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MÄRZ 2012 Konzert von „High Fidelity“ in der Stadthalle - RP Online

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4MEIN TAGDas ganze Jahr über auf AchseVor zehn Jahren hat sich Frank Renkes selbstständig gemacht. Seitdem transportierter „alles, was rutscht“ – im W<strong>in</strong>ter befreit er Straßen und Plätze vom Schnee.Die Wagenflotte wird regelmäßig geputzt.Immer auf Abruf bereit: Frank Renkes. Nach dem Anruf nimmt er <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fahrerkab<strong>in</strong>e <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> roten LKW mit demSchriftzug „Der Straelener“ Platz und los gehts.Frank Renkes ist e<strong>in</strong> passionierterFrühaufsteher. „Sieschlafen, wir räumen“heißt e<strong>in</strong>es se<strong>in</strong>er Mottos. Währendan<strong>der</strong>e sich noch tief <strong>in</strong> dieFe<strong>der</strong>n kuscheln, schw<strong>in</strong>gt <strong>der</strong>54-Jährige sich auf se<strong>in</strong> Räumfahrzeugund befreit Bürgersteigeund Parkplätze vomSchnee. Mit dem gewerblichenW<strong>in</strong>terdienst hat <strong>der</strong> zweifacheFamilienvater sich e<strong>in</strong> zweitesStandbe<strong>in</strong> zu se<strong>in</strong>em Baustoffbetrieb<strong>in</strong> Straelen aufgebaut.Im vergangenen Jahr feierteer se<strong>in</strong> zehnjähriges Betriebsjubiläum.Der gelernte Tankwart– zur damaligen Zeit hieß dieAusbildung noch M<strong>in</strong>eralöl-Kaufmann – entschied sich zurSelbstständigkeit, nachdem erzuvor viele Jahre lang als Berufskraftfahrerunterwegs war.„Als me<strong>in</strong>e Frau e<strong>in</strong>es Tagesanrief und berichtete, dass unsereTochter gerade ihre erstenSchritte gemacht hatte und ich<strong>in</strong> Spanien war, um Orangenabzuholen, habe ich gemerkt,dass ich etwas än<strong>der</strong>n muss.“Mit Anfang 40 wagte er denSprung <strong>in</strong> die Selbstständigkeit.„Mut zum Risiko“, nennt er dasund betont gleichzeitig, dass erdamit se<strong>in</strong> Hobby zum Beruf gemachthat.Ab Aschermittwoch bis zumnächsten W<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>bruch ist fürden Baustoffhändler Hauptsaison.Vier eigene Fahrzeuge stehenauf se<strong>in</strong>em Hof, zwölf weiterestammen <strong>von</strong> ChristophLandwehrs aus Kempen. DieFahrzeuge können <strong>in</strong>klusiveFahrer gemietet werden. Transportiertwerden Schüttgüter –zum Beispiel Sand, Kies undSchotter. Der wird etwa gebraucht,wenn Gleisstrecken<strong>der</strong> Straßenbahn e<strong>in</strong> neuesKiesbett bekommen. „Halt alles,was rutscht“, br<strong>in</strong>gt es Renkesauf e<strong>in</strong>en knappen Nenner.Bei den eigenen vier Fahrzeugenhandelt es sich um sogenannteDrei-Seiten-Kipper. Dasgeladene Gut kann nach rechts,l<strong>in</strong>ks und nach h<strong>in</strong>ten ausgekipptwerden, was den Fahrzeugtypbeson<strong>der</strong>s flexibel fürden E<strong>in</strong>satz an schwer erreichbarenBaustellen macht.Tänzer im Männerballett„Der Straelener“ steht über<strong>der</strong> Fahrerkab<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>es se<strong>in</strong>erKipper. Dabei ist Renkes, wennman es genau nimmt, e<strong>in</strong> Zugezogener.Der gebürtige Kempenerist vor 27 Jahren <strong>in</strong> die Blumenstadtgezogen. „Man hatmich aber als Straelener akzeptiert“,sagt er. So tanzt er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>erknapp bemessenen Freizeitim karnevalistischen Männerballett„Suure Prumme“ und gehörtezur Garde <strong>von</strong> Pr<strong>in</strong>z UweI. Für se<strong>in</strong>e Kunden ist <strong>der</strong> 54-Jährige rund um die Uhr erreichbar,dem Handy sei Dank.„Ich mache das jetzt seit zehnJahren und weiß, dass es immermal wie<strong>der</strong> Notfälle gibt.“Drei Mitarbeiter und e<strong>in</strong> paarAushilfen helfen ihm, die Aufträgezu erfüllen. Los geht esmorgens zwischen 6.30 und7 Uhr. „Im Sommer müssen wiran den Baustellen oft schon um5 Uhr se<strong>in</strong>, bevor die große Hitzekommt.“ Am Abend vorherplant er die Routen für sich undse<strong>in</strong>e Kollegen. Für ihn ist es Ehrensache,selber mit dem LKWrauszufahren. Zuverlässigkeitund Pünktlichkeit s<strong>in</strong>d bei ihmoberstes Gebot. „Ich b<strong>in</strong> zwarChef, aber ich möchte auchKumpel se<strong>in</strong>“, zeigt die Frohnaturse<strong>in</strong>e sehr menschliche Seite.Deswegen geht es zum Beispielzu Weihnachten mit allenKollegen und <strong>der</strong>en Familienzum Bowl<strong>in</strong>g.Se<strong>in</strong>e Frau Elke ist für diekomplette Buchhaltung des Unternehmensverantwortlich.„Sie ist für die Fe<strong>in</strong>abstimmungzuständig. Ich b<strong>in</strong> <strong>der</strong> Mannfürs Grobe“, sagt Renkes lachendüber ihre Arbeitsteilung.Bis <strong>in</strong>s Detail s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e LKWsgepflegt. Auch nach dem schwerenTagesgeschäft blitzt <strong>der</strong>Lack <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em tiefen Rotton.„Die Autos s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>e Visitenkarte“,sagt Renkes. Deswegenstehen <strong>der</strong> Freitagmittag und<strong>der</strong> Samstag im Zeichen <strong>der</strong> Autopflege.Se<strong>in</strong>e Liebl<strong>in</strong>gstätigkeit bleibtaber <strong>der</strong> W<strong>in</strong>terräumdienst.Auch wenn das bedeutet, dasser sehr früh aufstehen muss.„Da sieht man die Arbeit“, beschreibter die Freude über e<strong>in</strong>ensauberen, schneegeräumtenParkplatz. „Dann weiß ich,es hat sich gelohnt um 3 o<strong>der</strong>4 Uhr aufzustehen.“ Für die an<strong>der</strong>enJahreszeiten hat <strong>der</strong> Familienvaterschon e<strong>in</strong>e neueIdee. Ab dem Frühjahr möchteer Kies, Sand und Mutterbodensamstags als Lagerverkauf anbieten.Damit will er all denjenigenentgegenkommen, die sich<strong>in</strong> die Gartenarbeit stürzen unddenen das Material ausgeht.TEXT BIANCA MOKWAFOTOS GERHARD SEYBERTMit Auftausalz und entsprechendem Gerät läuft <strong>der</strong> W<strong>in</strong>terdienst.Die Arbeit im Büro übernimmt Ehefrau Elke Renkes. Sie hat die kompletteBuchhaltung unter ihre Fittiche genommen.

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