Miteinander Füreinander - Vorwerker Diakonie
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HOSPIZ<br />
,,Hier muss niemand allein sein “<br />
Hans-Ulrich Wehr steht in der<br />
Küche: Er brüht frischen Kaffee<br />
auf, kocht ein Ei und bestreicht<br />
Brötchen mit Marmelade. Dann<br />
richtet er das Frühstück liebevoll<br />
auf einem Tablett an. Diese alltäglichen<br />
Handgriffe haben hier<br />
im Hospiz besondere Bedeutung.<br />
Hans-Ulrich Wehr bereitet das<br />
Frühstück für Menschen zu, die<br />
wissen, dass sie bald sterben müssen.<br />
„Die Menschen hier freuen<br />
sich über viele kleine Dinge, wie<br />
zum Beispiel einen sonnigen Tag<br />
oder eben auch ein Essen, das gut<br />
geschmeckt hat“, erzählt Hans-Ulrich<br />
Wehr. Seit August 2008 arbeitet<br />
er ehrenamtlich im Service des<br />
Hospizes Rickers-Kock-Haus.<br />
Dass er anfangs Berührungsängste<br />
hatte, kann man sich inzwischen<br />
kaum noch vorstellen. So<br />
selbstverständlich spricht Hans-<br />
Ulrich Wehr über die Abläufe im<br />
Haus und das Sterben, das hier<br />
zwar zum Alltag gehört, aber eben<br />
doch nie zu etwas Alltäglichem<br />
wird.<br />
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20<br />
Einmal die Woche kommt der<br />
61-Jährige ins Hospiz, richtet das<br />
Essen an und bringt es in die Zimmer.<br />
Wenn jemand mit ihm reden<br />
möchte, dann hat er ein offenes<br />
Ohr. Wenn Worte gerade fehl am<br />
Platze sind, hält er manchmal eine<br />
Hand – natürlich nur, wenn ein<br />
Sterbender sich das wünscht.<br />
Dass sein Händedruck Kraft spendet,<br />
sieht man einem Angehörigen<br />
an, dessen Frau gerade im<br />
Sterben liegt. Die beiden Männer<br />
reichen sich die Hände und verweilen<br />
so einen Moment.<br />
Hans-Ulrich Wehr hört zu, drückt<br />
sein Mitgefühl und Verstehen aus.<br />
„Meistens muss man gar nicht viel<br />
sagen, sondern einfach nur da<br />
sein“, erklärt er.<br />
„Ich komme wirklich gerne ins<br />
Hospiz. Das hätte ich früher nie<br />
von mir gedacht, weil ich die Themen<br />
Tod und Sterben immer weit<br />
von mir geschoben habe. Aber<br />
die Atmosphäre hier ist etwas<br />
ganz Besonderes und ich möchte<br />
diese Arbeit nicht mehr missen!“