die Fachkraft für Arbeitssicherheit des <strong>Klinikum</strong> verantwortlich!<br />

Der Beförderer ist verpflichtet bei einem Verstoß gegen die Vorschriften des ADR, Abs. 1.4.2.2.1, den Transport<br />

abzulehnen.<br />

4


5. Abfallwirtschaft<br />

Beförderer und Entsorger<br />

Alle Abfälle, die im <strong>Bericht</strong>szeitraum in der SRH <strong>Wald</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Gera</strong> gGmbH angefallen sind, wurden in<br />

zugelassenen Anlagen verwertet oder beseitigt. Beförderer und Verwerter sind für jede einzelne Abfallart nach<br />

EAV (Europäischen Abfallverzeichnis) in der Abfallbilanz für 2007 ausgewiesen.<br />

Die einzelnen Entsorger konnten ihre Zertifizierung als zugelassener Entsorgungsfachbetrieb nachweisen. Die<br />

Zertifikate liegen beim Abfallbeauftragten.<br />

Abfallaufkommen<br />

Das Gesamtaufkommen von 885 t verteilte sich nach EAV auf 32 Abfallarten. Es lag somit mit 24 t oder 4,7 %<br />

unter dem Vergleichswert des Vorjahres, Damit wurde wieder ein neuer Tiefstwert erreicht, und das Aufkommen<br />

von 2001 bis 2007 inzwischen um 155 t gesenkt.<br />

Abfallmengen [t]<br />

1.100<br />

1.000<br />

900<br />

800<br />

1.003<br />

1.040 1.027 1.016<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Insgesamt ergibt sich für 2007 folgendes Verteilungsbild:<br />

Verteilung der Mengen [%]<br />

Schlämme aus der betriebl. Verpachungen aus aus infekt.präventiver Sicht<br />

Abw.behandlung Kunststoff (DSD) besond. Anforderungen<br />

sonstige Abfälle<br />

4,29%<br />

Park und Gartenabfälle<br />

1,79%<br />

2,94%<br />

6,73%<br />

2,05%<br />

Papier und Pappen<br />

Aktenvernichtung<br />

3,45%<br />

Papier und Pappen<br />

10,39%<br />

Organische, kompostierbare<br />

Küchenabfälle<br />

21,26%<br />

5<br />

947<br />

Glas<br />

3,44%<br />

975<br />

919<br />

885<br />

gemischte Siedlungsabfälle<br />

2,30%<br />

aus.infekt.präv. Sicht ohne<br />

bes. Anf.(nicht pressbar)<br />

2,35%<br />

aus.infekt.präv. Sicht ohne<br />

bes. Anf.(pressbar)<br />

39,01%<br />

Wie auch schon letztes Jahr, bilden die drei großen Abfallarten den Schwerpunkt mit insgesamt 76,46 % des<br />

Gesamtaufkommens.<br />

ASN 180104 Abfälle an die aus infektionspräventiver Sicht oder anderen Gründen keine besonderen Anfor<br />

derungen an die Entsorgung gestellt werden (pressbar und nicht pressbar)<br />

ASN 200108 Organisch, kompostierbare Küchenabfälle und<br />

ASN 200101 Papier und Pappen als Verpackungen und als Altakten<br />

Die nächste Tabelle zeigt, wie sich das Aufkommen einzelner Abfallarten im Vergleich zum letzten Jahr<br />

verschoben hat.


Veränderungen der Mengen [t] zum Vorjahr für Abfallarten mit > 1% vom Gesamtaufkommen<br />

Abfallart 2006 [t] 2007 [t] 2006/2007 [t] Menge 07 v.H. [%]<br />

aus.infekt.präv. Sicht ohne bes. Anf.(pressbar) 329,873 345,070 15,197 39,010<br />

