12.07.2015 Aufrufe

Zur sozialen Lage der Künstler und Künstlerinnen in Österreich ...

Zur sozialen Lage der Künstler und Künstlerinnen in Österreich ...

Zur sozialen Lage der Künstler und Künstlerinnen in Österreich ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

IMPRESSUMVerfasserInnen: Dieser Bericht wurde von L&R Sozialforschung <strong>in</strong> Kooperation mit Dr.Gerhard Wohlfahrt unter Mitarbeit von Anna Mostetschnig im Auftrag des B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isteriumsfür Unterricht, Kunst <strong>und</strong> Kultur erstellt.Medien<strong>in</strong>haberIn:L&R Sozialforschung, L<strong>in</strong>iengasse 2A, 1060 WienAlle Rechte vorbehalten, Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit QuellenangabegestattetWien, Oktober 2008L&R SOZIALFORSCHUNGLechner, Reiter <strong>und</strong> Riesenfel<strong>der</strong> Sozialforschung OEGA-1060 Wien, L<strong>in</strong>iengasse 2A/1Tel: +43 (1) 595 40 40 - 0Fax: +43 (1) 595 40 40 - 9E-Mail: office@lrsocialresearch.athttp://www.lrsocialresearch.at


Inhalt1 Vorwort 62 E<strong>in</strong>leitende Reflexionen 72.1 <strong>Künstler</strong>Innen im Kontext gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen 72.2 <strong>Zur</strong> Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>gesamtheit „<strong>Künstler</strong>Innen <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>“ 82.3 <strong>Zur</strong> Anzahl <strong>der</strong> Kunstschaffenden <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> 102.4 <strong>Zur</strong> Durchführung <strong>der</strong> Studie 112.4.1 Feldzugang 112.4.2 Rücklauf 122.4.3 E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Expertise als zentrales Element wissenschaftlicherArbeitsweise 142.4.3.1 ExpertInnen-Interviews 142.4.3.2 Gruppendiskussionen 142.4.4 Auswertungskategorien <strong>und</strong> -methoden 152.4.5 Darstellungsformen im vorliegenden Bericht 163 Soziodemographische Merkmale 193.1 Geschlecht <strong>und</strong> Alter 193.2 Geburts- <strong>und</strong> Wohnort 203.3 Familienstand <strong>und</strong> Lebensform 233.4 Elternschaft 243.5 Zwischenfazit 264 Zugang zur Kunst 274.1 Ausbildung 274.2 Weiterbildung 314.3 Soziale Herkunft 334.4 Zwischenfazit 375 Verortung <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit 385.1 Zum Verhältnis von Spartenschwerpunkt <strong>und</strong> Arbeitsfel<strong>der</strong>n 385.2 Arbeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> befragten Kunstschaffenden 405.3 Etablierung <strong>und</strong> Selbstverständnis als <strong>Künstler</strong>In 455.3.1 Grad <strong>der</strong> Etablierung 455.3.2 Selbstverständnis als <strong>Künstler</strong>In <strong>und</strong> wahrgenommene Fremdsicht 475.4 Tätigkeitsschwerpunkte 495.4.1 <strong>Künstler</strong>ische, kunstnahe <strong>und</strong> kunstferne Tätigkeiten 495.4.2 Ideeller <strong>und</strong> f<strong>in</strong>anzieller Schwerpunkt nach Tätigkeitsschwerpunkten 515.4.3 Tätigkeitstypen 525.5 Zwischenfazit 543


6 Beschäftigungssituation 556.1 Beschäftigungsformen 556.2 Intensität <strong>der</strong> Beschäftigung 586.2.1 Anzahl <strong>und</strong> Dauer unselbstständiger Beschäftigungsverhältnisse imkünstlerischen Bereich 586.2.2 Auftragssituation selbstständig Beschäftigter 606.2.3 Zeitliches Ausmaß <strong>der</strong> Beschäftigung 636.2.3.1 Gesamtarbeitszeit 636.2.3.2 Arbeitszeit nach Tätigkeitsarten 646.2.4 (Dis-)Kont<strong>in</strong>uität des Arbeitens 676.3 (Dis-)Kont<strong>in</strong>uität des Arbeitens im Zeitvergleich 696.4 Verhältnis des beruflichen <strong>und</strong> privaten Lebensbereichs 706.5 Zwischenfazit 717 E<strong>in</strong>kommenssituation 737.1 <strong>Zur</strong> Darstellung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensergebnisse 747.2 E<strong>in</strong>kommens<strong>in</strong>dikatoren 757.3 E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Ergebnisse im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Datenquellen 777.4 E<strong>in</strong>kommen von Subgruppen 797.5 Weitere E<strong>in</strong>kommensdaten 907.5.1 Quellen des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit 907.5.2 Anteil des E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit <strong>und</strong> dessenEntwicklung 927.5.3 E<strong>in</strong>kommenskont<strong>in</strong>uität 937.5.4 Aushilfe <strong>in</strong> Notlagen 947.5.5 Kosten aus künstlerischer Arbeit 967.6 Zwischenfazit 968 Rahmenbed<strong>in</strong>gungen des Arbeitens 988.1 Arbeitsraumsituation 988.2 Sozialversicherungssituation 1008.2.1 Aktueller sozialversicherungsrechtlicher Status – <strong>Zur</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> diegesetzliche Pflichtversicherung 1018.2.2 Durchgängigkeit von Versicherungsverhältnissen 1058.2.3 Arbeitslosenversicherung 1078.2.4 Verbesserung <strong>der</strong> sozialversicherungsrechtlichen Situation 1108.3 An <strong>der</strong> Schnittstelle zwischen sozialversicherungsgesetzlicher Regelung<strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung: <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungfonds 1129 Nutzung <strong>und</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>systeme 1169.1.1 Kontakt zur För<strong>der</strong>landschaft 1189.1.2 Die För<strong>der</strong>landschaft aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen 1199.1.3 Nutzung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>systeme nach Spartenschwerpunkt 1249.1.4 Verbesserung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>situation 1309.2 Zum gesellschaftlichen Wert von Kunst – E<strong>in</strong>drücke aus denGruppendiskussionen 1344


9.3 Zwischenfazit 13710 Öffentlichkeit des künstlerischen Schaffens 13910.1 Wege an die Öffentlichkeit 13910.2 Nachfragefaktoren 14210.2.1 Nachfragemechanismen nach dem künstlerischen Schaffen als Frage<strong>der</strong> Etablierung 14510.2.2 <strong>Zur</strong> Rolle von VermarkterInnen 14610.3 Zwischenfazit 14811 Vernetzung <strong>und</strong> Mobilität 14911.1 Mobilität – Erfahrungen <strong>und</strong> H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse 14911.2 Vernetzungsstrukturen – Mitgliedschaft <strong>in</strong> Organisationen 15411.3 Zwischenfazit 15612 Belastungen <strong>und</strong> Lebensqualität 15712.1 Belastungsfaktoren 15712.2 Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen 16112.3 Zwischenfazit 16413 Abschließende Betrachtungen 16414 Glossar <strong>und</strong> Abkürzungsverzeichnis 16615 Literaturverzeichnis 168Bisherige Studien zur <strong>sozialen</strong> <strong>Lage</strong> von Kunstschaffenden <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> 168Weitere zitierte Literatur 168Auswahl weiterführen<strong>der</strong> Literatur 171Tabellenverzeichnis 174Abbildungsverzeichnis 178Tabellen 1825


1 VorwortWie sehen heute die Lebens- <strong>und</strong> Arbeitssituationen von Kunstschaffenden <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>aus? Dieser Frage geht die vorliegende Studie <strong>in</strong> umfassen<strong>der</strong> Weise nach <strong>und</strong>zeichnet e<strong>in</strong> abgestuftes Bild <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> <strong>Lage</strong> jener Frauen <strong>und</strong> Männer, die <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>als Kunstschaffende <strong>in</strong> den Sparten Bildende <strong>und</strong> Darstellende Kunst, Literatur,Film <strong>und</strong> Musik tätig s<strong>in</strong>d.Die letzten Studien <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> zu diesem Themenbereich wurden <strong>in</strong> den 1990er Jahrendurchgeführt. Diese Studien bezogen sich dabei jeweils auf spezifische GruppenKunstschaffen<strong>der</strong> (beispielsweise Bildende <strong>Künstler</strong>Innen, vgl. Schulz et al. 1997, o<strong>der</strong>Frauen, vgl. Almhofer 2000). An<strong>der</strong>e aktuelle Projekte wie<strong>der</strong>um leg(t)en den Schwerpunktauf e<strong>in</strong>e themenbezogene Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung <strong>und</strong> beschäftig(t)en sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>emit <strong>der</strong> Arbeitssituation von <strong>Künstler</strong>Innen (vgl. beispielsweise die EQUAL-Entwicklungspartnerschaft ARTWORKS 1 o<strong>der</strong> das Projekt Flexible@Art 2 ).Zielsetzung des vorliegenden Projektes war es, e<strong>in</strong> möglichst differenziertes Bild <strong>der</strong><strong>sozialen</strong> <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> österreichischen <strong>Künstler</strong>Innen zu zeichnen, das auf die sozialeArbeits- <strong>und</strong> Lebenssituation <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelpersonen fokussiert. Im Zentrum stand also<strong>der</strong>/die Kunstschaffende <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er/ihrer <strong>in</strong>dividuellen Situation <strong>und</strong> den je eigenen Problemlagen.Der Schwerpunkt <strong>der</strong> Studie lag daher auf <strong>der</strong> Befragung von <strong>Künstler</strong>Innenaller Sparten mittels e<strong>in</strong>es schriftlichen Fragebogens, die Anfang des Jahres 2008durchgeführt wurde. Erweitert <strong>und</strong> ergänzt wurde diese Erhebungsmethode durch qualitativeElemente wie Gruppendiskussionen <strong>und</strong> ExpertInnen-Interviews.Inhaltlich umfasst die Studie verschiedene Aspekte, die für die soziale <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innenvon Relevanz s<strong>in</strong>d. Neben <strong>der</strong> Beschäftigungs- <strong>und</strong> E<strong>in</strong>kommenssituationwerden unter an<strong>der</strong>em auch die private bzw. familiäre Lebenssituation, Aspekte <strong>der</strong><strong>sozialen</strong> Absicherung, Sichtweisen auf die Faktoren Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung, Mobilität<strong>und</strong> Vernetzung bearbeitet. So soll diese Studie gr<strong>und</strong>legende Informationen zur <strong>sozialen</strong><strong>Lage</strong> <strong>der</strong> Kunstschaffenden <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> bereitstellen <strong>und</strong> als Basis zur Weiterentwicklung<strong>der</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen von Kunstschaffen dienen.Das Projekt wurde im Auftrag des B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isteriums für Unterricht, Kunst <strong>und</strong> Kulturvon L&R Sozialforschung umgesetzt. Die Analyse <strong>der</strong> e<strong>in</strong>kommensbezogenen Datenwurde von Gerhard Wohlfahrt unter Mitarbeit von Anna Mostetschnig durchgeführt.Das Forschungsteam bedankt sich an dieser Stelle bei den AuftraggeberInnen desbm:ukk für die sehr positive Kooperation sowie dem wissenschaftlichen Beirat für dieBegleitung <strong>und</strong> produktive Diskussion des Projekts. Des Weiteren danken wir allenMultiplikatorInnen für ihre Unterstützung <strong>und</strong> vor allem all jenen Kunstschaffenden, dieden Fragebogen ausgefüllt <strong>und</strong> sich persönlich <strong>in</strong> diese Studie e<strong>in</strong>gebracht haben.12http://www.equal-artworks.athttp://www.flexibleatart.ufg.ac.at6


2 E<strong>in</strong>leitende Reflexionen2.1 <strong>Künstler</strong>Innen im Kontext gesamtgesellschaftlicherEntwicklungenIn <strong>der</strong> beschäftigungsbezogenen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit dem kulturellen Sektor wurdenseit den 1990er Jahren e<strong>in</strong>erseits die Beschäftigungspotentiale im Umfeld neuerFormen <strong>der</strong> Kunstproduktion thematisiert (Schlagwort Creative Industries), an<strong>der</strong>erseits<strong>in</strong>teressierten verstärkt auch die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> die Qualität dieser Jobs(vgl. bspw. http://www.flexibleatart.ufg.ac.at). Geme<strong>in</strong> war diesen Bef<strong>und</strong>en die Feststellungvon Prekarisierungstendenzen, also <strong>der</strong> Zunahme atypischer Beschäftigungsformen(bspw. freie Dienstverhältnisse) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er vergleichsweise schlechten E<strong>in</strong>kommenssituation<strong>in</strong> diesen Arbeitsfel<strong>der</strong>n.Diese beschäftigungsbezogenen Konstellationen stellen ke<strong>in</strong> Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmalvon Kunstschaffenden dar, son<strong>der</strong>n betreffen durchaus auch an<strong>der</strong>e Personengruppen(vgl. zu atypischen Arbeitsverhältnissen <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> bspw. Riesenfel<strong>der</strong> et al. 2006,F<strong>in</strong>k et al. 2005, F<strong>in</strong>k et al. 2001 o<strong>der</strong> zur Diskont<strong>in</strong>uierung von Erwerbsverläufenbspw. Behr<strong>in</strong>ger et al. 2004). Arbeiten auf Projektbasis, kurz- <strong>und</strong> kürzestfristige Arbeitsverhältnisseo<strong>der</strong> parallele Mehrfachbeschäftigungen haben <strong>in</strong> unterschiedlichenBerufs- <strong>und</strong> Tätigkeitsfel<strong>der</strong>n <strong>in</strong> den letzten Jahren e<strong>in</strong>en zunehmenden Stellenwerterreicht. Sie lassen auf Seiten <strong>der</strong> Beschäftigten diskont<strong>in</strong>uierliche <strong>und</strong> mitunter wenigplanbare Erwerbsbiographien entstehen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge mit unregelmäßigen <strong>und</strong> häufigauch ger<strong>in</strong>gen Erwerbse<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> teilweise lückenhafter E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> dasSozialversicherungssystem e<strong>in</strong>hergehen.Die Beschäftigungsformen im künstlerischen <strong>und</strong> kulturellen Sektor können jedoch alsMuster sich verbreiten<strong>der</strong> Modelle e<strong>in</strong>er sich verän<strong>der</strong>nden Arbeitswelt gesehen werden(vgl. bspw. Haak / Schmid 1998). Die <strong>in</strong> diesem Segment beobachteten Formenvon Arbeitsorganisation <strong>und</strong> Beschäftigung, die we<strong>der</strong> <strong>der</strong> lohnabhängigen noch <strong>der</strong>klassischen selbständig-unternehmerischen Tätigkeit entsprechen, zeigten wie unterdem Vergrößerungsglas die voranschreitende Deregulierung <strong>der</strong> Arbeitswelt, mit Implikationenauf <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensebene <strong>und</strong> auch <strong>in</strong> sozialversicherungsrechtlicher H<strong>in</strong>sicht.In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e e<strong>in</strong> hoher Anteil jener die freiberuflicheTätigkeiten ausüben beziehungsweise als so genannte Neue Selbstständige arbeiten,markant (vgl. Kapitel 6.1).Auf Seiten <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen s<strong>in</strong>d flexible Arbeits- <strong>und</strong> Beschäftigungsformen nicht ansich negativ zu bewerten, das zeigt beispielsweise die Analyse von Belastungsfaktorenim Rahmen dieser Studie (vgl. Kapitel 12). Die Folgen <strong>der</strong> zunehmenden Flexibilitätwerden h<strong>in</strong>gegen durchaus als problematisch erlebt. <strong>Künstler</strong>Innen können häufig nichtvom künstlerischen Schaffen alle<strong>in</strong> leben <strong>und</strong> nehmen deshalb Mehrfachbeschäftigungen<strong>und</strong> fragmentierte, wenig planbare Erwerbsverläufe für die Ausübung e<strong>in</strong>es künst-7


lerischen Berufs <strong>in</strong> Kauf – <strong>und</strong> das trotz zumeist hoher Ausbildungsniveaus (vgl. Kapitel6 o<strong>der</strong> bspw. auch Schiffbänker et al. 2003). 90% <strong>der</strong> von Schulz et al. 1997 befragtenbildenden <strong>Künstler</strong>Innen gaben bereits vor zehn Jahren an, mit f<strong>in</strong>anziellen Schwierigkeitenzu kämpfen, gleichzeitig verfügte aber fast die Hälfte <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen übere<strong>in</strong>e akademische Ausbildung. Die hier vorgelegten Ergebnisse s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Fortschreibungdieser engen f<strong>in</strong>anziellen Situation <strong>und</strong> zeigen, dass das meist ger<strong>in</strong>ge E<strong>in</strong>kommenaus künstlerischer Tätigkeit zwar häufig durch an<strong>der</strong>e E<strong>in</strong>kommensquellen ergänztwird, dabei aber immer noch unter dem österreichischen E<strong>in</strong>kommensmittel zuliegen kommt (vgl. Kapitel 7). Dabei bestehen wie auch auf gesamtgesellschaftlicherEbene geschlechtspezifische E<strong>in</strong>kommensdifferenzen. Frauen, die im Rahmen dieserUntersuchung gut 45% des Samples bilden, verdienen im Kunstbereich ebenso deutlichweniger wie auf Ebene aller Erwerbstätigen (vgl. bspw. Statistik Austria 2008).Als Folge fragmentierter, von Überschneidungen <strong>und</strong> Lücken gekennzeichneter Beschäftigungsverläufegestaltet sich auch die sozialrechtliche Absicherung unter Umständendiskont<strong>in</strong>uierlich. Für österreichische Kunstschaffende stellt sich das Versicherungssystemoftmals unübersichtlich dar, <strong>und</strong> die Sicherstellung e<strong>in</strong>er durchgehenden<strong>sozialen</strong> Absicherung wird häufig als persönliche Belastung erlebt (vgl. Kapitel 8.2).Die hier vorgenommene Untersuchung beschreibt die soziale <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen<strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> h<strong>in</strong>sichtlich unterschiedlicher Dimensionen. Die Daten erlauben e<strong>in</strong>e differenzierteDarstellung <strong>der</strong> Arbeits- <strong>und</strong> Lebenssituation dieser Personengruppe. Sieermöglichen es, Schwierigkeiten <strong>in</strong> verschiedenen Kontexten, bspw. <strong>in</strong> den jeweiligenKunstsparten, zu benennen. Gleichzeitig liegen manchen Problemlagen <strong>der</strong> Kunstschaffendenaber Verhältnisse <strong>und</strong> Entwicklungen zugr<strong>und</strong>e, die auf e<strong>in</strong>er gesamtgesellschaftlichenEbene virulent s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> daher auch e<strong>in</strong>er gesamtgesellschaftlichenDiskussion <strong>und</strong> Lösung bedürfen.2.2 <strong>Zur</strong> Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>gesamtheit „<strong>Künstler</strong>Innen <strong>in</strong><strong>Österreich</strong>“E<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition, wer als <strong>Künstler</strong>In gelten soll, ist <strong>in</strong> mehrfacher H<strong>in</strong>sicht schwierig <strong>und</strong>une<strong>in</strong>deutig. Gerade die Berufsgruppe <strong>der</strong> Kunstschaffenden zeichnet sich stark durchFreiheit, Selbstständigkeit <strong>und</strong> Individualität aus, so dass sich Geme<strong>in</strong>samkeiten nichtunbed<strong>in</strong>gt unmittelbar darstellen. Klar ist jedenfalls, dass e<strong>in</strong> formales Kriterium alle<strong>in</strong>die Zielgruppe ke<strong>in</strong>esfalls h<strong>in</strong>länglich erfassen kann. Das professionelle künstlerischeTun ist beispielsweise von ke<strong>in</strong>er bestimmten Ausbildung abhängig, wie das <strong>in</strong> an<strong>der</strong>enBerufsgruppen <strong>der</strong> Fall ist. Es ist ebenfalls an ke<strong>in</strong>e konkrete Organisation geb<strong>und</strong>en<strong>und</strong> f<strong>in</strong>det auch nicht <strong>in</strong> bestimmten Beschäftigungssituationen statt; darüber h<strong>in</strong>ausstellen sich auch die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen künstlerischen Arbeitens (was beispielsweisedie Produktions- <strong>und</strong> Distributionsmethoden betrifft) <strong>in</strong> den verschiedenen Kunstspartensehr unterschiedlich dar, was die Erfassung <strong>der</strong> Kunstschaffenden als e<strong>in</strong>esoziale Gruppe zu e<strong>in</strong>em herausfor<strong>der</strong>nden Unterfangen macht.Vor diesem Problem standen <strong>und</strong> stehen verschiedenste AutorInnen, die sich mit <strong>der</strong>Gruppe <strong>der</strong> Kunstschaffenden befassen. Es wurden <strong>und</strong> werden verschiedenste Kriterienzur Abgrenzung <strong>der</strong> Zielgruppe festgesetzt. Von rechtlicher Seite besteht ke<strong>in</strong>e8


e<strong>in</strong>deutige Def<strong>in</strong>ition von <strong>Künstler</strong>Innen (vgl. beispielsweise Starl<strong>in</strong>ger 2006), daherhaben verschiedene StudienautorInnen verschiedene Herangehensweisen bzw. Auswahlkriterienzur Abgrenzung <strong>der</strong> Zielgruppe gewählt. Kunstsoziologische Zugangsweisenzum Beruf des <strong>Künstler</strong>s nähern sich beispielsweise über das soziologischeKonzept <strong>der</strong> Beruflichkeit (vgl. Def<strong>in</strong>ition nach Endruweit / Tromsdorff 1989), berücksichtigenaber auch wesentlich die Selbste<strong>in</strong>schätzung (beispielsweise Almhofer 2000).Es können formale Qualifikationskriterien herangezogen werden, wie etwa die fache<strong>in</strong>schlägigeakademische Ausbildung o<strong>der</strong> die Mitgliedschaft <strong>in</strong> Kunstvere<strong>in</strong>en, die ihrerseits<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Aufnahmeverfahren die künstlerische Befähigung mittels e<strong>in</strong>er Jury feststellen(beispielsweise Atzmüller 1982). Häufig werden generell Mitgliedschaften <strong>in</strong>Vere<strong>in</strong>igungen o<strong>der</strong> Mitarbeit <strong>in</strong> def<strong>in</strong>ierten Gruppen als Kriterien herangezogen (beispielsweiseHarauer 1989). Jedoch: „Es ist nahezu unmöglich, e<strong>in</strong>e Berufsgruppe, die,wie jene <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>, durch Freiheit <strong>und</strong> Selbständigkeit gekennzeichnet ist, <strong>in</strong> ihrerGesamtheit zu erfassen“, resümieren Schulz et al. (1997). Will man also die gesamteGruppe <strong>der</strong>er erfassen, die mit professionellem Anspruch künstlerisch tätig s<strong>in</strong>d, ersche<strong>in</strong>te<strong>in</strong>e Mischung verschiedener Kriterien <strong>der</strong> beste Weg zu se<strong>in</strong>.Die vorliegende Studie geht dazu von folgenden Gr<strong>und</strong>überlegungen aus: Es <strong>in</strong>teressierenall jene <strong>Künstler</strong>Innen, die mit professionellem Anspruch Kunst schaffen, dasheißt, die Kunst nicht re<strong>in</strong> als Hobby betrachten, son<strong>der</strong>n ihre künstlerische Tätigkeitals berufliche Aufgabe sehen. Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Beruflichkeit von Kunstschaffenwürde sich das E<strong>in</strong>kommen aus <strong>der</strong> künstlerischen beruflichen Tätigkeit als Def<strong>in</strong>itionskriterium<strong>der</strong> Zielgruppenzugehörigkeit anbieten – gleichzeitig wissen wir abersowohl aus <strong>der</strong> Literatur als auch aus den verschiedenen ExpertInnen-Interviews, dassmonetärer Gew<strong>in</strong>n auch aus qualitativ hochwertiger <strong>und</strong> professioneller Kunst ke<strong>in</strong>eswegsals gegeben angenommen werden kann. Die Def<strong>in</strong>ition von Kunstschaffen aus<strong>der</strong> Forschungsperspektive will sich hier also nicht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie an dessen Markterfolgdef<strong>in</strong>ieren (wenngleich diese Kategorie für viele Kunstschaffende <strong>in</strong> ihrer Selbstdef<strong>in</strong>itionmitunter von großer Bedeutung ist, vgl. Schulz et al. 1997 sowie Kapitel 5.3.2).Wir wählten für diese Studie also e<strong>in</strong>en breiteren Zugang zu Kunstschaffen, bei demwir <strong>der</strong> Selbstdef<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit e<strong>in</strong>en großen Stellenwert e<strong>in</strong>räumen.Zusätzlich wurde im Fragebogen e<strong>in</strong>e Reihe von Fragen e<strong>in</strong>gesetzt, mittels <strong>der</strong>ere<strong>in</strong>e Abgrenzung zu Amateur- o<strong>der</strong> Hobby-Kunstschaffen getroffen werden kann. Neben<strong>der</strong> erwähnten aktiven künstlerischen Tätigkeit musste m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> imFolgenden genannten Kriterien erfüllt se<strong>in</strong>, um <strong>in</strong> die Auswertung e<strong>in</strong>bezogen zu werden:• Mitgliedschaft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Interessens-, Berufsvertretung• Mitgliedschaft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kunstvere<strong>in</strong>• Mitgliedschaft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Verwertungsgesellschaft• Bezogene Unterstützung durch den <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds, e<strong>in</strong>er<strong>Künstler</strong>hilfe o<strong>der</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Sozialför<strong>der</strong>systeme verschiedener Sparten• Veröffentlichung von m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er künstlerischen Arbeit <strong>in</strong> Form von Ausstellung,Publikation, Produktion etc. <strong>in</strong> den letzten fünf Jahren• Abschluss e<strong>in</strong>er künstlerischen Ausbildung• E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit9


2.3 <strong>Zur</strong> Anzahl <strong>der</strong> Kunstschaffenden <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>Vor <strong>der</strong> Schwierigkeit <strong>der</strong> Schätzung <strong>der</strong> Gruppengröße standen nicht nur ForscherInnen,auch AkteurInnen im Feld (wie Interessensvertretungen etc.) würden differenzierteDaten begrüßen – doch verlässliche quantitative Informationen zur <strong>in</strong>teressierendenGruppe stehen nicht zur Verfügung. Über Erhebungen <strong>der</strong> Statistik Austria(Volkszählung <strong>und</strong> Mikrozensus) können grobe Anhaltspunkte gewonnen werden,wenngleich jeweils Unschärfen <strong>und</strong> Abweichungen von den hier <strong>in</strong>teressierendenGruppen gegeben s<strong>in</strong>d. Diese s<strong>in</strong>d vor allem auf abweichende Berufsdef<strong>in</strong>itionen zurückzuführen:So erfasst Statistik Austria beispielsweise JournalistInnen geme<strong>in</strong>sammit AutorInnen, o<strong>der</strong> dokumentiert Film- <strong>und</strong> Theaterschaffende <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Berufsgruppebzw. werden Teile <strong>der</strong> Filmschaffenden auch <strong>in</strong> gänzlich an<strong>der</strong>en Berufsgruppen subsumiert.Erfasst wird darüber h<strong>in</strong>aus primär <strong>der</strong> aktuelle Hauptberuf; im Rahmen desMikrozensus kann e<strong>in</strong> möglicher Zweitberuf genannt werden, was aber <strong>in</strong> jedem Falle<strong>in</strong>e Festlegung <strong>der</strong> RespondentInnen erfor<strong>der</strong>t. Insgesamt stellt diese Festlegung aufHaupt- <strong>und</strong> Nebenberuf e<strong>in</strong>e Abgrenzung dar, die gerade bei Kunstschaffenden mitSchwierigkeiten behaftet ist (vgl. Kapitel 5). Darüberh<strong>in</strong>aus leidet die Verlässlichkeit <strong>der</strong>Daten des Mikrozensus, will man Aussagen für e<strong>in</strong>e relativ kle<strong>in</strong>e Subgruppe <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung– eben jene <strong>der</strong> Kunstschaffenden – treffen. So weist e<strong>in</strong> Vergleich<strong>der</strong> Mikrozensusdaten für die letzten drei Jahre relativ hohe Schwankungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> ausgewiesenenAnzahl Kunstschaffen<strong>der</strong> auf. Gemäß Mikrozensusjahresergebnissen2006 fanden sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> ISCO-Berufsgruppe 245 3 (erwerbstätige Schriftsteller, Bildende<strong>und</strong> Darstellende <strong>Künstler</strong>Innen) 31.817 Personen, im Jahr zuvor wurden mit 33.386um fast 5% mehr Kunstschaffende erfasst, <strong>und</strong> im Jahr 2004 waren es ‚nur’ 28.697Personen. Dazu kommen pro Jahr noch r<strong>und</strong> 5.500 Personen, die im Zweitberuf e<strong>in</strong>ekünstlerische Tätigkeit angeben.Verlässlichere Angaben können auf Basis <strong>der</strong> Volkszählungsdaten gewonnen werden,wenngleich auch hier die angesprochene Problematik <strong>der</strong> Berufgruppenzuordnungenbesteht <strong>und</strong> seitens <strong>der</strong> Befragten bei Vorliegen mehrerer Tätigkeiten die Entscheidungfür e<strong>in</strong>en Beruf gefällt werden muss. Außerdem ist die Aktualität <strong>der</strong> Volkszählungsdatenger<strong>in</strong>ger, die letztaktuellen Daten stammen aus dem Jahr 2001. Insgesamt warenlaut Volkszählung 2001 circa 36.900 erwerbstätige Personen als ‚SchriftstellerInnen,Bildende <strong>und</strong> Darstellende <strong>Künstler</strong>Innen’ <strong>und</strong> <strong>in</strong> ‚künstlerischen Unterhaltungsberufen’erfasst. Allerd<strong>in</strong>gs decken sich diese Personengruppen nur teilweise mit den hier <strong>in</strong>teressierenden,so werden beispielsweise JournalistInnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> AutorInnenmitgezählt.3Der Mikrozensus erfasst Berufe mittels e<strong>in</strong>er Systematik, die auf e<strong>in</strong>em hierarchischen Ordnungssystembasiert, das mit Zahlen beschrieben wird – je differenzierter, desto mehr Stellen hat die Ordnungszahl.Die Mikrozensusjahresdaten werden ausschließlich auf 3-Stellerebene veröffentlicht, da auf 4-Stellerebene bereits zahlreiche Subgruppen Werte von unter 6.000 Personen aufweisen <strong>und</strong> somitstark zufallsbehaftet s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> Berufsgruppe ‚künstlerische Unterhaltungsberufe’wird daher nicht vorgenommen, da dies die Berufe ‚Athleten, Berufssportler <strong>und</strong> verwandte Berufe’ <strong>in</strong>kludierenwürde. Auf Ebene <strong>der</strong> Volkszählung stehen h<strong>in</strong>gegen Daten auf 4-Stellerebene zur Verfügung.10


Auf Basis dieser Quelle sowie aus Gesprächen mit verschiedenen MultiplikatorInnenzu den Größen <strong>der</strong> jeweils zu- o<strong>der</strong> abzurechnenden Subgruppen leiten wir e<strong>in</strong>e geschätzteGruppengröße von circa 18.200 <strong>Künstler</strong>Innen <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> ab. Werden Berufsgruppenwie SprecherInnen, Straßen-, NachtclubmusikerInnen <strong>und</strong> Clowns, Zaubereretc. nicht miterfasst, ergibt sich e<strong>in</strong>e geschätzte Gruppengröße von circa 16.800Personen, mit e<strong>in</strong>em Frauenanteil von circa 39%. Beide Werte liegen etwas unter denZahlen von Almhofer (2000: 12) zur Gr<strong>und</strong>gesamtheit <strong>der</strong> Kunstschaffenden <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>.Almhofer nennt für das Jahr 1996 <strong>in</strong>sgesamt 18.710 Kunstschaffende mit e<strong>in</strong>emFrauenanteil von 33,5%. Wir gehen daher davon aus, dass die von uns geschätzteGrößenordnung als eher konservative Schätzung zu sehen ist.2.4 <strong>Zur</strong> Durchführung <strong>der</strong> Studie2.4.1 FeldzugangAufgr<strong>und</strong> fehlen<strong>der</strong> Informationen zur Gr<strong>und</strong>gesamtheit bzw. umfassenden Datensätzenzu Adressen von Kunstschaffenden 4 gestaltete sich <strong>der</strong> Feldzugang als umfangreichesArbeitspaket. Wir waren auf die Kooperation von Organisationen im Feld angewiesen;unterstützt haben dieses Projekt verschiedenste Interessens- <strong>und</strong> Berufsvertretungen,<strong>Künstler</strong>Innenvere<strong>in</strong>igungen, Verwertungsgesellschaften, DienstgeberInnen(wie beispielsweise Theaterhäuser o<strong>der</strong> Orchester), Ausbildungsstätten wie dieKunstuniversitäten <strong>und</strong> <strong>Künstler</strong>agenturen. Diesen ist es aus datenschutzrechtlichenGründen nicht erlaubt, Adressen ihrer Mitglie<strong>der</strong>, Beschäftigten etc. an Dritte weiterzugeben<strong>und</strong> <strong>in</strong> Folge dessen übernahmen sie für uns die Aussendung <strong>der</strong> Fragebögen.Der Fragebogen wurde <strong>in</strong> zwei Versionen bereitgestellt: <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er elektronischen Version,die direkt am Computer ausgefüllt <strong>und</strong> sodann entwe<strong>der</strong> per E-Mail o<strong>der</strong> auch ausgedruckt<strong>und</strong> per Post zurückgeschickt werden konnte. Daneben wurde auch e<strong>in</strong>eDruckversion entworfen, die als Formular ausgedruckt werden konnte. Der Versandwegwurde mit den MultiplikatorInnen jeweils <strong>in</strong>dividuell vere<strong>in</strong>bart. Da manche MultiplikatorInnenüber ke<strong>in</strong>e E-Mail-Adressen ihrer Mitglie<strong>der</strong> verfügen <strong>und</strong> mit diesen üblicherweisepostalisch kommunizieren, wurden gegebenenfalls Fragebögen auch postalischversendet. Die beiden Fragebogenversionen wurden zusätzlich auf <strong>der</strong> Websitevon L&R Sozialforschung sowie auf den Seiten verschiedener MultiplikatorInnen zumDownload bereitgestellt (z.B. Kulturgewerkschaft, Dachverband <strong>der</strong> Filmschaffenden)o<strong>der</strong> diese verl<strong>in</strong>kten ihre Seite mit <strong>der</strong> L&R-Sozialforschung-Institutswebsite (z.B. IGFreie Theater).Laut Rückmeldungen an das Projektteam wurde <strong>der</strong> Fragebogen von r<strong>und</strong> 90 MultiplikatorInnenan knapp 27.000 EmpfängerInnen (<strong>in</strong>klusive Mehrfachzusendungen) versendet.In dieser Zahl enthalten s<strong>in</strong>d auch jene Adressen, die seitens <strong>der</strong> AuftraggeberInnenzur Verfügung gestellt wurden, sowie Adressdaten aus Internetrecherchen. Diegegebenen Mehrfachzusendungen waren, aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> bereits erwähnten daten-4Seitens <strong>der</strong> AuftraggeberInnen wurden Adressen zur Verfügung gestellt.11


schutzrechtlichen Bestimmungen, nicht zu vermeiden <strong>und</strong> können <strong>in</strong> ihrer Größenordnungauch nicht exakt beziffert werden; vermutlich wurden viele Personen mehrfachkontaktiert, da sie Mitglied <strong>in</strong> mehreren Institutionen s<strong>in</strong>d.Vor diesem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> sowie <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e angesichts <strong>der</strong> Tatsache, dass ke<strong>in</strong>erleiverlässliche Informationen zur Gr<strong>und</strong>gesamtheit <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> bestehen,s<strong>in</strong>d die hier vorgestellten Ergebnisse auch nicht als repräsentativ im statistischenS<strong>in</strong>ne zu sehen. Repräsentativität me<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Strukturgleichheit zwischen Stichprobe<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>gesamtheit. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> fehlenden Informationen über die Gr<strong>und</strong>gesamtheitkann e<strong>in</strong>e solche Übere<strong>in</strong>stimmung zwangsläufig nicht beansprucht werden. Dievorliegenden Ergebnisse aus 1850 Fragebögen liefern im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Gr<strong>und</strong>lagenforschungaber wesentliche Informationen über die soziale <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> Kunstschaffenden <strong>in</strong><strong>Österreich</strong>.2.4.2 RücklaufWie im letzten Absatz erwähnt, konnten 1.850 Fragebögen <strong>in</strong> die Auswertung e<strong>in</strong>bezogenwerden. Insgesamt s<strong>in</strong>d bis zum Ende <strong>der</strong> Rücklauffrist (Ende Februar 2008)r<strong>und</strong> 2.000 Bögen e<strong>in</strong>gelangt. E<strong>in</strong>zelne Fragebögen konnten nicht <strong>in</strong> die Auswertunge<strong>in</strong>bezogen werden, da sie nicht (vollständig) ausgefüllt wurden <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> mit Erklärungen<strong>der</strong> Nicht-Teilnahme an <strong>der</strong> Erhebung versehen waren o<strong>der</strong> es sich um Personenhandelte, die laut eigenen Angaben ke<strong>in</strong>er künstlerischen Tätigkeit nachgehen. AlsVoraussetzung für die E<strong>in</strong>beziehung von Fragebögen <strong>in</strong> die Auswertung war nebendem Vorliegen e<strong>in</strong>er künstlerischen Tätigkeit weiters die Erfüllung von m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>em<strong>der</strong> <strong>in</strong> Kapitel 2 zu anfangs genannten Kriterien nötig.Gemessen an <strong>der</strong> dokumentierten Anzahl <strong>der</strong> gesamten Versendungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhevon knapp 27.000 Adressen errechnet sich e<strong>in</strong> Rücklauf von knapp 7%. Da es sich hierjedoch auch um Mehrfachzusendungen handelte, kann <strong>der</strong> tatsächliche Rücklauf lediglichgeschätzt werden. Laut den Ergebnissen s<strong>in</strong>d die Kunstschaffenden <strong>in</strong> durchschnittlich1,98 Interessensgeme<strong>in</strong>schaften, Kunstvere<strong>in</strong>en etc. Mitglied. Umgerechnetauf die knapp 27.000 Versendungen würde dies e<strong>in</strong>e Personenanzahl von r<strong>und</strong> 13.500Personen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Rücklauf von 13,7% ergeben. Gemessen an <strong>der</strong> geschätztenGr<strong>und</strong>gesamtheit (ca. 16.800) liegt die Rücklaufquote bei 11%. Insgesamt gehen wirauf Basis dieser Schätzungen davon aus, dass <strong>der</strong> Rücklauf <strong>in</strong>sgesamt bei r<strong>und</strong> 10%liegt.Nach Sparten differenziert betrachtet, ist <strong>der</strong> geschätzte Rücklauf für den Bereich Musikam vergleichsweise ger<strong>in</strong>gsten <strong>und</strong> unter unseren Erwartungen geblieben. Der Organisationsgraddürfte im Musikbereich vergleichsweise weniger ausgeprägt se<strong>in</strong> als <strong>in</strong>an<strong>der</strong>en Branchen beziehungsweise s<strong>in</strong>d MusikerInnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen AusmaßMitglied <strong>in</strong> bestehenden Organisationen (vgl. Kapitel 11.2), was beim gewählten Feldzugangmit e<strong>in</strong> Erklärungsfaktor für die vergleichsweise ger<strong>in</strong>ge Erreichung von Musikschaffendense<strong>in</strong> könnte. Dieses Ergebnis ist allerd<strong>in</strong>gs zu relativieren, da das Arbeitsfeld‚Musik’ auch <strong>in</strong> den Bereichen Darstellende Kunst <strong>und</strong> Film zum Tragen kommt.Insgesamt haben 22,4% bzw. 415 aller RespondentInnen als Arbeitsfeld (auch) Musikangegeben. Davon ordneten sich knapp 64% dem Spartenschwerpunkt Musik zu. Fast12


jede/r Fünfte mit dem Arbeitsfeld Musik gibt als Spartenschwerpunkt Theater/DarstellendeKunst an.Insgesamt zeigt die Verteilung <strong>der</strong> Spartenschwerpunkte im Sample, dass Bildende<strong>Künstler</strong>Innen am stärksten vertreten s<strong>in</strong>d − 42,3% <strong>der</strong> RespondentInnen verorten hierihren künstlerischen Schwerpunkt (vgl. Tabelle 1). 5 Die Sparte Darstellende Kunst istmit 19,7% vertreten. Bei weiteren 15,2% <strong>der</strong> Antwortenden liegt <strong>der</strong> künstlerischeSchwerpunkt im Bereich Literatur <strong>und</strong> bei 14,3% <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sparte Musik. Der SchwerpunktFilm ist mit e<strong>in</strong>em Anteil von 5,7% am relativ ger<strong>in</strong>gsten vertreten. Diesem Anteil entsprichtdie Anzahl von 105 Fragebögen von Filmschaffenden, was im Vergleich zu älterenStudien sowie nach E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> ExpertInnen als zufrieden stellend e<strong>in</strong>gestuftwerden kann. 6 Letztlich konnten <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> wollten sich 52 Personen ke<strong>in</strong>em Spartenschwerpunktzuordnen <strong>und</strong> gaben bei dieser Frage mehrere Antworten an. Die häufigsteKomb<strong>in</strong>ation betrifft hierbei die beiden Bereiche Film <strong>und</strong> Darstellende Kunst mit 15Nennungen. Alle an<strong>der</strong>en Komb<strong>in</strong>ationen von Schwerpunkten s<strong>in</strong>d mit je unter zehnNennungen vertreten. In den spartenvergleichenden Analysen wurden diese 52 Personenausgeschlossen, so dass hier jeweils e<strong>in</strong>e Gr<strong>und</strong>gesamtheit von 1798 Personenvorliegt (vgl. auch Kapitel 2.4.5).Tabelle 1:SpartenschwerpunktAnzahl AnteilBildende Kunst 782 42,3%Darstellende Kunst 365 19,7%Film 105 5,7%Literatur 282 15,2%Musik 264 14,3%Schwerpunkt <strong>in</strong> mehreren Sparten 52 2,8%Gesamt 1850 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Insgesamt ist die Befragung bei jenen, die geantwortet haben, auf mehrheitlich großesWohlwollen gestoßen, wie die Anmerkungen am Ende des Fragebogens zeigen. Auchwurde von vielen Kunstschaffenden dieser Raum für weitere Kommentare zu den e<strong>in</strong>zelnenFragekomplexen, darüber h<strong>in</strong>ausgehenden Themen <strong>und</strong> teils auch zur Beschreibungdes eigenen künstlerischen Werdegangs genutzt. Mitunter wurden mit demFragebogen auch diverse Unterlagen <strong>und</strong> Zeugnisse des künstlerischen Schaffensübermittelt. Allen Kunstschaffenden, die e<strong>in</strong>en Fragebogen ausgefüllt haben, jenen, dieden Fragebogen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Rohversion mit uns diskutiert haben, sowie allen MultiplikatorInnen,die die Studie unterstützt haben <strong>und</strong> auch für Interviews sowie <strong>in</strong>formelle Gesprächezur Verfügung standen, wollen wir an dieser Stelle ausdrücklich herzlich danken.56E<strong>in</strong>e Gewichtung <strong>der</strong> Daten wurde aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong> Kapitel 2.3 skizzierten mangelnden Informationenzur Gr<strong>und</strong>gesamtheit nicht vorgenommen.Haberl / Schlemmer (1995) erreichten <strong>in</strong> <strong>der</strong> letzten Studie zum Bereich Film / Video aus dem Jahr1995 82 Personen.13


2.4.3 E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Expertise als zentrales Elementwissenschaftlicher Arbeitsweise2.4.3.1 ExpertInnen-InterviewsAufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> komplexen Anfor<strong>der</strong>ung an die Erhebung, e<strong>in</strong> umfassendes Bild zur <strong>sozialen</strong><strong>Lage</strong> <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong> <strong>und</strong> <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen verschiedener Sparten zu generieren, wurdedem kommunikativen <strong>und</strong> partizipativen Moment großer – auch zeitlicher – Stellenwertbeigemessen. Dem Austausch <strong>und</strong> <strong>der</strong> Abstimmung mit Fachleuten aller Kunstsparten,also mit den ExpertInnen <strong>der</strong> Praxis, wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Fragebogenerstellung<strong>und</strong> Befragungsvorbereitung viel Zeit e<strong>in</strong>geräumt. Denn das Wissen <strong>und</strong> die Erfahrungen<strong>der</strong> ExpertInnen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Schlüssel zum Verständnis des Feldes mit se<strong>in</strong>en Problemlagen.Mit 26 Fachleuten des Feldes wurden offene, leitfadengestützte Interviewsgeführt. In diesem Rahmen diskutierten wir die aktuellen, spartenspezifischen Themen<strong>und</strong> Probleme <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen sowie die vorgesehenen Themenbereiche des Fragebogens.Dieses Wissen zentral <strong>in</strong> die Fragebogenerstellung aufzunehmen war uns e<strong>in</strong> wesentlichesAnliegen. Dadurch sollte gewährleistet werden, dass <strong>der</strong> Fragebogen an dierealen Lebenssituationen <strong>der</strong> Kunstschaffenden anschließt <strong>und</strong> für <strong>Künstler</strong>Innen s<strong>in</strong>nvollbeantwortbar ist. Daneben wurde die bestehende e<strong>in</strong>schlägige Literatur gesichtet<strong>und</strong> e<strong>in</strong>bezogen. Wesentlich unterstützend wirkten auch e<strong>in</strong>zelne <strong>Künstler</strong>Innen mit,die für laufende Diskussionen zur Verfügung standen.2.4.3.2 GruppendiskussionenIm Anschluss an die Fragebogenerhebung wurden ausgewählte Ergebnisdimensionen<strong>in</strong> Gruppendiskussionen mit Kunstschaffenden diskutiert, wobei für jeden Spartenschwerpunkte<strong>in</strong>e Diskussionsr<strong>und</strong>e abgehalten wurde. Inhaltlich fokussierten dieseGespräche auf die Themenkomplexe ‚Kunst <strong>und</strong> Arbeit’ <strong>und</strong> ‚Rahmenbed<strong>in</strong>gungen deskünstlerischen Arbeitens’. Die DiskussionsteilnehmerInnen beleuchteten die spezifischenRahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den Sparten aus e<strong>in</strong>er weiteren Perspektive, was dieInterpretation <strong>der</strong> quantitativen Ergebnisse erweiterte <strong>und</strong> an die Lebensrealitäten von<strong>Künstler</strong>Innen aus den unterschiedlichen Bereichen anzub<strong>in</strong>den half.Als E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Diskussionen wurden kurze Inputs auf Basis <strong>der</strong> bisherigen Forschungsarbeitenvorbereitet. Die Diskussionsauffor<strong>der</strong>ung g<strong>in</strong>g sodann <strong>in</strong> Richtungeigener Erfahrungen mit diesen Themenbereichen, worauf sich stets e<strong>in</strong>e angeregte<strong>und</strong> anregende Diskussion entspann. Es <strong>in</strong>teressierten <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die eigenen Erfahrungen<strong>in</strong> diesen Themenfel<strong>der</strong>n <strong>und</strong> wahrgenommene Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> den letztenJahren sowie mögliche Ursachen <strong>und</strong> Verän<strong>der</strong>ungsoptionen. 7 Die Themen, Thesen<strong>und</strong> Ergebnisse dieser Diskussionen sowie auch <strong>der</strong> ExpertInnen-Interviews flossen<strong>in</strong> die Auswertung e<strong>in</strong>.7Alle Gruppendiskussionen wurden auf Tonband fixiert <strong>und</strong> protokolliert.14


2.4.4 Auswertungskategorien <strong>und</strong> -methodenDie E<strong>in</strong>beziehung sämtlicher Kunstsparten <strong>in</strong> die Erhebung br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e erheblicheKomplexität mit sich, die <strong>in</strong> den Erhebungs- <strong>und</strong> Auswertungs<strong>in</strong>strumenten zu berücksichtigenwar. Sämtliche Fragestellungen mussten <strong>in</strong> den verschiedensten Beschäftigungs-<strong>und</strong> E<strong>in</strong>kommenskonstellationen beantwortbar <strong>und</strong> auswertbar se<strong>in</strong> – prototypischalso für fest angestellte OrchestermusikerInnen ebenso wie für freischaffendeAutorInnen, für projektbezogen arbeitende SchauspielerInnen ebenso wie für kont<strong>in</strong>uierlichtätige Bildende <strong>Künstler</strong>Innen, usw. Gleichzeitig wurde ersichtlich, dass dieKunstsparte als zentrale Auswertungskategorie <strong>in</strong> allen Themenkomplexen zum E<strong>in</strong>satzkommen musste, auch wenn vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> transdiszipl<strong>in</strong>ären Arbeitens dieZuordnung zu e<strong>in</strong>er Sparte für viele Kunstschaffende nicht immer ganz e<strong>in</strong>fach ist (vgl.ausführlicher Kapitel 5.1). In <strong>der</strong> Folge wurden jedenfalls sämtliche Variablen h<strong>in</strong>sichtlichmöglicher Unterschiede zwischen den Sparten analysiert.Ebenso wurde Geschlecht als e<strong>in</strong>e transversale Kategorie betrachtet, die bei je<strong>der</strong>Variablen berücksichtigt wurde. Dass im Feld <strong>der</strong> Kunst systematische Unterschiedezwischen Frauen <strong>und</strong> Männern analog zur gesamtgesellschaftlichen Ebene bestehen,bestätigte sich <strong>in</strong> verschiedenster H<strong>in</strong>sicht, beispielsweise etwa <strong>in</strong> <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensunterschiede(vgl. Kapitel 7).Neben dem Spartenschwerpunkt <strong>und</strong> dem Geschlecht kamen als Auswertungskategorienauch das Alter, die Lebensform (S<strong>in</strong>gle, Lebensgeme<strong>in</strong>schaft etc., vgl. ausführlichKapitel 3.3), die Region (Ost-, Süd- <strong>und</strong> Westösterreich, vgl. Kapitel 3.2), <strong>der</strong> Grad<strong>der</strong> Etablierung (nach Selbste<strong>in</strong>schätzung, vgl. Kapitel 5.3), <strong>der</strong> Tätigkeitstypus(nach ideellem <strong>und</strong> f<strong>in</strong>anziellem Schwerpunkt, vgl. Kapitel 5.4) <strong>und</strong> die Beschäftigungsform(un/selbständig, vgl. ausführlich Kapitel 6.1) zum E<strong>in</strong>satz.Sämtliche Auswertungen wurden konsequent zunächst nach all diesen Kategorien vorgenommen,<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Abschnitten wurden noch weitere Auswertungskategorienh<strong>in</strong>zugezogen (bspw. E<strong>in</strong>kommensklassen). So zeigten sich zwischen manchen Variablenstarke Zusammenhänge, zwischen an<strong>der</strong>en nur leichte o<strong>der</strong> auch gar ke<strong>in</strong>e Relationen.E<strong>in</strong>er genaueren Betrachtung <strong>und</strong> Analyse werden sodann aber nur ‚deutliche’Zusammenhänge unterzogen, also Ergebnisse, die auf e<strong>in</strong>em Signifikanzniveauvon 95% basieren. 8 Diese Bef<strong>und</strong>e werden im Text thematisiert. Im Umkehrschlussbedeutet das, dass, wenn im Bericht ke<strong>in</strong>e Analysen vorgenommen werden, ke<strong>in</strong>e statistischsignifikanten Zusammenhänge gef<strong>und</strong>en wurden.Schließlich ist noch darauf zu verweisen, dass im Fragebogen e<strong>in</strong> zeitlicher Bezugsrahmenvon e<strong>in</strong>em Kalen<strong>der</strong>jahr gewählt wurde. Diese Rahmung <strong>der</strong> Fragestellungenist wesentlich, um die Angaben <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Fragebogens aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> beziehenzu können – <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e jene zu Beschäftigung <strong>und</strong> dem E<strong>in</strong>kommen. In <strong>der</strong>Folge beziehen sich die hier vorliegenden Daten also auf e<strong>in</strong> spezifisches Jahr <strong>und</strong>stellen <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>en zeitlichen Ausschnitt dar. Dabei wurde den RespondentInnen8E<strong>in</strong> Signifikanzniveau von 95% bedeutet, dass <strong>der</strong> gef<strong>und</strong>ene Zusammenhang zu 95% e<strong>in</strong> systematischerist, o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s formuliert: nur zu 5% zufällig <strong>in</strong> diesem Sample zustande gekommen ist. Die dafürherangezogenen Testverfahren hängen vom Skalenniveau <strong>der</strong> Daten ab.15


im Fragebogen freigestellt, ihre Angaben entwe<strong>der</strong> auf das Jahr 2006 o<strong>der</strong> 2007 zubeziehen, wesentlich war jedenfalls, dass sich alle Angaben auf dieses e<strong>in</strong>e so genannte‚Referenzjahr’ beziehen.2.4.5 Darstellungsformen im vorliegenden BerichtBei <strong>der</strong> Darstellung qualitativer Ergebnisse werden mitunter Aussagen e<strong>in</strong>zelnerKunstschaffen<strong>der</strong> zitiert. Diese wörtlich wie<strong>der</strong>gegebenen Passagen aus Fragebögen(offene Antworten), ExpertInnen-Interviews <strong>und</strong> Gruppendiskussionen s<strong>in</strong>d durch „Anführungszeichen“markiert. Sie bilden zwar primär subjektive E<strong>in</strong>zelme<strong>in</strong>ungen ab, <strong>in</strong>diesem Bericht werden sie aber im S<strong>in</strong>ne po<strong>in</strong>tierter Bil<strong>der</strong> zur Verdichtung <strong>und</strong> Veranschaulichungvorhandener Wahrnehmungen e<strong>in</strong>gesetzt. Die jeweiligen Personen wurdendabei anonymisiert, die Quellenangabe erfolgt folgen<strong>der</strong>maßen:• Fragebögen: Fragebogennummer (laufende Nummer im SPSS-Datensatz), Spartenschwerpunkt<strong>und</strong> Geschlecht (beispielsweise Darstellende <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>), Alter• ExpertInnen-Interviews: ExpertInnen<strong>in</strong>terview Sparte• Gruppendiskussionen: Gruppendiskussion SparteBei letzteren beiden Quellen dienen die jeweiligen Protokolle als Gr<strong>und</strong>lage, die dieGespräche <strong>in</strong>haltlich zusammenfassend wie<strong>der</strong>geben.Bei <strong>der</strong> Darstellung quantitativer Ergebnisse <strong>der</strong> Fragebogenerhebung werden imBericht überwiegend grafische Darstellungen verwendet. Auf weitere ergänzende Tabellenwird im Text verwiesen. Diese f<strong>in</strong>den sich im Tabellenanhang (vgl. ab Seite182).Die Analyse wurde dabei entlang <strong>der</strong> folgenden Kategorien vorgenommen: Spartenschwerpunkt,Geschlecht, Altersgruppe, Wohnort, Lebensform (vgl. Kapitel 3.3), Grad<strong>der</strong> Etablierung (vgl. Kapitel 5.3.1), Tätigkeitstyp (vgl. Kapitel 5.4.3) <strong>und</strong> Beschäftigungsform(vgl. Kapitel 6.1).Im Text thematisiert werden schließlich nur Ergebnisse, die auf e<strong>in</strong>em Signifikanzniveauvon 95% basieren 9 , das heißt, <strong>der</strong>en Zusammenhang stark ausgeprägt <strong>und</strong> nichtzufällig ist.<strong>Zur</strong> Lesart des Datenmaterials <strong>und</strong> <strong>der</strong> TabellenDie Gr<strong>und</strong>lage aller Auswertungen bilden die 1.850 Fragebögen. Bei den meistenTabellen ist die Anzahl <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spalte ‚Gesamt’ jedoch niedriger als 1.850 – wie kommtdas?Auswertungen s<strong>in</strong>d stets Analysen von e<strong>in</strong>zelnen Merkmalen <strong>in</strong> Abhängigkeit von an<strong>der</strong>enMerkmalen – es geht um das Verhältnis zwischen so genannten ‚abhängigen’<strong>und</strong> ‚unabhängigen’ Variablen. Interessiert beispielsweise das Geschlecht (als abhängigeVariable) <strong>in</strong> Abhängigkeit vom Spartenschwerpunkt (unabhängige Variable), siehtdie Auswertung für alle 1.850 Fälle folgen<strong>der</strong>maßen aus:9Die Testverfahren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Datenanalyse orientierten sich am jeweils vorliegenden Skalenniveau.16


Tabelle 2:Geschlecht nach SpartenschwerpunktSpartenschwerpunktBildendeKunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikSchwerpunkt<strong>in</strong> mehrerenSparten, ke<strong>in</strong>eAngabe GesamtAnzahlAnteilAnzahlAnteilAnzahlAnteilAnzahlAnteilAnzahlAnteilAnzahlAnteilAnzahlAnteilweiblich380 48,6% 185 50,7% 37 35,2% 120 42,6% 68 25,8% 21 40,4% 811 43,8%männlich355 45,4% 169 46,3% 65 61,9% 141 50,0% 193 73,1% 26 50,0% 949 51,3%ke<strong>in</strong>eAngabe47 6,0% 11 3,0% 3 2,9% 21 7,4% 3 1,1% 5 9,6% 90 4,9%Gesamt 782 100,0% 365 100,0% 105 100,0% 282 100,0% 264 100,0% 52 100,0% 1850 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Es zeigt sich an dieser Tabelle, dass nicht immer alle RespondentInnen vollständige<strong>und</strong> e<strong>in</strong>deutige Angaben machen. Fehlende Angaben auf Ebene <strong>der</strong> unabhängigenVariable werden gleich ausgeschlossen: Jene 52 Personen, die ihren Schwerpunkt <strong>in</strong>mehreren Sparten sehen o<strong>der</strong> gar ke<strong>in</strong>e Angabe zu ihrem Spartenschwerpunkt machen,s<strong>in</strong>d nicht zuordenbar <strong>und</strong> nicht aussagekräftig. So entsteht die folgende Tabelle:Tabelle 3:Geschlecht nach SpartenschwerpunktSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur Musik GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilweiblich 380 48,6% 185 50,7% 37 35,2% 120 42,6% 68 25,8% 790 43,9%männlich 355 45,4% 169 46,3% 65 61,9% 141 50,0% 193 73,1% 923 51,3%ke<strong>in</strong>e Angabe 47 6,0% 11 3,0% 3 2,9% 21 7,4% 3 1,1% 85 4,7%Gesamt 782 100,0% 365 100,0% 105 100,0% 282 100,0% 264 100,0% 1798 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Schließlich werden auch jene Fälle aus <strong>der</strong> Darstellung herausgenommen, die ke<strong>in</strong>eAngabe zur betreffenden abhängigen Variable, hier also dem Geschlecht, machen,denn auch über sie kann nichts ausgesagt werden. Ihre Zahl wird im Quellenverweisje<strong>der</strong> Tabelle mit „k.A. n =…“ angegeben.Tabelle 4:Geschlecht nach SpartenschwerpunktSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur Musik GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilweiblich 380 51,7% 185 52,3% 37 36,3% 120 46,0% 68 26,1% 790 46,1%männlich 355 48,3% 169 47,7% 65 63,7% 141 54,0% 193 73,9% 923 53,9%Gesamt 735 100,0% 354 100,0% 102 100,0% 261 100,0% 261 100,0% 1713 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008, n = 1798, k.A. n = 85Durch den Ausschluss jener Fälle, die ke<strong>in</strong>e Angabe zur unabhängigen Variable machen,ergeben sich je nach Variable verschiedene Gr<strong>und</strong>gesamtheiten, die etwas von1.850 abweichen. Im Fall <strong>der</strong> Auswertungen nach Spartenschwerpunkt besteht dieGr<strong>und</strong>gesamtheit aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> 52 nicht zuordenbaren RespondentInnen also bei-17


spielsweise aus n = 1.798. Bei den an<strong>der</strong>en Auswertungskategorien liegen nach Ausschluss<strong>der</strong> Fälle mit fehlenden Angaben die folgenden Gr<strong>und</strong>gesamtheiten vor (vgl.Tabelle 14 bis Tabelle 21):Tabelle 5:Übersicht Gr<strong>und</strong>gesamtheiten je AuswertungskategorieBezugsebenenInsgesamt 1.850Spartenschwerpunkt 1.798Geschlecht 1.760Altersgruppe 1.733Lebensform 1.800Wohnort / Region 1.762Grad <strong>der</strong> Etablierung 1.803Form <strong>der</strong> Beschäftigung 1.791Tätigkeitstyp 1.692Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’18


3 Soziodemographische Merkmale3.1 Geschlecht <strong>und</strong> AlterKnapp die Hälfte <strong>der</strong> RespondentInnen (46,1%) dieser Erhebung s<strong>in</strong>d Frauen. Auf Basisverfügbarer älterer Studien <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>ärstatistischer Daten war <strong>in</strong> allen Spartene<strong>in</strong>e Dom<strong>in</strong>anz männlicher Kunstschaffenden zu erwarten. Insbeson<strong>der</strong>e gilt dies fürden Musikbereich, was sich <strong>in</strong> den vorliegenden Ergebnissen auch wi<strong>der</strong>spiegelt (vgl.Abbildung 1). Auch <strong>in</strong> den Schwerpunktbereichen Film <strong>und</strong> Literatur s<strong>in</strong>d Männer erwartungsgemäßstärker vertreten als Frauen. Demgegenüber s<strong>in</strong>d gut 50% <strong>der</strong> Kunstschaffenden<strong>in</strong> den Bereichen Bildende Kunst <strong>und</strong> Darstellende Kunst weiblich.Abbildung 1:Geschlecht nach SpartenschwerpunktBildende Kunst51,7%48,3%Darstellende Kunst52,3%47,7%Film36,3%63,7%Literatur46,0%54,0%Musik26,1%73,9%0% 20% 40% 60% 80% 100%weiblichmännlichQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 85Analysen nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter zeigen, dass unter den Frauen vor allem die Altersgruppe<strong>der</strong> bis 35-Jährigen stark vertreten ist. Dies gilt − abgesehen dem SpartenschwerpunktLiteratur − <strong>in</strong> allen Spartenschwerpunkten (vgl. Tabelle 22 bis Tabelle 26).Die darauf folgenden Altersgruppen s<strong>in</strong>d bei beiden Geschlechtern relativ gleich vertreten.Für die Gruppe <strong>der</strong> Bildenden <strong>Künstler</strong>Innen g<strong>in</strong>gen Schulz et al. (1997: 29) aufgr<strong>und</strong><strong>der</strong> dort festgestellten überdurchschnittlichen Präsenz von jungen Frauen davonaus, dass sich künftig <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Frauen weiter erhöhen wird. Die hier vorliegendenErgebnisse gut zehn Jahre später zeigen, dass ke<strong>in</strong>e erhöhte weibliche Präsenz <strong>in</strong> denfolgenden Alterskohorten feststellbar ist. Dies deutet darauf h<strong>in</strong>, dass es Frauen nachwie vor <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerem Ausmaß gel<strong>in</strong>gt, dauerhaft im Kunstbereich Fuß zu fassen <strong>und</strong>sich zu etablieren (vgl. Kapitel 5.3). Lediglich <strong>in</strong> den Bereichen Musik <strong>und</strong> DarstellendeKunst liegt auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Altersklasse <strong>der</strong> 35-bis-45-Jährigen noch e<strong>in</strong> etwas erhöhterFrauenanteil vor.19


Abbildung 2:Altersgruppen nach Geschlechtweiblich22,5%28,2%26,8%13,5%8,9%unter 35 Jahre35 - 45 Jahre45 - 55 Jahremännlich15,2%26,9%30,3%18,0%9,5%55 - 65 Jahre65 Jahre <strong>und</strong> älter0% 20% 40% 60% 80% 100%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.760, k.A. n = 373.2 Geburts- <strong>und</strong> WohnortE<strong>in</strong>e starke Konzentration auf urbane Gebiete <strong>und</strong> hier <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf Wien zeigtsich für alle Sparten. So leben gerade 20,4% <strong>der</strong> Kunstschaffenden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Dorf <strong>und</strong>knapp ebenso viele (18,2%) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en bis mittleren Stadt (bis 100.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen).Der weit überwiegende Teil mit 61,4% hat se<strong>in</strong>en Lebensmittelpunkt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erGroßstadt <strong>und</strong> hier vor allem <strong>in</strong> Wien. Insgesamt leben 43,9% <strong>der</strong> befragten Kunstschaffenden<strong>in</strong> <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eshauptstadt (vgl. Abbildung 2). Beson<strong>der</strong>s ausgeprägt ist diesim Filmbereich, wo annähernd drei Viertel <strong>der</strong> RespondentInnen <strong>in</strong> Wien ihren Lebensmittelpunkthaben (vgl. Tabelle 27).Insgesamt 17,8% geben als Lebensmittelpunkt Nie<strong>der</strong>österreich an. Alle weiteren B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>s<strong>in</strong>d mit maximal 9,7% <strong>der</strong> Kunstschaffenden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Untersuchung vertreten.E<strong>in</strong>e solche B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>verteilung war auf Gr<strong>und</strong> von Schätzungen basierend aufsek<strong>und</strong>ärstatischen Angaben zu erwarten.3,3% <strong>der</strong> Befragten gaben als Lebensmittelpunkt mehrere B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> an <strong>und</strong> 2,1%leben zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Befragung nicht <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>. Mehrheitlich haben dieseKunstschaffenden ihren <strong>der</strong>zeitigen Lebensmittelpunkt <strong>in</strong> Deutschland. An<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong>wie beispielsweise Italien, Frankreich o<strong>der</strong> die USA wurden <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen genannt.Abbildung 3:Derzeitiger Lebensmittelpunkt, <strong>in</strong>sgesamtWienBurgenlandNie<strong>der</strong>österreichOberösterreichSalzburgSteiermarkKärntenTirolVorarlbergmehrere B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>außerhalb <strong>Österreich</strong>s1,7%8,4%4,8%9,7%1,9%4,6%1,9%3,3%2,1%17,8%43,9%0% 10% 20% 30% 40% 50%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 5320


Basierend auf jenen <strong>Künstler</strong>Innen die <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> leben 10 , haben somit r<strong>und</strong> zweiDrittel (67,2%) ihren Lebensmittelpunkt <strong>in</strong> Ostösterreich 11 , r<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Fünftel (20,6%) lebt<strong>in</strong> Westösterreich, <strong>und</strong> 12,1% <strong>der</strong> RespondentInnen <strong>in</strong> Südösterreich.Auch wenn viele Kunstschaffende <strong>in</strong> Wien leben, s<strong>in</strong>d doch deutlich weniger auch <strong>in</strong><strong>der</strong> B<strong>und</strong>eshauptstadt geboren. Lediglich gut e<strong>in</strong> Drittel (36,2%) <strong>der</strong> <strong>in</strong> Wien lebendenKunstschaffenden ist hier geboren. Insgesamt s<strong>in</strong>d knapp 45% <strong>der</strong> Befragten auch <strong>in</strong>jenem B<strong>und</strong>esland geboren, <strong>in</strong> dem sich ihr <strong>der</strong>zeitiger Lebensmittelpunkt bef<strong>in</strong>det,was umgekehrt bedeutet, dass circa 55% <strong>der</strong> RespondentInnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en alsdem <strong>der</strong>zeitigen Wohnb<strong>und</strong>esland geboren, also <strong>in</strong>nerhalb <strong>Österreich</strong>s migriert s<strong>in</strong>d.Von den <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> geborenen <strong>Künstler</strong>Innen trifft <strong>der</strong> niedrige Anteil im B<strong>und</strong>eslandLeben<strong>der</strong> <strong>und</strong> auch dort Geborener neben Wien <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch auf die Wien umgebendenB<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> Burgenland <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>österreich sowie auf Salzburg zu, wasbedeutet, dass <strong>in</strong> diese Regionen e<strong>in</strong> relativ starker Zuzug besteht (vgl. Abbildung 4<strong>und</strong> Tabelle 28).Abbildung 4:Anteil <strong>der</strong> im B<strong>und</strong>esland lebenden <strong>und</strong> auch dort geborenen, <strong>in</strong>% <strong>der</strong> gesamt pro B<strong>und</strong>esland lebenden RespondentInnenWienBurgenlandNie<strong>der</strong>österreichOberösterreichSalzburgSteiermarkKärntenTirolVorarlberg36,2%38,7%42,0%39,5%60,9%59,2%68,6%63,4%64,7%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, nicht zuordenbar / außerhalb <strong>Österreich</strong>s/ ke<strong>in</strong>e Angabe n = 150Die Analyse des Geburtsortes verdeutlicht, dass nicht nur <strong>der</strong> so genannten B<strong>in</strong>nenwan<strong>der</strong>ungbei Kunstschaffenden e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung zukommt, son<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong>ternationaleMobilität wichtig ist. Die mit 16,7% zweitgrößte Gruppe <strong>der</strong> RespondentInnenwurde außerhalb <strong>Österreich</strong>s geboren (vgl. Abbildung 5). 12 Bereits frühere Studien101112Exklusive jener Personen, die nicht e<strong>in</strong>em B<strong>und</strong>esland zuordenbar waren.Zusammengefasst nach Regionen (NUTS1). NUTS ist die EU-weit verwendete hierarchisch geglie<strong>der</strong>teSystematik <strong>der</strong> Gebietse<strong>in</strong>heiten für die Statistik.Die Mehrheit <strong>der</strong> RespondentInnen − 98% − verfügt über die österreichische Staatsbürgerschaft o<strong>der</strong>die e<strong>in</strong>es Mitgliedslandes <strong>der</strong> Europäischen Union (EU) (<strong>in</strong>kl. Doppelstaatsbürgerschaften). Von jenen36 Personen des Samples, die e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Staatsbürgerschaft <strong>in</strong>nehaben, s<strong>in</strong>d sechs Personen mitaufenthaltsrechtlichen Problemen konfrontiert. In diesem Kontext ist darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass die e<strong>in</strong>-21


wiesen auf die hohe Attraktivität <strong>Österreich</strong>s für Kunstschaffende an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong> h<strong>in</strong>(vgl. beispielsweise Schulz et al. 1997: 35f, Almhofer et al. 2000: 44). Laut den hiervorliegenden Ergebnissen betrifft dies vor allem den Darstellenden Bereich: gut jede/rVierte (27,1%) wurde nicht <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> geboren. Das wichtigste Herkunftsland istDeutschland mit 46,3% aller im Ausland geboren RespondentInnen. An zweiter Stelleliegt die Schweiz mit 6,1%, gefolgt von den USA mit 5,1%. Insgesamt s<strong>in</strong>d die europäischenLän<strong>der</strong> mit über 85% die wichtigsten Herkunftslän<strong>der</strong>. Afrikanische, asiatischeo<strong>der</strong> süd- <strong>und</strong> mittelamerikanische Län<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen vertreten.Abbildung 5:Geburtsort, <strong>in</strong>sgesamtWienBurgenlandNie<strong>der</strong>österreichOberösterreichSalzburgSteiermarkKärntenTirolVorarlbergaußerhalb <strong>Österreich</strong>s1,8%4,5%4,7%6,1%2,9%13,4%11,9%12,6%16,7%25,4%0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 16Im Vergleich des Geburtsorts <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> geborenen <strong>Künstler</strong>Innen mit <strong>der</strong> regionalenVerteilung <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung laut Statistik Austria zeigt sich e<strong>in</strong>e relativgute Übere<strong>in</strong>stimmung, das heißt: Die Kunstschaffenden stammen anteilig relativgleichmäßig aus allen Regionen. Insgesamt leben 43% <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>in</strong> Ostösterreich,die hier antwortenden <strong>Künstler</strong>Innen wurden zu knapp 49% hier geboren. 13Westösterreich weist mit 30,5% dort geborenen <strong>Künstler</strong>Innen e<strong>in</strong>en etwas ger<strong>in</strong>gerenAnteil im Vergleich zur Gesamtbevölkerung mit 36% auf. In Südösterreich wurdenknapp 21% <strong>der</strong> RespondentInnen geboren; damit entspricht <strong>der</strong> Anteil genau jenem<strong>der</strong> Gesamtbevölkerung <strong>in</strong> den beiden B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n.schlägigen Bestimmungen zur Nie<strong>der</strong>lassung von <strong>Künstler</strong>Innen im Zuge des Fremdenrechtspakets2005 verschärft wurden (vgl. dazu Nie<strong>der</strong>lassungs- <strong>und</strong> Aufenthaltsgesetz; Kowe<strong>in</strong>dl 2007; E<strong>in</strong>wallner<strong>in</strong>: http://kulturrat.at/debatte/zeitung/rechte/e<strong>in</strong>wallner).13Berechnungsbasis: RespondentInnen exklusive jener, die außerhalb <strong>Österreich</strong>s geboren wurden. DieProzentanteile weichen daher von jenen <strong>in</strong> Abbildung 5 ab.22


3.3 Familienstand <strong>und</strong> LebensformDer Familienstand <strong>der</strong> Kunstschaffenden unterscheidet sich relativ deutlich von jenem<strong>der</strong> Gesamtbevölkerung 14 . <strong>Künstler</strong>Innen des vorliegenden Samples s<strong>in</strong>d fast zur Hälfte(45,5%) ledig (<strong>in</strong>klusive Lebensgeme<strong>in</strong>schaften) <strong>und</strong> damit deutlich häufiger als diegesamte Wohnbevölkerung (30,8%). Demgegenüber leben ‚nur’ knapp 41,2% <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erEhegeme<strong>in</strong>schaft (Gesamtbevölkerung: 52,8%). Geschieden s<strong>in</strong>d 11,1% <strong>der</strong> RespondentInnen,somit etwas mehr als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung mit 7,6%. Seltener im Samplevertreten s<strong>in</strong>d demgegenüber verwitwete Personen mit 2,3% (Gesamtbevölkerung:8,6%); hier ist zu berücksichtigen, dass aktive Kunstschaffende Zielgruppe <strong>der</strong> Erhebungwaren <strong>und</strong> somit <strong>der</strong> Altersdurchschnitt <strong>der</strong> Befragten vergleichsweise niedrigerist als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung. Erwartungsgemäß f<strong>in</strong>den sich so auch ledige Personenvor allem <strong>in</strong> den jüngeren Altersgruppen bzw. nimmt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> <strong>in</strong> Ehegeme<strong>in</strong>schaftenlebenden <strong>und</strong> geschiedenen Personen mit steigendem Alter zu (vgl.Abbildung 6).Abbildung 6:Familienstand nach Altersgruppen, <strong>in</strong>sgesamt65 Jahre <strong>und</strong> älter10,2%14,7%62,8%12,2%55 - 65 Jahre23,4%15,8%59,4%1,4%45 - 55 Jahre35,2%17,4%46,0%1,4%35 - 45 Jahre56,6%6,0%37,0%0,4%unter 35 Jahre87,1%0,6%0,3%11,9%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%ledig geschieden <strong>in</strong> Ehegeme<strong>in</strong>schaft verwitwetQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 22Unterschiedlich gestaltet sich <strong>der</strong> Familienstand nach Geschlecht. Frauen im Samples<strong>in</strong>d vergleichsweise häufiger geschieden als Männer (14,1% <strong>der</strong> Frauen versus 8,6%<strong>der</strong> Männer). Letztere leben h<strong>in</strong>gegen häufiger <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er traditionellen Ehegeme<strong>in</strong>schaft(34,4% <strong>der</strong> Frauen versus 46,1% <strong>der</strong> Männer).Aus <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> Angaben zum Familienstand <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wohnform wurde e<strong>in</strong>eTypologie <strong>der</strong> Lebensformen gebildet (vgl. Tabelle 17). Die Ergebnisse zeigen, dassFrauen im Vergleich zu Männern häufiger als S<strong>in</strong>gles leben, das heißt, sie s<strong>in</strong>d alle<strong>in</strong>lebend<strong>und</strong> ohne Partnerschaft (vgl. Abbildung 7). Die männliche Lebensform ist h<strong>in</strong>gegendeutlich stärker durch Partnerschaftsbeziehungen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch die traditionelleEhe, geprägt. Damit verfügen Männer auch über e<strong>in</strong>e verstärkte private Unter-14Über 15-jährige Wohnbevölkerung.; vgl. http://www.statistik.at23


stützung, sei dies <strong>in</strong> emotionaler o<strong>der</strong> auch f<strong>in</strong>anzieller H<strong>in</strong>sicht (vgl. Kapitel 7.5.4).Sonstige Lebensformen, die bei beiden Geschlechtern gleich häufig vorkommen, umfassenbeispielsweise Wohngeme<strong>in</strong>schaften, Wohn- <strong>und</strong> Altenheime o<strong>der</strong> Lebensmodellewie ‚liv<strong>in</strong>g apart together’, das heißt, man lebt zwar alle<strong>in</strong>e, bef<strong>in</strong>det sich aber <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er festen Partnerschaft.Abbildung 7:Lebensform nach Geschlecht, <strong>in</strong>sgesamtmännlichweiblich24,3% 16,7%43,8%38,8%15,1%12,8% 33,2% 15,2%0% 20% 40% 60% 80% 100%S<strong>in</strong>glenichteheliche Lebensgeme<strong>in</strong>schafttraditionelle Ehesonstige LebensformenQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.760, k.A. n = 25Nach Altersgruppen differenziert zeigt sich, dass S<strong>in</strong>gles <strong>in</strong> allen Altersgruppen gleichermaßenvertreten s<strong>in</strong>d (r<strong>und</strong> 30%; vgl. Tabelle 29). Nichteheliche Lebensgeme<strong>in</strong>schaften<strong>und</strong> sonstige Wohnformen s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen typische Lebensformen jüngerer<strong>Künstler</strong>Innen. Sie nehmen mit steigendem Alter ab, <strong>und</strong> im Gegenzug gew<strong>in</strong>nen traditionelleEhegeme<strong>in</strong>schaften an Bedeutung. Differenziert nach Spartenschwerpunktenliegt im Bereich <strong>der</strong> Darstellenden Kunst − vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es durchschnittlichhöheren Anteils jüngerer Kunstschaffen<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stichprobe − e<strong>in</strong> deutlich höhererAnteil von <strong>Künstler</strong>Innen <strong>in</strong> nichtehelichen Lebensgeme<strong>in</strong>schaften <strong>und</strong> sonstigen Lebensformenvor.3.4 ElternschaftIm Rahmen <strong>der</strong> ExpertInnengespräche <strong>und</strong> Gruppendiskussionen wurde immer wie<strong>der</strong>die Wahrnehmung geäußert, dass <strong>Künstler</strong>Innen generell vergleichsweise seltener als<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung K<strong>in</strong><strong>der</strong> hätten. Dies sei weniger auf die Problematik <strong>der</strong>Vere<strong>in</strong>barkeit mit dem Beruf an sich zurückzuführen als viel mehr auf die häufig unsicherenBeschäftigungs- <strong>und</strong> E<strong>in</strong>kommensperspektiven, die Kunstschaffende vorf<strong>in</strong>den(vgl. Kapitel 7). Das „Recht auf Familie“ sei für Kunstschaffende „nicht lebbar“, wurde <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er Gruppendiskussion formuliert (Gruppendiskussion Literatur). Die Ergebnisse desFragebogens bestätigen, dass <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen relativ seltener als die GesamtbevölkerungEltern s<strong>in</strong>d.Laut Statistik Austria 15 haben r<strong>und</strong> 55% <strong>der</strong> Frauen im Alter zwischen 15 <strong>und</strong> 44 Jahrenzum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d zur Welt gebracht. Greift man diese Altersgruppe aus demSample heraus, so s<strong>in</strong>d von den <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen nur 34,8% Mütter. Dabei treten <strong>in</strong> die-15Volkszählung 200124


ser Altersgruppe ke<strong>in</strong>e signifikanten Geschlechterunterschiede h<strong>in</strong>sichtlich Elternschaftauf: Männliche Kunstschaffende bis 44 Jahre haben nur ger<strong>in</strong>gfügig häufiger K<strong>in</strong><strong>der</strong>(36,4%). Vaterschaft von zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n ist dabei etwas häufiger als Mutterschaft vonzwei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Elternschaft von drei <strong>und</strong> mehr K<strong>in</strong><strong>der</strong>n ist bei <strong>Künstler</strong>n <strong>und</strong> <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nendieser Altersgruppen gleichermaßen selten (vgl. Tabelle 30).In den höheren Altersgruppen <strong>und</strong> damit auch auf Gesamtebene bestehen Geschlechterunterschiede<strong>in</strong> <strong>der</strong> Form, dass Frauen tendenziell seltener <strong>und</strong> weniger K<strong>in</strong><strong>der</strong> habenals Männer: Insgesamt s<strong>in</strong>d 47,5% <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> 39,8% <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong> k<strong>in</strong><strong>der</strong>los,<strong>und</strong> von den Vätern haben knapp zwei Drittel, von den Müttern nur gut die Hälftezwei <strong>und</strong> mehr K<strong>in</strong><strong>der</strong> (vgl. Tabelle 31).Der steigende Anteil von Elternschaft <strong>in</strong> höheren Altersgruppen lässt sich als Vergleich<strong>der</strong> Altersgruppen <strong>der</strong> Befragten deutlich darstellen. Der Anteil von Eltern nimmt mitsteigendem Alter sowohl unter den weiblichen als auch den männlichen Kunstschaffendenzu. Dabei f<strong>in</strong>det Elternschaft vergleichsweise spät statt: In <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong>bis 35-Jährigen s<strong>in</strong>d über 80% k<strong>in</strong><strong>der</strong>los. Erst im Alter von 35 bis 45 Jahren hat knappdie Hälfte K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Geschlechtsspezifische Unterschiede treten erst <strong>in</strong> den Gruppen ab45 Jahren zutage, wo dann <strong>der</strong> Anteil von Müttern niedriger ausfällt jener von Vätern(vgl. Tabelle 32 bis Tabelle 33).Abbildung 8:Elternschaft nach Altersgruppen65 Jahre <strong>und</strong> älter16,7%83,3%55 - 65 Jahre24,3%75,7%45 - 55 Jahre30,5%69,5%35 - 45 Jahre51,7%48,3%unter 35 Jahre83,3%16,7%0% 20% 40% 60% 80% 100%ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> mehrere K<strong>in</strong>d/erQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 50In wesentlichem Zusammenhang steht Elternschaft mit <strong>der</strong> Lebensform. Sowohl Frauenals auch Männer, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er traditionellen Ehe leben, haben am häufigsten K<strong>in</strong><strong>der</strong>.In allen an<strong>der</strong>en Lebensformen überwiegt K<strong>in</strong><strong>der</strong>losigkeit (vgl. Abbildung 9).25


