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Arbeitsmarkt für Naturwissenschaftler - Fachbereich Biologie ...

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Kenntnisse der gängigen Office- und weiterer<br />

spezifischer IT-Programme rundeten<br />

das Anforderungsprofil ab.<br />

Älteren Bewerbern oder Bewerbern, die aus<br />

Langzeitarbeitslosigkeit, nach mehrjähriger<br />

Familienarbeit oder Ähnlichem in das<br />

Berufsleben zurückkehren wollten, wurden<br />

diese Fähigkeiten nicht mehr ohne<br />

weiteres zugetraut.<br />

Auch die erwünschten Soft Skills bildeten<br />

eine bunte Palette: am häufigsten gefragt<br />

waren Flexibilität, Team- und Kommunikationsfähigkeit<br />

sowie die Fähigkeit, selbstständig<br />

zu arbeiten.<br />

Weitere Informationen<br />

Der <strong>Arbeitsmarkt</strong>bericht basiert auf<br />

der Broschüre <strong>Arbeitsmarkt</strong> Kompakt<br />

2006 der Zentralen Auslandsund<br />

Fachvermittlung der Bundesagentur<br />

<strong>für</strong> Arbeit (ZAV).<br />

Sie können die Publikation unter<br />

www.ba-bestellservice.de (Titelsuche<br />

„Akademiker“) direkt herunterladen.<br />

Trends und Tendenzen<br />

Veränderungen der Beschäftigungsformen<br />

Patchwork und Karrierepuzzle<br />

Neben der „klassischen“ Beschäftigungsform,<br />

der unbefristeten Festanstellung mit<br />

voller Arbeitszeit, haben sich andere Möglichkeiten<br />

der Arbeitsverhältnisse etabliert.<br />

Zukünftig müssen sich Akademiker<br />

darauf einstellen, häufiger die Stelle zu<br />

wechseln. Patchwork-Lebensläufe sind keine<br />

Seltenheit mehr.<br />

Aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage<br />

bevorzugen viele Arbeitgeber Zeitverträge.<br />

Dort, wo nicht mehr in fest gefügten<br />

Abteilungen, sondern projektorientiert<br />

gearbeitet wird, vergeben die Unternehmen<br />

zunehmend Werks- oder Honorarverträge<br />

und stellen nur noch eine Kernbelegschaft<br />

langfristig ein. Karrieren werden<br />

damit allgemein weniger planbar.<br />

Selbstmanagement und Co.<br />

Individuelle Karrieren hängen zudem stärker<br />

vom eigenen Beitrag zum Unternehmenserfolg<br />

ab. Der Mitarbeiter wird zunehmend<br />

als Mitunternehmer, als Intrapreneur,<br />

betrachtet. Zudem lassen mehr Unternehmen<br />

ihren Mitarbeitern die Freiheit, sich<br />

selbst zu organisieren und Arbeitszeiten, -<br />

ort und -umfang selbst festzulegen.<br />

Diese strukturellen Veränderungen stellen<br />

neue Anforderungen an die Beschäftigten,<br />

gerade an die Fach- und Führungskräfte.<br />

Die neuen Arbeitsmuster erfordern neben<br />

hoher Flexibilität ein großes Maß an Selbstorganisation<br />

und Selbstverantwortung. Projektbezogene<br />

Arbeit ist ohne Kommunikations-<br />

und Teamfähigkeit kaum möglich.<br />

Die Fähigkeit des Selbstmanagements<br />

wird <strong>für</strong> Hochschulabsolventen zur Sicherung<br />

von Beschäftigungskontinuität zunehmend<br />

zu einer beruflich existenziellen Notwendigkeit.<br />

Existenzgründung<br />

Die Aufgeschlossenheit <strong>für</strong> Existenzgründungen<br />

ist in den letzten Jahren bei Studienberechtigten,<br />

Studierenden und Absolventen<br />

deutlich gewachsen. Die Bereitschaft<br />

von Absolventen zur Existenzgründung<br />

ist jedoch gerade in technisch innovativen<br />

Bereichen stark von der <strong>Arbeitsmarkt</strong>situation<br />

<strong>für</strong> abhängig Beschäftigte<br />

beeinflusst.<br />

Weitere Informationen ab Seite 70.<br />

Trend zur Höherqualifizierung<br />

Auf dem Weg in eine Wissens- und Informationsgesellschaft<br />

vollzieht sich im Beschäftigungssystem<br />

der Bundesrepublik bereits<br />

seit langem ein Strukturwandel in Richtung<br />

Höherqualifizierung. Dieser lässt sich<br />

in einer zunehmenden Akademisierung der<br />

Erwerbstätigen nachweisen. Diese Entwicklung<br />

wird sich auch in den nächsten Jahren<br />

weiter fortsetzen. Der Bedarf an Hochqualifizierten<br />

wird steigen, umgekehrt werden<br />

<strong>für</strong> Geringqualifizierte weitere massive<br />

Beschäftigungseinbußen erwartet.<br />

Hintergrund ist die Expansion anspruchsvoller<br />

„sekundärer“ Dienstleistungstätigkeiten<br />

etwa im Bereich Forschung und<br />

Entwicklung, Beratung und Lehre, von der<br />

insbesondere Akademiker profitieren.<br />

Der <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>für</strong><br />

Akademiker<br />

Mangel an akademisch Qualifizierten<br />

zu erwarten<br />

Demografische und soziale Entwicklungen<br />

in der Bildungslandschaft lassen einen<br />

Mangel an akademisch Qualifizierten<br />

erwarten. Im Zuge des demografischen<br />

Wandels wird sich auch bei hoher Frauenerwerbsbeteiligung<br />

und Zuwanderung<br />

mittelfristig das Arbeitskräfteangebot verknappen.<br />

Gründe sind die zunehmende Akademisierung<br />

des Beschäftigungssystems und<br />

die Altersstruktur der derzeit Erwerbstätigen<br />

mit Hochschulabschlüssen. Hinzu<br />

kommt das zeitweise gesunkene Interesse<br />

der Studienberechtigten an einem Studium<br />

sowie die geringe Beteiligung an<br />

höherer Bildung von Kindern aus hochschulfernen<br />

Familien bzw. anderer ethnischer<br />

und kultureller Herkunft.<br />

Flexibilität<br />

Der berufliche Einsatz ist mit dem Studienabschluss<br />

noch nicht festgelegt. Auf<br />

der einen Seite gibt es <strong>für</strong> die meisten<br />

akademischen Qualifikationen zahlreiche<br />

adäquate berufliche Optionen, und auf<br />

der anderen Seite orientiert sich auch die<br />

Nachfrage nach hoch qualifizierten Fachkräften<br />

nicht allein an disziplinären Fachgrenzen.<br />

So zeigen Untersuchungen, dass Informatiker<br />

weniger als die Hälfte der akademisch<br />

qualifizierten Fachkräfte in Computerberufen<br />

stellen, die Übrigen werden<br />

dagegen von Ingenieuren und Absolventen<br />

anderer Fachrichtungen besetzt. Ein<br />

Viertel der Sozialwissenschaftler üben<br />

genuin betriebswirtschaftliche Tätigkeiten<br />

aus. Gerade in Feldern, <strong>für</strong> die es keine<br />

scharf konturierten oder geschlossenen<br />

Arbeitsmärkte gibt (Geistes- und Sozialwissenschaftler),<br />

gibt es vielfältige<br />

vertikale und horizontale Substitutionen<br />

bzw. Neukompositionen von Tätigkeitsfeldern.<br />

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