Organische, kompostierbare Küchenabfälle 189,122 188,020 1,102 21,260<br />

Papier und Pappen 106,780 91,860 14,920 10,390<br />

Verpachungen aus Kunststoff (DSD) 53,512 59,544 6,032 6,730<br />

sonstige Abfälle 69,312 38,490 30,822 4,290<br />

Papier und Pappen Aktenvernichtung 24,905 30,515 5,610 3,450<br />

Glas 50,040 30,420 19,620 3,440<br />

Schlämme aus der betriebl. Abw.behandlung 27,500 26,000 1,500 2,940<br />

aus.infekt.präv. Sicht ohne bes. Anf.(nicht pressbar) 20,055 20,761 0,706 2,350<br />

gemischte Siedlungsabfälle 28,370 20,355 8,015 2,300<br />

aus infekt.präventiver Sicht besond. Anforderungen 19,531 18,149 1,382 2,050<br />

Park und Gartenabfälle 0,000 15,820 15,820 1,790<br />

Bei Abfällen mit gestiegenem Aufkommen treten besonders deutlich vier Abfallarten hervor.<br />

1. ASN 180104 Abfälle an die aus infektionspräventiver Sicht oder anderen Gründen keine besonderen<br />

Anforderungen an die Entsorgung gestellt werden (B Müll/pressbar).<br />

Die Steigerung von 15,197 t bei einer Jahresmenge von 345 t beträgt innerhalb der Abfallart nur<br />

4,5 % beträgt. Das ist durchaus noch im toleranten Bereich und kann schon an der Abgrenzung von<br />

zwei bis drei vollen Presscontainer zum Jahresbeginn oder Jahresende liegen. Auch ein<br />

Zusammenhang mit dem Rückgang der gemischten Siedlungsabfälle wäre denkbar.<br />

2. ASN 200201 Park und Gartenabfälle. Der Bereich Hof und Garten kann aus verschiedenen<br />

Gründen nicht mehr die gesamten Park und Gartenabfälle kompostieren. Darum musste ein Teil<br />

davon über die Kompostierungsanlage in Untitz entsorgt werden.<br />

3. ASN 200101 Papier und Pappen als Altakten. Hier ist die Erhöhung gemessen am Jahresauf<br />

kommen mit 22,5 % sehr hoch. Besonders die Abgabe von Altakten aus dem Archiv ist gestiegen.<br />

4. ASN 150102 Verpackungen aus Kunststoff. Der Zuwachs in dieser Abfallart muss in Verbindung mit<br />

dem Rückgang an Glas bewertet werden. Von den Infusionsmittelherstellern wurden viele<br />

Sortimente von Glas auf Kunststoffflaschen umgestellt.<br />

Bei Abfällen mit reduziertem Aufkommen zeigen sich besonders deutlich<br />

1. alle sonstigen Abfälle, wobei von den 30,82 t allein 27,2 t auf drei Abfallarten zurückzuführen sind. In<br />

2006 wurden als so genannte Einmalentsorgungen zusätzlich<br />

10,3 t gebrauchte elektronische Geräte (EDV)<br />

8,4 t Betonbruch (Technik) und<br />

8,5 t Verpackungen mit schädlichen Verunreinigungen (Pathologie) entsorgt,<br />

die sich 2007 nicht mehr wiederholt haben.<br />

2. ASN 200102 Die Reduzierung der Glasabfälle bedingt sich durch die Substitution von Glas auf<br />

Kunststoffflaschen<br />

Beseitigung und Verwertung<br />

Der Grundsatz des Kreislaufwirtschafts und Abfallgesetzes<br />

Abfallvermeidung Abfallreduzierung Abfallverwertung Abfallbeseitigung<br />

wurde in der SRH <strong>Wald</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Gera</strong> GmbH umgesetzt.<br />

Entwicklung der Quoten<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

55,7 56,4<br />

44,3 43,6<br />

60,7 59,35 59,3 56,8 55,05<br />

39,3 40,65 40,7 43,2 44,95<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

7<br />

Verwertung [%] Entsorgung [%]<br />

Wenn die Verbrennung der Abfälle nach ASN 180104 (354 t) auf Grund ihres guten Heizwertes als thermische<br />

Verwertung gezählt werden kann, liegt die Quote von Verwertung und Beseitigung bei 94 % zu 6 %.<br />

Eine Extraquote für die Vermeidung oder Verringerung von Abfällen kann nicht ausgewiesen werden.