Abbildung 9:Elternschaft nach Lebensformsonstige Lebensformen65,0%35,0%traditionelle Ehe16,1%83,9%nichteheliche Lebensgeme<strong>in</strong>schaft54,9%45,1%S<strong>in</strong>gle61,4%38,6%0% 20% 40% 60% 80% 100%ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> mehrere K<strong>in</strong>d/erQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.800, k.A. n = 403.5 Zwischenfazit• Die Kunstschaffenden <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung s<strong>in</strong>d knapp zur Hälfte weiblich.• Die mittleren Altersgruppen (35 bis 55 Jahre) überwiegen im vorliegenden Sample.• Die <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> geborenen Kunstschaffenden stammen zu knapp 50% <strong>der</strong> Fälleaus Ostösterreich <strong>und</strong> zu r<strong>und</strong> 30% aus Westösterreich. In Südösterreich wurdengut 20% geboren.• Gut die Hälfte <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen wohnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en als ihrem Geburtsb<strong>und</strong>esland.Neben dieser B<strong>in</strong>nenwan<strong>der</strong>ung ist auch <strong>in</strong>ternationale Mobilität wichtig:E<strong>in</strong> durchaus bedeuten<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen wurde außerhalb <strong>Österreich</strong>sgeboren.• Die Wohnortsituation <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen ist durch e<strong>in</strong>e starke Konzentration auf urbaneGebiete <strong>und</strong> hier <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf Wien markiert.• Frauen leben relativ öfter als Männer als S<strong>in</strong>gle. Bei letzteren haben partnerschaftlicheBeziehungen e<strong>in</strong> größeres Ausmaß.• Elternschaft tritt bei <strong>Künstler</strong>Innen relativ spät <strong>und</strong> vergleichsweise selten e<strong>in</strong>.Männer haben etwas häufiger K<strong>in</strong><strong>der</strong> als Frauen.26


4 Zugang zur Kunst4.1 AusbildungKunstschaffende aller Sektoren weisen verschiedenen Studien zufolge e<strong>in</strong> überdurchschnittlichhohes Bildungsniveau auf (vgl. beispielsweise generell Mayerhofer / Mokre2006 o<strong>der</strong> Haberl / Schlemmer 1995 für den Filmbereich, Hartmann 1984 für die Bildenden<strong>Künstler</strong>Innen <strong>und</strong> Iglar / Mauracher 1992 für FotokünstlerInnen, Kobau 2004für den Musikbereich, Ruiss / Vyoral 1984 für SchriftstellerInnen). Das hohe Qualifikationsniveauführt aber nicht automatisch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anziell gesicherte Berufslaufbahn.Die möglichen Ausbildungswege stellen sich <strong>in</strong> den verschiedenen Sparten unterschiedlichdar. Es stehen verschieden differenzierte <strong>und</strong> vielfältige Ausbildungswegezur Verfügung, <strong>und</strong> die Grenze zwischen e<strong>in</strong>er Ausbildung für die künstlerische Tätigkeit<strong>und</strong> außerhalb des künstlerischen Bereichs ist mitunter fließend. Im literarischenBereich beispielsweise f<strong>in</strong>den sich ke<strong>in</strong>e ‚e<strong>in</strong>schlägigen Ausbildungen’ im engeren S<strong>in</strong>ne.AutorInnen haben diesbezüglich e<strong>in</strong>e gr<strong>und</strong>legend an<strong>der</strong>e Ausgangsposition alsan<strong>der</strong>e Gruppen Kunstschaffen<strong>der</strong>. Ob Ausbildungen wie etwa e<strong>in</strong> literaturwissenschaftlichesStudium von den RespondentInnen des Fragebogens als e<strong>in</strong>schlägig gewertetwerden, hängt schließlich von <strong>der</strong>en persönlichen E<strong>in</strong>schätzungen ab. 16Insgesamt beträgt die Gruppe <strong>der</strong>er, die ‚ke<strong>in</strong>e spezifische Ausbildung’ angeben21,8%, das heißt umgekehrt, dass 78,2% <strong>der</strong> RespondentInnen über e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>schlägigekünstlerische Ausbildung verfügen. Im im literarischen Bereich ist dieser Anteil mit 45%deutlich kle<strong>in</strong>er als <strong>in</strong> den an<strong>der</strong>en Spartenschwerpunkten. Von den Darstellenden<strong>Künstler</strong>Innen verfügen demgegenüber überdurchschnittlich viele, nämlich 88,9%, übere<strong>in</strong>e spezifische Ausbildung.Abbildung 10:<strong>Künstler</strong>ische Ausbildung nach SpartenschwerpunktBildende KunstDarstellende KunstFilm80,5%88,9%81,7%19,5%11,1%18,3%Literatur45,0%55,0%Musik89,0%11,0%0% 20% 40% 60% 80% 100%spezifisch künstlerische Ausbildungke<strong>in</strong>e spezifische AusbildungQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 3216H<strong>in</strong>zuweisen ist auf den Umstand, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sparte Literatur auch literarische ÜbersetzerInnen <strong>in</strong>kludierts<strong>in</strong>d, die verhältnismäßig häufig e<strong>in</strong> universitäres Studium abgeschlossen haben.27


Im Vergleich <strong>der</strong> Geschlechter h<strong>in</strong>sichtlich kunstspezifischer Ausbildungen zeigt sich,dass Frauen eher auf spezifische Ausbildungen zurückblicken als Männer, wobei dieserZusammenhang auf Gesamtebene zwar signifikant ausfällt, nach Sparten differenziertallerd<strong>in</strong>gs nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildenden <strong>und</strong> Darstellenden Kunst deutlich ausgeprägt ist(vgl. Tabelle 34 bis Tabelle 36).Deutlich fällt <strong>der</strong> Zusammenhang e<strong>in</strong>er formalen Ausbildung mit dem Alter aus – hierspiegelt das Sample e<strong>in</strong>e zunehmende Bedeutung formaler kunstspezifischer Ausbildungswegewi<strong>der</strong>: Unter den Jüngeren ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong>er ohne spezifische Ausbildungwesentlich niedriger als bei älteren Kunstschaffenden, wie die folgende Abbildung 11verdeutlicht. Hier ist e<strong>in</strong>e Professionalisierung des Zugangs zum Kunstschaffen festzustellen,die mit e<strong>in</strong>er Bedeutungsverschiebung <strong>der</strong> verschiedenen Ausbildungswegee<strong>in</strong>hergeht. Während <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong>er mit e<strong>in</strong>er akademischen Ausbildung <strong>in</strong> den Altersgruppenrelativ unverän<strong>der</strong>t zwischen etwa 70 <strong>und</strong> 75% liegt, ist <strong>in</strong> jüngeren Generationene<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Bedeutung schulischer Ausbildungen (nur knapp 12% bei unter35-Jährigen gegenüber 20 bis 25% bei über 55-Jährigen), zugunsten privater Ausbildungsformen(über 40% <strong>in</strong> <strong>der</strong> jüngsten Altersgruppe gegenüber ebenfalls etwa 25 bis30% <strong>in</strong> den älteren Gruppen) festzustellen (vgl. Tabelle 37).Abbildung 11:<strong>Künstler</strong>ische Ausbildung nach Altersgruppenunter 35 Jahre88,8%11,3%35 - 45 Jahre79,2%20,8%45 - 55 Jahre76,0%24,0%55 - 65 Jahre74,3%25,7%65 Jahre <strong>und</strong> älter67,7%32,3%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%spezifisch künstlerische Ausbildungke<strong>in</strong>e spezifische AusbildungQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 32H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> verschiedenen Ausbildungswege für die künstlerische Tätigkeit zeigtsich e<strong>in</strong>e große Bedeutung <strong>der</strong> akademischen Ausbildungen (Universität, Akademie,Konservatorium), die <strong>in</strong>sgesamt 74% <strong>der</strong> RespondentInnen besucht haben. DieseZentralität zeigt sich <strong>in</strong> allen Spartenschwerpunkten, deutlich überdurchschnittlich fälltdieser Anteil im Bereich <strong>der</strong> Musik mit 85,9% aus (vgl. Tabelle 38).R<strong>und</strong> 80% <strong>der</strong> Studierenden haben ihre akademische künstlerische Ausbildung auchabgeschlossen, woraus sich e<strong>in</strong>e AkademikerInnenquote von <strong>in</strong>sgesamt zum<strong>in</strong>dest28


<strong>und</strong> 43% <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> RespondentInnen errechnet 17 . Diese Quote fällt <strong>in</strong> denSpartenschwerpunkten – primär aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> unterschiedlichen zur Verfügung stehendenakademischen Bildungswege <strong>in</strong> den Sparten – verschieden aus <strong>und</strong> bewegt sichzwischen knapp 25% <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur bis zu be<strong>in</strong>ah 60% <strong>in</strong> <strong>der</strong> Musik (vgl. Abbildung12). Jedenfalls kommen alle diese Werte weit über dem entsprechenden Anteil <strong>in</strong> <strong>der</strong>Gesamtbevölkerung zu liegen (Wert für 2001 lt. Statistik Austria, Volkszählung: 8,0%<strong>der</strong> Bevölkerung über 20 Jahre). H<strong>in</strong>sichtlich des Abschlusses e<strong>in</strong>er akademischenkünstlerischen Ausbildung erweisen sich Frauen als etwas konsequenter, <strong>der</strong> Anteilvon Studienabbrecher<strong>in</strong>nen unter den Befragten ist mit 11,5% kle<strong>in</strong>er als jener <strong>der</strong> Abbrecher(18,4%). 18Private Ausbildungsformen erweisen sich im Spartenvergleich vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> DarstellendenKunst als wesentlich, hier s<strong>in</strong>d es über 31% (gegenüber r<strong>und</strong> 13% <strong>in</strong>sgesamt),die <strong>der</strong>artige Ausbildungen absolviert haben. Bei dieser Ausbildungsform ist <strong>der</strong> Anteil<strong>der</strong> AbbrecherInnen deutlich höher als <strong>in</strong> den an<strong>der</strong>en Ausbildungswegen, denn faste<strong>in</strong> Viertel gibt an, die Privatschule nicht abgeschlossen zu haben (vgl. Tabelle 39).Für <strong>in</strong>sgesamt etwa 11% stellen schulische Ausbildungen o<strong>der</strong> Lehrausbildungen denE<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die künstlerische Laufbahn dar. Überdurchschnittliche Werte weisen dabeidie Bildenden <strong>Künstler</strong>Innen mit über 17% auf (beispielsweise im Bereich Fotografie,Grafik), <strong>und</strong> 3,3% nannten schließlich sonstige formale Ausbildungswege für ihrekünstlerische Tätigkeit, zu denen Kurse, Sem<strong>in</strong>are, Workshops o<strong>der</strong> Sommerakademienzählen.1718Die Werte <strong>der</strong> AkademikerInnen-Quote s<strong>in</strong>d M<strong>in</strong>destwerte. Sie bilanzieren den Anteil <strong>der</strong>er, die e<strong>in</strong>enregulären Abschluss e<strong>in</strong>er kunstspezifischen akademischen Ausbildung angeben, an <strong>der</strong> Gesamtheit<strong>der</strong> RespondentInnen. Nicht herausgerechnet wurden jene Personen, die ke<strong>in</strong>e Angaben zu ihrem Status<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er akademischen Ausbildung machen, ebenso wurden akademische Ausbildungen außerhalbdes künstlerischen Bereichs nicht berücksichtigt – zwei Faktoren, die den Anteil <strong>der</strong> AkademikerInnenjedoch nur noch weiter erhöhen könnten.Dem starken Interesse an <strong>der</strong> universitären künstlerischen Ausbildung von Frauen entspricht e<strong>in</strong> hoherAnteil weiblicher AbsolventInnen künstlerischer Universitätsstudien <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>. Zuletzt waren gut61% <strong>der</strong> DiplomandInnen Frauen (vgl. bm:bwk 2006 für das Studienjahr 2004/2005).29


Abbildung 12:Abgeschlossene künstlerische Ausbildungswege, <strong>in</strong> % <strong>der</strong>er mitjenem Spartenschwerpunkt, Mehrfachantworten70%60%59,8%50%40%30%20%10%0%43,5% 44,1% 45,7%31,2%24,5%17,4%7,9%11,4% 11,4%5,8% 9,5%9,1%3,2% 4,4%4,8% 2,8%2,5% 2,5%2,3%Bildende Kunst Darstellende Kunst Film Literatur MusikUniversität, Akademie, Konservatoriume<strong>in</strong>schlägige schulische Ausbildung, LehrePrivatunterricht, PrivatschuleSonstigesQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798Der Zugang zu künstlerischer Arbeit über professionelle formale Ausbildungswegezeigt <strong>in</strong> <strong>der</strong> qualitativen Differenzierung unterschiedliche Facetten. In <strong>der</strong> zunehmendenProfessionalisierung käme zum e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> Wunsch vieler Kunstschaffen<strong>der</strong> nache<strong>in</strong>er (Lehr-)Tätigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kunstnahen Arbeitsfeld <strong>und</strong> damit nicht zuletzt nache<strong>in</strong>em Arbeitsplatz zum Ausdruck (vgl. Gruppendiskussionen Musik <strong>und</strong> Literatur, ExpertInnen-InterviewsMusik <strong>und</strong> Bildende Kunst; ‚Tätigkeitstypen’ vgl. Kapitel 5.4).Gleichzeitig wird die Frage gestellt, ‚woh<strong>in</strong>’ man die jungen Menschen ausbildet – alsselbst Kunstschaffende/r kenne man die prekären Rahmenbed<strong>in</strong>gungen künstlerischerArbeit <strong>und</strong> müsse sich fragen, ob man den jungen Leuten guten Gewissens e<strong>in</strong>en solchenBerufsweg wünschen kann – die fehlenden Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für künstlerischeArbeit seien, als ließe man „AbsolventInnen e<strong>in</strong>es Schigymnasiums danach nichtSchi fahren“ (Gruppendiskussion Musik), o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Filmschaffende fragte sich <strong>und</strong> dieGesprächsr<strong>und</strong>e:„Soll man den jungen Menschen, zum Beispiel an <strong>der</strong> FH [Anm.: Fachhochschule],die das machen wollen, die Leidenschaft dafür vermitteln? Ich unterrichte an <strong>der</strong> FH,<strong>und</strong> das ist traurig, da siehst du oft die Begabung <strong>und</strong> kannst ihnen nicht helfen. Undich will ihnen ja nicht die Begeisterung nehmen.“ (Gruppendiskussion Film)Parallel zu dem Zuwachs an professionellen Ausbildungen beobachte man aber e<strong>in</strong>enRückgang <strong>der</strong> Integration von Kunst als Teil <strong>der</strong> täglichen Kultur. Für den Musikbereichwurde auf die <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> (noch) sehr verbreitete Laienmusik verwiesen (beispielsweiseBlasmusikvere<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Chöre), die es noch vermag, die Berührungsängste mit<strong>der</strong> künstlerischen Ausdrucksform Musik zu verr<strong>in</strong>gern; Ähnliches wurde mit dem Begriff<strong>der</strong> „Alphabetisierung“ über Volkshochschulkurse im Bereich <strong>der</strong> Bildenden Kunstbeschrieben (ExpertInnen-Interview Bildende Kunst). Im Filmbereich wird h<strong>in</strong>gegen diemangelnde Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit dem Medium Film beispielsweise <strong>in</strong> Schulen beklagt– Film sei demnach nicht als eigenständige künstlerische Ausdrucksform im öffentlichenBewusstse<strong>in</strong> verankert (vgl. auch Kapitel 5.3.2 zu wahrgenommener Fremd-30


sicht des Kunstschaffens <strong>und</strong> Kapitel 9.2 zu Kunst <strong>in</strong> <strong>der</strong> öffentlichen Wahrnehmung).Schließlich sei auch noch die didaktische Herangehensweise zu thematisieren. Kunstals <strong>in</strong>tuitive Kulturtechnik könne nur auf Ebene e<strong>in</strong>es Handwerks gelehrt werden, <strong>der</strong>entscheidende „Funke“ des Kunstschaffens entstehe <strong>in</strong>tuitiv, <strong>und</strong> die zunehmendeVerwissenschaftlichung <strong>der</strong> Kunst sei vor diesem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>in</strong>sgesamt kritisch zubewerten (ExpertInnen-Interview Musik).4.2 WeiterbildungWeiterbildung hat für Kunstschaffende e<strong>in</strong>e große Bedeutung – <strong>in</strong>sgesamt lediglich6,4% <strong>der</strong> RespondentInnen geben an, sich <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Form weiterzubilden. Den größtenStellenwert besitzen <strong>in</strong>formelle Formen <strong>der</strong> Weiterbildung, 88,3% <strong>der</strong> Kunstschaffendenverweisen auf solche Weiterbildungsaktivitäten <strong>und</strong> 46,8% geben an, an formalenWeiterbildungen teilzunehmen.Als <strong>in</strong>formelle Weiterbildung spielt hier vor allem die Auffassung, dass künstlerischeArbeit an sich e<strong>in</strong> permanenter Weiterbildungsprozess sei, e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle <strong>und</strong>wird von fast 90% <strong>der</strong> weiterbildungsaktiven Kunstschaffenden genannt. Zwei Drittelverstehen diskursive Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen im künstlerischen Kontext als ihre <strong>in</strong>formelleWeiterbildung (vgl. Tabelle 41).Bei <strong>der</strong> formalen Weiterbildung steht die Weiterentwicklung <strong>der</strong> künstlerischen Fähigkeiten<strong>und</strong> Fertigkeiten im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>, 42,4% <strong>der</strong>er mit Weiterbildungsaktivitätennahmen an <strong>der</strong>artigen Fortbildungen teil. Kunstferne Weiterbildungen s<strong>in</strong>d für nur halbso viele <strong>Künstler</strong>Innen von Interesse (20,3%), wobei hier vor allem Sprach- <strong>und</strong> EDV-Kurse absolviert werden. Von quantitativ ger<strong>in</strong>gerer Bedeutung s<strong>in</strong>d Lehrgänge im Umfeldvon Körpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g – Energiearbeit, Psychologie, Pädagogik, Therapie o<strong>der</strong> Persönlichkeitsarbeit.Als Gründe für ke<strong>in</strong>e Weiterbildungsteilnahme werden <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>iedie hohen Kosten genannt, für ähnlich viele ist <strong>der</strong> Zeitmangel ausschlaggebend (vgl.Tabelle 42 <strong>und</strong> Tabelle 43).Im Vergleich <strong>der</strong> Spartenschwerpunkte zeigen sich ke<strong>in</strong>e Unterschiede h<strong>in</strong>sichtlich<strong>in</strong>formeller Weiterbildung – sie ist für über 85% <strong>der</strong> Kunstschaffenden <strong>in</strong> allen Spartenrelevant (vgl. Abbildung 13). Differenzen treten aber <strong>in</strong> Bezug auf formale Weiterbildungsaktivitätenhervor: diese spielen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur mit 36,1% die kle<strong>in</strong>ste Rolle <strong>und</strong>verweisen wie<strong>der</strong> auf die relativ ger<strong>in</strong>ge Bedeutung formaler Bildungsformen <strong>und</strong> -wege <strong>in</strong> dieser Sparte. In <strong>der</strong> Bildenden Kunst fällt die Teilnahme an formaler Weiterbildungmit 40,2% nur ger<strong>in</strong>gfügig höher aus, während sie <strong>in</strong> den an<strong>der</strong>en Spartenschwerpunktendeutlich über 50% liegt.31


Abbildung 13:Weiterbildung nach Spartenschwerpunkt, Mehrfachantwortenbei <strong>in</strong>formeller <strong>und</strong> formaler Weiterbildung100%89,4% 86,6% 88,1% 87,4% 88,6%80%60%57,5%54,5%57,6%40%40,2%36,1%20%0%6,3%Bildende Kunst7,0%DarstellendeKunst5,0%8,6%Film Literatur Musik3,9%<strong>in</strong>formelle Weiterbildung formelle Weiterbildung ke<strong>in</strong>e WeiterbildungenQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 59E<strong>in</strong>en deutlichen Zusammenhang weist die Weiterbildungsteilnahme mit den beidensozialstatistischen Merkmalen Geschlecht <strong>und</strong> Alter auf. Bezüglich <strong>in</strong>formeller Weiterbildungunterscheiden sich die Gruppen nur ger<strong>in</strong>gfügig, h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> formalen Weiterbildungbestehen aber ähnliche Zusammenhänge wie sie auch für die kunstspezifischeAusbildung aufgezeigt wurden: E<strong>in</strong>erseits tritt e<strong>in</strong>e stärkere Aktivität <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nenzutage: 56,7% <strong>der</strong> Frauen gegenüber nur 39,7% <strong>der</strong> Männer haben an formalenFormen <strong>der</strong> Weiterbildung teilgenommen. An<strong>der</strong>erseits s<strong>in</strong>d es eher die jüngerenKunstschaffenden, die an Kursen <strong>und</strong> ähnlichen Angeboten teilnehmen (56,6% <strong>in</strong> <strong>der</strong>jüngsten Altersgruppe), während sich die älteren weniger weiterbildungsaktiv zeigen(34,5% <strong>in</strong> <strong>der</strong> höchsten Altersgruppe) (vgl. Tabelle 44).Abbildung 14:Weiterbildung nach Geschlecht, Mehrfachantworten bei <strong>in</strong>formeller<strong>und</strong> formaler Weiterbildung100%90%80%70%60%50%40%30%20%10%0%87,6% 89,2%56,7%39,7%4,9% 7,3%weiblichmännlich<strong>in</strong>formelle Weiterbildung formelle Weiterbildung ke<strong>in</strong>e WeiterbildungenQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.760, k.A. n = 5532


4.3 Soziale HerkunftVerschiedene Studien legen nahe, dass das Ergreifen e<strong>in</strong>es künstlerischen Berufsstark von <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Herkunft <strong>und</strong> den (f<strong>in</strong>anziellen <strong>und</strong> kulturellen) Ressourcen <strong>der</strong>Eltern abhängig ist 19 (vgl. beispielsweise Schulz et al. 1997). Als Indikatoren für denfamiliären H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Kunstschaffenden können zunächst die berufliche Tätigkeit<strong>der</strong> Eltern sowie die E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Schichtzugehörigkeit des Elternhauses gelten.Hier zeigt sich e<strong>in</strong> relativ hohes Tätigkeitsniveau im Elternhaus <strong>der</strong> Kunstschaffenden:Be<strong>in</strong>ah e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> Mütter <strong>und</strong> über die Hälfte <strong>der</strong> Väter s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> waren <strong>in</strong> höhero<strong>der</strong> hochqualifizierten Tätigkeiten beschäftigt, <strong>in</strong> Hilfs- o<strong>der</strong> angelernten Berufen wareno<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen unter 10% erwerbstätig (vgl. Tabelle 45, Tabelle 47).Vergleicht man die Anteile <strong>der</strong> erwerbstätigen Elternteile <strong>in</strong> den beruflichen Qualifikationsniveausmit Daten <strong>der</strong> Arbeitskräfteerhebung für die österreichische Gesamtbevölkerung20 , zeigt sich e<strong>in</strong> deutlich höheres Tätigkeitsniveau unter den Eltern <strong>der</strong> Kunstschaffenden,<strong>und</strong> zwar bei beiden Geschlechtern (vgl. Tabelle 46, Tabelle 48): Die erwerbstätigenVäter <strong>der</strong> befragten <strong>Künstler</strong>Innen s<strong>in</strong>d zu 6,8% <strong>in</strong> Hilfs- <strong>und</strong> angelerntenTätigkeiten beschäftigt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erwerbsbevölkerung liegt dieser Anteil bei über e<strong>in</strong>emViertel. Gleichzeitig beträgt dieser Anteil bei den Müttern <strong>der</strong> RespondentInnen mit16,4% etwa die Hälfte des Anteils unter allen unselbständig erwerbstätigen Frauen. Auf<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite s<strong>in</strong>d über die Hälfte <strong>der</strong> Väter <strong>der</strong> Befragten <strong>in</strong> höher <strong>und</strong> hochqualifiziertenTätigkeiten beschäftigt – dieser Wert liegt auf Ebene aller männlichen Erwerbspersonenetwa bei <strong>der</strong> Hälfte. Ebenso deutlich ist <strong>der</strong> Unterschied zwischen demAnteil von 37,7% hochqualifiziert beschäftigter Mütter gegenüber weniger als e<strong>in</strong>emViertel <strong>der</strong> Frauen <strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong> diesem beruflichen Qualifikationsniveau (vgl. StatistikAustria 2007).Analysiert man die Lebensverhältnisse im Elternhaus <strong>der</strong> Kunstschaffenden, zeigtsich <strong>in</strong> allen Sparten e<strong>in</strong>e breite Mittelschicht, die für <strong>in</strong>sgesamt 61,4% den familiärenH<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> darstellt. 21 Auffallend ist allerd<strong>in</strong>gs, dass sich h<strong>in</strong>sichtlich bescheidenerelterlicher Verhältnisse h<strong>in</strong>sichtlich des Spartenschwerpunkts zwei Gruppen vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong>trennen lassen: Auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite fällt <strong>in</strong> den beiden Sparten Bildende Kunst <strong>und</strong>Literatur dieser Anteil mit 38,5% bzw. 40,6% überdurchschnittlich hoch aus, während <strong>in</strong>den an<strong>der</strong>en Sparten, nämlich dem Film (19,2%), <strong>der</strong> Musik (23,2%) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Darstel-192021In theoretischer H<strong>in</strong>sicht kann hier das Konzept <strong>der</strong> Ressourcen von Bourdieu herangezogen werden,demzufolge e<strong>in</strong> schichtspezifischer Zugang zu Kunst vorliegt, da die Kompetenz des Kunstbetrachtensals Teil e<strong>in</strong>es Habitus zu verstehen ist, <strong>der</strong> <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Familie weitergegeben wird. Das Erbe vonkulturellem <strong>und</strong> symbolischem Kapital ist notwendig, um am Kunst(er)leben teilhaben zu können (vgl.Bourdieu 1983).Bezugnahme auf die berufliche Qualifikation <strong>der</strong> unselbstständig Erwerbstätigen, nach dem Labour-Force-Konzept. Da im Fragebogen ke<strong>in</strong>e genaue Erhebung <strong>der</strong> beruflichen Tätigkeit <strong>der</strong> Eltern vorgenommenwurde (beispielsweise h<strong>in</strong>sichtlich Selbstständigkeit), bestehen Unschärfen <strong>und</strong> die Vergleichbarkeitist nur e<strong>in</strong>geschränkt gegeben. Daher versteht sich diese Gegenüberstellung als e<strong>in</strong> groberVergleich <strong>der</strong> Größenordungen.32,8% <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen geben an, dass sie <strong>in</strong> bescheidenen Verhältnissen aufwuchsen <strong>und</strong> 5,9%bezeichnen ihr Elternhaus als wohlhabend.33


lenden Kunst (23,5%) signifikant weniger <strong>Künstler</strong>Innen aus bescheidenen Familienverhältnissenstammen (vgl. Abbildung 15).Abbildung 15:Lebensverhältnisse im Elternhaus nach SpartenschwerpunktBildende Kunst38,5%56,4%5,1%Darstellende Kunst23,5%68,1%8,3%Film19,2%69,2%11,5%Literatur40,6%56,5%2,9%Musik23,2%71,1%5,7%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Bescheidene Mittelschicht WohlhabendeQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; ; n = 1.798, k.A. n = 21Gerade im Filmbereich, <strong>in</strong> dem sich die Arbeits- <strong>und</strong> E<strong>in</strong>kommenssituation vergleichsweisehäufig diskont<strong>in</strong>uierlich darstellt (vgl. Kapitel 6 <strong>und</strong> Kapitel 7.5.3), tritt e<strong>in</strong> tendenziellbesser situierter familiärer H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> zutage. In <strong>der</strong> Gruppendiskussion <strong>der</strong> Filmschaffendenwar <strong>in</strong> diesem Zusammenhang von e<strong>in</strong>er „notwendigen Kapitalisierung“als Voraussetzung für halbwegs kont<strong>in</strong>uierliches Filmschaffen gesprochen worden. DieErhebungsdaten weisen jedenfalls e<strong>in</strong>en im Spartenvergleich gehobenen familiärenH<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Filmschaffenden aus, <strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em überdurchschnittlich hohen Anteilvon Vätern <strong>in</strong> höheren <strong>und</strong> hochqualifizierten Tätigkeiten e<strong>in</strong>hergeht (vgl. Tabelle 49).Vergleicht man die Lebensverhältnisse im Elternhaus <strong>in</strong> den Altersgruppen, wirde<strong>in</strong>e systematische Verän<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten sichtbar: Der Anteil von<strong>Künstler</strong>Innen, die aus bescheidenen Familienverhältnissen stammen, s<strong>in</strong>kt <strong>in</strong> den jüngerenAltersgruppen deutlich ab – von be<strong>in</strong>ahe <strong>der</strong> Hälfte bei den <strong>Künstler</strong>Innen <strong>der</strong>höchsten Altersgruppe auf unter 20% bei den unter 35-Jährigen. Mit Ausnahme <strong>der</strong>Literatur ist dieser Zusammenhang <strong>in</strong> allen Spartenschwerpunkten signifikant. DieserUmstand spiegelt die größer werdende gesellschaftliche Mittelschicht <strong>in</strong> den letztenJahrzehnten wi<strong>der</strong>; gleichzeitig kann er auf e<strong>in</strong>en schwieriger werdenden Zugang zumKunstberuf für junge Menschen aus bescheidenen Verhältnissen h<strong>in</strong>deuten. Im Vergleich<strong>der</strong> Geschlechter wird e<strong>in</strong>e stärkere Ausprägung dieser Zugangsbarrieren fürFrauen deutlich: In allen Altersgruppen liegt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong>er aus e<strong>in</strong>em bescheidenenElternhaus bei den weiblichen Kunstschaffenden unter dem entsprechenden Anteil beiden männlichen <strong>Künstler</strong>n – das heißt, <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen stammen tendenziell noch selteneraus bescheidenen Verhältnissen als <strong>Künstler</strong> (vgl. Tabelle 50f).Diese Ergebnisse schließen <strong>in</strong> ihrer Tendenz unmittelbar an frühere Studien an: Schulzet al. 1997 zeigten e<strong>in</strong>e ganz ähnliche Verän<strong>der</strong>ung des Anteils von Kunstschaffendenaus bescheidenen elterlichen Verhältnissen <strong>in</strong> den Altersgruppen für die Gruppe <strong>der</strong>34


Bildenden <strong>Künstler</strong>Innen. Aus den hier vorliegenden Daten lässt sich diese Entwicklung<strong>der</strong> letzten Jahrzehnte auch für die an<strong>der</strong>en Spartenschwerpunkte feststellen.Abbildung 16:Lebensverhältnisse im Elternhaus nach Altersgruppen65 Jahre <strong>und</strong> älter49,4%46,2%4,4%55 - 65 Jahre42,0%55,2%2,8%45 - 55 Jahre33,7%60,0%6,4%35 - 45 Jahre30,5%64,2%5,3%unter 35 Jahre19,4%70,5%10,0%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Bescheidene Mittelschicht WohlhabendeQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 16Diese Verän<strong>der</strong>ung des familiären H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>s verläuft parallel mit e<strong>in</strong>er zunehmendenErwerbse<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>und</strong> Höherqualifizierung <strong>der</strong> Mütter <strong>der</strong> Kunstschaffenden.Während die Mütter <strong>der</strong> älteren <strong>Künstler</strong>Innen zu etwa 45–55% den Haushalt führten<strong>und</strong> wenn sie e<strong>in</strong>er Erwerbstätigkeit nachg<strong>in</strong>gen, so nur zu je 15,5% e<strong>in</strong>er mittlereno<strong>der</strong> höheren Tätigkeit, stellt sich die Erwerbssituation <strong>der</strong> Mütter jüngerer <strong>Künstler</strong>an<strong>der</strong>s dar: Nur etwa e<strong>in</strong> Viertel ist Hausfrau, über e<strong>in</strong> Drittel geht e<strong>in</strong>er höheren <strong>und</strong>noch e<strong>in</strong>mal 30,2% gehen e<strong>in</strong>er mittleren Tätigkeit nach. Das Ausmaß <strong>der</strong> Väter <strong>und</strong>Mütter mit künstlerischer Tätigkeit verän<strong>der</strong>t sich <strong>in</strong> den Altersgruppen h<strong>in</strong>gegen nichtsignifikant.Im S<strong>in</strong>ne sozialer <strong>und</strong> kultureller Ressourcen durch das Elternhaus s<strong>in</strong>d die gegebenenfallsvorhandene künstlerische Tätigkeit <strong>der</strong> Eltern <strong>und</strong> ihre Unterstützung <strong>der</strong>künstlerischen Laufbahn aufschlussreich, was wie<strong>der</strong>um <strong>in</strong> Zusammenhang mit denLebensverhältnissen zu sehen ist. Insgesamt stammen gut 30% <strong>der</strong> RespondentInnenaus e<strong>in</strong>em Elternhaus, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> beide Elternteile künstlerisch tätig waren o<strong>der</strong>s<strong>in</strong>d, wobei durchwegs die Väter etwas häufiger als Kunstschaffende aktiv waren bzw.s<strong>in</strong>d als die Mütter (vgl. Tabelle 54). Der Anteil künstlerisch aktiver Eltern steigt mitdem Wohlstandsniveau <strong>und</strong> liegt bei wohlhabenden Familienh<strong>in</strong>tergründen mit 39%deutlich höher (vgl. Tabelle 53).E<strong>in</strong>e künstlerische Tätigkeit auf Seiten <strong>der</strong> Eltern hat dabei deutlich unterstützendeWirkung für die Wahl e<strong>in</strong>es künstlerischen Berufs (vgl. Abbildung 17) – so wirken Elternmit künstlerischem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> be<strong>in</strong>ah zur Hälfte bestärkend auf die e<strong>in</strong>schlägige Berufswahlihrer K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>: Die Unterstützung <strong>in</strong> Familien ohne künstlerischem Backgro<strong>und</strong>liegt nur halb so hoch. Gleichzeitig erfuhren nur 8,6% <strong>der</strong>er mit künstlerischenEltern (gegenüber 21,9%) <strong>der</strong>en Wi<strong>der</strong>stand bei ihrer Berufsentscheidung.35


Abbildung 17:Reaktion <strong>der</strong> Eltern zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit nachkünstlerischer Tätigkeit im Elternhaus50%40%47,5%35,5%Bestärkung künstlerischerLaufbahn30%20%10%0%25,1%18,8%8,6%<strong>Künstler</strong>ische Tätigkeite<strong>in</strong>es o<strong>der</strong> bei<strong>der</strong>Elternteile25,0%21,9%17,6%Ke<strong>in</strong>e künstlerischeTätigkeit <strong>der</strong> Elternneutrale HaltungunterschiedlichePositionengegen künstlerischeLaufbahnQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.796, k.A. n = 37Nach Spartenschwerpunkt zeigt sich <strong>der</strong> stärkste künstlerische Rückhalt durch dasElternhaus <strong>in</strong> <strong>der</strong> Musik (vgl. Tabelle 54 <strong>und</strong> Tabelle 55). 15,3% <strong>der</strong> Musikschaffendenwuchsen den Erhebungsergebnissen zufolge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Elternhaus auf, <strong>in</strong> dem beideElternteile künstlerisch aktiven waren o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d – e<strong>in</strong> Wert, <strong>der</strong> be<strong>in</strong>ah doppelt so hochausfällt wie <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Sparten. Be<strong>in</strong>ah e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Musikschaffenden hatte e<strong>in</strong>enkünstlerisch tätigen Vater, e<strong>in</strong> Viertel e<strong>in</strong>e solche Mutter. Daraus ergibt sich auch e<strong>in</strong>eüberdurchschnittlich starke Unterstützung durch die Eltern zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> künstlerischenTätigkeit: 50% <strong>der</strong> MusikerInnen wurden bzw. werden von elterlicher Seite <strong>in</strong>ihrem Kunstschaffen unterstützt. Für den Berufsweg als MusikerIn kann also e<strong>in</strong>e starkePrägung durch e<strong>in</strong> künstlerisches Elternhaus festgestellt werden.Demgegenüber s<strong>in</strong>d es die Sparten Literatur <strong>und</strong> Darstellende Kunst, wo die <strong>Künstler</strong>Innenunterdurchschnittlich häufig e<strong>in</strong>en künstlerisch aktiven familiären H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>aufweisen – <strong>in</strong> nur 21,9% <strong>der</strong> Elternhäuser <strong>der</strong> LiteratInnen <strong>und</strong> bei 24% <strong>der</strong> Darstellenden<strong>Künstler</strong>Innen war/ist e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> waren/s<strong>in</strong>d beide Elternteil/e künstlerisch tätig(vgl. Abbildung 18).36


Abbildung 18:<strong>Künstler</strong>ische Tätigkeit im Elternhaus nach SpartenschwerpunktBildende Kunst33,4%66,6%Darstellende Kunst24,0%76,0%Film33,0%67,0%Literatur21,9%78,1%Musik41,0%59,0%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<strong>Künstler</strong>ische Tätigkeit e<strong>in</strong>es o<strong>der</strong> bei<strong>der</strong> ElternteileKe<strong>in</strong>e künstlerische Tätigkeit <strong>der</strong> ElternQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 51Auf die geschlechtsspezifisch unterschiedliche Wichtigkeit von Vorbil<strong>der</strong>n wurde <strong>in</strong>Studien bei verschiedenen an<strong>der</strong>en Zielgruppen verwiesen (vgl. beispielsweise Riesenfel<strong>der</strong>et al. 2006a). Für die Gruppe <strong>der</strong> Kunstschaffenden lässt sich aus dieserErhebung ke<strong>in</strong> geschlechtsspezifischer Zusammenhang mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>schlägig aktivenElternhaus feststellen – künstlerisch aktive Eltern kommen bei <strong>Künstler</strong>n <strong>und</strong> <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen<strong>in</strong> ähnlicher Häufigkeit vor. Auch das Verhalten gegenüber dem künstlerischenBeruf des Sohnes o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tochter unterscheidet sich nur leicht: Tendenziell s<strong>in</strong>d dieHaltungen gegenüber Töchtern stärker polarisiert, die Eltern von <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen wareno<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d also eher für o<strong>der</strong> gegen die künstlerische Tätigkeit <strong>der</strong> Tochter. Die Eltern<strong>der</strong> männlichen <strong>Künstler</strong> nahmen häufiger neutrale Positionen e<strong>in</strong> (vgl. Tabelle 56).4.4 Zwischenfazit• In den Spartenschwerpunkten stehen unterschiedliche Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungswegezur Verfügung. Insgesamt haben Frauen tendenziell eher kunstspezifischeAusbildungen als Männer (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildenden <strong>und</strong> DarstellendenKunst). Der Vergleich <strong>der</strong> Altersgruppen deutet auf e<strong>in</strong>e steigende Professionalisierung<strong>und</strong> auf e<strong>in</strong>e Zunahme privater Ausbildungsformen.• Die größte Bedeutung haben <strong>in</strong> allen Sparten akademische Ausbildungen (Universität,Akademie, Konservatorium), die <strong>in</strong>sgesamt 74% <strong>der</strong> RespondentInnen besucht<strong>und</strong> <strong>in</strong>sgesamt auch 43% abgeschlossen haben. Damit fällt auch die AkademikerInnenquoteim Sample deutlich höher aus als im nationalen Durchschnitt.• Weiterbildung hat für Kunstschaffende vor allem als <strong>in</strong>formelle Bildung große Bedeutung.Insgesamt nur 6% <strong>der</strong> RespondentInnen geben an, sich <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Formweiterzubilden, 88% verweisen auf Formen <strong>der</strong> <strong>in</strong>formellen Weiterbildung <strong>und</strong> 47%auf formale Weiterbildungen. Bezüglich <strong>der</strong> letzteren zeigen sich Frauen weiterbildungsaktiverals Männer <strong>und</strong> jüngere <strong>Künstler</strong>Innen aktiver als ältere.37


• H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Herkunft zeigt sich im Vergleich mit <strong>der</strong> Gesamtbevölkerunge<strong>in</strong> hohes berufliches Qualifikationsniveau bei den Eltern <strong>der</strong> Kunstschaffenden.Die Lebensverhältnisse, aus denen die <strong>Künstler</strong>Innen stammen, s<strong>in</strong>d überwiegend<strong>der</strong> Mittelschicht zuzurechnen. Über den Vergleich <strong>der</strong> Altersgruppenzeichnet sich e<strong>in</strong> im Zeitverlauf s<strong>in</strong>ken<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong>er ab, die <strong>in</strong> eher bescheidenenVerhältnissen aufwuchsen.• Das Vorhandense<strong>in</strong> künstlerischer Tätigkeit im Elternhaus wirkt sich unterstützendauf die Berufsentscheidung <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen aus. Insbeson<strong>der</strong>e unter Musikschaffendenist e<strong>in</strong> hoher Anteil künstlerisch tätiger Eltern zu f<strong>in</strong>den.5 Verortung <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit5.1 Zum Verhältnis von Spartenschwerpunkt <strong>und</strong>Arbeitsfel<strong>der</strong>nDie Interdiszipl<strong>in</strong>arität <strong>und</strong> Multifunktionalität <strong>in</strong> den Arbeiten von Kunstschaffenden istvon zunehmen<strong>der</strong> Bedeutung (vgl. beispielsweise Kock 2005). Viele <strong>Künstler</strong>Innenlassen sich nicht (mehr) e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen Sparte zuordnen, son<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> vielen künstlerischenBereichen aktiv. „Kreativität ist meistens auf vielen Gebieten unterwegs, manwill ja auch neue D<strong>in</strong>ge ausprobieren, neue Medien nutzen“, formulierte e<strong>in</strong>e Bildende<strong>Künstler</strong><strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ExpertInnen-Interview. Im Fragebogen wurden zunächst alle künstlerischenArbeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Person erfragt (<strong>in</strong> allen Kunstsparten). Erst <strong>in</strong> <strong>der</strong> nächstenFrage sollten die RespondentInnen angeben, <strong>in</strong> welcher Sparte sie ihren künstlerischenSchwerpunkt sehen. Die Ergebnisse im Vergleich bestätigen, dass spartenübergreifendeTätigkeiten e<strong>in</strong>en wesentlichen Stellenwert <strong>in</strong> <strong>der</strong> künstlerischen Arbeit <strong>in</strong>nehaben<strong>und</strong> Kunstschaffende zu e<strong>in</strong>em großen Teil auch <strong>in</strong> Arbeitsfel<strong>der</strong>n aktiv s<strong>in</strong>d, dienicht zu ihrer Schwerpunktsparte gehören.Aus ‚Perspektive <strong>der</strong> Sparten’ betrachtet, zeigt sich folgendes Bild: In allen Spartenliegt die Anzahl <strong>der</strong>er, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Sparte aktiv s<strong>in</strong>d, weit über <strong>der</strong> Zahl jener, die <strong>in</strong>dieser Sparte auch ihren künstlerischen Schwerpunkt verorten (vgl. Abbildung 19) –das bedeutet beispielsweise, dass nicht nur explizite AutorInnen <strong>in</strong> literarischen Arbeitsfel<strong>der</strong>ntätig s<strong>in</strong>d, son<strong>der</strong>n auch <strong>Künstler</strong>Innen, die sich primär als MusikerInnen,Bildende <strong>Künstler</strong>Innen etc. verstehen. Es ist also e<strong>in</strong> erheblicher Anteil <strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erSparte Tätigen schwerpunktmäßig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Kunstsparte verankert, o<strong>der</strong>, an<strong>der</strong>sformuliert: Nicht alle <strong>Künstler</strong>Innen, die beispielsweise literarisch tätig s<strong>in</strong>d, verstehensich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauptsache als LiteratInnen. 22 Beson<strong>der</strong>s deutlich trifft dies auf denFilmbereich zu: Etwa jede/r Fünfte <strong>der</strong> befragten <strong>Künstler</strong>Innen ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong>an<strong>der</strong>en Form im Filmbereich aktiv, doch ‚nur’ knapp 6% <strong>der</strong> RespondentInnen nennenden Filmbereich als ihren künstlerischen Schwerpunkt.22Bei <strong>der</strong> Darstellung von Ergebnissen nach Sparte wird <strong>in</strong> diesem Bericht stets auf den Spartenschwerpunktreferiert.38


Abbildung 19:Spartenschwerpunkt <strong>und</strong> Aktivität <strong>in</strong> Sparten, Mehrfachantworten60%53,4%50%43,5%40%34,9%30%20%20,3%20,3%27,0%20,6%15,7% 14,7%10%5,8%0%Bildende KunstDarstellendeKunstSpartenschwerpunktFilm Literatur MusikAktivität <strong>in</strong> SparteQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; Spartenschwerpunkt n = 1.798; Aktivität <strong>in</strong> Sparte n = 1.837.Aus Perspektive <strong>der</strong> Kunstschaffenden lässt sich das Ausmaß spartenübergreifen<strong>der</strong>Aktivität ebenfalls darstellen: <strong>Künstler</strong>Innen, die sich primär als Darstellende <strong>Künstler</strong>Innen,Film- o<strong>der</strong> Musikschaffende bezeichnen (das heißt, ihren Spartenschwerpunkt<strong>in</strong> diesen Sparten verorten), s<strong>in</strong>d zu mehr als <strong>der</strong> Hälfte auch <strong>in</strong> Arbeitsfel<strong>der</strong>n aktiv,die jeweils an<strong>der</strong>en Kunstsparten zuzurechnen s<strong>in</strong>d. Im Feld <strong>der</strong> Literatur betrifft dasr<strong>und</strong> 38%, am niedrigsten fällt <strong>der</strong> Anteil von spartenübergreifend aktiven Personenunter den Bildenden <strong>Künstler</strong>Innen mit weniger als e<strong>in</strong>em Viertel aus (vgl. Abbildung20).Abbildung 20:Vorliegen von Aktivität(-en) <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en als <strong>der</strong> Schwerpunktsparte(spartenübergreifende Aktivität), nach Spartenschwerpunkt80%70%60%50%40%30%20%10%0%22,4%Bildende Kunst54,4% 56,2%DarstellendeKunst38,4%52,7%Film Literatur MusikQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.79839


5.2 Arbeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> befragten KunstschaffendenIn absoluten Zahlen stellt das im Sample am häufigsten vertretene Arbeitsfeld die Malereidar, die von 28,6% aller Befragten ausgeübt wird, gefolgt von ‚Grafik, Druckgrafik,Zeichnung’ mit 26,3% (vgl. Abbildung 21, für e<strong>in</strong>e Auswertung nach Geschlecht vgl.Tabelle 57). Jeweils r<strong>und</strong> 17% <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Arbeitsfel<strong>der</strong>n Prosa, Instrumental-<strong>und</strong> Vokal<strong>in</strong>terpretation, Fotografie, Bildhauerei <strong>und</strong> Theaterschauspieltätig. In allen weiteren Arbeitsfel<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d unter 15% <strong>der</strong> RespondentInnen aktiv. Insgesamtnennt jede/r Kunstschaffende durchschnittlich 3,4 Arbeitsfel<strong>der</strong> (Männer 3,6,Frauen 3,2). Die Höchstzahl <strong>der</strong> angegebenen Tätigkeitsfel<strong>der</strong> beträgt 24.Abbildung 21:Arbeitsfel<strong>der</strong>, MehrfachantwortenMalereiGrafik, Druckgrafik, ZeichnungProsaInterpretation (Instrumental, Vokal) (Musik)FotografieBildhauerei, dreidimensionale KunstSchauspiel (Theater)LyrikMusik (Gesang, Instrumental) (Theater)Videokunst, digitale MedienRegie, Dramaturgie, ChoreographieKonzeptkunstKompositionAngewandte Kunst, KunsthandwerkDesign<strong>Künstler</strong>ische LeitungSprecherInnentätigkeitTanz, PerformanceSchauspiel (Film)Arrangement, InstrumentationDramaRegieAusstattung, Bühnenbild, Kostüm, MaskeKameraDrehbuchLiteratur - SonstigesBildende Kunst - SonstigesSchnitt BildK<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> JugendliteraturHörspiel, FeatureTheater / Darstellende Kunst - SonstigesLiterarische ÜbersetzungMusik - SonstigesMusik (Film)Szenischer DienstAusstattungFilm - SonstigesDirigatSo<strong>und</strong>designKorrepetition17,6%17,3%17,1%16,8%16,1%13,1%12,7%12,5%11,8%10,5%10,0%8,6%8,2%8,2%7,7%7,5%7,2%6,8%6,5%6,2%5,6%5,3%5,3%4,7%4,6%4,5%4,5%4,4%4,3%3,5%2,8%2,4%2,0%2,0%2,0%1,8%1,3%1,0%26,3%28,6%0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 1340


In den folgenden Grafiken werden für jeden Spartenschwerpunkt die jeweils 15 wichtigstenArbeitsfel<strong>der</strong> (spartenübegreifend) ausgewiesen. So wird e<strong>in</strong> Bild <strong>der</strong> jeweiligenAktivitätsschwerpunkte, aber auch des breiten Aktivitätsspektrums skizziert. Die Darstellungerfolgt dabei nach Geschlecht getrennt. Zeigen sich auffällige altersspezifischeUnterschiede, wird im Text darauf h<strong>in</strong>gewiesen.• Spartenschwerpunkt Bildende KunstDie am häufigsten vertretenen Arbeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen mit SpartenschwerpunktBildende Kunst stellen die Malerei <strong>und</strong> ‚Grafik, Druckgrafik, Zeichnung’ dar (vgl.Abbildung 22; Tabelle 58). Letzteres wird seitens <strong>der</strong> Männer im Vergleich zu denFrauen etwas häufiger genannt, ebenso die Bildhauerei. Demgegenüber üben Frauenbeispielsweise häufiger e<strong>in</strong> Kunsthandwerk aus. Bei <strong>der</strong> Betrachtung nach Altersgruppenhebt sich das Arbeitsfeld ‚Videokunst, digitale Medien’ als e<strong>in</strong> ‚junges’ Arbeitsfeldhervor: S<strong>in</strong>d 44,3% <strong>der</strong> bis zu 35-Jährigen hier aktiv, s<strong>in</strong>kt <strong>der</strong> Anteil mit zunehmendenAlter sukzessive <strong>und</strong> liegt bei den über 55-Jährigen bei unter 10%. Arbeitsfel<strong>der</strong> an<strong>der</strong>erSparten, die <strong>in</strong> den Top 15 vertreten s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e literarische <strong>und</strong> filmischeTätigkeiten.Abbildung 22: Arbeitsfel<strong>der</strong> 23 <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen mit Spartenschwerpunkt BildendeKunst, Top 15weiblichmännlichMalerei59,8%Malerei60,7%Grafik, Druckgrafik, Zeichnung47,9%Grafik, Druckgrafik, Zeichnung55,9%Bildhauerei, dreidimensionale Kunst31,9%Bildhauerei, dreidimensionale Kunst41,5%FotografieAngewandte Kunst, Kunsthandwerk21,5%30,1%Fotografie34,7%Videokunst, digitale Medien20,5%Konzeptkunst22,3%Konzeptkunst17,3%Videokunst, digitale Medien19,5%Design17,0%Design13,6%Bildende Kunst - sonstiges10,1%Angewandte Kunst, Kunsthandwerk12,7%Lyrik6,9%Bildende Kunst - sonstiges7,9%Prosa4,5%Kamera5,9%Ausstattung, Bühnenbild, Kostüm, Maske4,3%Prosa4,8%Schnitt BildTanz, Performance2,9%2,9%Regie4,5%K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendliteratur2,7%Lyrik4,2%Kamera2,7%Schnitt Bild4,2%Regie2,7%Tanz, Performance4,2%0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0%0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 782, k.A. n = 52• Spartenschwerpunkt Darstellende Kunst<strong>Künstler</strong>Innen mit dem Schwerpunkt Darstellende Kunst nennen als häufigstes ArbeitsfeldSchauspiel, wobei dies auf Männer im Vergleich zu Frauen verstärkt zutrifft <strong>und</strong>diese auch etwas häufiger Schauspiel im Rahmen von Filmproduktionen als ihr Arbeitsfeldangeben (vgl. Abbildung 23, Tabelle 59). Weitere wichtige hier vertretene Arbeitsfel<strong>der</strong>stellen die ‚Regie, Dramaturgie, Choreographie’ <strong>und</strong> ‚Musik’ dar. Arbeitsfel<strong>der</strong>an<strong>der</strong>er Sparten werden vor allem aus den Bereichen Literatur <strong>und</strong> Musik ange-23Unter ‚Sonstiges’ fallen Nennungen wie beispielsweise Kunst im öffentlichen Raum, Installationen o<strong>der</strong>Restaurierung.41


führt. Nach Alter zeigen die Ergebnisse ke<strong>in</strong>e deutliche Zusammenhänge, außer imArbeitsfeld ‚Tanz, Performance’; hier ist <strong>der</strong> Anteil jüngerer <strong>Künstler</strong>Innen erwartungsgemäßerhöht. Knapp 32% <strong>der</strong> unter 35-Jährigen nennen ‚Tanz, Performance’. In <strong>der</strong>nächsten Alterskohorte <strong>der</strong> 35-45-Jährigen s<strong>in</strong>d es bereits ‚nur’ mehr 22,8%.Abbildung 23: Arbeitsfel<strong>der</strong> 24 <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen mit Spartenschwerpunkt DarstellendeKunst, Top 15weiblichmännlichSchauspiel (Theater)56,2%Schauspiel (Theater)71,4%Regie, Dramaturgie, Choreographie45,4%Regie, Dramaturgie, Choreographie44,0%Musik (Gesang, Instrumental) (Theater)29,7%Schauspiel (Film)29,2%Tanz, Performance<strong>Künstler</strong>ische LeitungSprecher/<strong>in</strong>nentätigkeitSchauspiel (Film)Ausstattung, Bühnenbild, Kostüm, MaskeTheater / Darstellende Kunst - sonstigesInterpretation (Instrumental, Vokal) (Musik)Szenischer DienstDramaProsa28,1%28,1%23,8%21,6%18,4%14,6%10,3%10,3%8,6%6,5%<strong>Künstler</strong>ische LeitungMusik (Gesang, Instrumental) (Theater)Sprecher/<strong>in</strong>nentätigkeitTanz, PerformanceInterpretation (Instrumental, Vokal) (Musik)Theater / Darstellende Kunst - sonstigesAusstattung, Bühnenbild, Kostüm, MaskeDramaDrehbuch27,4%27,4%23,8%17,9%16,1%13,7%11,9%10,7%8,3%Lyrik6,5%Prosa7,7%K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendliteratur5,9%Komposition7,1%Grafik, Druckgrafik, Zeichnung5,9%Szenischer Dienst7,1%0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0% 80,0%0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0% 80,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 365, k.A. n = 12• Spartenschwerpunkt LiteraturDie wichtigsten Arbeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen, die Literatur als ihren Spartenschwerpunktnennen, s<strong>in</strong>d Prosa <strong>und</strong> Lyrik, gefolgt von Drama an dritter Stelle (vgl. Tabelle61). Alle drei Arbeitsfel<strong>der</strong> werden von Männern etwas häufiger genannt als von Frauen.Letztere geben h<strong>in</strong>gegen relativ häufiger die Bereiche K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendliteratur<strong>und</strong> literarische Übersetzung als ihr Tätigkeitsfeld an. Wie auch <strong>in</strong> den an<strong>der</strong>en Spartenschwerpunktenzeigt sich, dass auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur Arbeitsfel<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er Bereiche(Film, Bildende Kunst etc.) e<strong>in</strong>en Stellenwert haben. So geben beispielsweise knapp10% <strong>der</strong> LiteratInnen an, Drehbücher zu verfassen <strong>und</strong> ebenso viele nennen ‚Grafik,Druck, Zeichnung’ als ihr Arbeitsfeld.24‚Sonstige’ Nennungen umfassen vor allem Kabarett, Figurentheater <strong>und</strong> Puppenspiel.42


Abbildung 24:Arbeitsfel<strong>der</strong> 25 <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen mit Spartenschwerpunkt Literatur,Top 15weiblichmännlichProsa77,3%Prosa84,2%Lyrik49,6%Lyrik55,4%Drama21,8%Drama26,6%K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendliteratur21,0%Hörspiel, Feature20,1%Literarische Übersetzung19,3%Literatur - sonstiges18,0%Literatur - sonstiges18,5%K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendliteratur14,4%Hörspiel, Feature14,3%Literarische Übersetzung14,4%Drehbuch7,6%Grafik, Druckgrafik, Zeichnung13,7%Fotografie6,7%Drehbuch10,8%Sprecher/<strong>in</strong>nentätigkeit5,9%Interpretation (Instrumental, Vokal) (Musik)8,6%Regie, Dramaturgie, Choreographie5,0%Sprecher/<strong>in</strong>nentätigkeit6,5%Bildende Kunst - sonstiges5,0%Regie, Dramaturgie, Choreographie6,5%Grafik, Druckgrafik, Zeichnung5,0%Konzeptkunst6,5%Interpretation (Instrumental, Vokal) (Musik)4,2%Fotografie6,5%Malerei4,2%Komposition5,0%0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0% 80,0% 90,0%0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0% 80,0% 90,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 282, k.A. n = 24• Spartenschwerpunkt FilmIn <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Filmschaffenden s<strong>in</strong>d RegisseurInnen <strong>und</strong> Kameraleute am relativstärksten vertreten (vgl. folgende Abbildung, Tabelle 60). In beiden Tätigkeitsfel<strong>der</strong>n istauffällig, dass dies von Männern deutlich häufiger angegeben wird als von Frauen.Letztere nennen demgegenüber verstärkt die Arbeitsfel<strong>der</strong> Ausstattung <strong>und</strong> ‚sonstiges’(beispielsweise Animations- <strong>und</strong> Trickfilm, Produktion, Regieassistenz), sowie ‚Videokunst/digitaleMedien’. Auffällig ist weiters, dass das Arbeitsfeld Regie <strong>in</strong> Zusammenhangmit dem Alter steht. 62,5% <strong>in</strong> <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> 55-65-Jährigen geben Regieals Arbeitsfeld an; dieser Anteil s<strong>in</strong>kt sukzessive mit dem Alter <strong>und</strong> liegt bei den unter35-Jährigen ‚nur’ mehr bei 22,2% 26 . Wichtige Arbeitsfel<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er Sparten s<strong>in</strong>d sowohlaus dem Bildenden <strong>und</strong> dem Darstellenden Bereich als auch aus <strong>der</strong> Literatur.2526Unter ‚Sonstiges’ s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Sachbücher <strong>und</strong> Essay subsumiert.Diese Entwicklung wird auch von Filmschaffenden selbst wahrgenommen <strong>und</strong> auf schwieriger werdendeRahmenbed<strong>in</strong>gungen zurückgeführt. AbgängerInnen <strong>der</strong> Filmakademie <strong>der</strong> letzen Jahre hättenkaum e<strong>in</strong>e Chance auf Umsetzung ihrer Ausbildung (vgl. Gruppendiskussion Film).43


Abbildung 25:Arbeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen mit Spartenschwerpunkt Film,Top 15weiblichmännlichRegie29,7%Regie47,7%Drehbuch27,0%Kamera40,0%Videokunst, digitale Medien27,0%Drehbuch27,7%Schnitt Bild21,6%Schnitt Bild24,6%Kamera21,6%Fotografie20,0%Prosa18,9%Videokunst, digitale Medien18,5%Film - sonstiges18,9%Schauspiel (Film)13,8%AusstattungSchauspiel (Film)Schauspiel (Theater)FotografieLiterarische ÜbersetzungSprecher/<strong>in</strong>nentätigkeitLiteratur - sonstiges18,9%16,2%16,2%13,5%10,8%8,1%5,4%Schauspiel (Theater)Film - sonstigesRegie, Dramaturgie, ChoreographieDesignAusstattungSprecher/<strong>in</strong>nentätigkeitGrafik, Druckgrafik, ZeichnungLyrik12,3%9,2%7,7%7,7%6,2%6,2%6,2%4,6%Regie, Dramaturgie, Choreographie5,4%Musik (Film)4,6%Ausstattung, Bühnenbild, Kostüm, Maske5,4%So<strong>und</strong>design4,6%Design5,4%Konzeptkunst4,6%Grafik, Druckgrafik, Zeichnung5,4%Bildhauerei, dreidimensionale Kunst4,6%0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0%0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 105, k.A. n = 3• Spartenschwerpunkt MusikVon großer Bedeutung für jene mit Spartenschwerpunkt Musik ist das Arbeitsfeld Interpretation,dies auch im Kontext des Darstellenden Bereichs/Theater (vgl. Abbildung 26,Tabelle 62). Die Komposition wird hier im Sample vor allem von Männern vertreten 27 :59,4% <strong>der</strong> Kunstschaffenden mit Spartenschwerpunkt Musik geben dies als e<strong>in</strong> Arbeitsfeldan, h<strong>in</strong>gegen ‚nur’ knapp 27% <strong>der</strong> Frauen. Ähnlich gestaltet sich die Geschlechtersituationim Arbeitsfeld Arrangement, Instrumentation; 44,3% <strong>der</strong> Männernennen dies als Tätigkeitsfeld <strong>und</strong> 14,9% <strong>der</strong> Frauen. Spartenübergreifend betrachtet,zeigt sich vor allem die Bedeutung von Arbeitsfel<strong>der</strong>n des Darstellenden Bereichs.Abbildung 26:Arbeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen mit Spartenschwerpunkt Musik,Top 15weiblichmännlichInterpretation (Instrumental, Vokal) (Musik)80,6%Interpretation (Instrumental, Vokal) (Musik)83,9%Musik (Gesang, Instrumental) (Theater)46,3%Komposition59,4%Komposition26,9%Arrangement, Instrumentation44,3%Arrangement, Instrumentation14,9%Musik (Gesang, Instrumental) (Theater)32,8%Musik - sonstiges9,0%Musik - sonstiges13,5%Dirigat9,0%Dirigat13,5%Malerei9,0%Musik (Film)12,0%KorrepetitionGrafik, Druckgrafik, ZeichnungMusik (Film)Theater / Darstellende Kunst - sonstiges7,5%6,0%4,5%4,5%<strong>Künstler</strong>ische LeitungLyrikVideokunst, digitale MedienGrafik, Druckgrafik, ZeichnungKorrepetition6,8%6,3%6,3%5,7%5,2%Schauspiel (Theater)4,5%Konzeptkunst4,2%<strong>Künstler</strong>ische Leitung4,5%Fotografie4,2%Lyrik3,0%Hörspiel, Feature3,6%Tanz, Performance3,0%Prosa3,6%Sprecher/<strong>in</strong>nentätigkeit3,0%Schnitt Bild3,6%Szenischer Dienst3,0%Sprecher/<strong>in</strong>nentätigkeit3,6%Angewandte Kunst, Kunsthandwerk3,0%Schauspiel (Theater)3,6%0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0% 80,0% 90,0%0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0% 80,0% 90,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 264, k.A. n = 527Dieses Ergebnis wird auch von ExpertInnen so beschrieben. Gleichzeitig wird aber auch darauf h<strong>in</strong>gewiesen,dass e<strong>in</strong> steigen<strong>der</strong> Frauenanteil zu verzeichnen sei.44


5.3 Etablierung <strong>und</strong> Selbstverständnis als <strong>Künstler</strong>In5.3.1 Grad <strong>der</strong> EtablierungDer Grad <strong>der</strong> Etablierung bzw. die <strong>der</strong>zeitige Position im Feld <strong>der</strong> Kunst markiert, soe<strong>in</strong>e Ausgangsthese <strong>der</strong> Untersuchung, e<strong>in</strong>en wesentlichen Aspekt für die Gestaltung(-sspielräume) <strong>der</strong> Lebens- <strong>und</strong> Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen. So kann beispielsweise angenommenwerden, dass gut etablierte Kunstschaffende vergleichsweise kont<strong>in</strong>uierlicherAufträge erhalten, e<strong>in</strong> höheres E<strong>in</strong>kommen erzielen etc. (vgl. zur Überprüfung dieserZusammenhänge die jeweiligen Kapitel). Die Angaben zum Grad <strong>der</strong> Etablierung beruhendabei auf e<strong>in</strong>er Selbste<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> RespondentInnen.Deutlich zeigen die Ergebnisse, dass Frauen den Grad <strong>der</strong> eigenen Etablierung imFeld kritischer e<strong>in</strong>schätzen als Männer: Insgesamt gut 13% <strong>der</strong> im Sample vertretenenFrauen <strong>und</strong> knapp 22% <strong>der</strong> Männer geben an, „gut etabliert“ zu se<strong>in</strong> (vgl. Tabelle 63) 28 .Im Spartenvergleich s<strong>in</strong>d Gut-Etablierte verstärkt <strong>in</strong> den Bereichen Musik, DarstellendeKunst <strong>und</strong> Film zu f<strong>in</strong>den. Eher- <strong>und</strong> Weniger-Etablierte stellen mit je gut e<strong>in</strong>em Dritteldie größten Gruppen des Samples dar. Nicht-Etablierte s<strong>in</strong>d schließlich mit 9% vertreten,verstärkt <strong>in</strong> den Spartenschwerpunkten Literatur <strong>und</strong> Bildende Kunst.Abbildung 27:Grad <strong>der</strong> Etablierung nach SpartenschwerpunktMusik32,4%39,3%23,7%4,6%Literatur11,5%32,6%43,4%12,5%Film28,4%39,2%26,5%5,9%Darstellende Kunst28,3%38,1%29,4%4,2%Bildende Kunst8,5%34,5%45,0%12,0%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%gut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliertQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 47Das Alter übt erwartungsgemäß e<strong>in</strong>en gewissen E<strong>in</strong>fluss auf den Grad <strong>der</strong> Etablierungaus <strong>und</strong> zeigt sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> „guten Etabliertheit“. Jene,die eher am Beg<strong>in</strong>n ihrer Karriere stehen, sehen sich im Vergleich zu älteren Kunstschaffendenseltener als „gut etabliert“ (vgl. Tabelle 64).28Dies trifft auf alle Spartenschwerpunkte mit Ausnahme <strong>der</strong> Literatur zu: Literat<strong>in</strong>nen bezeichnen sich zu15% als gut etabliert <strong>und</strong> männliche Literaturschaffende zu 9,3%.Insgesamt schätzen sich 18% aller RespondentInnen als „gut etabliert“ e<strong>in</strong>. 36% bezeichnen sich als„eher etabliert“ <strong>und</strong> 37% als „wenig etabliert“. Die Gruppe jener, die sich als „nicht etabliert“ bezeichnet,ist mit 9% am ger<strong>in</strong>gsten im Sample vertreten.45


Wechselwirkungen <strong>der</strong> Etablierung lassen sich mit Faktoren des Zugangs zum Kunstberufzeigen, wenn auch nur <strong>in</strong> sehr ger<strong>in</strong>gem Ausmaß: E<strong>in</strong>e statistisch schwache Beziehungbesteht zwischen dem Vorhandense<strong>in</strong> künstlerischer Tätigkeit im Elternhaus<strong>und</strong> dem Grad <strong>der</strong> Etablierung: Die familiären H<strong>in</strong>tergründe von heute gut etablierten<strong>Künstler</strong>Innen waren häufiger durch künstlerische Tätigkeiten e<strong>in</strong>es o<strong>der</strong> bei<strong>der</strong> Elternteilegekennzeichnet, was signifikant <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildenden Kunst zutage tritt. In diesem S<strong>in</strong>nkann das Kunstschaffen <strong>der</strong> Eltern als kunstspezifische Sozialisation <strong>in</strong>terpretiert werden,die das spätere <strong>Zur</strong>echtf<strong>in</strong>den im Feld <strong>und</strong> <strong>in</strong> weiterer Folge e<strong>in</strong>e Etablierung begünstigt(vgl. Tabelle 65).Zu e<strong>in</strong>em nur sehr ger<strong>in</strong>gen Teil lässt sich die Etablierung auch mit e<strong>in</strong>er formalen e<strong>in</strong>schlägigenAusbildung <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung setzen (vgl. Tabelle 66). Der Zusammenhangbesteht zwar <strong>in</strong> <strong>der</strong> erwartbaren Richtung – besser Etablierte besitzen eher e<strong>in</strong>schlägigeAusbildungen als weniger Etablierte –, doch <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Sparte ist diese Wechselbeziehungsignifikant.Was s<strong>in</strong>d die kennzeichnenden Merkmale <strong>der</strong> Etablierung aus Sicht <strong>der</strong> Kunstschaffenden?E<strong>in</strong>e gute Auftragslage <strong>und</strong> regelmäßige Nachfrage sowie die Möglichkeit<strong>der</strong> regelmäßigen Präsentation des eigenen Kunstschaffens (beispielsweise <strong>in</strong>Form von Auftritten, Ausstellungen, Lesungen, Publikationen) s<strong>in</strong>d die wesentlichstenMerkmale, an denen sich Etabliertheit aus Sicht <strong>der</strong> Kunstschaffenden misst (vgl.Tabelle 67).Diese beiden zentralen Antwortkategorien weisen je nach Sparte e<strong>in</strong>e unterschiedlicheGewichtung auf, spiegeln somit auch jeweils charakteristische Spartenspezifika wie<strong>der</strong>.So stellt e<strong>in</strong>e gute Auftragssituation <strong>und</strong> Nachfrage <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für <strong>Künstler</strong>Innen desDarstellenden Bereichs <strong>und</strong> aus dem Film das zentrale Etablierungsmerkmal dar, istdoch ihr künstlerisches Schaffen stark auftragsbezogen <strong>und</strong> durch die Mitwirkung anProduktionen markiert. E<strong>in</strong> wesentliches spezifisches Moment <strong>der</strong> Etablierung ist dabeidas proaktive Angesprochenwerden: „Mir wird Arbeit zugetragen <strong>und</strong> ich muss nichtdanach suchen“ (Fragebogen Nr. 1566, Darstellen<strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>, 38), o<strong>der</strong>, wie es e<strong>in</strong>Filmschaffen<strong>der</strong> ausdrückt: „Auftraggeber wenden sich an mich <strong>und</strong> nicht umgekehrt“(Fragebogen Nr. 966, Filmschaffen<strong>der</strong>, 51). Bei diesem nachfragebezogenen Aspekt<strong>der</strong> Etablierung kommt auch <strong>der</strong> E<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>enheit <strong>in</strong> <strong>in</strong>formelle Netzwerke e<strong>in</strong>e wesentlicheBedeutung zu (die ihrerseits als wesentlicher Nachfragefaktor beurteilt wird, vgl.Kapitel 10.2.1).Liegt <strong>der</strong> Arbeitscharakter stärker <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er laufenden Er- <strong>und</strong> Bearbeitung von Projekten,Produkten etc. wie dies beispielsweise bei LiteratInnen, die lange Zeit an e<strong>in</strong>emBuch schreiben, o<strong>der</strong> Bildenden <strong>Künstler</strong>Innen <strong>der</strong> Fall ist, ist das Etablierungsmerkmal<strong>der</strong> Präsentation dieser künstlerischen Arbeit vergleichsweise gewichtiger. Jeweils gute<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Kunstschaffenden mit Schwerpunkt <strong>in</strong> diesen beiden Sparten betont dieBedeutung von Präsentationsmöglichkeiten. Exemplarisch e<strong>in</strong>e 37-jährige Bildende<strong>Künstler</strong><strong>in</strong>, die auf Frage nach den wesentlichen Merkmalen <strong>der</strong> Etablierung im Feldschreibt:„Öffentliche Präsenz <strong>und</strong> Rezension durch Ausstellungen <strong>und</strong> Institutionen (Galerien,Museen, Off-Spaces, Kunstmessen, Sammlungen) <strong>und</strong> durch kunstnahe Personen(Kuratoren, Kunstkritiker, Autoren, künstler. Netzwerke etc.); diverse Publikationen46


(Kunstrezensionen, Kunstzeitschriften, Kataloge...).“ (Fragebogen Nr. 1473, Bildende<strong>Künstler</strong><strong>in</strong>, 37)Für Nicht-Etablierte stellt die Möglichkeit <strong>der</strong> Präsentation des Kunstschaffens mit31,4% e<strong>in</strong> noch wesentlicheres Moment <strong>der</strong> Etablierung dar als für Gut-Etablierte(12,4%). Zum Ausdruck kommt hier <strong>in</strong> den Antworten somit immer auch e<strong>in</strong>e Reflexion<strong>der</strong> Frage „Wann man es als <strong>Künstler</strong>In geschafft hat“. Neben <strong>der</strong> Präsentationsmöglichkeitspiegelt sich die Etablierung auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gewichtung <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> f<strong>in</strong>anziellenBasis wie<strong>der</strong>: Nicht-Etablierte geben mit 28,4% häufiger „von <strong>der</strong> Kunst leben zu können“als Merkmal an als Gut-Etablierte (17,2%).Der f<strong>in</strong>anzielle Aspekt wird quer durch alle Sparten als wichtiger Punkt angeführt <strong>und</strong>rangiert geme<strong>in</strong>sam mit dem Merkmal <strong>der</strong> eigenen Bekanntheit an dritter Stelle <strong>der</strong>wesentlichsten Etablierungsmerkmale. Etablierung bedeutet, „von e<strong>in</strong>er relativ großenÖffentlichkeit kritisch wahrgenommen zu werden, von künstlerischen Tätigkeiten lebenzu können“ (Fragebogen Nr. 1256, Darstellende <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>, 42). Neben <strong>der</strong> breiterenÖffentlichkeit gilt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch die Bekanntheit <strong>in</strong> Fachkreisen <strong>und</strong> Szenen alsauch auf (<strong>in</strong>ter-)nationaler Ebene als Referenzpunkt. Im Darstellenden Bereich <strong>und</strong> <strong>in</strong><strong>der</strong> Musik kommt darüber h<strong>in</strong>aus das Moment e<strong>in</strong>er festen Anstellung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Orchester,Opernhaus etc. als Etablierungsmerkmal zum Tragen. Umgekehrt stufen sichauch Kunstschaffende mit Anstellungsverhältnissen signifikant öfters als „gut etabliert“e<strong>in</strong> (35,3%) als jene, die ausschließlich selbstständig erwerbstätig s<strong>in</strong>d (13,4%).Die Folgen e<strong>in</strong>er guten Etablierung wurden <strong>in</strong> den Gruppendiskussionen relativierendaufgegriffen. Von LiteratInnen wie Filmschaffenden kam die kritische E<strong>in</strong>schätzung,dass selbst Etablierung (im S<strong>in</strong>ne von Erwähnung f<strong>in</strong>den, Auftritte haben etc.) nochke<strong>in</strong> Garant für die weitere Möglichkeit sei, künstlerisch tätig zu se<strong>in</strong>.„Das Problem ist: E<strong>in</strong>en guten Film gemacht zu haben heißt nicht, dass damit automatischdie Möglichkeit e<strong>in</strong>hergeht, weitermachen zu können, wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Film machenzu dürfen. Aber es funktioniert umgekehrt: E<strong>in</strong>en schlechten Film machen heißt,man ist auf lange Zeit abgemeldet. Es macht <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> ke<strong>in</strong>en Spaß, Erfolg zuhaben, weil es <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Weise konsequenzlos bleibt.“ (Gruppendiskussion Film)5.3.2 Selbstverständnis als <strong>Künstler</strong>In <strong>und</strong> wahrgenommeneFremdsichtWelche Merkmale zeichnet e<strong>in</strong>e/n <strong>Künstler</strong>In aus? Im Fragebogen wurde sowohl dieSelbstsicht als auch die wahrgenommen öffentliche Fremdsicht auf <strong>Künstler</strong>Innen erfragt.Dabei zeigen die Ergebnisse systematische Diskrepanzen zwischen Selbstverständnis<strong>und</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schätzung zur gesellschaftlichen Sichtweise (vgl. Abbildung 28). In<strong>der</strong> Selbstsicht dom<strong>in</strong>ieren die Faktoren e<strong>in</strong>er ‚Innenorientierung’ − die regelmäßigekünstlerische Tätigkeit, die reflexiv-künstlerische Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit gesellschaftlicherGegenwart <strong>und</strong> die schöpferische Entfaltung <strong>und</strong> Selbstverwirklichung stellen fürdie Befragten die wesentlichsten Kennzeichen dar. Demgegenüber erfahren im H<strong>in</strong>blickauf die öffentliche Wahrnehmung stärker leistungs- <strong>und</strong> erfolgsorientierte Itemsdie höchste Zustimmung. „Von <strong>der</strong> Kunst leben zu können“ wird neben e<strong>in</strong>em Abschlusse<strong>in</strong>er künstlerischen Ausbildung <strong>und</strong> <strong>der</strong> regelmäßigen künstlerischen Tätigkeitals stärkste öffentliche Zuschreibung wahrgenommen.47


