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Zentrales Beschaffungssystem in Kommunen - Kommunalberatung

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<strong>Zentrales</strong> <strong>Beschaffungssystem</strong> <strong>in</strong> <strong>Kommunen</strong>"E<strong>in</strong>e Sache, welche vielen gehört, wird schlechter verwaltet als e<strong>in</strong>e Sache, die e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnengehört."AristotelesJährlich werden von öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen Aufträge im Wert von hunderten Milliarden Eurovergeben. E<strong>in</strong> derart großes Volumen ist von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung. Vergebenwerden Aufträge für Güter und Leistungen unterschiedlichster Branchen, vom alltäglichen Büromaterialüber verschiedenste Baumaßnahmen bis h<strong>in</strong> zu Masch<strong>in</strong>en und technischen Anlagen.In den kommunalen Verwaltungen s<strong>in</strong>d vorrangig zwei Organisationsformen im Beschaffungswesenanzutreffen, zum e<strong>in</strong>en die dezentrale und zum anderen die zentrale Beschaffung.Dezentrale BeschaffungIm Rahmen der dezentralen Beschaffung wird die Beschaffung durch das jeweilige Fachamt selbstausgeführt. Die Vorteile dieses Verfahrens bestehen u. a. dar<strong>in</strong>, dass das fachliche Wissen und dieH<strong>in</strong>tergrundkenntnisse auf der Fachebene vorhanden s<strong>in</strong>d und dadurch Unklarheiten oder Problemebei der Bestellung schnell beseitigt bzw. gelöst werden können. Jedoch s<strong>in</strong>d mit der dezentralenBeschaffung auch Nachteile verbunden. Aufgrund von mangelnden Kenntnissen im Rechnungswesenkann es zu Buchungsfehlern kommen. Weiterh<strong>in</strong> können vermehrt Widersprüche bzw. Klagen wegennicht gesetzeskonformer Ausschreibungen auftreten. Durch den hohen Ressourcene<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Formvon Personal- und Schulungsaufwendungen bleiben Synergieeffekte ungenutzt; bei der Vertretungsregelungkönnen Lücken auftreten.Zentrale BeschaffungIm Gegensatz dazu erfolgt die Beschaffung bei der Variante des zentralen <strong>Beschaffungssystem</strong>s übere<strong>in</strong>e zentrale Organisationse<strong>in</strong>heit, die sich mit der Abwicklung der Beschaffungsprozesse allerFachbereiche beschäftigt. Die Vorteile dieser Organisationsform liegen z. B. <strong>in</strong> der Wahrung desÜberblicks über alle vorhandenen Ressourcen, <strong>in</strong>sbesondere über den Grad der Budgetausnutzung.Daraus folgend wird auch die jährliche Haushaltsplanung erleichtert. Ausschreibungen könnene<strong>in</strong>heitlich und - aufgrund der Rout<strong>in</strong>e der Mitarbeiter - rechtlich e<strong>in</strong>wandfrei erfolgen. Auch ist es denMitarbeitern der Zentralen Beschaffungsstelle durch ihre Spezialisierung möglich, den Markt besser zubeobachten und daraus Nutzen für die Kommune zu ziehen. Die Kommune ist <strong>in</strong> der Lage, KostenundEffizienzgew<strong>in</strong>ne zu realisieren sowie gegebenenfalls Mengenrabatte aufgrund e<strong>in</strong>es großenBestellumfangs zu erlangen. Des Weiteren wird der Schulungsbedarf der Mitarbeiter h<strong>in</strong>sichtlichVergaberecht, Bilanzierung und Buchungssoftware auf e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Personenkreis begrenzt. Ebensokann die Anzahl der notwendigen speziellen Softwarelizenzen auf wenige Exemplare reduziertwerden. Nachteilig ist der hohe Zeitaufwand, der durch den Abstimmungsbedarf zwischen der zentralenBeschaffungsstelle und den Fachämtern entsteht.Sollten sich <strong>Kommunen</strong> für e<strong>in</strong> <strong>Zentrales</strong> <strong>Beschaffungssystem</strong> entscheiden, wäre dies im Rahmen derDoppik dem Produktbereich 11 „Innere Verwaltung“, Produktgruppe 111 „Verwaltungssteuerung und –service", z.B. als Produkt "111613 Zentrale Beschaffungsstelle und Vergabestelle", zuzuordnen. DieVerbuchung von vorrätigem Material erfolgt über das Budget der Zentralen Beschaffungsstelle. Wirddas Büromaterial aus dem Lager abgegeben, gilt es als verbraucht und geht schließlich aus demInventar der Beschaffungsstelle heraus. Die Auslieferung dieser Materialien wird anhand von Materialentnahmesche<strong>in</strong>endokumentiert und aufwandswirksam dem Budget des zu entnehmendenFachbereichs zugebucht. Weiterh<strong>in</strong> erfolgt die Interne Leistungsverrechnung zwischen der ZentralenBeschaffungsstelle und dem Fachbereich <strong>in</strong> Höhe der anteiligen Kosten an Personal und den entsprechendenAufwendungen der Zentralen Beschaffungsstelle für den jeweiligenBeschaffungsvorgang. Grundsätzlich ist dabei die umfassende, budgetwirksame Verrechnung vonServiceleistungen im Wege der E<strong>in</strong>zelverrechnung über e<strong>in</strong> Umlageverfahren für Steuerungsleistungenzu berücksichtigen.GeschäftsführungB & P Gesellschaft für kommunale Beratung mbHFrankl<strong>in</strong>straße 22 01069 DresdenDipl.-Verwaltungswirt (FH) Jens F<strong>in</strong>deisen Telefon: 0351/47 93 30 - 30 Telefax: 0351/47 93 30 - 44Dipl.-Betriebswirt (BA) LL.M. Patrick Schellenberg (ppa.)kanzlei@kommunalberatung-sachsen.dewww.kommunalberatung-sachsen.deSitz: Dresden Amtsgericht Dresden HRB 23797


Seite 2§ 10 Abs. 4 der SächsKomHVO-Doppik besagt, dass „für denselben Zweck … Aufwendungen undAuszahlungen nicht an verschiedenen Stellen im Haushaltsplan veranschlagt werden ... [sollen]. Wirdausnahmsweise anders verfahren, ist auf die Ansätze gegenseitig zu verweisen." Dadurch, dass übermehrere Budgets gebucht wird, steigt die Komplexität des Rechnungswesens. Zudem s<strong>in</strong>kt aufgrunddes Ause<strong>in</strong>anderfallens von Aufwendungen und Auszahlungen die Sensibilisierung der Budgetverantwortlichenim Umgang mit den Ressourcen.Die B & P <strong>Kommunalberatung</strong> hat e<strong>in</strong>e Organisationsform entwickelt, die die Vorteile beider Beschaffungsformenvere<strong>in</strong>t und Synergieeffekte erzeugt. Weiterh<strong>in</strong> können wir Sie dabei unterstützen, dieKomplexität des Rechnungswesens zu begrenzen und gleichzeitig die Sensibilisierung aller Budgetverantwortlichenzu erhöhen.

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