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Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift - Arbeitsgemeinschaft für ...

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D14 JAHRESTAGUNG DER AGKI / DES AKOPOM 2013bezeichnet. Als langsam wachsender, in der Regel gutartigerund von einer Kapsel umgebener Tumor entwickelt sich dieseGeschwulst in der Kiefer-Gesichtsregion nahezu ausschließlichim Bereich des N. facialis oder des N. trigeminus. Vorwiegendsind Patienten im 3. oder 4. Lebensjahrzehnt betroffen. DasAusgangsgewebe wird bei dem sehr selten im Knocheninnerenvorkommenden Neurinom vom N. maxillaris und N. mandibularisgeliefert, wobei eine Verbindung mit dem Knochenkanalnachgewiesen werden kann. Histologisch zeigen dieSchwannschen Zellen längliche, „zigarrettenförmige Kerne“ inparalleler Anordnung. Hierdurch entsteht die <strong>für</strong> den Tumorcharakteristische Palisaden- und Phalanxanordnung der Zellen.Die Transformation in ein malignes Neurinom ist eine Rarität.Fallbericht: Eine 23-jährige Patientin stellte sich mit seit 10 Jahrenbestehenden, teils starken Schmerzen im Bereich des rechtenForamen mentale vor, die auch nach posterior ausstrahlten.Therapeutisch wurden über diesen Zeitraum kontinuierlichAnalgetika verabreicht. Röntgenologisch zeigte sich in derPanoramaschichtaufnahme ein im Seitenvergleich großes,scharf begrenztes Foramen mentale mit einer erheblichen Lumenerweiterungim anterioren Anteil des Canalis nervi mandibularis.Im Rahmen einer DVT-Untersuchung wurde der Verdachtauf ein Neurinom erbracht, der durch eine MRT-Untersuchungbestätigt wurde. Aufgrund dieser radiologischen Befundewurde eine Resektion des extraossären Anteiles mit Neurolyseam Foramen mentale durchgeführt. Nach kurzzeitigerinitialer Hypästhesie im Versorgungsgebiet des N. alveolaris inferiorstellte sich Beschwerdefreiheit mit deutlicher Reduktionder bisherigen Schmerzen ein. Da mit einer Wachstumstendenzdes intraossären Anteils des Neurinoms mit erneutenSchmerzen zu rechnen ist, wurde die Patientin über die Resektiondes intraossären Anteils und damit die Nichterhaltungsfähigkeitdes N. alveolaris inferior unterrichtet. Über die Notwendigkeiteiner Nerventransplantation wurde detailliert aufgeklärt.Die Patientin hat im Moment eine zuwartende Haltungim Hinblick auf die Weiterbehandlung angenommen.Zusammenfassung: Gegenwärtig liegen in der Literatur nur 45Berichte zu intraossären Neurinomen im Kieferbereich vor. Dervorliegende Fall beschreibt eines dieser seltenen Schwannomebei einer 23-jährigen Patientin. Das Resektat wurde histopathologischbefundet und die radiologische Verdachtsdiagnosebestätigt. Die Bedeutung der weiterführenden Diagnostik mittelsDVT und MRT wird aufgezeigt. Die Intention dieses Fallberichtesist, weitere Informationen zu der spärlich existierendenLiteratur über intraossäre Schwannnome hinzuzufügen.Perforation des äußeren Gehörgangs durch Miniplatten-Osteosyntheseeiner KiefergelenksfrakturT. Annussek 1 , K. Wermker 2 , S. Jung 1 , J. Kleinheinz 11Klinik <strong>für</strong> Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie, UniversitätsklinikumMünster;2Fachklinik Hornheide, Münster;tobias.annussek@ukmuenster.deoperativen Frakturversorgung abgezeichnet. Weiterhin kontroversdiskutiert wird die Eignung verschiedener zur Verfügungstehender Osteosynthesesysteme. Der