Das Europäische Abfallverzeichnis klassifiziert die einzelnen Abfälle nicht nur in die unterschiedlichsten<br />

Abfallschlüssel, es kennzeichnet diese auch in gefährliche und ungefährliche Abfälle.<br />

Die Überwachungsbedürftigkeit spielt keine Rolle mehr!<br />

In der Regel bestimmt die Gefährlichkeit der Abfälle nachhaltig deren Verwertungspotential. Siehe folgende<br />

Grafik:<br />

Abfallanteile zur Verw ertung und Beseitigung<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

885 852<br />

487 480<br />

398 372<br />

Gesamt 2007 ungefährl. Abfälle gefährliche Abfälle<br />

8<br />

Aufkommen [t] Verw ertung [t] Beseitiging [t]<br />

Auf Grund ihrer stofflichen Eigenschaften sind die gefährlichen Abfälle nicht nur schlechter zu verwerten,<br />

sondern auch die Entsorgungskosten sind entsprechen höher.<br />

Entsorgungskosten<br />

Die Gesamtkosten haben 2007 im absoluten Betrag mit 133.258, €, das sind 13.974, € oder 9,49 % weniger<br />

als 2006 auch einen neuen Tiefstwert erreicht.<br />

Entsorgungskosten [€]<br />

160.000<br />

150.000<br />

140.000<br />

130.000<br />

120.000<br />

153.387 154.410<br />

152.351<br />

145.182<br />

137.492<br />

140.459<br />

33<br />

147.232<br />

7<br />

133.258<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Für die Entsorgungskosten sieht die Verteilung wie folgt aus:<br />

Papier und P appen -<br />

A ktenvernichtung -<br />

3,81%<br />

Organische,<br />

ko mpo stierbare<br />

Küchenabfälle<br />

12 ,6 1%<br />

Kö rper- und Organabfälle<br />

2,18%<br />

chte Siedlungsabfälle<br />

3,47%<br />

Fixierlö sungen<br />

1,0 2 %<br />

Schlämme aus der betriebl.<br />

A bw.behandlung<br />

1,0 1%<br />

Verteilung der Kosten [%]<br />

sonstige A bfälle<br />

3,63%<br />

Zytostatische M ittel<br />

1,99%<br />

aus.infekt.präv. Sicht o hne<br />

bes. A nf.(pressbar)<br />

41,69%<br />

26<br />

andere orgn. Lösemittel -<br />

Formalinlösung<br />

1,4 2 %<br />

aus infekt.präventiver Sicht<br />

beso nd. A nforderungen<br />

15,06%<br />

aus.infekt.präv. Sicht ohne<br />

bes. Anf.(nicht pressbar)<br />

12 ,11%


Analog den Abfallmengen verteilen sich 81,47 % der Entsorgungskosten auch nur auf drei Abfallarten.<br />

ASN 180104 Abfälle an die bei der Entsorgung aus infektionspräventiver Sicht oder anderen Gründen keine<br />

besonderen Anforderungen gestellt werden (B Müll, pressbar und nicht pressbar)<br />

ASN 180103 Abfälle an die bei der Entsorgung aus infektionspräventiver besondere Anforderungen gestellt<br />

werden (C Müll, infektiöse Abfälle nach Infektionsschutzgesetz)<br />

ASN 200108 Organisch, kompostierbare Küchenabfälle<br />

Detailliert sieht das wie folgt aus:<br />

Veränderungen der Kosten [€] zum Vorjahr für Abfallarten > 1% von den Gesamtkosten<br />

Abfallart 2006 [€] 2007 [€] 2006/2007 [€] Kosten 07 v.H. [%]<br />

aus.infekt.präv. Sicht ohne bes. Anf.(pressbar) 55.955,63 55.550,74 404,89 41,69<br />

aus infekt.präventiver Sicht besond. Anforderungen 21.392,95 20.065,38 1.327,57 15,06<br />

