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April 2010 - Nossner Rundschau

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„Vom Eise befreit<br />

sind Strom und Bäche<br />

durch des Frühlings holden,<br />

belebenden Blick;<br />

im Tale grünet Hoffnungsglück.<br />

Der alte Winter, in seiner Schwäche,<br />

zog sich in raue Berge zurück.“<br />

Wer kennt ihn nicht, den<br />

„Osterspaziergang“ aus Faust I<br />

von Goethe. Oder er hat<br />

zumindest von ihm gehört und<br />

verbindet in Gedanken oder in<br />

der Unterhaltung den Begriff<br />

Ostern mit den Eingangsworten:<br />

„Vom Eise befreit sind<br />

Strom und Bäche“.<br />

Goethe fand vor über 200 Jahren<br />

die rechten Worte für die<br />

Zeit vor dem Osterfest, so wie<br />

wir sie Jahr für Jahr erleben. Es<br />

ist die Zeit des Umbruchs in<br />

der Natur. Nach den dunklen<br />

Tagen und Monaten in der<br />

Vergangenheit erwacht das<br />

Leben nun – in Pflanzen und<br />

Bäumen, in den Tieren, im<br />

Menschen. Die Kälte, Schnee<br />

und Eis sind zurückgedrängt,<br />

es kommen die Tage der Hoffnung,<br />

der Freude, der Sonnenstrahlen;<br />

der Frühling ist angebrochen.<br />

Und damit stehen wir<br />

vor dem Osterfest. – Doch das<br />

ist es nicht allein, was uns<br />

Ostern bedeutet.<br />

Was sagt uns Ostern in traditioneller<br />

Sicht? Wohl kein<br />

kirchliches Fest im Jahre kennt<br />

so viele Riten, Bräuche,<br />

Gedenktage wie Ostern. Es<br />

gibt auf der Welt viele Varianten<br />

und Abweichungen, aber<br />

die Gemeinsamkeiten kehren<br />

immer wieder, wohin man<br />

blickt. Viele Bräuche sind über<br />

die Jahrhunderte hinweg entstanden,<br />

manche sind in Vergessenheit<br />

geraten. Viele sind<br />

heidnischen Ursprungs und<br />

leben noch heute. Eines der<br />

heidnischen Symbole ist das<br />

Osterwasser als Heils- und<br />

Segensbringer. Man kennt es<br />

noch heute. – Das Osterei findet<br />

man in den Mythen der<br />

Chinesen und Ägypter; und<br />

auch bei den Germanen galt<br />

das Ei schon vor 5000 Jahren<br />

als Symbol der Fruchtbarkeit<br />

und ewigen Wiederkehr des<br />

Lebens. Heute verkörpert es im<br />

christlichen Sinne die Auferstehung<br />

Christi. – Frühlingsfeuer<br />

zu entfachen zur Zeit der<br />

20<br />

Es ist wieder Ostern!<br />

<strong>Nossner</strong> <strong>Rundschau</strong> I März <strong>2010</strong><br />

Tages- und Nachtgleiche gab<br />

es bereits bei Bonifatius, dem<br />

Missionar der Germanen. Und<br />

so kommen wir unseren Jahrhunderten<br />

immer näher. Am<br />

berühmtesten in folgender<br />

Kategorie sind die Oberammergauer<br />

Passionsspiele, die<br />

aller 10 Jahre von einheimischen<br />

Darstellern aufgeführt<br />

werden und in der ganzen<br />

Welt bekannt sind. Sie zeigen<br />

die Passion Christi vom Einzug<br />

in Jerusalem bis zur Auferstehung.<br />

–<br />

Somit sind wir in der Passionszeit<br />

angekommen. Eine Woche<br />

vor Ostern beginnt die Kar -<br />

woche, die mit den drei Passionstagen<br />

Gründonnerstag,<br />

Karfreitag und Karsamstag<br />

endet. Für die protestantischen<br />

Christen ist der Karfreitag, von<br />

Martin Luther „Guter Freitag“<br />

genannt, der höchste Feiertag<br />

im Kirchenjahr. Für katholische<br />

Christen ist er der Pas -<br />

sionstag, an dem die Glocken<br />

und Orgeln schweigen.<br />

Im 4. Jahrhundert galt die<br />

„christliche Osterfeier“ bereits<br />

als das Fest der Feste. –<br />

In der Ostkirche gehört der<br />

Karsamstag zur eigentlichen<br />

Osterfeier dazu. Man begrüßt<br />

sich mit den Worten: „Christus<br />

ist erstanden“ und trägt ein<br />

Körbchen mit Brot, Kuchen,<br />

Eiern usw. bei sich, was gesegnet<br />

wird. Dazu hört man „Gregorianische<br />

Gesänge“. – Wenn<br />

ich an solch ein orthodoxes<br />

Osterfest inmitten von Berlin –<br />

hinter einer Efeueinzäunung –<br />

im Rahmen eines zweisprachigen<br />

Friedhofs – denke, spüre<br />

ich noch heute die Würde der<br />

Döbelner Straße 1 • 01683 Rhäsa<br />

Tel. 03 52 42 - 6 84 42 • Fax 03 52 42 - 7 22 29<br />

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Kerzen mit ihrem stillen Licht<br />

und fühle den Gesamteindruck<br />

der Andacht. Es ist unvergesslich<br />

für mich. –<br />

Viele musikalische Höhepunkte<br />

kann man zum Osterfest und<br />

besonders zur Karwoche erleben,<br />

zum Beispiel von Orlando<br />

di Lasso, in denen der ganze<br />

Passionsbericht aus dem Evangelium<br />

gesungen wurde. Oratorien<br />

entstanden später von den<br />

Komponisten Heinrich Schütz<br />

und überragend von Johann<br />

Sebastian Bach. Insbesondere<br />

die Leidensgeschichten Jesu<br />

nach den Evangelisten Matthäus,<br />

Markus und Johannes<br />

gehören zu den großen Passionen,<br />

die in den Kirchen ihre<br />

Aufführungen finden. –<br />

Mit diesem musikalischen<br />

Requiem und den Gedanken<br />

1. <strong>April</strong> 1935 – 1. <strong>April</strong> <strong>2010</strong><br />

75 Jahre Firma Paul Schüler<br />

aus Anlass des Osterfestes<br />

überbringe ich den Lesern der<br />

„<strong>Nossner</strong> <strong>Rundschau</strong>“, die<br />

Interesse zeigen, herzliche<br />

Wünsche für ein gesegnetes<br />

Osterfest mit Sonnenschein<br />

und Muße zur Besinnung,<br />

geschrieben in Meißen – als<br />

weitere geistige Zugehörige<br />

meiner geliebten Stadt Nossen.<br />

„Kehre dich um, von diesen Höhen<br />

nach der Stadt zurückzusehen.<br />

Aus dem hohlen finstern Tor<br />

dringt ein buntes Gewimmel hervor.<br />

Jeder sonnt sich heute so gern.<br />

Sie feiern die Auferstehung des Herrn.“<br />

GOETHE „FAUST“<br />

Ein frohes Osterfest<br />

nah und fern wünscht<br />

Ingeborg Witt<br />

Dresdner Straße 34a, 01662 Meißen<br />

Tel. 03521 / 717924<br />

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