Abbildung 28:Merkmale e<strong>in</strong>es/r <strong>Künstler</strong>s/<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> persönlichen <strong>und</strong> öffentlichenWahrnehmung 29 , MehrfachantwortenAbschluss e<strong>in</strong>er künstlerischen AusbildungVon <strong>der</strong> Kunst leben zu könnenRegelmäßig künstlerisch tätig se<strong>in</strong>Reflexiv-künstlerische Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mitgesellschaftlicher GegenwartNeue Denk-, Seh- <strong>und</strong> Hörweisen <strong>in</strong>itiierenSchöpferische Entfaltung, SelbstverwirklichungMerkmale <strong>Künstler</strong>In - Sonstiges16,9%32,9%29,4%24,4%32,4%10,8%6,6%54,5%68,1%82,5%53,7%63,9%64,3%69,5%SelbstsichtFremdsicht0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; persönliche Sicht n = 1.850, k.A. n = 12; Fremdsichtn = 1.850, k.A. n = 187Kunstschaffende verschiedener Sparten haben über weite Teile e<strong>in</strong> relativ ähnlichesSelbstbild. Für Darstellende <strong>Künstler</strong>Innen <strong>und</strong> MusikerInnen zeigen sich bei e<strong>in</strong>zelnenAussagen vergleichsweise höhere bzw. ger<strong>in</strong>gere Zustimmungswerte (vgl. Tabelle 68).Erhalten beispielsweise die Aussagen „reflexiv-künstlerische Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mitgesellschaftlicher Gegenwart“ <strong>und</strong> „neue Denk-, Seh- <strong>und</strong> Hörweisen <strong>in</strong>itiieren“ beiDarstellenden <strong>Künstler</strong>Innen überdurchschnittliche Werte, sehen dies MusikerInnenrelativ seltener als wichtige Merkmale Kunstschaffen<strong>der</strong>. Demgegenüber kommt hier<strong>der</strong> schöpferischen Selbstentfaltung e<strong>in</strong> über dem Gesamtergebnis liegen<strong>der</strong> Stellenwertzu. E<strong>in</strong> Aspekt, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um für Filmschaffende die im Spartenvergleich die ger<strong>in</strong>gsteBedeutung hat.Interessant ist hier auch, dass Darstellende <strong>Künstler</strong>Innen, die e<strong>in</strong>en relativ hohen Anteilvon Kunstschaffenden mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>schlägigen Ausbildung aufweisen (vgl. Kapitel4.1), dem Item „Abschluss e<strong>in</strong>er künstlerischen Ausbildung“ e<strong>in</strong>en vergleichsweisewichtigen Stellenwert beimessen. 30 Demgegenüber stellt dies für LiteratInnen, jenerKunstsparte ohne direkt e<strong>in</strong>schlägige Ausbildungsmöglichkeit, ke<strong>in</strong> wichtiges Merkmaldar. Allerd<strong>in</strong>gs darf hier nicht generell <strong>der</strong> Schluss gezogen werden, dass für AbsolventInnenvon e<strong>in</strong>schlägigen Ausbildungen e<strong>in</strong> ebensolcher Abschluss kennzeichnend füre<strong>in</strong>e/n <strong>Künstler</strong>In ist bzw. se<strong>in</strong> sollte. AbsolventInnen von Universitäten, Akademien,Konservatorien stimmen dieser Aussage zwar am relativ häufigsten zu, jedoch s<strong>in</strong>dauch <strong>in</strong> dieser Gruppe 78% <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass <strong>der</strong> Ausbildungsabschluss ke<strong>in</strong> wesentlichesMerkmal ist. Zum Tragen kommen dürfte <strong>in</strong> diesem Kontext auch e<strong>in</strong>e unter-2930Sonstige Merkmale <strong>in</strong> <strong>der</strong> Selbstsicht umfassen vor allem die Eigenständigkeit <strong>der</strong> künstlerischen Arbeit,die Begeisterung <strong>und</strong> Leidenschaft sowie die Fähigkeit, Kunst vermitteln zu können. Als gesellschaftlicheWahrnehmung wird <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die medialen Präsenz des/<strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>s/<strong>in</strong> angeführt.Für MusikerInnen, mit ebenfalls e<strong>in</strong>em hohen Anteil von Personen mit e<strong>in</strong>schlägigem Bildungsabschluss,trifft das nicht zu.48


schiedliche Sichtweise <strong>der</strong> Generationen, wird <strong>der</strong> Abschluss e<strong>in</strong>er Ausbildung dochmit zunehmendem Alter als wichtiger erachtet – obwohl mit zunehmenden Alter <strong>der</strong>Anteil von Personen mit e<strong>in</strong>er spezifisch künstlerischen Ausbildung s<strong>in</strong>kt (vgl. Kapitel4.1). Demgegenüber verlieren die beiden Merkmale „reflexiv-künstlerische Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungmit gesellschaftlicher Gegenwart“ <strong>und</strong> „neue Denk-, Seh- <strong>und</strong> Hörweisen<strong>in</strong>itiieren“ mit steigendem Alter sukzessive an Bedeutung.Bereits Schulz et al. (1997: 48) wiesen für die Gruppe <strong>der</strong> Bildenden <strong>Künstler</strong>Innen aufdie Altersabhängigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zuschreibung von Funktionen <strong>der</strong> Kunst h<strong>in</strong> − „gesellschaftskritischeAufgaben“, wie beispielsweise neue Denk-, Seh- <strong>und</strong> Hörweisen zu<strong>in</strong>itiieren, wurden auch hier von Jüngeren im höheren Maße befürwortet. Demgegenübererfuhren stärker selbstbezogene Motive e<strong>in</strong>e höhere Zustimmung bei Älteren.Dies trifft auch hier für die Gruppe <strong>der</strong> Bildenden <strong>Künstler</strong>Innen zu, allerd<strong>in</strong>gs zeigensich <strong>in</strong> den an<strong>der</strong>en Sparten ke<strong>in</strong>e solchen Zusammenhänge. Um e<strong>in</strong> Beispiel herauszugreifen:Zwei Drittel <strong>der</strong> bis zu 35-jährigen LiteratInnen sehen die „schöpferischeSelbstentfaltung, Selbstverwirklichung“ als Merkmal von <strong>Künstler</strong>Innen, somit etwasmehr als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> über 55-Jährigen mit knapp 64% (vgl. Tabelle 69).Generell br<strong>in</strong>gen die Kunstschaffenden <strong>in</strong> den Gruppendiskussionen aller Sparten e<strong>in</strong>estarke Unzufriedenheit mit dem gesellschaftlichen <strong>und</strong> politischen Diskurs zur Kunstzum Ausdruck. Sie nehmen e<strong>in</strong> Des<strong>in</strong>teresse an Kunst <strong>und</strong> an den <strong>Künstler</strong>-Innen <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> wahr <strong>und</strong> beklagen den ger<strong>in</strong>gen Stellenwert zeitgenössischerKunst (vgl. ausführlicher zu den wahrgenommenen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen künstlerischerArbeit auf gesellschaftlicher Ebene Kapitel 9.2).5.4 Tätigkeitsschwerpunkte5.4.1 <strong>Künstler</strong>ische, kunstnahe <strong>und</strong> kunstferne TätigkeitenDie <strong>in</strong> Kapitel 2.2 angesprochenen Def<strong>in</strong>itionsschwierigkeiten h<strong>in</strong>sichtlich künstlerischerTätigkeit wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Studie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Weise gehandhabt, dass e<strong>in</strong>egr<strong>und</strong>sätzliche konzeptionelle Unterscheidung von verschiedenen Tätigkeitsarten vorgenommenwurde: Es wurden „künstlerische“, „kunstnahe“ <strong>und</strong> „kunstferne“ Tätigkeitenvone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgegrenzt. Wie die Literatur <strong>und</strong> die ExpertInnen-Gespräche zeigten,arbeiten <strong>Künstler</strong>Innen häufig (auch) <strong>in</strong> Bereichen, <strong>in</strong> denen es nicht unmittelbar umkünstlerisches Schaffen an sich geht, die aber sehr eng mit dem Kunstbereich verb<strong>und</strong>ens<strong>in</strong>d. Dieses vielschichtige Betätigungsfeld „kunstnaher Tätigkeiten“ wie beispielsweiseLehrtätigkeiten im Kunstbereich, journalistische Arbeit im Kunstbereich, Kunstmanagement,Kunstvermittlung etc. ermögliche häufig stabile Beschäftigungs- <strong>und</strong>E<strong>in</strong>kommensverhältnisse <strong>und</strong> stelle aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Nähe zum Kunstbereich im engerenS<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong> attraktives Betätigungsfeld dar. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dasstatsächlich die relativ größte Gruppe „künstlerische <strong>und</strong> kunstnahe“ Tätigkeiten vere<strong>in</strong>bart(34%; <strong>in</strong>klusive jener, die zusätzlich auch noch kunstferne Tätigkeiten ausüben58%). Als kunstnahe Tätigkeiten werden dabei von den RespondentInnen <strong>in</strong> ersterL<strong>in</strong>ie Lehrtätigkeiten <strong>und</strong> organisatorische Arbeiten (zum Beispiel Ausstellungsorganisationen,Konzeption <strong>und</strong> Durchführung von Veranstaltungen, Workshops etc.) ge-49


nannt. Auch f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> den Fragebögen <strong>der</strong> H<strong>in</strong>weis auf die Attraktivität <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ationdieser beiden Bereiche, wie beispielsweise <strong>in</strong> den Aussagen e<strong>in</strong>es 38-jährigenMusikers, <strong>der</strong> anmerkt:„Die Berufspraxis zeigt sehr deutlich, dass e<strong>in</strong>e Nähe <strong>und</strong> gegenseitige Befruchtung<strong>der</strong> beiden Bereiche gegeben ist. Am Beispiel Musik: Konzerttätigkeit <strong>und</strong> Unterrichtgehen bei <strong>der</strong> größten Gruppe <strong>der</strong> Berufsausübenden Hand <strong>in</strong> Hand, denn die wenigstenkönnen von e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> beiden Tätigkeiten alle<strong>in</strong>e leben bzw. wollen diese Vielfältigkeit<strong>in</strong> ihrem Berufsalltag nicht missen!“ (Fragebogen Nr. 1007, Musiker, 38)Die große Bedeutung kunstnaher Tätigkeiten gerade im Musikbereich, wie im obigenZitat angesprochen, zeigt sich auch auf Gesamtdatenebene. Kunstschaffende aus demSchwerpunktbereich Musik üben überproportional häufig kunstnahe Tätigkeiten aus.Es s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Lehrtätigkeiten <strong>in</strong> unterschiedlichen <strong>in</strong>stitutionellen Kontexten(von Musikschulen über Privatunterricht bis h<strong>in</strong> zu Universitäten), die hier zum Tragenkommen. In <strong>der</strong> Gruppendiskussion mit Musikschaffenden wurde die Komb<strong>in</strong>ation wenigerpositiv gesehen <strong>und</strong> eher als Notwendigkeit – an e<strong>in</strong>em prom<strong>in</strong>enten Beispiel –dargestellt:„Dass jemand wie <strong>der</strong> Gitarrist vom [österr. Popmusiker] unterrichten muss… In jedeman<strong>der</strong>en Land könnte er als Hobby Astronomie studieren. Aber bei uns muss erarbeiten, damit er überhaupt überlebt, sogar als Gitarrist.“ (Gruppendiskussion Musik)Mit dem Begriff „kunstferne Tätigkeit“ als dritte Ausprägung erfassten wir schließlichan<strong>der</strong>e berufliche Tätigkeiten, die nicht im Kontext von Kunst stehen. Die Komb<strong>in</strong>ationvon künstlerischer <strong>und</strong> kunstferner Tätigkeit betrifft die relativ kle<strong>in</strong>ste Gruppe im Sample(18%). Inhaltlich treten kunstferne Tätigkeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er großen Vielfalt auf – von wissenschaftlichenArbeiten über handwerkliche Berufe bis h<strong>in</strong> zu Tätigkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gastronomie.Im Spartenvergleich trifft dies beson<strong>der</strong>s häufig bei LiteratInnen zu.Ausschließlich künstlerisch tätig ist letztlich knapp jede/r Vierte (24%) – <strong>in</strong> den SpartenFilm, Darstellende Kunst <strong>und</strong> Bildende Kunst am vergleichsweise häufigsten. Ebensoviele geben letztlich an, <strong>in</strong> allen drei Tätigkeitsarten aktiv zu se<strong>in</strong>.Abbildung 29:Tätigkeitsarten nach SpartenschwerpunktBildende Kunst25,6%30,3%20,7%23,4%Darstellende Kunst30,1%37,0%11,2%21,6%Film30,5%29,5%17,1%22,9%Literatur16,7%25,2%25,9%32,3%Musik16,3%50,8%11,0%22,0%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%künstlerische Tätigkeitkünstlerische <strong>und</strong> kunstnahe Tätigkeitkünstlerische <strong>und</strong> kunstferne Tätigkeitkünstlerische, kunstnahe <strong>und</strong> kunstferne TätigkeitQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008, n = 1.79850


Nach Altersgruppen betrachtet überrascht es wenig, dass bei Personen, die das Pensionsaltererreicht haben, <strong>der</strong> Anteil mit ausschließlich künstlerischer Tätigkeit mitknapp e<strong>in</strong>em Drittel deutlich höher ist als bei jüngeren KollegInnen. Werden kunstnahe<strong>und</strong>/o<strong>der</strong> kunstferne Tätigkeiten <strong>in</strong> dieser Altersgruppe angegeben, reicht das Spektrumvon Lehrtätigkeiten bis h<strong>in</strong> zu ehrenamtlichen Arbeiten (beispielsweise Leitunge<strong>in</strong>es Kunstvere<strong>in</strong>s).5.4.2 Ideeller <strong>und</strong> f<strong>in</strong>anzieller Schwerpunkt nachTätigkeitsschwerpunktenDie <strong>in</strong> vielen Studien üblichen Begriffe des „Haupt- <strong>und</strong> Nebenberufs“ (vgl. beispielsweiseHarauer 1989, Ruiss / Vyoral 1984, Schulz et al. 1997, Smudits et al. 1993) habenwir <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Erhebung zu Gunsten e<strong>in</strong>er Differenzierung nach ideellen<strong>und</strong> f<strong>in</strong>anziellen Schwerpunktsetzungen ausgespart. Die Begrifflichkeit von Haupt- <strong>und</strong>Nebenberuf erzeugt vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> komplexer Beschäftigungs- <strong>und</strong> TätigkeitsrealitätenSchwierigkeiten (vgl. auch Hartmann 1984: 178). Diese Zuordnungen gebenbeispielsweise ke<strong>in</strong>e Auskunft darüber, welche Dimension zur Def<strong>in</strong>ition des beruflichenMittelpunktes herangezogen wird – die f<strong>in</strong>anzielle Komponente, die Arbeitszeit,die ideelle Selbstkonzeption etc. Gespräche mit <strong>Künstler</strong>Innen <strong>und</strong> ExpertInnen desFeldes zeigten, dass mit dem Beruflichkeitskonzept eher e<strong>in</strong> Marktbezug aktiviert wird.Das bedeutet, dass e<strong>in</strong>e Entscheidung zwischen Haupt- <strong>und</strong> Nebenberuf tendenziellauf Basis des Gewichtes <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit am Steuerbescheid gefällt wird.An<strong>der</strong>e Elemente wie die subjektive Wichtigkeit <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit, die Identifikation<strong>und</strong> Selbstwahrnehmung, die <strong>in</strong>vestierte Arbeit <strong>und</strong> Energie etc. sche<strong>in</strong>en wenigerangesprochen zu werden. Vor diesem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> wurden nach dem ideellen<strong>und</strong> f<strong>in</strong>anziellen Schwerpunkt gefragt, um hier e<strong>in</strong>e größere Differenzierung zu erlangen.Diese beiden Schwerpunkte können <strong>in</strong> unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen liegen(vgl. anhand des Beispiels <strong>der</strong> KomponistInnen: Smudits et al. 1993: 25). So kannbeispielsweise trotz hoher zeitlicher <strong>und</strong> persönlicher Investitionen <strong>in</strong> die künstlerischeArbeit nur e<strong>in</strong> m<strong>in</strong>imales E<strong>in</strong>kommen daraus lukriert werden – <strong>in</strong> dem Fall käme somit<strong>der</strong> ideelle Schwerpunkt im künstlerischen Bereich, <strong>der</strong> f<strong>in</strong>anzielle Schwerpunkt aberaußerhalb zu liegen.Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen, dass <strong>in</strong> vielen Fällen ideeller <strong>und</strong> f<strong>in</strong>anziellerSchwerpunkt <strong>in</strong> unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen verortet werden. 31 Liegt <strong>der</strong> i-deelle Schwerpunkt für die große Mehrheit (82,5%) ausschließlich im künstlerischenBereich, trifft dies ‚nur’ auf knapp die Hälfte h<strong>in</strong>sichtlich des f<strong>in</strong>anziellen Schwerpunkteszu (vgl. Abbildung 30, Tabelle 70 <strong>und</strong> Tabelle 71). Für gut 40% <strong>der</strong> Befragten stellenkunstnahe o<strong>der</strong> kunstferne Tätigkeiten die f<strong>in</strong>anzielle Basis dar. Mischtypen treten <strong>in</strong>verschiedenen Komb<strong>in</strong>ationen <strong>der</strong> drei Tätigkeitsbereiche auf, wobei am relativ gewichtigstendie Komb<strong>in</strong>ation ‚künstlerische <strong>und</strong> kunstnahe Tätigkeiten’ ist. R<strong>und</strong> jede/r31Dass e<strong>in</strong> f<strong>in</strong>anzieller Schwerpunkt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em o<strong>der</strong> mehreren Tätigkeitsbereichen verortet wird, bedeutetnicht zwangsläufig, dass daraus e<strong>in</strong> existenzsicherndes E<strong>in</strong>kommen lukriert werden kann (vgl. auchKapitel 7)51


Zehnte sieht den ideellen Schwerpunkt <strong>in</strong> beiden Tätigkeitsbereichen gleichermaßengegeben <strong>und</strong> für knapp 8% gilt selbiges <strong>in</strong> Bezug auf den f<strong>in</strong>anziellen Schwerpunkt.Abbildung 30:Ideeller <strong>und</strong> f<strong>in</strong>anzieller Schwerpunkt nach Tätigkeitsarten, <strong>in</strong>sgesamt100%90%80%70%60%50%40%30%20%10%0%47,2%82,5%künstlerischeTätigkeit18,8%kunstnaheTätigkeit22,6%kunstferneTätigkeit7,7%10,4%künstlerische<strong>und</strong> kunstnaheTätigkeit7,1%3,7%Sonstigesf<strong>in</strong>anzieller Schwerpunktideeller SchwerpunktQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008, ideeller Schwerpunkt n = 1.850, k.A. n = 91;f<strong>in</strong>anzieller Schwerpunkt n = 1.850, k.A. n = 1135.4.3 TätigkeitstypenAus den oben genannten möglichen Antwortkomb<strong>in</strong>ationen den f<strong>in</strong>anziellen <strong>und</strong> ideellenSchwerpunkt betreffend wurden ‚Tätigkeitstypen’ gebildet. Die Gruppe <strong>der</strong>er, diesowohl ihren ideellen als auch ihren f<strong>in</strong>anziellen Schwerpunkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> künstlerischenTätigkeit haben, wird im Folgenden als ‚Kerngruppe’ bezeichnet. Sie stellt mit r<strong>und</strong>44% den größten Anteil <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung. Kunstschaffende des DarstellendenBereichs <strong>und</strong> <strong>der</strong> Sparte Film zählen vergleichsweise häufiger als jene <strong>in</strong>den an<strong>der</strong>en Sparten zu diesem Typus (vgl. Abbildung 31).Jene, <strong>der</strong>en f<strong>in</strong>anzieller Schwerpunkt im kunstnahen Bereich o<strong>der</strong> im kunstnahen <strong>und</strong>künstlerischen Bereich gleichermaßen liegt <strong>und</strong> die ihren ideellen Schwerpunkt <strong>in</strong> ebendiesen Tätigkeitsarten verorten, werden als ‚<strong>in</strong>tegriertes Leben’ gefasst, da e<strong>in</strong>e hohe<strong>in</strong>haltliche Nähe <strong>und</strong> Überschneidung <strong>der</strong> Tätigkeitsarten vorliegt. Insgesamt knappjede/r Vierte (24%) kann diesem Tätigkeitstyp zugeordnet werden. Im SpartenschwerpunktMusik tritt dieser Typ überproportional häufig mit knapp über 40% auf, was alsFolge des dargestellten hohen Ausmaßes an kunstnaher Tätigkeit <strong>in</strong> dieser Sparte zusehen ist.Der Typ ‚geteiltes Leben’ <strong>in</strong>kludiert jene Kunstschaffenden, die (auch) auf kunstferneTätigkeiten zurückgreifen (müssen), dort ihren f<strong>in</strong>anziellen Schwerpunkten verorten<strong>und</strong> sich somit <strong>in</strong> <strong>in</strong>haltlich separierten Sphären bewegen. Für gut jede/n Fünfte/n(22%) trifft dieser Typ zu, beson<strong>der</strong>s häufig <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur – über e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> LiteratInnenzählt zu dieser Gruppe.Die verbleibenden r<strong>und</strong> 10% umfassen „Mischtypen“, Modelle somit, die ke<strong>in</strong>em <strong>der</strong>drei an<strong>der</strong>en Typen zugeordnet werden konnten.52


Abbildung 31:Tätigkeitstypen nach SpartenschwerpunktBildende Kunst45,1%24,1%22,8%7,9%Darstellende Kunst57,2%10,6%21,0%11,2%Film56,1%18,4%16,3%9,2%Literatur29,3%37,5%16,8%16,4%Musik34,0%15,0%41,7%9,3%0% 20% 40% 60% 80% 100%Kerngruppe geteiltes Leben <strong>in</strong>tegriertes Leben MischtypenQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 153Nach Geschlecht auffällig ist, dass Frauen sich mit 39,6% signifikant seltener <strong>in</strong> <strong>der</strong>Kerngruppe f<strong>in</strong>den als Männer (48,7%) (vgl. Tabelle 72). 32 Dieses Ergebnis kann imE<strong>in</strong>klang mit gesamtgesellschaftlich bestehenden ungleichen beruflichen Entwicklungsmöglichkeitengesehen werden. Zeigen sich auf Ebene <strong>der</strong> ideellen Schwerpunktsetzungke<strong>in</strong>e geschlechtsspezifischen Unterschiede, gel<strong>in</strong>gt es Männern jedochoffensichtlich besser, sich auch f<strong>in</strong>anziell im künstlerischen Bereich zu verankern (vgl.auch Kapitel 7). Altersspezifischen Effekte liegen h<strong>in</strong>gegen ke<strong>in</strong>e vor, das heißt, Älterengel<strong>in</strong>gt es offensichtlich nicht besser als Jüngeren, sowohl den ideellen als auchden f<strong>in</strong>anziellen Schwerpunkt ausschließlich im Kunstbereich zu etablieren.E<strong>in</strong> deutlicher Zusammenhang zeigt sich darüber h<strong>in</strong>aus zwischen dem Tätigkeitstyp<strong>und</strong> dem Grad <strong>der</strong> Etablierung (vgl. Abbildung 32). Je etablierter die Position im Feldist, desto häufiger f<strong>in</strong>den sich die Kunstschaffenden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kerngruppe, weisen alsoihren ideellen <strong>und</strong> f<strong>in</strong>anziellen Schwerpunkt im künstlerischen Bereich auf. Hier ist zuberücksichtigen, dass die f<strong>in</strong>anzielle Schwerpunktsetzung noch ke<strong>in</strong>e Auskunft darübergibt, <strong>in</strong>wiefern sie e<strong>in</strong> existenzsicherndes E<strong>in</strong>kommen zur Verfügung stellt. Je ger<strong>in</strong>gerdie Etablierung, desto wichtiger werden kunstferne Tätigkeiten bzw. desto mehr mussoffensichtlich auf solche zur Existenzsicherung zurückgegriffen werden. Wenig bisnicht etablierte Kunstschaffende führen somit vergleichsweise häufiger e<strong>in</strong> geteiltesLeben. Dabei ist davon auszugehen, dass sich e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong> Etablierung umsoschwieriger gestaltet, je <strong>in</strong>tensiver kunstferne Tätigkeiten ausgeübt werden (müssen).Mangelnde Zeitressourcen <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene e<strong>in</strong>geschränkte Möglichkeitenkünstlerischen Schaffens markieren e<strong>in</strong>e Spirale <strong>der</strong> Positionsverfestigung im Feld –e<strong>in</strong>e Problematik, die <strong>in</strong> den Fragebögen auch angesprochen wird:„Da ich von me<strong>in</strong>er Kunst nicht leben kann, muss ich eben diverse Jobs machen, diemich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em künstlerischen Schaffen verlangsamen. Ergo: Ich b<strong>in</strong> nicht produktivgenug, um mich besser etablieren zu können.“ (Fragebogen Nr. 1439, Literat<strong>in</strong>, 36)32Dies betrifft primär die Sparten Bildende Kunst, Darstellende Kunst <strong>und</strong> Literatur. Im Bereich <strong>der</strong> Musik<strong>und</strong> des Films zeigen sich ke<strong>in</strong>e entsprechend deutlichen geschlechtsspezifischen Unterschiede.53


Abbildung 32:Tätigkeitstypen nach Grad <strong>der</strong> Etablierungnicht etabliert18,8%51,4%20,1%9,7%wenig etabliert33,1%31,8%24,8%10,4%eher etabliert53,1%11,8%26,0%9,2%gut etabliert62,8%6,1%20,3%10,8%0% 20% 40% 60% 80% 100%Kerngruppe geteiltes Leben <strong>in</strong>tegriertes Leben MischtypenQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.803, k.A. n = 148Bei den Tätigkeitstypen zeigt sich e<strong>in</strong>e unterschiedliche Bedeutung <strong>der</strong> formalen Ausbildung.Es ist auffällig, dass den höchsten Anteil e<strong>in</strong>er formalen e<strong>in</strong>schlägigen Ausbildungdie Gruppe <strong>der</strong>er mit Modellen des ‚<strong>in</strong>tegrierten Lebens’ mit 88% aufweist (vgl.Tabelle 73). Diese Gruppe Kunstschaffen<strong>der</strong> hat ihr f<strong>in</strong>anzielles Standbe<strong>in</strong> wesentlich<strong>in</strong> kunstnahen Tätigkeiten, <strong>und</strong> dafür sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>schlägige Ausbildung als Zugangsvoraussetzungwichtiger als für das Kunstschaffen an sich zu se<strong>in</strong> – für den Musikbereichmit se<strong>in</strong>em hohen Anteil an Personen mit Modellen des ‚<strong>in</strong>tegrierten Lebens’wurde dieser Zusammenhang jedenfalls im Zusammenhang mit e<strong>in</strong>er Verwissenschaftlichungdes Musik-Lehrbetriebs diskutiert (ExpertInnen-Interview Musik). In <strong>der</strong> Kerngruppefällt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong>er mit e<strong>in</strong>schlägiger formaler Ausbildung mit 81,1% niedrigeraus, <strong>und</strong> liegt bei <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong>er, die f<strong>in</strong>anziell von kunstfernen Tätigkeiten leben,noch weitaus niedriger (64,6%).Die Bedeutung von Bildung <strong>in</strong> den verschiedenen Tätigkeitstypen zeigt sich auch <strong>in</strong>den Weiterbildungsaktivitäten: Auch diesbezüglich ist die Gruppe des ‚<strong>in</strong>tegrierten Lebens’die bildungsaktivste, sowohl was formale als auch was <strong>in</strong>formelle Weiterbildungbetrifft (vgl. Tabelle 74, sowie Kapitel 4.1 <strong>und</strong> 4.2).5.5 Zwischenfazit• Interdiszipl<strong>in</strong>arität des Kunstschaffens hat e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung. In allen Spartenzeigt sich e<strong>in</strong>e beachtliche Differenz zwischen Zuordnung zu e<strong>in</strong>em Spartenschwerpunkt<strong>und</strong> Aktivität <strong>in</strong> <strong>der</strong> jeweiligen Kunstsparte. Etwa zwischen e<strong>in</strong>em Viertel<strong>und</strong> <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> RespondentInnen s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> Arbeitsfel<strong>der</strong>n abseits ihresSpartenschwerpunkts aktiv. Die traditionelle Trennung zwischen den Sparten entspricht<strong>in</strong> Folge häufig nicht dem tatsächlichen Spektrum des Kunstschaffens.• Die Ausübung kunstnaher Tätigkeiten parallel zum künstlerischen Arbeiten im engerenS<strong>in</strong>ne stellt e<strong>in</strong> wichtiges Aktivitätsfeld dar. 58% <strong>der</strong> RespondentInnen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>54


diesen Fel<strong>der</strong>n tätig, die vor allem Lehrtätigkeiten <strong>in</strong> verschiedensten Kontextensowie organisatorische Arbeiten im Umfeld von Kunst umfassen.• 44% <strong>der</strong> Befragten haben sowohl ihren ideellen als auch ihren f<strong>in</strong>anziellen Schwerpunkt<strong>in</strong> <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit <strong>und</strong> können als Kerngruppe Kunstschaffen<strong>der</strong>bezeichnet werden.• Knapp jede/r Vierte sieht se<strong>in</strong>en/ihren ideellen <strong>und</strong> den f<strong>in</strong>anziellen Schwerpunkt imkünstlerischen Bereich o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> künstlerischen <strong>und</strong> kunstnahen Tätigkeit gleichermaßen<strong>und</strong> kann dem Typ ‚<strong>in</strong>tegriertes Leben’ zugeordnet werden.• Der Typ ‚geteiltes Leben’ umfasst jene gut 20% Kunstschaffende, die (auch) aufkunstferne Tätigkeiten zurückgreifen (müssen) <strong>und</strong> dort ihren f<strong>in</strong>anziellen Schwerpunktverorten.• Zwischen dem Selbstverständnis als <strong>Künstler</strong>In <strong>und</strong> <strong>der</strong> subjektiven Wahrnehmunggesellschaftlicher Sichtweisen auf Kunstschaffende bestehen systematische Diskrepanzen.Letztere ersche<strong>in</strong>t dabei stärker von formalen Kriterien geprägt (wiebeispielsweise von <strong>der</strong> Kunst leben können, abgeschlossene Ausbildung), als sie <strong>in</strong><strong>der</strong> Selbstsicht des/<strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelnen von Bedeutung s<strong>in</strong>d.6 Beschäftigungssituation6.1 BeschäftigungsformenIn <strong>der</strong> beschäftigungsbezogenen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit dem Kunstsektor wurden <strong>in</strong>den letzten Jahren, wie <strong>in</strong> Kapitel 2.1 bereits h<strong>in</strong>gewiesen wurde, e<strong>in</strong>erseits die Beschäftigungspotenzialeim Umfeld neuer Formen <strong>der</strong> Kunstproduktion thematisiert(Schlagwort „Creative Industries“), an<strong>der</strong>erseits <strong>in</strong>teressierten verstärkt die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<strong>und</strong> die Qualität dieser Jobs (vgl. beispielsweise Schulz et al. 1997, Almhoferet al. 2000, Blim<strong>in</strong>ger / Zogholy 2007). Geme<strong>in</strong> war diesen Bef<strong>und</strong>en die Feststellungvon zunehmenden Prekarisierungstendenzen, also <strong>der</strong> Zunahme sogenannteratypischer Beschäftigungsformen im Kunstbereich, wie dies auch auf Ebene <strong>der</strong> Beschäftigung<strong>in</strong>sgesamt verstärkt zu beobachten war. Die breite Vielfalt <strong>der</strong> möglichen<strong>und</strong> im Feld auch üblichen Beschäftigungskonstellationen − von <strong>der</strong> klassischen unselbstständigenAnstellung bis zur gewerblichen Tätigkeit, von ger<strong>in</strong>gfügigen Anstellungenbis zu Kurz- <strong>und</strong> Kürzestanstellungen, von Auftragsarbeiten auf Honorarbasisbis zur unentlohnten freischaffenden Tätigkeit o<strong>der</strong> Tätigkeiten gegen Aufwandsentschädigungen− stellte e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung für die Konzeption <strong>der</strong> Fragekategoriendar <strong>und</strong> bed<strong>in</strong>gte zwangsläufig Vere<strong>in</strong>fachungen. So wurde aus Gründen <strong>der</strong> Usabilitydavon Abstand genommen, die verschiedenen möglichen Beschäftigungsformen imDetail zu erfragen <strong>und</strong> auf die Überkategorien von selbstständiger <strong>und</strong> unselbstständigerTätigkeit fokussiert.Wie bereits <strong>in</strong> Kapitel 5 aufgezeigt wurde, ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tat die Mehrheit <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innenmehrfach beschäftigt. ‚Nur’ knapp jede/r vierte Kunstschaffende ist ausschließlichkünstlerisch im engeren S<strong>in</strong>ne tätig. Die relative Mehrheit komb<strong>in</strong>iert die künstlerische55


Tätigkeit mit meist kunstnahen Arbeiten, aber auch mit kunstfernen Jobs, weist also imhier betrachteten Jahresverlauf Mehrfachbeschäftigungen über die Tätigkeitsarten h<strong>in</strong>wegauf.Die dom<strong>in</strong>ierende Form <strong>der</strong> Beschäftigung im Rahmen <strong>der</strong> künstlerischen Arbeitstellt die Selbstständigkeit dar (r<strong>und</strong> 80%). Dabei handelt es sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie umfreiberufliche Tätigkeiten bzw. Neue Selbstständigkeit. Die gewerbliche Selbstständigkeitspielt, so <strong>der</strong> Tenor <strong>der</strong> ExpertInnen, e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle. Dies spiegelt sichbeispielsweise auch dar<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong> relativ ger<strong>in</strong>ger Anteil <strong>der</strong> hier befragten PersonenMitglied <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftskammer ist (vgl. Kapitel 11.2).Bezugnehmend auf die hohe Selbstständigenquote wurde <strong>in</strong> den Gruppendiskussionenmehrmals auf das Risiko verwiesen, das freiberufliche Kunstschaffende als UnternehmerInnenzu tragen haben. Unter LiteratInnen war dabei zum e<strong>in</strong>en die im Vergleich zuan<strong>der</strong>en Gewerben e<strong>in</strong>geschränkte steuerliche Absetzbarkeit Thema, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxisvom Ermessen <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzamtsbeamtInnen abh<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> ständige Legitimation erfor<strong>der</strong>e.Zum an<strong>der</strong>en sei das Verkaufsrisiko <strong>und</strong> die Abhängigkeit von vielerlei unbee<strong>in</strong>flussbarenMechanismen zu thematisieren:„AutorInnen hängen vollkommen vom Verkaufsrisiko ihrer Produkte ab, sie selbersteuern <strong>und</strong> bewegen aber den Markt nicht; sie können ihre Rechte an Verlage o<strong>der</strong>Bühnen übertragen, aber zum Teil <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ausgeliefertheit, die e<strong>in</strong>e Katastrophe ist.Zum Beispiel kann e<strong>in</strong>e schlechte Regie bewirken, dass e<strong>in</strong> an sich gutes Stück ke<strong>in</strong>eTantiemen e<strong>in</strong>spielt.“ (Gruppendiskussion Literatur)Auch Filmschaffende s<strong>in</strong>d mit großem unternehmerischem Risiko tätig. Die Konzeptarbeitfür e<strong>in</strong>en Film nähme Zeiträume bis zu e<strong>in</strong>em Jahr <strong>in</strong> Form unentgeltlicher Arbeit <strong>in</strong>Anspruch, e<strong>in</strong> Risiko, das man mit <strong>der</strong> Aussicht auf spätere För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Umsetzung<strong>in</strong> Kauf nehmen müsse.In <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit ausschließlich angestellt war im Referenzjahr ledigliche<strong>in</strong>e sehr kle<strong>in</strong>e Gruppe von knapp 5%, <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Darstellende <strong>Künstler</strong>Innen. Bei14% lagen Mehrfachbeschäftigungen im Rahmen <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit vor, dasheißt, sie wiesen im Referenzjahr sowohl unselbstständige als auch selbstständigeArbeitsverhältnisse auf. Die Wechsel zwischen unselbständigen <strong>und</strong> selbständigenArbeitsverhältnissen zeitigen nicht zuletzt im H<strong>in</strong>blick auf diesozialversicherungsrechtliche Situation komplexe <strong>und</strong> aus Sicht <strong>der</strong> Kunstschaffendenwenig s<strong>in</strong>nhafte Situationen, wie beispielsweise e<strong>in</strong> Filmschaffen<strong>der</strong> anmerkt:„Pflichtanstellung als Regisseur [Anm.: Kollektivvertrag für Filmschaffende] führt zudauerndem Wechsel zwischen unselbständiger <strong>und</strong> selbständiger Tätigkeit als Autor.Arbeitslosenversicherung muss als Unselbständiger zwar bezahlt werden, kann aberwegen zu hohen E<strong>in</strong>kommens als Selbständiger nie konsumiert werden – <strong>in</strong>sgesamtsehr zeitaufwändig <strong>und</strong> sozial ungerecht.“ (Fragebogen Nr. 645, Filmschaffen<strong>der</strong>, 49)Im Spartenvergleich werden, wie bereits angesprochen, bestehenden Unterschiededeutlich. So ist die re<strong>in</strong> selbstständige Tätigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildenden Kunst <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur<strong>der</strong> ‚Normalfall’. 33 Demgegenüber liegen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im Darstellenden Bereich,33Die im Rahmen <strong>der</strong> ExpertInnengespräche teils geäußerte These, dass Männer vergleichsweise häufigerüber e<strong>in</strong> Anstellungsverhältnis verfügen, lässt sich nicht bestätigen. Abgesehen von <strong>der</strong> SparteMusik ist <strong>in</strong> allen Sparten die Selbstständigenquote <strong>der</strong> Frauen <strong>und</strong> Männer <strong>in</strong> etwa gleich hoch. Beiden MusikerInnen s<strong>in</strong>d etwas mehr Frauen im Sample vertreten, die im Referenzjahr (auch) über e<strong>in</strong>e56


aber auch <strong>in</strong> den Sparten Film <strong>und</strong> Musik häufiger auch Anstellungsverhältnisse vor.So sehen gesetzliche (vgl. beispielsweise Schauspielgesetz) <strong>und</strong> kollektivvertraglicheRegelungen Anstellungen vor, <strong>in</strong> manchen <strong>in</strong>stitutionellen Kontexten werden auch unbefristeteAnstellungsverhältnisse abgeschlossen, etwa <strong>in</strong> Orchestern o<strong>der</strong> <strong>in</strong> denB<strong>und</strong>estheatern. Gleichzeitig weisen ExpertInnen <strong>und</strong> <strong>Künstler</strong>Innen immer wie<strong>der</strong>darauf h<strong>in</strong>, dass dessen ungeachtet selbstständige Arbeitsverträge zunehmen (vgl.auch Kapitel 6.2.2).Abbildung 33:Beschäftigungsform <strong>in</strong> <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit nach Spartenschwerpunkt100%90%80%70%60%50%40%30%20%10%0%95,1%4,9%49,7%50,3%96,7%75,8%63,7%36,3%24,2%3,3%Bildende KunstDarstellendeKunstFilm Literatur Musikausschließlich selbstständigangestellt (<strong>und</strong> selbstständig)Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 57Jene drei Viertel <strong>der</strong> Kunstschaffenden, die neben <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit auchkunstnahe <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> -ferne Tätigkeiten ausüben, tun dies <strong>in</strong> gut <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Fälle(51%) ausschließlich auf selbstständiger Basis (vgl. Tabelle 75). Relativ öfters als bei<strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit liegen hier Anstellungen vor (knapp 23%). Gut jede/r Vierte(26%) übt die kunstnahe bzw. -ferne Tätigkeit sowohl auf angestellter als auch selbstständigerBasis aus.In <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Tätigkeitsarten (künstlerische <strong>und</strong> kunstnahe bzw. -ferne Arbeiten)zeigt sich folgendes Bild. Von jenen Kunstschaffenden, die im künstlerischen Bereichausschließlich selbstständig beschäftigt s<strong>in</strong>d, greift fast die Hälfte im kunstnahen-,-fernen Bereich (auch) auf Anstellungen zurück (vgl. Tabelle 76). Dies weist auf dieBedeutung solcher Tätigkeiten im H<strong>in</strong>blick auf die Lukrierung regelmäßiger E<strong>in</strong>kommen<strong>und</strong> die Integration <strong>in</strong> das sozialversicherungsrechtliche System h<strong>in</strong> (vgl. Kapitel 8.2.1<strong>und</strong> Kapitel 8.2.4). Letzteres bedeutet jedoch gleichzeitig, dass bei Überschreiten <strong>der</strong>E<strong>in</strong>kommensgrenzen e<strong>in</strong>e parallele Versicherung <strong>in</strong> verschiedenen Systemen zumTragen kommt. In <strong>der</strong> relativ kle<strong>in</strong>en Gruppe <strong>der</strong>er, die im künstlerischen BereichAnstellung verfügten (32,8% – vgl. 21,5% <strong>der</strong> Männer). Deutlich ist h<strong>in</strong>gegen <strong>der</strong> Unterschied nach Altersgruppen.Erwartungsgemäß weisen nur e<strong>in</strong>zelne Personen im Alter von über 65 Jahren (auch) e<strong>in</strong>eAnstellung auf; knapp 96% s<strong>in</strong>d ausschließlich selbstständig tätig.57


(auch) angestellt tätig s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> zusätzlich kunstnahe, -ferne Tätigkeiten ausüben, trifftauch <strong>in</strong> letzterem Bereich überproportional häufig e<strong>in</strong>e Anstellung zu.Fasst man die gegebenen Beschäftigungsformen im künstlerischen Bereich <strong>und</strong> <strong>in</strong>den kunstnahen, -fernen Tätigkeiten <strong>in</strong>sgesamt zusammen 34 , zeigt sich, dass im Referenzjahr47,5% ausschließlich e<strong>in</strong>e selbstständige Beschäftigung hatten. Für e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>eGruppe von 1% trifft selbiges <strong>in</strong> Bezug auf e<strong>in</strong>e Anstellung zu. Die Mehrheit <strong>der</strong>RespondentInnen war somit im Referenzjahr sowohl angestellt als auch selbstständigbeschäftigt.Abbildung 34:Beschäftigungsform <strong>in</strong>sgesamt nach Spartenschwerpunkt100%80%60%40%43,7%56,1%59,7%37,9%57,6%40,7%44,1%55,9%67,7%30,3%20%0%0,2%Bildende Kunst2,4%DarstellendeKunst1,7%2,1%Film Literatur Musik(un-)selbständige Beschäftigung ausschließlich angestellt ausschließlich selbstständigQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008, n = 1.0976.2 Intensität <strong>der</strong> BeschäftigungUm vertiefende Informationen zu den gegebenen Beschäftigungskonstellationen zuerhalten, wurde die Dimension ‚Intensität des Arbeitens’ konzeptionalisiert. Konkretwurde die Intensität des Arbeitens aus den Faktoren <strong>der</strong> Kont<strong>in</strong>uität (das heißt <strong>der</strong> Regelmäßigkeit<strong>und</strong> <strong>der</strong> Planbarkeit <strong>der</strong> Arbeitszeit im Jahresverlauf), dem Zeite<strong>in</strong>satz(das heißt die im Jahresdurchschnitt <strong>in</strong>vestierten St<strong>und</strong>en pro Woche) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Anzahlbestehen<strong>der</strong> Vertrags- <strong>und</strong> Arbeitsverhältnisse entwickelt.6.2.1 Anzahl <strong>und</strong> Dauer unselbstständigerBeschäftigungsverhältnisse im künstlerischen BereichIm Fall e<strong>in</strong>er unselbständiger Beschäftigung liegt idealtypischerweise e<strong>in</strong> relativ hohesMaß an Kont<strong>in</strong>uität <strong>und</strong> Zeite<strong>in</strong>satz vor, sofern es sich dabei um e<strong>in</strong> unbefristetes voll-34Es wurden ausschließlich jene Fälle mit vollständigen Angaben sowohl für die Beschäftigungsform imkünstlerischen Bereich als auch im kunstnahen, -fernen Bereich berücksichtigt (n = 1.097).58


zeitiges Arbeitsverhältnis handelt. Liegt e<strong>in</strong>e befristete Anstellung vor, geht damit e<strong>in</strong>eger<strong>in</strong>gere Kont<strong>in</strong>uität <strong>und</strong> somit verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te Beschäftigungssicherheit e<strong>in</strong>her.Im Durchschnitt war die relativ kle<strong>in</strong>e Gruppe <strong>der</strong> Kunstschaffenden mit Anstellung imReferenzjahr <strong>in</strong> zwei Arbeitsverhältnissen beschäftigt. Gut 50% (53,7%) wiesen e<strong>in</strong>eAnstellung auf, jede/r Vierte zwei Anstellungen, <strong>und</strong> knapp 9% waren <strong>in</strong> drei Anstellungenbeschäftigt. In E<strong>in</strong>zelfällen liegen aber auch deutlich mehr Anstellungen vor; denHöchstwert weist e<strong>in</strong>e Darstellende <strong>Künstler</strong><strong>in</strong> mit 60 Anstellungen auf. Spartenspezifischkommen Anstellungen, wie im vorigen Kapitel ausgeführt, neben dem DarstellendenBereich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Musik <strong>und</strong> im Film zum Tragen. Filmschaffendeweisen mit im Mittel vier Anstellungen die höchste Anzahl auf, gefolgt von Musikschaffendenmit im Mittel drei Anstellungen. Im Darstellenden Bereich liegt <strong>der</strong> korrespondierendeWert bei zwei Anstellungsverhältnissen (vgl. Tabelle 77).Bei <strong>der</strong> angesprochenen Anzahl von 60 Anstellungen im Referenzjahr handelte es sichausschließlich um Arbeitsverhältnisse für die Dauer e<strong>in</strong>es Tages. Insgesamt zeigen dieAuswertungen, dass solch extrem kurzfristige Anstellungen vor allem im Filmbereichzutreffend s<strong>in</strong>d − knapp e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Filmschaffenden mit Anstellungen gibt an, <strong>in</strong> E<strong>in</strong>-Tages-Anstellungen beschäftigt gewesen zu se<strong>in</strong> (vgl. Abbildung 35). Im DarstellendenBereich <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Musik überwiegen h<strong>in</strong>gegen Anstellungen mit e<strong>in</strong>er relativ höherenKont<strong>in</strong>uität. Knapp 43% <strong>der</strong> Darstellenden <strong>Künstler</strong>Innen mit (auch) unselbständigerBeschäftigung hatten e<strong>in</strong>e Anstellung, die länger als e<strong>in</strong> Jahr dauerte, <strong>und</strong> im Musikbereichtrifft dies auf die absolute Mehrheit zu (70,9%).Insgesamt betrachtet zeigt sich, dass über die Hälfte <strong>der</strong> Anstellungen mit e<strong>in</strong>er Dauervon unter e<strong>in</strong>em Jahr abgeschlossen werden. E<strong>in</strong>e beträchtliche Anzahl Kunstschaffen<strong>der</strong>verfügt somit über Anstellungsverhältnisse mit ger<strong>in</strong>ger Kont<strong>in</strong>uität. Insbeson<strong>der</strong>es<strong>in</strong>d jene 36% <strong>der</strong> Befragten von Diskont<strong>in</strong>uität betroffen, die <strong>in</strong> Anstellungen mite<strong>in</strong>er Dauer von maximal bis e<strong>in</strong>em Monat beschäftigt waren. Die Komb<strong>in</strong>ation vonBeschäftigungsverhältnissen unterschiedlich langer Dauer trifft nur relativ selten zu(20%). Am relativ häufigsten treten hierbei neben längerfristigen Anstellungen ‚nebenbei’auch kurzfristige Jobs (zwischen e<strong>in</strong>em <strong>und</strong> drei Monate) auf.59


Abbildung 35:Dauer <strong>der</strong> Anstellungen nach Spartenschwerpunkt, Mehrfachantworten80%70%60%50%40%30%20%10%0%1 Tagbis zue<strong>in</strong>erWochebis zue<strong>in</strong>emMonat1 bis 3Monate3 bis 6Monate6 bis 12Monateüber e<strong>in</strong>JahrDarstellende Kunst 11,3% 8,9% 10,7% 24,4% 13,1% 13,7% 42,9%Film 32,4% 29,4% 26,5% 26,5% 32,4% 11,8% 5,9%Musik 7,3% 12,7% 3,6% 14,5% 1,8% 16,4% 70,9%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; Darstellende Kunst n = 168; Film n = 34; Musik n = 55Erwartungsgemäß zeigt sich e<strong>in</strong> Zusammenhang zwischen Anzahl <strong>der</strong> Anstellungen<strong>und</strong> Dauer <strong>der</strong> Dienstverhältnisse: Je mehr Anstellungsverhältnisse im Referenzjahrvorliegen, desto ger<strong>in</strong>ger wird <strong>der</strong> Anteil jener, die auch längerfristige Arbeitsverhältnisseausüben (vgl. Tabelle 79).6.2.2 Auftragssituation selbstständig BeschäftigterInsgesamt zwei Drittel <strong>der</strong> selbstständig tätigen <strong>Künstler</strong>Innen hatten im ReferenzjahrAufträge durchgeführt. Im Durchschnitt wurden dabei elf Auftragsarbeiten ausgeführt(vgl. Tabelle 80 <strong>und</strong> Tabelle 81). Der Median <strong>der</strong> Auftragsarbeiten ist mit vier deutlichger<strong>in</strong>ger <strong>und</strong> zeigt somit auf, dass e<strong>in</strong>e beträchtliche Streuung vorliegt. Haben knapp50% <strong>der</strong> Selbstständigen maximal vier Auftragsarbeiten durchgeführt, steigt diese Anzahl<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen auf über 100 Aufträge.Die Ergebnisse zur Frage nach <strong>der</strong> Auftragssituation selbstständig beschäftigter <strong>Künstler</strong>Innenspiegeln auch die unterschiedlichen idealtypischen Arbeitscharaktere <strong>in</strong> denSparten wi<strong>der</strong>. So arbeiten Darstellende <strong>Künstler</strong>Innen, Filmschaffende <strong>und</strong> MusikerInnenhäufig stark auftragsbezogen, das heißt, ihre Beschäftigung ist durch die Mitwirkung<strong>in</strong> Produktionen bestimmt. So zeigt sich <strong>in</strong> den Daten auch, dass diese Gruppennicht nur häufiger Auftragsarbeiten ausgeführt haben, son<strong>der</strong>n dass sie auch e<strong>in</strong>e höhereAnzahl durchschnittlicher Aufträge aufweisen (vgl. Abbildung 36). Demgegenüberist die Arbeit von AutorInnen <strong>und</strong> Bildenden <strong>Künstler</strong>Innen stärker durch e<strong>in</strong>e laufendeArbeit im S<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er ‚unabhängigen’ Er- <strong>und</strong> Bearbeitung von Projekten, Produkten etc.markiert, wenn beispielsweise lange Zeit an e<strong>in</strong>em Buch gearbeitet wird. Gleichzeitig60


führen aber auch <strong>in</strong> diesen beiden Sparten jeweils über 50% <strong>der</strong> KunstschaffendenAuftragsarbeiten aus.Abbildung 36:Vorhandense<strong>in</strong> von Auftragsarbeiten, durchschnittliche Anzahl<strong>der</strong> Aufträge nach Spartenschwerpunkt, MehrfachantwortenY1 Vorhandense<strong>in</strong> von Auftragsarbeiten100%90%80%70%60%50%40%30%20%10%58,0%887,8%1283,3%1151,5%979,9%182018161412108642Y2 Durchschnittliche Anzahl von Aufträgen p.a.0%BildendeKunstDarstellendeKunstFilm Literatur Musik0Auftragsarbeiten durchgeführt (Y1)durchschnittliche Anzahl (Y2)Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.090Mit steigendem Alter spiegeln sich berufliche Ausstiegsphänomene <strong>in</strong> den Ergebnissenwi<strong>der</strong>, nimmt doch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Personen, die Aufträge erhalten <strong>und</strong> ausführen, sukzessiveab. Haben drei Viertel <strong>der</strong> bis zu 35-Jährigen Aufträge ausgeführt, trifft dies‚nur’ mehr auf 50% <strong>der</strong> über 65-Jährigen zu (vgl. Tabelle 82).Die Ausführung von Auftragsarbeiten kann auch als Nachfrage nach dem künstlerischenSchaffen gelesen werden, was wie<strong>der</strong>um als zentrales Merkmal <strong>der</strong> Etablierungbeschrieben wurde (vgl. Kapitel 5.3). So zeigen sich hier deutliche Zusammenhänge:Gut-Etablierte führen häufiger <strong>und</strong> auch durchschnittlich mehr Aufträge aus als jene,die wenig o<strong>der</strong> nicht etabliert s<strong>in</strong>d (vgl. Tabelle 83 <strong>und</strong> Tabelle 84). Dieser Zusammenhangist dabei als doppelseitige Beziehung zu lesen: sowohl führt gute Etablierung zumehr Aufträgen als auch viele Aufträge zu guter Etablierung.Die Dauer von Aufträgen gestaltet sich recht unterschiedlich <strong>und</strong> bewegt sich <strong>in</strong>sgesamtmehrheitlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitrahmen von e<strong>in</strong>er Woche bis zu drei Monaten. Sehrkurzfristige Aufträge, das heißt Aufträge im Ausmaß e<strong>in</strong>es Tages, haben <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>efür Theaterschaffende <strong>und</strong> MusikerInnen e<strong>in</strong>e relativ hohe Bedeutung. Demgegenüberist dies im Bildenden Bereich vergleichsweise unbedeutend (vgl. Abbildung 37).61


Abbildung 37:Dauer <strong>der</strong> Aufträge nach Spartenschwerpunkt, Mehrfachantworten50%45%40%35%30%25%20%15%10%5%0%1 Tagbis zue<strong>in</strong>erWochebis zue<strong>in</strong>emMonat1 bis 3Monate3 bis 6Monate6 bis 12Monateüber e<strong>in</strong>JahrBildende Kunst 15,1% 38,3% 33,3% 32,5% 8,9% 6,7% 8,1%Darstellende Kunst 40,2% 31,9% 28,3% 45,7% 16,1% 10,2% 6,7%Film 22,5% 36,6% 36,6% 31,0% 25,4% 8,5% 12,7%Literatur 25,6% 29,5% 26,4% 34,1% 21,7% 11,6% 7,8%Musik 39,5% 39,5% 29,2% 19,5% 12,4% 3,8% 5,9%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.090, k.A. n = 38In qualitativer H<strong>in</strong>sicht ist die Frage <strong>der</strong> Annahme von Aufträgen <strong>in</strong> mehrfacher H<strong>in</strong>sichtambivalent. Zwar stehen Etablierung <strong>und</strong> Auftragssituation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zusammenhang(vgl. o.), <strong>in</strong> <strong>in</strong>haltlicher H<strong>in</strong>sicht geht es hier aber stark um die „Kategorie Freiheit“ (ExpertInnen-InterviewBildende Kunst): Je größer <strong>der</strong> eigene Entscheidungs- <strong>und</strong> Gestaltungsspielraumim Auftrag ist, umso mehr kann man von künstlerischer Arbeit sprechen– <strong>und</strong> dabei gäbe es alle Abstufungen <strong>und</strong> Übergänge. Hier stellt sich schließlichdie Frage nach <strong>der</strong> „Vertretbarkeit“ <strong>der</strong> künstlerischen Arbeit, die man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er AuftragnehmerInnen-Positionvollbr<strong>in</strong>gt. In <strong>der</strong> Gruppendiskussion wurde auf diese Ambivalenzvon Aufträgen verwiesen, die man aus ökonomischer Notwendigkeit heraus annähme,die für die künstlerische Entwicklung <strong>und</strong> Etablierung jedoch ke<strong>in</strong>en Wert hätten.An<strong>der</strong>s stellt sich die Frage nach dem Gestaltungsspielraum im Feld <strong>der</strong> DarstellendenKunst <strong>und</strong> des Films – hier hat <strong>der</strong>en Beantwortung vor allem beschäftigungsrechtlicheImplikationen. In diesen Sparten erachtet <strong>der</strong> Gesetzgeber die Kunstschaffenden pr<strong>in</strong>zipielleher als weisungsgeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> sieht dementsprechend abhängige Beschäftigungsformenvor (vgl. Schauspielergesetz, Kollektivvertrag für Filmschaffende). In <strong>der</strong>Praxis werden aber auch hier zunehmend selbstständige Beschäftigungsformen vere<strong>in</strong>bart,auch wenn sich an <strong>der</strong> weisungsgeb<strong>und</strong>enen Beziehung <strong>der</strong> AkteurInnennichts verän<strong>der</strong>t hat (vgl. auch Kapitel 6.3). Die Folge daraus ist <strong>in</strong> versicherungstechnischer<strong>und</strong> steuerrechtlicher H<strong>in</strong>sicht Arbeit „permanent an <strong>der</strong> Grenze zur Illegalität,ob man will o<strong>der</strong> nicht“ (ExpertInnen<strong>in</strong>terview Film):„Es hat sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> österreichischen Filmbranche folgende gesetzlich unkonformeUnart e<strong>in</strong>gebürgert: Je<strong>der</strong> Arbeitgeber fragt, ob man auch Honorarnoten stellen kann.Als Film Editor ist man jedoch ke<strong>in</strong> Selbstständiger (siehe Kollektivvertrag fürFilmschaffende), man ist weisungsgeb<strong>und</strong>en.“ (Fragebogen Nr. 332, Filmschaffende,31)62


6.2.3 Zeitliches Ausmaß <strong>der</strong> BeschäftigungDas zeitliche Ausmaß <strong>der</strong> Beschäftigung wurde als weiterer Indikator für die Intensitätdes Arbeitens erhoben. Es ist vorwegzuschicken, dass <strong>Künstler</strong>Innen, die (auch)selbstständig tätig s<strong>in</strong>d, oft nur schwer <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Lage</strong> s<strong>in</strong>d, ihr St<strong>und</strong>enausmaß für künstlerischeTätigkeit anzugeben, da Arbeits- <strong>und</strong> Freizeit häufig verschwimmen. E<strong>in</strong>/eTheaterschaffende/r beispielsweise arbeitet mit Blick auf die eigene künstlerische Tätigkeit,wenn er/sie beobachtet, reflektiert, probiert, konzipiert etc. durchaus durchschnittlich40 St<strong>und</strong>en/Woche im Jahr, auch wenn nur e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Teil dessen imRahmen von formalen Arbeits- o<strong>der</strong> Auftragsverhältnissen passiert. Im Fragebogenwurde daher zum Zweck <strong>der</strong> Quantifizierung des Zeitausmaßes expliziert, dass alleAktivitäten <strong>und</strong> Tätigkeiten <strong>in</strong>teressieren, die im Kontext des künstlerischen Schaffensrelevant <strong>und</strong> notwendig s<strong>in</strong>d, wobei zwischen kreativ-produktiver <strong>und</strong> adm<strong>in</strong>istrativorganisatorischerArbeit unterschieden wurde. Zweitens kann die Arbeitszeit im Jahresverlaufbeträchtlichen Schwankungen unterliegen. Hier wurde um die Schätzunge<strong>in</strong>es durchschnittlichen Wochenwertes gebeten. Erfragt wurde somit e<strong>in</strong>e Selbste<strong>in</strong>schätzung<strong>der</strong> gesamten <strong>in</strong> künstlerische Arbeit <strong>in</strong>vestierten Zeit. Zusätzlich wurdeauch um die Angabe <strong>der</strong> wöchentlichen Arbeitszeit für kunstnahe, -ferne Tätigkeitengebeten, um e<strong>in</strong> Bild <strong>der</strong> Gesamtarbeitszeit zu erhalten. 356.2.3.1 GesamtarbeitszeitIm Durchschnitt arbeiten <strong>Künstler</strong>Innen pro Woche 52,1 St<strong>und</strong>en (vgl. Tabelle 85). 36Insgesamt s<strong>in</strong>d Kunstschaffende damit deutlich <strong>in</strong>tensiver erwerbstätig als die gesamteErwerbsbevölkerung. Laut Arbeitskräfteerhebung 2006 betrug die durchschnittlichetatsächlich geleistete Arbeitzeit pro Woche 34,8 St<strong>und</strong>en; werden ausschließlich Vollzeitbeschäftigtebetrachtet, liegt <strong>der</strong> Wert bei 39,5 St<strong>und</strong>en. H<strong>in</strong>gegen bestehen ke<strong>in</strong>egroßen Unterschiede zur Gruppe aller selbstständig Erwerbstätigen − hier liegt die tatsächlichewöchentliche Arbeitszeit bei 45,9 St<strong>und</strong>en; im Falle von Vollzeitbeschäftigtenwird <strong>in</strong> etwa mit 52,4 St<strong>und</strong>en <strong>der</strong> gleiche Wert wie bei den <strong>Künstler</strong>Innen erreicht.E<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen weist e<strong>in</strong>e durchschnittliche Wochenarbeitszeit von bis zu40 St<strong>und</strong>en auf <strong>und</strong> e<strong>in</strong> weiteres Viertel arbeitet m<strong>in</strong>destens 60 Wochenst<strong>und</strong>en. Gemessenan e<strong>in</strong>er vollzeitigen Arbeitswoche (m<strong>in</strong>destens 36 St<strong>und</strong>en) zeigt sich, dass84% Vollzeit arbeiten (vgl. Abbildung 38). 37 Die Teilzeitquote beträgt somit 16% <strong>und</strong> istetwas ger<strong>in</strong>ger als auf Ebene <strong>der</strong> Gesamterwerbstätigen (21,8% lt. Arbeitskräfteerhebung2006).353637Die <strong>in</strong> die Auswertung e<strong>in</strong>bezogenen Fälle wurden um Extremwerte bere<strong>in</strong>igt.Medianwert: 50 St<strong>und</strong>enIm Rahmen <strong>der</strong> Arbeitskräfteerhebung gilt üblicherweise als Teilzeitbeschäftigte/r, wer auf Basis <strong>der</strong>normalerweise pro Woche geleisteten Arbeitsst<strong>und</strong>en, e<strong>in</strong>schließlich regelmäßig geleisteter Überst<strong>und</strong>en<strong>und</strong> Mehrst<strong>und</strong>en, weniger als 36 St<strong>und</strong>en pro Woche arbeitet.Gleichzeitig ist anzumerken, dass Statistik Austria die Teilzeitquote <strong>der</strong> Erwerbstätigen zuletzt basierendauf e<strong>in</strong>er Selbstzuordnung publiziert: Anteil <strong>der</strong> Personen an den Erwerbstätigen, die bei <strong>der</strong> direktenFrage nach Arbeit <strong>in</strong> Vollzeit o<strong>der</strong> Teilzeit e<strong>in</strong>e Teilzeiterwerbstätigkeit angeben.63


Abbildung 38:Gesamte Wochenarbeitszeit nach SpartenschwerpunktBildende Kunst16,3% 83,7%Darstellende KunstFilm21,1%11,8%88,2%78,9%LiteraturMusik12,7%13,2%87,3%86,8%0% 20% 40% 60% 80% 100%Teilzeit, bis 36 Wochenst<strong>und</strong>enVollzeit <strong>und</strong> längerQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 357Kunstschaffende Frauen weisen mit 19,6% e<strong>in</strong>e höhere Teilzeitquote auf als Männermit 13,1%. Auf Seiten <strong>der</strong> Frauen stellt dies verglichen mit <strong>der</strong> Gesamtzahl <strong>der</strong> weiblichenErwerbstätigen e<strong>in</strong>e deutlich unterdurchschnittliche Rate dar (erwerbstätige Frauengesamt: 40,2%). Demgegenüber s<strong>in</strong>d männliche Kunstschaffende häufiger als aufEbene <strong>der</strong> Gesamterwerbstätigen teilzeittätig (Erwerbstätige Männer <strong>in</strong>sgesamt:6,5%;).Bestehen Betreuungspflichten, steigt die Teilzeitquote <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen auf 24%(Frauen ohne K<strong>in</strong><strong>der</strong>: 15,6%). Bei Männern ist e<strong>in</strong> diesbezüglicher Effekt nur <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gemMaße feststellbar, was darauf h<strong>in</strong>deutet, dass auch bei Kunstschaffenden die traditionellegeschlechtsspezifische Arbeitsaufteilung wirksam ist (Teilzeitquote von11,9% versus 14,3%). Im höheren Alter (ab 65 Jahren) wird die Arbeitsleistung erwartungsgemäßetwas e<strong>in</strong>geschränkt, hier ist die Teilzeitquote mit 33,7% überproportionalhoch.6.2.3.2 Arbeitszeit nach TätigkeitsartenVon den durchschnittlich 52 Wochenst<strong>und</strong>en wenden Kunstschaffende 35,5 St<strong>und</strong>en 38für künstlerische Tätigkeiten (kreativ-produktive Arbeit <strong>und</strong> adm<strong>in</strong>istrativorganisatorischeArbeit) auf. Jene, die ke<strong>in</strong>en kunstnahen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> kunstfernen Tätigkeitennachgehen, <strong>in</strong>vestieren im Mittel pro Woche 46,9 St<strong>und</strong>en. 39 Werden danebensonstige Tätigkeiten ausgeübt, reduziert sich <strong>der</strong> (mögliche) Aufwand für künstlerischeTätigkeiten auf 31,4 St<strong>und</strong>en 40 pro Woche. Insgesamt arbeiten Personen dieser Gruppeaber durchschnittlich mehr St<strong>und</strong>en pro Woche (54 St<strong>und</strong>en) als jene, die ausschließlichkünstlerisch tätig s<strong>in</strong>d (durchschnittlich 47 Wochenst<strong>und</strong>en).383940Medianwert: 35 St<strong>und</strong>enMedianwert: 45 St<strong>und</strong>enMedianwert: 30 St<strong>und</strong>en64


Insgesamt entfällt somit <strong>der</strong> größte Anteil <strong>der</strong> durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeitauf kreativ-produktive Tätigkeiten im Rahmen <strong>der</strong> künstlerischen Arbeit. Werdenausschließlich künstlerische Tätigkeiten ausgeführt, beträgt <strong>der</strong> Anteil knapp80% <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 20% entfallen auf adm<strong>in</strong>istrativ-organisatorische Tätigkeiten, wobeiFilmschaffende die wöchentliche Arbeitszeit für Adm<strong>in</strong>istratives mit im Mittel 30% vergleichsweisehoch beziffern (vgl. Abbildung 39). Demgegenüber geben MusikerInnenden vergleichsweise ger<strong>in</strong>gsten adm<strong>in</strong>istrativen Aufwand an.Abbildung 39:Verteilung <strong>der</strong> durchschnittlichen Wochenarbeitszeit nach Spartenschwerpunkt– ausschließlich künstlerische TätigkeitMusikLiteraturFilmDarstellende Kunst84,9%82,1%69,9%80,9%15,1%17,9%30,1%19,1%Bildende Kunst77,9% 22,1%0% 20% 40% 60% 80% 100%kreativ-produktive Arbeitadm<strong>in</strong>istrativ-organisatorische ArbeitQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008, n = 451, k.A. n = 68Bei jenen Kunstschaffenden, die künstlerische <strong>und</strong> kunstnahe, -ferne Tätigkeitenkomb<strong>in</strong>ieren, reduziert sich <strong>der</strong> Anteil für künstlerische Arbeit. Der Anteil für kreativproduktiveTätigkeiten an <strong>der</strong> wöchentlichen Arbeitszeit beträgt durchschnittlich gut40% (vgl. Abbildung 40). Auch <strong>der</strong> Anteil für Adm<strong>in</strong>istratives ist im Vergleich zu erstererGruppe mit r<strong>und</strong> 16% etwas ger<strong>in</strong>ger.65


Abbildung 40:Verteilung <strong>der</strong> durchschnittlichen Wochenarbeitszeit nach Spartenschwerpunkt– künstlerische <strong>und</strong> kunstnahe, -ferne TätigkeitenMusik40,3%15,1%30,7%14,0%Literatur37,5%11,3%20,6%30,5%Film44,3%19,6%18,9%17,2%Darstellende Kunst47,1%18,5%17,8%16,7%Bildende Kunst42,0% 15,8%20,6%21,6%0% 20% 40% 60% 80% 100%kreativ-produktive Arbeitkunstnahe Tätigkeitenadm<strong>in</strong>istrativ-organisatorische Arbeitkunstferne TätigkeitenQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008, n = 1.399, k.A. n = 341Frauen <strong>in</strong>vestieren anteilsmäßig <strong>in</strong> etwa gleich viel Zeitaufwand <strong>in</strong> künstlerische Tätigkeitenwie Männer. Nach Altersgruppen nimmt <strong>der</strong> Anteil für künstlerische Tätigkeitenbei über 65-Jährigen etwas zu. Parallel dazu reduziert sich auch <strong>der</strong> Aufwand für adm<strong>in</strong>istrativeAufgaben. Auch bei jenen, die ausschließlich e<strong>in</strong>er künstlerischen Tätigkeitnachgehen <strong>und</strong> dort (auch) angestellt s<strong>in</strong>d, zeigt sich, dass Adm<strong>in</strong>istratives von Seiten<strong>der</strong> ArbeitgeberInnen abgefangen wird <strong>und</strong> sie im Vergleich zu ausschließlich Selbstständigendadurch weniger belastet s<strong>in</strong>d. 16,9% <strong>der</strong> wöchentlichen Arbeitszeit wendensie für organisatorisch-adm<strong>in</strong>istrative Arbeit auf. Basiert die Tätigkeit h<strong>in</strong>gegen ausschließlichauf Selbstständigkeit, werden im Durchschnitt 22,2% dafür verwendet.Insgesamt wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Entwicklungsperspektive seitens VertreterInnen aller Spartene<strong>in</strong>e Zunahme adm<strong>in</strong>istrativer Tätigkeiten konstatiert, was die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungengr<strong>und</strong>legend verän<strong>der</strong>n würde:„Vor 30 Jahren hat man sich als <strong>Künstler</strong> noch auf se<strong>in</strong>en kreativen Output konzentrierenkönnen <strong>und</strong> jemand an<strong>der</strong>s hat sich um Vermarktung gekümmert. Dieses Systemerodiert.“ (Gruppendiskussion Musik)Vor allem <strong>in</strong> Zusammenhang mit För<strong>der</strong>ungen wird <strong>der</strong> steigende adm<strong>in</strong>istrative Aufwand<strong>in</strong> den verschiedenen Gruppendiskussionen thematisiert. E<strong>in</strong>reichungen verlangtenheute e<strong>in</strong>en wesentlich größeren adm<strong>in</strong>istrativen Aufwand, die aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innennotwendige Entbürokratisierung von För<strong>der</strong>strukturen wurde als wesentlicheVerbesserung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>situation angesprochen (vgl. Kapitel 9.1.4). Adm<strong>in</strong>istrativeTätigkeiten s<strong>in</strong>d aber auch <strong>in</strong> Zusammenhang mit <strong>der</strong> zunehmenden Selbstvermarktungvon Kunstschaffenden zu sehen. Die traditionellen Vermittlungs<strong>in</strong>stitutionen übernähmendiese Funktion immer weniger, wird kritisiert (vgl. Kapitel 10.2.2).66


6.2.4 (Dis-)Kont<strong>in</strong>uität des ArbeitensNeben dem zeitlichen Ausmaß <strong>der</strong> Beschäftigung wurde als zweiter Indikator für dieIntensität des Arbeitens die Regelmäßigkeit <strong>und</strong> Planbarkeit <strong>der</strong> Zeit<strong>in</strong>vestitionen erhoben.Erfragt wurde, <strong>in</strong>wiefern die <strong>in</strong>vestierte Zeit im beobachteten Jahresverlauf regelmäßig<strong>und</strong> planbar ist. Unterschieden wurde dabei auch hier wie<strong>der</strong>um zwischenkünstlerischer Tätigkeit <strong>und</strong> kunstnahen, -fernen Tätigkeiten.Im Ergebnis zeigt sich, dass für r<strong>und</strong> die Hälfte (47%) die <strong>in</strong>vestierte Zeit <strong>in</strong> künstlerischeTätigkeit regelmäßig ist, das heißt, es kann davon ausgegangen werden, dassbei circa <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Kunstschaffenden e<strong>in</strong>e Kont<strong>in</strong>uität des Arbeitens gegeben ist(vgl. Abbildung 41). Gut e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Befragten (36%) gibt an, dass die <strong>in</strong>vestierte Zeitzwar unregelmäßig ist, aber zum<strong>in</strong>dest relativ gut planbar. Letzteres trifft für r<strong>und</strong> 17%nicht zu, sie s<strong>in</strong>d von e<strong>in</strong>em hohen Maß an Diskont<strong>in</strong>uität betroffen, tritt doch neben dieUnregelmäßigkeit auch noch e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Planbarkeit h<strong>in</strong>zu. Beson<strong>der</strong>s betroffen hiervons<strong>in</strong>d Filmschaffende − r<strong>und</strong> 40% geben an, dass ihr Arbeiten durch unregelmäßige<strong>und</strong> wenig planbare Arbeitszeiten markiert ist.Abbildung 41: Regelmäßigkeit <strong>in</strong>vestierter Zeit nach Spartenschwerpunkt –künstlerische TätigkeitMusik42,9%42,1%15,1%Literatur47,2%37,1%15,7%Film34,3%25,5%40,2%Darstellende Kunst45,9%35,3%18,8%Bildende Kunst50,5% 34,8%14,6%0% 20% 40% 60% 80% 100%regelmäßig <strong>in</strong>vestierte Zeitunregelmäßig, aber planbare <strong>in</strong>vestierte Zeitunregelmäßig <strong>und</strong> schwer planbare <strong>in</strong>vestierte ZeitQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008, n = 1.798, k.A. n = 61Analysiert man die gegebene (Un-)Regelmäßigkeit <strong>in</strong> Abhängigkeit verschiedener Kriterien,zeigt sich e<strong>in</strong> deutlicher Zusammenhang zum Tätigkeitstyp <strong>und</strong> dem Grad <strong>der</strong>Etablierung. In Kapitel 5 wurde bereits darauf verwiesen, dass sich die Kunstschaffendenumso häufiger <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kerngruppe f<strong>in</strong>den, je etablierter die Position im Feld ist, dasheißt, sie weisen ihren ideellen <strong>und</strong> f<strong>in</strong>anziellen Schwerpunkt im künstlerischen Bereichauf. Damit geht auch e<strong>in</strong> höheres Maß bei <strong>der</strong> Kont<strong>in</strong>uität des Arbeitens e<strong>in</strong>her – jebesser also die Etablierung, desto höher die Regelmäßigkeit <strong>der</strong> <strong>in</strong>vestierten Arbeitszeit<strong>in</strong> künstlerische Tätigkeit (vgl. Tabelle 87, Tabelle 88). Auch dieser Zusammenhangkann wie<strong>der</strong> als doppelseitiger <strong>in</strong>terpretiert werden: e<strong>in</strong>e höhere Kont<strong>in</strong>uitätkünstlerischen Arbeitens führt mitunter zu e<strong>in</strong>er besseren Etablierung im Feld.67


Kont<strong>in</strong>uität <strong>und</strong> <strong>in</strong>vestierte Zeit können sich parallel verhalten, beispielsweise wenne<strong>in</strong>e regelmäßige Tätigkeit mit e<strong>in</strong>em relativ hohen St<strong>und</strong>enausmaß vorliegt. BeideBereiche können aber durchaus auch gegenläufig se<strong>in</strong>: e<strong>in</strong>e hohe Kont<strong>in</strong>uität, dasheißt, regelmäßige <strong>und</strong> planbare Arbeit kann auch auf e<strong>in</strong>em niedrigen Zeitniveau ausgeführtwerden, o<strong>der</strong> umgekehrt kann starke Diskont<strong>in</strong>uität (unregelmäßig, wenig planbar)auf e<strong>in</strong>em hohen Niveau <strong>in</strong>vestierter Arbeitszeit basieren. Die Analysen zeigen,dass hier ke<strong>in</strong> typisches Muster besteht; Ausmaß <strong>und</strong> Kont<strong>in</strong>uität <strong>der</strong> <strong>in</strong>vestierten Zeitliegen <strong>in</strong> unterschiedlichen Komb<strong>in</strong>ationsformen vor.Nach Spartenschwerpunkten treten h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> (Dis-)Kont<strong>in</strong>uität signifikante Unterschiedezutage (vgl. Abbildung 42). Insbeson<strong>der</strong>e Filmschaffende <strong>in</strong>vestieren häufigere<strong>in</strong> überdurchschnittliches Zeitausmaß 41 bei gleichzeitig ger<strong>in</strong>ger Kont<strong>in</strong>uität diesesZeite<strong>in</strong>satzes. Selbiges gilt für Darstellende <strong>Künstler</strong>Innen. Zugleich f<strong>in</strong>den sich hierauch überproportional viele, bei denen die überdurchschnittliche Zeit<strong>in</strong>vestition zwarunregelmäßig, aber immerh<strong>in</strong> planbar ist. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite ist die Zeit<strong>in</strong>vestition<strong>der</strong> LiteratInnen <strong>und</strong> MusikerInnen deutlich häufiger unterdurchschnittlich, gleichzeitigaber durch e<strong>in</strong>e hohe Regelmäßigkeit geprägt. Bildende <strong>Künstler</strong>Innen wie<strong>der</strong>um stechenaus <strong>der</strong> Gesamtgruppe durch e<strong>in</strong>en erhöhten Anteil <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ation ‚überdurchschnittlicheZeit<strong>in</strong>vestition <strong>und</strong> hohe Kont<strong>in</strong>uität’ hervor.Abbildung 42:Komb<strong>in</strong>ationen ‚Kont<strong>in</strong>uität <strong>und</strong> <strong>in</strong>vestierte Zeit’ nach SpartenschwerpunktBildende Kunst8,0%17,0%11,2%6,6%17,8%39,3%Darstellende Kunst6,3% 10,5%8,5% 12,5%24,8%37,3%Film12,7%8,8%6,9%27,5%16,7%27,5%Literatur9,4%21,3%16,5%6,4%15,7%30,7%Musik10,8%20,5%16,6%4,2%21,6%26,3%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%unterdurchschnittliche Zeit<strong>in</strong>vestition, ger<strong>in</strong>ge Kont<strong>in</strong>uitätunterdurchschnittliche Zeit<strong>in</strong>vestition, mittlere Kont<strong>in</strong>uitätunterdurchschnittliche Zeit<strong>in</strong>vestition, hohe Kont<strong>in</strong>utitätüberdurchschnittliche Zeit<strong>in</strong>vestition, ger<strong>in</strong>ge Kont<strong>in</strong>uitätüberdurchschnittliche Zeit<strong>in</strong>vestition, mittlere Kont<strong>in</strong>uitätüberdurchschnittliche Zeit<strong>in</strong>vestition, hohe Kont<strong>in</strong>utitätQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008, n = 1.798, k.A. n = 61Werden neben <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit zusätzlich kunstnahe, -ferne Tätigkeitenausgeführt, gel<strong>in</strong>gt es teilweise, Unregelmäßigkeiten im Kunstbereich durch Kont<strong>in</strong>uität41Gemessen am durchschnittlichen Anteil <strong>der</strong> pro Woche <strong>in</strong>verstierten Zeit <strong>in</strong> künstlerische Tätigkeitenan den Gesamtst<strong>und</strong>en (knapp 69%)68