Organische, kompostierbare Küchenabfälle 16.898,88 16.805,13 93,75 12,61<br />

aus.infekt.präv. Sicht ohne bes. Anf.(nicht pressbar) 15.220,36 16141,29 920,93 12,11<br />

Papier und Pappen Aktenvernichtung 4.034,19 5.075,65 1.041,46 3,81<br />

sonstige Abfälle 15.182,00 4.840,58 10.341,42 3,63<br />

gemischte Siedlungsabfälle 6.417,39 4.624,52 1.792,87 3,47<br />

Körper und Organabfälle 3.889,97 2.908,62 981,35 2,18<br />

Zytostatische Mittel 2.571,99 2.648,93 76,94 1,99<br />

andere orgn. Lösemittel Formalinlösung 2.780,75 1.891,15 889,60 1,42<br />

Fixierlösungen 1.181,46 1.353,74 172,28 1,02<br />

Schlämme aus der betriebl. Abw.behandlung 1.707,17 1.352,08 355,09 1,01<br />

Anmerkungen zu den Veränderungen:<br />

1. Nach dieser Tabelle fällt nur eine Abfallart deutlich auf, das sind die sonstigen Abfälle. In 2006 war<br />

hier die Entsorgung von 9 t archivierter Zellschnitte auf gläsernen Objektträgern der Pathologie ent<br />

halten, die in 2007 fehlen.<br />

2. Betrug in 2006 der Kostenanteil der B Abfälle, pressbare und nicht pressbare Anteile zusammen,<br />

48, 38 % der Gesamtkosten, so waren es im <strong>Bericht</strong>szeitraum 53,80 %.<br />

Dennoch sind 5,52 % höhere Kostenanteile als unkritisch zu bewerten, da bei dieser Abfallart<br />

entgegen anderen Abfallarten von 2006 zu 2007 fast keine Mengen oder Kostenverschiebungen<br />

entstanden sind, und im absoluten Betrag nur 516,01 € oder 0,72 % zu verbuchen sind.<br />

3. Bei den Abfällen, an die aus infektionspräventiver Sicht besondere Anforderungen gestellt werden,<br />

und die gleichzeitig zu den gefährlichen Abfällen zu zählen sind, mussten in 2007, 20065,38 € oder<br />

15,06 % der Gesamtkosten für nur 18,149 t oder 2,05 % der Mengenanteile aufgewendet werden.<br />

Pro Kilogramm Abfall sind das 1,11 €, bzw. das 7,35 fache des Mittelwertes von 0,151 €/Kg.<br />

Für die C Abfälle bleibt anzumerken, dass der Hauptanteil aus dem Labor kommt. Dafür wurden AKL<br />

Quartalsweise insgesamt für 2007, 17498,59 € in Rechnung gestellt.<br />

An Hand der nächsten Grafiken soll noch einmal gezeigt werden, in welchen Abhängigkeiten die<br />

Entsorgungskosten hinsichtlich der Verwertung und Beseitigung einerseits, und ihrer Klassifizierung nach EAV als<br />

ungefährliche und gefährliche Abfälle andererseits, stehen.<br />

Abfallanteile zur Verwertung und Beseitigung<br />

1000 885<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

487<br />

398<br />

852<br />

9<br />

480<br />

Aufkommen [t] Verwertung [t] Beseitiging [t]<br />

Gesamt 2007 ungefährl. Abfälle gefährliche Abfälle<br />

372<br />

33<br />

7<br />

26


Kostenanteile zur Verwertung und Beseitigung<br />

150.000<br />

133.258<br />

103.116<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

Entsorgungskosten [€/Kg]<br />

1,200<br />

1,000<br />

0,800<br />

0,600<br />

0,400<br />

0,200<br />

0,000<br />

0,150<br />

102.532<br />

30.142 27.385<br />

10<br />

Gesamtkosten [€] Verwertung [€] Beseitigung [€]<br />

75.147<br />

30.726<br />

2.757<br />

Gesamt 2007 ungefährl. Abfälle gefährliche Abfälle<br />

0,060<br />

0,260<br />

Mittelwert der Entsorgungskosten [€/kg]<br />

0,165<br />

0,160<br />

0,155<br />

0,150<br />

0,145<br />

0,140<br />

0,135<br />

0,130<br />

0,153<br />

0,120<br />

0,060<br />

0,200<br />

27.969<br />

Gesamt zur Verwertung<br />

0,930<br />

zur 1,080 Beseitigung<br />

0,390<br />

Gesamt 2007 ungefährl. Abfälle gefährliche Abfälle<br />

0,148<br />

0,148<br />

0,143<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Die Spanne der Entsorgungskosten in 2007 reicht von der Vergütung (Schrott), der kostenneutralen Entsorgung<br />

