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Predigt zum 23. Sonntag im Jahreskreis A von Pfarrer Dr. Robert ...

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<strong>23.</strong> <strong>Sonntag</strong> <strong>im</strong> <strong>Jahreskreis</strong> A – 2011 <strong>von</strong> <strong>Pfarrer</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Robert</strong> NandkisoreGottesdienst für Firmbewerber: Was trägt, wenn nichts mehr trägt?Liebe Schwestern und Brüder, liebe Jugendliche,was soll das Ganze eigentlich: Kirche, die den meisten <strong>von</strong> Euch nichtsmehr sagt; eine „Feier“, wie wir den Gottesdienst nennen, die wenig mitdem zu tun hat, was eine Feier für Euch normalerweise ist? Sätze überGott – kann der Mensch darüber überhaupt etwas sagen? – Gebote,Gebet? Und dann kommt auch noch so etwas wie heute: Anstatt dieChance zu nutzen, um einmal einen richtig fetzigen Gottesdienst zu feiern,Lieder, Texte, die ansprechen, bekommt Ihr zugemutet: Schuld, Sünde,einen Sünder vom Weg abbringen, dazwischen ist auch noch <strong>von</strong> Liebe dieRede, die Ihr garantiert anders versteht und nicht so kompliziert „verhirnt“,schließlich auch noch die Forderung Jesu, wie der Gruppenzwang ambesten aufrechtzuerhalten sei! Wenn jetzt manche <strong>von</strong> Euch denken: „Ichbin <strong>im</strong> falschen Film!“, dann kann ich das gut verstehen.Eure Sprache, Eure Musik, Euer Blick auf Jesus – wenn Ihr den schon habt– hat mit der Welt der Erwachsenen wenig zu tun, auch <strong>im</strong> Gottesdienst.Kürzlich brachte es eine Beobachtung in der Zeitung auf den Punkt: DieOma fragt die 16jährige Enkelin: „was machst du heute Abend?“ „Chillen“,antwortet die. „Ach, Chilli“, meint die Oma, „aber du kannst doch gar nichtkochen!“ Missverständnisse, die durch die Sprache kommen. Würde dienämlich Oma sagen, „ich ruhe mich ein wenig aus“, wäre das für dieEnkelin total langweilig, dabei würde die nichts anderes machen als„chillen“ – statt mit Lady Gaga halt mit Bach! Beide wollen einen ruhigenAbend – und drücken das anders aus!Was bringt Euch dazu, Euch mit Religion, mit Gott zu beschäftigen, auch indiesem Firmkurs? Da muss es doch etwas geben, wo<strong>von</strong> Ihr gerne mehrwissen möchtet – sonst wärt Ihr ja nicht da!Ich möchte versuchen, das auf den Punkt zu bringen: Was trägt, wennnichts mehr trägt? Was hält mich, wenn andere Menschen mich nicht mehrhalten können? Gibt es einen Sinn, wenn mein Leben sinnlos ist? Ist mitdem Tod alles aus oder trägt etwas, wenn nichts mehr trägt? Wenn ja, wasist das?Liebe Jugendliche, Glaube hat einerseits natürlich mit dem Verstand zutun: Ich möchte verstehen, was der Inhalt des Glaubens ist, er darf nichtunvernünftig sein, er darf dem Verstand nicht widersprechen. Aber nochvielmehr hat der Glaube mit Erfahrung zu tun: Ich erfahre, dass da jemandist, der mich Bruder, Freund nennt und an dessen Hand ich keine Angsthaben muss. Erfahrungen sind <strong>im</strong>mer persönlich und so kann ich Euch nurpersönlich versichern, dass es sich lohnt, mit diesem Jesus in Kontakt zukommen. Habt keine Angst, Er führt Euch, Er zeigt Euch ein Leben, das so


großartig ist. Darum geht es – in der Kirche. Zumindest sollte es darumgehen und all das, was in der Kirche damit nichts zu tun hat, wird keinenBestand haben. Habt den Mut und sagt: „Das hat aber mit Jesus nichts zutun!“ Das könnt Ihr aber nur dann, wenn Ihr Jesus besser kennenlernt. EineForm, Ihn kennenzulernen, ist dabei der Gottesdienst: Eine anspruchsvolleForm! Ich muss die Spielregeln kennen, die Riten, muss bereit sein, indieser feierlichen Sprache etwas zu entdecken, was für alle gültig ist, dieOma und die Enkelin: Da kann es nicht heißen „mit Dir kann ich chillen“, dakann es auch nicht heißen „lass mich ein wenig hinlegen“ – da heißt es:„Bei Dir finde ich Frieden“! Das meint beides und gleichzeitig viel, vielmehr!Ihr habt es heute schwerer als frühere Generationen, denn es gibt so vieleAngebote – welches ist besser? Prüft, schaut hin – ich verspreche Euch,dass Jesus nicht enttäuscht. Das kann ich sagen, weil ich mich auf denWeg gemacht habe und es bis heute nicht bereue. Ich habe gelernt, in derForm des Gottesdienstes einen Schatz zu entdecken und dabei habe ichviel über mich selbst gelernt. Ich kann Euch nur ermutigen, ich kann Euchnur einladen: Lernt Jesus besser kennen, Er hält, und es entlastet michsehr zu wissen:Er trägt, wenn nichts mehr tragen wird. Amen.FürbittenUnseren Herrn Jesus Christus bitten wir:- Für Deine Kirche: dass wir den Menschen aller Generationen denGlauben a dich vermitteln und glaubwürdig vorleben können.- Für die Jugendlichen und besonders die Firmbewerber unsererGemeinden: dass sie den Mut finden, Dir <strong>im</strong>mer mehr zu vertrauen.- Für die Kranken und Verzweifelten, für die, die einsam sind und nichtwissen, wie es weitergeht.- Für die Menschen, die unter Krieg, Verfolgung und Hunger leiden, dasssie Hilfe und Solidarität erfahren.- Für all unsere Verstorbenen, für die, die wir vermissen; für die, die keinervermisst; für die, die heute gestorben sind.Du lädst uns ein, der Freundschaft zu trauen, mit der Du unsbeschenken willst, der Du mit dem Vater und dem Geist lebst undherrschst in alle Ewigkeit.Amen.

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