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Zur sozialen Lage der Künstler und Künstlerinnen in Österreich ...

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lenden Kunst (23,5%) signifikant weniger <strong>Künstler</strong>Innen aus bescheidenen Familienverhältnissenstammen (vgl. Abbildung 15).Abbildung 15:Lebensverhältnisse im Elternhaus nach SpartenschwerpunktBildende Kunst38,5%56,4%5,1%Darstellende Kunst23,5%68,1%8,3%Film19,2%69,2%11,5%Literatur40,6%56,5%2,9%Musik23,2%71,1%5,7%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Bescheidene Mittelschicht WohlhabendeQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; ; n = 1.798, k.A. n = 21Gerade im Filmbereich, <strong>in</strong> dem sich die Arbeits- <strong>und</strong> E<strong>in</strong>kommenssituation vergleichsweisehäufig diskont<strong>in</strong>uierlich darstellt (vgl. Kapitel 6 <strong>und</strong> Kapitel 7.5.3), tritt e<strong>in</strong> tendenziellbesser situierter familiärer H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> zutage. In <strong>der</strong> Gruppendiskussion <strong>der</strong> Filmschaffendenwar <strong>in</strong> diesem Zusammenhang von e<strong>in</strong>er „notwendigen Kapitalisierung“als Voraussetzung für halbwegs kont<strong>in</strong>uierliches Filmschaffen gesprochen worden. DieErhebungsdaten weisen jedenfalls e<strong>in</strong>en im Spartenvergleich gehobenen familiärenH<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Filmschaffenden aus, <strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em überdurchschnittlich hohen Anteilvon Vätern <strong>in</strong> höheren <strong>und</strong> hochqualifizierten Tätigkeiten e<strong>in</strong>hergeht (vgl. Tabelle 49).Vergleicht man die Lebensverhältnisse im Elternhaus <strong>in</strong> den Altersgruppen, wirde<strong>in</strong>e systematische Verän<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten sichtbar: Der Anteil von<strong>Künstler</strong>Innen, die aus bescheidenen Familienverhältnissen stammen, s<strong>in</strong>kt <strong>in</strong> den jüngerenAltersgruppen deutlich ab – von be<strong>in</strong>ahe <strong>der</strong> Hälfte bei den <strong>Künstler</strong>Innen <strong>der</strong>höchsten Altersgruppe auf unter 20% bei den unter 35-Jährigen. Mit Ausnahme <strong>der</strong>Literatur ist dieser Zusammenhang <strong>in</strong> allen Spartenschwerpunkten signifikant. DieserUmstand spiegelt die größer werdende gesellschaftliche Mittelschicht <strong>in</strong> den letztenJahrzehnten wi<strong>der</strong>; gleichzeitig kann er auf e<strong>in</strong>en schwieriger werdenden Zugang zumKunstberuf für junge Menschen aus bescheidenen Verhältnissen h<strong>in</strong>deuten. Im Vergleich<strong>der</strong> Geschlechter wird e<strong>in</strong>e stärkere Ausprägung dieser Zugangsbarrieren fürFrauen deutlich: In allen Altersgruppen liegt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong>er aus e<strong>in</strong>em bescheidenenElternhaus bei den weiblichen Kunstschaffenden unter dem entsprechenden Anteil beiden männlichen <strong>Künstler</strong>n – das heißt, <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen stammen tendenziell noch selteneraus bescheidenen Verhältnissen als <strong>Künstler</strong> (vgl. Tabelle 50f).Diese Ergebnisse schließen <strong>in</strong> ihrer Tendenz unmittelbar an frühere Studien an: Schulzet al. 1997 zeigten e<strong>in</strong>e ganz ähnliche Verän<strong>der</strong>ung des Anteils von Kunstschaffendenaus bescheidenen elterlichen Verhältnissen <strong>in</strong> den Altersgruppen für die Gruppe <strong>der</strong>34

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