(Papier/Pappe, Kunststoffe im DSD und im VfW und Glas), über einen durchschnittlichen Minimalwert für die<br />

Verwertung von ungefährlichen Abfällen von 0,06 €/Kg und einem durchschnittlichen Maximalwert für die<br />

Beseitigung gefährlicher Abfälle von 1,08 €/Kg bis zu Spitzenwerten von 3,45 €/Kg.<br />

Der so noch sehr niedrige Mithellwert von 0,151 €/Kg ergibt sich aus der Tatsache, das die kostenintensiven<br />

Abfallarten in der Regel nur in kleinen Mengen anfallen.<br />

Finanzielle Risiken<br />

Die Risiken für die Finanzierung der Abfallentsorgung sind einerseits in den langfristig stetig steigenden<br />

Entsorgungskosten, und andererseits in den Folgen unsachgerechter Abfalltrennung zu sehen.<br />

Wie in Ausnahmefällen schlechte Abfalltrennung aussehen kann, und welche Risiken damit verbunden sind, soll<br />

folgendes Beispiel zeigen. Es wurden medizinische Abfälle, einschließlich mit Körperflüssigkeiten gefüllten<br />

Einwegsysteme in Wertstoffsäcke zur Entsorgung gegeben (siehe Fotos, Urheber: Sortieranlage Untitz).<br />

0,145<br />

0,144<br />

0,160<br />

0,151


Die Sortieranlage verweigerte die Annahme, und der Inhalt des gesamten Containers musste daraufhin<br />

kostenpflichtig in einem anderen Abfallschlüssel entsorgt werden.<br />

Damit hat nicht nur das Image des <strong>Klinikum</strong>s als zuverlässiger Partner bei betreffenden Entsorgern und<br />

Verwertern Schaden genommen, es ist auch ein materielle Schaden in Höhe von 81,58 € entstanden.<br />

Die Pflegedienstleitung wurde informiert, und um Auswertung gebeten. Die Mehrkosten wurden auf die verur<br />

sachenden Bereiche umgelegt!<br />

Bei Fehlabwürfen hat der Entsorger das Recht:<br />

1. Nicht nur die gesamte angelieferte Menge einer Abfallart umzudeklarieren und entsprechend des<br />

geänderten Abfallschlüssels zu entsorgen, sondern auch<br />

2. die Mehrkosten der geänderten Entsorgung, einschließlich damit verbundene Aufwandsentschädi<br />

gungen einzufordern.<br />

3. Die Zweckverbände oder die Behörden zu informieren, so dass Ordnungsstrafen und Bußgelder drohen,<br />

und er kann<br />

4. Abfallarten d a u e r h a f t von der Entsorgung ausschließen.<br />

Dies trifft für alle Abfallarten zu. Wie hoch im Einzelfall das finanzielle Risiko bei Fehlabwürfen sein kann, ist<br />

schnell beziffert.<br />

1. Beispiel:<br />

Das Jahresaufkommen der Abfälle des ASN 150102, Verpackungen aus Kunststoff (grüner Punkt/DSD), im<br />

oben beschriebenem Fall, betrug im letzten Jahr 59 t. Die Entsorgung ist zurzeit kostenneutralen. Ein<br />

Entsorgungsausschluss hätte zur Folge, dass diese Abfallmenge nur noch nach ASN 200301, d.h. als nicht<br />

sortierfähiger, gemischter Siedlungsabfall, zur Entsorgung gebracht werden könnte. Diese Entsorgung ist<br />

kostenpflichtig, Die jährlichen Mehrkosten würden ggf. eine Summe von 10.000, € erheblich überschreiten.<br />