<strong>in</strong> den an<strong>der</strong>en Tätigkeiten auszugleichen. Allerd<strong>in</strong>gs zeigt sich auch, dass <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe jener, die im Kunstbereich unregelmäßige <strong>und</strong> wenig planbare Arbeitszeitenvorf<strong>in</strong>den, dies signifikant häufiger auch <strong>in</strong> den kunstnahen, -fernen Tätigkeitenzutrifft. Das bedeutet, dass die ger<strong>in</strong>ge Planbarkeit im Rahmen <strong>der</strong> künstlerischenArbeit auch die Möglichkeiten <strong>und</strong> Spielräume <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Aktivitätsbereichenbee<strong>in</strong>flusst (vgl. Tabelle 86). So spricht beispielsweise e<strong>in</strong>e Darstellende <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>diese Problematik an, wenn sie schreibt:„1. Dzt. lebe ich von "Vater Staat" <strong>und</strong> darüber b<strong>in</strong> ich ziemlich froh :-) – natürlichkratzt das auch am Selbstwert :-( . 2. Durch die unregelmäßigen Engagements (zuviel um aufzuhören aber zu wenig zum Leben) kann ich nie e<strong>in</strong>en geregelten Job(kunstferne Tätigkeit) annehmen.“ (Fragebogen Nr. 470, Darstellende <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>, 39)6.3 (Dis-)Kont<strong>in</strong>uität des Arbeitens im ZeitvergleichDa sich die jeweilige Beschäftigungssituation von Jahr zu Jahr verän<strong>der</strong>n kann <strong>und</strong> dashier ausgewiesene Referenzjahr nur e<strong>in</strong>en Ausschnitt repräsentiert, wurde im Fragebogenerfragt, <strong>in</strong>wiefern die aktuelle Situation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er längerfristigen Perspektive typischist. Wie bereits e<strong>in</strong>leitend skizziert, kommen Analysen zu dem Bef<strong>und</strong>, dass imkünstlerischen <strong>und</strong> kunstnahen Arbeitsfeld zunehmende Prekarisierungstendenzenfeststellbar s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> regelmäßige Beschäftigung, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch <strong>in</strong> Form von Anstellungen,zusehends seltener wird. Im Rahmen <strong>der</strong> ExpertInnengespräche wurdedies <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> den Sparten Film <strong>und</strong> Darstellende Kunst hervorgehoben. Seitr<strong>und</strong> zehn Jahren wird e<strong>in</strong>e „Flucht aus geregelten Arbeitsverhältnissen“ (ExpertInnen<strong>in</strong>terviewFilm) beobachtet, die Anzahl selbstständiger Arbeitsverhältnisse nehme stetigzu, ungeachtet dessen, dass seitens för<strong>der</strong>geben<strong>der</strong> Institutionen <strong>und</strong> gesetzlicherRegelungen (z.B. Schauspielergesetz) Anstellungen vorgesehen s<strong>in</strong>d.„Vor zehn Jahren waren fast ausschließlich Anstellungsverhältnisse Usus, zudemgab es wesentlich mehr <strong>und</strong> besser bezahlte Arbeit.“ (Fragebogen Nr. 1487, Darstellen<strong>der</strong><strong>Künstler</strong>, 56)Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass für die relative Mehrheit <strong>der</strong> Kunstschaffenden(58%) die aktuelle Situation im Referenzjahr typisch ist. Somit weist die Mehrzahl<strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen im Zeitverlauf sowohl Beschäftigungen im künstlerischen Bereich imengeren S<strong>in</strong>ne als auch <strong>in</strong> kunstnahen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> -fernen Tätigkeiten auf <strong>und</strong> übt dieseArbeit auf Basis sowohl unselbstständiger als auch selbstständiger Arbeitsverhältnisseaus (vgl. vorige Kapitel). E<strong>in</strong>e gr<strong>und</strong>legende Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beschäftigungssituationliegt bei ca. 14% vor. Filmschaffende <strong>und</strong> Darstellende <strong>Künstler</strong>Innen s<strong>in</strong>d mit 19,6%bzw. 17,5% vergleichsweise am häufigsten davon betroffen.In erster L<strong>in</strong>ie betreffen diese Än<strong>der</strong>ungen Wechselprozesse zwischen angestellter <strong>und</strong>selbstständiger Tätigkeit. Daneben werden hier vere<strong>in</strong>zelt auch wichtige biographischeMomente (Abschluss e<strong>in</strong>es Studiums, E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Pension) angeführt.Gut e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> Befragten (28%) ist schließlich mit jährlich verän<strong>der</strong>ten Beschäftigungssituationenkonfrontiert, beson<strong>der</strong>s häufig betrifft dies Darstellende <strong>Künstler</strong>Innen(vgl. Abbildung 42). Auch jüngere Kunstschaffende, die am Beg<strong>in</strong>n ihrer beruflichenKarriere stehen, s<strong>in</strong>d signifikant häufiger betroffen. Knapp 42% dieser Gruppe f<strong>in</strong>dene<strong>in</strong>e sich von Jahr zu Jahr verän<strong>der</strong>nde Tätigkeitssituation vor.69


Abbildung 43:Beschäftigungskonstellation im Zeitvergleich nach SpartenschwerpunktMusik68,4%19,0%12,6%Literatur65,1%21,2%13,7%Film52,0%28,4%19,6%Darstellende Kunst48,0% 34,5%17,5%Bildende Kunst58,4%29,2%12,3%0% 20% 40% 60% 80% 100%typisch verän<strong>der</strong>t sich jährlich gr<strong>und</strong>legend verän<strong>der</strong>tQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 1056.4 Verhältnis des beruflichen <strong>und</strong> privaten LebensbereichsBeruf <strong>und</strong> Privatleben stellen die zwei zentralen Lebenssphären dar. Das Zusammenspielvon privater <strong>und</strong> beruflicher Sphäre bei Kunstschaffenden <strong>in</strong>teressiert nicht zuletztaufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> angesprochenen schwierigen Trennung künstlerischer Arbeit vom ‚Restdes Lebens’. E<strong>in</strong> Verschwimmen <strong>der</strong> Grenze zwischen beruflicher <strong>und</strong> privater Zeit, e<strong>in</strong>Übergehen des e<strong>in</strong>en Bereichs <strong>in</strong> den an<strong>der</strong>en <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> umgekehrt als e<strong>in</strong>e möglicheGestaltungsform <strong>der</strong> beiden Lebenssphären, wird daher − so die Ausgangsthese − von<strong>Künstler</strong>Innen beson<strong>der</strong>s häufig gewählt. Dieses Lebensführungskonzept wird <strong>in</strong> <strong>der</strong>e<strong>in</strong>schlägigen Literatur unter dem Begriff <strong>der</strong> Entgrenzung gefasst (überblickend vgl.beispielsweise Hoff 2006). Davon zu unterscheiden s<strong>in</strong>d Lebensführungskonzepte, diezum e<strong>in</strong>en auf e<strong>in</strong>er Segmentation <strong>der</strong> beiden Bereiche basieren, das heißt, die e<strong>in</strong>eTrennung <strong>und</strong> Vermeidung e<strong>in</strong>er gegenseitigen Bee<strong>in</strong>flussung anstreben. Zum an<strong>der</strong>enkann auch e<strong>in</strong>e Integration, das heißt, e<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> beiden Bereiche zue<strong>in</strong>em stimmigen Ganzen, angestrebt werden.Die Ergebnisse bestätigen die These, dass das wesentliche Lebensführungskonzept<strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen jenes <strong>der</strong> Entgrenzung darstellt. Gut die Hälfte <strong>der</strong> RespondentInnen(55%) gibt an, dass Privates <strong>und</strong> Berufliches <strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> übergehen <strong>und</strong> nicht zu trennens<strong>in</strong>d. Gut e<strong>in</strong> Drittel (36%) folgt dem Konzept <strong>der</strong> Integration, das heißt, sie versuchen,beide Bereiche zu e<strong>in</strong>em stimmigen Ganzen zu <strong>in</strong>tegrieren. Die gegenseitigeTrennung <strong>und</strong> Vermeidung <strong>der</strong> Bee<strong>in</strong>flussung bei<strong>der</strong> Bereiche trifft nur für e<strong>in</strong>e vergleichsweisekle<strong>in</strong>e Gruppe von 9% zu.Nach Geschlecht zeigen sich ke<strong>in</strong>e großen Unterschiede (vgl. Tabelle 89). Frauen versuchenetwas verstärkt, die beiden Lebensbereiche zu <strong>in</strong>tegrieren. Deutlicher ist <strong>der</strong>Unterschied nach Lebensform: So ordnen sich S<strong>in</strong>gles, die quasi ‚freigespielt’ s<strong>in</strong>d vontäglichen familiären Pflichten, wesentlich stärker als an<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> ‚Entgrenzten’e<strong>in</strong>. Jene, die <strong>in</strong> Partnerschaften leben, weisen demgegenüber vergleichsweisehöhere Werte <strong>in</strong> den beiden an<strong>der</strong>en Typen auf, wobei aber immer noch für circa70


die Hälfte die zeitliche, räumliche, <strong>in</strong>haltliche etc. Grenzziehung zwischen Beruf <strong>und</strong>Arbeit verschwimmt. Dieser Zusammenhang zeigt sich auch im Kontext <strong>der</strong> Elternschaft:K<strong>in</strong><strong>der</strong>lose entgrenzen deutlich häufiger als jene mit K<strong>in</strong>d(-ern) (vgl. Tabelle 92).Aber auch bei letzteren gibt r<strong>und</strong> die Hälfte an, das Zusammenspiel zwischen Privat<strong>und</strong> Beruf als Entgrenzung zu erleben. E<strong>in</strong>e Situation, die durchaus auch als belasten<strong>der</strong>lebt wird, wie beispielsweise e<strong>in</strong>e 46-jährige Filmschaffende ausdrückt:„Da ist immer e<strong>in</strong> schlechtes Gewissen dem e<strong>in</strong>en wie dem an<strong>der</strong>en gegenüber mitdabei. Man lernt mit den Jahren damit umzugehen, aber da ich beruflich immer sehrflexibel bleiben musste, oft länger, am Wochende o<strong>der</strong> fern me<strong>in</strong>es zu Hausesarbeiten musste, war das für uns alle als Familie oft sehr belastend. […] Man brauchtschon extrem viel Diszipl<strong>in</strong> <strong>und</strong> manchmal fast e<strong>in</strong>e gewisse Härte sich <strong>und</strong> se<strong>in</strong>enK<strong>in</strong><strong>der</strong>n gegenüber, um das durchziehen zu können.“ (Fragebogen Nr. 1565,Filmschaffende, 46)Abbildung 44:Verhältnis privater – beruflicher Lebensbereich nach Lebensformsonstige Lebensformen7,0%34,8%58,2%traditionelle Ehe11,4%38,7%49,8%nichteheliche Lebensgeme<strong>in</strong>schaft8,1%40,9%51,0%S<strong>in</strong>gle8,8% 28,7%62,6%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Segmentation Integration EntgrenzungQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.800, k.A. n = 118Der Segmentation als Lebensführungskonzept kommt <strong>in</strong>sgesamt, wie dargestellt, e<strong>in</strong>erelativ ger<strong>in</strong>ge Bedeutung zu. Überdurchschnittlich wichtig ist es jedoch bei jenenKunstschaffenden, die dem Tätigkeitstyp ‚geteiltes Leben’ folgen (müssen). Fast jede/rFünfte dieses Typs gibt an, Privates <strong>und</strong> Berufliches zu trennen (vgl. Tabelle 91). Hierist zu vermuten, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schätzung auch die Abgrenzung von ‚Brotberuf’ <strong>und</strong>Kunstarbeit e<strong>in</strong> Referenzkriterium darstellte. E<strong>in</strong>e raumzeitliche <strong>und</strong> <strong>in</strong>haltliche Trennungvon Privat <strong>und</strong> Beruf dürfte somit nicht nur Privates im engeren S<strong>in</strong>ne markieren,son<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Abgrenzung zwischen den verschiedenen parallelen beruflichenTätigkeiten vollzogen werden.6.5 Zwischenfazit• Drei Viertel <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen s<strong>in</strong>d im Laufe e<strong>in</strong>es Referenzjahres sowohl im künstlerischenBereich als auch im kunstnahen, -fernen Bereich beschäftigt, also mehrfachbeschäftigt.71


• <strong>Künstler</strong>Innen, die auch kunstnahe <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> -ferne Tätigkeiten ausüben, arbeitendabei <strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong>tensiver, das heißt, durchschnittlich mehr St<strong>und</strong>en pro Wocheals jene, die ausschließlich künstlerisch tätig s<strong>in</strong>d. Die durchschnittliche St<strong>und</strong>enanzahlfür künstlerische Tätigkeiten ist jedoch ger<strong>in</strong>ger als bei jenen, die ausschließliche<strong>in</strong>er künstlerischen Tätigkeit nachgehen.• Die Arbeitszeit von Kunstschaffenden fällt im Vergleich zur Gesamtheit <strong>der</strong> Erwerbstätigenhöher aus, nicht jedoch verglichen mit <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Selbstständigen.• Die Teilzeitquote ist bei <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen im Vergleich zu allen weiblichen Erwerbstätigenger<strong>in</strong>ger. Männliche Kunstschaffende weisen h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e etwas höhereTeilzeitrate als die Gesamtheit <strong>der</strong> Gesamterwerbstätigen auf.• Der zeitliche Aufwand für Adm<strong>in</strong>istrativ-Organisatorisches beträgt − je nach vorliegendenTätigkeitsarten − durchschnittlich zwischen r<strong>und</strong> 16% <strong>und</strong> 20% <strong>der</strong> wöchentlichenArbeitszeit.• Circa die Hälfte <strong>der</strong> RespondentInnen weist e<strong>in</strong>e Kont<strong>in</strong>uität <strong>der</strong> Zeit<strong>in</strong>vestition <strong>in</strong>künstlerische Arbeit auf. R<strong>und</strong> 17% s<strong>in</strong>d von hohen Diskont<strong>in</strong>uitäten betroffen, ihre<strong>in</strong>vestierte Zeit ist we<strong>der</strong> regelmäßig noch planbar. Verstärkt trifft dies auf Filmschaffendezu, die zudem überproportional häufig e<strong>in</strong> hohes Maß an zeitlichen Investitionenaufweisen.• Der Kunstbereich ist generell durch e<strong>in</strong>e hohe Selbstständigenquote gekennzeichnet.• Mehrfachbeschäftigungen <strong>in</strong> Form <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ation von Selbstständigkeit <strong>und</strong> Anstellungenbetreffen alle<strong>in</strong> <strong>in</strong>nerhalb des künstlerischen Bereichs 14% <strong>der</strong> RespondentInnen.Betrachtet man die Beschäftigungsformen unabhängig von den Tätigkeitsarten,so weist <strong>in</strong>sgesamt über die Hälfte <strong>der</strong> Kunstschaffenden selbstständige<strong>und</strong> auch unselbstständige Arbeitsverhältnisse im Referenzjahr auf.• Die skizzierten Situationen (h<strong>in</strong>sichtlich Mehrfachbeschäftigung <strong>in</strong> künstlerischen<strong>und</strong> kunstnahen bzw. -fernen Tätigkeiten, selbstständig <strong>und</strong> unselbstständig) ist <strong>in</strong>längerfristiger Perspektive mehrheitlich e<strong>in</strong>e typische Konstellation. Für gut e<strong>in</strong>Viertel än<strong>der</strong>t sich die Situation jährlich, wovon <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Darstellende <strong>Künstler</strong>Innen<strong>und</strong> Jüngere betroffen s<strong>in</strong>d.• Entgrenzung stellt das wesentliche Lebensführungskonzept dar, das heißt, dass <strong>in</strong>den Lebensrealitäten <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen die berufliche <strong>und</strong> die private Sphäre ü-berwiegend verschwimmen.72


7 E<strong>in</strong>kommenssituationE<strong>in</strong>e <strong>der</strong> zentralen Fragen zur Beschreibung <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> <strong>Lage</strong> Kunstschaffen<strong>der</strong> istdie E<strong>in</strong>kommenssituation. Entsprechend vorliegen<strong>der</strong> älterer Forschungsergebnisse(vgl. beispielsweise Schulz et al. 1997, Almhofer et al. 2000) weisen <strong>Künstler</strong>Innen imVergleich zur Gesamtgruppe <strong>der</strong> Erwerbstätigen unterdurchschnittliche E<strong>in</strong>kommenauf. Vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Arbeitskonstellationen von Kunstschaffenden überraschtdiese Tendenz relativ wenig, s<strong>in</strong>d <strong>Künstler</strong>Innen doch häufig mit wenig kont<strong>in</strong>uierlichenErwerbslagen konfrontiert (vgl. Kapitel 5). Auch Analysen zu neuen Erwerbsformen<strong>in</strong>sgesamt, bei denen die angesprochenen Merkmale verstärkt auftreten, belegen, dassim Vergleich zur klassischen Standardbeschäftigung nicht nur e<strong>in</strong> erhöhtes Maß anBeschäftigungsdiskont<strong>in</strong>utiät vorliegt, son<strong>der</strong>n auch unterdurchschnittliche E<strong>in</strong>kommendamit verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d (vgl. Riesenfel<strong>der</strong> / Wetzel 2008).Für die spezifische Situation von Kunstschaffenden wurde im Rahmen dieser Studiee<strong>in</strong>e differenzierte Analyse des E<strong>in</strong>kommens vorgenommen, <strong>und</strong> das E<strong>in</strong>kommen auskünstlerischer Tätigkeit, das persönliche Gesamte<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> das Haushaltse<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong> Bezug auf e<strong>in</strong> Beobachtungsjahr (2006 o<strong>der</strong> 2007) 42 abgefragt. Die klareDifferenzierung dieser drei E<strong>in</strong>kommensarten ist von großer Bedeutung für die Beurteilung<strong>der</strong> ökonomischen Situation. Beispielsweise können Kunstschaffende trotz e<strong>in</strong>essehr ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit durch zusätzliche E<strong>in</strong>kommenaus kunstfernen Tätigkeiten <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong> mittleres o<strong>der</strong> hohes persönliches Gesamte<strong>in</strong>kommenaufweisen. Aber auch ‚Vollzeit-Kunstschaffende’ mit sehr ger<strong>in</strong>gem E<strong>in</strong>kommenkönnen aufgr<strong>und</strong> ihrer Lebensumstände – beispielsweise durch e<strong>in</strong>e/n gutverdienende/n PartnerIn – e<strong>in</strong> Leben ohne ausgeprägte f<strong>in</strong>anzielle Restriktionen führen.Der Lebensstandard von Personen lässt sich daher am besten mit dem Haushaltse<strong>in</strong>kommenbzw. präziser dem Äquivalenze<strong>in</strong>kommen beschreiben.Alle E<strong>in</strong>kommensfragen waren im Fragebogen <strong>in</strong> Antwort-Klassen e<strong>in</strong>geteilt, wahrsche<strong>in</strong>lichmit e<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong> für die sehr ger<strong>in</strong>ge Antwortverweigerung, die bei all diesensensiblen Fragen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Größenordnung von knapp unter 10% liegt (164 bis 171 Antwortausfällebei 1.850 Fragebögen).<strong>Zur</strong> Absicherung <strong>der</strong> vorliegenden Ergebnisse aus den Fragebögen wurden diese mitan<strong>der</strong>en österreichischen Studien <strong>und</strong> mit amtlichen E<strong>in</strong>kommensdaten aus <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommenssteuerstatistikverglichen – die ermittelten Daten s<strong>in</strong>d dabei sehr plausibel,systematische Über- o<strong>der</strong> Unterschätzungen <strong>der</strong> hier ermittelteten Werte konnten nichtbeobachtet werden.42Die Befragung wurde Anfang 2008 durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt haben viele Kunstschaffendenoch ke<strong>in</strong>en Überblick über ihr Netto-E<strong>in</strong>kommen im Jahr 2007, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e liegen noch ke<strong>in</strong>e Steuerbescheidefür 2007 vor. An<strong>der</strong>erseits werden bei jenen Kunstschaffende, die ihr E<strong>in</strong>kommen spontanermitteln, die Ergebnisse von 2007 viel präsenter se<strong>in</strong> als jene von 2006. Aus diesen Gründen konntendie Befragten das „Referenzjahr“ (2006 o<strong>der</strong> 2007) selbst auswählen. Die kumulierten Auswirkungendieser Wahlmöglichkeit s<strong>in</strong>d ger<strong>in</strong>g (Inflation), die zu erwartenten Verzerrungen s<strong>in</strong>d ger<strong>in</strong>ger als dieVerbesserung <strong>der</strong> Datenqualität durch die Wahlmöglichkeit <strong>der</strong> ProbandInnen. 70% <strong>der</strong> Befragtenwählten das Referenzjahr 2007.73


Neben e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>en Darstellung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommenssituation werden die Ergebnisseauch für Subgruppen skizziert – die Glie<strong>der</strong>ung erfolgt unter an<strong>der</strong>em nach Geschlecht,Spartenschwerpunkt, Alter, Etablierung <strong>und</strong> weiteren Indikatoren. Wo möglichwird vergleichend auf die E<strong>in</strong>kommenssituation auf Ebene <strong>der</strong> Gesamterwerbstätigenh<strong>in</strong>gewiesen. So zeigt sich beispielsweise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geschlechterdifferenzierten Sichtweise,dass die E<strong>in</strong>kommenschancen von Frauen <strong>und</strong> Männern − wie auf gesamtgesellschaftlicherEbene − ungleich verteilt s<strong>in</strong>d. Weitere Analysen – zum Beispiel dieZusammensetzung des künstlerischen E<strong>in</strong>kommens – beenden dieses Kapitel.7.1 <strong>Zur</strong> Darstellung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensergebnisseDa die erhobene Zuordnung zu den e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>kommensklassen ke<strong>in</strong>e leicht kommunizierbare<strong>und</strong> vergleichbare Größe ist, wurde aus <strong>der</strong> Klassen-Zuordnung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommenzum Zwecke <strong>der</strong> Informationsverdichtung auf e<strong>in</strong>e (fiktive) E<strong>in</strong>kommensverteilunggeschlossen <strong>und</strong> das (arithmetische) Durchschnittse<strong>in</strong>kommen 43 , das Mediane<strong>in</strong>kommen<strong>und</strong> die Terzilgrenzen 44 ermittelt. Es werden im Folgenden diese berechnetenE<strong>in</strong>kommens<strong>in</strong>dikatoren − <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Median − dargestellt, jener Wert,<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> RespondentInnen unterschritten <strong>und</strong> von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Hälfteüberschritten wird. Der Median entspricht sozusagen dem mittleren E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong>hat den Vorteil, dass er durch ‚Ausreißer’ nach oben o<strong>der</strong> unten nicht bee<strong>in</strong>flusst wird.Für den Median ist es völlig unerheblich, ob die obersten E<strong>in</strong>kommensbezieherInnenüber e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommen von 70.000 o<strong>der</strong> 700.000 Euro verfügen.Mittels des Äquivalenze<strong>in</strong>kommens wird − wie <strong>in</strong>ternational üblich − die ökonomischeSituation von Personen im Kontext des Haushaltes beschrieben (vgl. Statistik Austria2008). Die Lebenssituation e<strong>in</strong>zelner Personen ist nicht nur durch das <strong>in</strong>dividuelle E<strong>in</strong>kommengeprägt, son<strong>der</strong>n immer auch durch das E<strong>in</strong>kommen an<strong>der</strong>er Personen imgeme<strong>in</strong>samen Haushalt. Da das erhobene gesamte Haushaltse<strong>in</strong>kommen noch nichtdie Haushaltsgröße berücksichtigt, wird e<strong>in</strong> auf Basis <strong>der</strong> Anzahl <strong>und</strong> des Alters <strong>der</strong>Haushaltsmitglie<strong>der</strong> gewichtetes Pro-Kopf-E<strong>in</strong>kommen, das Äquivalenze<strong>in</strong>kommen,berechnet. 45 Dazu wird das gesamte Haushaltse<strong>in</strong>kommen durch die Anzahl <strong>der</strong> ‚ge-434445<strong>Zur</strong> Berechnung des Durchschnittse<strong>in</strong>kommens wurde für jede E<strong>in</strong>kommensklasse <strong>der</strong> Mittelwert <strong>der</strong>Klasse angenommen <strong>und</strong> für die oberste E<strong>in</strong>kommensklasse (‚E<strong>in</strong>kommen über 60.000 Euro’) e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommenvon 75.000 Euro unterstellt.Die erste Terzilgrenze ist jener Wert, <strong>der</strong> von e<strong>in</strong>em Drittel <strong>der</strong> RespondentInnen unterschritten <strong>und</strong>von zwei Dritteln überschritten wird. Personen, die laut Befragung über „ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommen“ verfügen,wird dabei e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommen von null zugewiesen. Theoretisch könnte somit die erste Terzilgrenze auchnull se<strong>in</strong>.Die Gewichtung <strong>der</strong> Personen ist notwendig, weil e<strong>in</strong> vierköpfiger Haushalt nach allgeme<strong>in</strong>er Auffassungnicht viermal soviel E<strong>in</strong>kommen braucht wie e<strong>in</strong> S<strong>in</strong>gle, um gleich wohlhabend zu se<strong>in</strong>, <strong>und</strong> fürK<strong>in</strong><strong>der</strong> unter 14 Jahren ger<strong>in</strong>gere Ausgaben notwendig s<strong>in</strong>d. Details zu den Äquivalenzgewichten können<strong>der</strong> angeführten Fachliteratur entnommen werden.Die ‚Spielregeln’ <strong>der</strong> Verteilung des E<strong>in</strong>kommens <strong>in</strong>nerhalb des Haushalts werden dabei als ‚black box’betrachtet <strong>und</strong> nicht analysiert. Es wird e<strong>in</strong>e Gleichverteilung des gesamten Haushaltse<strong>in</strong>kommens aufalle haushaltszugehörigen Personen unterstellt.74


wichteten Köpfe’ dividiert. Konkret heißt das: Die erste Person im Haushalt hat e<strong>in</strong> Gewichtvon 1, jede weitere Person über 14 Jahren e<strong>in</strong> Gewicht von 0,5 <strong>und</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> (bis14 Jahre) e<strong>in</strong> Gewicht von 0,3. Bei e<strong>in</strong>er ‚klassischen 4-köpfigen Familie’ wird somitdas gesamte Haushaltse<strong>in</strong>kommen durch 2,1 dividiert, um das Äquivalenze<strong>in</strong>kommenfür die e<strong>in</strong>zelnen Personen zu ermitteln. Jede Person e<strong>in</strong>es Haushaltes hat somit dasgleiche Äquivalenze<strong>in</strong>kommen. Dieses beschreibt am ehesten die ökonomische Situation(‚arm – mittlere E<strong>in</strong>kommensschicht – wohlhabend <strong>und</strong> / o<strong>der</strong> reich’).7.2 E<strong>in</strong>kommens<strong>in</strong>dikatorenInsgesamt zeigen die Ergebnisse 46 , dass die E<strong>in</strong>kommensverteilungen erwartungsgemäßl<strong>in</strong>kssteil <strong>und</strong> rechtsschief s<strong>in</strong>d (vgl. Tabelle 93ff) <strong>und</strong> das Durchschnittse<strong>in</strong>kommen‚nach oben verzerrt’ ist, das heißt deutlich höher als <strong>der</strong> Median liegt.Die folgende Tabelle 6 fasst die Ergebnisse im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> zuvor beschriebenen E<strong>in</strong>kommensdef<strong>in</strong>itionenzusammen. Dabei zeigt sich, dass e<strong>in</strong> Drittel aller RespondentInnen(1. Terzilgrenze) aus ihrer künstlerischen Tätigkeit ke<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> nur e<strong>in</strong> sehr ger<strong>in</strong>gesE<strong>in</strong>kommen (2.203 Euro) im Referenzjahr erzielte. Infolge an<strong>der</strong>er kunstnaher<strong>und</strong>/o<strong>der</strong> kunstferner E<strong>in</strong>kommensquellen steigt das persönliche Netto-Gesamte<strong>in</strong>kommen im unteren E<strong>in</strong>kommensdrittel <strong>der</strong> Kunstschaffenden auf 8.359Euro – die/<strong>der</strong> ‚mittlere Kunstschaffende’ (‚Median’) verfügte im Referenzjahr über e<strong>in</strong>E<strong>in</strong>kommen von 12.400 Euro. Das Durchschnittse<strong>in</strong>kommen betrug 16.182 Euro.Tabelle 6:E<strong>in</strong>kommens<strong>in</strong>dikatoren (alle Befragten), <strong>in</strong> EURPersönliches Gesamte<strong>in</strong>kommenPersönliches E<strong>in</strong>kommenaus künstlerischerTätigkeitÄquivalenze<strong>in</strong>kommenDurchschnittse<strong>in</strong>kommen 16.182 8.349 15.030Median 12.400 4.532 12.4001. Terzilgrenze 8.359 2.203 8.7422. Terzilgrenze 17.827 8.073 17.329Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; persönliches E<strong>in</strong>kommen n = 1.679, persönlichesE<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit n = 1.686, Äquivalenze<strong>in</strong>kommen n = 1.684Kunstschaffende s<strong>in</strong>d laut Befragung ungefähr zur Hälfte ausschließlich selbstständigerwerbstätig, zur an<strong>der</strong>en Hälfte auch unselbstständig beschäftigt (vgl. Kapitel 6.1). E<strong>in</strong>Vergleich mit den Selbstständigen <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>in</strong>sgesamt leidet unter <strong>der</strong> <strong>in</strong>homogenenZusammensetzung dieser Gruppe – <strong>der</strong> Bogen reicht von Neuen Selbstständigenüber FreiberuflerInnen bis h<strong>in</strong> zu Gewerbetreibenden, manchmal werden auch dieLandwirtInnen h<strong>in</strong>zugezählt. Unter diesem sehr weit gefassten Begriff <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommenssteuerstatistikwurden im Jahr 2005 <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> r<strong>und</strong> 800.000 Veranlagungsfälle46Die Orig<strong>in</strong>aldaten wurden verschiedenen Plausibilitätstests unterzogen. Beispielsweise mußte daspersönliche Gesamte<strong>in</strong>kommen zum<strong>in</strong>dest gleich groß se<strong>in</strong> wie jenes aus künstlerischer Tätigkeit (Annahme:Die übrigen E<strong>in</strong>künfte s<strong>in</strong>d nicht negativ). Sehr wenige Fragebögen (circa 1%) haben diesePrüfung nicht bestanden, die E<strong>in</strong>kommensdaten dieser Fragebögen wurden auf ‚miss<strong>in</strong>g’ gesetzt <strong>und</strong>somit nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Auswertung berücksichtigt.75


verzeichnet, das durchschnittliche ‚Nettoe<strong>in</strong>kommen’ (zu versteuerndes E<strong>in</strong>kommenabzüglich E<strong>in</strong>kommenssteuer) betrug 18.850 Euro (vgl. E<strong>in</strong>kommenssteuerstatistik2005, Steuer- <strong>und</strong> Nullfälle, Tab. 1.1) 47 . Dieses Durchschnittse<strong>in</strong>kommen von Selbstständigenfällt damit um knapp 17% höher aus als das <strong>der</strong> befragten Kunstschaffendenim Referenzjahr.In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> unselbstständig Beschäftigten betrug das mittlere Netto-E<strong>in</strong>kommen(Median) im Jahr 2006 <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> 17.088 Euro 48 <strong>und</strong> ist somit um 38% höher alsjenes hier ermittelte für die Kunstschaffenden. Bei diesem Vergleich ist jedoch zu berücksichtigen,dass das mittlere Netto-E<strong>in</strong>kommen jener kle<strong>in</strong>en Gruppe von Kunstschaffenden,die ihre künstlerische Tätigkeit ausschließlich unselbstständig ausführen,bei 19.643 Euro liegt <strong>und</strong> damit se<strong>in</strong>erseits um 15% höher ist als jenes <strong>der</strong> Gesamtheit<strong>der</strong> unselbstständig Beschäftigten.Von den Personene<strong>in</strong>kommen kann, wie erwähnt, nicht unmittelbar auf den Lebensstandardgeschlossen werden, dabei s<strong>in</strong>d die Anzahl <strong>der</strong> weiteren im geme<strong>in</strong>samenHaushalt lebenden Personen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en persönliche E<strong>in</strong>kommen zu berücksichtigen.Durch die E<strong>in</strong>beziehung haushaltsbezogener Daten wurden – wahrsche<strong>in</strong>lich erstmals<strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> – auch die Äquivalenze<strong>in</strong>kommen <strong>der</strong> Kunstschaffenden ermittelt. DenErgebnissen zufolge lebte im Referenzjahr e<strong>in</strong> Drittel aller Kunstschaffenden <strong>in</strong> Haushalten,<strong>der</strong>en gewichtetes Pro-Kopf-E<strong>in</strong>kommen weniger als 8.742 Euro betrug. An<strong>der</strong>erseitsverfügte das obere Drittel <strong>der</strong> Kunstschaffenden (2. Terzilgrenze) über e<strong>in</strong> Ä-quivalenze<strong>in</strong>kommen von über 17.329 Euro. Durchschnittlich (arithmetisches Mittel)erzielte e<strong>in</strong>/e <strong>Künstler</strong>In e<strong>in</strong> Äquivalenze<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe 15.030 Euro. DieserDurchschnittswert wird jedoch durch e<strong>in</strong>ige wenige relativ reiche Kunstschaffende nachoben verzerrt, so hatte die Hälfte aller Kunstschaffenden weniger als 12.400 Euro imBeobachtungsjahr zur Verfügung.Insgesamt beträgt das mittlere Äquivalenze<strong>in</strong>kommen <strong>der</strong> Kunstschaffenden im hiererfassten Referenzjahr somit r<strong>und</strong> 1.000 Euro pro Monat <strong>und</strong> liegt damit nur knappüber <strong>der</strong> Armutsgefährdungsgrenze 49 (2006: 893 Euro monatlich), aber deutlich unterdem mittleren Äquivalenze<strong>in</strong>kommen <strong>der</strong> österreichischen Gesamtbevölkerung (2006:monatlich 1.488 Euro).Insgesamt über e<strong>in</strong> Drittel (37%) aller Kunstschaffenden verfügte über e<strong>in</strong> Äquivalenze<strong>in</strong>kommenunter <strong>der</strong> Armutsgefährdungsgrenze – <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung beträgtdiese Quote 12,6%. Die Armutsgefährdungsquote <strong>der</strong> Kunstschaffenden ist somitdreimal so hoch wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung <strong>und</strong> fünfmal so groß wie jene <strong>der</strong> Erwerbstätigen<strong>in</strong>sgesamt (7%).474849Quelle: Statistik Austria (2008), E<strong>in</strong>kommenssteuerstatistik 2005: 56Quelle: Arbeiterkammer 2008: 261: Nettojahrese<strong>in</strong>kommen <strong>der</strong> unselbstständig Erwerbstätigen lt.Statistik Austria, Lohnsteuerstatistik <strong>und</strong> sozialstatistische Auswertungen. Das Nettojahrese<strong>in</strong>kommenfür unselbstständig Erwerbstätige laut EU-SILC beträgt 16.603 Euro (Statistik Austria 2008: 81).Armutsgefährdung liegt vor, wenn das Äquivalenze<strong>in</strong>kommen ger<strong>in</strong>ger ist als 60% des Medians. VonArmut wird üblicherweise gesprochen, wenn neben E<strong>in</strong>kommensarrmut auch noch nicht monetäre sozialeAusgrenzung vorliegt (vgl. Sozialbericht 2003 <strong>und</strong> Statistik Austria 2008).76


7.3 E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Ergebnisse im Vergleich zu an<strong>der</strong>enDatenquellenDie vorliegenden E<strong>in</strong>kommensergebnisse wurden mit älteren Studien aus dem Kunstbereichals auch allgeme<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>kommensdaten abgeglichen. Dabei ist vorweg daraufh<strong>in</strong>zuweisen, dass solche Vergleiche gewissen E<strong>in</strong>schränkungen unterliegen. So bestehen<strong>in</strong> älteren Studien zur <strong>sozialen</strong> <strong>Lage</strong> Differenzen im H<strong>in</strong>blick auf die Auswahl<strong>der</strong> befragten <strong>Künstler</strong>Innen <strong>und</strong> auch die Erhebungsmethoden <strong>und</strong> die E<strong>in</strong>kommensdef<strong>in</strong>itions<strong>in</strong>d nicht exakt gleich. Ähnliches gilt <strong>in</strong> Bezug auf die Steuerstatistik; auchhier s<strong>in</strong>d gewisse Unschärfen zu berücksichtigen (s.u.). Ungeachtet dessen erlaubt e<strong>in</strong>solch vergleichen<strong>der</strong> Blick e<strong>in</strong>e Verortung <strong>der</strong> hier vorliegenden Ergebnisse.• Vergleich zu früheren Studien zur <strong>sozialen</strong> <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> KunstschaffendenDie Studie von Almhofer et al. (2000) zur <strong>sozialen</strong> Situation kunstschaffen<strong>der</strong> Frauenzeigte, dass 58% <strong>der</strong> kunstschaffenden Frauen im September 1998 mit e<strong>in</strong>em monatlichenNettoe<strong>in</strong>kommen von unter öS 10.000,- auskommen mussten (Almhofer et al.2000, Abb. 44). Dieser Anteil (weniger als 10.000 Euro im Jahr) hat sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> hiervorliegenden Studie auf knapp unter 50% reduziert. Allerd<strong>in</strong>gs wird diese leichte Verbesserung<strong>der</strong> nom<strong>in</strong>ellen E<strong>in</strong>kommenssituation <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen durch die Inflationüberkompensiert, so dass die Reale<strong>in</strong>kommen <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen wahrsche<strong>in</strong>lich leichtgesunken s<strong>in</strong>d.Auch im Vergleich zu den Ergebnissen von Schulz et al. (1997) für die Gruppe <strong>der</strong> Bildenden<strong>Künstler</strong>Innen deutet vieles darauf h<strong>in</strong>, dass sich die nom<strong>in</strong>ale E<strong>in</strong>kommenssituation<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitraum von circa zehn Jahren nicht verbessert hat. Laut Schulz(1997: 94) wiesen beispielsweise 40% <strong>der</strong> hauptberuflichen Kunstschaffenden e<strong>in</strong> Nettogesamte<strong>in</strong>kommenvon unter öS 10.000,- pro Monat auf; zehn Jahre später verfügten50% <strong>der</strong> Bildenden <strong>Künstler</strong>Innen über e<strong>in</strong> sehr ähnlich def<strong>in</strong>iertes Nettogesamte<strong>in</strong>kommenvon unter 10.000,- Euro im Jahr. Wenn mit 14 Monatse<strong>in</strong>kommen pro Jahrgerechnet wird, ist diese E<strong>in</strong>kommensgrenze sozusagen exakt gleich geblieben, bei<strong>der</strong> Annahme von zwölf Monatse<strong>in</strong>kommen pro Jahr ist dieser Wert <strong>in</strong> r<strong>und</strong> zehn Jahrenum nur 15% gestiegen – e<strong>in</strong> Wert unter <strong>der</strong> Inflationsrate <strong>und</strong> auch unter <strong>der</strong> gesamtgesellschaftlichenE<strong>in</strong>kommensentwicklung.• Vergleich zu den <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommenssteuerstatistik erfassten KunstschaffendenDie E<strong>in</strong>kommensangaben dieser Studie wurden erstmals <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> auch mit denamtlichen Daten <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommenssteuerstatistik verglichen. 50 Da 48% <strong>der</strong> Befragten50Die E<strong>in</strong>kommenssteuerstatistik wird auf Basis <strong>der</strong> ÖNACE 2003 (6 Steller) gruppiert. Auch wenn dieseZuordnung nicht exakt mit unserer <strong>Künstler</strong>Innendef<strong>in</strong>ition übere<strong>in</strong>stimmt, so wird im Wesentlichendoch die gleiche Gr<strong>und</strong>gesamtheit erfasst. Als Vergleichsgruppe wurden die Selbstständigen mit künstlerischen<strong>und</strong> schriftstellerischen Tätigkeiten (circa 19.000 Personen) herangezogen. Abweichungen <strong>in</strong><strong>der</strong> hier ermittelten Zahl <strong>und</strong> <strong>der</strong> geschätzten Gr<strong>und</strong>gesamtheit auf Basis <strong>der</strong> Volkszählungsdaten werdenauf unterschiedliche Def<strong>in</strong>itionen zurückzuführen se<strong>in</strong>. Offensichtlich ist die steuerstatistische Zuordnungzu den Kunstschaffenden nicht so eng wie im Rahmen <strong>der</strong> Volkszählung, wo <strong>der</strong> jeweiligeHauptberuf erfasst wird. Beispielsweise könnte e<strong>in</strong>/e ArbeitnehmerIn mit e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen, e<strong>in</strong>kom-77


ausschließlich selbstständig (künstlerische, kunstnahe <strong>und</strong> -ferne Tätigkeiten) <strong>und</strong> weitere51% sowohl selbstständig als auch unselbstständig beschäftigt waren, müssten99% <strong>der</strong> Befragten <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommenssteuerstatistik erfasst se<strong>in</strong>. 51Vergleicht man zunächst auf Ebene des persönlichen Gesamte<strong>in</strong>kommens, verfügtendie <strong>Künstler</strong>Innen laut vorliegen<strong>der</strong> Befragung über e<strong>in</strong> persönliches Jahresnettoe<strong>in</strong>kommenvon durchschnittlich knapp über 16.000 Euro. Laut e<strong>in</strong>er Son<strong>der</strong>auswertung<strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommenssteuerstatistik 2004 bezogen die dar<strong>in</strong> als <strong>Künstler</strong>Innen erfasstenPersonen e<strong>in</strong> jährliches steuerpflichtiges E<strong>in</strong>kommen von r<strong>und</strong> 26.000 Euro.Zu beachten ist jedoch, dass die <strong>Künstler</strong>Innen laut E<strong>in</strong>kommenssteuerstatistik zu fastzwei Dritteln auch, o<strong>der</strong> sogar überwiegend, E<strong>in</strong>künfte aus nichtselbstständiger Arbeitaufweisen. Die E<strong>in</strong>künfte aus nichtselbstständiger Arbeit s<strong>in</strong>d dabei <strong>in</strong> Summe dreimalso groß wie die E<strong>in</strong>künfte aus selbstständiger Arbeit. Diese mehrfach beschäftigten(selbstständig <strong>und</strong> unselbstständig) Kunstschaffenden s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Befragungvergleichsweise ger<strong>in</strong>ger vertreten (52%; mit Disparitäten zwischen den Sparten,vgl. Kapitel 6.1). Diese Abweichung ist wahrsche<strong>in</strong>lich auf den breiteren Begriff <strong>der</strong>Kunstschaffenden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Steuerstatistik zurückzuführen, da die ‚Nebenerwerbskunstschaffenden’<strong>der</strong> Steuerstatistik sicherlich auch über an<strong>der</strong>e E<strong>in</strong>künfte verfügen.Vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> dieser unterschiedlichen Zusammensetzung <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>gesamtheitwurde daher e<strong>in</strong> Korrekturfaktor von 10% implementiert; <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne beträgtdas steuerpflichtige E<strong>in</strong>kommen nicht r<strong>und</strong> 26.000 Euro son<strong>der</strong>n r<strong>und</strong> 23.000 Euro.Nach Abzug <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommenssteuer verbleibt e<strong>in</strong> durchschnittliches Nettoe<strong>in</strong>kommenvon r<strong>und</strong> 18.000 Euro – also e<strong>in</strong> Wert, <strong>der</strong> e<strong>in</strong> wenig über jenem liegt, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Befragungermittelt wurde (16.182 Euro).Der leicht höhere Durchschnittswert <strong>in</strong> <strong>der</strong> Steuerstatistik war zu erwarten, weil e<strong>in</strong>igeKunstschaffende mit sehr ger<strong>in</strong>gem E<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Steuerstatistik nicht erfasst se<strong>in</strong>werden. Wenn die Hypothese <strong>der</strong> Nichterfassung stimmt, dann haben die <strong>Künstler</strong>Innen<strong>in</strong> <strong>der</strong> Befragung ihr persönliches Gesamte<strong>in</strong>kommen − zum<strong>in</strong>dest im Durchschnitt− ziemlich korrekt angegeben.Ähnliches gilt für E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit. Laut Befragung beträgt diesesim Referenzjahr durchschnittlich r<strong>und</strong> 8.350 Euro <strong>und</strong> wird hauptsächlich von E<strong>in</strong>künftenaus selbstständiger Tätigkeit determ<strong>in</strong>iert. Nur 14% <strong>der</strong> RespondentInnen bezogenauch künstlerische E<strong>in</strong>künfte aus nichtselbstständiger Arbeit, weitere 5% lukriertenihr künstlerisches E<strong>in</strong>kommen ausschließlich aus nichtselbstständiger Tätigkeit(diese E<strong>in</strong>kommen liegen weit über dem Durchschnitt). Das durchschnittliche E<strong>in</strong>kommenaus künstlerischer Tätigkeit jener Kunstschaffenden, die ausschließlich selbständigerwerbstätig s<strong>in</strong>d, beträgt circa 6.700 Euro.menssteuerpflichtigen künstlerischen Zusatze<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Steuerstatistik erfasst se<strong>in</strong>, aber nichtzu den Kunstschaffenden im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Volkszählung zählen (vgl. Kapitel 2.3).51‚Müssten’ deshalb, weil wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> Befragten aufgr<strong>und</strong> ihres ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>kommens ausselbstständiger Beschäftigung ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>kommenssteuererklärungen abgeben müssen.78


Als Vergleichsgröße kann das selbstständige E<strong>in</strong>kommen <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen <strong>der</strong> Steuerstatistikherangezogen werden. 52 Dieser Vergleichswert liegt bei circa 7.200 Euro<strong>und</strong> somit nur ger<strong>in</strong>gfügig höher als <strong>in</strong> den Befragungsergebnissen. 53Das Äquivalenze<strong>in</strong>kommen liegt <strong>in</strong> amtlichen Statistiken nicht vor <strong>und</strong> kann deshalbauch nicht überprüft werden. 54 Es ist aber davon auszugehen, dass auch die Angabenüber das Haushaltse<strong>in</strong>kommen nicht stärker von <strong>der</strong> Realität abweichen als die Angabenüber Personene<strong>in</strong>kommen.In Summe gibt es ke<strong>in</strong>e relevanten H<strong>in</strong>weise darauf, dass die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Befragung genanntenE<strong>in</strong>kommen ger<strong>in</strong>ger s<strong>in</strong>d als jene <strong>in</strong> <strong>der</strong> Steuerstatistik, 55 aber auch e<strong>in</strong>e systematischeÜberschätzung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommen ersche<strong>in</strong>t unwahrsche<strong>in</strong>lich. Insgesamtsche<strong>in</strong>en die Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung im Vergleich zu jenen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommenssteuerstatistiksehr plausibel zu se<strong>in</strong>.7.4 E<strong>in</strong>kommen von SubgruppenIm Folgenden werden die E<strong>in</strong>kommens<strong>in</strong>dikatoren für verschiedene Subgruppen dargestellt.<strong>Zur</strong> Steigerung <strong>der</strong> Übersichtlichkeit <strong>und</strong> Lesbarkeit wird hier primär auf denMedianwert Bezug genommen, alle dazugehörigen Tabellen − mit den weiteren E<strong>in</strong>kommens<strong>in</strong>dikatoren− f<strong>in</strong>den sich im Tabellenanhang (vgl. Tabelle 101ff).• E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> GeschlechtIn <strong>Österreich</strong> verfügen Frauen <strong>in</strong> fast allen Bereichen über deutlich ger<strong>in</strong>gere E<strong>in</strong>kommenals Männer (vgl. Geisberger 2007). Diese E<strong>in</strong>kommensnachteile für Frauen tretenauch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Kunstschaffenden auf (vgl. Abbildung 45). Diegeschlechtsspezfische E<strong>in</strong>kommensdifferenz beträgt hier r<strong>und</strong> 30% <strong>und</strong> liegt damit <strong>in</strong><strong>der</strong> gleichen Größenordnung wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung – das bedeutet, dass<strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen im Mittel jährlich r<strong>und</strong> 30% weniger E<strong>in</strong>kommen beziehen als ihre männlichenKollegen. E<strong>in</strong>kommensrelevante Faktoren wie Arbeitszeit o<strong>der</strong> Qualifikationspielen im Kunstbereich allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Rolle. <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen arbeiten deutlichseltener Teilzeit als Frauen <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung <strong>und</strong> ihre Zeit<strong>in</strong>vestitionen s<strong>in</strong>ddenen <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong> sehr ähnlich (vgl. Kapitel 6.2.3). Auch h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> formalenAusbildung s<strong>in</strong>d <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen nicht schlechter gestellt als <strong>Künstler</strong> (vgl. Kapitel 4.1).52535455Diese Größe könnte zwar auch an<strong>der</strong>e selbstständige E<strong>in</strong>kommen enthalten, <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss dieser Verzerrungwird aber ger<strong>in</strong>g se<strong>in</strong>.Das leicht ger<strong>in</strong>gere persönliche Durchschnittse<strong>in</strong>kommen <strong>der</strong> ausschließlich selbstständig Kunstschaffendenaus künstlerischer Tätigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Befragung kann plausibel mit e<strong>in</strong>er größeren Anzahlvon ‚Nullfällen’ <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em etwas e<strong>in</strong>schränken<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>kommensbegriff (nur selbstständige E<strong>in</strong>kommenaus künstlerischer Tätigkeit) erklärt werden. E<strong>in</strong> mögliches Gegenargument stellen die ‚Nebenerwerbskunstschaffenden’<strong>der</strong> Steuerstatistik dar, die wahrsche<strong>in</strong>lich nur unterdurchschnittliche E<strong>in</strong>kommenaus selbständiger Beschäftigung aufweisen.Die EU-SILC-Statistik ist aufgr<strong>und</strong> ihrer kle<strong>in</strong>en Stichprobe für Kunstschaffende nicht auswertbar.E<strong>in</strong>e gewisse Unsicherheit besteht natürlich über den ‚Abschlagsfaktor’ von 10%.79


Im Kunstbereich ist somit die Erklärungkraft dieser Faktoren ger<strong>in</strong>ger e<strong>in</strong>zustufen alsauf Ebene <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung.Am größten ist die geschlechtsspezifische Differenz bei den E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischerTätigkeit − Frauen erzielten im Beobachtungsjahr im Mittel 3.526 Euro <strong>und</strong> somitum 35% weniger als ihr männlicher Kollegen (5.459 Euro).Demgegenüber weisen Frauen relativ höhere E<strong>in</strong>kommen aus kunstnahen <strong>und</strong> kunstfernenTätigkeiten auf. So reduziert sich die E<strong>in</strong>kommensdifferenz auf Ebene des persönlichenGesamte<strong>in</strong>kommens gegenüber männlichen Kunstschaffenden auf 26%. ImReferenzjahr lag das mittlere E<strong>in</strong>kommen bei 10.700 Euro, für Männer betrug <strong>der</strong> korrespondierendeWert 14.500 Euro. Allerd<strong>in</strong>gs ist auch darauf zu verweisen, dass <strong>in</strong> denoberen E<strong>in</strong>kommensschichten dieser Unterschied zu Ungunsten <strong>der</strong> Frauen zunimmt,was sich auf Ebene des Durchschnittse<strong>in</strong>kommens spiegelt: dieses fällt nämlich für<strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen um 31% niedriger aus als für <strong>Künstler</strong>.Abbildung 45:E<strong>in</strong>kommen von Frauen <strong>und</strong> Männern (Mediane)€ 16.000€ 14.000€ 12.000€ 10.000€ 8.000€ 6.000€ 4.000€ 2.000€ 0Frauen Männer GesamtPersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt (netto)PersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommenaus künstlerischerTätigkeit (netto)Äquivalenze<strong>in</strong>kommenQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Auf Basis von Äquivalenze<strong>in</strong>kommen reduziert sich die E<strong>in</strong>kommensdifferenz erwartungsgemäßdeutlich, weil zumeist Frauen <strong>und</strong> Männer e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Haushaltbilden. Durch die Betrachtung <strong>der</strong> Haushaltsebene kommt es zu e<strong>in</strong>em deutlichenAusgleich <strong>der</strong> geschlechtsspezifischen E<strong>in</strong>kommensdisparitäten – zum<strong>in</strong>dest auf statistischerEbene. 56Diese Reduktion <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensdifferenz zwischen den Geschlechtern beläuft sichbeim mittleren E<strong>in</strong>kommen auf 5% (mittleres Äquivalenze<strong>in</strong>kommen für Frauen 12.100Euro, für Männer 12.700 Euro). Allerd<strong>in</strong>gs sche<strong>in</strong>en <strong>in</strong> oberen E<strong>in</strong>kommensschichten56Gäbe es nur Haushalte mit e<strong>in</strong>er Frau <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Mann (<strong>und</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>n), so wäre das Äquivalenze<strong>in</strong>kommenvon Frauen <strong>und</strong> Männern, unabhängig von <strong>der</strong>en persönlichen E<strong>in</strong>kommen, exakt gleich.Tatsächlich leben Frauen aber häufiger alle<strong>in</strong> als Männer, bei den ehelichen <strong>und</strong> nichtehelichen Lebensgeme<strong>in</strong>schaftenüberwiegen Männer (vgl. Kapitel 3.3). Die tatsächliche E<strong>in</strong>kommensumverteilung<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Haushaltes kann bei dieser Betrachtung nicht näher thematisiert werden.80


mehr <strong>Künstler</strong> als <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen zu leben – die E<strong>in</strong>kommensdifferenz im oberen E<strong>in</strong>kommensbereich(zweite Terzilgrenze) erhöht sich auf 14%. Die Hälfte aller <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen(<strong>und</strong> fast die Hälfte aller <strong>Künstler</strong>) verfügte über e<strong>in</strong> monatliches Äquivalenze<strong>in</strong>kommenvon unter 1.000 Euro monatlich <strong>und</strong> lebt somit ‚<strong>in</strong> eher bescheidenen Verhältnissen’.• E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> SpartenschwerpunktNach Spartenschwerpunkt <strong>der</strong> Kunstschaffenden betrachtet, zeigen sich je nach E<strong>in</strong>kommensdef<strong>in</strong>itionUnterschiede. Allerd<strong>in</strong>gs ist ke<strong>in</strong>e Sparte immer bei den höchsteno<strong>der</strong> niedrigsten E<strong>in</strong>kommen dabei. Die Sparte Film ist im Vergleich bei allen E<strong>in</strong>kommenskategorienrelativ weit vorne (vgl. Abbildung 46).Die E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit s<strong>in</strong>d bei Kunstschaffenden <strong>in</strong> den SchwerpunktenDarstellende Kunst <strong>und</strong> Film vergleichsweise am höchsten (Median gut 8.000Euro). Dies s<strong>in</strong>d jene beiden Sparten, <strong>in</strong> denen sich auch die relativ größten Kerngruppenvon Kunstschaffenden f<strong>in</strong>den, also von Personen, die auch ihren f<strong>in</strong>anziellenSchwerpunkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit verorten <strong>und</strong> bei denen auch Anstellungsverhältnisse<strong>in</strong> nennenswerterem Ausmaß auftreten (vgl. Kapitel 5.4.3). Für Bildende<strong>Künstler</strong>Innen <strong>und</strong> LiteratInnen ergeben sich demgegenüber die vergleichsweise ger<strong>in</strong>gstenE<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit – das mittlere Jahrese<strong>in</strong>kommen lagim Referenzjahr jeweils <strong>in</strong> <strong>der</strong> Größenordnung von r<strong>und</strong> 3.000 Euro.Kunstschaffende <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sparte Musik erreichen zwar nur mittelmäßige E<strong>in</strong>kommen auskünstlerischer Tätigkeit, gleichzeitig liegen hier aber die höchsten persönlichen Gesamte<strong>in</strong>kommenvor. Ihr mittleres E<strong>in</strong>kommen aus kunstnahen <strong>und</strong> kunstfernen Tätigkeitenlag im Referenzjahr bei r<strong>und</strong> 15.000 Euro, ihr mittleres Gesamte<strong>in</strong>kommen beiknapp über 19.000 Euro. Die Bedeutung kunstnaher <strong>und</strong> -ferner Tätigkeiten tritt auchbei den LiteratInnen auf, <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>kommen aus solchen Quellen größer s<strong>in</strong>d als dieE<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit <strong>und</strong> die über e<strong>in</strong> gesamtes persönliches Jahrese<strong>in</strong>kommenvon r<strong>und</strong> 13.100 Euro verfügten. Das vergleichsweise ger<strong>in</strong>gste mittlereGesamte<strong>in</strong>kommen im Referenzjahr ergibt sich für die Gruppe <strong>der</strong> Bildenden <strong>Künstler</strong>Innen(circa 10.600 Euro).81


Abbildung 46:E<strong>in</strong>kommen nach Spartenschwerpunkt (Mediane)€ 25.000€ 20.000PersönlichesE<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt (netto)€ 15.000€ 10.000€ 5.000PersönlichesE<strong>in</strong>kommen auskünstlerischerTätigkeit (netto)Äquivalenze<strong>in</strong>kommen€ 0BildendeKunstDarstellendeKunstFilm Literatur MusikQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Die Äquivalenze<strong>in</strong>kommen s<strong>in</strong>d im Spartenvergleich relativ ausgeglichen, nur die Filmschaffendenweisen mit e<strong>in</strong>em mittleren Äquivalenze<strong>in</strong>kommen von über 17.000 Euroe<strong>in</strong>en etwas höheren Lebensstandard auf als die übrigen Kunstschaffenden (r<strong>und</strong>12.000 Euro).Innerhalb <strong>der</strong> Sparten ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensunterschied zwischen den Geschlechtern <strong>in</strong>vielen Fällen nicht signifikant. Der deutlichste Unterschied beim E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischerTätigkeit liegt bei den Bildenden <strong>Künstler</strong>Innen vor. In dieser Sparte erzielenFrauen nur knapp die Hälfte (52%) des E<strong>in</strong>kommens ihrer männlichen Kollegen, <strong>in</strong>allen an<strong>der</strong>en Sparten ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensrückstand <strong>der</strong> Frauen deutlich ger<strong>in</strong>ger bzw.teilweise erzielen Frauen auch höhere E<strong>in</strong>kommen – diese Werte s<strong>in</strong>d aber nicht signifikant(vgl. Tabelle 101).Beim persönlichen Gesamte<strong>in</strong>kommen ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensrückstand <strong>der</strong> Frauen <strong>in</strong>je<strong>der</strong> Sparte für sich e<strong>in</strong> wenig ger<strong>in</strong>ger als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>gesamtheit – offensichtlichs<strong>in</strong>d <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen verstärkt <strong>in</strong> den Sparten mit <strong>in</strong>sgesamt ger<strong>in</strong>gerem E<strong>in</strong>kommensniveaustätig.• E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> AlterDie E<strong>in</strong>kommensentwicklung nach Alter ist <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> typischerweise markiert durche<strong>in</strong> vergleichsweise ger<strong>in</strong>ges, aber deutlich steigendes E<strong>in</strong>kommen bis circa 30–35Jahre 57 , danach folgt e<strong>in</strong>e sanfte Aufwärtsentwicklung (vgl. Arbeiterkammer 2008:256ff). Die hier vorliegenden Daten für die Kunstschaffenden lassen zwar ke<strong>in</strong>enRückschluss über die E<strong>in</strong>kommensentwicklung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Lebensperspektive zu, siespiegeln jedoch gesamtgesellschaftliche Muster wi<strong>der</strong> − so zeigen sich erwartungsge-57Der <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grafik ausgewiesene Effekt bei den <strong>Künstler</strong>Innen ist aber auch auf e<strong>in</strong>en höheren Frauenanteilbei den unter 35-jährigen Kunstschaffenden zurückzuführen.82


mäß zwischen Alter <strong>der</strong> Kunstschaffenden <strong>und</strong> E<strong>in</strong>kommen signifikante Zusammenhänge(vgl. Abbildung 47).Das mittlere E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit erreicht <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Altersgruppee<strong>in</strong>en Wert von über 6.000 Euro <strong>und</strong> reduziert sich bei den älteren Kunstschaffenden(über 65 Jahre) deutlich auf r<strong>und</strong> 2.000 Euro. Dies deutet darauf h<strong>in</strong>, dass Kunstschaffendeim Alter weniger künstlerische Leistungen erbr<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest verkaufenkönnen. Auch <strong>der</strong> Verkauf von o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e E<strong>in</strong>nahmen aus früher geschaffenenKunstwerken (beispielsweise Tantiemen) sche<strong>in</strong>en ke<strong>in</strong> relevantes E<strong>in</strong>kommen zu generieren.Demgegenüber weisen ältere Kunstschaffende e<strong>in</strong> im Vergleich mit jüngeren RespondentInnenhöheres persönliches Gesamte<strong>in</strong>kommen auf (lokale Spitze bei r<strong>und</strong> 50 Jahren).Das höchste persönliche Gesamte<strong>in</strong>kommen erzielten im Referenzjahr Kunstschaffendeim Alter von über 65 Jahren. E<strong>in</strong> möglicher erklären<strong>der</strong> Faktor für diesesErgebnis ist e<strong>in</strong> selektiver altersbed<strong>in</strong>gter Rückzug aus dem künstlerischen Leben.Wenn vor allem jene Kunstschaffende, die hohe E<strong>in</strong>kommen erzielt haben, im Alteraktiv bleiben <strong>und</strong> diejenigen Kunstschaffenden mit ger<strong>in</strong>gem E<strong>in</strong>kommen ihre künstlerischeKarriere mit r<strong>und</strong> 65 Jahren beenden, dann werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Befragungerreichten Gruppe im Alterssegment über 65 Jahren vor allem die – früher <strong>und</strong> heute –gut verdienenden Kunstschaffenden vertreten se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e weitere Hypothese für diehohen persönlichen Gesamte<strong>in</strong>kommen <strong>der</strong> über 65-Jährigen stellen öffentliche Versorgungsleistungen(z.B. Witwen- <strong>und</strong> Witwerpensionen) dar. So steigt bei e<strong>in</strong>er Analysedes E<strong>in</strong>kommens nach Familienstand <strong>und</strong> Alter das E<strong>in</strong>kommen bei Witwen <strong>und</strong>Witwern vergleichsweise am stärksten (um 6.000 Euro). Das E<strong>in</strong>kommen steigt jedochauch bei Verheirateten deutlich an. 58Abbildung 47:E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> Alter (Mediane)€ 18.000€ 16.000€ 14.000PersönlichesE<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt (netto)€ 12.000€ 10.000€ 8.000€ 6.000PersönlichesE<strong>in</strong>kommen auskünstlerischerTätigkeit (netto)€ 4.000€ 2.000€ 0bis 35Jahre35-45Jahre45-55Jahre55-65Jahreüber 65JahreGesamtÄquivalenze<strong>in</strong>kommen- MedianQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 200858Unter Umständen haben aber auch e<strong>in</strong>ige ältere RespondentInnen die Frage nach persönlichem E<strong>in</strong>kommenetwas weiter <strong>in</strong>terpretiert <strong>und</strong> auch Pflegegeld mite<strong>in</strong>bezogen.83


Das Äquivalenze<strong>in</strong>kommen ist für ältere Kunstschaffende höher als für jüngere KollegInnen.Das Äquivalenze<strong>in</strong>kommen <strong>der</strong> über 65-jährigen Kunstschaffenden ist mit über16.000 Euro im Referenzjahr r<strong>und</strong> doppelt so hoch wie jenes <strong>der</strong> unter 35-jährigenRespondentInnen. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Mit zunehmendem Alter steigt <strong>der</strong> Lebensstandard– dies sche<strong>in</strong>t auch bei den Kunstschaffenden zuzutreffen. E<strong>in</strong> Effekt <strong>der</strong>auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung zu f<strong>in</strong>den ist, allerd<strong>in</strong>gs nur bis 65 Jahre. Danach s<strong>in</strong>kthier das Äquivalenze<strong>in</strong>kommen deutlich (vgl. Statistik Austria 2008, 108).Der E<strong>in</strong>kommensunterschied zwischen den Geschlechtern ist <strong>in</strong> den höheren Altersgruppenausgeprägter. Bei den jungen <strong>Künstler</strong>Innen (bis 35 Jahre) ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensunterschiedzwischen den Geschlechtern relativ ger<strong>in</strong>g (10%) <strong>und</strong> nicht signifikant.In den Altersgruppen über 35 Jahren ist <strong>der</strong> Unterschied immer signifikant <strong>und</strong>nimmt sukzessive zu – <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensrückstand <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen steigt beim E<strong>in</strong>kommenaus künstlerischer Tätigkeit von 24% (Altersgruppe <strong>der</strong> 34 bis 45-Jährigen)bis 61% (über 65-Jährige) <strong>und</strong> beim persönlichen Gesamte<strong>in</strong>kommen von 16% bis45% (vgl. Tabelle 103).• E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> LebensformZwischen Lebensform <strong>und</strong> E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit zeigen sich ke<strong>in</strong>esignifikanten Zusammenhänge (vgl. Abbildung 48). Auf Ebene des persönlichen Netto-Gesamte<strong>in</strong>kommens zeigt sich jedoch, dass Kunstschaffende, die <strong>in</strong> traditionellen E-hen leben, e<strong>in</strong> höheres E<strong>in</strong>kommen aufweisen als jene <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Lebensformen. DieserEffekt ist dabei ke<strong>in</strong> altersbed<strong>in</strong>gter, <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Altersgruppe ist das mittlere E<strong>in</strong>kommen<strong>der</strong> Verheirateten um m<strong>in</strong>destens 2.000 Euro höher als im Durchschnitt <strong>der</strong> Altersgruppe.Abbildung 48:E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> Lebensform (Mediane)€ 18.000€ 16.000€ 14.000persönlichesJahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt (netto)€ 12.000€ 10.000€ 8.000€ 6.000persönlichesJahrese<strong>in</strong>kommenaus künstlerischerTätigkeit (netto)€ 4.000€ 2.000Äquivalenze<strong>in</strong>kommen€ 0S<strong>in</strong>glenichtehelicheLebensgeme<strong>in</strong>schafttraditionelle EhesonstigeLebensformenGesamtQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 200884


Die Unterschiede zwischen den Lebensformen s<strong>in</strong>d beim Äquivalenze<strong>in</strong>kommen tendenziellger<strong>in</strong>ger, <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensvorsprung <strong>der</strong> Verheirateten gegenüber jenen <strong>in</strong>an<strong>der</strong>en Lebensformen s<strong>in</strong>kt. Offensichtlich s<strong>in</strong>d die Kunstschaffenden mit höherenpersönlichen Gesamte<strong>in</strong>kommen nicht mit Personen verheiratet, die ebenfalls überüberdurchschnittliche persönliche E<strong>in</strong>kommen verfügen können. Allerd<strong>in</strong>gs fallenKunstschaffende <strong>in</strong> sonstigen Lebensformen, die ohneh<strong>in</strong> schon e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges persönlichesGesamte<strong>in</strong>kommen aufweisen, beim Äquivalenze<strong>in</strong>kommen noch weiter zurück.Der E<strong>in</strong>kommensunterschied zwischen den Geschlechtern wird stark von <strong>der</strong> Lebensformbestimmt. Bei den S<strong>in</strong>gles verdienen <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen ungefähr gleich viel wie<strong>Künstler</strong>: das E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit war bei den weiblichen S<strong>in</strong>glesim Referenzjahr um 7% ger<strong>in</strong>ger als jenes <strong>der</strong> Männer, das persönliche Gesamte<strong>in</strong>kommenum 2% größer. Der E<strong>in</strong>kommensrückstand <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen ist vor allem auf<strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen die <strong>in</strong> traditionellen Ehen leben zurück zu führen. Diese <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nenverdienten nur die Hälfte ihrer männlichen Kollegen – sowohl beim E<strong>in</strong>kommen auskünstlerischer Tätigkeit als auch beim persönlichen Gesamte<strong>in</strong>kommen. Das Äquivalenze<strong>in</strong>kommenist erwartungsgemäß ausgeglichen (vgl. Tabelle 105).• E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> EtablierungZwischen E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit <strong>und</strong> Etablierung besteht e<strong>in</strong> sehrstarker Zusammenhang. Die sich als etabliert e<strong>in</strong>stufenden Kunstschaffenden weisene<strong>in</strong>deutig die höchsten E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit auf beziehungsweisestufen sich die BezieherInnen hoher E<strong>in</strong>kommen häufiger als sehr etabliert e<strong>in</strong> (vgl.Abbildung 49 <strong>und</strong> Tabelle 106). Außerdem erzielten die etablierten Kunstschaffendenr<strong>und</strong> zwei Drittel ihres persönlichen Gesamte<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit.Wenig <strong>und</strong> nicht etablierte Kunstschaffende h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d viel stärker auf das E<strong>in</strong>kommenaus kunstnahen <strong>und</strong> -fernen Tätigkeiten angewiesen – <strong>der</strong> Anteil des E<strong>in</strong>kommensaus diesen Tätigkeiten am Gesamte<strong>in</strong>kommen lag im Referenzjahr bei 75%<strong>und</strong> höher.Der E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Etablierung auf das Gesamte<strong>in</strong>kommen ist deutlich ger<strong>in</strong>ger als jenerauf das E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit. Lediglich die gut etablierten Kunstschaffendenerzielten mit 21.250 Euro e<strong>in</strong> deutlich höheres mittleres persönliches Gesamte<strong>in</strong>kommen– die an<strong>der</strong>en Kunstschaffenden lukrierten im Referenzjahr mittlerepersönliche Gesamte<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Größenordnung von 10.000 bis 13.000 Euro.85


Abbildung 49:E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> Etablierung (Mediane)€ 25.000€ 20.000PersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt (netto)€ 15.000€ 10.000PersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommenaus künstlerischerTätigkeit (netto)€ 5.000Äquivalenze<strong>in</strong>kommen€ 0gut etablierteheretabliertwenigetabliertnichtetabliertGesamtQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Auf Ebene des Äquivalenze<strong>in</strong>kommens weisen gut etablierte Kunstschaffenden erwartungsgemäße<strong>in</strong>en vergleichsweise höheren Lebensstandard als ihre KollegInnen auf.Sie verfügten mit fast 18.000 Euro im Beobachtungsjahr über e<strong>in</strong> um r<strong>und</strong> 50% höheresmittleres Äquivalenze<strong>in</strong>kommen.Der E<strong>in</strong>kommensunterschied zwischen den Geschlechtern nimmt mit <strong>der</strong> Etabliertheitzu. Während bei den Nicht-Etablierten nahezu ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommensunterschied zwischenden Geschlechtern ersichtlich ist 59 , weisen jene <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen, die sich als etablierte<strong>in</strong>stufen, e<strong>in</strong> deutlich ger<strong>in</strong>geres E<strong>in</strong>kommen auf als ihre männlichen Kollegen – <strong>der</strong>E<strong>in</strong>kommensrückstand beträgt beim E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit 35% <strong>und</strong>beim persönlichen Gesamte<strong>in</strong>kommen 39% (vgl. Tabelle 107).• E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> TätigkeitstypDie Kerngruppe <strong>der</strong> Kunstschaffenden – jene, die den ideellen <strong>und</strong> f<strong>in</strong>anziellenSchwerpunkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit sehen − weist erwartungsgemäß e<strong>in</strong> signifikanthöheres E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit auf als alle an<strong>der</strong>en Gruppen(vgl. Abbildung 50).In <strong>der</strong> folgenden Abbildung wird ersichtlich, dass alle Kunstschaffenden, die nicht zurKerngruppe gehören, deutlich höhere E<strong>in</strong>kommen aus kunstnahen <strong>und</strong> kunstfernenTätigkeiten aufweisen, s<strong>in</strong>d doch die Unterschiede auf Ebene des persönlichen Gesamte<strong>in</strong>kommensvergleichsweise ger<strong>in</strong>g. Insgesamt ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Tätigkeitstypenauf die E<strong>in</strong>kommensarten ‚persönliches Gesamte<strong>in</strong>kommen’ <strong>und</strong> ‚Äquivalenze<strong>in</strong>kommen’ger<strong>in</strong>g <strong>und</strong> nicht signifikant.59Das persönliche Gesamte<strong>in</strong>kommen nicht etablierter <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen ist sogar um 14% größer als jenes<strong>der</strong> nicht etablierten <strong>Künstler</strong>.86


Abbildung 50:E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> Tätigkeitstyp (Mediane)€ 16.000€ 14.000€ 12.000€ 10.000€ 8.000€ 6.000€ 4.000€ 2.000PersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt (netto)PersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommenaus künstlerischerTätigkeit (netto)Äquivalenze<strong>in</strong>kommen€ 0KerngruppegeteiltesLeben<strong>in</strong>tegriertesLebenMischtypenGesamtQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008• E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> Art <strong>der</strong> Beschäftigung (selbstständig / unselbstständig)Für diese Auswertung wurden die Kunstschaffenden nach <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Beschäftigungbei ihrer künstlerischen Tätigkeit gruppiert. Der überwiegende Teil <strong>der</strong> Kunstschaffenden– r<strong>und</strong> 80% – war im Referenzjahr bei <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit ausschließlichselbstständig erwerbstätig. Dieser Teil <strong>der</strong> Kunstschaffenden erzielte vergleichsweiseger<strong>in</strong>ge E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit – das mittlere E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischerTätigkeit lag bei unter 4.000 Euro (vgl. Abbildung 51). Die mittleren E<strong>in</strong>kommenfür die an<strong>der</strong>en Kunstschaffenden s<strong>in</strong>d deutlich höher. Jene Kunstschaffende, dieim Referenzjahr auch unselbstständig erwerbstätig waren (14%), erzielten e<strong>in</strong> mittleresE<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit von fast 9.000 Euro, <strong>und</strong> die wenigen, dieausschließlich unselbstständig erwerbstätig waren (5% aller Kunstschaffenden),lukrierten e<strong>in</strong> mittleres Netto-E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit von über 16.000Euro.Dieser deutliche Unterschied beim E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit bee<strong>in</strong>flusstnatürlich auch die an<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>kommen. Jene <strong>Künstler</strong>Innen, die <strong>in</strong> ihrer künstlerischenTätigkeit ausschließlich unselbstständig erwerbstätig waren, weisen auch klar höherepersönliche Netto-Gesamte<strong>in</strong>kommen auf (fast 20.000 Euro) als die mehrfach beschäftigen(15.471 Euro) <strong>und</strong> die ausschließlich selbstständig beschäftigten <strong>Künstler</strong>Innen(11.563 Euro).87


Abbildung 51:E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> Beschäftigung (Mediane)€ 25.000€ 20.000PersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt (netto)€ 15.000€ 10.000€ 5.000PersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommenaus künstlerischerTätigkeit (netto)Äquivalenze<strong>in</strong>kommen€ 0ausschließlichselbstständigselbstständig<strong>und</strong> angestelltausschließlichangestelltGesamtQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Auf Ebene des Äquivalenze<strong>in</strong>kommens nehmen die E<strong>in</strong>kommensunterschiede zwischenden drei Gruppen ab. Der E<strong>in</strong>kommensvorsprung <strong>der</strong> unselbstständig beschäftigen<strong>Künstler</strong>Innen liegt beim Äquivalenze<strong>in</strong>kommen bei unter 50% (17.500 Euro imVergleich zu 13.566 Euro (mehrfach beschäftigt) <strong>und</strong> 12.182 Euro (ausschließlichselbstständig)).Der E<strong>in</strong>kommensunterschied zwischen den Geschlechtern ist bei den ausschließlichangestellten <strong>Künstler</strong>Innen ger<strong>in</strong>g. Frauen erzielten e<strong>in</strong> um 5% ger<strong>in</strong>geres E<strong>in</strong>kommenaus künstlerischer Tätigkeit <strong>und</strong> e<strong>in</strong> um 10% ger<strong>in</strong>geres persönliches Gesamte<strong>in</strong>kommen.Bei allen an<strong>der</strong>en Beschäftigungsformen ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensrückstand <strong>der</strong><strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen deutlich größer (vgl. Tabelle 110).• E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> RegionDie Regionen (West-, Ost-, Südösterreich) weisen ke<strong>in</strong>en signifikanten E<strong>in</strong>fluss auf dieE<strong>in</strong>kommen auf.Der Lebensraum (Stadt/Land) <strong>der</strong> Kunstschaffenden hat nur e<strong>in</strong>en signifikanten E<strong>in</strong>flussauf das E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit (vgl. Abbildung 52). Das mittlereE<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit ist bei Kunstschaffenden aus dem ländlichenRaum am vergleichsweise ger<strong>in</strong>gsten (3.207 Euro) <strong>und</strong> steigt mit <strong>der</strong> ‚Verstädterung’kont<strong>in</strong>uierlich an. Das E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit für Kunstschaffende <strong>in</strong>Großstädten lag im Referenzjahr bei gut 5.000 Euro.Auf die an<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>kommensarten hat <strong>der</strong> Lebensraum ke<strong>in</strong>en signifikanten E<strong>in</strong>fluss.88


Abbildung 52:E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> Lebensraum (Mediane)€ 18.000€ 16.000€ 14.000€ 12.000€ 10.000€ 8.000€ 6.000€ 4.000€ 2.000PersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt (netto)PersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommenaus künstlerischerTätigkeit (netto)Äquivalenze<strong>in</strong>kommen€ 0Dorf,ländlicherRaumKle<strong>in</strong>stadt mittelgroße GroßstadtStadtmehrereAngabenGesamtQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008• E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> (Aus-)BildungDie Möglichkeiten <strong>der</strong> künstlerischen Ausbildung s<strong>in</strong>d vielfältig <strong>und</strong> nicht hierarchisch.Neben <strong>der</strong> klassischen schulischen <strong>und</strong> universitären Ausbildung spielen private Kurse<strong>und</strong> vor allem Privatunterricht e<strong>in</strong>e bedeutende Rolle. Der E<strong>in</strong>fluss von künstlerischerAusbildung auf das E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit ist signifikant, allerd<strong>in</strong>gsbesteht ke<strong>in</strong> direkter Zusammenhang zwischen Ausbildung <strong>und</strong> künstlerischem E<strong>in</strong>kommenbeziehungsweise können verschiedene Ausbildungen <strong>und</strong> vor allem <strong>der</strong>enKomb<strong>in</strong>ationen nicht gereiht werden. Generell lässt sich aber e<strong>in</strong>e positive Auswirkungvon künstlerischer Ausbildung auf das künstlerische E<strong>in</strong>kommen erkennen (vgl.Abbildung 53). Demgegenüber ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> künstlerischen Ausbildung auf daspersönliche Gesamte<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> auf das Äquivalenze<strong>in</strong>kommen nicht signifikant.89