vorliegende Patientenfalldemonstriert die Risiken einer gegen physiologischeBelastung ungenügend stabilen Verplattung.Der klinische Fall: Primär vorstellig wurde die 49-jährige Patientinbewusstlos und nicht ansprechbar über die Notaufnahmeunserer Klinik, nach Sturzgeschehen im alkoholisierten Zustand.Grunderkrankungen bestanden keine. Die klinischeund radiologische Diagnostik führte zur Diagnose einer beidseitigen,schwerst dislozierten Kiefergelenksfraktur. Die Frakturversorgungerfolgte umgehend über einen retromandibulärenZugang, durch Reposition und Osteosynthese mittels einereinzelnen, am Hinterrand des Collums befestigten Miniplattelinks. Rechtsseitig wurde die Fraktur konservativ versorgt. Derperi- und postoperative Verlauf gestaltete sich unauffällig. Daspostoperative Röntgen zeigte eine gute primäre Reposition derFrakturfragmente. Der Empfehlung zur Metallentfernung nach6–9 Monaten kam die Patientin nicht nach. Zehn Jahre späterstellte sich die Patientin mit dem Chief Complaint eines eitrigenFlüssigkeitsaustritts aus dem linken Ohr erneut vor. Diediagnostischen Maßnahmen zeigten das Bild einer Dislokationdes Osteosynthesematerials mit Perforation des äußeren Gehörgangs.Die Osteosyntheseschrauben waren mit entsprechenderEntfernung von der Platte im Weichgewebe aufzufinden.In Intubationsnarkose erfolgte über einen präaurikulärenZugang und unter radiologischer Kontrolle die vollständigeEntfernung des Osteosynthesematerials.Schlussfolgerung: Gegenwärtig stehen verschiedenen Plattensystemezur operativen Versorgung der Kiefergelenksfrakturenzur Verfügung. Vor- und Nachteile werden kontrovers diskutiert.Experimentelle Studien legen nahe, dass die Osteosynthesemit einer einzelnen Miniplatte am dorsalen Unterkieferranddie geringste physikalische Belastbarkeit aufweist.Komplikationen, wie Schraubenverlust oder Plattendeformationmit konsekutiver Ausbildung von Pseudarthrosen, wurdenbeschrieben. Der vorliegende Fall verdeutlicht, dass dieOsteosynthese mit einer einzelnen Miniplatte am dorsalenHinterrand bei den enormen funktionellen Kräften, die aufdas Kiefergelenk wirken, nicht in der Lage ist, eine suffizienteStabilisierung der Fraktur zu erzielen. Vor diesem Hintergrundsollte diese Art der Osteosynthese im Rahmen der Versorgungvon Kiefergelenksfrakturen nicht mehr zu Anwendungkommen.Posterpräsentationen 2Untersuchung der Überlebensrate des CAMLOG-Implantatsystemsüber 10 Jahre – abhängig von verschiedenenEinflussfaktorenM. Cassens, E. Behrens, H. Terheyden, M. Gierloff, J. Wiltfang, S. T.BeckerKlinik <strong>für</strong> Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, UniversitätsklinikumSchleswig-Holstein, Campus Kiel; mail@st-becker.deEinleitung: Die Frakturen des Kiefergelenks werden in der Literaturmit einem Anteil von 32% der Unterkieferfrakturen angegeben.Im Hinblick auf die therapeutischen Maßnahmen hatsich in den letzten Jahren zunehmend die Bevorzugung derImplantate haben heute einen festen Stellenwert in der dentalenRehabilitation. Nachuntersuchungen sind weiterhin wichtig,um die Qualität zu kontrollieren und um Patienten gezieltePrognosen an die Hand zu geben.■ © <strong>Deutsche</strong>r Ärzte-Verlag | DZZ | <strong>Deutsche</strong> <strong>Zahnärztliche</strong> <strong>Zeitschrift</strong> | 2013; 68 (5)

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