2. Beispiel:<br />

Insbesondere tropfnasse oder flüssige Krankenhausabfälle in Einwegsystemen, sowie Kanülen, Skalpelle und<br />

andere spitze, scharfe und schneidende Gegenstände verursachen schon bei sachgerechter Sammlung,<br />

Verpackung und Entsorgung, sowohl auf den Umladestationen als auch in den Müllverbrennungsanlagen<br />

bei den dort beschäftigten Mitarbeitern erhebliches„Unwohlsein“.<br />

Entsprechend sensibel wird auf jeden einzelnen festgestellten Fehlabwurf, wie selten er auch immer auftritt,<br />

reagiert.<br />

2007 wurden insgesamt 365,83 t B Abfälle für 71692,03 € entsorgt. Davon waren 20,75 t, d.h. nur 5,67 %<br />

nasser, nicht pressbarer B Abfall. Dafür stehen im WKG auslaufsichere Einwegbehälter (Kunststoffeimer 30 l<br />

rot) zur Verfügung (siehe DA 19/2007). Die anteiligen Entsorgungskosten für diese 5,67 % der B Abfälle<br />

lagen bei 16141,29 € oder knapp 30 %.<br />

Fehlabwürfe, d.h. nasser B Abfall in Abfallsäcken, oder freie Flüssigkeiten in den Einwegbehältern, lose<br />

Kanülen u.s.w., können dazu führen, dass:<br />

a) die gesamten trockenen B Abfälle wie die nassen B Abfälle, oder<br />

b) die derzeit nasse B Müll wie Körper und Organabfälle zu entsorgen sind.<br />

11


Im ungünstigsten Fall würden sich damit die jährlichen Entsorgungskosten von 133.000, € auf über<br />

360.000, € hochkatapultieren.<br />

Fehlabwürfe sind also kein Kavaliersdelikt, sie sind in alle Richtungen zu vermeiden!<br />

Für das Richtige Handling aller Abfälle hilft die DA 19/2007 „Dienstanweisung zur Abfallwirtschaft in der<br />

SRH <strong>Wald</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Gera</strong> gGmbH“. Zu finden ist sie im Intranet/Organisation/Dienstanweisungen.<br />

Kennzeichnung der Abfallbehälter<br />

Um uns selbst und das WKG vor finanziellen Risiken zu schützen, ist es neben der sortenreinen Abfalltrennung<br />

genauso wichtig, alle Abfallbehältnisse wie Müllsäcke, Wertstoffsäcke, Einwegbehälter für B , C , E und<br />

Zytostatikaabfälle oder Kanülensammler sachgerecht zu verschließen und mit vollständigem Absender zu<br />

kennzeichnen.<br />

Die folgenden Bilder zeigen eine Anlieferung Abfallbehälter für nassen B Müll und Kanülensammler in der<br />

Müllverbrennungsanlage Zorbau, wie sie n i c h t aussehen sollte.<br />

Da der Anlieferer, die Firma REMONDIS, in Frießnitz eine Niederlassung betreibt, wurden von der Müllverbren<br />

nungsanlage umgehend den AbfallWirtschaftszweckVerband Ostthüringen (AWV) informiert. Der AWV kam<br />

durch die von im gemachten Fotos und der Tatsache, dass REMONDIS auch das SRH WKG entsorgt, schnell zu<br />

dem Schluss, dass unser <strong>Klinikum</strong> der Verursacher sein muss.<br />

Dank der weitgehend guten Kennzeichnung aller unser Haus verlassenden Abfallbehältnisse konnte bei einem<br />

Besuch des AWV in unserer Einrichtung diese Mutmaßung nicht nur zurückgewiesen werden, es konnte damit<br />

sogar der tatsächliche Verursacher, ein <strong>Klinikum</strong> aus Dresden, festgestellt werden.<br />

12


Auslastung der Einwegbehälter<br />

Behälter- und Entasorgungskosten ausgewählter Abfallarten<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