Abbildung 53:E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> künstlerische Ausbildung (Mediane)€ 16.000€ 14.000PersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt (netto)€ 12.000€ 10.000€ 8.000€ 6.000€ 4.000PersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommenaus künstlerischerTätigkeit (netto)Äquivalenze<strong>in</strong>kommen€ 2.000€ 0ke<strong>in</strong>e spezifische Ausbildunge<strong>in</strong>schlägige schulische Ausbildung, LehrePrivatunterricht, PrivatschulePrivatunterricht <strong>und</strong> schulische AusbildungUniversität, Akademie, KonservatoriumUniversität <strong>und</strong> schulische AusbildungUniversität <strong>und</strong> PrivatunterrichtUniversität, Privatunterricht <strong>und</strong> schulischeAusbildungGesamtQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 20087.5 Weitere E<strong>in</strong>kommensdatenNeben den drei ausführlich diskutierten E<strong>in</strong>kommensarten wurden auch weitere E<strong>in</strong>kommensdatenerhoben. Wie setzt sich das E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeitzusammen? Wie entwickelt sich <strong>der</strong> Anteil des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeitam persönlichen Gesamte<strong>in</strong>kommen? Wie kont<strong>in</strong>uierlich fließt das E<strong>in</strong>kommen auskünstlerischer Tätigkeit <strong>und</strong> wie das E<strong>in</strong>kommen aus kunstnahen <strong>und</strong> -fernen Tätigkeiten?Wer hilft bei f<strong>in</strong>anziellen Notlagen? Welche regelmäßigen Kosten s<strong>in</strong>d mit <strong>der</strong>künstlerischen Tätigkeit verb<strong>und</strong>en?7.5.1 Quellen des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer TätigkeitIn e<strong>in</strong>er geson<strong>der</strong>ten Frage wurde die genaue Zusammensetzung des E<strong>in</strong>kommensaus künstlerischer Tätigkeit im Referenzjahr erhoben. Auch diese Detailfrage wurdevon den meisten Kunstschaffenden beantwortet, nur r<strong>und</strong> 10% gaben die detaillierteStruktur ihres E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit nicht bekannt.90


Den größten Anteil am E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit stellen mit r<strong>und</strong> zweiDritteln die E<strong>in</strong>nahmen aus dem Verkauf von Leistungen <strong>und</strong> Werken dar (vgl. Tabelle7). Der Anteil des E<strong>in</strong>kommens aus nichtselbstständiger Tätigkeit (Angestelltenverhältnis)betrug im Referenzjahr im Durchschnitt 20%. Der Anteil aus Preisen, Prämien,Stipendien <strong>und</strong> E<strong>in</strong>zelpersonenför<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Öffentlichen Hand lag unter 10% <strong>und</strong>stellt somit für die Kunstschaffenden ke<strong>in</strong>e wesentliche E<strong>in</strong>kommensquelle dar.Diese Struktur <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit wurde auch für verschiedeneSubgruppen durchleuchtet. Dabei konnten folgende Abweichungen beobachtetwerden. Weibliche Kunstschaffende erzielten e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gfügig höheren Anteil ihresE<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit aus Preisen, Prämien, Stipendien <strong>und</strong> E<strong>in</strong>zelpersonenför<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> Öffentlichen Hand als Männer (10% versus 8%). Bei e<strong>in</strong>emVergleich <strong>der</strong> Kunstsparten weisen vor allem die LiteratInnen mit 22% des E<strong>in</strong>kommense<strong>in</strong>en höheren Anteil aus Preisen, Prämien, Stipendien <strong>und</strong> E<strong>in</strong>zelpersonenför<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> Öffentlichen Hand auf.Sehr ungleich verteilt s<strong>in</strong>d erwartungsgemäß die Anteile aus nichtselbständiger Arbeitvor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> des unterschiedlichen Gewichts von Anstellungsverhältnissen <strong>in</strong>den Sparten: Diese reichen von 6% bei den LiteratInnen bis zu 36% bei den Darstellenden<strong>Künstler</strong>Innen.Tabelle 7:Quellen des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer TätigkeitAnteil desE<strong>in</strong>kommensausAnstellungAnteil desE<strong>in</strong>kommensausVerkauf vonLeistungen,Werken...Anteil desE<strong>in</strong>kommensausPreisen,Stipendien...Anteil desE<strong>in</strong>kommensausTantiemenAnteil desE<strong>in</strong>kommensausSonstigemGesamtGesamt 20% 64% 9% 4% 3% 100Geschlecht weiblich 20% 64% 10% 3% 3% 100männlich 20% 65% 8% 5% 2% 100Sparte Bildende Kunst 11% 74% 9% 2% 4% 100Darstellende Kunst 36% 57% 4% 1% 2% 100Film 30% 57% 9% 4% 0% 100Literatur 6% 59% 23% 11% 2% 100Musik 30% 57% 4% 9% 1% 100E<strong>in</strong>kommenPersönliches E<strong>in</strong>kommenaus künstlerischer Tätigkeit 16% 66% 10% 5% 3% 100(netto) bis 5000€Persönliches E<strong>in</strong>kommenaus künstlerischer Tätigkeit(netto) ab 40.000€39% 52% 1% 7% 0% 100Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008, n = 1.493Weiters wurde die Struktur des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit für Kunstschaffendemit ger<strong>in</strong>gem (unter 5.000 Euro) <strong>und</strong> hohem (über 40.000 Euro) E<strong>in</strong>kommenaus künstlerischer Tätigkeit verglichen. Kunstschaffende mit ger<strong>in</strong>gem E<strong>in</strong>kommenweisen e<strong>in</strong>en deutlichen höheren Anteil aus Preisen, Prämien, Stipendien <strong>und</strong>E<strong>in</strong>zelpersonenför<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Öffentlichen Hand auf (10% im Vergleich zu 1% beiden oberen E<strong>in</strong>kommensschichten). Deutlich ger<strong>in</strong>ger h<strong>in</strong>gegen ist <strong>der</strong> Anteil ausnichtselbständiger Arbeit: Während die oberen E<strong>in</strong>kommensschichten fast 40% ihresE<strong>in</strong>kommens aus Angestelltenverhältnissen lukrieren, beläuft sich dieser Anteil bei denunteren E<strong>in</strong>kommensschichten auf gerade 16%.91


7.5.2 Anteil des E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit <strong>und</strong>dessen Entwicklung 60Knapp 12% <strong>der</strong> Kunstschaffenden hatte im Referenzjahr ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischerTätigkeit, bei 40% war das E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit gleich dempersönlichen Gesamte<strong>in</strong>kommen. Die an<strong>der</strong>e Hälfte <strong>der</strong> Kunstschaffenden verfügteüber E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit <strong>und</strong> E<strong>in</strong>kommen aus kunstnahen bzw.-fernen Tätigkeiten. Der mittlere Anteil des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeitbetrug <strong>in</strong> dieser Gruppe 28%. Über alle Kunstschaffenden geme<strong>in</strong>sam berechnet, beträgt<strong>der</strong> mittlere Anteil des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit am persönlichenGesamte<strong>in</strong>kommen 47%.Bei e<strong>in</strong>er Analyse nach Sparten ergeben sich für Darstellende <strong>Künstler</strong>Innen (87%)<strong>und</strong> Filmschaffende (84%) höhere mittlere Anteile des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischerTätigkeit im Vergleich zu Literaturschaffenden (27%) <strong>und</strong> MusikerInnen (30%). Bildende<strong>Künstler</strong>Innen bewegen sich mit 45,6% im Mittelfeld. Nach Geschlecht analysiertbestehen ke<strong>in</strong>e großen Differenzen − <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen weisen mit 46% ihres persönlichenGesamte<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit (Median) e<strong>in</strong>en etwas ger<strong>in</strong>gerenAnteil als <strong>Künstler</strong> auf (54%). Nach Altersgruppen betrachtet s<strong>in</strong>kt <strong>der</strong> Anteil des E<strong>in</strong>kommensaus künstlerischer Tätigkeit am persönlichen Gesamte<strong>in</strong>kommen erwartungsgemäß.Im aktiven Alter (bis 55 Jahre) beträgt dieser Anteil durchgehend knappüber die Hälfte (55 bis 58%), <strong>in</strong> <strong>der</strong> Altersgruppe 55 bis 65 Jahre 34% <strong>und</strong> bei über 65-Jährigen 13%.In e<strong>in</strong>er längerfristigen zeitlichen Perspektive ist <strong>der</strong> Anteil des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischerTätigkeit am persönlichen Gesamte<strong>in</strong>kommen für gut jede/n Dritte/n schwankend(37%). Immerh<strong>in</strong> 26% geben an, dass dieser Anteil <strong>in</strong> den letzten zehn Jahrengestiegen ist, bei 19% war er rückläufig. Erwartungsgemäß wird dies vom Alter <strong>der</strong>RespondentInnen bee<strong>in</strong>flusst. Von den unter 35-Jährigen konnten 44% e<strong>in</strong>en steigendenAnteil des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit <strong>in</strong> den letzten zehn Jahrenerzielen. Bei r<strong>und</strong> 30% <strong>der</strong> über 55-Jährigen ist <strong>der</strong> Anteil h<strong>in</strong>gegen rückläufig. Frauenverzeichnen etwas häufiger e<strong>in</strong>en steigenden Anteil des E<strong>in</strong>kommens (29%) aus künstlerischerTätigkeit als Männer (25%), wobei hier <strong>der</strong> vergleichsweise höhere Anteil vonFrauen <strong>in</strong> jüngeren Altersgruppen zu berücksichtigen ist. Selbiges gilt für den vergleichsweisehöheren Anteil von Darstellenden <strong>Künstler</strong>Innen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe mit steigendenAnteilen. Für <strong>in</strong>sgesamt 18% <strong>der</strong> Befragten ist <strong>der</strong> Anteil im Zeitverlauf gleichbleibend, was deutlich seltener auf Filmschaffende zutrifft. Sie weisen im Vergleich denrelativ höchsten Wert bei schwankenden E<strong>in</strong>kommensanteilen auf.60Der Anteil des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit am persönlichen Gesamte<strong>in</strong>kommen wurdeaus den beiden E<strong>in</strong>kommensangaben für jene Kunstschaffenden, <strong>der</strong>en persönliches Gesamte<strong>in</strong>kommengrößer null ist, errechnet.92


Abbildung 54:Entwicklung des Anteils des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischerTätigkeit am Gesamte<strong>in</strong>kommen nach Sparten (<strong>in</strong> %)Bildende Kunst14%26%20%40%Darstellende Kunst22%31%17%30%Film9%29%16%46%Literatur21%20%19%40%Musik23%26%21%30%0% 20% 40% 60% 80% 100%gleichbleibend steigend s<strong>in</strong>kend schwankendQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k. A. n = 657.5.3 E<strong>in</strong>kommenskont<strong>in</strong>uitätAls großes Problem für viele Kunstschaffende wurde seitens <strong>der</strong> ExpertInnen immerwie<strong>der</strong> die Diskont<strong>in</strong>uität des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit thematisiert.Die Ergebnisse zeigen, dass für 60% aller Kunstschaffenden dieses E<strong>in</strong>kommen unregelmäßig<strong>und</strong> schwer planbar ist, für weitere 21% unregelmäßig, jedoch planbar. Verstärkttritt dieses Problem bei den Bildenden <strong>Künstler</strong>Innen, Filmschaffenden <strong>und</strong> LiteratInnensowie bei den BezieherInnen ger<strong>in</strong>ger E<strong>in</strong>kommen auf.Das E<strong>in</strong>kommen aus kunstnahen <strong>und</strong> -fernen Tätigkeiten h<strong>in</strong>gegen fließt deutlich regelmäßiger– weniger als die Hälfte <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen ist hier von Unregelmäßigkeitenbetroffen, die oft auch planbar s<strong>in</strong>d.Tabelle 8:Regelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit <strong>und</strong>kunstnaher, -ferner TätigkeitRegelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens - künstlerischeTätigkeitRegelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens -kunstnahe, -ferne TätigkeitAnzahl Anteil Anzahl Anteilregelmäßig 321 18,8% 617 55,1%unregelmäßig, aber gut planbar 366 21,4% 289 25,8%unregelmäßig, schwer planbar 1022 59,8% 213 19%Gesamt 1709 100% 1119 100%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; künstlerische Tätigkeit k.A. n = 141; kunstnahe,-ferne Tätigkeit k.A. n = 731Die Unregelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit steht <strong>in</strong> starkemZusammenhang mit <strong>der</strong> Regelmäßigkeit des Zeite<strong>in</strong>satzes <strong>der</strong> Kunstschaffenden. JeneKunstschaffende, die ihre Zeit für künstlerische Tätigkeiten regelmäßig <strong>in</strong>vestieren,verfügen auch über deutlich regelmäßigere E<strong>in</strong>kommensströme. Allerd<strong>in</strong>gs kann aberauch <strong>in</strong> dieser Gruppe nur knapp e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Kunstschaffenden e<strong>in</strong> regelmäßigesE<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit lukrieren. Die Hälfte dieser <strong>Künstler</strong>Innen hat93


trotz kont<strong>in</strong>uierlichen Zeite<strong>in</strong>satzes e<strong>in</strong> unregelmäßiges <strong>und</strong> schwer planbares E<strong>in</strong>kommenaus künstlerischer Tätigkeit.Tabelle 9:Regelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit nachRegelmäßigkeit <strong>der</strong> <strong>in</strong> künstlerische Tätigkeit <strong>in</strong>vestierten ZeitRegelmäßigkeit <strong>in</strong>vestierter Zeit - künstlerische Tätigkeitregelmäßigunregelmäßig, unregelmäßig,aber gut planbar schwer planbarGesamtregelmäßig Anzahl 239 56 19 314Anteil 30,1% 9,5% 6,6% 18,8%unregelmäßig, aber gut planbar Anzahl 153 193 15 361Anteil 19,3% 32,7% 5,2% 21,6%unregelmäßig, schwer planbar Anzahl 401 342 253 996Anteil 50,6% 57,9% 88,2% 59,6%Gesamt Anzahl 793 591 287 1671Anteil 100,00% 100,00% 100,00% 100,00%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 1797.5.4 Aushilfe <strong>in</strong> NotlagenAufgr<strong>und</strong> des relativ ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>kommens <strong>der</strong> Kunstschaffenden <strong>und</strong> den immer wie<strong>der</strong>auftretenden Diskont<strong>in</strong>uitäten s<strong>in</strong>d f<strong>in</strong>anzielle Schwierigkeiten kaum zu vermeiden.Mehr als 85% <strong>der</strong> Kunstschaffenden kennen dieses Problem aus eigenen Erfahrungen.Die folgende Tabelle gibt e<strong>in</strong>e Übersicht über die gewählten Strategien. Demzufolge istdie häufigste Reaktion die E<strong>in</strong>schränkung im täglichen Leben – nahezu zwei Drittelaller Kunstschaffenden kennen dies aus eigener Erfahrung. Unterstützungen durchZuschusssysteme spielen h<strong>in</strong>gegen kaum e<strong>in</strong>e relevante Rolle – gerade 14% allerKunstschaffenden nannten dies als Strategie.94


Tabelle 10:Aushilfe <strong>in</strong> Notlagen (Häufigkeiten <strong>in</strong> %), MehrfachantwortenGesamtGeschlechtWeiblich<strong>Künstler</strong>isches E<strong>in</strong>kommen<strong>der</strong> oberen<strong>und</strong> unteren E<strong>in</strong>kommenskategorien„Arm/Reich“männlichBildendeKunstDarstellendeKunstKunstsparteFilmMusikLiteraturPersönlichesE<strong>in</strong>kommenauskünstlerischerTätigkeit(netto) bis5000€PersönlichesE<strong>in</strong>kommenauskünstlerischerTätigkeit(netto) ab40.000€Unterstützung durch(Ehe)PartnerIn31% 34% 29% 36% 27% 29% 29% 27% 32% 27%Unterstützung durchEltern, Bekannte, 36% 40% 35% 33% 51% 45% 21% 39% 37% 18%Fre<strong>und</strong>eRückgriff auf f<strong>in</strong>anzielleRücklagen41% 42% 42% 39% 47% 50% 36% 43% 38% 61%Überziehung desKontos47% 45% 49% 45% 51% 67% 38% 48% 46% 29%Aufnahme von Krediten15% 12% 18% 13% 16% 24% 12% 16% 13% 22%Annahme von nichtkünstlerischerArbeit29% 32% 27% 29% 32% 36% 29% 22% 35% 8%E<strong>in</strong>schränkungen imtäglichen Leben65% 68% 62% 65% 72% 70% 59% 55% 63% 49%Beantragung vonUnterstützungendurch Zuschusssysteme14% 16% 12% 11% 18% 8% 22% 11% 11% 4%Sonstiges 4% 4% 3% 3% 5% 6% 4% 3% 4% 6%F<strong>in</strong>anzielle Schwierigkeitens<strong>in</strong>d bislangnicht aufgetreten15% 14% 16% 14% 13% 7% 19% 22% 16% 47%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Auffällig s<strong>in</strong>d die kle<strong>in</strong>en, aber doch erkennbaren Unterschiede zwischen Frauen <strong>und</strong>Männern. <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen schränken sich eher im täglichen Leben e<strong>in</strong>, wenden sich eheran Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e, beantragen eher Zuschüsse <strong>und</strong> suchen auch nichtkünstlerischeErwerbsmöglichkeiten. <strong>Künstler</strong> h<strong>in</strong>gegen vertrauen eher auf den F<strong>in</strong>anzmarkt,sie überziehen vergleichsweise häufiger ihr Konto o<strong>der</strong> nehmen Krediteauf. Die Strategie <strong>der</strong> Unterstützung durch den/die (Ehe-)PartnerIn erweist sich aufSeiten <strong>der</strong> Frauen von unterschiedlicher Relevanz <strong>in</strong> Abhängigkeit vom Trausche<strong>in</strong> –für Frauen <strong>in</strong> traditionellen Ehegeme<strong>in</strong>schaften spielt sie e<strong>in</strong>e bedeutend größere Rolleals für jene <strong>in</strong> nicht-ehelichen Lebensgeme<strong>in</strong>schaften. Bei Männern besteht zwischendiesen beiden Lebensformen ke<strong>in</strong> Unterschied.Auch zwischen den Sparten s<strong>in</strong>d Unterschiede zu erkennen. Bildende <strong>Künstler</strong>Innenwenden sich eher an ihre PartnerInnen, Darstellende Kunstschaffende h<strong>in</strong>gegen anEltern, Bekannte <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e, wobei hier aber auf die relativ junge Altersstruktur <strong>der</strong>RespondentInnen dieser Sparte h<strong>in</strong>zuweisen ist. Filmschaffende s<strong>in</strong>d am stärksten vonf<strong>in</strong>anziellen Schwierigkeiten betroffen. Sie lösen das Problem vor allem marktorientiert(Rücklagen, Kredite, Kontoüberziehungen <strong>und</strong> auch nicht-künstlerische Erwerbsarbeit).95


7.5.5 Kosten aus künstlerischer ArbeitKunstschaffende s<strong>in</strong>d auch häufig mit (regelmäßigen) Kosten konfrontiert. Bei dreiViertel aller <strong>Künstler</strong>Innen fallen regelmäßig Materialkosten an, fast bei <strong>der</strong> Hälfte Mietkostenfür Räume, Reisekosten <strong>und</strong> Bürokosten. Weniger als 10% aller Kunstschaffendenhaben regelmäßige Kosten für Personal. Männliche Kunstschaffende s<strong>in</strong>d öftervon Kosten betroffen als weibliche, nur Materialkosten fallen häufiger bei den <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nenan.Bei e<strong>in</strong>er Glie<strong>der</strong>ung nach Sparten s<strong>in</strong>d ger<strong>in</strong>ge Disparitäten erkennbar, beispielsweisetreten regelmäßige Reisekosten bei Darstellenden <strong>Künstler</strong>Innen, Filmschaffenden <strong>und</strong>MusikerInnen deutlich häufiger auf als bei LiteratInnen, was die größere Mobilität <strong>in</strong>diesen Kunstsparten wi<strong>der</strong>spiegelt (vgl. auch Kapitel 11.1).Bei Kunstschaffenden aus dem obersten E<strong>in</strong>kommensbereich (E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischerTätigkeit im Referenzjahr über 40.000 Euro) treten alle Kosten häufiger aufals bei <strong>Künstler</strong>Innen aus dem unteren E<strong>in</strong>kommensbereich (E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischerTätigkeit unter 5.000 Euro), wobei die stärksten Unterschiede bei Personal- <strong>und</strong>Reisekosten zu verzeichnen s<strong>in</strong>d.Tabelle 11:Regelmäßige KostenKosten aus künstlerischerArbeitGesamtGeschlechtweiblichBildendeKunstmännlichDarstellendeKunstKunstspartePersönlichesE<strong>in</strong>kommenauskünstlerischerTätigkeit(netto)Film Literatur Musik bis 5000 €PersönlichesE<strong>in</strong>kommenauskünstlerischerTätigkeit(netto)ab 40.000€Raummieten 44,40% 41,40% 46,50% 58,70% 32,10% 46,70% 28,40% 35,60% 38,80% 55,10%Personalkosten fürDritte9,70% 9,50% 10,30% 7,70% 13,40% 16,20% 5,00% 11,40% 5,40% 42,90%Reisekosten 42,20% 38,80% 44,70% 37,10% 53,40% 51,40% 28,00% 52,30% 32,10% 63,30%Materialkosten 73,20% 75,00% 72,30% 80,60% 65,50% 78,10% 62,10% 73,50% 70,90% 79,60%Adm<strong>in</strong>istrative Kosten,Bürokosten45,70% 43,80% 47,70% 44,60% 47,40% 61,00% 39,40% 45,50% 38,50% 55,10%Kosten für Öffentlichkeitsarbeit,29,60% 29,30% 30,10% 29,40% 36,70% 28,60% 18,40% 29,90% 25,60% 38,80%ManagementSonstige Kosten 4,90% 6,50% 3,70% 3,80% 7,70% 8,60% 2,50% 5,30% 3,60% 4,10%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 20087.6 Zwischenfazit• Die E<strong>in</strong>kommen alle<strong>in</strong>e aus künstlerischer Tätigkeit s<strong>in</strong>d relativ ger<strong>in</strong>g. E<strong>in</strong> Drittelaller befragten Kunstschaffenden erzielte im Referenzjahr e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommen auskünstlerischer Tätigkeit von unter 2.200 Euro. Der Median liegt bei 4.532 Euro.• Drei Viertel aller Kunstschaffenden beziehen jedoch nicht nur E<strong>in</strong>kommen auskünstlerischer Tätigkeit, son<strong>der</strong>n auch E<strong>in</strong>kommen aus kunstnahen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> kunstfernenTätigkeiten. Diese ‚Zusatze<strong>in</strong>kommen’ erhöhen das E<strong>in</strong>kommen deutlich:Das mittlere persönliche Netto-Gesamte<strong>in</strong>kommen aller Kunstschaffenden lag bei96


<strong>und</strong> 1.000 Euro monatlich (12.400 Euro im Jahr). Allerd<strong>in</strong>gs verfügte e<strong>in</strong> Drittel nurüber e<strong>in</strong> persönliches Netto-Gesamte<strong>in</strong>kommen von unter 8.400 Euro, für <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nenbeträgt dieser Wert sogar nur gut 7.100 Euro.• Die Personene<strong>in</strong>kommen werden auch bei den Kunstschaffenden von den üblichenE<strong>in</strong>flussgrößen determ<strong>in</strong>iert. Frauen weisen ger<strong>in</strong>gere E<strong>in</strong>kommen auf als Männer,Jüngere ger<strong>in</strong>gere als Ältere, sich als weniger etabliert e<strong>in</strong>schätzende Kunstschaffendeger<strong>in</strong>gere als besser Etablierte.• Von den relativ ger<strong>in</strong>gen Personene<strong>in</strong>kommen kann nicht unmittelbar auf Armutsgefährdungo<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en sehr ger<strong>in</strong>gen Lebensstandard geschlossen werden, weshalbhaushaltsbezogenen Daten e<strong>in</strong>bezogen <strong>und</strong> auch die Äquivalenze<strong>in</strong>kommenermittelt wurden. Das mittlere Äquivalenze<strong>in</strong>kommen <strong>der</strong> Kunstschaffenden beträgtr<strong>und</strong> 1.000 Euro pro Monat <strong>und</strong> liegt damit nur knapp über <strong>der</strong> Armutsgefährdungsgrenze(2006: 893 Euro monatlich), aber deutlich unter dem mittleren Äquivalenze<strong>in</strong>kommen<strong>der</strong> österreichischen Gesamtbevölkerung (2006: monatlich 1.488Euro).• Über e<strong>in</strong> Drittel (37%) aller Kunstschaffenden verfügte im Referenzjahr über e<strong>in</strong>Äquivalenze<strong>in</strong>kommen unter <strong>der</strong> Armutsgefährdungsgrenze – <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtbevölkerungbeträgt die entsprechende Quote 12,6%. Die Armutsgefährdungsquote <strong>der</strong>Kunstschaffenden ist somit dreimal so hoch wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung.• Für mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Kunstschaffenden ist das E<strong>in</strong>kommen aus künstlerischerTätigkeit unregelmäßig <strong>und</strong> schwer planbar.97


8 Rahmenbed<strong>in</strong>gungen des Arbeitens8.1 ArbeitsraumsituationFür die künstlerische Tätigkeit von wesentlicher Auswirkung ist das Vorhandense<strong>in</strong> vonArbeitsraum. „<strong>Künstler</strong>isches Tun erfor<strong>der</strong>t Raum, Zeit <strong>und</strong> Ruhe, ganz e<strong>in</strong>fach dieMöglichkeit zu ungestörtem Arbeiten“ (Schulz et al. 1997: 125).Die Anfor<strong>der</strong>ungen, die das künstlerische Tun an e<strong>in</strong>en Arbeitsraum stellt, s<strong>in</strong>d dabeisparten- bzw. tätigkeitsspezifisch höchst unterschiedlich. So stellt die Arbeit e<strong>in</strong>es/r aufkle<strong>in</strong>formatige Malerei spezialisierten Bildenden <strong>Künstler</strong>s/<strong>in</strong> weniger weit reichendeAnfor<strong>der</strong>ungen an e<strong>in</strong> Atelier als das Schaffen e<strong>in</strong>es/r mit dem Material Ste<strong>in</strong> arbeitenden/rBildhauers/<strong>in</strong>, bei dem die Lärm- <strong>und</strong> Staubentstehung berücksichtigt werdenmüssen. Für TänzerInnen o<strong>der</strong> Musikschaffende müssen Proben- <strong>und</strong> Aufführungsräumewie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen entsprechen, während SchriftstellerInnen ihrenArbeitsplatz vergleichsweise e<strong>in</strong>facher <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Wohnung <strong>in</strong>tegrieren können. DieWohn- <strong>und</strong> Arbeitsraumsituationen determ<strong>in</strong>ieren die Möglichkeiten des Arbeitens; <strong>in</strong>den ExpertInnen-Gesprächen wurden mehr <strong>und</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong> abenteuerliche Konstellationenskizziert (beispielsweise vom „Komponieren am Küchentisch“ o<strong>der</strong> von bildhauerischerArbeit direkt im Ste<strong>in</strong>bruch).Die vorliegenden Daten zeigen zunächst <strong>in</strong> <strong>der</strong> groben Unterscheidung zwischen demVorhandense<strong>in</strong> <strong>und</strong> dem Fehlen e<strong>in</strong>es Arbeitsraums, dass <strong>in</strong>sgesamt etwa drei Viertel<strong>der</strong> Kunstschaffenden über Arbeitsräume verfügen können. Bei den Darstellenden<strong>Künstler</strong>Innen liegt dieser Anteil mit 56,8% deutlich niedriger.Abbildung 55:Verfügbarkeit e<strong>in</strong>es Arbeitsraums nach SpartenschwerpunktBildende Kunst85,6%14,0%0,4%Darstellende Kunst56,8%42,9%0,3%Film75,7%24,3%Literatur79,1%20,5%0,4%Musik80,5%19,1% 0,4%0% 20% 40% 60% 80% 100%Eigener Arbeitsraum verfügbar Ke<strong>in</strong> eigener Arbeitsraum verfügbar SonstigesQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 3198


Vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> generellen Verteilung von Ressourcen zwischen den Geschlechternauf gesellschaftlicher Ebene wurde <strong>in</strong> früheren Studien für die Bildenden<strong>Künstler</strong>Innen gezeigt, dass Frauen weniger Raum zur Verfügung haben als ihremännlichen Kollegen (vgl. Schulz et al. 1997: 125ff). Diese ungleiche Ressourcenverteilungzeigt sich auch <strong>in</strong> den hier vorliegenden Daten, wobei spartenspezifisch Unterschiedevorliegen: E<strong>in</strong> signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschied <strong>in</strong> <strong>der</strong> Raumausstattungfür das künstlerische Tun tritt <strong>in</strong> den Sparten Bildende Kunst, Film <strong>und</strong>Musik zutage. Insgesamt verfügen 80,7% <strong>der</strong> männlichen gegenüber 72,2% <strong>der</strong> weiblichenKunstschaffenden über eigene Arbeitsräume.Der Erwerb von entsprechenden räumlichen Ressourcen sche<strong>in</strong>t dabei e<strong>in</strong> Prozess <strong>der</strong>längerfristigen Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit zu se<strong>in</strong>. Das lässt zum<strong>in</strong>dest <strong>der</strong>starke Zusammenhang <strong>der</strong> Raumausstattung mit dem Alter vermuten (vgl. folgendeAbbildung). Demnach verfügen nur etwas mehr als die Hälfte <strong>der</strong> jungen Kunstschaffendenüber eigene Arbeitsräume, während das für be<strong>in</strong>ah 90% <strong>der</strong> über 65-jährigen<strong>Künstler</strong>Innen zutrifft. Dabei besteht auch e<strong>in</strong> – wenn auch leichter – Zusammenhangmit dem persönlichen E<strong>in</strong>kommen, da bei besserer f<strong>in</strong>anzieller Ausstattung leichterentsprechende Räumlichkeiten auch angemietet werden können: Nur für r<strong>und</strong> 10% <strong>der</strong>gut Verdienenden mit e<strong>in</strong>em Jahrese<strong>in</strong>kommen im Referenzjahr von 25.000 Euro <strong>und</strong>mehr steht ke<strong>in</strong> Arbeitsraum zur Verfügung (vgl. Tabelle 113).Abbildung 56:Verfügbarkeit e<strong>in</strong>es Arbeitsraums nach Altersgruppenunter 35 Jahre54,9%44,8%0,3%35 - 45 Jahre45 - 55 Jahre55 - 65 Jahre65 Jahre <strong>und</strong> älter73,3%85,6%86,0%89,2%26,7%0,6%13,8%1,1%12,9%10,8%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Eigener Arbeitsraum verfügbar Ke<strong>in</strong> eigener Arbeitsraum verfügbar SonstigesQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 26Von jenen Kunstschaffenden, die über Arbeitsräume verfügen können, haben etwazwei Drittel e<strong>in</strong>en Arbeitsraum <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> eigenen Wohnung beziehungsweise deseigenen Hauses, knapp e<strong>in</strong> Fünftel nutzt Räumlichkeiten außerhalb <strong>der</strong> eigenen vierWände. Die geme<strong>in</strong>same Nutzung von Arbeitsräumen mit KollegInnen spielt nur füre<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Gruppe <strong>der</strong> Kunstschaffenden e<strong>in</strong>e Rolle (vgl. Tabelle 114).Die unterschiedlichen Arbeitskonstellationen <strong>in</strong> den Kunstsparten spiegeln sich <strong>in</strong> <strong>der</strong>Verortung des Arbeitsplatzes: Das Arbeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> eigenenWohnung bzw. Haus stellt vor allem für AutorInnen die typische Situation dar. Außerhalb<strong>der</strong> eigenen Wohnstätte verfügen vor allem Bildende <strong>Künstler</strong>Innen (28,1% <strong>der</strong>ermit Arbeitsraum), aber auch Filmschaffende (19,2%) über Arbeitsräume. Die kooperati-99


ve Arbeitsweise macht <strong>in</strong> den Sparten Darstellende Kunst <strong>und</strong> Musik das Arbeiten <strong>in</strong>geme<strong>in</strong>samen Arbeitsräumen mit an<strong>der</strong>en <strong>Künstler</strong>Innen vergleichsweise häufig.Abbildung 57:Situation, wenn Arbeitsraum/-räume vorhanden, nach Spartenschwerpunkt100%90%80%70%60%50%40%30%20%10%0%58,0%28,1%7,1%6,9%61,5%13,7%13,2%11,8%67,9%91,4%74,3%19,2%6,4% 9,2%6,4% 5,0%0,9%7,8% 8,7%2,8%Bildende Kunst Darstellende Kunst Film Literatur MusikEigener Arbeitsraum <strong>in</strong> Whg/HausEigener Arbeitsraum außerhalb <strong>der</strong> Whg/HausEigener Arbeitsraum mit and. <strong>Künstler</strong>InnenMehrere ArbeitsräumeQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.368Von denjenigen Kunstschaffenden, die über ke<strong>in</strong>e eigenen Räume für ihre künstlerischeTätigkeit verfügen, ist nur e<strong>in</strong> Viertel mit dieser Situation auch zufrieden – 75,5%me<strong>in</strong>en hier, dass e<strong>in</strong> eigener Arbeitsraum nötig wäre. Dabei ist die Situation, überke<strong>in</strong>e Arbeitsräumlichkeiten zu verfügen, für Bildende <strong>Künstler</strong>Innen am untragbarsten– hier me<strong>in</strong>en über 90% <strong>der</strong>er ohne Arbeitsraum, dass sie e<strong>in</strong>en solchen benötigenwürden. Demgegenüber s<strong>in</strong>d von den SchriftstellerInnen 35,1% <strong>der</strong>jenigen ohne eigeneräumliche Ressourcen mit <strong>der</strong> Situation zufrieden (vgl. Tabelle 115).8.2 SozialversicherungssituationDer Schutz vor klassischen <strong>sozialen</strong> Risiken wie Unfall, Krankheit <strong>und</strong> Alter bzw. dieVermeidung von Altersarmut s<strong>in</strong>d zentrale Ziele <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>pr<strong>in</strong>zipien entwickelter wohlfahrtsstaatlicherSysteme. Generell stellt sich die sozialversicherungsrechtliche Absicherung<strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> Arbeitssituation unterschiedlich dar. Jenach Beschäftigungsverhältnis(-sen) kommen verschiedene Systeme <strong>und</strong> versicherungsrechtlicheOptionen zum Tragen. Gesetzliche Pflichtversicherungen aus deklariertenBeschäftigungsverhältnissen, die Möglichkeit auf e<strong>in</strong> ‚Opt<strong>in</strong>g-<strong>in</strong>’ bei Unterschreitenvon Versicherungsgrenzen o<strong>der</strong> bei Bestehen e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gfügigen Beschäftigung,e<strong>in</strong>e freiwillige Selbstversicherung bei erwerbslosen Zeiten, e<strong>in</strong>e Mitversicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong>Krankenversicherung bei <strong>der</strong>/dem (Ehe-)PartnerIn o<strong>der</strong> private (Zusatz-)Versicherungen s<strong>in</strong>d die Bauste<strong>in</strong>e, die je nach Arbeits- <strong>und</strong> Lebenssituation zu e<strong>in</strong>ermehr o<strong>der</strong> weniger zufrieden stellenden sozialversicherungsrechtlichen Absicherungkomb<strong>in</strong>iert werden (können). Das <strong>in</strong> den letzten Jahren an Bedeutung gew<strong>in</strong>nendeSegment atypischer Beschäftigungsformen (bspw. Freie DienstnehmerInnen, ger<strong>in</strong>gfü-100


gig Beschäftigte) zeichnet sich hier durch e<strong>in</strong>e teilweise reduzierte E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> dasSystem <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Sicherung aus, auch wenn schrittweise Verbesserungen erzieltwurden (vgl. bspw. Riesenfel<strong>der</strong> / Wetzel 2008). Auch s<strong>in</strong>d atypisch Beschäftigte <strong>in</strong>sgesamt,sowie es für Kunstschaffende <strong>in</strong> Kapitel 6 gezeigt wurde, oftmals von e<strong>in</strong>emüberdurchschnittlichen Grad <strong>der</strong> Fragmentierung <strong>der</strong> Erwerbsläufe <strong>und</strong> unterdurchschnittlichenE<strong>in</strong>kommen betroffen, was Auswirkungen h<strong>in</strong>sichtlich des Zugangs zuLeistungen <strong>und</strong> den zu erwartenden Leistungsniveaus zeitigt (vgl. ebd.).Für <strong>Künstler</strong>Innen weisen verfügbare Studien auf teils erhebliche Sicherungslücken –so waren beispielsweise laut Umfrage von Organisationen des Kulturrates unter ihrenMitglie<strong>der</strong>n (www.kulturrat.at) im Jahr 2001 zwischen 2,5% <strong>und</strong> gut 10% <strong>der</strong> Kunstschaffendenvon Versicherungslücken betroffen. Auch <strong>in</strong> den von uns geführten ExpertInnen-Gesprächenwird die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die soziale Sicherung als wesentlichesProblem thematisiert – fehlen<strong>der</strong> Schutz auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite, aber auch Mehrfachpflichtversicherungenauf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite sowie generell Informationsdefizite, nichtzuletzt aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> relativ komplexen Situation, stellen zentrale Herausfor<strong>der</strong>ungendar. Diese kommen mitunter auch im aktuellen Diskurs zum <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds zum Ausdruck.Insgesamt zeigen sich im Zusammenhang mit sozialversicherungsrechtlichen BelangenUnsicherheiten bei den RespondentInnen. Beim gesamten Fragenkomplex bestehenhohe Antwortausfälle, die tendenziell als Nicht-Wissen o<strong>der</strong> als Verweigerung <strong>der</strong>Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Thematik zu lesen s<strong>in</strong>d. H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Krankenversicherungbesteht dabei die beste Informiertheit, was sich <strong>in</strong> vergleichsweise ger<strong>in</strong>gen Antwortausfällen(unter 2%) ausdrückt, auch die Ausprägung „weiß nicht“ fällt <strong>in</strong> dem Bereicham niedrigsten aus. Bei <strong>der</strong> Pensions- <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Unfallversicherungmachen mitunter bis zu 15% <strong>der</strong> Personen ke<strong>in</strong>e Angaben.8.2.1 Aktueller sozialversicherungsrechtlicher Status – <strong>Zur</strong>E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die gesetzliche PflichtversicherungAnalysiert man zunächst die aktuelle E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> das Sozialversicherungssystem 61generell, so zeigt sich, dass zwischen r<strong>und</strong> 82% <strong>und</strong> 85% <strong>der</strong> Kunstschaffenden imReferenzjahr über e<strong>in</strong>e gesetzliche Pflichtversicherung (über die künstlerische o<strong>der</strong>auch an<strong>der</strong>e Tätigkeiten) h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Risken Krankheit, Unfall <strong>und</strong> Pensionabgesichert waren. Im Referenzjahr ke<strong>in</strong> Versicherungsverhältnis bestand <strong>in</strong> <strong>der</strong>Krankenversicherung für 0,92%, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Unfallversicherung für 2,97% <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pensionsversicherungfür 5,67% <strong>der</strong> RespondentInnen im Erwerbsalter 62 . In Bezug auf dieKunstsparten bestehen bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> Pflichtversicherungssysteme ke<strong>in</strong>e signifikantenUnterschiede.6162Bezugsgruppe im Zusammenhang mit dem aktuellen versicherungsrechtlichen Status s<strong>in</strong>d jeweils diePersonen im Erwerbsalter (Frauen unter 60 Jahren, Männer unter 65 Jahren, n = 1.517), Angaben beziehensich auf das Referenzjahr.Bezugswerte für die österreichische Gesamtbevölkerung liegen lediglich <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Krankenversicherungvor. Hier beträgt lt. Armutskonferenz <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong>er ohne Versicherung knapp 2% (vgl.http://www.armutskonferenz.at).101


Bei jenen Personen ohne gesetzliche Pflichtversicherung (also r<strong>und</strong> 15–17% <strong>der</strong>RespondentInnen) spielt bei <strong>der</strong> Krankenversicherung die Mitversicherung bei dem/<strong>der</strong>EhepartnerIn die zentrale Rolle (46,2%; differenziert nach Geschlecht zeigt sich, dassdiese Version <strong>der</strong> Krankenversicherung vor allem von Frauen gewählt wird – Frauenverfügen signifikant häufiger über ke<strong>in</strong>e Pflichtversicherung im Bereich <strong>der</strong> Krankenversicherung,<strong>und</strong> davon wählen 53,1% gegenüber 37,2% <strong>der</strong> Männer das Modell <strong>der</strong>Mitversicherung, vgl. Tabelle 116 <strong>und</strong> Tabelle 117). Im Bereich <strong>der</strong> Unfallversicherungsichert sich über e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> nicht per Pflichtversicherung erfassten Personen (auch)mittels e<strong>in</strong>er privaten Versicherung ab. 16,5% dieser Gruppe gibt an, ke<strong>in</strong> Wissen überden aktuellen Status zu besitzen. Die größten Lücken bestehen jedoch h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong>Pensionsversicherung – über 45% <strong>der</strong> Personen ohne Pflichtversicherung waren hierim Referenzjahr ohne versicherungsrechtlichen Schutz, wobei Jüngere überproportionalstark betroffen s<strong>in</strong>d.Abbildung 58:Status <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kranken-, Unfall- <strong>und</strong> Pensionsversicherung, wennke<strong>in</strong>e gesetzliche Pflichtversicherung im jeweiligen Versicherungsbereichbesteht, Personen unter 60 (Frauen) bzw. 65 Jahren(Männer), Mehrfachantworten50%40%30%20%10%0%Opt<strong>in</strong>g-<strong>in</strong>freiwilligeSelbstversicprivateVersicherunke<strong>in</strong>eVersicherunweiß nichtKrankenversicherung 24,6% 16,9% 10,0% 5,4% 2,3% 46,2%Unfallversicherung 20,2% 12,3% 35,4% 18,5% 16,5%Pensionsversicherung 14,3% 13,8% 21,7% 45,5% 7,4%MitversicherungQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; Krankenversicherung n = 260, Unfallversicherung n= 243, Pensionsversicherung n = 189Deutliche Unterschiede h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> Pflichtversicherungssystemezeigen sich nach dem Alter. In allen drei Sicherungssystemen s<strong>in</strong>d jüngere <strong>Künstler</strong>Innenseltener <strong>in</strong> Pflichtversicherungen <strong>in</strong>tegriert, <strong>der</strong> Anteil steigt jeweils mit steigendemAlter an. Dies verdeutlicht auch auf <strong>der</strong> sozialversicherungsrechtlichen Ebene die stärkerdiskont<strong>in</strong>uierlichen Arbeitsverhältnisse <strong>der</strong> jüngeren Kunstschaffenden (vgl. Kapitel6, folgende Abbildung).102


Abbildung 59: Vorliegen e<strong>in</strong>er gesetzlichen Pflichtversicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong>Kranken-, Unfall- <strong>und</strong> Pensionsversicherung im Referenzjahrnach Alter (Personen im Erwerbsalter)100%90%80%70%60%50%40%30%20%10%0%85,5% 87,3% 85,5%90,5%87,1% 88,8% 88,7%83,1% 83,6%68,9% 71,2% 70,9%Krankenversicherung Unfallversicherung Pensionsversicherungunter 35 Jahre 35-45 Jahre 45-55 Jahre 55-65 JahreQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.517, Krankenversicherung k.A. n = 26;Unfallversicherung k.A. n = 222; Pensionsversicherung k.A. n = 193Interessant ist <strong>der</strong> Zusammenhang <strong>der</strong> Integration <strong>in</strong> die gesetzliche Pflichtversicherungmit dem Grad <strong>der</strong> Etablierung. Es zeigt sich bei allen drei Sicherungssystemene<strong>in</strong> steigen<strong>der</strong> Anteil von Pflichtversicherten bei jeweils besserer Etablierung im Feld.Die autonome soziale Absicherung über e<strong>in</strong>e gesetzliche Pflichtversicherung sche<strong>in</strong>talso neben den von den Kunstschaffenden explizit genannten Aspekten <strong>der</strong> Etablierung(wie f<strong>in</strong>anzielle Sicherung, Bekanntheit o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Anstellung, vgl. Kapitel 5.3)auch zu e<strong>in</strong>em gewissen Teil die Selbste<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Etablierung zu prägen – nichtzuletzt, da sie die Folge relativ stabiler Beschäftigungs- <strong>und</strong> E<strong>in</strong>kommensverhältnissedarstellt.Abbildung 60: Vorliegen e<strong>in</strong>er gesetzlichen Pflichtversicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong>Kranken-, Unfall- <strong>und</strong> Pensionsversicherung im Referenzjahr,nach Grad <strong>der</strong> Etablierung (Personen im Erwerbsalter)100%90%80%70%60%50%40%30%20%10%0%90,9% 84,4% 86,6%80,4% 89,6%78,9%87,9% 82,5%74,4%79,5%80,4% 79,4%Krankenversicherung Unfallversicherung Pensionsversicherunggut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliertQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.484, Krankenversicherung k.A. n = 25;Unfallversicherung k.A. n = 215; Pensionsversicherung k.A. n = 186103


Mehrfachbeschäftigung prägt die Arbeitsrealität des überwiegenden Teils <strong>der</strong> Kunstschaffenden.Von Relevanz für die sozialversicherungsrechtliche Situation bzw. dasEntstehen von Mehrfachversicherung ist das Vorliegen von selbstständiger <strong>und</strong> unselbstständigerBeschäftigung im Kalen<strong>der</strong>jahr. Aus den Angaben zur Beschäftigungssituationlässt sich ablesen, dass im Referenzjahr mehr als die Hälfte <strong>der</strong> RespondentInnen(51,8%), sowohl selbstständigen als auch unselbstständigen Beschäftigungen(<strong>in</strong> ihrer künstlerischen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> kunstnahen bzw. -fernen Tätigkeit) nachg<strong>in</strong>gen. Oballen Personen dieser Gruppe auch Mehrfachversicherungen entstanden, kann aufBasis <strong>der</strong> vorliegenden Daten nicht errechnet werden – bei Erreichen <strong>der</strong> jeweiligenPflichtversicherungsgrenzen jedenfalls ist diese Gruppe von doppelter Pflichtversicherung<strong>in</strong> den verschiedenen Versicherungssystemen betroffen 63 .Derartige Mehrfachbeschäftigungen treten <strong>in</strong> den Sparten mit unterschiedlicher Häufigkeitauf (vgl. auch Kapitel 6). Am häufigsten betrifft dies Musikschaffende, <strong>und</strong> auch <strong>in</strong>den Spartenschwerpunkten Film <strong>und</strong> Darstellende Kunst s<strong>in</strong>d um die 60% mehrfachbeschäftigt. In <strong>der</strong> Bildenden Kunst <strong>und</strong> Literatur liegt mit unter 45% e<strong>in</strong>e vergleichsweiseger<strong>in</strong>gere Betroffenheit vor (vgl. Abbildung 34). Intensive Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungmit den mit Mehrfachbeschäftigung verb<strong>und</strong>enen parallelen Pflichtversicherungen f<strong>in</strong>det<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Deutlichkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Darstellenden Kunst <strong>und</strong> im Filmbereich statt. Indiesen Arbeitsfel<strong>der</strong>n kommt <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>spruch zwischen gesetzlich/kollektivvertraglichvorgeschriebenen Anstellungen auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en <strong>und</strong> <strong>der</strong> Praxis freiberuflicher Beschäftigungenbei Theater- <strong>und</strong> Filmproduktionen auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite zum Tragen. 64 In denExpertInnen-Gesprächen wurde hier immer wie<strong>der</strong> auf beständig häufiger werdende„Umgehungsverträge“, auch an gut subventionierten E<strong>in</strong>richtungen h<strong>in</strong>gewiesen (vgl.Kapitel 6).Generell wurden verschiedene Konstellationen skizziert, <strong>in</strong> denen es zu mehrfachenPflichtversicherungen kommt. In den genannten Sparten stellt die Selbstständigkeiteher die kont<strong>in</strong>uierliche, gr<strong>und</strong>legende Arbeitsform dar, zu <strong>der</strong> fallweise Anstellungen –teils für nur e<strong>in</strong>ige wenige Tage, aber mit <strong>der</strong> vollständigen damit verb<strong>und</strong>enen Pflichtversicherung–, h<strong>in</strong>zukommen. Um dieser doppelten Pflichtversicherung zu entgehen,ziehen Theater- <strong>und</strong> Filmschaffende oftmals selbst Werkverträge <strong>der</strong> gesetzeskonformenAnstellung vor; umgekehrt werden beispielsweise Lehrtätigkeiten auf e<strong>in</strong>er überdas Jahr h<strong>in</strong>aus kont<strong>in</strong>uierliche Anstellungsbasis genannt, die, abhängig von <strong>der</strong> Höhe<strong>der</strong> über freischaffende künstlerische Tätigkeit lukrierten E<strong>in</strong>kommen, e<strong>in</strong>e zusätzlichePflichtversicherung bei <strong>der</strong> SV <strong>der</strong> Gewerblichen Wirtschaft notwendig machen.6364Grob gesprochen besteht bei unselbstständiger Beschäftigung (ArbeitnehmerInnen <strong>und</strong> mehrfachger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigte) sowie für Freie DienstnehmerInnen e<strong>in</strong>e Pflichtversicherung nach dem ASVG– e<strong>in</strong>e Versicherungspflicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> UV besteht jedenfalls, bei Überschreiten <strong>der</strong> Ger<strong>in</strong>gfügigkeitsgrenze(dzt. 349,01 Euro/ Monat) auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> KV <strong>und</strong> PV. Als Selbstständige/r entsteht e<strong>in</strong>e Versicherungspflichtnach dem GSVG (KV <strong>und</strong> PV, sowie Unfall nach dem ASVG), entwe<strong>der</strong> als ‚FreiberuflerIn’ o<strong>der</strong>auch als Gewerbetreibende/r, wobei die E<strong>in</strong>kommensgrenze, ab <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Pflichtversicherung anfällt,dzt. bei 6.453,36 Euro / Jahr liegt. Diese Grenze verr<strong>in</strong>gert sich auf 4.188,12 Euro bei gleichzeitigerAusübung unselbständiger Tätigkeit o<strong>der</strong> dem Bezug von Transferleistungen (Pension, K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungsgeld,etc.) im Kalen<strong>der</strong>jahr.vgl. auch Starl<strong>in</strong>ger 2006104


Die Mehrheit <strong>der</strong> Kunstschaffenden ist also von Mehrfachbeschäftigung betroffen, <strong>und</strong>viele kritisieren die damit verb<strong>und</strong>ene Mehrfach-Pflichtversicherung. Für Kunstschaffendeist <strong>der</strong> „Wechsel zwischen Selbstständigkeit <strong>und</strong> Angestelltenverhältnis [ist]NORMALITÄT.“ (Fragebogen 1505, Darstellende <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>, 36). Es kommt e<strong>in</strong> gewissesUnrechtsempf<strong>in</strong>den zum Ausdruck, wenn e<strong>in</strong>e Respondent<strong>in</strong> formuliert, sie wünschesich„ke<strong>in</strong>e zwangsweisen Doppelt- <strong>und</strong> Dreifachversicherungen, man kann ja nur e<strong>in</strong>fachkrank werden.“ (Fragebogen Nr.1182, Bildende <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>, 66)Insgesamt 75 Personen sprachen die mehrfache Pflichtversicherung explizit als vorrangigenVerbesserungsbedarf h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> sozialversicherungsrechtlichen Situationan. Konkret wurde dabei die „Abschaffung“ <strong>der</strong> verpflichtenden Mehrfachversicherungthematisiert, was beispielsweise durch e<strong>in</strong>e freie Wahl des Versicherungsträgersbeim Entstehen verschiedener Pflichtversicherungen o<strong>der</strong> durch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitlichesVersicherungssystem, das Lücken <strong>und</strong> doppelte Versicherungsverhältnisse verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t,gewährleistet werden könnte. Es wird an dieser Stelle auch mehrmals auf das deutscheModell <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>sozialversicherung verwiesen.8.2.2 Durchgängigkeit von VersicherungsverhältnissenNeben <strong>der</strong> im Referenzjahr aktuellen Versicherungssituation ebenso wesentlichesCharakteristikum <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> <strong>Lage</strong> ist die Durchgängigkeit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Sozialsysteme<strong>in</strong> längerfristiger Perspektive. Gerade im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherungkommt vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> sukzessiven Ausweitung des Durchrechnungszeitraumszur Pensionsberechnung <strong>der</strong> Durchgängigkeit <strong>der</strong> Versicherungsbeiträge e<strong>in</strong>wesentlicher Stellenwert zu.Zeiten ohne Versicherungsschutz s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Krankenversicherung am relativseltensten – <strong>in</strong>sgesamt ‚nur’ 14,7% hatten hier Zeiten ohne E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung. Häufiger tretenLücken bei <strong>der</strong> Unfallversicherung (19,2%) <strong>und</strong> Pensionsversicherung (30%) auf. Indieser längerfristigen Perspektive gänzlich ohne Versicherung sehen sich 0,3% h<strong>in</strong>sichtlich<strong>der</strong> Kranken-, 4,9% h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Unfall- <strong>und</strong> 7,1% h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Pensionsversicherung(vgl. Tabelle 118ff).Im Vergleich <strong>der</strong> Sparten zeigt sich die größte Betroffenheit von lückenhafter Versicherung<strong>in</strong> allen Bereichen <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Absicherung unter den Filmschaffenden – hierblicken nur r<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Drittel (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kranken- <strong>und</strong> Unfallversicherung) bis zur Hälfte (<strong>in</strong><strong>der</strong> Pensionsversicherung) <strong>der</strong> Personen auf e<strong>in</strong> durchgängig versichertes Erwerbslebenzurück. Diese Bef<strong>und</strong>e verdeutlichen auf <strong>der</strong> sozialversicherungsrechtlichen Ebenedie überaus starke Fragmentierung <strong>der</strong> Tätigkeitsverhältnisse <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durchKurz- <strong>und</strong> Kürzestbeschäftigungen <strong>in</strong> diesem Spartenschwerpunkt (vgl. auch Kapitel6.2.1). Zwischen den an<strong>der</strong>en Spartenschwerpunkten variiert <strong>der</strong> Personenanteil mitVersicherungslücken, fällt aber jeweils <strong>in</strong> den Bereichen Bildende Kunst <strong>und</strong> Musiketwas niedriger aus.105


Abbildung 61:Durchgängigkeit <strong>der</strong> Versicherung, nach SpartenschwerpunktDurchgängigkeit <strong>der</strong> KrankenversicherungBildende KunstDarstellende KunstFilmLiteraturMusik86,8%80,3%68,6%84,1%87,9%12,3%18,1%30,5%14,8%11,3%0% 20% 40% 60% 80% 100%KV -durchgängigeVersicherungKV - Lücken <strong>in</strong>VersicherungDurchgängigkeit <strong>der</strong> UnfallversicherungBildende Kunst73,9%14,7% 5,1% 6,3%Darstellende KunstFilm66,7%51,0%23,1%36,7%3,6% 6,6%6,1% 6,1%Literatur65,5%20,4% 8,5% 5,5%Musik74,6%16,4% 2,9% 6,1%0% 20% 40% 60% 80% 100%UV -durchgängigeVersicherungUV - Lücken <strong>in</strong>Versicherungke<strong>in</strong>eVersicherungweiß nichtDurchgängigkeit <strong>der</strong> PensionsversicherungBildende Kunst67,3%24,1% 6,1% 2,4%Darstellende Kunst51,4%37,7% 6,7% 4,3%Film 37,0%51,0%8,0% 4,0%LiteraturMusik53,7%67,3%33,2%24,6%11,9% 1,2%5,2% 2,8%0% 20% 40% 60% 80% 100%PV -durchgängigeVersicherungPV - Lücken <strong>in</strong>Versicherungke<strong>in</strong>eVersicherungweiß nichtQuelle: L&R Datafile Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798; Krankenversicherung k.A. n = 47;Unfallversicherung k.A. n = 237; Pensionsversicherung k.A. n = 176Was die Durchgängigkeit <strong>der</strong> Sozialversicherung betrifft, s<strong>in</strong>d es wie<strong>der</strong> die jüngerenKunstschaffenden, die signifikant seltener angeben, <strong>in</strong> ihrem bisherigen Erwerbslebenauf ke<strong>in</strong>e durchgehende Versicherungsverläufe zurückblicken zu können, wobei dieserZusammenhang <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sparte <strong>der</strong> Bildenden Kunst beson<strong>der</strong>s deutlich ausfällt (vgl.Tabelle 121ff).106


8.2.3 ArbeitslosenversicherungDie Frage <strong>der</strong> Absicherung <strong>in</strong> Zeiten von E<strong>in</strong>kommenslosigkeit stellt sich für Kunstschaffende<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sehr spezifischen Weise. Die beson<strong>der</strong>en Arbeitssituationen sowiedie oftmals komplexen Beschäftigungssituationen <strong>in</strong> unterschiedlichen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> komb<strong>in</strong>iertenBeschäftigungsformen führen häufig zu unklaren Versicherungssituationenbzw. Anspruchsberechtigungen aus <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung. Häufig fehlt die Informationüber erworbene Anspruchsrechte, häufig ist es aber auch <strong>der</strong> bürokratischeAufwand des wie<strong>der</strong>holten An- <strong>und</strong> Abmeldens beim Arbeitsmarktservice <strong>und</strong> e<strong>in</strong> mangelndesVerständnis <strong>der</strong> BeraterInnen für den Beruf des/<strong>der</strong> Kunstschaffenden, die die<strong>Künstler</strong>Innen davon abhalten, auch trotz erworbener Anspruchsberechtigung Leistungenaus <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung zu beziehen – e<strong>in</strong> Musiker nannte die Situatione<strong>in</strong>en „Behörden-H<strong>in</strong><strong>der</strong>nislauf“ (Interview Nr. 981, Musiker, 39).Für etwa e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> RespondentInnen stellt die Arbeitslosenversicherung explizitke<strong>in</strong> Problem dar (32,2%), wobei e<strong>in</strong>e gute Etablierung, vor allem aber e<strong>in</strong> persönlichesJahrese<strong>in</strong>kommen von 15.000,- Euro <strong>und</strong> mehr die Bedeutung von Problemen <strong>in</strong>sgesamtmit <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung signifikant kle<strong>in</strong>er werden lässt. Auch das Alterspielt hier e<strong>in</strong>e Rolle: Sämtliche Schwierigkeiten werden <strong>in</strong> den jüngeren Altersgruppenstärker problematisiert (vgl. Tabelle 124 bis Tabelle 126). Für den Großteil <strong>der</strong> befragtenKunstschaffenden ergeben sich jedenfalls verschiedene Schwierigkeiten <strong>in</strong> Zusammenhangmit <strong>der</strong> Absicherung bei Arbeitslosigkeit.Die Hauptschwierigkeit 65 stellt dabei <strong>in</strong> allen Sparten <strong>der</strong> Status <strong>der</strong> Selbstständigkeitdar, da als Selbstständige/r ke<strong>in</strong> Anspruch auf ALVG-Leistungen besteht. Wie im Kapitelzur Beschäftigungssituation gezeigt, fällt die Selbstständigenquote <strong>in</strong> allen Spartenschwerpunktenhoch aus, <strong>und</strong> so sehen auch mehr als drei Viertel dies als e<strong>in</strong> Problem;am stärksten wird das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildenden Kunst <strong>der</strong> Literatur problematisiert. Generellbesteht ab 1.1.2009 <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> die Möglichkeit für Selbstständige, auf freiwilligerBasis <strong>in</strong> die Arbeitslosenversicherung zu optieren. 66 Inwiefern diese Neuregelung geeignetist, die soziale Situation Kunstschaffen<strong>der</strong> zur verbessern, bleibt abzuwarten. 676566Die folgenden Berechnungen beziehen sich jeweils nur auf die Gruppe <strong>der</strong>er, für die Arbeitslosenversicherungproblematisch ist.Selbstständige können ab dem 1.1.2009 auf freiwilliger Basis <strong>in</strong> die Arbeitslosenversicherung optieren.Jene, die vor ihrer Selbstständigkeit unselbstständig tätig waren, behalten ihre erworbenen Ansprücheauf Arbeitslosengeld. Für jene, die ke<strong>in</strong>e Ansprüche haben, bestehen drei verschiedene Optionen. DieBeitragsgr<strong>und</strong>lage beträgt je nach Wahl a) e<strong>in</strong> Viertel, b) die Hälfte o<strong>der</strong> c) drei Viertel <strong>der</strong> Höchstbeitragsgr<strong>und</strong>lagenach dem GSVG. Der Beitragssatz beträgt 6%. Selbstständige, die nicht von <strong>der</strong> Möglichkeite<strong>in</strong>er Arbeitslosenversicherung Gebrauch machen wollen, können <strong>in</strong>nerhalb von sechs Monatenaus dem System h<strong>in</strong>ausoptieren. Die Austritts- bzw. neuerliche Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>trittsmöglichkeit s<strong>in</strong>d ane<strong>in</strong> Zeitfenster von jeweils acht Jahren geb<strong>und</strong>en.Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung Freier DienstnehmerInnen <strong>in</strong> die Arbeitslosenversicherung gilt seit 1.1.2008.67Kritisiert wird beispielsweise die B<strong>in</strong>dung an e<strong>in</strong> Zeitfenster von acht Jahren; aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Arbeitssituationwürden flexiblere Lösungen benötigt. Vgl. auch die Stellungnahmen zum Gesetzesentwurf seitensdiverser Interessensvertretungen – http://www.parlament.gv.at/PG/DE/XXIII/ME/ME_00132/pmh.shtml107


Im Spartenvergleich kommt auch bei dieser Thematik die starke Fragmentierung <strong>der</strong>Beschäftigung im Filmbereich – <strong>und</strong> auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Darstellenden Kunst – zum Ausdruck:Für 43,7% <strong>der</strong> Filmschaffenden <strong>und</strong> 31,4% <strong>der</strong> Darstellenden <strong>Künstler</strong>Innen geht es <strong>in</strong>Bezug auf e<strong>in</strong>e Arbeitslosenversicherung um das Erreichen <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>ten M<strong>in</strong>destbeschäftigungsdauer.In diesen Sparten f<strong>in</strong>den zwar Anstellungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> künstlerischenTätigkeit statt, diese s<strong>in</strong>d aber häufig von kurzer Dauer (vgl. Kapitel 6.2.1) – dadurchfallen zwar Versicherungsbeiträge an, die erfor<strong>der</strong>liche Dauer für das Entstehen e<strong>in</strong>erAnspruchsberechtigung wird durch Anstellungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dauer von wenigen Tagen jedochnicht erreicht (vgl. folgende Abbildung).Daneben stellt sich auch die Parallelität von mehreren Arbeitsverhältnissen als schwierigbeim Bezug von Leistungen <strong>in</strong> Zeiten <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit dar. Besteht nämlich(auch) e<strong>in</strong> Status <strong>der</strong> Selbstständigkeit <strong>und</strong> werden daraus E<strong>in</strong>kommen über <strong>der</strong> Ger<strong>in</strong>gfügigkeitsgrenzeerzielt, kann aus allfälligen, parallel dazu ausgeübten unselbstständigenAnstellungen beispielsweise bei e<strong>in</strong>zelnen Produktionen ke<strong>in</strong> Anspruch aufArbeitslosengeld geltend gemacht werden.„Wenn [ich] aus ‚vorübergehen<strong>der</strong> selbstständiger Erwerbstätigkeit‘ die Ger<strong>in</strong>gfügigkeitsgrenzeüberschreite, falle ich beim AMS aus dem Bezug <strong>der</strong> Notstandshilfe. Ichb<strong>in</strong> dann <strong>in</strong> diesem Monat nicht kranken- <strong>und</strong> pensionsversichert.“ (Fragebogen Nr.304, Darstellen<strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>, 28)Das sei auch „mental unmöglich“, wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppendiskussion dieser Sparte formuliert:Die vermittelte Haltung sei ja nicht: „Toll, dass Sie viele verschiedene Arbeitenmachen, aktiv s<strong>in</strong>d etc., son<strong>der</strong>n: „Oje, Sie haben ja was dazu verdient, das ist ganzschlecht…“. Das bedeutet <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis schließlich, dass man Jobs nicht annehmenkann, weil man aufgr<strong>und</strong> des an sich wie<strong>der</strong>um nicht existenzsichernden Zuverdienstesaus den Bezügen fiele – <strong>und</strong> das „stimmt von <strong>der</strong> Philosophie her nicht“, me<strong>in</strong>te e<strong>in</strong>eSchauspieler<strong>in</strong> dazu.Doch auch bei re<strong>in</strong> unselbstständiger Tätigkeit <strong>und</strong> dem Erwachsen von Anspruchsberechtigungenist das schwer mit dem Alltag künstlerischer Arbeit zu vere<strong>in</strong>baren, wiedie folgende Anmerkung verdeutlicht:„Wenn e<strong>in</strong> Schauspieler ca. 700 für e<strong>in</strong>en Drehtag erhält, bekommt er, weil über <strong>der</strong>Dazuverdienstgrenze, ke<strong>in</strong> AMS-Geld, d.h. für Arbeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em lächerlichen TVSpotbekommt er am Monatsende weniger als die AMS Unterstützung.“ (Fragebogen Nr.657, <strong>Künstler</strong> mit mehreren Spartenschwerpunkten, 52)108


Abbildung 62:Probleme bezüglich <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung nach Spartenschwerpunkt,Mehrfachantworten 68100%80%60%40%20%0%Selbstständige/r - ke<strong>in</strong>e IntegrationALVGErreichen gefor<strong>der</strong>ter M<strong>in</strong>destbeschäftigungsdauerzeitlich überschneidende Tätigkeitenüber Ger<strong>in</strong>gfügigkeitsgrenzeBildende KunstDarstellendeKunstFilm Literatur Musik91,7% 75,5% 73,6% 88,2% 80,3%15,2% 31,4% 43,7% 16,0% 18,8%15,7% 34,1% 23,0% 17,4% 23,9%Sonstiges 7,1% 13,1% 10,3% 6,9% 10,3%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.313 (Ausschluss <strong>der</strong>er, die explizit angeben,ke<strong>in</strong> Problem mit <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung zu haben), k.A. n = 315Arbeitslosigkeit <strong>in</strong> ihrer arbeitsmarktpolitischen Konzeption <strong>und</strong> Begrifflichkeit ist imBereich des Kunstschaffens an sich e<strong>in</strong> schwieriges Thema. <strong>Künstler</strong>ische Arbeit f<strong>in</strong>detgewissermaßen immer statt, <strong>und</strong> lässt sich – abseits <strong>der</strong> unselbständigen Beschäftigungsverhältnisse– nur schwerlich als das Fehlen von Arbeit def<strong>in</strong>ieren.„[E<strong>in</strong>] <strong>Künstler</strong> kann nur e<strong>in</strong>kommenslos se<strong>in</strong>, nicht arbeitslos“ (Fragebogen Nr.374,Bilden<strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>, 42)Der Ausfall von Arbeit ist also weniger Thema als <strong>der</strong> Ausfall von E<strong>in</strong>kommen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>evor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er längerfristigen Arbeitsunfähigkeit durch Krankheito<strong>der</strong> Unfall. Hier wird <strong>in</strong> den Fragebögen wie <strong>in</strong> den Gruppendiskussionen kritisiert,dass für Kunstschaffende ke<strong>in</strong>e längerfristigen Vorsorgemöglichkeiten bestünden, wiebeispielsweise e<strong>in</strong>e Musiker<strong>in</strong> zum Ausdruck br<strong>in</strong>gt:„Ke<strong>in</strong>e Versicherung gibt Komponisten e<strong>in</strong>e Ausfallshaftung bei Arbeitsunfähigkeitdurch Unfall!! Habe bei verschiedenen Versicherungen nachgefragt. Das ist die größteUnsicherheit: immer funktionieren zu müssen, nie krank se<strong>in</strong> zu dürfen!!!“ (Fragebogen1472, Musiker<strong>in</strong>, 39)Der Status <strong>und</strong> die Def<strong>in</strong>ition als UnternehmerIn machten es schwer, die Versicherungsbed<strong>in</strong>gungenmit <strong>der</strong> tatsächlichen künstlerischen Arbeit zur Deckung zu br<strong>in</strong>gen.H<strong>in</strong>zu komme immer wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Unverständnis <strong>der</strong> SachbearbeiterInnen, sei es beiVersicherungsträgern o<strong>der</strong> beim AMS – ihnen fehle auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite die „Branchenkenntnis/-verständnis“(Fragebogen Nr. 290, Darstellen<strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>, 48), gleichzeitigbesäßen sie qua ihrer Funktion aber e<strong>in</strong>e „Def<strong>in</strong>itionsmacht“ über das Kunstschaffen,68Unter <strong>der</strong> Antwortkategorie „Sonstiges“ wurden beispielsweise genannt: ke<strong>in</strong> Anspruch aus ger<strong>in</strong>gfügigerBeschäftigung, verpflichtende Teilnahme an aktiven arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, ke<strong>in</strong>eAuse<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit dem Thema …109


was mitunter als erniedrigend empf<strong>und</strong>en wird, wie e<strong>in</strong>e Autor<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppendiskussionerzählte:„Ich zahle e<strong>in</strong>e Betriebsunterbrechungsversicherung von 7000 Schill<strong>in</strong>g/Jahr. […]<strong>und</strong> die zahlt ab dem 21. Tag <strong>der</strong> Unterbrechung. E<strong>in</strong> Arbeitsmediz<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Versicherunghat mir attestiert, dass ich ab dem 19. Tag [nach <strong>der</strong> Operation] wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><strong>Lage</strong> se<strong>in</strong> sollte, kle<strong>in</strong>e schriftstellerische Tätigkeiten zu verrichten, <strong>und</strong> die SVA hatdazu geme<strong>in</strong>t, dass ich als Unternehmer<strong>in</strong> sowieso dazu angehalten b<strong>in</strong>, immer arbeitenzu müssen, das wäre das unternehmerische Pr<strong>in</strong>zip. Ich hab jedenfalls letztendlichke<strong>in</strong>e Leistung bekommen. Weil diese Def<strong>in</strong>itionsmacht bei <strong>der</strong> privaten Versicherung,bei <strong>der</strong> SVA, liegt, <strong>und</strong> mir überhaupt ke<strong>in</strong>e Möglichkeit lässt zu sagen,was ich eigentlich tue.“ (Gruppendiskussion Literatur)8.2.4 Verbesserung <strong>der</strong> sozialversicherungsrechtlichen SituationIn erster L<strong>in</strong>ie würde aus Sicht <strong>der</strong> Kunstschaffenden daher auch e<strong>in</strong>e Absicherunggegen e<strong>in</strong>en längerfristigen Arbeitsausfall e<strong>in</strong>er Verbesserung <strong>der</strong> sozialversicherungsrechtlichenSituation dienen (vgl. Tabelle 12). Dies könnte durch e<strong>in</strong>e leistbare Arbeitslosen-<strong>und</strong> Verdienstausfallsversicherung geschehen, erweitert durch Krankengeldo<strong>der</strong> durch e<strong>in</strong>e generelle Gr<strong>und</strong>sicherung beziehungsweise e<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>e<strong>in</strong>kommen.Mitunter stellen die Versicherungsbeiträge e<strong>in</strong>e problematische f<strong>in</strong>anzielle Belastungdar. Als Verbesserungsvorschläge werden <strong>in</strong> diesem Kontext e<strong>in</strong>e Anhebung <strong>der</strong>Pflichtversicherungsgrenze sowie e<strong>in</strong>e Senkung <strong>der</strong> Beitragshöhen <strong>und</strong> Selbstbehalte<strong>in</strong> <strong>der</strong> Krankenversicherung (SVA) genannt. Gewünscht wird auch e<strong>in</strong>e stärkere Rücksichtnahmeauf die den Kunstberuf beson<strong>der</strong>s betreffenden E<strong>in</strong>kommensschwankungen.Die <strong>der</strong>zeitigen„Nachbemessungen s<strong>in</strong>d nicht kalkulierbar – kommen plötzlich – Fälligstellung rigoros!Kurzfristigkeit ist existenzgefährdend.“ (Fragebogen Nr. 1302, Bilden<strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>, 48)E<strong>in</strong> Großteil <strong>der</strong> Schwierigkeiten <strong>der</strong> Kunstschaffenden <strong>in</strong> sozialversicherungsrechtlicherH<strong>in</strong>sicht entsteht aus den komplexen Arbeitskonstellationen. Diese rühren an unterschiedlichesozialversicherungsrechtliche Systeme, woraus sich Mehrfachversicherungen<strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Wechselwirkungen ergeben, die sich kaum zu Gunsten <strong>der</strong> Versichertenauswirken. Die homogenen Beschäftigungstypen, zu <strong>der</strong>en Absicherung diebestehenden Versicherungssysteme konzipiert s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Kunstschaffendennicht Realität. Deren Arbeits- <strong>und</strong> Beschäftigungskonstellationen setzensich aus verschiedenen Elementen zusammen, was sich auf sozialversicherungsrechtlicherEbene <strong>in</strong> Fragmentierung <strong>und</strong> Überschneidung spiegelt. <strong>Zur</strong> Verbesserung <strong>der</strong>Übersichtlichkeit <strong>und</strong> Transparenz wünscht daher e<strong>in</strong>e Filmschaffende:„E<strong>in</strong> System, <strong>in</strong> das entwe<strong>der</strong> ich selbst als Selbstständige <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>, <strong>der</strong> Arbeitgebero<strong>der</strong> das AMS e<strong>in</strong>zahlt. Das H<strong>in</strong>-<strong>und</strong>-Her zwischen Versicherungsträgern ist zeitaufwendig,verwirrend, teuer <strong>und</strong> zermürbend.“ (Fragebogen Nr. 655, Filmschaffende,36)E<strong>in</strong>e generelle Anpassung <strong>der</strong> Systeme an die „Vielfältigkeit <strong>der</strong> Arbeitsverhältnisse“(Fragebogen Nr. 1844, Musiker<strong>in</strong>, 26) wäre nötig, die <strong>der</strong>zeitigen Systeme seien für„Projekt- <strong>und</strong> Tagesarbeit nicht geeignet <strong>und</strong> zu unflexibel <strong>und</strong> bürokratisch“ (FragebogenNr.443, Filmschaffende, 42), me<strong>in</strong>te e<strong>in</strong>e Dramaturg<strong>in</strong> <strong>und</strong> Produzent<strong>in</strong>. DerWechsel zwischen selbst- <strong>und</strong> unselbstständigen Tätigkeiten sei deshalb verwaltungstechnischso kompliziert, weil im österreichischen Sozialversicherungssystem die Ar-110


eit versichert werde <strong>und</strong> nicht <strong>der</strong> Mensch, <strong>der</strong> sie ausübt – was e<strong>in</strong>e gr<strong>und</strong>legendseltsame Struktur <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> sei (vgl. Gruppendiskussion Darstellende Kunst).Tabelle 12:Verbesserungsvorschläge h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> sozialversicherungsrechtlichenSituation, MehrfachantwortenAnzahl AnteilArbeitslosenversicherung 118 14,7%Gr<strong>und</strong>e<strong>in</strong>kommen/-sicherung 99 12,3%ke<strong>in</strong> M<strong>in</strong>deste<strong>in</strong>kommen f. KSVF 89 11,1%ke<strong>in</strong>e Doppel- o<strong>der</strong> Mehrfachversicherungen 86 10,7%Beitragshöhe senken 79 9,8%besseres SV-Modell 75 9,3%Pensionsversicherung 70 8,7%Krankengeld 66 8,2%Rücksicht auf E<strong>in</strong>kommensschwankungen 46 5,7%Absicherung gegen Arbeitsausfall/ bei schlechter Auftragslage 29 3,6%Transparenz des SV-Systems 29 3,6%Zuverdienstgrenze erhöhen 20 2,5%Absicherung über sonstige Tätigkeit, Pension 17 2,1%ger<strong>in</strong>gere/ke<strong>in</strong>e Selbstbehalte 13 1,6%ke<strong>in</strong>e Rück- bzw. Vorauszahlungen 13 1,6%weniger Bürokratie 12 1,5%Bezahlung v. Vorsorgekosten u. Alternativmediz<strong>in</strong> 8 1,0%Anhebung <strong>der</strong> Pflichtversicherungsgrenze 7 ,9%Sonstiges 97 12,1%ke<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ungen notwendig 16 2,0%w.n./kann ich nicht beurteilen 16 2,0%Gesamt 803 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1850, k.A. n = 1.047Insgesamt mangle es den sozialversicherungsrechtlichen Systemen (<strong>und</strong> ähnlich auchden För<strong>der</strong>strukturen, vgl. Kapitel 8.3 bzw. 9.1.4, sowie Kapitel 9.2) e<strong>in</strong>er Wertschätzung<strong>und</strong> Anerkennung <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit an sich, o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er „höhere[n] Dotierungkünstlerischer Existenz <strong>in</strong> jeglicher Weise“, wie es e<strong>in</strong> Lyriker <strong>und</strong> Prosaist formulierte(Fragebogen Nr. 840, Literat, 44). Bei <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Kunstschaffendenstellt sich die Frage <strong>der</strong> Kriterien. Im häufig zitieren Modell <strong>der</strong> deutschen<strong>Künstler</strong>sozialversicherung (vgl. auch Kapitel 8.3) beziehen die Regelungen alle Personene<strong>in</strong>, die Kunst „schaffen, ausüben o<strong>der</strong> lehren“ (vgl.http://www.kuenstlersozialkasse.de). In diesem S<strong>in</strong>n for<strong>der</strong>n Kunstschaffende beispielsweise„die gr<strong>und</strong>sätzliche neue Def<strong>in</strong>ition des <strong>Künstler</strong>begriffs: nicht <strong>der</strong> Geniebegriff, son<strong>der</strong>ndie Möglichkeit, auch [Personen] <strong>in</strong> <strong>der</strong> Peripherie von Kunstberufen, wie Pressearbeitfür Theaterproduktionen, Produktionsleitungen, Dramaturgie <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong>,mit <strong>in</strong> die SVA e<strong>in</strong>zubeziehen.“ (Fragebogen 1235, Bildende <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>, 39)Die Frage <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition des <strong>Künstler</strong>Innen-Status kommt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Zusammenhangmit dem <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds zur Sprache. Auf diesen beziehtsich auch e<strong>in</strong> beträchtlicher Anteil <strong>der</strong> Verbesserungsvorschläge zur sozialversicherungsrechtlichenSituation <strong>in</strong> den Fragebögen. Se<strong>in</strong> Ziel war <strong>und</strong> ist es, Kunstschaffendeim Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung zu unterstützen, <strong>und</strong> ist damit an <strong>der</strong>Schnittstelle zwischen Sozialversicherungsrecht <strong>und</strong> För<strong>der</strong><strong>in</strong>strument verortet (vgl.Kapitel 8.3).111


