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Predigt von Pfarrer Dr. Robert Nandkisore zu Fronleichnam – 2012

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<strong>Predigt</strong> <strong>von</strong> Pfr. <strong>Dr</strong>. <strong>Robert</strong> nandkisore <strong>zu</strong> <strong>Fronleichnam</strong> <strong>2012</strong> (07.06.)Wir feiern <strong>Fronleichnam</strong> – für wen?Liebe Schwestern und Brüder,wir feiern <strong>Fronleichnam</strong>. Wo<strong>zu</strong>? Auf diese Frage könnten wir manchesantworten. Sehr beliebt und scheinbar so einleuchtend: Weil’s heut dran ist,weil’s immer so war! So können wir uns auch vor einer Antwort drücken!„Was will der <strong>Pfarrer</strong> denn auf einmal? Warum fragt der so komisch? Wirfeiern und damit fertig!“ Ich frage, weil Menschen wissen wollen, was wir datun und treiben. Es interessiert sie durchaus – und wir sollten uns dieAntwort gut überlegen. Da hängt viel dran.Vielleicht sollten wir mit der Frage anfangen, wo wir <strong>Fronleichnam</strong> feiern.Unser Liedblatt kann uns eine Fährte legen. In der Mitte ein erhobenesBrot – natürlich wissen wir: die Hostie. <strong>Dr</strong>umherum ist manches nicht gleicherkennbar, aber wer genau hinschaut, der entdeckt manch menschlicheTristesse, Sprachlosigkeit, Überlebensnot und Lebensfrage. Am Brot dranist eine Gemeinschaft <strong>zu</strong> sehen, ums Kreuz versammelt. Ein Bild, das mehrFragen aufwirft, als beantwortet!Wir feiern <strong>Fronleichnam</strong> inmitten der Welt, wie sie ist – nicht, wie wir seigerne hätten! Natürlich können wir hier im Rheingau verleitet werden, dieWelt nur unter dem Eindruck <strong>von</strong> Rosenduft wahr<strong>zu</strong>nehmen. Mancheflüchten sich vielleicht auch in eine solche Sicht und haben Angsthin<strong>zu</strong>schauen. Aber Christus, den wir verehren, drängt uns da<strong>zu</strong>. Wirkönnen die Welt aus den verschiedensten Blickwinkeln und mit denunterschiedlichsten Brillen wahrnehmen. Wir Christen aber tun das mit demBlick Jesu. Das können wir unseren Zeitgenossen sagen. Dass wir unsbemühen, mit dem Blick Jesu <strong>zu</strong> schauen. Was wir da wahrnehmen? DenMenschen. Den, der so ist, wie er ist. In seiner Größe und Schönheit, inseiner Kleinheit, seinem Versagen und seiner Schuld, seinem Hunger nachSinn und Wärme, nach Annahme und ein bisschen Glück. Christus tat das,um ihm genau da entgegen<strong>zu</strong>kommen als Der, der ER für ihn sein will: Als„Lebensmittel“. Wenn wir den Menschen in den Blick nehmen – wenn wires denn tun – aus welchem Motiv blicken wir ihn an? Menschen sind heutesehr sensibel dafür geworden, wo man sie einfangen will, wo sie benutztwerden. Gott sie Dank!Also: wir feiern <strong>Fronleichnam</strong> – wo<strong>zu</strong>?Wir werden durch die Lesungen und das Evangelium an die eigenenFundamente geführt. Gerade in Zeiten, die sich so rasant verändern wiewir das im Moment erleben, ist das ungeheuer wichtig. Es gibt dabei dieVersuchung, vieles schlecht <strong>zu</strong> machen, erst einmal allem mit einemVorbehalt <strong>zu</strong> begegnen. Anstatt <strong>zu</strong>erst wahr<strong>zu</strong>nehmen – das Gute, dieSuche nach dem Wahren, die Hoffnung auf Glück – den Menschen.Wir sind so sehr damit beschäftigt, unsere Kirche oder das, was wir dafürhalten in den Griff <strong>zu</strong> bekommen, dass wir überhören, was uns gesagt wird.


Im Evangelium konnten wir es wieder hören. Die Jünger wollen mit Jesusdas Paschamahl feiern. Da kann viel Zeit draufgehen, alles organisieren <strong>zu</strong>wollen oder <strong>zu</strong> müssen. Im Evangelium fragen die Jünger: „Wo sollen wirdas Paschamahl für dich vorbereiten?“ und Er gibt eine Antwort die zeigt,dass Er schon alles selbst vorbereitet hat!Wir geben Christus viel <strong>zu</strong> wenig die Chance, uns <strong>zu</strong> zeigen, dass Er dochschon längst vorbereitet hat, wie und wo Er uns begegnen will. Ihn <strong>zu</strong>fragen, wo und wie Er es will! ER ist doch gekommen, um uns <strong>zu</strong> befreien– auch <strong>von</strong> dem Ballast eines Kirchenkleides, das uns viel <strong>zu</strong> großgeworden ist – und unzeitgemäß!Lassen wir uns doch selbst auch das <strong>zu</strong>sagen, was wir den Menschenheute bezeugen wollen: Dass Er der ist, an dessen Hand das Lebengelingen kann; dass Er sich selbst anbietet, um unseren Hunger <strong>zu</strong> stillen,den letztlich wird nichts Innerweltliches uns wirklich satt machen können.Das ist keine neue Erkenntnis, das ist eine Jahrtausende alteMenschheitserfahrung!Wir feiern <strong>Fronleichnam</strong> - Wo? Inmitten der Welt, die so ist, wie sie ist;einer Welt, in der Er selbst Seinen Platz eingenommen hat, mitten unterden Menschen. Wir feiern <strong>Fronleichnam</strong> – wo<strong>zu</strong>? Damit das wiederöffentlich durch uns bezeugt wird.Wir feiern <strong>Fronleichnam</strong> – für wen?Amen.


Fürbitten <strong>Fronleichnam</strong> <strong>2012</strong>In unserem Herrn Jesus Christus erkennen wir Den,der unser Leben begleiten will.So bitten wir:- Lass uns heute in unserer Stadt Zeugen dafür sein,wie sehr uns Deine Freundschaft <strong>zu</strong>m Leben befreit.(Gesungener Ruf)- Schenke uns allen den Mut,in unserem Alltag die Frohe Botschaft Deiner Freundschaftglaubwürdig <strong>zu</strong> bezeugen.- Hilf den Verantwortlichen in unserer Stadt,in unserem Land und auf der Welt,für das Wohl der ihnen Anvertrauten Sorge <strong>zu</strong> tragen.- Lass uns unsere VerantwortungFür die Menschen auf der Welt erkennen,die in Armut, Unterdrückung, Unfreiheit und Krieg leben,und zeige uns Wege, ihnen <strong>zu</strong> helfen.- Steh denen bei,die nach Sinn und Orientierung in ihrem Leben suchen,und offenbare Dich ihnen als das Ziel ihrer Sehnsucht.- Führe diejenigen, die Dich suchen;stärke die, die zweifeln; führe wieder heim,die sich <strong>von</strong> Dir getrennt haben.- Du schenkst Dich uns in den Gaben <strong>von</strong> Brot und Wein.Lass uns aus diesem Geheimnis lebenund so anderen ein Zeichen Deiner Güte und Liebe sein.- Lass unsere Verstorbenen erfahren, dass Du ein Gott bist,der Leben schenkt.Allmächtiger Gott, Du versammelst uns am Tisch Deines Sohnes. Dirsei Dank der Du mit Ihm und dem Heiligen Geist lebst und uns liebstin alle Ewigkeit.Amen.

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