72,3<br />

27,7<br />

64,1<br />

35,9<br />

61,2<br />

38,8<br />

59,8<br />

40,2<br />

50,6<br />

49,4<br />

56,1<br />

43,9<br />

54,4<br />

45,6<br />

54,8<br />

45,2<br />

12<br />

55,8<br />

44,2<br />

45,8<br />

54,2<br />

44,3<br />

55,7<br />

44,4<br />

55,6<br />

Beh.-Kosten Ents.-Kosten<br />

2004 2005 2006 2007 2004 2005 2006 2007 2004 2005 2006 2007 2004 2005 2006 2007<br />

Körper/Org.Abf inf.Abfall flüssiger B-Abf. Zyto-Abf.<br />

Wie dieser Grafik entnommen werden kann, liegen bei einigen Abfallarten die Anteile der Behälterkosten bereits<br />

über den Entsorgungskosten. Da aus Gründen der Entsorgungssicherheit nicht auf entsprechende Behälter<br />

verzichtet werden kann, und steigende Rohstoffpreise auch keine Besserung versprechen, müssen die<br />

eingesetzten Behälter möglichst effizient genutzt werden.<br />

Auch wenn das maximal zugelassene Füllgewicht und das tatsächliche Füllgewicht in den seltensten Fällen gleich<br />

sein wird dagegen spricht zum einen das spezifische Gewicht der Abfälle, zytostatikakontaminierte Abfälle<br />

bestehen beispielsweise i.d.R. nur aus leichten Materialien (Zellstoffe, Tupfer usw.), und zum anderen die aus<br />

hygienischen Gründen befristeten Standzeit der Abfallbehälter von max. 24 h gibt es noch Reserven, wie die<br />

folgende Grafik zeigt.<br />

Auslastung der Einwegbehälter [Kg/Stück]<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

18,77<br />

18,00<br />

16,69<br />

15,04 15,38<br />

9,38 8,35 7,52 7,69<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

30,00<br />

max.Füllmenge<br />

10,30 10,43 11,71 12,05<br />

6,18 6,26<br />

2004<br />

2005<br />

7,03 7,23<br />

2006<br />

2007<br />

28,00<br />

18,00<br />

max.Füllmenge<br />

16,47<br />

9,88<br />

2004<br />

12,15 12,26 12,09<br />

7,29 7,35 7,25<br />

28,00<br />

18,00<br />

57,8<br />

42,2<br />

43,3<br />

56,7<br />

39,3<br />

60,7<br />

Auslastung Kg/30 l Beh, Auslastung Kg/50/60 l Beh.<br />

5,68 4,69 4,76 5,25<br />

Körper/Org.Abf inf.Abfall flüssiger B-Abf. Zyto-Abf.<br />

Bei der wöchentlichen Entsorgung erfolgt die Übernahme der Abfälle nicht nach Anzahl der Behälter sondern<br />

ausschließlich nach Gewicht. Dementsprechend müssen jeden Freitag alle eingesammelten Abfallbehälter einzeln<br />

gewogen werden. Die Untergrenze des realen Füllgewichtes betrug in Einzelfällen lediglich 400 Gramm!<br />

Damit stehen netto 2,68 € Behälterkosten gegen 0,12 € Entsorgungskosten. Betriebswirtschaftlich kaum zu<br />

vertreten!<br />

Bereiche mit schlechten Füllmengen erhalten ab sofort weniger Leerbehälter, darüber hinaus haben sie mit<br />

erhöhten Kontrollen durch den Abfallbeauftragten zu rechnen.<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

max.Füllmenge<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

41,6<br />

58,4<br />

18,00<br />

max.Füllmenge


- Gesamtergebnis<br />

Auf der Basis der aufgestellten Betten und dem Auslastungsgrad wurde an dieser Stelle immer ein Ergebnis zur<br />

Abfallwirtschaft ausgewiesen, im dem die Kosten und Abfallmengen pro Tag und Bett dargestellt wurden, siehe<br />

nächste Grafik.<br />

Ergebnis der Abfallwirtschaft<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