8.3 An <strong>der</strong> Schnittstelle zwischensozialversicherungsgesetzlicher Regelung <strong>und</strong>För<strong>der</strong>ung: <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen-SozialversicherungfondsSeit dem Jahr 2001 besteht für <strong>Künstler</strong>/<strong>in</strong>nen, die nach §2(1)4 GSVG versicherungspflichtigs<strong>in</strong>d, also so genannte ‚Neue Selbstständige’, die Möglichkeit, Zuschüsse zurPensionsversicherung seitens des <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds zu erhalten.Dieser Fonds agiert auf Basis des Kunstför<strong>der</strong>ungsbeitragsgesetzes <strong>und</strong> beziehtse<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzmittel aus <strong>der</strong> dar<strong>in</strong> gesetzlich geregelten Abgabe von Kabelnetzbetreibern<strong>und</strong> aus dem Satellitenverkauf. Kunstschaffende können unter Vorlage entsprechen<strong>der</strong>Nachweise e<strong>in</strong> För<strong>der</strong>ansuchen stellen, das von e<strong>in</strong>er aus Kurien zusammengesetzten<strong>Künstler</strong>Innenkommission h<strong>in</strong>sichtlich des Vorliegens „künstlerischer Tätigkeit“geprüft wird.Bis dato wurden pro Kalen<strong>der</strong>jahr r<strong>und</strong> 4.500 bis 5.000 <strong>Künstler</strong>Innen durch e<strong>in</strong>en Zuschussunterstützt, allerd<strong>in</strong>gs bezogen lediglich r<strong>und</strong> 3.000 Personen pro Jahr dieseZuschüsse auf Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> festgelegten E<strong>in</strong>kommensober- <strong>und</strong> untergrenzen auchzu Recht (vgl. Mazal 2007). Aufgr<strong>und</strong> dieser Nicht-Erfassung <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e von e<strong>in</strong>kommensschwachenGruppen wurde Anfang 2008 e<strong>in</strong>e Novelle zum Gesetz verabschiedet,<strong>der</strong> gemäß nun unter an<strong>der</strong>em auch Zuschüsse zur Kranken- <strong>und</strong> Unfallversicherunggeför<strong>der</strong>t werden können, die die E<strong>in</strong>kommensbemessung adaptierte <strong>und</strong>die Än<strong>der</strong>ungen h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensberechnung e<strong>in</strong>führte – mit dem Ziel, sozialeHärtefälle zu verr<strong>in</strong>gern (vgl. für Details http://www.ksvf.at/pages/recht.htm.).Die Bezugsvoraussetzungen setzen e<strong>in</strong>e Unter- <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Obergrenze des jährlichenE<strong>in</strong>kommens aus selbstständiger Tätigkeit fest. 69 Der Zuschuss steht demnach zu,wenn das E<strong>in</strong>kommen aus selbstständiger Tätigkeit m<strong>in</strong>destens die Ger<strong>in</strong>gfügigkeitsgrenzeüberschreitet (2004: 3.794,28 Euro, 2008: 4188,12 Euro p.a.) <strong>und</strong> das Gesamte<strong>in</strong>kommenunter <strong>der</strong> Höchstgrenze von 19.621, 67 Euro (270.000 ATS) liegt. Personen,die die Untergrenze nicht überschreiten, gelten sozusagen nicht als Kunstschaffende,Personen, die die Obergrenze des Gesamte<strong>in</strong>kommens überschreiten, geltennicht als aus <strong>sozialen</strong> Gründen för<strong>der</strong>ungswürdig.Für die beiden Jahre 2001 <strong>und</strong> 2004 liegen die Zahlen <strong>der</strong> BezieherInnen von Zuschüssenaus dem KSVF vor. Insgesamt haben 2001 4.470 Kunstschaffende e<strong>in</strong>enZuschuss erhalten, drei Jahre später waren es 4.929; hier liegt also e<strong>in</strong>e Steigerungvon r<strong>und</strong> 10% vor (vgl. Tabelle 127). Differenziert nach Kurien 70 zeigt sich, dass <strong>der</strong>weit überwiegende Teil von be<strong>in</strong>ah drei Viertel (im Jahr 2001, bzw. 67,6% 2004) <strong>der</strong>geför<strong>der</strong>ten Kunstschaffenden dem Bildenden Bereich zuzuordnen ist. Dabei ist daraufh<strong>in</strong>zuweisen, dass hier – im Gegensatz zur vorliegenden Studie – auch ArchitektInnen6970An<strong>der</strong>e E<strong>in</strong>kommen, beispielsweise aus ger<strong>in</strong>gfügiger unselbstständiger Tätigkeit o<strong>der</strong> aus Stipendien<strong>und</strong> Preisen, wurden bislang nicht <strong>in</strong> die Berechnung e<strong>in</strong>bezogen. Die Novelle 2008 hat hier Än<strong>der</strong>ungenvorgenommen.Die mittels <strong>der</strong> Kurien praktizierte Trennung <strong>der</strong> Sparten entspricht nicht den <strong>in</strong> dieser Studie vorgenommenGrenzziehungen. Filmschaffende wurden <strong>der</strong> „Allgeme<strong>in</strong>en Kurie für zeitgenössische Ausformungen<strong>der</strong> Kunst“ zugeordnet (seit <strong>der</strong> Novelle e<strong>in</strong>e eigene Kurie), ebenso wie ÜbersetzerInnen.112


e<strong>in</strong>geschlossen s<strong>in</strong>d. In den an<strong>der</strong>en Kurien traten von 2001 bis 2004 Steigerungene<strong>in</strong>, sowohl gemessen an den Absolutzahlen, als auch im Anteil <strong>der</strong> För<strong>der</strong>werberInnen.Im Jahr 2004 stellten die Musikschaffenden mit 17,3% <strong>der</strong> Geför<strong>der</strong>ten die zweitgrößteGruppe, gefolgt von den Darstellenden <strong>Künstler</strong>Innen (8,8%), <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>enKurie (beispielsweise Filmschaffende, 2,6%) <strong>und</strong> den LiteratInnen (2,4%).E<strong>in</strong>e Problematik beim <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds besteht dar<strong>in</strong>, dass dieE<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensgrenzen erst ex post mittels des E<strong>in</strong>kommenssteuerbescheidsüberprüft werden kann. Daher war <strong>in</strong> den vergangenen Jahren r<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Drittel<strong>der</strong> gewährten Zuschüsse von den <strong>Künstler</strong>Innen zurückzuzahlen. Dieser Anteil <strong>der</strong> zuUnrecht bezogenen Zuschüsse hat sich im Zeitablauf von 2001 auf 2004 leicht erhöht– von 32 auf 35%. Der Anteil <strong>der</strong> Rückfor<strong>der</strong>ungen ist dabei <strong>in</strong> allen Kurien ähnlich.Abbildung 63:Anteile von Rückfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> zu Recht bezogenen Zuschüssenaus dem <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfondsnach Kurien 71 , <strong>in</strong> % aller Zuschüsse, 2004Bildende KunstMusikDarstellende KunstLiteraturAllgeme<strong>in</strong>e Kurie36,5%33,6%30,9%30,2%30,1%63,5%66,4%69,1%69,8%69,9%0% 20% 40% 60% 80% 100%Rückfor<strong>der</strong>ungzu Recht ausbezahltQuelle: Son<strong>der</strong>auswertung des <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds, eigene Berechnungen; n = 4.918Die vorliegende Son<strong>der</strong>auswertung <strong>der</strong> Fondsdaten ermöglicht auch e<strong>in</strong>e Analysenach <strong>der</strong> Höhe des Gesamte<strong>in</strong>kommens <strong>der</strong> Rückfor<strong>der</strong>ungsfälle <strong>und</strong> damit <strong>der</strong> Ablehnungsgründe– nämlich e<strong>in</strong>es entwe<strong>der</strong> zu hohen o<strong>der</strong> zu niedrigen E<strong>in</strong>kommens ausSelbstständigkeit. Hier zeigt sich, dass zu ger<strong>in</strong>ge E<strong>in</strong>kommen aus Selbstständigkeitbei etwa drei Viertel aller Ablehnungen zutrifft (2001 zu 75%, 2004 zu 72%). 72 Die Ablehnungsgründes<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Kurien ähnlich, lediglich die LiteratInnen haben e<strong>in</strong>en ge-7172Allgeme<strong>in</strong>e Kurie <strong>in</strong>kl. <strong>der</strong> Kategorie „mehrfach“E<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes Detail: 2004 bezogen 60% aller von <strong>der</strong> Rückfor<strong>der</strong>ung betroffenen Kunstschaffendene<strong>in</strong> Gesamte<strong>in</strong>kommen von unter 10.000 Euro p.a. <strong>und</strong> lagen somit e<strong>in</strong>deutig unter <strong>der</strong> Steuergrenzedes E<strong>in</strong>kommenssteuergesetzes. Trotz ihrer prekären <strong>sozialen</strong> <strong>Lage</strong> haben sich diese Kunstschaffendenstrikt an die Vorgaben des E<strong>in</strong>kommenssteuergesetzes gehalten <strong>und</strong> ke<strong>in</strong> zusätzlichesselbstständiges E<strong>in</strong>kommen f<strong>in</strong>giert. Mit e<strong>in</strong>em f<strong>in</strong>gierten zusätzlichen E<strong>in</strong>kommen wäre <strong>der</strong> Zuschusszur Sozialversicherung verb<strong>und</strong>en gewesen, wahrsche<strong>in</strong>lich aber ke<strong>in</strong>e Nachteile, zum<strong>in</strong>dest ke<strong>in</strong>e zusätzlichenSteuerzahlungen.113


<strong>in</strong>gen Anteil von zu ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>kommen aus selbstständiger Arbeit (57 %) <strong>und</strong> somite<strong>in</strong>en höheren Anteil mit zu hohem Gesamte<strong>in</strong>kommen.Die im Rahmen dieser Studie befragten <strong>Künstler</strong>Innen machten ebenfalls Angabenüber ihre Nutzung des <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds 73 . Insgesamt habenr<strong>und</strong> 28% <strong>der</strong> RespondentInnen demnach För<strong>der</strong>ungen aus dem KSVF bezogen, weitere4,4% haben darum angesucht, sie aber noch nie erhalten. Knapp über 8% <strong>der</strong>RespondentInnen ist <strong>der</strong> Fonds nicht bekannt. Im Spartenvergleich zeigt sich e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>Relation zu den Fondsdaten weitaus ger<strong>in</strong>gere Nutzung durch Bildende <strong>Künstler</strong>Innen,was auf die Nicht-Erfassung von ArchitektInnen <strong>in</strong> dieser Studie zurückzuführen se<strong>in</strong>dürfte. Dennoch bleibt die Nutzung durch Bildende <strong>Künstler</strong>Innen mit 30,8% leicht ü-berdurchschnittlich, beson<strong>der</strong>s hoch ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> BezieherInnen aber im DarstellendenBereich mit 38,1%.Abbildung 64:<strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds nach SpartenschwerpunktBildende Kunst30,8%3,4% 8,4%57,3%Darstellende Kunst38,1%5,6% 6,5%49,8%Film15,5%6,9% 6,9%70,7%Literatur16,7%4,2% 7,9%71,3%Musik28,1%5,2%13,7%52,9%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%För<strong>der</strong>ung(-en) erhaltenFör<strong>der</strong>ung unbekanntangesucht, aber noch nie erhaltenke<strong>in</strong>e Nutzung / ke<strong>in</strong>e AngabeQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.164 74Die beabsichtigte soziale För<strong>der</strong>ung von Kunstschaffenden durch den <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds spiegelt sich dar<strong>in</strong>, dass die Erfolgsquote <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Zusam-7374Die Erhebung unterschied zwischen 2007 <strong>und</strong> <strong>in</strong> früheren Jahren gestellten <strong>und</strong> bewilligten Ansuchen.Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> im Detail vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abweichenden Datenqualitäten (h<strong>in</strong>sichtlich Spartene<strong>in</strong>teilung <strong>und</strong>Referenzjahre) <strong>und</strong> <strong>der</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Unmöglichkeit e<strong>in</strong>es direkten Vergleichs wurden die Antwortenzusammengefasst <strong>und</strong> geben nun Aufschluss darüber, ob jemals im KSVF Zuschüsse beantragtbzw. zugesprochen wurden.Differenzierte Berechnungen mit Angaben zu För<strong>der</strong>systemen beziehen sich nur auf die Gruppe <strong>der</strong>er,die <strong>in</strong> Kontakt mit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>landschaft <strong>in</strong>sgesamt standen/stehen, also <strong>in</strong> zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>em Systembereits um För<strong>der</strong>ungen bzw. Unterstützungen angesucht haben (n = 1.195; bei dieser Graphik entfallenauch jene ohne Angabe zum Spartenschwerpunkt, vgl. 2.4.5). Stets ausgeschlossen wurden alsojene 493 Personen, die explizit noch um ke<strong>in</strong>erlei För<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> Unterstützungen angesucht haben,sowie jene 162 Fälle, die zu dem gesamten Fragenkomplex ‚För<strong>der</strong>ungen’ ke<strong>in</strong>e Angaben machten.114


menhang mit <strong>der</strong> Etablierung steht – wie dies bei verschiedenen an<strong>der</strong>en künstlerischenFör<strong>der</strong>systemen <strong>der</strong> Fall ist (vgl. Kap. 9.1.2). Allerd<strong>in</strong>gs ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Nicht-Etablierten, <strong>der</strong> um Zuschüsse ansucht, unterdurchschnittlich (vgl. Tabelle 128). Auchh<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Tätigkeitstypen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>reichenden zeigt sich beim <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Bild als bei den im folgenden Kapitel dargestelltenFör<strong>der</strong>ungen von B<strong>und</strong>, Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den: Hier ist die Kerngruppe im Vergleichmit den an<strong>der</strong>en Tätigkeitstypen deutlich aktiver, die Ansuchensquote liegt mit42,3% deutlich am höchsten von den drei Gruppen. 75 Die Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erfolgsquotes<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen nicht signifikant.Abbildung 65: Ansuchensquoten <strong>und</strong> Erfolgsquoten 76 beim <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds nach Tätigkeitstyp, <strong>in</strong> %100%90%80%70%60%50%40%30%20%10%0%89,6%90,4%76,9%66,7%42,3%32,3%22,9%17,7%Kerngruppe geteiltes Leben <strong>in</strong>tegriertes Leben MischtypusAnsuchensquoteErfolgsquoteQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; Ansuchensquote aus n = 1.115; Erfolgsquote aus n = 368Von Seiten <strong>der</strong> Kunstschaffenden wurde sehr häufig Kritik am KSVF geäußert. In denFragebögen stand vor allem die Abschaffung <strong>der</strong> M<strong>in</strong>deste<strong>in</strong>kommensgrenze auf <strong>der</strong>Liste <strong>der</strong> Verbesserungsvorschläge, sowohl im Kontext <strong>der</strong> sozialversicherungsrechtlichenSituation (vgl. Kap. 8.2.4) als auch <strong>der</strong> För<strong>der</strong>situation (vgl. Kap. 9.1.4). Abgesehenvon <strong>der</strong> Abschaffung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensgrenzen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Untergrenze,br<strong>in</strong>gen die Kunstschaffenden verschiedene Verbesserungsvorschläge vor. Diese wurdenteilweise bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Novelle verän<strong>der</strong>t (beispielsweise Ausweitung auf Kranken-7576Dabei ist anzumerken, dass die Gruppe <strong>der</strong>er, die aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er voraussichtlichen Unterschreitung<strong>der</strong> M<strong>in</strong>deste<strong>in</strong>kommensgrenze nicht angesucht hat, nicht zu beziffern ist. Die Analysen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommenssituation(vgl. Kapitel 7) legen aber nahe, dass noch weitere Personengruppen Bedarf am Zuschusssystemdes KSVF hätten.Ansuchensquote: Anteil <strong>der</strong>er, die um entsprechende För<strong>der</strong>ungen angesucht haben, bezogen auf dieGr<strong>und</strong>gesamtheit <strong>der</strong>er, die überhaupt Kontakt zur För<strong>der</strong>landschaft hatten; das heißt, unter Ausschluss<strong>der</strong>er, die noch um ke<strong>in</strong>erlei För<strong>der</strong>ungen / Unterstützungen angesucht haben. Erfolgsquote:Anteil <strong>der</strong> erfolgreichen För<strong>der</strong>e<strong>in</strong>werbung, das heißt bezogen auf die Gruppe <strong>der</strong>er, die um entsprechendeFör<strong>der</strong>ungen angesucht haben.115


<strong>und</strong> Unfallversicherung, E<strong>in</strong>beziehung e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gfügigen Beschäftigung o<strong>der</strong> vonStipendien bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensermittlung, Anhebung <strong>der</strong> Obergrenze bei Elternschaft),teilweise gehen sie aber darüber h<strong>in</strong>aus (beispielsweise „Streichung <strong>der</strong> künstlerischenBefähigung als Anspruchsbegründung“ (Fragebogen Nr. 1017, Musiker, 52)bis h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er eigenen <strong>Künstler</strong>-Sozialversicherung anstelle e<strong>in</strong>es Zuschusssystems(beispielsweise e<strong>in</strong>e „e<strong>in</strong>kommensunabhängige Sozialversicherung, z.B. als Teil e<strong>in</strong>erGr<strong>und</strong>sicherung“ (Fragebogen Nr. 555, Bildende <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>, 32), e<strong>in</strong>e „<strong>Künstler</strong>existenzsicherung“(Fragebogen Nr. 208, Bilden<strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>, 64) o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Verweisauf das deutsche Modell (beispielsweise Fragebogen Nr. 1541, Filmschaffen<strong>der</strong>, 31).9 Nutzung <strong>und</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong>För<strong>der</strong>systemeSoziale <strong>und</strong> kulturelle För<strong>der</strong>ungen stellen <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>e wesentliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungfür die Situation Kunstschaffen<strong>der</strong> dar. Laut Kunstbericht (vgl. bm:ukk 2007: 8)wurden im Jahr 2006 87,8 Millionen Euro für För<strong>der</strong>ungen alle<strong>in</strong>e seitens <strong>der</strong> Kunstsektionaufgewendet. Von dieser Summe floss <strong>der</strong> weit überwiegende Anteil <strong>in</strong> Institutionen-<strong>und</strong> Projektför<strong>der</strong>ungen, also <strong>in</strong> För<strong>der</strong>arten, welche dem/<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen <strong>Künstler</strong>Inerst mittelbar über die Institutionen <strong>und</strong> Projekte zugute kommen. UnmittelbareFör<strong>der</strong>ungen Kunstschaffen<strong>der</strong> – also E<strong>in</strong>zelpersonenför<strong>der</strong>ungen – machten r<strong>und</strong> 7%<strong>der</strong> Gesamtför<strong>der</strong>summe aus.Tendenziell kann <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> von e<strong>in</strong>em ausgebauten För<strong>der</strong>system gesprochenwerden, welches jedoch nur Wenigen zu Gute kommt – zu dieser E<strong>in</strong>schätzung kommendie befragten ExpertInnen, dies bemerken Kunstschaffende <strong>in</strong> den Fragebögen<strong>und</strong> Gruppendiskussionen, <strong>und</strong> sie entspricht im Wesentlichen den Ergebnissen vonAlmhofer et al. (2000: 160), welche aufgezeigt haben, dass weniger als die Hälfte <strong>der</strong>befragten <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen um öffentliche o<strong>der</strong> private Unterstützung angesucht hat 77 ,was unter an<strong>der</strong>em auch auf mangelnde Informationen zurückgeführt wurde. Von denhier befragten Kunstschaffenden hat etwa e<strong>in</strong> Viertel bislang um ke<strong>in</strong>erlei Unterstützungenangesucht (vgl. Kapitel 9.1.2).Die <strong>in</strong> dieser Studie erhobenen Daten erlauben e<strong>in</strong>en Blick auf die För<strong>der</strong>landschaftaus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen. Die Angaben zu den verschiedenen För<strong>der</strong>systemens<strong>in</strong>d Angaben aus <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen Sicht <strong>der</strong> Befragten – sie zeigen die <strong>in</strong>dividuelleNutzung <strong>und</strong> Bekanntheit von För<strong>der</strong>ungen (E<strong>in</strong>zelpersonen- <strong>und</strong> Projektför<strong>der</strong>ungen),erfassen also <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauptsache unmittelbare Direktzuwendungen.Unter dem Begriff ‚Nutzung’ verstehen wir dabei die Kontaktnahme mit För<strong>der</strong>systemenim S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er ‚Nutzung bestehen<strong>der</strong> (För<strong>der</strong>-)Möglichkeiten’. NutzerInnen s<strong>in</strong>dhier also alle Kunstschaffenden, die um För<strong>der</strong>ungen ansuchen – unabhängig davon,ob sie För<strong>der</strong>mittel schließlich auch erhalten. Auf den Erhalt von För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n wird mitdem Begriff <strong>der</strong> ‚erfolgreichen För<strong>der</strong>e<strong>in</strong>werbung’ referiert. Dabei bleiben allerd<strong>in</strong>gs77Bezogen auf den Untersuchungszeitraum 1996 bis 1998116


zwei Aspekte unbekannt: E<strong>in</strong>erseits die Höhe <strong>und</strong> Dauer <strong>der</strong> erhaltenen För<strong>der</strong>ungen –diese kann beispielsweise von e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Druckkostenzuschuss bis zu e<strong>in</strong>emmehrjährigen Arbeitsstipendium reichen. An<strong>der</strong>erseits ist es auch nicht möglich, denmittelbaren Bezug von För<strong>der</strong>mitteln, beispielsweise durch die Mitwirkung <strong>in</strong> subventioniertenProjekten, zu erschließen.Die hier vorliegenden Daten bewegen sich somit auf <strong>der</strong> Ebene von Fällen <strong>der</strong> Nutzung<strong>der</strong> För<strong>der</strong>landschaft im Gesamten (vgl. Kapitel 9.1.1 <strong>und</strong> 9.1.2) sowie <strong>der</strong> jeweiligenFör<strong>der</strong>systeme (vgl. Kapitel 9.1.3). Die Analysen geben damit (lediglich) Aufschlussüber das Ausmaß <strong>und</strong> die Verteilung <strong>der</strong> Nutzung unter den Befragten entlangverschiedener Merkmale wie Geschlecht o<strong>der</strong> Etablierung, o<strong>der</strong>, an<strong>der</strong>s formuliert: Diehier vorliegenden Analysen <strong>in</strong>formieren über Größe <strong>und</strong> Merkmale <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> unmittelbarenNutzerInnen von För<strong>der</strong>systemen unter den Befragten <strong>und</strong> nicht über dieVerteilung von För<strong>der</strong>summen. 78Die Fokussierung auf För<strong>der</strong>ungen im S<strong>in</strong>ne von Direktzuwendungen an die Kunstschaffendenlässt im Spartenvergleich e<strong>in</strong> erwartungsgemäßes Bild entstehen: In jenenSparten, <strong>in</strong> denen Institutionen- <strong>und</strong> Projektför<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>e maßgebliche Rolle spielen,ist die NutzerInnengruppe kle<strong>in</strong>er – dies betrifft aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Wesensmerkmale <strong>der</strong>Kunstprodukte als kooperative Werke die Darstellende Kunst, den Film, aber auch dieMusik. H<strong>in</strong>gegen ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildenden Kunst <strong>und</strong> vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur die Gruppe<strong>der</strong> NutzerInnen deutlich größer (vgl. Kapitel 9.1.2 <strong>und</strong> Kapitel 9.1.3).Auf Ebene des persönlichen E<strong>in</strong>kommens <strong>der</strong> befragten <strong>Künstler</strong>Innen nehmen För<strong>der</strong>ungenke<strong>in</strong>en wesentlichen Stellenwert e<strong>in</strong> (vgl. Kapitel 7.5.1 <strong>und</strong> 7.5.4). Zwei Indikatorenbr<strong>in</strong>gen diese relativ ger<strong>in</strong>gen Ausmaße zum Ausdruck. Zum e<strong>in</strong>en weist die Zusammensetzungdes E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit im Durchschnitt nure<strong>in</strong>en Anteil von 9% aus Preisen, Prämien, Stipendien <strong>und</strong> E<strong>in</strong>zelpersonenför<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> Öffentlichen Hand aus: Der weit überwiegende Teil des künstlerischen E<strong>in</strong>kommenswird aus dem Verkauf von Leistungen <strong>und</strong> Werken lukriert (vgl. Tabelle 7). Zuman<strong>der</strong>en kann man die von den Befragten angegebenen Strategien zur Überbrückungf<strong>in</strong>anzieller Notlagen heranziehen: Hier erweist sich die Beantragung von Unterstützungenaus Zuschusssystemen (z.B. <strong>Künstler</strong>hilfe, Sozialfonds) nur für r<strong>und</strong> 14% <strong>der</strong>Kunstschaffenden als relevante Möglichkeit (vgl. Tabelle 10). Über die ökonomischeEbene h<strong>in</strong>aus vermitteln E<strong>in</strong>zelför<strong>der</strong>ungen aber auch e<strong>in</strong>e Anerkennung <strong>der</strong> künstlerischenArbeit, die wie<strong>der</strong>um mit <strong>der</strong> Etablierung <strong>in</strong> Zusammenhang zu sehen ist, sodass <strong>der</strong> Erhalt von Subventionen als Etablierungsmerkmal gelten kann <strong>und</strong> <strong>in</strong> diesemS<strong>in</strong>n auch e<strong>in</strong>e wichtige soziale Rahmenbed<strong>in</strong>gung des Kunstschaffens darstellt.78Die Frage nach <strong>der</strong> Verteilung von För<strong>der</strong>mitteln (beispielsweise h<strong>in</strong>sichtlich Geschlechtergerechtigkeit,<strong>der</strong> Bedeutung von Etablierung, <strong>der</strong> Kopplung von För<strong>der</strong>systemen, etc.) nimmt e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Perspektivee<strong>in</strong> <strong>und</strong> müssste mit e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Erhebungs<strong>in</strong>strumentarium analysiert werden. Beispielsweisefür die Steiermark liegen diesbezüglich aktuelle Studien vor, die allerd<strong>in</strong>gs auf Jahres- <strong>und</strong> Projektför<strong>der</strong>ungenfokussierten <strong>und</strong> Preise, Prämien <strong>und</strong> Stipendien – also Direktför<strong>der</strong>ungen – nicht e<strong>in</strong>bezogen.Im Zentrum stand dabei die Verteilung <strong>der</strong> Gel<strong>der</strong> zwischen „etablierten Institutionen“ <strong>und</strong><strong>der</strong> „freien Szene“ <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Entwicklung (vgl. Messner / Rosegger 2006, 2007a <strong>und</strong> 2007b).117


9.1.1 Kontakt zur För<strong>der</strong>landschaftInsgesamt haben 493 <strong>Künstler</strong>Innen – das entspricht e<strong>in</strong>em Anteil von 29,2% <strong>der</strong>RespondentInnen – explizit angegeben, bislang noch nie um För<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> Unterstützungenangesucht zu haben (vgl. Tabelle 129). Sie s<strong>in</strong>d bisher also <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Kontaktmit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>landschaft gestanden, wobei mit dem Begriff ‚För<strong>der</strong>landschaft’ aufdie Gesamtheit verfügbarer För<strong>der</strong>systeme – künstlerische <strong>und</strong> soziale, öffentliche <strong>und</strong>private – referiert wird. Wie verteilen sich nun die beiden Gruppen <strong>der</strong> NutzerInnen <strong>und</strong><strong>der</strong> Nicht-NutzerInnen, <strong>und</strong> welchen Arbeitsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> haben sie?Die Differenzen zwischen den Sparten s<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>em Gutteil auf die erwähnten unterschiedlichenArbeitsweisen <strong>in</strong> den Kunstbereichen zurückzuführen. In <strong>der</strong> BildendenKunst <strong>und</strong> <strong>der</strong> Literatur – jenen Sparten also, <strong>in</strong> denen die För<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> künstlerischenArbeit stärker auf E<strong>in</strong>zelpersonen ausgelegt s<strong>in</strong>d – fällt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong>er, die Kontaktzur För<strong>der</strong>landschaft haben, mit 73,6% bzw. 81,2% deutlich höher aus als <strong>in</strong> denan<strong>der</strong>en Sparten (zwischen 61% <strong>und</strong> 65%), <strong>in</strong> denen mittelbare För<strong>der</strong>ungen e<strong>in</strong>e größereRolle spielen.Abbildung 66:Kontakt zur För<strong>der</strong>landschaft nach SpartenschwerpunktBildende KunstDarstellende KunstFilmLiteraturMusik73,6%64,0%61,7%81,2%64,6%26,4%36,0%38,3%18,8%35,4%0% 20% 40% 60% 80% 100%um För<strong>der</strong>ung(-en) angesuchtbislang ke<strong>in</strong> AnsuchenQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 156Zwischen den Geschlechtern bestehen auf Gesamtebene ke<strong>in</strong>e signifikaten Unterschiedeh<strong>in</strong>sichtlich ihres Kontakts zur För<strong>der</strong>landschaft. Hier ist allerd<strong>in</strong>gs darauf h<strong>in</strong>zuweisen,dass ke<strong>in</strong>e Informationen über die För<strong>der</strong>höhen vorliegen. Es kann alsonicht dargestellt werden, welche För<strong>der</strong>summen sich <strong>in</strong> welcher Weise auf die <strong>Künstler</strong><strong>und</strong> <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen des Samples verteilen.Bei <strong>der</strong> Analyse des <strong>in</strong>dividuellen Arbeitsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>s zeigt sich, dass För<strong>der</strong>ungen vorallem für die – auf die Etablierung <strong>und</strong> das E<strong>in</strong>kommen bezogen – ‚mittleren’ Gruppen<strong>der</strong> Kunstschaffenden von Bedeutung s<strong>in</strong>d. Unter den Eher- <strong>und</strong> Wenig-Etablierten fällt<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong>er, die <strong>in</strong> Kontakt mit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>landschaft stehen, mit r<strong>und</strong> 75% signifikanthöher aus als bei den Gut-Etablierten e<strong>in</strong>erseits (56,8%) <strong>und</strong> bei den Nicht- Etabliertenan<strong>der</strong>erseits (63,8%). Es besteht auch e<strong>in</strong> deutlicher Zusammenhang zwischen<strong>der</strong> Nutzung von För<strong>der</strong>möglichkeiten <strong>und</strong> den E<strong>in</strong>kommensverhältnissen, wie die fol-118


gende Abbildung zeigt: Die Teilnahme an För<strong>der</strong>systemen hat für Kunstschaffende mite<strong>in</strong>em persönlichen Jahrese<strong>in</strong>kommen zwischen 5.000 Euro <strong>und</strong> 10.000 Euro die weitausgrößte Bedeutung – <strong>und</strong> stellt für jene Gruppe vermutlich e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitragzur Existenzsicherung dar.Abbildung 67:Kontakt zur För<strong>der</strong>landschaft nach E<strong>in</strong>kommen (persönlichesJahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt, netto; gruppiert)ke<strong>in</strong> eigenes E<strong>in</strong>kommenbis zu 5.000 EURO5.000 bis 10.000 EURO10.000 bis 15.000 EURO15.000 bis 25.000 EURO25.000 EURO <strong>und</strong> mehr61,8%74,7%87,6%77,6%61,5%52,7%38,2%25,3%12,4%22,4%38,5%47,3%0% 20% 40% 60% 80% 100%um För<strong>der</strong>ung(-en) angesuchtbislang ke<strong>in</strong> AnsuchenQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.679, k.A. n = 1319.1.2 Die För<strong>der</strong>landschaft aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>InnenFast drei Viertel <strong>der</strong> befragten <strong>Künstler</strong>Innen standen o<strong>der</strong> stehen also <strong>in</strong> Kontakt mite<strong>in</strong>em o<strong>der</strong> mehreren För<strong>der</strong>system/en. 79 Von ihnen war <strong>der</strong> weit überwiegende Teilauch erfolgreich <strong>in</strong> <strong>der</strong> För<strong>der</strong>e<strong>in</strong>werbung: 89,1% von ihnen haben <strong>in</strong> ihrer künstlerischenLaufbahn För<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>em För<strong>der</strong>system erhalten (vgl. Tabelle 130).Die Darstellung <strong>der</strong> Nutzung <strong>und</strong> Bekanntheit <strong>der</strong> verschiedenen För<strong>der</strong>systeme <strong>in</strong> <strong>der</strong>folgenden Abbildung veranschaulicht die Bedeutung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen För<strong>der</strong>systeme unterden Befragten. 807980Die folgenden detaillierten Analysen zu den För<strong>der</strong>systemen beziehen sich stets nur auf diese Gruppe<strong>und</strong> schließen jene ohne Kontakte zur För<strong>der</strong>landschaft aus. Daraus ergibt sich n = 1.195.Auf Basis <strong>der</strong> Fragestellung ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Auswertung nicht e<strong>in</strong>deutig unterscheidbar, ob es sich bei ke<strong>in</strong>erAngabe zu e<strong>in</strong>em spezifischen För<strong>der</strong>system um e<strong>in</strong>e Antwortverweigerung handelt o<strong>der</strong> ob die För<strong>der</strong>ungbekannt ist, aber noch nie genutzt wurde. Vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong> hohen Antwortbereitschaftist anzunehmen, dass, da Angaben <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en För<strong>der</strong>systemen gemacht wurden, das Fehlenvon Antworten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Systemen als e<strong>in</strong> (noch) Nicht-Nutzen dieser Systeme zu lesen ist. Daherwurde diese Ausprägung mit ‚Ke<strong>in</strong>e Nutzung / ke<strong>in</strong>e Angabe’ benannt <strong>und</strong> gibt allenfalls Auskunftüber die Größe <strong>der</strong> Gruppe, die nicht an den jeweiligen För<strong>der</strong>e<strong>in</strong>richtungen teilhat. Vgl. Kapitel 9.1.3zur Nutzung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>systeme nach Spartenschwerpunkten.119


Abbildung 68:Nutzung <strong>und</strong> Bekanntheit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>systemeFör<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es43,8%20,9%5,1%30,2%För<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den55,9%11,5%4,8%27,8%Private För<strong>der</strong>ungen, Sponsor<strong>in</strong>g27,1%7,6%65,3%<strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds 28,0%3,0%<strong>Künstler</strong>hilfe des bm:ukk 5,5% 23,5%2,3%Spezifische För<strong>der</strong>systeme <strong>der</strong> Sparten 8,4% 16,8%4,4% 8,8%58,8%67,9%72,5%SKE <strong>der</strong> Verwertungsgesellschaften15,9% 2,4% 16,2%65,5%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%För<strong>der</strong>ung(-en) erhaltenFör<strong>der</strong>ung unbekanntangesucht, aber noch nie erhaltenke<strong>in</strong>e Nutzung / ke<strong>in</strong>e AngabeQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.195 (unter Ausschluss <strong>der</strong>er, die noch umke<strong>in</strong>erlei För<strong>der</strong>ungen / Unterstützungen angesucht haben, k.A. n = 162; vgl. Fußnote 74)Es zeigt sich e<strong>in</strong>e große Bedeutung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es sowie <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den, die sich auch <strong>der</strong> größten Bekanntheit erfreuen – knapp zwei Drittel<strong>der</strong> NutzerInnen waren als För<strong>der</strong>werberInnen bereits mit diesen Institutionen <strong>in</strong> Kontakt,nur r<strong>und</strong> 5% geben an, diese För<strong>der</strong>e<strong>in</strong>richtungen nicht zu kennen. Es unterscheidensich diese beiden Systeme h<strong>in</strong>sichtlich des Erfolgs <strong>der</strong> För<strong>der</strong>e<strong>in</strong>werbung,denn bei B<strong>und</strong>esför<strong>der</strong>e<strong>in</strong>richtungen wird e<strong>in</strong> erheblicher Anteil <strong>der</strong> Ansuchen nichtgeför<strong>der</strong>t (ger<strong>in</strong>gere ‚Erfolgsquote’, vgl. Fußnoten 81 <strong>und</strong> 82 sowie Tabelle 131 <strong>und</strong>Tabelle 132). Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d aus <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen Sicht <strong>der</strong> Kunstschaffendenalso die am leichtesten zugänglichen SubventionsgeberInnen, wobei hier noche<strong>in</strong>mal darauf h<strong>in</strong>zuweisen ist, dass ke<strong>in</strong>e Analysen zu Höhe <strong>und</strong> Dauer <strong>der</strong> Zuwendungenmöglich s<strong>in</strong>d.Um die Hilfe privater För<strong>der</strong>geberInnen hat e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Kunstschaffenden bereitszum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>mal angesucht, 27,1% haben damit auch tatsächlich gearbeitet, e<strong>in</strong> etwasgrößerer Anteil von 28% hat Unterstützungen des <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds bezogen. Bei den weiteren För<strong>der</strong>systemen (<strong>Künstler</strong>hilfedes bm:ukk, den spezifischen För<strong>der</strong>systemen <strong>der</strong> Sparten sowie den <strong>sozialen</strong> <strong>und</strong>kulturellen E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Verwertungsgesellschaften) sticht die ger<strong>in</strong>ge Bekanntheit<strong>in</strong>s Auge: E<strong>in</strong>em Fünftel bis knapp e<strong>in</strong>em Viertel s<strong>in</strong>d diese Unterstützungen unbekannt.Aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Kunstschaffenden bestehen Ungleichgewichte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergabepraxis.Von <strong>Künstler</strong>Innen, die an Gruppendiskussionen teilnahmen, ebenso wie von Fragebogen-RespondentInnenwurde Kritik dah<strong>in</strong>gehend formuliert, dass För<strong>der</strong>ungen eherden Etablierten <strong>und</strong> ohneh<strong>in</strong> schon erfolgreichen Kunstschaffenden zugute kämen – esbräuchte Maßnahmen zur besseren För<strong>der</strong>ung des „Nachwuchses“ (beispielsweise120


Fragebogen Nr. 148, Darstellende <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>, 30) <strong>und</strong> <strong>der</strong> „<strong>Künstler</strong> im unteren <strong>und</strong>mittleren Feld <strong>der</strong> Renommiertheit“ (Fragebogen Nr. 1413, Bildende <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>, 45).E<strong>in</strong>e diesbezüglich „gerechtere Verteilung“ <strong>der</strong> Gel<strong>der</strong> wird als wichtiges Moment e<strong>in</strong>erVerbesserung <strong>der</strong> aktuellen För<strong>der</strong>situation benannt (vgl. auch Kapitel 9.1.4). E<strong>in</strong>e Musikschaffendeschreibt über ihre Erfahrungen beim Ansuchen um e<strong>in</strong>e För<strong>der</strong>ung:„Orig<strong>in</strong>alzitat, als wir am Beg<strong>in</strong>n unseres Duos um Ensembleför<strong>der</strong>ung angesuchthaben: ‚Wir können ja die För<strong>der</strong>ung nicht denen wegnehmen, die sie schon Jahrebekommen!’ (???) B<strong>in</strong> darüber heute noch sprachlos.“ (Fragebogen 313, Musiker<strong>in</strong>,43)Die Erhebungsdaten spiegeln diese Wahrnehmungen wie<strong>der</strong> – es zeigt sich e<strong>in</strong> deutlicherZusammenhang zwischen dem Erfolg <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> För<strong>der</strong>systeme <strong>und</strong> demGrad <strong>der</strong> Etablierung. Hier gilt tendenziell: Je besser die eigene Etablierung, umsoerfolgreicher werden För<strong>der</strong>ungen gewonnen. Diese Beziehung ist als e<strong>in</strong>e doppelseitigezu lesen: Es lässt sich nicht nur e<strong>in</strong> Vorteil <strong>der</strong> besser Etablierten gegenüber denweniger etablierten Kunstschaffenden bei <strong>der</strong> Gewährung von För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n <strong>in</strong>terpretieren,son<strong>der</strong>n auch umgekehrt e<strong>in</strong>e Stärkung <strong>der</strong> Etablierung durch den Erhalt entsprechen<strong>der</strong>För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>: Je erfolgreicher man/frau För<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> diesen Systemenlukrieren kann, umso zuträglicher ist dies <strong>der</strong> eigenen Etablierung.E<strong>in</strong> signifikanter Zusammenhang zwischen diesen beiden Faktoren tritt bei den För<strong>der</strong>ungenvon B<strong>und</strong>, Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> privaten GeldgeberInnen auf – jenenFör<strong>der</strong>systemen also, die das künstlerische Schaffen direkt unterstützen <strong>und</strong> wenigerauf e<strong>in</strong>e soziale Unterstützung <strong>der</strong> Kunstschaffenden zielen. H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> ‚Ansuchensquoten’81 unterscheiden sich die Etablierungsgruppen nur unwesentlich vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong>– tendenziell s<strong>in</strong>d es die eher <strong>und</strong> weniger Etablierten, die um För<strong>der</strong>ungen ansuchen,<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em <strong>der</strong> Fälle ist dieser Zusammenhang jedoch signifikant. Bei den ‚Erfolgsquoten’82 h<strong>in</strong>gegen, das heißt dem Anteil <strong>der</strong> Ansuchenden, denen schließlichFör<strong>der</strong>ungen gewährt werden, zeigt sich e<strong>in</strong>e deutliche Dom<strong>in</strong>anz <strong>der</strong> Gut-Etablierten,<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei den E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den sowie bei privatenGeldgeberInnen.8182Anteil <strong>der</strong>er, die um entsprechende För<strong>der</strong>ungen angesucht haben, bezogen auf die Gesamtheit <strong>der</strong>er,die Kontakt zur För<strong>der</strong>landschaft hatten; das heißt unter Ausschluss jener, die noch um ke<strong>in</strong>erlei För<strong>der</strong>ungen/ Unterstützungen angesucht haben.Anteil <strong>der</strong>er, die entsprechende För<strong>der</strong>ungen erhalten haben, bezogen auf die Gruppe <strong>der</strong>er, die umentsprechende För<strong>der</strong>ungen angesucht haben.121


Abbildung 69:Ansuchensquoten <strong>und</strong> Erfolgsquoten bei För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es,<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den sowie privater För<strong>der</strong>ungennach Grad <strong>der</strong> Etablierung, <strong>in</strong> %För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>esFör<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>denPrivate För<strong>der</strong>ungen, Sponsor<strong>in</strong>g100%90%80%70%60%77,5%74,2%66,5%66,2%61,1%59,0% 61,2%54,4%100%90%92,2%87,0%78,7%80%71,1% 68,4%70%67,3%61,7%57,8%60%100%90%80%70%60%93,3%82,5%72,0%62,1%50%50%50%40%30%20%10%0%gut eher wenig nichtetabliert etabliert etabliert etabliert40%30%20%10%0%gut eher wenig nichtetabliert etabliert etabliert etabliert40% 35,9%35,2%34,7% 32,2%30%20%10%0%gut eher wenig nichtetabliert etabliert etabliert etabliertAnsuchensquoteErfolgsquoteQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; Ansuchensquoten aus n = 1.164; Erfolgsquotenaus: B<strong>und</strong> n = 753, Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den n = 788, Private För<strong>der</strong>ungen n = 406Ebenfalls von E<strong>in</strong>fluss bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>werbung von För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n stellt sich <strong>der</strong> Tätigkeitstypusdar. Dabei kristallisiert sich im Vergleich <strong>der</strong> För<strong>der</strong>erfolge e<strong>in</strong> Nachteil <strong>der</strong>Gruppe heraus, die Konzepte des ‚geteilten Lebens’ umsetzt – Personen also, die ihrenideellen Schwerpunkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit verorten, <strong>der</strong>en f<strong>in</strong>anziell tragendeTätigkeit jedoch (auch) e<strong>in</strong>e kunstferne Beschäftigung ist. Bei etwa ähnlich hoherAnsuchensquote fällt die Erfolgsquote dieser Personengruppe <strong>in</strong> den genanntenFör<strong>der</strong>systemen am niedrigsten aus. Dabei kann nicht alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ‚fehlende’ Intensität<strong>der</strong> Beschäftigung mit <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit ausschlaggebend se<strong>in</strong>: Personenmit ‚<strong>in</strong>tegrierten’ Modellen (vgl. Kapitel 5.4.3) weisen sogar überdurchschnittliche Erfolgsquoten<strong>in</strong> den För<strong>der</strong>systemen auf. Dies kann als e<strong>in</strong>e positive E<strong>in</strong>flussnahme <strong>der</strong>kunstnahen Tätigkeit, möglicherweise aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> gegebenen Vernetzungsstrukturen,auf das Lukrieren von För<strong>der</strong>ungen gelesen werden.122


Abbildung 70:Ansuchensquoten <strong>und</strong> Erfolgsquoten bei För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es,<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den sowie privater För<strong>der</strong>ungennach Tätigkeitsyp, <strong>in</strong> %För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>esFör<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>denPrivate För<strong>der</strong>ungen, Sponsor<strong>in</strong>g100%100%100%90%80%70%72,2%63,5% 63,6%72,9%69,8%90%80%70%88,6%84,9%73,2%71,4%69,1%63,7%90%80%70%82,4%70,5%78,1%60%50%51,4%60%50%60%50%40%40%40%34,1%35,5% 36,1%30%30%30%20%20%20%10%10%10%0%geteiltes<strong>in</strong>tegriertesLeben Leben0%0%KerngruppeKerngruppeLebengeteiltes <strong>in</strong>tegriertesLebenKerngruppeLebengeteiltes <strong>in</strong>tegriertesLebenAnsuchensquoteErfolgsquoteQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; Ansuchensquoten aus n = 1.115; Erfolgsquotenaus: B<strong>und</strong> n = 728, Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den n = 750, Private För<strong>der</strong>ungen n = 393Kunstschaffende s<strong>in</strong>d zumeist nicht nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em För<strong>der</strong>system aktiv, son<strong>der</strong>n stehen<strong>in</strong> Kontakt zu verschiedenen SubventionsgeberInnen. In <strong>der</strong> Wahrnehmung e<strong>in</strong>igerRespondentInnen ist dabei <strong>der</strong> Erfolg mitunter auch vom Erhalt jeweils an<strong>der</strong>er För<strong>der</strong>ungenabhängig, wie e<strong>in</strong> Musiker formulierte:„B<strong>und</strong>esför<strong>der</strong>ung ist immer von Gebietskörperschaft abhängig, führt zu Ungerechtigkeiten– wenn Land zahlt, dann zahlt B<strong>und</strong>, sonst nichts.“ (Fragebogen Nr. 751,Musiker, 40)Derartige Zusammenhänge spiegeln sich auf statistischer Ebene <strong>in</strong>sofern wi<strong>der</strong>, alsdass Kunstschaffende, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> beiden Systeme För<strong>der</strong>ungen e<strong>in</strong>werben (können),auch im jeweils an<strong>der</strong>en System erfolgreicher s<strong>in</strong>d. Diese Korrelationen könnenaufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> unterschiedlichen För<strong>der</strong>arten bzw. <strong>der</strong> jeweiligen För<strong>der</strong>voraussetzungenjedoch kaum näher <strong>in</strong>terpretiert werden. Zum e<strong>in</strong>en wurde <strong>der</strong> Faktor <strong>der</strong> Etablierungbereits als e<strong>in</strong> <strong>in</strong> beiden Systemen wirksamer Mechan<strong>in</strong>smus herausgearbeitet.Zum an<strong>der</strong>en könnten sich RespondentInnen hier auch auf Projektför<strong>der</strong>ungen bezogenhaben, die oftmals verschiedener För<strong>der</strong>geberInnen bedürfen 83 , B<strong>und</strong>esmittelwerden gemäß Kunstför<strong>der</strong>ungsgesetz häufig nach dem Subsidiaritätspr<strong>in</strong>zip verge-83E<strong>in</strong> Filmprojekt bedarf beispielsweise zumeist mehrerer För<strong>der</strong><strong>in</strong>stitutionen, auf den verschiedenenEbenen s<strong>in</strong>d hier etwa das ÖFI (<strong>Österreich</strong>isches Film<strong>in</strong>stitut; B<strong>und</strong>), B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> <strong>und</strong> Landeshauptstädte,bspw. via Wiener Filmfonds, <strong>und</strong> <strong>der</strong> ORF (auf Basis des Film-Fernsehabkommens) relevanteSubventionsgeberInnen (vgl. Alton (Hg.) 1995).123


en. Festzustellen ist lediglich, dass Kunstschaffende tendenziell mit mehreren För<strong>der</strong>systemen<strong>in</strong> Kontakt stehen <strong>und</strong> dann auch häufig <strong>in</strong> mehreren För<strong>der</strong>systemen erfolgreichs<strong>in</strong>d (vgl. Tabelle 133f).9.1.3 Nutzung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>systeme nach SpartenschwerpunktBei <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Nutzung von För<strong>der</strong>systemen nach Spartenschwerpunkt ist dieHeterogenität <strong>der</strong> österreichischen Kunstför<strong>der</strong>landschaft zu betonen. Die e<strong>in</strong>zelnenFör<strong>der</strong>systeme stellen differente För<strong>der</strong>formen <strong>in</strong> unterschiedlichem Ausmaß zur Verfügung,<strong>und</strong> s<strong>in</strong>d damit <strong>in</strong> den Sparten – aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Wesensmerkmale <strong>der</strong> geschaffenenWerke – unterschiedlich relevant. Die <strong>in</strong>sgesamt zur Verfügung stehenden För<strong>der</strong>artenreichen von <strong>in</strong>dividuellen E<strong>in</strong>zelpersonenför<strong>der</strong>ungen (wie beispielsweise Stipendien,Anerkennungspreise o<strong>der</strong> Reise- <strong>und</strong> Materialzuschüsse) über die Bezuschussungvon Projekten bis zu Institutionen- o<strong>der</strong> Infrastrukturför<strong>der</strong>ung (wie beispielsweiseJahressubventionen o<strong>der</strong> Investitionsför<strong>der</strong>ungen für E<strong>in</strong>richtungen). 84Die För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es haben für alle Kunstsparten e<strong>in</strong>e wesentliche Bedeutung,<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e aber für LiteratInnen: Be<strong>in</strong>ahe zwei Drittel <strong>der</strong> RespondentInnenmit diesem Spartenschwerpunkt haben bereits För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es <strong>in</strong> Anspruchgenommen, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Anteil abgelehnter E<strong>in</strong>reichungen ist relativ ger<strong>in</strong>g – es fallen <strong>in</strong>dieser Sparte sowohl die E<strong>in</strong>reichungs- als auch die Erfolgsquote mit jeweils 80% vergleichsweisehoch aus (vgl. Tabelle 135f).Auffällig ist schließlich <strong>der</strong> hohe Anteil von Musikschaffenden, denen dieses För<strong>der</strong>systemunbekannt ist (13,7%, die an<strong>der</strong>en um bzw. unter 5%). H<strong>in</strong>sichtlich des beträchtlichenAnteils von gut 40% <strong>der</strong> Darstellenden <strong>Künstler</strong>Innen, die <strong>in</strong> diesem För<strong>der</strong>systemnoch nicht angesucht haben, ist auf die Arbeitsweise von Theater- <strong>und</strong> Tanzproduktionenmit Projekt- o<strong>der</strong> Institutionenför<strong>der</strong>ungen zu verweisen, die mittelbar mehrKunstschaffenden zugute kommen als jenen, die direkt Mittel erwerben.84Die Gruppe <strong>der</strong>er, die <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>erlei Kontakt mit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>landschaft steht, ist im folgenden Abschnittstets ausgeschlossen – Gr<strong>und</strong>lage ist also immer jene Gruppe von Personen, die <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>em För<strong>der</strong>systemum Unterstützung angesucht hat (zur Verteilung <strong>der</strong> NutzerInnen nach Spartenschwerpunktvgl. auch Abbildung 66).124


Abbildung 71:Nutzung <strong>und</strong> Bekanntheit von För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es nachSpartenschwerpunktBildende Kunst41,6%23,4%4,6%30,5%Darstellende Kunst29,8%24,7%5,1%40,5%Film48,3%20,7%1,7%29,3%Literatur64,8%15,3%1,4%18,5%Musik37,9%16,3%13,7%32,0%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%För<strong>der</strong>ung(-en) erhaltenFör<strong>der</strong>ung unbekanntangesucht, aber noch nie erhaltenke<strong>in</strong>e Nutzung / ke<strong>in</strong>e AngabeQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.164Gerade im Bereich <strong>der</strong> Theaterför<strong>der</strong>ung im <strong>in</strong>stitutionellen Bereich liegt e<strong>in</strong>e starkeZentrierung auf Wien vor (vgl. bm:ukk 2007, vgl. Zembylas 2005). In den Fragebögenkritisierten jedoch Kunstschaffende aus verschiedensten Sparten e<strong>in</strong>e gewisse „Wien-Lastigkeit“ <strong>der</strong> vergebenen B<strong>und</strong>esmittel. E<strong>in</strong>e Musikschaffende me<strong>in</strong>t beispielsweise:„B<strong>und</strong> soll auch Projekte aus den B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n för<strong>der</strong>n, nicht nur Wiener Projekte!!!“(Fragebogen Nr. 968, Musiker<strong>in</strong>, 37)Wertet man die Angaben zum Ansuchen <strong>und</strong> Erhalt von För<strong>der</strong>ungen nach Regionenaus, zeigt sich jedoch ke<strong>in</strong> signifikanter Zusammenhang zwischen dem Wohnort <strong>und</strong><strong>der</strong> Erfolgsquote <strong>in</strong> <strong>der</strong> För<strong>der</strong>e<strong>in</strong>werbung. Kunstschaffende aus den Län<strong>der</strong>n erhaltenB<strong>und</strong>esför<strong>der</strong>mittel nicht seltener als ihre KollegInnen aus Wien (vgl. Tabelle 137f).Auf <strong>der</strong> Ebene von Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den besteht e<strong>in</strong> vielfältiges Spektrum anFör<strong>der</strong>arten, das beispielsweise vom Filmfonds Wien über Würdigungs- <strong>und</strong> Anerkennungspreisebis zum Ankauf von Kunstwerken für das Geme<strong>in</strong>dezentrum reicht. DasAusmaß <strong>und</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von Kulturbudgets auf verschiedensten Verwaltungsebenendifferiert stark, weshalb hier e<strong>in</strong> sehr heterogenes Feld vorliegt. Dieses ist <strong>in</strong> Summefür e<strong>in</strong>en überwiegenden Teil <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen als Geldgeber relevant, wenngleichke<strong>in</strong>e Informationen über das Volumen <strong>der</strong> vergebenen Mittel vorliegen.Etwa die Hälfte <strong>der</strong> Kunstschaffenden aller Sparten hat bereits <strong>der</strong>artige För<strong>der</strong>ungenbezogen, im Filmbereich s<strong>in</strong>d es be<strong>in</strong>ahe drei Viertel. Auffällig ist auch hier <strong>der</strong> Anteilvon 14,4% im Musikbereich, <strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e diesbezüglichen För<strong>der</strong>möglichkeiten kennt.125


Abbildung 72:Nutzung <strong>und</strong> Bekanntheit von För<strong>der</strong>ungen von Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong>Geme<strong>in</strong>den nach SpartenschwerpunktBildende Kunst59,2%12,6%3,6%24,5%Darstellende Kunst52,6%13,0%3,7%30,7%Film72,4%5,2% 3,4%19,0%Literatur51,9%14,4%2,8%31,0%Musik47,1%5,2%14,4%33,3%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%För<strong>der</strong>ung(-en) erhaltenFör<strong>der</strong>ung unbekanntangesucht, aber noch nie erhaltenke<strong>in</strong>e Nutzung / ke<strong>in</strong>e AngabeQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.164Dass <strong>in</strong> den För<strong>der</strong>praxen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>der</strong> Etablierung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungswerberInnenbzw. -bezieherInnen e<strong>in</strong>e wichtige Rolle zukommt, wurde <strong>in</strong> Kapitel9.1.2 herausgearbeitet. Relevant ersche<strong>in</strong>t hier auch e<strong>in</strong>e Analyse nach Region, dasich die För<strong>der</strong>bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n bzw. auf regionaler Ebene vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong>unterscheiden. Zwar wird eher <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esför<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>e Zentrierung auf dieHauptstadt nachgesagt (siehe oben), die Daten wi<strong>der</strong>legen dieses Bild jedoch <strong>und</strong> zeigenähnliche Quoten <strong>in</strong> den Regionen auf. Doch h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Landes- <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>deebeneliefern die Daten überraschende Bef<strong>und</strong>e: Demnach s<strong>in</strong>d die Kunstschaffenden<strong>der</strong> westlichen <strong>und</strong> südlichen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> weitaus ‚aktiver’ im E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen vonFör<strong>der</strong>anträgen. Die E<strong>in</strong>reichungsquote liegt im Westen (OÖ, S, T, VBG) mit 80,7%<strong>und</strong> im Süden (KTN, STMK) mit 76% signifikant über jener im Osten mit 62,1% (W,NÖ, BGL). Die Erfolgsquote h<strong>in</strong>gegen fällt <strong>in</strong> allen drei Regionen wie<strong>der</strong> ähnlich aus(vgl. Tabelle 139).Private Gel<strong>der</strong> / Sponsor<strong>in</strong>g stellen ebenfalls e<strong>in</strong>e wesentliche Quelle zur F<strong>in</strong>anzierungkünstlerischer Arbeit dar. Der Anteil von Kunstschaffenden, die mit Hilfe privaterSponsorInnen bereits arbeiten konnten, bewegt sich – mit deutlicher Ausnahme desLiteraturbereichs – <strong>in</strong> allen Sparten auf e<strong>in</strong>em sehr ähnlichen Niveau von etwa 30%. 85Kunstschaffende haben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppendiskussion die vorteilhafte e<strong>in</strong>fache Handhabungprivater För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> herausgestrichen. Ansuchen um öffentliche För<strong>der</strong>ungenseien demnach immer mit e<strong>in</strong>em „Wust von Papieren, allen Berechnungen, Eigenarbeitsleistungenusw.“ verb<strong>und</strong>en, so dass <strong>der</strong> Arbeitsaufwand im Vorfeld enorm ausfiele.„Private För<strong>der</strong>er s<strong>in</strong>d da unkomplizierter“ (Gruppendiskussion Bildende Kunst).Die Unterstützung privaten Kultursponsor<strong>in</strong>gs <strong>und</strong> damit <strong>in</strong>direkte För<strong>der</strong>ung vonKunstschaffenden – beispielsweise durch die steuerliche Begünstigungen von Investi-85Ob die RespondentInnen hier ausschließlich Fremdkapital o<strong>der</strong> auch eventuelle Eigenf<strong>in</strong>anzierungsanteilevon Projekten e<strong>in</strong>bezogen haben, kann nicht differenziert werden.126


tionen <strong>in</strong> Kunst bzw. an lebende <strong>Künstler</strong>Innen – wird als wirksames Mittel zur För<strong>der</strong>ungzeitgenössischer Kunst <strong>und</strong> <strong>der</strong> Belebung des Kunstmarkts erachtet (vgl. bestehendeModelle <strong>in</strong> europäischen Län<strong>der</strong>n: Böheim et al. 2002). Thematisiert wird diesesModell primär von Bildenden <strong>Künstler</strong>Innen, beispielsweise me<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> Fotograf <strong>und</strong>Grafiker am Fragebogen:„Kunst soll steuerlich absetzbar se<strong>in</strong> wie Sport!“ (Fragebogen Nr.824, Bilden<strong>der</strong><strong>Künstler</strong>, 44)Da – mit Ausnahme <strong>der</strong> Literatur – <strong>in</strong> allen Kunstsparten e<strong>in</strong>e ähnlich große Bedeutungprivater GeldgeberInnen vorliegt, könnte die Attraktivierung von Kunstsponsor<strong>in</strong>g fürUnternehmerInnen <strong>und</strong> Privatpersonen <strong>in</strong>sgesamt positive Auswirkungen zeitigen.Abbildung 73:Nutzung <strong>und</strong> Bekanntheit von privaten För<strong>der</strong>ungen, Sponsor<strong>in</strong>gnach SpartenschwerpunktBildende Kunst29,1%7,5%63,4%Darstellende Kunst29,3%10,7%60,0%Film29,3%3,4%67,2%Literatur13,9%6,9%79,2%Musik31,4%7,2%61,4%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%För<strong>der</strong>ung(-en) erhalten angesucht, aber noch nie erhalten ke<strong>in</strong>e Nutzung / ke<strong>in</strong>e AngabeQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.164Die <strong>Künstler</strong>hilfe des bm:ukk unterstützt E<strong>in</strong>zelpersonen <strong>in</strong> <strong>sozialen</strong> Notfällen durche<strong>in</strong>malige Zahlungen, beispielsweise für ausständige Sozialversicherungsbeiträge,Arztrechnungen o<strong>der</strong> die Miete, mit dem Ziel, <strong>der</strong> Aufrechterhaltung <strong>der</strong> künstlerischenTätigkeit zu dienen. <strong>Künstler</strong>hilfe (bzw. auch ‚Überbrückungshilfe’) wird von den zuständigenSektionen des bm:ukk vergeben, im Jahr 2006 waren es <strong>in</strong>sgesamt r<strong>und</strong>230.500,- Euro, die an Kunstschaffende ausbezahlt wurden (vgl. bm:ukk 2007). DieNutzung fällt <strong>in</strong> allen Sparten ähnlich umfangreich aus, etwa 5–7% <strong>der</strong> RespondentInnen(mit Ausnahme des Filmbereichs) haben <strong>der</strong>artige För<strong>der</strong>ungen bereits erhalten.127


Abbildung 74:Nutzung <strong>und</strong> Bekanntheit <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>hife des bm:ukk nachSpartenschwerpunktBildende Kunst5,2% 4,0%19,7%71,1%Darstellende Kunst7,4%1,9%25,6%65,1%Film3,4% 5,2%29,3%62,1%Literatur5,6% 1,4% 20,8%72,2%Musik5,2% 2,6%35,9%56,2%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%För<strong>der</strong>ung(-en) erhaltenFör<strong>der</strong>ung unbekanntangesucht, aber noch nie erhaltenke<strong>in</strong>e Nutzung / ke<strong>in</strong>e AngabeQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.164Beim Ansuchen um die Vergabe dieser För<strong>der</strong>ung besteht ke<strong>in</strong> Zusammenhang mit<strong>der</strong> Etablierung im Feld. Allerd<strong>in</strong>gs lässt sich e<strong>in</strong>e signifikante Korrelation <strong>der</strong> Ansuchensquote(nicht aber <strong>der</strong> Erfolgsquote) mit dem Geschlecht feststellen: Es s<strong>in</strong>d anteiligbe<strong>in</strong>ahe doppelt so viele Frauen (11,3%), die e<strong>in</strong>e solche För<strong>der</strong>ung zur M<strong>in</strong><strong>der</strong>unge<strong>in</strong>er <strong>sozialen</strong> Notlage bereits beantragt haben wie Männer (6,5%). Dieses Verhältnisist auch im Kontext e<strong>in</strong>er größeren Armutsgefährdung weiblicher Kunstschaffen<strong>der</strong> zusehen (vgl. Kapitel 7.4).Als spezifische För<strong>der</strong>systeme <strong>der</strong> Sparten s<strong>in</strong>d im Wesentlichen drei E<strong>in</strong>richtungenangesprochen, die vom bm:ukk f<strong>in</strong>anziert, aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verwaltung unterschiedlich organisierts<strong>in</strong>d. 86 Sie stellen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Zuschüsse zur Kranken- <strong>und</strong> Unfallversicherungzur Verfügung, im Fall des Sozialfonds <strong>der</strong> Literar Mechana auch Alters-, Berufsunfähigkeits-<strong>und</strong> H<strong>in</strong>terbliebenenversorgung. Dabei hat das IG-Netz für Freie Theaterschaffendeim Spartenvergleich die größte Bedeutung, nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>erproaktiven Informationspolitik <strong>der</strong> IG Freie Theater: Gut e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> Darstellenden<strong>Künstler</strong>Innen hat bereits Unterstützung durch das IG-Netz erhalten. Der Sozialfondsfür AutorInnen bezuschusste bereits 12% <strong>der</strong> RespondentInnen; <strong>in</strong> <strong>der</strong> Musik fallenwie<strong>der</strong> Informationsdefizite auf.86„Vere<strong>in</strong> zur För<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Unterstützung österreichischer Musikschaffen<strong>der</strong>“ (SFM) <strong>in</strong> Selbstverwaltung,Sozialfonds „IG-Netz“ für Darstellende <strong>Künstler</strong>Innen <strong>in</strong> Verwaltung <strong>der</strong> IG Freie Theater sowieSozialfonds für freiberufliche SchriftstellerInnen unter <strong>der</strong> Geschäftsführung <strong>der</strong> Literar Mechana128


Abbildung 75:Nutzung <strong>und</strong> Bekanntheit von spezifischen För<strong>der</strong>systemen <strong>der</strong>Sparten nach SpartenschwerpunktBildende Kunst1,5%16,3%0,8%81,4%Darstellende Kunst25,6%2,8%10,7%60,9%Film5,2%24,1%70,7%Literatur12,0% 3,2% 12,0%72,7%Musik2,6%6,5%32,7%58,2%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%För<strong>der</strong>ung(-en) erhaltenFör<strong>der</strong>ung unbekanntangesucht, aber noch nie erhaltenke<strong>in</strong>e Nutzung / ke<strong>in</strong>e AngabeQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.164E<strong>in</strong>e weitere Unterstützungsfunktion bei <strong>sozialen</strong> Notlagen <strong>der</strong> Kunstschaffenden nehmendie Verwertungsgesellschaften e<strong>in</strong>. Diese s<strong>in</strong>d laut Verwertungsgesellschaftengesetz,so sie Ansprüche auf „Leerkassettenvergütung“ gemäß dem Urheberrechsgesetzgeltend machen, zur Schaffung von E<strong>in</strong>richtungen zu <strong>sozialen</strong> <strong>und</strong> kulturellen Zwecken(SKE) für ihre Bezugsberechtigten verpflichtet. Es werden gegebenenfalls e<strong>in</strong>maligeLeistungen (beispielsweise ärztliche Behandlungen, Begräbniskosten o<strong>der</strong>Rechtskosten) o<strong>der</strong> auch laufende Unterstützungen (beispielsweise Alterszuschüsse,Zuschüsse zur Krankenversicherung o<strong>der</strong> dem Pflegegeldbezug) gewährt. Diese <strong>sozialen</strong>För<strong>der</strong>ungen, die <strong>der</strong> Behebung <strong>in</strong>dividueller Notfälle dienen, werden durch kulturelleFör<strong>der</strong>ungen (wie beispielsweise Fortbildungszuschüsse) erweitert.Diese För<strong>der</strong>möglichkeit spielt im Spartenvergleich vor allem für die Musikschaffendenüber die beiden Verwertungsgesellschaften AustroMechana <strong>und</strong> AKM e<strong>in</strong>e Rolle:38,6% <strong>der</strong> antwortenden Musikschaffenden haben demnach bereits e<strong>in</strong>e För<strong>der</strong>ungaus den <strong>sozialen</strong> <strong>und</strong> kulturellen E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Verwertungsgesellschaften erhalten,wobei gleichzeitig auch die Gruppe <strong>der</strong>er, die erfolglos angesucht haben, mit 9,2%<strong>in</strong>sgesamt relativ groß ausfällt.129


Abbildung 76:Nutzung <strong>und</strong> Bekanntheit von <strong>sozialen</strong> <strong>und</strong> kulturellen E<strong>in</strong>richtungen(SKE) <strong>der</strong> Verwertungsgesellschaften nach SpartenschwerpunktBildende Kunst11,9%1,5% 16,3%70,3%Darstellende Kunst6,0% 0,9%20,0%73,0%Film12,1%1,7%22,4%63,8%Literatur20,4%1,9%12,0%65,7%Musik38,6%9,2%13,1%39,2%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%För<strong>der</strong>ung(-en) erhaltenFör<strong>der</strong>ung unbekanntangesucht, aber noch nie erhaltenke<strong>in</strong>e Nutzung / ke<strong>in</strong>e AngabeQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.1649.1.4 Verbesserung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>situationMittels e<strong>in</strong>er offenen Frage wurden im Fragebogen Verbesserungswünsche h<strong>in</strong>sichtlich<strong>der</strong> För<strong>der</strong>situation erhoben (vgl. Tabelle 13). Als vorrangiges Anliegen wird dabei von<strong>Künstler</strong>Innen aller Spartenschwerpunkte die Erhöhung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>mittel genannt.Diese For<strong>der</strong>ung sollte aber nicht, so die Kunstschaffenden <strong>in</strong> ihren Anmerkungen <strong>und</strong><strong>in</strong> den Diskussionen, auf e<strong>in</strong> simples ‚Raunzen’ nach mehr Geld reduziert werden –vielmehr g<strong>in</strong>ge es um e<strong>in</strong>e Gewährleistung von Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, die <strong>Künstler</strong>Innen<strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> e<strong>in</strong> kreatives Arbeiten ermöglichen.Bei LiteratInnen stehen dabei häufig längerfristige Strukturen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>,die e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierliches Arbeiten ermöglichen würden – im Gegensatz zupunktuellen E<strong>in</strong>malzahlungen. Für Bildende <strong>Künstler</strong>Innen geht es wesentlich um e<strong>in</strong>estärkere Ankaufstätigkeit <strong>und</strong> Auftragsvergaben von Seiten öffentlicher E<strong>in</strong>richtungen.Im Feld <strong>der</strong> Darstellenden Kunst ist es vor allem die Freie Szene, die nach den Wünschen<strong>der</strong> RespondentInnen mehr För<strong>der</strong>mittel zur Verfügung gestellt bekommen sollte,sowie im Filmbereich e<strong>in</strong>e bessere Dotierung <strong>der</strong> relevanten Stellen, die zur Realisierunge<strong>in</strong>es Filmprojekts notwendig s<strong>in</strong>d – wie die folgenden Zitate zum Ausdruckbr<strong>in</strong>gen:„Aufwertung <strong>und</strong> realistische För<strong>der</strong>ungen für die freie Theaterszene, Etablierunggegenüber den B<strong>und</strong>estheatern etc.“ (Fragebogen Nr. 221, Darstellende <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>, 24)„Wesentlich mehr Geld für die ÖFI [<strong>Österreich</strong>isches Film<strong>in</strong>stitut, Anm.], RTR [R<strong>und</strong>funk<strong>und</strong> Telekom Regulierungs-GmbH, Anm.], Filmfonds Wien <strong>und</strong> beson<strong>der</strong>s diean<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>. Und dass die Direktoren <strong>der</strong> För<strong>der</strong>anstalten nicht politisch,son<strong>der</strong>n mit Fachleuten besetzt werden.“ (Fragebogen Nr. 1793, Filmschaffen<strong>der</strong>,60)Damit ist e<strong>in</strong> weiterer wesentlicher Verbesserungswunsch angesprochen, nämlich e<strong>in</strong>eErhöhung <strong>der</strong> Transparenz <strong>der</strong> Vergabesysteme – was die Bed<strong>in</strong>gungen, die Fristen<strong>und</strong> das Proze<strong>der</strong>e betrifft. Dazu gehört auch e<strong>in</strong>e Begründung <strong>der</strong> Ablehnung von130


För<strong>der</strong>anträgen, die – wie Zembylas (2005) für den Darstellenden Bereich analysierthat – oft nur e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Teil <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungswerberInnen gegeben wird, ebensowie das Schaffen e<strong>in</strong>er generell verbesserten Nachvollziehbarkeit von För<strong>der</strong>vergaben.In engem Zusammenhang damit steht häufig die Wahrnehmung e<strong>in</strong>er „Freun<strong>der</strong>lwirtschaft“bei <strong>der</strong> Vergabe von För<strong>der</strong>mitteln. Ankäufe „ohne den persönlichen Kontakt zuJurymitglie<strong>der</strong>n“, seien beispielsweise „aussichtslos“, me<strong>in</strong>te e<strong>in</strong> Maler <strong>und</strong> Bildhauer(Fragebogen Nr. 1570, Bilden<strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>, 51); Begriffe wie „Klüngelwirtschaft“ (FragebogenNr. 528, Literat, 48) <strong>und</strong> „Seilschaften“ (Fragebogen Nr. 775, Bilden<strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>,55) werden mehrmals genannt. Als gerechtere Vorgehensweise wird neben e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>enErhöhung <strong>der</strong> Transparenz h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Vergabekriterien beispielsweiseauch e<strong>in</strong>e anonymisierte E<strong>in</strong>reichung vorgeschlagen (Fragebogen Nr. 1435, Literat<strong>in</strong>,37). 87 Mit <strong>der</strong> Kritik an <strong>in</strong>transparenten Vergabepraxen geht <strong>der</strong> Wunsch nach För<strong>der</strong>ungauch weniger etablierter, weniger namhafter Kunstschaffen<strong>der</strong> e<strong>in</strong>her, wie dasfolgende Zitat zum Ausdruck br<strong>in</strong>gt (vgl. auch Kapitel 9.1.2):„Reellere Chancen, För<strong>der</strong>ungen auch als nicht etablierte/r <strong>Künstler</strong>In zu bekommen,Auswahl nach Qualität, nicht nach Name.“ (Fragebogen Nr. 280, Bildende <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>,31)Ebenfalls damit <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung steht <strong>der</strong> von e<strong>in</strong>er großen Anzahl von Personen geäußerteWunsch nach e<strong>in</strong>er besseren Information über bestehende För<strong>der</strong>möglichkeiten.Dieser wird von Kunstschaffenden aller Sparten <strong>und</strong> auch verschiedener Altersgruppenvermerkt. Notwendig ersche<strong>in</strong>t den RespondentInnen vor allem e<strong>in</strong>e Übersichtlichkeit<strong>und</strong> Rechtzeitigkeit <strong>der</strong> Informationen sowie e<strong>in</strong>e bessere Detaillierung(„wer – wo – was – wie – wann – wofür – wie viel – wie oft“, Fragebogen 1457, Bildende<strong>Künstler</strong><strong>in</strong>, 52). Gewünscht wird auch diesbezügliche Beratung <strong>und</strong> die Verfügbarkeitvon Ansprechpersonen. Beispielsweise wünscht e<strong>in</strong> Schauspieler <strong>und</strong> Regisseur:„Durchsichtigkeit <strong>der</strong> Systeme – nachzulesen auf <strong>der</strong> Homepage etc. - wie?, wer?,was?, umfassende Infobroschüren“ (Fragebogen Nr. 609, Darstellen<strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>, 36)Letztlich bedarf es aber immer auch <strong>der</strong> Bereitschaft des/<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen <strong>Künstler</strong>s/<strong>in</strong>,sich aktiv um Informationen zu bemühen.Der Wunsch zur Aufhebung o<strong>der</strong> Ausweitung von Altersbeschränkungen wird beiWeitem überwiegend von Frauen geäußert (drei Viertel <strong>der</strong> Nennungen zu diesemThemenkomplex). Konkret s<strong>in</strong>d es zum e<strong>in</strong>en atypische E<strong>in</strong>stiegswege über den zweitenBildungsweg o<strong>der</strong> Quere<strong>in</strong>stieg, vor allem aber Unterbrechungen <strong>der</strong> künstlerischenTätigkeit durch Zeiten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung, die dazu führen, dass Frauen vonBeschränkungen des Höchstalters häufiger betroffen s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e Schriftsteller<strong>in</strong> <strong>und</strong>e<strong>in</strong>e Bildende <strong>Künstler</strong><strong>in</strong> me<strong>in</strong>en dazu:„Die Län<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d wenig unterstützend <strong>und</strong> hängen überdies auch noch <strong>der</strong> Idee an,dass es vor allem s<strong>in</strong>nvoll ist, junge <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen zu unterstützen. Es gibt häufig ‚Altersgrenzen‘.Dies geht speziell zu Lasten von Frauen, <strong>der</strong>en Biografien an<strong>der</strong>e s<strong>in</strong>d87Für den wissenschaftlichen Bereich wurden <strong>und</strong> werden geschlechtsspezfische Verzerrungen bei Gutachtungsverfahrenseit längerem untersucht. Mehr o<strong>der</strong> weniger bewussten Formen von Sexismus,Nepotismus (vgl. exemplarisch die Beiträge <strong>in</strong> European Commission 2004, Wennerås / Wold 2000o<strong>der</strong> Merton 1985) kann demnach mittels anonymisierter Begutachtungsverfahren begegnet werden.Erfahren BegutachterInnen nicht, wessen Arbeit o<strong>der</strong> Antrag sie bewerten, schneiden Frauen deutlichbesser ab als wenn das Geschlecht <strong>der</strong> VerfasserInnen bekannt ist.131


als die <strong>der</strong> Männer <strong>und</strong> die oftmals erst später <strong>in</strong> ihren Leben überhaupt den Weg zurKunst/Literatur e<strong>in</strong>schlagen können.“ (Fragebogen Nr. 708, Literat<strong>in</strong>, 49)„Mehr Stipendien [für] <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, die nicht mit e<strong>in</strong>emWohnortwechsel verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d. Erhöhung <strong>der</strong> Altersgrenze bei Stipendien für<strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Sie können meist erst nach 40 Jahren wie<strong>der</strong>durchstarten. Ab diesem Alter gibt es kaum noch För<strong>der</strong>ungen.“ (Fragebogen 1658,Bildende <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>, ohne Altersangabe)Die Altersbeschränkungen bei <strong>der</strong> Vergabe von För<strong>der</strong>mitteln s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Kontext,<strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>e Benachteiligung von Frauen mehrfach angesprochen wird. Obwohl Frauen<strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht schlechtere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen vorf<strong>in</strong>den, künstlerisch tätig zuse<strong>in</strong> (vgl. beispielsweise Etablierung Kap. 5.3.1 o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommen Kapitel 7), werdendiese Unterschiede we<strong>der</strong> von Frauen noch von Männern angesprochen, <strong>und</strong> expliziteFrauenför<strong>der</strong>ung ist gar ke<strong>in</strong> Thema. E<strong>in</strong>zig e<strong>in</strong>e Filmschaffende for<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e das Geschlechtberücksichtigende gerechtere Verteilung von För<strong>der</strong>mitteln („50% För<strong>der</strong>mittelan Frauen. 50% gut bezahlte Jobs an Frauen“ (Fragebogen 1844, Filmschaffende, 40)).Als weiterer Themenkomplex wird die Entbürokratisierung <strong>der</strong> Abwicklung von För<strong>der</strong>ansuchenangesprochen. Es wird Bürokratie generell als e<strong>in</strong> „Graus für kreativeMenschen“ bezeichnet (Fragebogen Nr. 1725, Literat, 66), <strong>und</strong> die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungmit den formalen Notwendigkeiten <strong>der</strong> E<strong>in</strong>reichung <strong>und</strong> Vergabe wird von Kunstschaffenden<strong>der</strong> verschiedenen Sparten kritisiert (vgl. Kapitel 6.2.3). Die Belastungdurch die bürokratischen Anfor<strong>der</strong>ungen beim Ansuchen um För<strong>der</strong>ungen nähmen <strong>in</strong>den letzten Jahren zu, wie das folgende Zitat zum Ausdruck br<strong>in</strong>gt:„Für e<strong>in</strong> Reisestipendium muss ich e<strong>in</strong>e Vorabbegründung <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Nachbegründungschreiben, darum verzichte ich auf die 1000,- Euro, weil mich das zwei Wochenkostet. […] Da liegen Tonnen von schriftstellerischen Werken, wo die Leute nur begründen,warum sie für irgendwas 1000,- Euro haben wollen.“ (Gruppendiskussion Literatur)Damit <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung steht <strong>der</strong> Wunsch nach rascherer Abwicklung vor allem desEntscheidungsverfahrens. Dabei geht es <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie um e<strong>in</strong>e Erhöhung <strong>der</strong> Planungssicherheitfür die <strong>Künstler</strong>Innen, die nur bei längerfristigen def<strong>in</strong>iten För<strong>der</strong>zuo<strong>der</strong>-absagen möglich ist, wenn gegebenenfalls auch alternative F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeitengesucht werden können.Der Wunsch nach e<strong>in</strong>er Aktualisierung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ausrichtung geht bereits über diekonkreten För<strong>der</strong>bed<strong>in</strong>gungen h<strong>in</strong>aus <strong>und</strong> bezieht sich auf die gr<strong>und</strong>legende Sicht <strong>und</strong>Haltung gegenüber den Kunstschaffenden <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kunst an sich (vgl. auch Kapitel9.2). Es sollte e<strong>in</strong> breiteres Spektrum an Arbeitsformen <strong>und</strong> <strong>in</strong>haltlichen GestaltungsformenBerücksichtigung bei <strong>der</strong> Vergabe von För<strong>der</strong>ungen f<strong>in</strong>den.„Es gehört e<strong>in</strong>e Riesenprojektkultur her, <strong>in</strong> <strong>der</strong> alles blüht <strong>und</strong> gedeiht. Aber es ist e<strong>in</strong>efade För<strong>der</strong>kultur, die sich auch nichts erwartet.“ (Gruppendiskussion Literatur)Die österreichische För<strong>der</strong>politik sei dabei sehr von traditionellen Kunstformen dom<strong>in</strong>iert(Schlagwort Mozart), was von Angehörigen <strong>der</strong> so genannten Freien Szene <strong>in</strong> denverschiedenen Sparten kritisiert wird – die Aufmerksamkeit für zeitgenössische Kunstsei <strong>in</strong>sgesamt zu ger<strong>in</strong>g. Als Sparte leidet darunter <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e das Filmschaffen alsvergleichsweise junge Kunstform. Es kann beispielsweise als Kuriosum gelten, dassdas Gros <strong>der</strong> Preise für Filmschaffende <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> von den Interessensgeme<strong>in</strong>schaften,das heißt über die Mitgliedsbeiträge <strong>der</strong> Kunstschaffenden selbst f<strong>in</strong>anziert wird:„Wir s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>zige Branche, die selbst ihre eigenen Preise bezahlt. Wir zahlen diePreise für unsere […] Also, die Cutter zahlen den Cutterpreis mit ihren Mitgliedsbei-132


trägen, die Preise für Schnitt <strong>und</strong> Kamera werden von den Berufsvere<strong>in</strong>igungen bezahlt.Wir s<strong>in</strong>d auch die e<strong>in</strong>zige Branche, die sagt, wir müssen für den Film, für unsereArbeit e<strong>in</strong>e Imagekampagne machen. Das ist so absurd.“ (GruppendiskussionFilm)Die oben bereits dargestellten Kritikpunkte h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Verteilung von För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>nzwischen ‚Hochkultur’ <strong>und</strong> ‚freien Projekten’ beziehungsweise zwischen ‚Reproduktion’<strong>und</strong> ‚Produktion’ von Kunst, die eng mit den Grenzl<strong>in</strong>ien zwischen mehr <strong>und</strong>weniger etablierten Personen bzw. E<strong>in</strong>richtungen zu tun hat, f<strong>in</strong>den auch <strong>in</strong> diesemZusammenhang Erwähnung. E<strong>in</strong> Autor beispielsweise thematisiert e<strong>in</strong>e för<strong>der</strong>politischnotwendige„Ent-Eventisierung […] stattdessen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für Kultur<strong>in</strong>itiativen, Vere<strong>in</strong>everbessern – hier F<strong>in</strong>anzmittel umverteilen“ (Fragebogen Nr. 1005, Literat, 61)In ExpertInnen-Gesprächen wurde dafür <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> „Blockbuster-Kulturpolitik“geprägt. Mit e<strong>in</strong>er stärker marktwirtschaftlichen Ausrichtung von Vermittlungs<strong>in</strong>stitutionenwie AusstellerInnen o<strong>der</strong> VeranstalterInnen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Koppelung von För<strong>der</strong>ungenan wirtschaftlichen Erfolg geht e<strong>in</strong>e Ausrichtung ihrer Profile auf Massentauglichkeite<strong>in</strong>her. Große Namen werden – mitunter für e<strong>in</strong>en Großteil des Jahresbudgets – <strong>in</strong>sHaus geholt, um mediale Präsenz <strong>und</strong> Publikumswirksamkeit zu erlangen, die wie<strong>der</strong>umnotwendig ist, um För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> zu lukrieren. Für weniger bekannte Projekte <strong>und</strong><strong>Künstler</strong>Innen stehen dann kaum mehr Mittel zur Verfügung, beziehungsweise rentierensich Investitionen <strong>in</strong> diese für VeranstalterInnen nicht. Gleichzeitig werden fürKunstschaffende <strong>der</strong> Freien Szene die von den VeranstalterInnen ausgelagerten Kosten(wie Werbekosten o<strong>der</strong> auch Mieten) immer weniger leistbar – <strong>der</strong>artige Mechanismen<strong>und</strong> Entwicklungen wurden <strong>in</strong> den Gruppendiskussionen für die verschiedenenSparten beobachtet <strong>und</strong> bestätigt, sei es für die Verlagspolitik, die Museen, die freienKultur<strong>in</strong>itiativen o<strong>der</strong> die Veranstaltungshäuser.„Es geht nicht mehr um Inhalte, es geht um Ästhetisierung, um Oberflächlichkeit <strong>der</strong>D<strong>in</strong>ge, um die Vermassung. Das ist <strong>der</strong> Trend.“ (Gruppendiskussion DarstellendeKunst)Dazu käme nach <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schätzung von Kunstschaffenden <strong>in</strong> Gruppendiskussionen –<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Musik, aber auch des Films – e<strong>in</strong>e fehlende Nachhaltigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong>För<strong>der</strong>politik. Man lege ke<strong>in</strong>en Wert auf e<strong>in</strong>e längerfristige Perspektive, auf den nachhaltigenAufbau selbstständiger österreichischer zeitgenössischer Kunst. Würde manoffensiv <strong>in</strong> bessere, auch <strong>in</strong>ternationale Vermarktung <strong>der</strong> österreichischen Kunst- <strong>und</strong>Kulturschaffenden <strong>in</strong>vestieren, könnte die Wertschöpfung deutlich erhöht werden, waswie<strong>der</strong>um die Voraussetzung dafür sei, f<strong>in</strong>anzielle Spielräume für die Unterstützungneuer, <strong>in</strong>novativer Projekte zu eröffnen. Die aktuelle För<strong>der</strong>praxis ruhe sich gewissermaßenauf dem kulturellen Erbe aus, vermarkte Mozart <strong>und</strong> Schönbrunn („Das ist Kapital,daran hält man fest <strong>und</strong> buttert Unmengen Geld h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>“, Gruppendiskussion DarstellendeKunst) <strong>und</strong> zeige zu wenig Interesse an zeitgenössischem Kunstschaffen.Zusammengefasst werden die folgenden Bereiche von den Kunstschaffenden für e<strong>in</strong>eVerbesserung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>situation als wesentlich erachtet:133