3,007<br />

3,162<br />

3,176 3,088 3,074 3,136<br />

0,46 0,47 0,47 0,44 0,45 0,45 0,47 0,44<br />

13<br />

€/Tag/Bett Kg/Tag/Bett<br />

2,935 2,914<br />

00 01 02 03 04 05 06 07<br />

Kürzer werdende Verweildauer mit gleichzeitig zunehmenden ambulanten Behandlungen, reinen vorstationäre<br />

Behandlungen, und durch ambulantes Operieren verzerrt sich das Bild. Eine neue Darstellungsform ist noch nicht<br />

gefunden.<br />

6. Einblicke und Ausblick<br />

1. Der Abfallerzeuger ist nach Kreislaufwirtschafts und Abfallgesetz bis zur endgültigen Verwertung oder<br />

Beseitigung seiner Abfälle verantwortlich. Die Praxis stellt diese Verantwortlichkeiten in Frage, da die<br />

Abfälle bis dahin umgeladen und zu Sammeltransporten zusammengestellt werden.<br />

2. Aus Kostengründen wurde bereits auf die Folgen der Fehlabwürfe hingewiesen. Natürlich bergen Fehl<br />

abwürfe auch gesundheitliche Risiken für Patienten, Mitarbeiter und die Bevölkerung. Darum noch<br />

einmal: „Fehlabwürfe sind also kein Kavaliersdelikt, und sind in alle Richtungen zu vermeiden.“<br />

3. Die betriebliche Dienstanweisung zur Abfallwirtschaft DA 4/2004 wurde überarbeitet und durch die DA<br />

19/2007 ersetzt.<br />

4. Die jährliche Kontrolle zur Umsetzung der vor genannten DA fand vom 05.03.07 – 09.03.07 statt. Die<br />

Ergebnisse wurden protokolliert und den Verantwortlichen zur Auswertung übergeben.<br />

5. Bis auf die im <strong>Bericht</strong> beschriebenen Sachverhalte gab es von Seiten der SRH WKG als Abfallerzeuger<br />

einerseits, und den Behörden sowie den Entsorgungsfachbetrieben andererseits, keine weiteren<br />

Probleme.<br />

6. Alle Abfälle wurden über die Sammelentsorgungsnachweise des jeweilig zertifizierten Entsorgungs<br />

fachbetriebes entsorgt. Die gültigen Zertifikate liegen beim Abfallbeauftragten vor. Übernahmescheine<br />

und Rechnungskopien sind als Nachweisbuch beim Abfallbeauftragten vorhanden.<br />

7. Stichverletzungen durch Fehlabwürfe bei Kanülen wurden im <strong>Bericht</strong>sjahr nicht gemeldet.<br />

8. Abfallrechtlich neue, oder geänderte, und gleichzeitig für das <strong>Klinikum</strong> relevante Aspekte wurden<br />

umgesetzt.<br />

9. Die Abfallbilanz und der Jahresbericht wurden für das Geschäftsjahr 2006 gemäß den terminlichen<br />

Forderungen erstellt.<br />

10. Im Rahmen der Rezertifizierung nach KTQ wurden auch der Umweltschutz und die Abfallwirtschaft<br />

bewertet.<br />

11. Die Fehlerquote bei der Klassifizierung, Sammlung, Verpackung oder Deklaration von Abfällen war zwar<br />

gering, bedarf dennoch von Seiten der Abfallerzeuger (Stationen und Bereiche) weiterhin einer<br />

Optimierung!<br />

12. Verhalten sich die Entsorgungskosten am Markt konstant, ist es Ziel, die Aufwendungen für die<br />

Abfallentsorgung des <strong>Klinikum</strong>s bis Ende 2009 um weitere 10.000, € zu reduzieren.<br />

7. Schlussbemerkungen<br />

Spezielle Informationen, die im <strong>Bericht</strong> möglicherweise nicht ausreichend dargestellt wurden, sind der Abfall<br />

bilanz und deren Anlagen zu entnehmen, oder sie werden bei Bedarf umgehend nachgeliefert.<br />

Hans Jürgen Schneider<br />

Umweltschutzbeauftragter

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