Tabelle 13:Verbesserungsvorschläge h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> För<strong>der</strong>situation, Mehrfachantworten88 Anzahl AnteilErhöhung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>mittel 172 22,9%bessere Information über För<strong>der</strong>programme 111 14,8%Transparenz 100 13,3%ke<strong>in</strong>e Freun<strong>der</strong>lwirtschaft 73 9,7%weniger Bürokratie 62 8,2%bessere/gerechtere Verteilung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungen o.n.B. 60 8,0%För<strong>der</strong>ung nicht etablierter Kunstschaffen<strong>der</strong> 59 7,8%Angleichen von För<strong>der</strong>ungen für Stadt <strong>und</strong> Land 55 7,3%mehr geför<strong>der</strong>te Präsentationsmöglichkeiten 35 4,7%bessere E<strong>in</strong>zelför<strong>der</strong>ungen 35 4,7%effizientere Bearbeitung von Ansuchen 32 4,3%bessere Zusammenarbeit zw. Kunstschaffenden u. För<strong>der</strong>stellen 29 3,9%Aktualisierung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ausrichtung 27 3,6%För<strong>der</strong>ungen nicht immer an dieselben <strong>Künstler</strong>Innen 25 3,3%längerfristige För<strong>der</strong>verträge 23 3,1%ke<strong>in</strong>e Altersbeschränkungen 19 2,5%Stipendien 15 2,0%Sonstiges 87 11,6%ke<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ungen nötig 12 1,6%kann ich nicht beurteilen 11 1,5%Gesamt 752 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 10989.2 Zum gesellschaftlichen Wert von Kunst – E<strong>in</strong>drücke ausden GruppendiskussionenInsbeson<strong>der</strong>e im dialogischen Sett<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Gruppendiskussionen kamen Aspekte zurSprache, die über die konkrete Kritik an bestehenden Systemen bzw. <strong>der</strong>en Verbesserungh<strong>in</strong>ausreichen. Im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er übergeordneten Rahmung für künstlerische Arbeitim Allgeme<strong>in</strong>en <strong>und</strong> damit auch ihrer <strong>in</strong>dividuellen <strong>sozialen</strong> <strong>Lage</strong> im Speziellen thematisierten<strong>Künstler</strong>Innen ihre Sicht <strong>der</strong> gesellschaftlichen Wahrnehmungen von Kunst.Diese gesellschaftliche Stimmung gegenüber <strong>der</strong> Kunst <strong>und</strong> den <strong>Künstler</strong>Innen sei <strong>in</strong><strong>Österreich</strong> eher ablehnend me<strong>in</strong>ten Kunstschaffende aller Sparten, <strong>und</strong> die Interventionen,die dem von Seiten <strong>der</strong> Kunst- <strong>und</strong> Kulturpolitik <strong>in</strong> den letzten Jahren entgegengesetzt wurden, werden als nicht ausreichend empf<strong>und</strong>en. Im Folgenden werden diee<strong>in</strong>zelnen <strong>in</strong>haltlichen Aspekte dieser Kritik aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Kunstschaffenden skizziert.Zunächst geht es um die Def<strong>in</strong>itionsmacht <strong>der</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen über die <strong>Künstler</strong>Innen.Die Def<strong>in</strong>ition bzw. Anerkennung des <strong>Künstler</strong>Innen-Status beispielsweisedurch den <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds o<strong>der</strong> die Sozialversicherung <strong>der</strong>gewerblichen Wirtschaft, durch MitarbeiterInnen des AMS o<strong>der</strong> durch För<strong>der</strong>geberInnenwerden als problematisch <strong>und</strong> mitunter persönlich entwürdigend erlebt. Die Kriterien,die bei diesen Entscheidungen zur Anwendung kommen, hätten häufig wenig mitden Arbeitsrealitäten <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen zu tun. Kritisiert wird hier vor allem die Ferne88Unter „Sonstiges“ f<strong>in</strong>den sich unter an<strong>der</strong>em H<strong>in</strong>weise auf För<strong>der</strong>modelle <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n (beispielsweiseauch <strong>der</strong> <strong>in</strong>direkten För<strong>der</strong>ung durch steuerliche Absetzbarkeit) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wunsch nach e<strong>in</strong>erbesseren Anerkennung von Kunst im öffentlichen Bewusstse<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong> (beispielsweise durchmehr Öffentlichkeitsarbeit),etc..134


<strong>der</strong> handelnden <strong>und</strong> entscheidungsbefugten Personen vom künstlerischen Alltag <strong>und</strong>den damit verb<strong>und</strong>enen Schwierigkeiten. H<strong>in</strong>zu kommt, dass die vorherrschendeSichtweise, nämlich Subventionen als Geschenke zu verstehen, Kunstschaffende immerwie<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Bittsteller-Position dränge. E<strong>in</strong> häufig bemühtes Argument gegendie Kritik daran sei dann: ‚Du musst es ja nicht machen’. Wenn man se<strong>in</strong>er Kunstschließlich dennoch <strong>und</strong> unter schwierigen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen nachg<strong>in</strong>ge, „mussman auch noch total dankbar se<strong>in</strong> – es ist entwürdigend“ (Gruppendiskussion Literatur).E<strong>in</strong>e Theaterschaffende vermerkte im Fragebogen h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> För<strong>der</strong>situation,dass sie e<strong>in</strong> „Ende <strong>der</strong> Bittsteller- & Rechtfertigungsrituale“ für e<strong>in</strong>e wichtige Verbesserunghielte (Fragebogen Nr, 1132, Darstellende <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>, 50).In e<strong>in</strong>er erweiterten Perspektive ist für viele Kunstschaffende damit das Gefühl verb<strong>und</strong>en,dass die künstlerische Arbeit zu wenig wertgeschätzt <strong>und</strong> das Potenzial zu wenigausgeschöpft werde. Vielmehr nehmen sie e<strong>in</strong> generelles Misstrauen gegenüber <strong>der</strong>Kunst heimischer <strong>Künstler</strong>Innen wahr. Der Haltung <strong>der</strong> österreichischen zeitgenössischenKunst gegenüber sei häufig von e<strong>in</strong>em „Prov<strong>in</strong>zsyndrom“ gekennzeichnet: „Wasbei uns gewachsen ist, kann ja nicht gut se<strong>in</strong>“, wurde es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppendiskussion vonDarstellenden <strong>Künstler</strong>Innen formuliert. Die Potenziale <strong>und</strong> Ressourcen <strong>der</strong> österreichischenKunstschaffenden lägen ungenutzt:„Die Politik begreift nicht, was für e<strong>in</strong> Potenzial sie <strong>in</strong> diesem Land hat. […] Es ist e<strong>in</strong>Angebot von uns an die Politik, die Kreativität zu nützen, die wir liefern können. Dasswir nicht die Blödesten s<strong>in</strong>d, beweisen wir immer wie<strong>der</strong>, sei es im TV im Ausland, imK<strong>in</strong>o im Ausland, bei Festivals – <strong>und</strong> wenn sie es nicht wollen, was soll man machen?“(Gruppendiskussion Film)Dies lasse sich aus Sicht verschiedener <strong>Künstler</strong>Innen vor allem auf e<strong>in</strong> beobachtetespolitisches Des<strong>in</strong>teresse an Kunst, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e zeitgenössischer Kunst <strong>und</strong> den<strong>Künstler</strong>Innen zurückführen. Allgeme<strong>in</strong> würden auf <strong>der</strong> Prioritätenliste politischer A-genden die Kunst <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die <strong>Künstler</strong>Innen immer weiter h<strong>in</strong>tangereiht. InZeiten knapper kommunaler <strong>und</strong> nationaler Budgets werde umverteilt, <strong>und</strong> man kümmeresich zuerst um die Pensionen, das Ges<strong>und</strong>heitssystem, die Schulen, die Rettung<strong>und</strong> die Feuerwehr, so die Wahnehmung e<strong>in</strong>es <strong>Künstler</strong>s. „Dann kommt erst ganz zumSchluss die Kultur, aber zuerst Kultur <strong>in</strong> den bereits bestehenden E<strong>in</strong>richtungen, <strong>und</strong>dann bleibt vielleicht ganz, ganz am Schluss e<strong>in</strong> bissl was für die <strong>Künstler</strong> über“ (GruppendiskussionBildende Kunst).Die Bedürfnisse <strong>und</strong> Probleme von Kunstschaffenden würden schon seit langem thematisiert<strong>und</strong> die Verän<strong>der</strong>ungsvorschläge lägen seit langem auf dem Tisch. Gleichzeitigwürden <strong>Künstler</strong>Innen bzw. Interessensvertretungen mit ihren Erfahrungen <strong>und</strong> ihremKnow-how immer weniger <strong>in</strong> Verhandlungen e<strong>in</strong>bezogen <strong>und</strong> mehr über ihre Köpfeh<strong>in</strong>weg sie betreffende Regelungen beschlossen. Möglicherweise sei die des<strong>in</strong>teressierteHaltung gegenüber reflektieren<strong>der</strong>, kritischer <strong>und</strong> unangenehmer zeitgenössischerKunst durchaus auch Strategie – „Kunst ist gefährlich, weil sie zur Selbstgestaltungdes Lebens auffor<strong>der</strong>t,“ formulierte e<strong>in</strong> Musiker, <strong>und</strong> <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>n sei die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungmit Kunst fast unausweichlich auch unangenehm.Schließlich wird auch e<strong>in</strong> gesamtgesellschaftliches Bekenntnis zu zeitgenössischerKunst vermisst. Im Vergleich mit dem Kunstverständnis <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en, beispielsweiseskand<strong>in</strong>avischen Län<strong>der</strong>n, sei von e<strong>in</strong>em gesellschaftlichen Wunsch nach Kunst <strong>in</strong>135


<strong>Österreich</strong> zu wenig zu spüren. Die zentralen Aufgaben von Kunst, die <strong>in</strong> den Gruppendiskussionenformuliert wurden – e<strong>in</strong>e Deutung des Jetzt, e<strong>in</strong>e Herstellung <strong>und</strong>Beschreibung von Gesellschaft, e<strong>in</strong>e Verdichtung von Welt, e<strong>in</strong>e ständigen Neu-Erzählung, e<strong>in</strong>e Gesellschaftskritik, die Herstellung von Verb<strong>in</strong>dung zwischen Menschen– seien zu wenig gesellschaftliches Anliegen.„Es gibt <strong>in</strong> unserem Land ke<strong>in</strong> gr<strong>und</strong>sätzliches Unvermögen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Armut, dasnicht leisten zu können, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> Des<strong>in</strong>teresse.“ (GruppendiskussionFilm)E<strong>in</strong>e nicht unbedeutende Rolle spielten dabei die Medien. Mediale Aufmerksamkeit seischließlich dafür verantwortlich, welche Kunstfel<strong>der</strong> öffentlich wahrgenommen würden<strong>und</strong> welche nicht. Gleichzeitig sei es als freie/r <strong>Künstler</strong>In aber be<strong>in</strong>ahe unmöglich,mediale Aufmerksamkeit zu erregen. Die Vermittlung von Kunst über Medien sei <strong>in</strong><strong>Österreich</strong> nicht zufrieden stellend, vor allem auch im Vergleich mit an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n,<strong>in</strong> denen Medien im Kunstdiskurs e<strong>in</strong>e stärkere Vermittlungsfunktion e<strong>in</strong>nähmen. E<strong>in</strong>Darstellen<strong>der</strong> <strong>Künstler</strong> me<strong>in</strong>te dazu:„Überall, wo ich <strong>in</strong> Deutschland gearbeitet habe, haben sich die Medien, Zeitungenviel kompetenter mit <strong>der</strong> Kunst ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>gesetzt. Alle unsere Großzeitungen habenlei<strong>der</strong> die Tugend: Ich, <strong>der</strong> Kritiker, soll h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gehen wie e<strong>in</strong> normaler Zuseher,das auf mich wirken lassen <strong>und</strong> das schreib ich dann <strong>in</strong> die Zeitung. […] Die sagendann nur: Die Zuseher verstehen das ja nicht! Dabei ist das ihr eigenes Versäumnis!Wenn ausländische Kollegen die österreichischen Zeitungskritiken lesen, fragen sie,ob da die vierte Garde schreibt, <strong>und</strong> dann fangen die <strong>Österreich</strong>erwitze an.“ (GruppendiskussionDarstellende Kunst)In <strong>Österreich</strong> ist die Verbreitungsfunktion von Medien vorrangig im Musik- <strong>und</strong> Filmbereiche<strong>in</strong> Thema, <strong>und</strong> die Verpflichtung des öffentlich-rechtlichen Sen<strong>der</strong>s zur För<strong>der</strong>ungösterreichischen Kunstschaffens wird <strong>in</strong> diesen Sparten beson<strong>der</strong>s e<strong>in</strong>gefor<strong>der</strong>t. 89Insgesamt sei die „För<strong>der</strong>ung durch Medienpräsenz <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> e<strong>in</strong>e ziemlicheSchwachstelle“ (Fragebogen Nr. 1444, Musiker, 51).Das öffentliche Image des/<strong>der</strong> Kunstschaffenden wurde <strong>in</strong> den Gruppendiskussionenals verschiedene (Zerr-)Bil<strong>der</strong> skizziert (vgl. auch Kapitel 5.3.2). Auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seitekenne man die ‚großen Namen’, die fantastische Honorare für kurze Aktionen erhalten,auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite wisse aber kaum jemand, was e<strong>in</strong>/e <strong>Künstler</strong>In letztlich wirklichtue <strong>und</strong> welche Arbeit mit Kunst verb<strong>und</strong>en ist. <strong>Österreich</strong> begreife sich zwar alsKulturnation <strong>und</strong> ziehe daraus auch erheblichen, vor allem touristischen Nutzen, habegleichzeitig aber e<strong>in</strong> verschwommenes Bild davon, wer diese Kultur schaffe (vgl. GruppendiskussionenLiteratur, Musik, Film). Als höchst kontraproduktiv wurde das Imagee<strong>in</strong>es für die Kunst konstitutiven Leidens beschrieben,„diese permanente Unterstellung, dass Schmerz <strong>und</strong> Leid für künstlerische, schriftstellerischeProduktivität gut ist. Ke<strong>in</strong>er würde annehmen, dass zum Beispiel e<strong>in</strong> Arztbeson<strong>der</strong>s gut arbeitet, wenn er kaum was verdient <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>e g’scheite Wohnunghat.“ (Gruppendiskussion Literatur)89Im Musikbereich geht es aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> großen Reichweite <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie um e<strong>in</strong>e Verbreitungsfunktion.Der Gesamtanteil von Musik aus <strong>Österreich</strong> beträgt im ORF-Radio nur etwa 16%, auf Ö3 lediglich 5%.In an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n bestehen häufig Quotenregelungen über den Anteil von Musik desjeweiligen Landes, <strong>der</strong> im europäischen Schnitt r<strong>und</strong> 40% beträgt (Gruppendiskussion Musik, vgl. auchWebsiten <strong>der</strong> e<strong>in</strong>schlägigen Interessensvertretungen, die Initiative SOS-Musikland.at sowie die ORF-Sendezeitstatistik <strong>der</strong> Verwertungsgesellschaft AKM auf http://www.akm.co.at/). Im Filmbereich istauch die F<strong>in</strong>anzierung österreichischer Produktionen Thema (Gruppendiskussion Film).136


So sollte e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> <strong>Lage</strong> von Kunstschaffenden also mit e<strong>in</strong>ergesellschaftlichen Aufwertung von Kunst verb<strong>und</strong>en se<strong>in</strong>. In Europa bestehen dabeiunterschiedliche Modelle <strong>der</strong> Absicherung von Kunstschaffenden (vgl. beispielsweiseauch Directorate General Internal Policies of the Union 2006). Die öffentliche Aufgabe,Kunst zu för<strong>der</strong>n, sei <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne nicht als Unterstützung von e<strong>in</strong> paar <strong>Künstler</strong>Innenzu verstehen, son<strong>der</strong>n als Ermöglichung gesellschaftlich wichtiger Arbeit. Kunstschaffendehierzulande verlangten nicht e<strong>in</strong>fach nach Geld, son<strong>der</strong>n nach <strong>der</strong> Schaffungvon Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, von Strukturen, die e<strong>in</strong> seriöses Arbeiten ermöglichten.„In Wahrheit wird <strong>der</strong> Konsument geför<strong>der</strong>t, weil um den Preis Kunst zu konsumieren,den man heute zahlt, das g<strong>in</strong>ge sich nie aus. Es g<strong>in</strong>ge sich nie aus, um 5,50 Euroe<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>ofilm zu sehen, um 15 Euro im Burgtheater zu sitzen etc. Und das mussauch <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>ister begreifen, dass er nicht e<strong>in</strong>e Handvoll <strong>Künstler</strong> för<strong>der</strong>t, son<strong>der</strong>ndie Bevölkerung.“ (Gruppendiskussion Film)Diese hier skizzierten Wahrnehmungen <strong>der</strong> befragten Kunstschaffenden <strong>in</strong> den letztenJahren <strong>und</strong> Jahrzehnten, nämlich e<strong>in</strong> zunehmendes Des<strong>in</strong>teresse an zeitgenössischerKunst <strong>und</strong> e<strong>in</strong> politisches ‚Nicht-gehört-Werden’, hätten bei e<strong>in</strong>em beträchtlichen Teil<strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen zu e<strong>in</strong>er „basalen Demotivation“ (Gruppendiskussion Literatur) geführt.In den Gruppendiskussionen wurden <strong>der</strong>artige E<strong>in</strong>drücke <strong>in</strong> allen Sparten thematisiert,was wie<strong>der</strong>um auf <strong>der</strong>en Wichtigkeit für die <strong>in</strong>dividuelle Situation <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen<strong>in</strong>sgesamt verweist. Für die Lebensqualität <strong>und</strong> für das im Vergleich zur Gesamtbevölkerungrelativ ger<strong>in</strong>ge subjektive Wohlbef<strong>in</strong>den <strong>der</strong> Kunstschaffenden (vgl. Kap.12.2) s<strong>in</strong>d diese Wahrnehmungen daher vermutlich als wesentlicher Erklärungsfaktorzu betrachten.9.3 Zwischenfazit• R<strong>und</strong> 83% <strong>der</strong> Kunstschaffenden im Erwerbsalter waren im Referenzjahr über gesetzlichePflichtversicherungen gegen die Risiken Krankheit, Unfall <strong>und</strong> Alter abgesichert.Der Grad <strong>der</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> gesetzliche Pflichtversicherungssysteme steigtmit dem Alter an.• Dennoch bestehen bezüglich <strong>der</strong> sozialversicherungsrechtlichen Situation – <strong>und</strong><strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Unfall- <strong>und</strong> Pensionsversicherung – Unsicherheitenbeziehungsweise Informationsdefizite. E<strong>in</strong> Indiz dafür ist, dass die Angaben „weißnicht“ <strong>und</strong> Antwortverweigerungen hier auffällig hoch ausfallen.• Mehrfachbeschäftigungen (auf selbstständiger <strong>und</strong> unselbstständiger Basis) betreffen<strong>in</strong>sgesamt 52% <strong>der</strong> RespondentInnen. Vielfach ist damit auch e<strong>in</strong>e doppelteE<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> Pflichtversicherungssysteme verb<strong>und</strong>en.• In längerfristiger Perspektive betrachtet stellt sich die Durchgängigkeit <strong>der</strong> Versicherungfür Filmschaffende am ungünstigsten, für Bildende <strong>Künstler</strong>Innen amgünstigsten dar. Erstere weisen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pensionsversicherung nur zugut e<strong>in</strong>em Drittel e<strong>in</strong>en durchgehenden Versicherungsverlauf auf.• <strong>Zur</strong> Verbesserung <strong>der</strong> sozialversicherungsrechtlichen <strong>und</strong> auch <strong>der</strong> För<strong>der</strong>situationschlagen zahlreiche RespondentInnen e<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>e<strong>in</strong>kommen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Gr<strong>und</strong>sicherungvor. Die Herstellung sozialer Absicherung bei Arbeitslosigkeit / Verdienstentgange<strong>in</strong>erseits <strong>und</strong> die Abschaffung von mehrfachen Pflichtversicherun-137


gen bei unterschiedlichen Beschäftigungsverhältnissen an<strong>der</strong>erseits s<strong>in</strong>d denKunstschaffenden wesentliche Anliegen.• Soziale <strong>und</strong> kulturelle För<strong>der</strong>ungen stellen <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>e wesentliche Rahmenbed<strong>in</strong>gung<strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Situation Kunstschaffen<strong>der</strong> dar, wenngleich sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zusammensetzungdes persönlichen E<strong>in</strong>kommens e<strong>in</strong>en relativ ger<strong>in</strong>gen Stellenwerte<strong>in</strong>nehmen.• Die Angebotsstrukturen <strong>und</strong> damit auch die Nutzung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>systeme unterscheidensich nach Sparten. Generell kommt E<strong>in</strong>zelpersonenför<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literature<strong>in</strong>e größere Rolle zu als <strong>in</strong> den an<strong>der</strong>en Sparten, wo (auch) Projekte, Institutioneno<strong>der</strong> Infrastruktur geför<strong>der</strong>t werden. Die Ergebnisse zur Nutzung von För<strong>der</strong>systemenspiegeln dies wi<strong>der</strong>. Insgesamt hat etwas mehr als e<strong>in</strong> Viertel bislangnoch nie um För<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> Unterstützungen angesucht.• Bei <strong>der</strong> Analyse des <strong>in</strong>dividuellen Arbeitsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>s zeigt sich, dass För<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> Öffentlichen Hand vor allem für die – auf die Etablierung <strong>und</strong> das E<strong>in</strong>kommenbezogen – ‚mittleren’ Gruppen <strong>der</strong> Kunstschaffenden von Bedeutung s<strong>in</strong>d. Zwischenden Geschlechtern bestehen ke<strong>in</strong>e ausgeprägten Differenzen.• Der B<strong>und</strong> sowie Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d wesentliche SubventionsgeberInnen.Bezogen auf die Gruppe <strong>der</strong>er, die <strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong> Kontakt mit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>landschaftstehen, haben jeweils knapp zwei Drittel (zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>mal) bei diesen Institutionenum För<strong>der</strong>ungen angesucht, etwa e<strong>in</strong> Drittel um private För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> (Sponsor<strong>in</strong>g).• Der <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds an <strong>der</strong> Schnittstelle zwischen sozialversicherungsrechtlicherRegelung <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung unterstützte im Jahr 2004 4.929Kunstschaffende, von den RespondentInnen dieser Studie haben etwa 28% bereits(zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>mal) e<strong>in</strong>en Zuschuss aus dem KSVF erhalten. Die Kritik an diesemFör<strong>der</strong>system richtet sich primär auf die vorgeschriebenen E<strong>in</strong>kommensober- <strong>und</strong> -untergrenzen.• Die Verbesserungswünsche zur För<strong>der</strong>situation <strong>in</strong>sgesamt betreffen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>iee<strong>in</strong>e höhere Dotierung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>e<strong>in</strong>richtungen, e<strong>in</strong>e bessere Übersichtlichkeit <strong>und</strong>mehr Information sowie e<strong>in</strong>e größere Transparenz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergabe.138


10 Öffentlichkeit des künstlerischenSchaffens10.1 Wege an die Öffentlichkeit<strong>Künstler</strong>isches Schaffen braucht e<strong>in</strong>e Öffentlichkeit, es stellt über das künstlerischeWerk e<strong>in</strong>e Kommunikation mit dem Publikum her (so <strong>der</strong> kultursoziologische Zugang,vgl. beispielsweise Thurn 1973: 22 nach Schulz 1997: 21). Die Wege an die Öffentlichkeitfallen <strong>in</strong> ihrer Form zwischen den Sparten naturgemäß ganz unterschiedlich aus<strong>und</strong> werden hier mit dem spartenneutralen Begriff <strong>der</strong> ‚Veröffentlichungsformen’ gefasst.In Kapitel 5.1 machen die zahlreichen Konstellationen spartenübergreifen<strong>der</strong> Tätigkeitendas breite Spektrum künstlerischer Arbeit sichtbar. Parallel dazu zeigt sich an denVeröffentlichungsformen, dass die befragten <strong>Künstler</strong>Innen ke<strong>in</strong>eswegs nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er‚Schiene’ aktiv s<strong>in</strong>d, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> vielfältigen Formen mit ihren Arbeiten an die Öffentlichkeittreten. Es wurden sämtliche Veröffentlichungsformen während <strong>der</strong> letzten fünf Jahreerfragt, so dass sich die e<strong>in</strong>zelnen Veröffentlichungsformen <strong>in</strong> ihrer Verbreitung unterden Kunstschaffenden darstellen lassen (vgl. folgende Abbildung). 9090Bei diesen Analysen wurde jeweils die gesamte Gruppe <strong>der</strong>er e<strong>in</strong>geschlossen, die Aktivitäten <strong>in</strong> <strong>der</strong>jeweiligen Sparte angab, also nicht nur jene mit künstlerischem Schwerpunkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> respektiven Sparte,vgl. Kap. 5.1. E<strong>in</strong>e nähere Quantifizierung, wie sie <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en, eher spartenspezifischen Studien vorgenommenwurde (beispielsweise: wie viele E<strong>in</strong>zel- <strong>und</strong> Gruppenausstellungen?), wurde hier aufgr<strong>und</strong><strong>der</strong> zu unterschiedlichen Wesensmerkmale <strong>der</strong> Veröffentlichungsformen nicht angestrebt.139


Abbildung 77: Veröffentlichungsformen <strong>in</strong> den Sparten, Mehrfachantworten 91Bildende KunstDarstellende KunstE<strong>in</strong>zelausstellungen77,6%Aufführungen,Auftritte95,3%Gruppenausstellungen75,3%Projekte48,3%R<strong>und</strong>funk- <strong>und</strong>Fernsehaufnahmen28,3%Pr<strong>in</strong>tpublikationen42,6%Sonstiges15,3%Sonstiges13,8%0% 20% 40% 60% 80% 100%0% 20% 40% 60% 80% 100% 120%FilmMusikFilme im TV60,9%Konzerte (Live-Präsentationen)95,8%Filme auf Festivals57,4%Studioproduktionen68,7%Filme im K<strong>in</strong>o46,5%Druck imMusikverlag9,9%Sonstiges20,5%Sonstiges11,0%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%0% 20% 40% 60% 80% 100% 120%LiteraturLesungenTexte als selbstst.Publikation65,7%75,4%Texte <strong>in</strong> AnthologienTexte <strong>in</strong>Literaturzeitschriften44,9%52,7%Texte im HörfunkTexte auf Bühne, alsFilm etc.27,2%32,2%Sonstiges14,2%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; Bildende Kunst n = 981, k.A. n = 93; DarstellendeKunst n = 642, k.A. n = 134; Film n = 372, k.A. n = 114; Musik n = 379, k.A. n = 44; Literatur n = 496,k.A. n = 7391Basis ist die Gruppe mit Aktivitäten <strong>in</strong> <strong>der</strong> jeweiligen Sparte, Referenzzeitraum die letzten fünf Jahre.140


Im Bereich <strong>der</strong> Bildenden Kunst erweisen sich Ausstellungen als die wesentlicheVeröffentlichungsform künstlerischer Arbeit. Sowohl mittels E<strong>in</strong>zel- als auch Gruppenausstellungens<strong>in</strong>d gut drei Viertel <strong>der</strong> RespondentInnen <strong>in</strong> den letzten fünf Jahren andie Öffentlichkeit getreten. Unterschiede zwischen diesen beiden Veröffentlichungsformenbestehen h<strong>in</strong>sichtlich des Tätigkeitstyps: E<strong>in</strong>zelausstellungen werden vermehrtvon Personen <strong>der</strong> ‚Kerngruppe’ bestritten, Gruppenausstellungen s<strong>in</strong>d eher Sache <strong>der</strong>er,die Modelle des ‚<strong>in</strong>tegrierten’ o<strong>der</strong> ‚geteilten Lebens’ leben. Projekte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong>Gruppe <strong>der</strong>er mit kunstnahen Tätigkeiten deutlich stärker relevant (‚<strong>in</strong>tegriertes Leben’),was auf die große Bedeutung dieser Tätigkeiten für die Entstehung <strong>und</strong> Umsetzungeigener künstlerischer Projekte schließen lässt – möglicherweise durch die Kontakte<strong>in</strong> die e<strong>in</strong>schlägigen Netzwerke über die kunstnahe Tätigkeit (vgl. Tabelle 140).Als ‚Sonstige Veröffentlichungsformen’ werden <strong>in</strong> dieser Sparte vor allem das Internet,Veranstaltungen <strong>und</strong> Wettbewerbe expliziert, aber auch Kunstmessen o<strong>der</strong> die Gestaltungöffentlicher Plätze / Kunst am Bau s<strong>in</strong>d zu nennen.Für die <strong>Künstler</strong>Innen im Darstellenden Bereich steht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die Aufführungals Veröffentlichungsform zur Verfügung. Insgesamt 95,3% <strong>der</strong>er, die im DarstellendenBereich aktiv s<strong>in</strong>d, haben ihre Werke während <strong>der</strong> letzten fünf Jahre auf diesem Wegeauch öffentlich gemacht. Studioaufnahmen für R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong> Fernsehen spielen demgegenüberfür nur r<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> Darstellenden <strong>Künstler</strong>Innen e<strong>in</strong>e Rolle. Über diegenannten Formen h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Bereich vor allem Performances <strong>und</strong> Projektesowie Bühnen- <strong>und</strong> Kostümbild als ‚sonstige Veröffentlichungsformen’ genannt worden.Ähnlich große quantitative Bedeutung hat im Bereich des Musikschaffens <strong>der</strong> Live-Auftritt bzw. die Aufführung. Vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktion<strong>und</strong> Distribution von Musik durch die neuen Medien wurde auch von verschiedenenExpertInnen e<strong>in</strong>e zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> „Live-Schiene“ im Musikbereich konstatiert.Mittels Konzerten s<strong>in</strong>d 95,8%, mittels Studioproduktionen nur 68,7% <strong>der</strong> RespondentInnen<strong>in</strong> den vergangenen fünf Jahren an e<strong>in</strong>e Öffentlichkeit getreten. Mit demAnalysefokus unterschiedlicher Tätigkeitstypen zeigt sich, dass Studioproduktionen<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e den Kunstschaffenden mit dem Modell des ‚geteilten Lebens’ nicht offenstehen beziehungsweise von diesen nicht gewählt werden – was auf e<strong>in</strong>e schwierigeVere<strong>in</strong>barkeit dieser Veröffentlichungsform mit <strong>der</strong>artigen Tätigkeitskonstellationenh<strong>in</strong>weist (vgl. Tabelle 141). Darüber h<strong>in</strong>ausgehende Veröffentlichungsformen betreffen<strong>in</strong> dieser Sparte vor allem die ‚Begleitung’ an<strong>der</strong>er Kunstformen, wie beispielsweise <strong>in</strong>Form von Film- o<strong>der</strong> Theatermusik <strong>und</strong> Kirchenmusik, o<strong>der</strong> auch Internetauftritte wurdengenannt.Für die Filmschaffenden stellt das Fernsehen das zentrale Medium <strong>der</strong> Veröffentlichungdar. Für 60,9% war <strong>in</strong> den vergangenen fünf Jahren die Ausstrahlung ihrer Filmeim TV e<strong>in</strong> Weg an die Öffentlichkeit, für 46,5% war es das K<strong>in</strong>o. Diese beiden Mediensche<strong>in</strong>en im Filmbereich auch zentrale Medien <strong>der</strong> Etablierung zu se<strong>in</strong>, denn dieVerbreitung dieser Veröffentlichungsformen unter den Gut-Etablierten fällt deutlich höheraus (von den Gut-Etablierten haben 82,1% Filme über TV <strong>und</strong> 69,6% über K<strong>in</strong>opubliziert). Auf Festivals zeigen Filmschaffende, die sich als gut etabliert bezeichnen,ihre Arbeiten deutlich seltener als jene, die ihre Etablierung ger<strong>in</strong>ger e<strong>in</strong>stufen (vgl.Tabelle 142). Neben den genannten Veröffentlichungsformen spielen <strong>in</strong> dieser Sparte141


Werbe- <strong>und</strong> Imagefilme e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle als Weg an die Öffentlichkeit, weiterswurden Videoclips, Dokumentationen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Filmprojekte genanntDie Literatur bietet e<strong>in</strong>e differenzierte Palette von Veröffentlichungsformen, wobei <strong>in</strong>sgesamtdrei Viertel <strong>der</strong> schreibenden <strong>Künstler</strong>Innen auf Lesungen <strong>und</strong> knapp zwei Drittelauf selbstständige Publikationen <strong>in</strong> den letzten Jahren zurückblicken. Die Bedeutungvon Lesungen ist dabei vor allem für Gruppen mit e<strong>in</strong>em mittleren Grad an Etablierungwesentlich, für Gut- <strong>und</strong> Nicht-Etablierte spielt diese Veröffentlichungsform wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Rolle (vgl. Tabelle 143). Als weitere Veröffentlichungsformen wurdenvon den AutorInnen Vorträge <strong>und</strong> Veranstaltungen genannt, auch Zeitungen <strong>und</strong>Zeitschriften o<strong>der</strong> das Internet werden als Wege zum Publikum genutzt.10.2 NachfragefaktorenBeim Weg an die Öffentlichkeit s<strong>in</strong>d verschiede Funktionsmechanismen relevant, eben<strong>der</strong> jeweils spezifische ‚Kunstmarkt’. Es wurde dabei mit dem Begriff <strong>der</strong> ‚Nachfragefaktoren’e<strong>in</strong>e stärker marktorientierte Term<strong>in</strong>ologie gewählt, <strong>und</strong> es <strong>in</strong>teressiert diewahrgenommene ‚Nachfrage’ nach <strong>der</strong> künstlerischen Arbeit, die sozusagen den Gestaltungsspielraumfür die aktive Veröffentlichung def<strong>in</strong>iert. Aus <strong>der</strong> Bewertung von <strong>in</strong>sgesamt12 Faktoren seien hier jene ausgewählt, die auf Gesamtebene am höchstenbewertet werden (vgl. Abbildung 78). 92Zunächst gilt die Qualität <strong>der</strong> künstlerischen Arbeit <strong>in</strong> allen Sparten als <strong>der</strong> zentraleFaktor, <strong>in</strong>sgesamt knapp drei Viertel <strong>der</strong> Kunstschaffenden bewerten diese mit ‚sehrwichtig’ für die Nachfrage nach ihrem künstlerischen Schaffen, weitere 17,8% haltensie für ‚eher wichtig’. Insgesamt errechnet sich daraus e<strong>in</strong>e mittlere Bewertung von1,33, was den höchsten Wert im Vergleich <strong>der</strong> Nachfragefaktoren darstellt.Auf Gesamtebene erweisen sich nach <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Arbeit vor allem die verschiedenenAspekte <strong>der</strong> Vermarktung als zentrale Themenbereiche. Insgesamt von zweitgrößterBedeutung für die Nachfrage werden die guten Kontakte zu VermittlerInnen(mittlere Bewertung von 1,55), weiters die aktive Öffentlichkeitsarbeit (1,57) <strong>und</strong>schließlich die hohe Anzahl öffentlicher Präsentationen des künstlerischen Werks(1,69) gesehen. Hierbei bestehen allerd<strong>in</strong>gs bereits stärkere Unterschiede zwischenden Sparten.Der dritte zentrale Themenkomplex auf Gesamtebene betrifft Vernetzung <strong>und</strong> Mobilitätmit den Faktoren <strong>der</strong> <strong>in</strong>formellen Vernetzung (1,87) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Präsenz am <strong>in</strong>ternationalenMarkt (2,01). 93Die zentrale Funktion des Faktors Qualität für die Nachfrage ist <strong>in</strong>nerhalb aller Spartengegeben, beim Vergleich <strong>der</strong> Werte zeigt sich aber e<strong>in</strong>e relativ ger<strong>in</strong>gere Bewertungdurch LiteratInnen <strong>und</strong> Filmschaffende. Generell werden im Filmbereich jene Faktoren,9293Basis s<strong>in</strong>d dabei die mittleren Bewertungen aus e<strong>in</strong>er vierteiligen Skala (sehr wichtig = 1, eher wichtig= 2, weniger wichtig = 3, gar nicht wichtig = 4). Je niedriger <strong>der</strong> Mittelwert, desto höher also die Wichtigkeit.<strong>Zur</strong> Bewertung aller erhobener Nachfragefaktoren vgl. Tabelle 144142


die auf Gesamtebene als die wichtigsten gelten, tendenziell etwas niedriger <strong>in</strong> ihrerBedeutung für die Nachfrage e<strong>in</strong>gestuft. Etwas an<strong>der</strong>s verhält es sich bei formalenNetzwerken, die von Filmschaffenden <strong>und</strong> Darstellenden <strong>Künstler</strong>Innen leicht bedeutsamerbewertet werden als von <strong>Künstler</strong>Innen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Sparten. Film <strong>und</strong> DarstellendeKunst s<strong>in</strong>d dabei jene beiden Sparten, <strong>in</strong> denen be<strong>in</strong>ah alle künstlerischen Werke(Filme, Theater-/Tanzproduktionen) erst über die Zusammenarbeit mehrerer <strong>Künstler</strong>Innenzustande kommen.„Filmschaffende s<strong>in</strong>d mehr aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> angewiesen als an<strong>der</strong>e, weil wir <strong>in</strong> Teamsarbeiten […]. Filme macht man nie alle<strong>in</strong>e, deshalb ist auch <strong>der</strong> Ausdruck „Filmemacher“falsch. Da arbeiten viele Leute zusammen, <strong>und</strong> wenn das Projekt nicht zustandekommt, haben die alle ke<strong>in</strong>e Arbeit. […] Unser Beruf basiert zwar auf Teamarbeit,aber es hat sich die Vere<strong>in</strong>zelung verstärkt.“ (Gruppendiskussion Filmschaffende)Informelle Netzwerke s<strong>in</strong>d daher als Informationskanäle wesentlich, um mit an<strong>der</strong>en<strong>Künstler</strong>Innen <strong>in</strong> Kontakt zu treten, um zur Mitarbeit e<strong>in</strong>geladen zu werden o<strong>der</strong>schlicht, um von Produktionen o<strong>der</strong> Cast<strong>in</strong>gs zu erfahren. 94Abbildung 78:Qualität <strong>der</strong> künstl. ArbeitWichtigkeit ausgewählter Nachfragefaktoren nach Spartenschwerpunkt,Mittelwerte 95 1,281,481,471,331,27Kontakte zuVermittlerInnen1,771,651,551,471,50aktive ÖA, Market<strong>in</strong>g1,811,561,561,561,54öffentliche Präsentationen1,891,651,731,701,66Innovationskraft1,981,891,921,771,66Pflege <strong>in</strong>formellerNetzwerke1,891,961,901,801,78Präsenz am<strong>in</strong>ternationalen Markt2,372,182,041,881,792,602,402,202,001,801,601,401,201,00Bildende Kunst Darstellende Kunst Film Literatur MusikQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; Qualität <strong>der</strong> künstlerischen Arbeit n = 1.757,Kontakte zu VermittlerInnen n = 1.683, aktive Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> Market<strong>in</strong>g n = 1.695, öffentlichePräsentationen n = 1.677, Innovationskraft n = 1.657, <strong>in</strong>formelle Netzwerke n = 1.629, <strong>in</strong>ternationalerMarkt n = 1.6199495Diese Arbeitskonstellationen können auch dafür verantwortlich gemacht werden, dass <strong>in</strong> den SpartenDarstellende Kunst <strong>und</strong> Film <strong>der</strong> Faktor des Arbeitsmittelpunkts im urbanen Raum als wichtiger e<strong>in</strong>geschätztwird als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur o<strong>der</strong> Musik (vgl. Tabelle 145).1 = sehr wichtig, 2 = eher wichtig, 3 = weniger wichtig, 4 = gar nicht wichtig. Je niedriger <strong>der</strong> Wert (Mittelwert),desto höher die Wichtigkeit. <strong>Zur</strong> Bewertung aller erhobenen Nachfragefaktoren nach Spartenschwerpunktvgl. Tabelle 145143


E<strong>in</strong>e nähere Analyse e<strong>in</strong>zelner Nachfragefaktoren macht signifikante Zusammenhängeauch mit unterschiedlichen Auswertungskategorien sichtbar.So weist die Pflege <strong>in</strong>formeller Netzwerke Differenzen nach dem Alter auf <strong>und</strong> hat fürjüngere Kunstschaffende e<strong>in</strong>en wesentlichen größeren Stellenwert als für Ältere (1,62bei Personen unter 35 Jahren, mit dem Alter steigend bis zu 2,39 bei Personen über 65Jahren, vgl. Tabelle 146). Auch an<strong>der</strong>e Faktoren <strong>der</strong> Vernetzung, wie die Teilnahme anformalen Netzwerken, werden von älteren, also über 65-jährigen RespondentInnendeutlich weniger wichtig bewertet als von jenen im erwerbsfähigen Alter. Es deutet dieserZusammenhang auf e<strong>in</strong>e gewisse E<strong>in</strong>stiegsfunktion von Vernetzungsstrukturen, diemit zunehmendem Alter (<strong>und</strong> auch Etablierung, siehe auch 10.2.1) an Wichtigkeit fürdie Nachfrage verlieren.Gute Kontakte zu SammlerInnen <strong>und</strong> SponsorInnen werden ebenfalls <strong>in</strong> den Altersgruppenunterschiedlich bewertet: Ältere Kunstschaffende erleben diese wichtiger fürdie Nachfrage nach ihrem Schaffen als jüngere (Mittlere Bewertung 1,85 bei Personenüber 65 Jahren gegenüber 2,12 <strong>in</strong> den jungen Altersgruppen). Das lässt vermuten,dass <strong>der</strong> Kontakt zu SammlerInnen <strong>und</strong> SponsorInnen e<strong>in</strong>en Beziehungsaufbau voraussetzt,<strong>der</strong> über viele Jahre andauert <strong>und</strong> erst <strong>in</strong> höherem Lebensalter für Kunstschaffendezu e<strong>in</strong>em relevanten Nachfragefaktor wird. Aus e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Blickw<strong>in</strong>kelbetrachtet kann dieser Umstand aber auch bedeuten, dass sich <strong>der</strong> Kunstmarkt <strong>in</strong> denletzten Jahren gr<strong>und</strong>legend verän<strong>der</strong>t hat, was den Faktor <strong>der</strong> privaten GeldgeberInnenbetrifft. Möglich ist, dass SammlerInnen <strong>und</strong> SponsorInnen heute nicht mehr <strong>in</strong>dem gleichen Maß wie früher neue o<strong>der</strong> junge <strong>Künstler</strong>Innen unterstützen (können),weil weniger private Gel<strong>der</strong> für <strong>der</strong>artige Zwecke zur Verfügung stehen. 96 Diese Sichtweisewurde von VertreterInnen des Bildenden Bereichs e<strong>in</strong>gebracht, gerade jenerSparte also, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die Bedeutung von SammlerInnen <strong>und</strong> SponsorInnen deutlich amhöchsten e<strong>in</strong>geschätzt wird (durchschnittliche Bewertung 1,53 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildenden Kunstgegenüber 2,03 <strong>in</strong>sgesamt). Bestehende Beziehungen datieren demnach eher ausfrüheren Jahren <strong>und</strong> stellen daher sowohl für ältere als auch für jüngere Kunstschaffendee<strong>in</strong>en relevanten Nachfragefaktor dar. Gleichzeitig ist e<strong>in</strong>e Abnahme <strong>der</strong> Wichtigkeitdieses Faktors mit <strong>der</strong> Etablierung festzustellen (vgl. dazu Kapitel 10.2.1), eskann die Nachfrage durch private GeldgeberInnen also nicht als maßgeblicher Faktor<strong>der</strong> Etablierung verstanden werden (siehe unten).Differenzierungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bewertung formaler Strukturen am Kunstmarkt zeigen sichnach dem Grad <strong>der</strong> ‚Involviertheit’ <strong>in</strong> den <strong>Künstler</strong>Innen-Beruf 97 , die grob mit e<strong>in</strong>er abnehmendenWichtigkeit bei zunehmen<strong>der</strong> Involviertheit umrissen werden können. Personenmit ‚geteilten’ Tätigkeitsmodellen beurteilen die Teilnahme an formellen Netzwerkenam vergleichsweise höchsten (2,16), ebenso wie für diese Personen die Teilnahmean Wettbewerben <strong>und</strong> Ausschreibungen e<strong>in</strong>e überdurchschnittlich hohe Wich-9697Die Schrumpfung <strong>der</strong> gesellschaftlichen Mittelschicht wurde von VertreterInnen gerade <strong>der</strong> BildendenKunst als wesentlicher Faktor ihres Kunstmarkts beschrieben – durch die wirtschafts- <strong>und</strong> sozialpolitischeEntwicklung <strong>der</strong> letzten Jahre hat sich die Kaufkraft <strong>und</strong> Investitionsfreude dieser traditionellenKäufergruppe deutlich verr<strong>in</strong>gert <strong>und</strong> ehemalige KäuferInnen können o<strong>der</strong> wollen es sich heute nichtmehr leisten, Geld <strong>in</strong> Kunst zu <strong>in</strong>vestieren.Vgl. Kapitel 5.4.3144


tigkeit besitzt (2,27, vgl. Tabelle 149). Für diese Gruppe <strong>der</strong> grob gesprochen ‚nebenberuflichen’<strong>Künstler</strong>Innen sche<strong>in</strong>en formale Strukturen <strong>der</strong> Teilnahme am Kunstmarktalso beson<strong>der</strong>s wichtig <strong>und</strong> spielen für die Nachfrage nach ihren Arbeiten e<strong>in</strong>e wichtigeRolle. Für die Kerngruppe h<strong>in</strong>gegen ist vor allem die Teilnahme an formellen Netzwerkenke<strong>in</strong> wesentlicher Nachfragefaktor, sie bewerten dies mit im Mittel 2,44 signifikantunterdurchschnittlich wichtigInteressant ist, dass <strong>der</strong> Faktor <strong>der</strong> Präsenz des eigenen Schaffens im Internet <strong>in</strong>sgesamtim Vergleich mit den an<strong>der</strong>en Faktoren als relativ unwichtig für die Nachfragee<strong>in</strong>gestuft wird. Mit e<strong>in</strong>er durchschnittlichen Bewertung von nur 2,25 rangiert dieserAspekt eher am unteren Ende <strong>der</strong> Wichtigkeitsskala, ohne nennenswerte Differenzenzwischen den Spartenschwerpunkten (vgl. Tabelle 145), obwohl beispielsweise Musikschaffende<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppendiskussion e<strong>in</strong>en zunehmenden Zwang zur Selbstvermarktung– über e<strong>in</strong>e Homepage – thematisierten.H<strong>in</strong>sichtlich des Geschlechts fällt e<strong>in</strong>e durchwegs höhere Bewertung aller Nachfragefaktorendurch Frauen auf (auf Ebene <strong>der</strong> durchschnittlichen Bewertungen <strong>der</strong> Faktoren).Die e<strong>in</strong>zige Ausnahme bildet dabei die Wichtigkeit <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> künstlerischenArbeit, die beide Geschlechter gleichermaßen am wichtigsten bewerten – allen an<strong>der</strong>enAspekten messen Frauen e<strong>in</strong>e etwas höhere Bedeutung für die Nachfrage nachihren Werken zu als Männer. Es lässt sich dies als e<strong>in</strong>e möglicherweise systematischan<strong>der</strong>e Selbstsicht von Frauen <strong>in</strong>terpretieren, die <strong>in</strong>sgesamt von e<strong>in</strong>er stärkeren Kontextgeb<strong>und</strong>enheit<strong>und</strong> Außenreflexion gekennzeichnet ist. Frauen tendieren offenbarstärker dazu, externe Faktoren für die Nachfrage nach <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge für die Akzeptanzihrer künstlerischen Werke wichtig zu nehmen, als Männer das tun (vgl. Tabelle147).10.2.1 Nachfragemechanismen nach dem künstlerischen Schaffenals Frage <strong>der</strong> EtablierungDie Bewertungen <strong>der</strong> Nachfragefaktoren erweisen sich aus dem Blickw<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Etablierungals sehr <strong>in</strong>teressant. Wenn man annimmt, dass bei <strong>der</strong> Selbste<strong>in</strong>schätzung e<strong>in</strong>erger<strong>in</strong>gen Etablierung generell e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Nachfrage nach dem eigenen Kunstschaffenerlebt wird <strong>und</strong> umgekehrt die Selbste<strong>in</strong>schätzung e<strong>in</strong>er guten Etablierung aufe<strong>in</strong>er erlebten Nachfrage nach den eigenen Arbeiten beruht, können die Zusammenhängezwischen den Nachfragefaktoren mit <strong>der</strong> Etablierung als unterschiedlich wirksameMechanismen des Kunstmarkts gelesen werden – dass also weniger Etabliertean<strong>der</strong>e Elemente als ausschlaggebend für die (eben wenig existente) Nachfrage nachihrem Kunstschaffen erleben als etablierte <strong>Künstler</strong>Innen das tun.Mit dem Grad <strong>der</strong> Etablierung zeigen sich Zusammenhänge mit vielen Nachfragefaktoren,es tritt also – gemessen am Mittelwert – e<strong>in</strong>e Zu- o<strong>der</strong> Abnahme ihrer Wichtigkeitmit dem Grad <strong>der</strong> Etablierung auf. Dabei wird alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Faktor von besser Etabliertensignifikant wichtiger beurteilt als von weniger Etablierten: die Qualität <strong>der</strong> künstlerischenArbeit.Die höhere Bewertung dieses Elements <strong>der</strong> Arbeit selbst ersche<strong>in</strong>t dabei als e<strong>in</strong>e Folge<strong>der</strong> Etablierung – die Etablierung <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Nachfrage spricht den145


Werken e<strong>in</strong>e entsprechend hohe Qualität zu, die als zentral für die Nachfrage beurteiltwird. Alle an<strong>der</strong>en Faktoren, die als strukturelle <strong>und</strong> soziale Rahmenbed<strong>in</strong>gungenkünstlerischen Schaffens gefasst werden können, werden demgegenüber mit zunehmen<strong>der</strong>Etablierung als weniger wichtig erlebt: die Kontakte zu SammlerInnen <strong>und</strong>SponsorInnen, die Beteiligung an Wettbewerben <strong>und</strong> Ausschreibungen <strong>und</strong> auch dieTeilnahme an formalen <strong>und</strong> <strong>in</strong>formellen Netzwerken weisen die größte Differenz <strong>in</strong> <strong>der</strong>mittleren Bewertung durch Gut-Etablierte <strong>und</strong> Nicht-Etablierte auf. Diese s<strong>in</strong>kende Bedeutungstruktureller Nachfragemechanismen bei zunehmen<strong>der</strong> Etablierung beschreibtauch e<strong>in</strong>e gewisse Loslösung des Kunstschaffens von externen Nachfragefaktoren,das durch die Etablierung möglich wird.Abbildung 79:Ausgewählte Nachfragefaktoren nach Grad <strong>der</strong> Etablierung, Mittelwerte98 1,15Qualität <strong>der</strong> künstl. Arbeit1,281,421,49Pflege <strong>in</strong>formeller Netzwerke2,061,871,811,75Kontakte zu SammlerInnen <strong>und</strong> SponsorInnen2,382,121,881,75Teilnahme an formellen Netzwerken2,602,312,212,15Beteiligung an Wettbewerben, Ausschreibungen2,842,582,352,263,02,82,62,42,22,01,81,61,41,21,0gut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliertQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; Qualität <strong>der</strong> künstlerischen Arbeit n = 1.764, Pflege<strong>in</strong>formeller Netzwerke n = 1.636, Kontakte zu SammlerInnen <strong>und</strong> SponsorInnen n = 1.592, Teilnahmean formellen Netzwerken n = 1.558, Beteiligung an Wettbewerben / Ausschreibungen n = 1.64510.2.2 <strong>Zur</strong> Rolle von VermarkterInnenDie Zusammenarbeit mit VermittlerInnen <strong>und</strong> VeranstalterInnen wurde als Nachfragefaktorvon den Kunstschaffenden aller Sparten als wesentliches Element <strong>der</strong> Öffentlichkeitihrer Arbeiten e<strong>in</strong>geschätzt. Die Etablierung stellt auch bezüglich <strong>der</strong> Zusammenarbeitmit professionellen VermarkterInnen (Agentur, Verlag, Galerie) e<strong>in</strong> wesentlichesErklärungskriterium dar: E<strong>in</strong>e Zusammenarbeit mit e<strong>in</strong>em/r VermarkterIn ist alsMerkmal <strong>der</strong> Etablierung zu erkennen, wie die folgende Abbildung deutlich macht:Knapp die Hälfte <strong>der</strong> gut <strong>und</strong> eher etablierten Kunstschaffenden kann sich auf e<strong>in</strong>eZusammenarbeit mit VermarkterInnen stützen, <strong>der</strong> Anteil s<strong>in</strong>kt mit abnehmen<strong>der</strong> Etab-98<strong>Zur</strong> Bewertung aller erhobenen Nachfragefaktoren nach Grad <strong>der</strong> Etablierung vgl. Tabelle 148146


lierung, so dass schließlich von den Nicht-Etablierten 81,8% ohne professionelle VermarkterInnenarbeiten.Abbildung 80:Zusammenarbeit mit VermarkterIn nach Grad <strong>der</strong> Etablierunggut etabliert26,9%19,2%53,9%eher etabliert21,6%24,9%53,5%wenig etabliert10,9%22,9%66,1%nicht etabliert4,5% 13,6%81,8%0% 20% 40% 60% 80% 100%längerfristige stabile Zusammenarbeitke<strong>in</strong>/e VermarkterInkurzfristige lose ZusammenarbeitQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.803, k.A. n = 100Dieser Zusammenhang zwischen e<strong>in</strong>er Kooperation mit VermarkterInnen <strong>und</strong> demGrad <strong>der</strong> Etablierung stellt sich <strong>in</strong> den Sparten Literatur <strong>und</strong> Bildende Kunst beson<strong>der</strong>sstark dar. Es fällt die Zusammenarbeit von AutorInnen mit VermarkterInnen – <strong>in</strong> diesemFall mit Verlagen – überdurchschnittlich häufig als e<strong>in</strong>e stabile <strong>und</strong> langfristige Kooperationaus: Während auf Gesamtebene gut 16% <strong>der</strong> RespondentInnen auf e<strong>in</strong>e längerfristigeZusammenarbeit aufbauen, s<strong>in</strong>d es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> AutorInnen immerh<strong>in</strong>22%. Im Bereich <strong>der</strong> Bildenden Kunst tritt e<strong>in</strong>e starke Verbreitung <strong>der</strong> kurzfristigen <strong>und</strong>losen Zusammenarbeit – hier mit Galerien – zutage (vgl. Tabelle 150). H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong>längerfristigen Kooperationen zeigt sich <strong>in</strong> dieser Sparte e<strong>in</strong>e verstärkte Geschlechterdifferenz:Frauen arbeiten seltener <strong>in</strong> längerfristigen stabilen Kooperationsstrukturenmit VermarkterInnen als Männer (13,2% <strong>der</strong> Frauen, 18,8% <strong>der</strong> Männer), diese Differenzfällt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildenden Kunst mit 9,7% <strong>der</strong> Frauen gegenüber 17,6% <strong>der</strong> Männerjedoch deutlich größer aus <strong>und</strong> dokumentiert e<strong>in</strong> geschlechtsspezifisches Ungleichgewichtbeim Zustandekommen von längerfristigen Kooperationsbeziehungen <strong>in</strong> diesemSpartenschwerpunkt.Als wesentlich erweist sich schließlich auch <strong>der</strong> Tätigkeitstyp: Die Zusammenarbeit mitprofessionellen VermarkterInnen ist e<strong>in</strong>e Angelegenheit <strong>der</strong> Kerngruppe, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<strong>in</strong> den Spartenschwerpunkten Bildende <strong>und</strong> Darstellende Kunst sowie Literatur. FürMenschen mit dem Konzept des ‚geteilten Lebens’ <strong>und</strong> auch <strong>der</strong> Mischtypen (mit nichtklar zuordenbaren Schwerpunkten) fehlt sche<strong>in</strong>bar die ‚Involviertheit’, die e<strong>in</strong>e Zusammenarbeitmit professionellen VermarkterInnen verlangt.147


Abbildung 81:Zusammenarbeit mit VermarkterIn nach TätigkeitstypKerngruppe25,0%23,3%51,6%<strong>in</strong>tegriertes Leben12,4%27,1%60,5%geteiltes Leben8,8%18,8%72,4%Mischtypen12,3%16,6%71,2%0% 20% 40% 60% 80% 100%längerfristige stabile Zusammenarbeitkurzfristige lose Zusammenarbeitke<strong>in</strong>/e VermarkterInQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.692, k.A. n = 8310.3 Zwischenfazit• Das spartenübergreifende, <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Arbeiten vieler Kunstschaffenden spiegeltsich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er breiten Palette von Veröffentlichungsformen. <strong>Künstler</strong>Innen s<strong>in</strong>dke<strong>in</strong>eswegs nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ‚Schiene’ aktiv, son<strong>der</strong>n treten <strong>in</strong> vielfältigen Formen mit ihrenArbeiten an die Öffentlichkeit.• Von den erlebten Nachfragefaktoren nach <strong>der</strong> eigenen Arbeit wird <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong>künstlerischen Arbeit <strong>in</strong> allen Sparten die größte Bedeutung zugemessen. Vonzweitgrößter Bedeutung werden Faktoren <strong>der</strong> Vermarktung erachtet (Kontakte zuVermittlerInnen, aktive Öffentlichkeitsarbeit, öffentliche Präsentationen des künstlerischenWerks). Der dritte zentrale Themenkomplex betrifft Vernetzung <strong>und</strong> Mobilität(<strong>in</strong>formelle Vernetzung <strong>und</strong> Präsenz am <strong>in</strong>ternationalen Markt).• Vernetzungsfaktoren (<strong>in</strong>formelle <strong>und</strong> formale Netzwerke) haben für jüngere Kunstschaffendeim Kontext <strong>der</strong> Nachfrage e<strong>in</strong>en höheren Stellenwert als für Ältere, beiden Kontakten zu SammlerInnen <strong>und</strong> SponsorInnen verhält es sich umgekehrt.• Die Etablierung steht <strong>in</strong> Zusammenhang mit <strong>der</strong> Wahrnehmung von Nachfragefaktoren,wobei lediglich <strong>der</strong> Faktor <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> künstlerischen Arbeit von besserEtablierten signifikant wichtiger beurteilt wird als von weniger Etablierten. Bei allenan<strong>der</strong>en Faktoren fällt die Bewertung durch Gut-Etablierte ger<strong>in</strong>ger aus, was aufe<strong>in</strong>e gewisse Loslösung des Kunstschaffens von externen Nachfragefaktoren durchEtablierung verweist.• E<strong>in</strong>e Zusammenarbeit mit e<strong>in</strong>em/r VermarkterIn ist als Merkmal <strong>der</strong> Etablierung zuerkennen. Frauen arbeiten dabei <strong>in</strong>sgesamt seltener <strong>in</strong> längerfristigen stabilen Kooperationsstrukturenmit VermarkterInnen als Männer.148


11 Vernetzung <strong>und</strong> MobilitätVernetzung <strong>und</strong> Mobilität s<strong>in</strong>d zwei Aspekte beruflicher Entwicklung, die <strong>in</strong> den Studienzu Kunstschaffen eher nachrangig bearbeitet werden – wenngleich sie aus arbeitsmarktpolitischerPerspektive als zentrale Momente beruflicher Entwicklung gelten. Aufeuropäischer Ebene wird Mobilität im Zusammenhang mit dem Beruf des/<strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>s/<strong>in</strong><strong>der</strong>zeit stärker thematisiert: In <strong>der</strong> 2006 erschienen Studie zum „Status of Artists<strong>in</strong> Europe“ ist die Mobilität von Kunstschaffenden bzw. <strong>der</strong>en Erleichterung h<strong>in</strong>sichtlichversicherungsrechtlicher, steuerlicher <strong>und</strong> aufenthaltsrechtlicher Aspekte e<strong>in</strong>er <strong>der</strong>zentral adressierten Bereiche:Although artists have always travelled a great deal, their <strong>in</strong>creased mobility is a resultof a grow<strong>in</strong>g number of <strong>in</strong>ternational coproductions, of live performances, circus oraudiovisual productions. Recent studies show that there are very different types,causes and consequences of artistic mobility (with<strong>in</strong> and between culture sectors),which require different legislative measures as well as policy approaches and solutions.Such complexity is not, however, sufficiently taken <strong>in</strong>to account of <strong>in</strong> currentnational or <strong>in</strong> community law. (Directorate General Internal Policies of the Union2006: 43)In <strong>der</strong> vorliegenden Studie <strong>in</strong>teressierten die Erfahrungen <strong>in</strong>ternationaler Mobilität <strong>und</strong>möglicherweise bestehende Mobilitätsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse sowie die E<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>enheit <strong>der</strong> österreichischen<strong>Künstler</strong>Innen <strong>in</strong> formale Vernetzungsstrukturen.11.1 Mobilität – Erfahrungen <strong>und</strong> H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisseS<strong>in</strong>d die österreichischen <strong>Künstler</strong>Innen über die Landesgrenzen h<strong>in</strong>weg mobil? DieseFrage ist auf Basis <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gegangenen Antworten jedenfalls mit ‚ja’ zu beantworten:Insgesamt r<strong>und</strong> 78% <strong>der</strong> RespondentInnen geben an, über <strong>in</strong>ternationale Mobilitätserfahrungenzu verfügen, nur 22% haben im Rahmen ihrer künstlerischen Tätigkeit nochnicht im Ausland gearbeitet. Der Anteil von Personen mit Mobilitätserfahrung differiertdabei nach Sparten, wie die folgende Abbildung verdeutlicht.Abbildung 82:Vorhandense<strong>in</strong> von Mobilitätserfahrungen nach SpartenschwerpunktBildende KunstDarstellende KunstFilmLiteraturMusik74,7%83,3%93,9%70,3%81,8%25,3%16,7%6,1%29,7%18,2%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<strong>in</strong>ternationale Mobilitätserfahrungenke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationalen MobilitätserfahrungenQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 74149


Die größte Bedeutung hat Arbeiten im Ausland im Filmbereich, e<strong>in</strong> signifikant überdurchschnittlicherAnteil von 93,9% <strong>der</strong> Filmschaffenden war demnach bereits im Auslandtätig. Den befragten ExpertInnen zufolge ist hier primär Deutschland relevant, wobeiauf die Bedeutung <strong>der</strong> deutscher Fernsehsen<strong>der</strong> als (Ko-)Produzenten deutschsprachigerArbeiten sowie auf die an<strong>der</strong>s geregelte Zugänglichkeit deutscher Filmför<strong>der</strong>ungenh<strong>in</strong>zuweisen ist. 99 Die hohe Mobilität unter Filmschaffenden zeigt sich sowohl<strong>in</strong> Form von kürzeren als auch <strong>in</strong> längerfristigen Auslandsaufenthalten: Punktuell mit<strong>Künstler</strong>Innen, AuftraggeberInnen <strong>und</strong> VeranstalterInnen zusammengearbeitet habenbereits 77,8% <strong>der</strong> österreichischen Filmschaffenden (gegenüber 65,4% <strong>in</strong>sgesamt),53,5% <strong>der</strong> Filmschaffenden (vgl. 34,8% <strong>in</strong>sgesamt) haben für längere Zeit im Auslandgelebt <strong>und</strong> gearbeitet (vgl. Tabelle 151). Diese Ergebnisse spiegeln sich auch <strong>in</strong> <strong>der</strong>hohen Bewertung e<strong>in</strong>er Präsenz auf <strong>in</strong>ternationalen Märkten für die Nachfrage nach<strong>der</strong> eigenen Arbeit durch die Filmschaffenden (vgl. Kapitel 10.2).Im Spartenvergleich ebenfalls überdurchschnittlich stellt sich die Mobilität von Kunstschaffendendes Darstellenden Bereichs dar. Hier ist e<strong>in</strong>erseits – nach E<strong>in</strong>schätzungen<strong>der</strong> ExpertInnen <strong>in</strong> den Interviews – die Bedeutung des Nachbarlandes Deutschland fürdie österreichischen <strong>Künstler</strong>Innen (hier <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für österreichische SchauspielerInnen)<strong>und</strong> die generell höhere Mobilität im Tanz- <strong>und</strong> Performancebereich sowie an<strong>der</strong>erseits<strong>der</strong> relativ niedrigere Altersschnitt <strong>in</strong> diesem Subsample zu erwähnen. Ungeachtetdessen wird die Mobilität <strong>der</strong> österreichischen Darstellenden <strong>Künstler</strong>Innen im<strong>in</strong>ternationalen Vergleich von den befragten ExpertInnen als eher niedrig e<strong>in</strong>gestuft. ImBereich <strong>der</strong> Musik überwiegt die kurzfristige Zusammenarbeit mit <strong>Künstler</strong>Innen bzw.VeranstalterInnen im Ausland, was die zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> ‚Live-Schiene’ alsVeröffentlichungsform musikalischen Schaffens zum Ausdruck br<strong>in</strong>gt (vgl. Kapitel10.1). E<strong>in</strong>e klar unterdurchschnittliche quantitative Bedeutung hat Arbeiten im Auslandim Bereich <strong>der</strong> Bildenden Kunst <strong>und</strong> <strong>der</strong> Literatur.Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en privaten Konstellation, die für <strong>in</strong>ternationale berufliche Mobilitätnotwendig ist, liegt es nahe, unterschiedliches Mobilitätsverhalten je nach Geschlechtsowie Lebensform anzunehmen – beide Kriterien s<strong>in</strong>d jedoch nicht signifikantfür das Vorhandense<strong>in</strong> von Mobilitätserfahrungen verantwortlich. Elternschaft h<strong>in</strong>gegenhat leicht geschlechtsspezifische Effekte: k<strong>in</strong><strong>der</strong>lose Frauen verfügen deutlich häufigerüber Mobilitätserfahrungen als Mütter. Bei Männern zeigt sich e<strong>in</strong> <strong>der</strong>artiger Effekt <strong>in</strong>ger<strong>in</strong>gem (nicht signifikanten) Maße (vgl. Tabelle 152 <strong>und</strong> Tabelle 153). Diese Verteilungkann als e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis auf traditionelle Arbeitsteilungen mit e<strong>in</strong>er höheren Verantwortlichkeit<strong>der</strong> Frauen für familiale Aufgaben auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Kunstschaffendengelesen werden (vgl. auch Kap. 6.2.3.2).Von E<strong>in</strong>fluss erweist sich auch das Alter: Während bei <strong>der</strong> Altersgruppe unter 35 Jahrenvon ger<strong>in</strong>ger Berufserfahrung <strong>und</strong> wenigen konkreten Möglichkeiten <strong>der</strong> Tätigkeitim Ausland ausgegangen werden kann, weisen die 35- bis 45-Jährigen die größte Mobilitätauf. Mit weiter steigendem Alter s<strong>in</strong>kt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong>er mit <strong>in</strong>ternationaler Mobilitätserfahrungjedoch ab, beson<strong>der</strong>s stark dann <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> über 65-Jährigen.99Vgl. Gesetz über Maßnahmen zur För<strong>der</strong>ung des deutschen Films (Filmför<strong>der</strong>ungsgesetz FFG), Zugänglichkeitfür EU-BürgerInnen150


Dieser Zusammenhang weist auf die zunehmende Bedeutung <strong>in</strong>ternationaler Mobilitätim längerfristigen Zeitverlauf h<strong>in</strong>: Kunstschaffende, die heute älteren Altersgruppenangehören, haben <strong>in</strong> ihrem beruflichen Leben weniger Notwendigkeiten o<strong>der</strong> auchMöglichkeiten vorgef<strong>und</strong>en, im Ausland künstlerisch tätig zu se<strong>in</strong> – für heute Jüngerespielt Mobilität also e<strong>in</strong>e weit größere Rolle als für Ältere.Abbildung 83:Vorhandense<strong>in</strong> von Mobilitätserfahrungen nach Altersgruppenunter 35 Jahre78,5%21,5%35-45 Jahre82,3%17,7%45-55 Jahre79,8%20,2%55-65 Jahre77,6%22,4%65 Jahre <strong>und</strong> älter57,0%43,0%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<strong>in</strong>ternationale Mobilitätserfahrungenke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationalen MobilitätserfahrungenQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 110E<strong>in</strong> klarer Zusammenhang zeigt sich zwischen Mobilität <strong>und</strong> dem Grad <strong>der</strong> Etablierung:Je besser die Etablierung, umso höhere Werte zeigen sich <strong>in</strong> allen Ausprägungen vonAuslandsaufenthalten (Absolvierung <strong>der</strong> Ausbildung, Zusammenarbeit mit Kunstschaffenden/ VeranstalterInnen sowie längere Auslandsaufenthalte) 100 : Gut-Etablierte verfügenüber mehr Mobilitätserfahrungen als Eher-Etablierte, <strong>und</strong> diese wie<strong>der</strong>um s<strong>in</strong>dmobiler als Wenig- <strong>und</strong> Nicht-Etablierte (siehe folgende Abbildung). In diesem Kontextist auch festzuhalten, dass bei besserer Etablierung generell e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere E<strong>in</strong>schränkung<strong>der</strong> Mobilität wahrgenommen wird (vgl. Tabelle 154) – Mobilität <strong>und</strong> Etablierungstehen also <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em engen Verhältnis, das bei<strong>der</strong>seitig <strong>in</strong>terpretierbar ist: Das Sammelnvon Erfahrungen im Ausland kann als erheblicher Bestandteil <strong>der</strong> Etablierung imFeld gelesen werden, das heißt, wer <strong>in</strong>ternational mobil ist, etabliert sich – <strong>und</strong> gleichzeitigerleichtert e<strong>in</strong>e Etablierung im Feld <strong>in</strong>ternationale Mobilität, also: Wer etabliert ist,ist auch <strong>in</strong>ternational unterwegs.100 Weniger deutlich fällt dieser Zusammenhang nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Musik aus, wo auch die Weniger- <strong>und</strong> Nicht-Etablierten zu e<strong>in</strong>em relativ großen Teil über Mobilitätserfahrungen verfügen.151


Abbildung 84:Mobilitätserfahrungen nach Grad <strong>der</strong> Etablierung, Mehrfachantworten80%70%60%75,7%72,2%59,8%50%40%30%42,0%43,6%35,6%36,7%30,9%45,5%42,9%30,6%27,3%29,2%27,2%20%15,7%17,9%10%0%gut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliertAbsolvierung <strong>der</strong> Ausbildung, Teilen <strong>der</strong> AusbildungZusammenarbeit mit <strong>Künstler</strong>Innen, AuftraggeberInnen, VeranstalterInnenlängere Zeit im Ausland gelebt <strong>und</strong> gearbeitetke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationalen ErfahrungenQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.803, k.A. n = 71Bei <strong>der</strong> Frage nach zentralen Mobilitätsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nissen stellt sich Mangel an f<strong>in</strong>anziellenMitteln als die häufigste Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung von Mobilität dar, <strong>und</strong> zwar <strong>in</strong> allen Sparten<strong>und</strong> auch bei beiden Geschlechtern: Insgesamt r<strong>und</strong> 80% nannten dieses Moment alsBeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung ihrer Mobilität.Geschlechterunterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mobilität zeigen sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie beim Aspekt <strong>der</strong>Betreuungspflichten <strong>und</strong> <strong>der</strong> Sprachkenntnisse: Erstere besitzen für Frauen aufgr<strong>und</strong><strong>der</strong> traditionellen Arbeitsteilung auch <strong>in</strong> dieser Zielgruppe deutlich mehr Relevanz alsfür Männer, rangieren aber doch bei beiden Geschlechtern an zweiter Stelle <strong>der</strong> Mobilitätsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse.Mangelnde Sprachkenntnisse stellen für Männer e<strong>in</strong> signifikant größeresH<strong>in</strong><strong>der</strong>nis dar, wobei hier das Alter ebenfalls e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle spielt. 101101 In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> über 65-Jährigen nennen 40,2% mangelnde Sprachkenntnisse als H<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsgr<strong>und</strong>,be<strong>in</strong>ahe doppelt so viele wie im Gesamtschnitt (vgl. Tabelle 155).152


Abbildung 85:Mobilitätsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse nach Geschlecht, MehrfachantwortenFehlende f<strong>in</strong>anzielleRessourcen81,5%79,3%Betreuungspflichten28,9%38,7%MangelndeSprachkenntnisse18,7%27,4%Verlust von NetzwerkenSteuer- <strong>und</strong>sozialrechtliche Fragen27,0%23,9%24,0%20,5%Sonstiges10,9%11,0%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%weiblichmännlichQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.760, k.A. n = 356Die Frage <strong>der</strong> Netzwerke stellt sich <strong>in</strong> Bezug auf <strong>in</strong>ternationale Mobilität <strong>in</strong> zweierleiH<strong>in</strong>sicht: Zum e<strong>in</strong>en droht durch e<strong>in</strong>en längeren Arbeitsaufenthalt im Ausland <strong>der</strong> Verlustan Netzwerken <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>, was etwa e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> Kunstschaffenden als ihrerMobilität h<strong>in</strong><strong>der</strong>lich empf<strong>in</strong>det. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>enheit <strong>in</strong> jene Netzwerke kann jedoch fürdie Akquise von Jobs <strong>und</strong> Aufträgen als wesentlich gesehen werden, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>eauch bei e<strong>in</strong>er möglichen Rückkehr nach <strong>Österreich</strong> (vgl. auch Kapitel 11.2). Zum an<strong>der</strong>enfehlen den Kunstschaffenden genau jene Netzwerke, die ihnen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationaleMobilität erst ermöglichen würden, wie auch unter ‚sonstige Faktoren’ angemerktwurde. Der Verlust von Netzwerken bei Arbeiten im Ausland wird dabei von Filmschaffendenauffallend häufig genannt, be<strong>in</strong>ah jede/r zweite/r RespondentIn aus dieserSchwerpunktsparte erlebt diesen Aspekt als h<strong>in</strong><strong>der</strong>lich – die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> <strong>in</strong>formelleNetzwerke vor Ort stellt sich hier als außerordentlich wichtig dar (vgl. Kapitel 10.2). Alsweitere relevante mobilitätsbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>nde Faktoren wurden berufliche Verpflichtungengenannt, die auch von e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Beruf als dem künstlerischen ausgehen können(etwa e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> ‚Sonstiges’-Nennungen), die Familie bzw. private Beziehungensowie mangelnde zeitliche Ressourcen (vgl. Tabelle 156).Wie e<strong>in</strong>gangs angesprochen, s<strong>in</strong>d Schwierigkeiten <strong>in</strong> Zusammenhang mit sozial- <strong>und</strong>steuerrechtlichen Angelegenheiten e<strong>in</strong> zentrales Thema auf EU-Ebene, stellen sichdoch die legistischen Rahmungen künstlerischer Arbeit <strong>in</strong> den europäischen Län<strong>der</strong>nsehr une<strong>in</strong>heitlich dar (beispielsweise unterschiedliche Beschäftigungsstati für gleicheArbeiten, Anrechenbarkeit von Versicherungszeiten etc., vgl. DG Internal Policies ofthe Union 2006). Immerh<strong>in</strong> knapp e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> befragten österreichischen Kunstschaffendenerlebt diese strukturellen Unklarheiten als e<strong>in</strong>en beh<strong>in</strong><strong>der</strong>nden Faktor <strong>der</strong>eigenen transnationalen Mobilität.153


11.2 Vernetzungsstrukturen – Mitgliedschaft <strong>in</strong>OrganisationenAufgr<strong>und</strong> des breiten Spektrums <strong>der</strong> Funktionen <strong>und</strong> Ziele von Netzwerken wurden <strong>in</strong><strong>der</strong> Erhebung verschiedene formale Vernetzungsformen unterschieden. 1.573 Personenmachten dabei Angaben über ihre Mitgliedschaft <strong>in</strong> Institutionen <strong>und</strong> Vere<strong>in</strong>igungen,das entspricht 85% <strong>der</strong> RespondentInnen 102 .Im Vergleich <strong>der</strong> Spartenschwerpunkte h<strong>in</strong>sichtlich des formalen Vernetzungsgradestreten Unterschiede hervor, die mit dem Wesen <strong>der</strong> erschaffenen Kunstwerke <strong>und</strong> dendom<strong>in</strong>ierenden Beschäftigungsformen <strong>in</strong> Zusammenhang stehen – Verwertungsgesellschaftenhaben aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Verbreitungsformen <strong>und</strong> -wege <strong>der</strong> Kunstwerke <strong>in</strong> <strong>der</strong>Musik, Literatur o<strong>der</strong> dem Film e<strong>in</strong>e weit größere Bedeutung als im Feld <strong>der</strong> DarstellendenKunst, was sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em höheren Anteil von entsprechenden Mitgliedschaftenausdrückt. In <strong>der</strong> Darstellenden Kunst sowie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Musik spiegelt sich demgegenüberdie (noch) größere Bedeutung von Anstellungsverhältnissen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em höheren Anteilan Gewerkschaftsmitglie<strong>der</strong>n (vgl. Tabelle 159).Als e<strong>in</strong> Indikator zum Vergleich des formalen Vernetzungsgrades <strong>in</strong> den Sparten wurdee<strong>in</strong>e durchschnittliche Anzahl von Mitgliedschaften pro Person errechnet. Unter E<strong>in</strong>beziehungsowohl <strong>der</strong> Interessensgeme<strong>in</strong>schaften, Berufsvere<strong>in</strong>igungen <strong>und</strong> Kunstvere<strong>in</strong>eals auch <strong>der</strong> Verwertungsgesellschaften, <strong>der</strong> Gewerkschaft <strong>und</strong> Wirtschaftskammerzeigt sich die stärkste formale Vernetzung im Bereich <strong>der</strong> Literatur (mit durchschnittlich3,04 Mitgliedschaften pro Person gegenüber 2,32 gesamt 103 , vgl. Tabelle 157). Diegroße Bedeutung <strong>der</strong> Mitgliedschaft <strong>in</strong> Verbänden <strong>in</strong> diesem Feld bestätigten auch dieExpertInnen. H<strong>in</strong>zu kommt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur die Zuständigkeit zweier Verwertungsgesellschaften(Literar mechana <strong>und</strong> austromechana), was <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation für den hohenOrganisationsgrad ausschlaggebend se<strong>in</strong> dürfte.In allen Sparten fungieren jedenfalls die Interessens- <strong>und</strong> Berufsvertretungen als diezentrale Vernetzungsstruktur. Insgesamt 81% <strong>der</strong> Kunstschaffenden, die Mitglied <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> mehreren Organisationen s<strong>in</strong>d, gehören (auch) e<strong>in</strong>er solchen Institution an,wobei dieser Wert lediglich unter Musikschaffenden mit 64,7% niedriger ausfällt – dieOrganisation beruflicher <strong>und</strong> künstlerischer Interessen ist im Musikbereich also merklichweniger formalisiert. Dieser Umstand spiegelt sich ebenfalls <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er unterdurchschnittlichenBewertung <strong>der</strong> Wichtigkeit formeller Netzwerke für die Nachfrage nach<strong>der</strong> eigenen Arbeit im Musikbereich 104 <strong>und</strong> dürfte auch für die vergleichsweise ger<strong>in</strong>geErreichung von Musikschaffenden im Rahmen dieser Studie mitverantwortlich se<strong>in</strong>.102 Da die Fragebogenversendung im Rahmen dieser Studie über MultiplikatorInnen wie Interessensvertretungen,Berufsvere<strong>in</strong>igungen <strong>und</strong> Verwertungsgesellschaften vorgenommen wurde, ist dieser Werttendenziell als hoch e<strong>in</strong>zustufen. Bei den folgenden Angaben zu Art <strong>und</strong> Anzahl von Mitgliedschaftenwurden stets nur jene 1.573 Personen e<strong>in</strong>bezogen.103 Basis s<strong>in</strong>d jene, die m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Mitgliedschaft aufweisen.104 Bewertung mittels e<strong>in</strong>er vierteiligen Skala, Mittelwert Sparte Musik 2,49 gegenüber 2,31 <strong>in</strong>sgesamt,vgl. Kapitel 10.2 bzw. Tabelle 145154


Als e<strong>in</strong> Faktor h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Mitgliedschaft stellt sich das Alter dar. Es ist auf Gesamtebenee<strong>in</strong>e zunehmende E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> formale Netzwerke mit steigendem Alterfestzustellen – das heißt, dass ältere Kunstschaffende stärker – im S<strong>in</strong>ne von mehreren– e<strong>in</strong>schlägigen Vere<strong>in</strong>igungen angehören als jüngere KollegInnen (vgl. Tabelle160).Vor allem die Mitgliedschaft <strong>in</strong> Verwertungsgesellschaften gew<strong>in</strong>nt mit höherem Alteran Bedeutung <strong>und</strong> steigt von 35% unter jungen <strong>Künstler</strong>Innen auf fast 60% <strong>in</strong> <strong>der</strong>Gruppe <strong>der</strong> 55- bis 65-Jährigen (vgl. Tabelle 161). Es kann dies als e<strong>in</strong> Prozess desH<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsens gelesen werden, <strong>der</strong> erst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em höheren Lebensalter zu formalerMitgliedschaft führt <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>sofern plausibel ersche<strong>in</strong>t, als dass die Aufnahme e<strong>in</strong>eentsprechende künstlerische Leistung voraussetzt, die zu erbr<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> jungen Jahrenvielleicht noch nicht gelungen ist. Dieser Interpretation steht allerd<strong>in</strong>gs <strong>der</strong> Umstandentgegen, dass <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Verwertungsgesellschaften nicht mit demGrad <strong>der</strong> Etablierung im Feld wächst. 105 Gleichzeitig kann diese schwächere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dungjüngerer Kunstschaffen<strong>der</strong> <strong>in</strong> formale Netzwerke auch als e<strong>in</strong> S<strong>in</strong>ken <strong>der</strong> Bedeutungsolcher E<strong>in</strong>richtungen im Lauf <strong>der</strong> Zeit <strong>in</strong>terpretiert werden. Diese Sichtweise wurdevon ExpertInnen <strong>in</strong> Interviews geteilt, die das mangelnde Interesse jüngerer KollegInnenan geme<strong>in</strong>samer Interessenspolitik beklagten.Da die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erhebung erfragten Institutionen unterschiedliche Interessen formulieren<strong>und</strong> vertreten, ist e<strong>in</strong>e Darstellung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> formale Netze nach Beschäftigungsformaufschlussreich (vgl. Abbildung 86). Augensche<strong>in</strong>lich <strong>und</strong> naheliegend istdabei <strong>der</strong> deutlich höhere Anteil von Gewerkschaftsmitglie<strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe, die(auch) unselbstständige Beschäftigung ausübt (39,2%). Dass allerd<strong>in</strong>gs auch aus <strong>der</strong>Gruppe <strong>der</strong>er, die ausschließlich selbstständiger Beschäftigung nachgehen, 13,4%Gewerkschaftsmitglied s<strong>in</strong>d, ist durch die Vertretung <strong>der</strong> Interessen auch <strong>der</strong> ‚NeuenSelbstständigen’ durch die Kulturgewerkschaft zu begründen – e<strong>in</strong>e Beschäftigungsform,die <strong>in</strong> allen Kunstsparten Relevanz besitzt. Interessens- <strong>und</strong> Berufsvere<strong>in</strong>igungenf<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> ausschließlich Selbstständigen weitere Verbreitung, diesevertreten <strong>in</strong>sgesamt also stärker die Interessen freiberuflicher Kunstschaffen<strong>der</strong>.105 Beispielsweise s<strong>in</strong>d sowohl von den Gut-Etablierten als auch von den Nicht-Etablierten r<strong>und</strong> 71% Mitglied<strong>in</strong> Interessens- <strong>und</strong> Berufsvertretungen. Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vernetzung nach Etabliertheit zeigensich lediglich dah<strong>in</strong>gehend, dass unter den Gut-Etablierten e<strong>in</strong> deutlich größerer Anteil Gewerkschaftsmitgliedist (30,3% gegenüber 18,1% <strong>in</strong>sgesamt), was wie<strong>der</strong>um darauf h<strong>in</strong>deutet, dass e<strong>in</strong>eunselbstständige Beschäftigung wesentlich zu e<strong>in</strong>er guten Etablierung beiträgt, vgl. Tabelle 162.155


Abbildung 86:Mitgliedschaft <strong>in</strong> Institutionen nach Form <strong>der</strong> Beschäftigung,Mehrfachantworten90%80%70%60%50%40%30%20%10%0%82,9%73,0%52,6%44,1%39,2%13,4%10,6% 8,4%ausschließlich selbstständig angestellt (<strong>und</strong> selbstständig)Interessens-, Berufsvertretungen,Kunstvere<strong>in</strong>eVerwertungsgesellschaftenGewerkschaftWirtschaftskammerQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.791, k.A. n = 263Die Frage <strong>der</strong> Vernetzung ist schließlich nicht nur auf Ebene <strong>der</strong> formalen Institutionenvon Relevanz, son<strong>der</strong>n auch h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> <strong>in</strong>formellen Netzwerke. Über die Bedeutung<strong>in</strong>formeller Vernetzungsstrukturen für die berufliche Entwicklung liegen Untersuchungen<strong>in</strong> verschiedenen Berufsfel<strong>der</strong>n vor 106 , <strong>und</strong> es kann angenommen werden,dass auch im Feld <strong>der</strong> Kunst die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> <strong>in</strong>formelle Netze für die berufliche Entwicklungwesentlich ist. Gerade <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> als e<strong>in</strong>em relativ kle<strong>in</strong>en Land ist e<strong>in</strong>e(Kunst-)Szene bald überschaubar, <strong>und</strong> ‚man kennt sich’, wie es verschiedene ExpertInnenformulierten – e<strong>in</strong> Überblick über die relevanten Netzwerke bzw. AkteurInnenkönne als Teil <strong>der</strong> künstlerischen Professionalität gedeutet werden.Auf Ebene <strong>der</strong> Nachfragefaktoren wurde die Bedeutung <strong>in</strong>formeller Netzwerke erhoben(vgl. auch Kapitel 10.2.1). Dabei zeigt sich im Vergleich <strong>der</strong> Sparten e<strong>in</strong>e überdurchschnittlichhohe Bedeutung <strong>in</strong>formeller Netzwerke <strong>in</strong> den beiden Bereichen Film <strong>und</strong>Darstellende Kunst. Es s<strong>in</strong>d dies die beiden Kunstformen, die am unausweichlichstendie Zusammenarbeit mehrerer <strong>Künstler</strong>Innen verlangen, <strong>und</strong> die E<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>enheit <strong>in</strong>e<strong>in</strong> Netz aus <strong>in</strong>formellen Kontakten ist dabei e<strong>in</strong>e wesentliche Voraussetzung dafür, <strong>in</strong>den Informationsfluss e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en zu bleiben o<strong>der</strong> auch proaktiv e<strong>in</strong>geladen zu werden,an Produktionen mitzuwirken.11.3 Zwischenfazit• R<strong>und</strong> drei Viertel <strong>der</strong> Kunstschaffenden aller Sparten verfügen über <strong>in</strong>ternationaleMobilitätserfahrungen, wobei dieser Anteil im Filmbereich beson<strong>der</strong>s hoch liegt.106 Vgl. beispielsweise im wissenschaftlichen Feld Felt et al. 1995 o<strong>der</strong> Allmend<strong>in</strong>ger 2003 zur Positionierung<strong>in</strong> <strong>der</strong> scientific community, für österreichische AkademikerInnen im naturwissenschaftlichtechnischenFeld Riesenfel<strong>der</strong> et al. 2007156


• Internationale Mobilität stellt sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em engem Zusammenhang mit <strong>der</strong> Etablierungim Feld dar: gut etablierte Kunstschaffende s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>ternational mobiler <strong>und</strong> fühlensich <strong>in</strong> ihrer Mobilität weniger e<strong>in</strong>geschränkt.• Als zentrales Mobilitätsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nis erleben die Kunstschaffenden die fehlenden f<strong>in</strong>anziellenRessourcen. Betreuungspflichten beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n Frauen relativ häufiger <strong>in</strong> ihrerMobilität, doch auch bei den Männern bilden Betreuungsaufgaben den zweitgrößtenH<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsgr<strong>und</strong> für ihre Mobilität.• Formale Vernetzungsstrukturen spielen <strong>in</strong> den Sparten unterschiedlich wichtigeRollen. Die Bedeutung <strong>der</strong> Formulierung geme<strong>in</strong>samer Interessen ist <strong>in</strong> allen Sparteneher im Abnehmen begriffen, jüngere Kunstschaffende s<strong>in</strong>d schwächer <strong>in</strong> formaleNetzwerke e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en als ältere KollegInnen.12 Belastungen <strong>und</strong> LebensqualitätIm Rahmen <strong>der</strong> Fragebogenerhebung wurden auch Faktoren angesprochen, die zue<strong>in</strong>er überblickenden Beurteilung <strong>der</strong> eigenen Lebenssituation durch die Kunstschaffendenauffor<strong>der</strong>ten. Dabei stehen e<strong>in</strong>erseits die erlebten Belastungen im Rahmen <strong>der</strong>aktuellen Arbeits- <strong>und</strong> Lebenssituation im Fokus, <strong>und</strong> an<strong>der</strong>erseits erlauben die Beurteilungen<strong>der</strong> zentralen Merkmale von Lebensqualität auf e<strong>in</strong>er noch stärker abstraktenEbene auch e<strong>in</strong>en Vergleich <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen mit <strong>der</strong> österreichischen Gesamtbevölkerung.12.1 BelastungsfaktorenBelastungsfaktoren wurden im Rahmen <strong>der</strong> Erhebung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Vielzahl von Items erhoben.Bei den Kategorien wurde versucht, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch jene Aspekte aufzugreifen,die <strong>in</strong> den ExpertInnen-Gesprächen als beson<strong>der</strong>e Belastungen thematisiert wurden.Diese umfassen die Bereiche <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Absicherung, des E<strong>in</strong>kommens, <strong>der</strong>Arbeitssituation, <strong>der</strong> Kosten <strong>und</strong> schließlich auch <strong>der</strong> Kreativität <strong>und</strong> Produktivität deskünstlerischen Arbeitens. Alle Items wurden zu e<strong>in</strong>em Belastungs<strong>in</strong>dex 107 zusammengeführt.Damit gel<strong>in</strong>gt es, Aufschluss über die Gesamtbelastungssituation zu gew<strong>in</strong>nen,<strong>und</strong> es können auch jene Themenkomplexe näher konkretisiert werden, die zu beson<strong>der</strong>shohen Belastungen für die Kunstschaffenden führen.Auf Gesamtebene konnten drei Gruppen gebildet werden − niedriges, mittleres <strong>und</strong>hohes Belastungsniveau −, die als Referenz für den Vergleich <strong>der</strong> Belastungen nachSpartenschwerpunkten <strong>und</strong> <strong>sozialen</strong> Merkmalen herangezogen wurden. Dabei zeigtsich im Spartenvergleich, dass LiteratInnen <strong>und</strong> MusikerInnen signifikant seltener alsan<strong>der</strong>e Kunstschaffende e<strong>in</strong>em hohen Belastungsniveau ausgesetzt s<strong>in</strong>d. Demgegen-107 Basierend auf e<strong>in</strong>er Likert-Saklierung, Summenskala157


über weisen Bildende <strong>Künstler</strong>Innen e<strong>in</strong> überproportionales Belastungsniveau auf (vgl.Abbildung 87).Unterschiede zeigen sich auch nach Geschlecht: Frauen s<strong>in</strong>d deutlich häufiger e<strong>in</strong>emhohen Belastungsniveau ausgesetzt als Männer (31,4% versus 20,3%), <strong>und</strong> auch dieLebensform markiert Unterschiede: Verheiratete Kunstschaffende sehen sich signifikantöfters e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Belastungsniveau ausgesetzt als Personen <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Lebensformen.Die Belastungen nehmen darüber h<strong>in</strong>aus mit zunehmenden Alter ab bzw.umgekehrt formuliert: Umso jünger Kunstschaffende s<strong>in</strong>d, desto seltener erleben siee<strong>in</strong> nur niedriges Belastungsniveau. Auch zeigen sich auf dieser Gesamtebene Unterschiede<strong>in</strong> Abhängigkeit des Grades <strong>der</strong> Etablierung: <strong>Künstler</strong>Innen, die sich als gutetabliert e<strong>in</strong>schätzen, weisen signifikant seltener e<strong>in</strong>e hohes Belastungsniveau auf.Letztlich stehen die Belastungsniveaus auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em engen Zusammenhang mit demE<strong>in</strong>kommen; je höher <strong>und</strong> regelmäßiger das E<strong>in</strong>kommen ist, desto ger<strong>in</strong>ger fällt dasBelastungsniveau aus (vgl. Tabelle 163 bis Tabelle 168).Abbildung 87:Belastungsniveau nach SpartenschwerpunktMusik33,0%49,5%17,5%Literatur32,1%52,2%15,8%Film17,6%54,1%28,2%Darstellende Kunst25,8%48,1%26,1%Bildende Kunst23,1%46,9%30,0%0% 20% 40% 60% 80% 100%Niedrige Belastung Mittlere Belastung Hohe BelastungQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 554In welchen Bereichen erleben Kunstschaffende beson<strong>der</strong>s hohe Belastungen? (vgl.Tabelle 169ff) Insgesamt liegen die höchsten Belastungen im Bereich <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong>Absicherung 108 vor (mittlerer Indexwert 2,86). 109 Knapp 57% aller RespondentInnenfühlen sich <strong>in</strong> diesem Bereich beson<strong>der</strong>s hoch belastet (vgl. Abbildung 88 <strong>und</strong>). Amstärksten wiegt dabei die Sicherstellung e<strong>in</strong>er <strong>sozialen</strong> Absicherung im Alter (3,01),108 Der Index ‚Soziale Absicherung’ wurde aus den drei folgenden Items gebildet: ‚Sicherstellung sozialeAbsicherung bei Krankheit, Unfall’, ‚Sicherstellung soziale Absicherung im Alter’ <strong>und</strong> ‚Komplexität, Unübersichtlichkeitsozialversicherungsrechtliche Situation’.109 Die Darstellung erfolgt im Folgenden auf Basis <strong>der</strong> mittleren Bewertungen aus e<strong>in</strong>er vierteiligen Skala(sehr belastend = 4, eher belastend = 3, weniger belastend = 2, nicht belastend = 1). Je höher <strong>der</strong> Mittelwert,desto belasten<strong>der</strong> wird <strong>der</strong> Aspekt empf<strong>und</strong>en. Thematisiert werden jene Bereiche, <strong>in</strong> denensignifikante Unterschiede vorliegen.158


gefolgt von <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Absicherung bei Krankheit <strong>und</strong> Unfall (2,86) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Komplexität<strong>und</strong> Unübersichtlichkeit <strong>der</strong> sozialversicherungsrechtlichen Situation (2,75).Die Frage <strong>der</strong> Altersvorsorge wurde <strong>in</strong> den Gruppendiskussionen mehrfach angeschnitten.In erster L<strong>in</strong>ie wurde das Fehlen von Modellen kritisiert, die auf die Arbeitsrealitäten<strong>der</strong> Kunstschaffenden Bezug nehmen (vgl. auch Kapitel 8.2). E<strong>in</strong>e Bildende<strong>Künstler</strong><strong>in</strong> formulierte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diskussion die wahrgenommene gr<strong>und</strong>legende Haltung <strong>in</strong><strong>der</strong> Sparte folgen<strong>der</strong>maßen:„Man muss schauen, dass man bis 80 arbeiten kann. Und das drückt schon viele,weil sie ihr ganzes Leben so verbr<strong>in</strong>gen. Und es kann von e<strong>in</strong>em Moment auf denan<strong>der</strong>en se<strong>in</strong>, kennt man ja auch Beispiele, dass jemand krank wird, e<strong>in</strong>en Unfall hat,da steht die Existenz steht am Spiel! […] Alle die <strong>in</strong> dem Bereich arbeiten, rechnendamit, dass sie jung <strong>und</strong> ges<strong>und</strong> bleiben <strong>und</strong> arbeiten bis zum umfallen.“ (GruppendiskussionBildende Kunst)Die Unübersichtlichkeit <strong>der</strong> sozialversicherungsrechtlichen Situation wird <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>evon Filmschaffenden verstärkt als Belastungsfaktor angeführt. Auch Darstellende<strong>Künstler</strong>Innen weisen e<strong>in</strong>en über dem Gesamtmittel liegenden durchschnittlichen Wertauf. Es s<strong>in</strong>d dies Kunstschaffende, die beson<strong>der</strong>s häufig ihre künstlerische Tätigkeitauf Basis sowohl von angestellter als auch selbstständiger Tätigkeit ausüben <strong>und</strong> vergleichsweisehohe Diskont<strong>in</strong>uitäten erleben. Insgesamt s<strong>in</strong>d es Kunstschaffende dieserbeiden Sparten, die sich am relativ stärksten im Bereich <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Absicherung belastetfühlen.Darüber h<strong>in</strong>aus fühlen sich jüngere <strong>Künstler</strong>Innen, also unter 35-Jährige, ohne Partnerschaften<strong>und</strong> jene mit ger<strong>in</strong>gen, unregelmäßigen <strong>und</strong> schwankenden E<strong>in</strong>kommenüberdurchschnittlich stark durch Fragen <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Absicherung belastet.Letztlich kommt hier auch <strong>der</strong> eigene sozialversicherungsrechtliche Status zum Tragen.Liegen lückenhafte Versicherungsläufe o<strong>der</strong> gar ke<strong>in</strong> Versicherungsschutz vor,wird <strong>der</strong> Aspekt erwartungsgemäß häufiger als Belastung erlebt.Abbildung 88:Themenbereiche nach Belastungsniveaus, <strong>in</strong>sgesamtsoziale Absicherung19,9%23,4%56,7%E<strong>in</strong>kommen25,6%21,9%52,5%Beschäftigung55,1%26,5%18,3%Kreativität, Produktivität25,0%30,9%44,1%Kosten52,7%15,5%31,8%0% 20% 40% 60% 80% 100%Niedrige Belastung Mittlere Belastung Hohe BelastungQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A./Ausschluss n = 544159


Beson<strong>der</strong>e Belastungen s<strong>in</strong>d darüber h<strong>in</strong>aus auch im E<strong>in</strong>kommensbereich 110 festzuhalten(mittlerer Indexwert 2,79) festzuhalten. Hier fallen knapp 53% <strong>in</strong> die Gruppe mithohen Belastungen, wobei dies auf MusikerInnen signifikant seltener zutrifft (36,3%hohe Belastung); Musikschaffende s<strong>in</strong>d gleichzeitig jene Gruppe des Samples, die diehöchsten persönlichen Gesamte<strong>in</strong>kommen erzielt (vgl. Kapitel 7). Erwartungsgemäß ist<strong>der</strong> Aspekt E<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei jenen mit ger<strong>in</strong>gen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> unregelmäßigenE<strong>in</strong>kommen beson<strong>der</strong>s belastend. In diesem Kontext geben auch jüngere Kunstschaffende<strong>und</strong> Wenig-Etablierte überdurchschnittliche Belastungen an (vgl. Tabelle 171).In e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>haltlichen Differenzierung dieses Belastungsbereichs erweist sich vor allem<strong>der</strong> Aspekt <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensunsicherheit <strong>und</strong> -unregelmäßigkeit als beson<strong>der</strong>s belastend(mittlerer Indexwert 3,04). Dies ist <strong>in</strong>sofern wenig überraschend, als doch <strong>in</strong>sgesamtknapp 60% von unregelmäßigen <strong>und</strong> schwer planbaren E<strong>in</strong>kommen betroffens<strong>in</strong>d (vgl. Kapitel 7.5.3). Die Sorge um das Erzielen e<strong>in</strong>es existenzsichernden E<strong>in</strong>kommens(mittlerer Indexwert 2,79) stellt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für Bildende <strong>Künstler</strong>Innen <strong>und</strong>Filmschaffende e<strong>in</strong> überdurchschnittliches Problem dar (2,97). Auch jüngere Kunstschaffendes<strong>in</strong>d hier wie<strong>der</strong>um verhältnismäßig stark belastet (3,04). Das dritte Itemschließlich, die Durchführung von Arbeiten ohne Entgelt / Gratisarbeit stellt <strong>in</strong>nerhalbdes E<strong>in</strong>kommensbereichs den vergleichsweise ger<strong>in</strong>gsten Problemdruck dar (2,70).In den Gruppendiskussionen wurde die Belastung durch die Komb<strong>in</strong>ation ger<strong>in</strong>ger E<strong>in</strong>kommen<strong>und</strong> schlechter sozialversicherungsrechtlicher Situation folgen<strong>der</strong>maßen aufden Punkt gebracht:„Ich träume seit 15 Jahren von Rücklagen. Es gel<strong>in</strong>gt mir nie. Und was ist, wenn dukrank wirst? Wenn dadurch Zusatzkosten entstehen <strong>und</strong> aber auch dadurch Verdienstwegfällt wegen Arbeitsunfähigkeit? Und Krankengeld gibts nicht.“ (GruppendiskussionLiteratur)Belastungen im Bereich ‚Kreativität <strong>und</strong> Produktivität’ 111 folgen an dritter Stelle mite<strong>in</strong>em mittleren Indexwert von 2,68. Fast die Hälfte <strong>der</strong> Kunstschaffenden fühlt sichhier sehr belastet. Die relativ höchste Belastung liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> unklaren künstlerischenPerspektive (2,82). Dass adm<strong>in</strong>istrativ-organisatorische Arbeiten zu Lasten <strong>der</strong> kreativproduktivenTätigkeiten gehen, belastet im Mittel mit 2,77. Selbstzweifel <strong>und</strong>Versagensängste stellen <strong>in</strong> diesem Kontext die ger<strong>in</strong>gste Belastung dar (2,52). SignifikanteUnterschiede zwischen den Spartenschwerpunkten bestehen hier nicht. E<strong>in</strong>zigDarstellende <strong>Künstler</strong>Innen empf<strong>in</strong>den hier – basierend auf dem Mittelwert – e<strong>in</strong>enetwas höheren Problemdruck. Stärker bee<strong>in</strong>flussend wirkt h<strong>in</strong>gegen das Alter: Sonimmt mit dem Alter die Belastung <strong>in</strong> diesem Bereich ab. Selbiges zeigt sich auch imKontext <strong>der</strong> Etablierung: Wenig- o<strong>der</strong> Nicht-Etablierte fühlen sich signifikant stärkerbelastet als gut etablierte Kunstschaffende (vgl. Tabelle 173).110 Der Index ‚E<strong>in</strong>kommen’ wurde aus den drei folgenden Items gebildet: ‚E<strong>in</strong>kommensunsicherheit bzw. -unregelmäßigkeit’, ‚eigenständiges existenzsicherndes E<strong>in</strong>kommen’ <strong>und</strong> ‚Gratisarbeit, Durchführungvon Arbeit ohne Entgelt’.111 Der Index ‚Kreativität <strong>und</strong> Produktivität’ wurde aus den drei folgenden Items gebildet: ‚Selbstzweifel,Versagensängste’, ‚unklare künstlerische Zukunftsperspektiven’ <strong>und</strong> ‚adm<strong>in</strong>istrativ-organisatorischeArbeit zu Lasten kreativ-produktiver Arbeit’.160


Kosten 112 stellen e<strong>in</strong>en Belastungsfaktor von im Mittel 2,28 dar. Dieser Themenkomplexbelastet deutlich weniger Kunstschaffende, wobei sich im Spartenvergleich Bildende<strong>Künstler</strong>Innen überdurchschnittlich belastet fühlen, während LiteratInnen hiere<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren Problemdruck wahrnehmen. Das betrifft sowohl Kosten für Arbeitsräume(mittlerer Indexwert 2,53 vs. 2,19 <strong>in</strong>sgesamt) als auch Materialkosten (2,79 vs.2,53 <strong>in</strong>sgesamt). Kunstschaffende, die (auch) über Anstellungen verfügen, somit Arbeitsräume<strong>und</strong> -mittel (auch) von ArbeitgeberInnen nutzen können, s<strong>in</strong>d hier erwartungsgemäßunterdurchschnittlich belastet, ebenso jene mit vergleichsweise hohenE<strong>in</strong>kommen (vgl. Tabelle 174).Der durchschnittlich ger<strong>in</strong>gste Belastungswert ergibt sich für den Bereich <strong>der</strong> Beschäftigungssituation113 mit 2,13. Mehrheitlich stellt die Beschäftigungssituation für Kunstschaffendeke<strong>in</strong>e wesentliche Belastung dar. Der Belastungswert s<strong>in</strong>kt, erwartungsgemäß,mit steigendem Alter.Gleichzeitig s<strong>in</strong>d im Kontext verschiedener Merkmale Relativierungen zu treffen. Jene,die <strong>in</strong> Mehrfachbeschäftigungsverhältnissen arbeiten, erleben diese Beschäftigungssituationvergleichsweise stark als Belastung (Indexwert für Item ‚parallele Mehrfachbeschäftigunghier 2,68 vs. 2,46 <strong>in</strong>sgesamt). Auch für Frauen stellt <strong>der</strong> Bereich <strong>in</strong>sgesamte<strong>in</strong>e stärkere Belastung dar als für Männer. Zum Tragen kommt hier vor allem, dassdie Abstimmung des privaten <strong>und</strong> beruflichen Bereichs offensichtlich stärker <strong>in</strong> denHänden <strong>der</strong> Frauen liegt. Insgesamt wird von weiblichen Kunstschaffenden dieser Aspektjedenfalls stärker als Belastung e<strong>in</strong>gestuft (mittlerer Indexwert für Item ‚Vere<strong>in</strong>barkeit’bei Frauen 2,17 vs. 2,01 bei Männern). Mit steigendem Alter nimmt diese Belastungsformerwartungsgemäß ab (vgl. Tabelle 172).12.2 Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>InnenDie Analyse des subjektiven Wohlbef<strong>in</strong>dens bzw. <strong>der</strong> Lebensqualität basiert auf denIndikatoren Zufriedenheit, Glück <strong>und</strong> Wohlbef<strong>in</strong>den. 114 Um das Wohlbef<strong>in</strong>den <strong>der</strong><strong>Künstler</strong>Innen mit jenem <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung vergleichen zu können, wurden hierdieselben Fragen verwendet wie sie Schulz et al. (2005) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er für <strong>Österreich</strong> repräsentativenStudie heranzogen haben. Diese Fragen wurden vor gut zehn Jahren bereitsauch für die Gruppe <strong>der</strong> Bildenden <strong>Künstler</strong>Innen untersucht (vgl. Schulz et al.1997: 197ff), mit dem Ergebnis, dass die Lebensqualität <strong>der</strong> Bildenden <strong>Künstler</strong>Innenim Vergleich zur Gesamtbevölkerung beträchtlich niedriger war.112 Der Index ‚Kosten’ wurde aus den zwei folgenden Items gebildet: ‚Kosten für Arbeitsräume’ <strong>und</strong> ‚Kostenfür Material’.113 Der Index ‚Beschäftigung’ wurde aus den drei folgenden Items gebildet: ‚parallele Mehrfachbeschäftigung’,‚unregelmäßige Arbeitszeiten’ <strong>und</strong> ‚Vere<strong>in</strong>barkeit des beruflichen <strong>und</strong> privaten Lebensbereichs’.114 Basierend auf Summenskala (fünfstufig) (Likert). Die Fragen lauteten: „Wenn Sie Ihr Leben jetzt alles<strong>in</strong> allem betrachten, s<strong>in</strong>d Sie …? Sehr zufrieden bis ziemlich unzufrieden“; „Wenn Sie Ihr Leben jetztalles <strong>in</strong> allem betrachten, s<strong>in</strong>d Sie …? Sehr glücklich bis ziemlich unglücklich“; „Wie fühlen Sie sich<strong>der</strong>zeit? Ist Ihr Wohlbef<strong>in</strong>den zur Zeit …? Sehr groß bis sehr ger<strong>in</strong>g“.Mittlere Ergebnis<strong>in</strong>dexwerte Glück: 3,54, Zufriedenheit: 3,47, Wohlbef<strong>in</strong>den: 3,44161


Die hier vorliegenden Ergebnisse bestätigen diese E<strong>in</strong>schätzung weiterh<strong>in</strong>, denn eszeigt sich e<strong>in</strong> deutlich unterdurchschnittliches subjektives Wohlbef<strong>in</strong>denden <strong>der</strong> Kunstschaffendenim Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Weist gut e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> Gesamtbevölkerunge<strong>in</strong> hohes subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den auf, gilt dies für gerade r<strong>und</strong> jede/nzehnte/n Kunstschaffende/n. Die Hälfte <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen gibt e<strong>in</strong> nur ger<strong>in</strong>ges subjektivesWohlbef<strong>in</strong>den an.Abbildung 89:Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den Kunstschaffende <strong>in</strong>sgesamt <strong>und</strong> Gesamtbevölkerung60%50%40%39,1%51,6%50,5%30%20%10%10,5%26,6%21,8%0%hoch mittel niedrig<strong>Künstler</strong>InnenGesamtbevölkerungQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 112; Werte fürGesamtbevölkerung aus dem Sozialen Survey 2003, n = 1.971, nach Schulz / Pichler (2005)Der Bef<strong>und</strong> des ger<strong>in</strong>gen subjektiven Wohlbef<strong>in</strong>dens gilt im Wesentlichen unabhängigvom Spartenschwerpunkt (vgl. Tabelle 175). Lediglich bei MusikerInnen zeigt sich e<strong>in</strong>evergleichsweise etwas bessere Situation: Für gut 16% <strong>der</strong> Musikschaffenden kann hiere<strong>in</strong> hohes subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den festgehalten werden; e<strong>in</strong> Wert allerd<strong>in</strong>gs, <strong>der</strong> imVergleich zur Gesamtbevölkerung immer noch deutlich ger<strong>in</strong>ger ist.Das subjektive Wohlbef<strong>in</strong>den steht dabei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em deutlichen Zusammenhang mit demBelastungsniveau. Wird die eigene Situation als überdurchschnittlich stark belasteterlebt, geht damit auch e<strong>in</strong> niedriges subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>her, wie die folgendeAbbildung 90 veranschaulicht.162


Abbildung 90:Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den nach BelastungsniveauHohe Belastung5,0%22,2%72,8%Mittlere Belastung6,7%42,5%50,8%Niedrige Belastung22,4% 50,9%26,7%0% 20% 40% 60% 80% 100%Hoch Mittel NiedrigQuelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 674Ungeachtet dieses Zusammenhanges zeigen sich bei e<strong>in</strong>er geschlechtsspezifischenAnalyse des Wohlbef<strong>in</strong>dens Unterschiede zur Bedeutung des Belastungsniveaus. Soweisen Frauen auf Ebene des Belastungsniveaus e<strong>in</strong>e stärkere Betroffenheit auf alsMänner; gleichzeitig bestehen aber h<strong>in</strong>sichtlich des subjektiven Wohlbef<strong>in</strong>dens ke<strong>in</strong>esignifikanten Unterschiede (vgl. Tabelle 177). E<strong>in</strong> Ergebnis, das sich auch <strong>in</strong> an<strong>der</strong>enStudien zeigt (vgl. Schulz et al. 1997). H<strong>in</strong>gegen sche<strong>in</strong>t die Lebensform <strong>in</strong> beiden Bereichenpositiv zu wirken. So erleben <strong>Künstler</strong>Innen <strong>in</strong> Ehebeziehungen e<strong>in</strong> unterdurchschnittlichesBelastungsniveau, <strong>und</strong> auch ihr subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den ist seltenerniedrig als von Personen <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Lebensformen (vgl. Tabelle 178). Vor diesemH<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> kann angenommen werden, dass diese Beziehungsform sowohl <strong>in</strong> wirtschaftlicherals auch emotionaler H<strong>in</strong>sicht beson<strong>der</strong>s stabilisierend wirkt (vgl. Kapitel7.5.4).Vergleichbares zeigt sich bei <strong>der</strong> Analyse nach Alter: S<strong>in</strong>d über 65-Jährige deutlichseltener von hohen Belastungen betroffen, ist auch ihr subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den überdurchschnittlichhoch (vgl. Tabelle 176). Dies ist dabei <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf die abgefragtenFaktoren Glück <strong>und</strong> Zufriedenheit zurückzuführen, denn Wohlbef<strong>in</strong>den weisen Ältere– wohl vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> steigen<strong>der</strong> ges<strong>und</strong>heitlicher Bee<strong>in</strong>trächtigungen mitdem Alter – ke<strong>in</strong> höheres auf als Jüngere.Nach dem Grad <strong>der</strong> Etablierung zeigt sich, dass Kunstschaffende, die sich als gut e-tabliert e<strong>in</strong>stufen, nicht nur signifikant seltener e<strong>in</strong>e hohes Belastungsniveau aufweisen,son<strong>der</strong>n auch e<strong>in</strong> deutlich höheres Wohlbef<strong>in</strong>den zum Ausdruck br<strong>in</strong>gen (vgl.Tabelle 179). Auch h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommenssituation bestehen Parallelitäten zwischenBelastungsniveau <strong>und</strong> Wohlbef<strong>in</strong>den: Die vergleichsweise ger<strong>in</strong>gsten Belastungen<strong>und</strong> das höchste Wohlbef<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> höchsten E<strong>in</strong>kommensklasse zu f<strong>in</strong>den– das heißt, die materielle Situation <strong>und</strong> vorf<strong>in</strong>dbaren Spielräume stellen e<strong>in</strong>e wichtigeRahmenbed<strong>in</strong>gung für die eigene Zufriedenheit, das Glück <strong>und</strong> das Wohlbef<strong>in</strong>den dar(vgl. Tabelle 180).Klassifizierungsanalysen zur Erklärung <strong>der</strong> Ursachen unterschiedlicher Lebensqualitätauf Basis <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Untersuchung erhobenen Merkmale ergaben ke<strong>in</strong> zufriedenstellendesErgebnis. Insgesamt muss wohl viel mehr − wie bereits Schulz et al. (1997:163


200) festhielten − angenommen werden, dass „unterschiedliche Ausprägungen vonLebensqualität mehr von <strong>in</strong>dividuellen Glücksstrategien <strong>und</strong> Lebensstilen abzuhängensche<strong>in</strong>en als von sozio-demographischen Merkmalen“ (ebd.). Gleichzeitig ist anzunehmen,dass sich hier auch die <strong>in</strong>dividuellen Wahrnehmungen zu gesellschaftlichenHaltungen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>stellungen gegenüber <strong>der</strong> Kunst <strong>und</strong> den Kunstschaffenden wie<strong>der</strong>spiegeln,wie sie <strong>in</strong> den Gruppendiskussionen (vgl. Kapitel 9.2) <strong>und</strong> auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnenAnmerkungen <strong>in</strong> den Fragebögen zum Ausdruck gebracht wurden:„Das subjektive Bef<strong>in</strong>den wechselt <strong>und</strong> ist ja auch nicht nur von den persönlichen,son<strong>der</strong>n ebenso von den gesellschaftlichen <strong>und</strong> globalen Zuständen abhängig:Könnte man damit tatsächlich ‚sehr zufrieden‘, ‚sehr glücklich‘ se<strong>in</strong>? Und sich dabeiauch noch ‚sehr groß‘ fühlen?“ (Interview Nr. 1286, Bildende <strong>Künstler</strong>, 58)12.3 Zwischenfazit• Soziale Absicherung <strong>und</strong> E<strong>in</strong>kommenssicherung stellen die beiden zentralen Belastungsbereichefür die Kunstschaffenden dar.• Mit steigen<strong>der</strong> Belastung s<strong>in</strong>kt auch das subjektive Wohlbef<strong>in</strong>den. Insgesamt weisen<strong>Künstler</strong>Innen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung e<strong>in</strong> deutlich ger<strong>in</strong>geresWohlbef<strong>in</strong>den auf.13 Abschließende BetrachtungenDie vorliegende Studie beruht auf e<strong>in</strong>er Fragebogenerhebung unter <strong>Künstler</strong>n <strong>und</strong><strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen aller Spartenschwerpunkte. Insgesamt knapp 2.000 Kunstschaffendehaben e<strong>in</strong>en solchen Fragebogen ausgefüllt, haben uns Informationen zu ihrer beruflichen<strong>und</strong> privaten <strong>Lage</strong> gegeben, haben E<strong>in</strong>schätzungen <strong>und</strong> Wahrnehmungen formuliert<strong>und</strong> teilweise zusätzliches Material zugesandt. Ihnen allen sei an dieser Stellenoch e<strong>in</strong>mal sehr herzlich für ihre Mitarbeit gedankt.Die soziale <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> Kunstschaffenden konnte auf dieser Basis differenziert dargestelltwerden. Anhand verschiedener Parameter wurde gezeigt, wie sich die berufliche <strong>und</strong>private Situation von Menschen darstellt, die künstlerischen Tätigkeiten im Bereich <strong>der</strong>Musik, <strong>der</strong> Literatur, des Films, <strong>der</strong> Darstellenden <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bildenden Kunst nachgehen.Auch <strong>der</strong> Ausübung an<strong>der</strong>er Tätigkeiten, nämlich kunstnaher o<strong>der</strong> auch kunstfernerBeschäftigungen, kommt e<strong>in</strong>e tragende Bedeutung zu – denn durch die E<strong>in</strong>nahmenaus <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit können nur vergleichsweise wenige Kunstschaffendeihre f<strong>in</strong>anzielle Existenz sicherstellen.Innerhalb <strong>der</strong> Kunstschaffenden differiert die soziale <strong>Lage</strong> nach Spartenschwerpunkten.Wenngleich <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong> Bedeutungsverlust <strong>der</strong> Spartengrenzen <strong>in</strong> Zusammenhangmit e<strong>in</strong>er zunehmend <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Arbeitsweise beobachtet wird, f<strong>in</strong>den <strong>in</strong>mancherlei H<strong>in</strong>sicht Musikschaffende doch gänzlich an<strong>der</strong>e Rahmenbed<strong>in</strong>gungen vorals AutorInnen <strong>und</strong> die wie<strong>der</strong>um an<strong>der</strong>e als Darstellende <strong>Künstler</strong>Innen etc. Auch s<strong>in</strong>dLebens- <strong>und</strong> Berufschancen zwischen Frauen <strong>und</strong> Männern nach wie vor ungleich verteilt,dies gilt gesamtgesellschaftlich <strong>und</strong> im Kunstbereich ebenso. Die Studie versucht,164


diese Differenzen so weit als möglich herauszuarbeiten. Ungeachtet dessen zeigensich schließlich doch auch zahlreiche Geme<strong>in</strong>samkeiten o<strong>der</strong> auch geme<strong>in</strong>same Betroffenheiten<strong>der</strong> Kunstschaffenden. Fragen <strong>der</strong> selbstständigen Beschäftigung <strong>und</strong>ihrer Folgen, die sozialversicherungsrechtlichen Schwierigkeiten beispielsweise beiMehrfachbeschäftigungen o<strong>der</strong> das (un-)regelmäßige Lukrieren von E<strong>in</strong>kommen auskünstlerischer Tätigkeit s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Form letztlich für viele <strong>Künstler</strong>Innen Thema– freilich mit verschiedenen Brennpunkten <strong>in</strong> den jeweiligen Sparten o<strong>der</strong> <strong>sozialen</strong>Gruppen. Insgesamt bewegen sich damit viele <strong>Künstler</strong>Innen, wie auch an<strong>der</strong>e Beschäftigungsgruppen,<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Spannungsfeld von Prekarität, Flexibilität <strong>und</strong> materieller<strong>und</strong> sozialer Absicherung.E<strong>in</strong>e Gr<strong>und</strong>schw<strong>in</strong>gung, die <strong>in</strong> verschiedenen Zusammenhängen – den Fragebögen<strong>und</strong> den persönlichen Gesprächen <strong>in</strong> Form von Gruppendiskussionen o<strong>der</strong> ExpertInnen-Interviews– immer wie<strong>der</strong> zum Ausdruck kam, war das gesellschaftliche Imagevon Kunst <strong>und</strong> Kunstschaffen <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>. Zu wenig Interesse erfahre die zeitgenössischeKunst <strong>in</strong> diesem Land, zu schwach sei <strong>der</strong> Wunsch nach e<strong>in</strong>er eigenständigenKunstszene mit <strong>in</strong>ternationalem Profil, zu wenig würde den Kunstschaffenden zugetraut<strong>und</strong> zu wenig Wertschätzung würde ihnen <strong>und</strong> ihrer Arbeit entgegengebracht. Alszeitgenössische/r <strong>Künstler</strong>In habe man es schwer, <strong>und</strong> gut dürfe es e<strong>in</strong>em/r schon garnicht gehen:„Was sich hält, ist <strong>der</strong> Mythos des leidenden <strong>Künstler</strong>s – <strong>der</strong> darf nichts zum Fressenhaben, <strong>und</strong> dann muss die Kunst aus ihm herausbrechen – dann bist e<strong>in</strong>e schöneLeich’ <strong>und</strong> die Preise gehen hoch.“ (Gruppendiskussion Bildende Kunst)Qualitätsvolle künstlerische Arbeit bedarf jedoch auf <strong>in</strong>dividueller Ebene e<strong>in</strong>er ökonomischenGr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er <strong>sozialen</strong> Absicherung, um e<strong>in</strong>e Kont<strong>in</strong>uität des Arbeitensherstellen zu können, die wie<strong>der</strong>um wesentliche Voraussetzung <strong>der</strong> künstlerischenEntwicklung ist. In diesem S<strong>in</strong>ne soll die vorliegende Studie mit ihren Ergebnissen zurReflexion <strong>und</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen unterstützend beitragen.165


14 Glossar <strong>und</strong> AbkürzungsverzeichnisE<strong>in</strong>kommensartenFör<strong>der</strong>landschaftISCOMikrozensus <strong>der</strong>Statistik AustriaNutzerInnen vonFör<strong>der</strong>systemenÖNACEQuantitative SozialforschungQualitative SozialforschungRepräsentativitätReferenzjahrRespondentInSampleSignifikanzSPSSpers. Gesamt-E<strong>in</strong>kommenpers. E<strong>in</strong>kommenaus künstlerischerTätigkeitÄquivalenze<strong>in</strong>kommenpersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen (netto) aus Erwerbstätigkeit<strong>in</strong>sgesamt, nach Abzug von Steuern <strong>und</strong> Sozialversicherungsbeiträgenpersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen (netto) aus künstlerischer Tätigkeit<strong>in</strong>kl. Preise, Stipendien, Prämien, Tantiemen; nach Abzugvon Steuern <strong>und</strong> SozialversicherungsbeiträgenAuf Haushaltsebene gewichtetes Pro-Kopf-E<strong>in</strong>kommen. Gr<strong>und</strong>lagebildet das jährliche E<strong>in</strong>kommen aller Haushaltsmitglie<strong>der</strong>(netto) <strong>in</strong>kl. öffentlicher Sozialleistungen, Vermögense<strong>in</strong>künfte<strong>und</strong> privater Transfers, nach Abzug von Steuern <strong>und</strong> Sozialversicherungsbeiträgen,das entsprechend <strong>der</strong> Anzahl <strong>und</strong> demAlter <strong>der</strong> im Haushalt lebenden Personen gewichtet wird.Gesamtheit verfügbarer För<strong>der</strong>systeme – künstlerische <strong>und</strong> soziale, öffentliche<strong>und</strong> private„International Standard Classification of Occupations” – Klassifikationsschema fürBerufe, BerufssystematikDer vierteljährliche Mikrozensus ist e<strong>in</strong>e Stichprobenerhebung (22.500 Haushalte)mit den Schwerpunkten Arbeit <strong>und</strong> Wohnen sowie wechselnden Schwerpunktthemen.Als NutzerInnen verstehen wir <strong>in</strong> dieser Studie alle <strong>Künstler</strong>Innen, die um För<strong>der</strong>ungenansuchen, da sie bestehende Angebote nutzen <strong>und</strong> versuchen, Unterstützungenzu lukrieren – unabhängig davon, ob sie die För<strong>der</strong>mittel schließlichauch erhalten.<strong>Österreich</strong>isches Klassifikationsschema für Wirtschaftszweige, basierend auf <strong>der</strong>EU-Klassifikation <strong>der</strong> wirtschaftlichen Tätigkeiten „Nomenclature européenne desactivités économiques“ (NACE)…arbeitet mit standardisierten Daten <strong>und</strong> zielt auf die numerische Darstellungempirischer Sachverhalte. Die <strong>in</strong> dieser Studie angewandte Methode <strong>der</strong> Fragebogenerhebungist e<strong>in</strong>e Methode <strong>der</strong> quantitativen Sozialforschung.…arbeitet mit nicht-standardisierten Daten <strong>und</strong> zielt auf e<strong>in</strong>e qualitative Beschreibungempirischer Sachverhalte. Die <strong>in</strong> dieser Studie angewandten Methoden <strong>der</strong>leitfadengestützten ExpertInnen-Interviews <strong>und</strong> Gruppendiskussionen s<strong>in</strong>d Methoden<strong>der</strong> qualitativen Sozialforschung.Wenn die Ergebnisse aus <strong>der</strong> Untersuchung von Stichproben auf e<strong>in</strong>e Gr<strong>und</strong>gesamtheitübertragen werden sollen, muss e<strong>in</strong>e strukturelle Gleichheit zwischenden beiden gegeben se<strong>in</strong>. Dafür müssen die Größe <strong>und</strong> die zentralen strukturellenMerkmale <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>gesamtheit bekannt se<strong>in</strong>.Jenes Jahr, auf das sich die Angaben <strong>der</strong> RespondentInnen beziehen. Im Fragebogenwurde ganz zu Beg<strong>in</strong>n freigestellt, die Angaben für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2006o<strong>der</strong> 2007 zu machen.Befragte PersonStichprobe, Gruppe <strong>der</strong> befragten PersonenUnterschiede bzw. Zusammenhänge zwischen Variablen heißen signifikant,wenn die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass sie durch Zufall zustande kommen (Irrtumswahrsche<strong>in</strong>lichkeit)sehr ger<strong>in</strong>g ist. Hier wurde e<strong>in</strong> Signifikanzvniveau von 95%angesetzt, d.h. dass die als signifikant dargestellten Korrelationen nur zu 5%zufällig <strong>in</strong> diesem Sample zustande kamen.Standardsoftware zur Auswertung großer DatenmengenStatistische KennzahlenMittelwert Der Durchschnitt (arithmetisches Mittel) ist e<strong>in</strong> rechnerisch bestimmterMittelwert (Addition aller E<strong>in</strong>zelwerte <strong>und</strong> Division durch166


TätigkeitstypenVolkszählung <strong>der</strong>Statistik AustriaMedianTerzile<strong>der</strong>en Anzahl).Median ist jener Wert, <strong>der</strong> die Gruppe <strong>der</strong> Fälle <strong>in</strong> zwei Hälftenteilt. Der Median wird also von <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Fälle unter- <strong>und</strong>von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Hälfte überschritten.Terzile s<strong>in</strong>d jene Werte, die die Gruppe <strong>der</strong> Fälle <strong>in</strong> drei Drittelteilen. Die erste Terzilgrenze wird also von e<strong>in</strong>em Drittel <strong>der</strong>Fälle unter- <strong>und</strong> von zwei Drittel überschritten.Gebildet aus den Antwortkomb<strong>in</strong>ationen des f<strong>in</strong>anziellen <strong>und</strong> ideellen Schwerpunkt<strong>in</strong> jeweils künstlerischen, kunstnahen <strong>und</strong> kunstfernen TätigkeitenKerngruppeIntegriertesLebenGeteiltes Lebenideeller <strong>und</strong> f<strong>in</strong>anzieller Schwerpunkt <strong>in</strong> künstlerischen Tätigkeitenideeller <strong>und</strong> f<strong>in</strong>anzieller Schwerpunkt <strong>in</strong> kunstnahen o<strong>der</strong> <strong>in</strong>kunstnahen <strong>und</strong> künstlerischen Tätigkeiten gleichermaßenf<strong>in</strong>anzieller Schwerpunkt <strong>in</strong> kunstfernen TätigkeitenDie Volkszählung ist e<strong>in</strong>e Vollerhebung <strong>in</strong> <strong>der</strong> österreichischen Wohnbevölkerung<strong>und</strong> wird alle 10 Jahre durchgeführt, zuletzt 2001.AbkürzungsverzeichnisALVGASVGEU-SILCEURGSVGKSVFKVÖAPVSVAUVvgl.ArbeitslosenversicherungsgesetzAllgeme<strong>in</strong>es Sozialversicherungsgesetz"Statistics on Income an Liv<strong>in</strong>g Conditions", „Geme<strong>in</strong>schaftsstatistiken über E<strong>in</strong>kommen<strong>und</strong> Lebensbed<strong>in</strong>gungen".EuroGewerbliches Sozialversicherungsgesetz<strong>Künstler</strong>Innen-SozialversicherungsfondsKrankenversicherungÖffentlichkeitsarbeitPensionsversicherungSozialversicherungsanstalt <strong>der</strong> gewerblichen WirtschaftUnfallversicherungvergleiche167


15 LiteraturverzeichnisBisherige Studien zur <strong>sozialen</strong> <strong>Lage</strong> von Kunstschaffenden <strong>in</strong><strong>Österreich</strong>Landeskulturreferentenkonferenz <strong>der</strong> österreichischen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> (Hg.) (1984): Diesoziale <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> Komponisten, bildenden <strong>Künstler</strong> <strong>und</strong> Schriftsteller, Salzburg.Harauer, Robert (1989): <strong>Zur</strong> <strong>sozialen</strong> <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> freien Theaterschaffenden <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>,Wien.Iglar, Ra<strong>in</strong>er / Mauracher, Michael (1992): Studie zur <strong>sozialen</strong> <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> freischaffendenFotografen <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>, Salzburg.Smudits, Alfred / Bont<strong>in</strong>ck, Irmgard / Mark, Desmond / Ostleitner, Elena (1993). Komponisten-Report.<strong>Zur</strong> <strong>sozialen</strong> <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> Komponisten <strong>und</strong> Komponist<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>,Wien.Haberl, Georg / Schlemmer Gottfried (1995): Die soziale <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong> <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>.Bereich Film <strong>und</strong> Video. E<strong>in</strong>e Untersuchung im Auftrag des B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isteriumsfür Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Kunst, Wien.Schulz, Wolfgang / Hametner, Krist<strong>in</strong>a / Wroblewski, Angela (1997): Thema Kunst. <strong>Zur</strong><strong>sozialen</strong> <strong>und</strong> ökonomischen <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> bildenden <strong>Künstler</strong> <strong>und</strong> <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen <strong>in</strong><strong>Österreich</strong>, Wien.Almhofer, Edith / Lang, Gabriele / Schmied, Gabriele / Tucek, Gabriela (2000): DieHälfte des Himmels. Chancen <strong>und</strong> Bedürfnisse kunstschaffen<strong>der</strong> Frauen <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>.E<strong>in</strong>e Studie im Auftrag des Büros <strong>der</strong> Frauenm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> im BKA, Gumpoldskirchen.Ruiss, Gerhard (2003): <strong>Zur</strong> <strong>sozialen</strong> Situation österreichischer Autor/<strong>in</strong>n/en, Wien, unveröffentl.Manuskript.Weitere zitierte LiteraturAlton, Juliane (Hg.) (1995): Handbuch für Filmschaffende, Wien.Arbeiterkammer <strong>Österreich</strong> (Hg.) (2008): Wirtschafts- <strong>und</strong> sozialstatistisches Taschenbuch2008, Wien.Behr<strong>in</strong>ger, Frie<strong>der</strong>ike / Bol<strong>der</strong>, Axel / Kle<strong>in</strong>, Rosemarie / Reutter, Gerhard / Seiverth,Andreas (Hg.) (2004): Diskont<strong>in</strong>uierliche Erwerbsbiographien, Baltmannsweiler.Bliml<strong>in</strong>ger, Eva / Zogholy, Andre (Hg.) (2007): FLEXART – FLEXIBLE@ART L<strong>in</strong>z.Böheim, Michael / Geldner, Norbert / Knoll, Norbert / Kohlfürst, Andreas / Lehner, Gerhard(2002): Ökonomische <strong>und</strong> fiskalische Effekte von Kunst- <strong>und</strong> Kultursponsor<strong>in</strong>g,Wien.Bont<strong>in</strong>ck, Irmgard / Mark, Desmond / Ostleitner, Elena / Smudits, Alfred (1984): Die<strong>Lage</strong> <strong>der</strong> Komponisten <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>. Projektleitung Kurt Blaukopf, <strong>in</strong>: Landeskul-168


turreferentenkonferenz (Hg.). <strong>Künstler</strong> <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>. Die soziale <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> Komponisten,bildenden <strong>Künstler</strong> <strong>und</strong> Schriftsteller, Salzburg – Wien, S. 15-150.Bourdieu, Pierre (1983): Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital, <strong>in</strong>:Kreckel, Re<strong>in</strong>hard (Hg.), <strong>Zur</strong> Theorie sozialer Ungleichheit. Soziale Welt, Son<strong>der</strong>band2, Gött<strong>in</strong>gen, S. 183–198.B<strong>und</strong>eskanzleramt, Kunstsektion: Kunstbericht div. Jahre, Bericht über die Kunstför<strong>der</strong>ungdes B<strong>und</strong>eskanzleramtes, Wien.B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur bm:bwk (2006): StatistischesJahrbuch 2006, Wien.B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Unterricht, Kunst <strong>und</strong> Kultur bm:ukk (2007): Kunstbericht 2006.Bericht über die Kunstför<strong>der</strong>ung des B<strong>und</strong>es, Wien.B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für soziale Sicherheit, Generationen <strong>und</strong> Konsumentenschutz (Hg.)(2004): Bericht über die soziale <strong>Lage</strong> 2003–2004. Ressortaktivitäten, Analysen.Wien: BMSG (siehe auch: http://www.bmsg.gv.at)B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit (2005): Wirtschaftsbericht 2005, Wien.Directorate General Internal Policies of the Union, Policy Department Structural andCohesion Policies (2006): The Status of Artists <strong>in</strong> Europe. Study for the EuropeanParliament, http://www.europarl.europa.eu/EST/download.do?file=13248Endruweit, Günter / Trommsdorff, Gisela (Hg) (1989): Wörterbuch <strong>der</strong> Soziologie,Stuttgart.F<strong>in</strong>k, Marcel / Riesenfel<strong>der</strong>, Andreas / Tálos, Emmerich (2001): Atypische Arbeitsverhältnisse.Ger<strong>in</strong>gfügige Beschäftigung <strong>und</strong> Freie DienstnehmerInnen, Wien.F<strong>in</strong>k, Marcel / Riesenfel<strong>der</strong>, Andreas / Tálos, Emmerich / Wetzel, Petra (2005): NeueSelbstständige <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>, Wien.Geisberger, Tamara (2007): Geschlechtsspezifische Lohn- <strong>und</strong> Gehaltsunterschiede,<strong>in</strong>: Statistik Austria, Statistische Nachrichten 7/2007, S.633-642Haak, Carroll/Schmid, Günther (1998): Arbeitsmärkte für <strong>Künstler</strong> <strong>und</strong> Publizisten –Modelle e<strong>in</strong>er zukünftigen Arbeitswelt? Discussion paper WZB, Berl<strong>in</strong>.Hartmann, Bernd (1984): Die <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> bildenden <strong>Künstler</strong> <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>. ProjektleitungWolfgang Schulz, <strong>in</strong>: Landeskulturreferentenkonferenz (Hg.). <strong>Künstler</strong> <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>.Die soziale <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> Komponisten, bildenden <strong>Künstler</strong> <strong>und</strong> Schriftsteller,Salzburg – Wien, S. 151-239.Hoff, Ernst-Hartmut (2006): Alte <strong>und</strong> neue Formen <strong>der</strong> Lebensgestaltung. Segmentation,Integration <strong>und</strong> Entgrenzung von Berufs- <strong>und</strong> Privatleben, <strong>in</strong>: Jurczyk, Kar<strong>in</strong> /Oechsle, Mechthild (Hg.), Das Private neu denken. Band zu e<strong>in</strong>er Tagung imZentrum für <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Forschung, Bielefeld.Kobau, Ernst (2004): Die soziale <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> Orcherstermusiker im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t, <strong>in</strong>:Antonicek, Theophil / Harrandt, Andrea / Partsch, Erich W. (Hg.), Bruckner-Symposion 2000. Kreativität <strong>und</strong> Gesellschaft. Die materielle <strong>und</strong> soziale Situationdes <strong>Künstler</strong>s, L<strong>in</strong>z, S. 123-138.Kock, Sab<strong>in</strong>e (2006): Prekäre Freiheiten im Spannungsfeld multipler (An-) For<strong>der</strong>ungen.Kulturmanagement <strong>in</strong> <strong>der</strong> freien Theaterarbeit, <strong>in</strong>: Step<strong>in</strong>a Clemens (Hg.),Kulturmanagement <strong>in</strong> Wien, Wien.169


Kowe<strong>in</strong>dl, Daniela (2007): „<strong>Künstler</strong>Innen-Visum“ im Pass? Gilt nicht mehr! Das Ende<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassungsbewilligung für <strong>Künstler</strong>Innen <strong>und</strong> WissenschafterInnen, <strong>in</strong>:kulturrisse 0107, S. 32-35.Mayerhofer, Elisabeth / Mokre, Monika (2006): Let’s organize. Modelle <strong>der</strong> Organisierung<strong>in</strong> den Creative Industries, <strong>in</strong>: Kulturrisse 04/06(http://igkultur.at/igkultur/kulturrisse/1168344588/1168349716, Download3.10.07)Mazal, Wolfgang (2007): Untersuchung zur Evaluierung des <strong>Künstler</strong>-Sozialversicherungsfonds. Studie im Auftrag des bm:ukk, Wien.Messner, Bett<strong>in</strong>a / Rosegger, Ra<strong>in</strong>er (2006): För<strong>der</strong>summen von Stadt / Land / B<strong>und</strong> –„etablierte“ Institutionen <strong>und</strong> „freie Szene“ im Bereich <strong>der</strong> Bildenden Kunst imVergleich. Studie im Auftrag <strong>der</strong> IG Kultur Steiermark, Graz.Messner, Bett<strong>in</strong>a / Rosegger, Ra<strong>in</strong>er (2007a): För<strong>der</strong>summen von Stadt / Land / B<strong>und</strong>– „etablierte“ Institutionen <strong>und</strong> „freie Szene“ im Bereich Theater / DarstellendeKunst im Vergleich. Studie im Auftrag <strong>der</strong> IG Kultur Steiermark, Graz.Messner, Bett<strong>in</strong>a / Rosegger, Ra<strong>in</strong>er (2007b): För<strong>der</strong>summen von Stadt / Land / B<strong>und</strong>– „etablierte“ Institutionen <strong>und</strong> „freie Szene“ im Bereich Musikim Vergleich. Studieim Auftrag <strong>der</strong> IG Kultur Steiermark, Graz.Riesenfel<strong>der</strong>, Andreas / Kaupa, Isabella / Kien, Christ<strong>in</strong>a / Kreiml, Thomas / Ste<strong>in</strong>er,Kar<strong>in</strong> / Weber, Maria / Wetzel, Petra (2006): Zufriedenheit, E<strong>in</strong>kommenssituation<strong>und</strong> Berufsperspektiven bei Neuen Erwerbsformen <strong>in</strong> Wien, Wien.Riesenfel<strong>der</strong>, Andreas / Schelepa, Susanne / Wetzel, Petra (2006a): Karrieretypen imnaturwissenschaftlich-technischen Arbeitsfeld. E<strong>in</strong>e Studie zu Dimensionen von(Dis-)Kont<strong>in</strong>uität <strong>in</strong> den Karrieren hochqualifizierter Frauen <strong>und</strong> Männer, Wien.Riesenfel<strong>der</strong>, Andreas / Wetzel, Petra (2008): Atypische Beschäftigungsverhältnisse<strong>und</strong> Arbeitsvolumen <strong>in</strong> Kärnten, unveröffentl. Endbericht im Auftrag des AMSKärnten.Ruiss, Gerhard / Vyoral, Johannes (1984): Die <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> Schriftsteller <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>.Projektleitung Wolfgang Schulz, <strong>in</strong>: Landeskulturreferentenkonferenz (Hg.).<strong>Künstler</strong> <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>. Die soziale <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> Komponisten, bildenden <strong>Künstler</strong><strong>und</strong> Schriftsteller, Salzburg – Wien, S. 243-430.Schulz, Wolfgang / Pichler, Florian (2005): Lebensqualität <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> – e<strong>in</strong> 20-JahresVergleich, <strong>in</strong>: Schulz, Wolfgang, Max Haller, Alfred Grausgruber (Hg.), <strong>Österreich</strong>zur Jahrhun<strong>der</strong>twende. Gesellschaftliche Werthaltungen <strong>und</strong> Lebensqualität1986 - 2004, Wiesbaden, S. 75-113Starl<strong>in</strong>ger, Hildegard (2006): Atypische Arbeitsverhältnisse im Theaterbereich <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>.Diplomarbeit, Salzburg.Statistik Austria (Hg.) (2008): E<strong>in</strong>kommen, Armut <strong>und</strong> Lebensbed<strong>in</strong>gungen. Ergebnisseaus EU-SILC 2006, Wien. (Siehe auch:http://www.statistik.at/web_de/services/publikationen/6/<strong>in</strong>dex.html)Statistik Austria (Hg.) (2008), Statistik <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommenssteuer 2005, Wien.Statistik Austria (2007): Mikrozensus – Arbeitskräfteerhebung, Wien.170


Zembylas Tasos (2005): "Good Governance" <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kulturför<strong>der</strong>ungsverwaltung. E<strong>in</strong>sichtenaus e<strong>in</strong>er empirischen Untersuchung. Onl<strong>in</strong>e-Publikationhttp://personal.mdw.ac.at/zembylas/onl<strong>in</strong>etexte/kulturpolitik/Kulturfoer<strong>der</strong>ungsverwaltung-BKA.pdfAuswahl weiterführen<strong>der</strong> LiteraturAlton, Juliane (2006): Gr<strong>und</strong>e<strong>in</strong>kommen – e<strong>in</strong>e Alternative zur Sozialbürokratie?, <strong>in</strong>:Benzer, Sab<strong>in</strong>e (Hg.). Creat<strong>in</strong>g the Change. Beiträge zu Theorie & Praxis vonFrauenför<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Gleichbehandlungsmaßnahmen im Kulturbereich, Wien, S.174-181.Artworks (2003): Leitfaden für <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Künstler</strong>, Wien.Benzer, Sab<strong>in</strong>e (Hg.) (2006): Creat<strong>in</strong>g the Change. Beiträge zu Theorie & Praxis vonFrauenför<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Gleichbehandlungsmaßnahmen im Kulturbereich, Wien.Dangel, Carol<strong>in</strong>e / Piorkowsky, Michael-Burkhard (2006): Selbstständige <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen<strong>und</strong> <strong>Künstler</strong> <strong>in</strong> Deutschland − zwischen brotloser Kunst <strong>und</strong> freiem Unternehmertum?,hg. v. Deutscher Kulturrat, Rhe<strong>in</strong>ische Friedrich-Wilhems-UniversitätBonn, Vere<strong>in</strong>igte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Berl<strong>in</strong>.Gavac, Kar<strong>in</strong> et al. (2003): Erster österreichischer Kreativwirtschaftsbericht. Studie imAuftrag des BMBWK, BMWA, Staatssekretariat für Kunst <strong>und</strong> Medien, WKÖ,Wien.Haak, Carroll (2005): <strong>Künstler</strong> zwischen selbständiger <strong>und</strong> abhängiger Erwerbsarbeit.Discussion paper WZB, Berl<strong>in</strong>.Haak, Carroll (2006): Von <strong>Künstler</strong>n lernen: Mehrfachbeschäftigung, Bildung <strong>und</strong> E<strong>in</strong>kommenauf den Arbeitsmärkten von <strong>Künstler</strong>n. Discussion paper WZB, Berl<strong>in</strong>.Hummel, Marlies (2005): Die wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Situation bilden<strong>der</strong> <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen<strong>und</strong> <strong>Künstler</strong> – Schwerpunkt: Die <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen. Ergebnisse <strong>der</strong>BBK Umfrage 2004/2005, Expertise im Auftrag des B<strong>und</strong>esverbandes Bilden<strong>der</strong><strong>Künstler</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Künstler</strong> (BBK), Königsw<strong>in</strong>ter.KEA (2006): The Economy of Culture <strong>in</strong> Europe, Study prepared for the EuropeanCommission, Brüssel.Kerschbaumer, Franz (2004): <strong>Zur</strong> <strong>sozialen</strong> Situation <strong>der</strong> Jazzmusiker. Betätigungsfel<strong>der</strong>für Jazzmusiker, <strong>in</strong>: Antonicek, Theophil / Harrandt, Andrea / Partsch, ErichW. (Hg.). Bruckner-Symposion 2000. Kreativität <strong>und</strong> Gesellschaft. Die materielle<strong>und</strong> soziale Situation des <strong>Künstler</strong>s, L<strong>in</strong>z, S.139-144.Kowe<strong>in</strong>dl, Daniela (2005): Von schweren Anschlägen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Kollateralschäden.Folgerecht als totes Recht für lebende <strong>Künstler</strong>Innen, <strong>in</strong>: Kulturrisse 04/05(http://igkultur.at/igkultur/kulturrisse/1136908205/1136981912, Download3.10.07).<strong>Künstler</strong>-Sozialversicherungsfonds KSVF (2007): Geschäftsbericht 2006, Wien.L<strong>in</strong>tsch<strong>in</strong>ger, Ulrike (1998): Soziale Stellung, Rolle <strong>und</strong> Funktion von Kulturschaffendenim Theaterbereich. „Freie Theaterschaffende <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> – Schwerpunkt Wien“.Hausarbeit <strong>in</strong> Soziologie <strong>der</strong> Kunstsparten, Wien.171


Mayer-Edoloeyi, Andrea (2006): Arbeit, soziale Absicherung <strong>und</strong> Professionalisierungfür Frauen im Kunst- <strong>und</strong> Kulturbereich, <strong>in</strong>: Benzer, Sab<strong>in</strong>e (Hg.). Creat<strong>in</strong>g theChange. Beiträge zu Theorie & Praxis von Frauenför<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Gleichbehandlungsmaßnahmenim Kulturbereich, Wien, S. 170-173.McRobbie, Angela (2005): „Everyone is Creative“. <strong>Künstler</strong>Innen als PionierInnen <strong>der</strong>New Economy, <strong>in</strong>: Kulturrisse 04/05(http://igkultur.at/igkultur/kulturrisse/1136908205/1136974710, Download3.10.07)Mertens, Gerald (2005): Philharmonisches Paradies? Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Berufsituationvon Orchestermusikern, <strong>in</strong>: politik <strong>und</strong> kultur 01/05, S. 18f.Opielka, Michael (2005): Subvention über das E<strong>in</strong>kommen, <strong>in</strong>: politik <strong>und</strong> kultur 01/05,S. 13.<strong>Österreich</strong>isches Film<strong>in</strong>stitut (2006): Filmwirtschaftsbericht. Datenbank unterhttp://www.filmwirtschaftsbericht.at/Ratzenböck, Veronika / Demel, Kathar<strong>in</strong>a / Harauer, Robert / Landste<strong>in</strong>er, Günther /Falk, Rahel / Leo, Hans / Schwarz, Gerhard (2004): Untersuchung des ökonomischenPotenzials <strong>der</strong> „Creative Industries“ <strong>in</strong> Wien. Studie im Auftrag <strong>der</strong> StadtWien, Magistratsabteilung 27, Wirtschaftskammer Wien <strong>und</strong> Filmfonds Wien,Wien.Reill, Alexandra (2007): Studie Kunst im Trend? Artists’ Voices. Auswertung <strong>der</strong> Ergebnissee<strong>in</strong>er auf <strong>in</strong>ternationaler Ebene durchgeführten Befragung von <strong>Künstler</strong>Innen<strong>und</strong> Analyse aktueller kulturpolitischer Entwicklungen im Kontext <strong>der</strong>Creative Industries auf EU- <strong>und</strong> österreichischer Ebene, Wien.Reidl, Sybille / Steyer, Franziska (2006): Zwischen Unabhängigkeit <strong>und</strong> Zukunftsangst.Quantitative Ergebnisse zur Arbeit <strong>in</strong> den Wienern Creative Industries. Berichtzum Forschungsprojekt ‚Nachhaltige Arbeit <strong>und</strong> Beschäftigung <strong>in</strong> Wiener CreativeIndustries’, Wien.Röbke, Thomas (2000): Kunst <strong>und</strong> Arbeit. <strong>Künstler</strong> zwischen Autonomie <strong>und</strong> sozialerUnsicherheit, Essen.Schiffbänker, Helene / Mayerhofer, Elisabeth (2003): <strong>Künstler</strong>ische Dienstleistungen imDritten Sektor: Ausgangslage: Kunst − Kultur − Beschäftigung. Forschungsberichtim Rahmen <strong>der</strong> EQUAL-Entwicklungspartnerschaft ARTWORKS, Wien.Smudits Alfred (2002): Mediamorphosen des Kulturschaffens. Kunst <strong>und</strong> Kommunikationstechnologienim Wandel. Band 27 <strong>der</strong> Schriftenreihe „Musik <strong>und</strong> Gesellschaft",Wien.Stiksl, Herta E. (2002): Die Sozialversicherung <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>, Diplomarbeit UniversitätGraz.Z<strong>in</strong>ggl, Wolfgang (2006): Freies Arbeiten ohne Existenzangst, Wien(http://www.wolfgangz<strong>in</strong>ggl.at, Download 2.10.07)172


InternetquellenB<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Unterricht, Kunst <strong>und</strong> Kultur − http://www.bmukk.gv.at/Compendium Cultural Policies and Trends <strong>in</strong> Europe −http://www.culturalpolicies.net/web/<strong>in</strong>dex.phpDie Armutskonferenz − http://www.armutskonferenz.atEQUAL-Entwicklungspartnerschaft ARTWORKS − http://www.equal-artworks.atKulturrat <strong>Österreich</strong> − http://kulturrat.at<strong>Künstler</strong>sozialkasse Deutschland − http://www.kuenstlersozialkasse.de<strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds − http://www.ksvf.at/Projekt Flexible@Art − http://www.flexibleatart.ufg.ac.at im Rahmen des ProgrammsTRAFO (Transdiszipl<strong>in</strong>äres Forschen Geistes-, Sozial- <strong>und</strong> Kulturwissenschaften)des bm.w_fStatistik Austria − http://www.statistik.at/173


TabellenverzeichnisTabelle 1: Spartenschwerpunkt 13Tabelle 2: Geschlecht nach Spartenschwerpunkt 17Tabelle 3: Geschlecht nach Spartenschwerpunkt 17Tabelle 4: Geschlecht nach Spartenschwerpunkt 17Tabelle 5: Übersicht Gr<strong>und</strong>gesamtheiten je Auswertungskategorie 18Tabelle 6: E<strong>in</strong>kommens<strong>in</strong>dikatoren (alle Befragten), <strong>in</strong> EUR 75Tabelle 7: Quellen des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit 91Tabelle 8: Regelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit <strong>und</strong> kunstnaher, -ferner Tätigkeit 93Tabelle 9:Regelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit nach Regelmäßigkeit<strong>der</strong> <strong>in</strong> künstlerische Tätigkeit <strong>in</strong>vestierten Zeit 94Tabelle 10: Aushilfe <strong>in</strong> Notlagen (Häufigkeiten <strong>in</strong> %), Mehrfachantworten 95Tabelle 11: Regelmäßige Kosten 96Tabelle 12:Verbesserungsvorschläge h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> sozialversicherungsrechtlichen Situation,Mehrfachantworten 111Tabelle 13: Verbesserungsvorschläge h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> För<strong>der</strong>situation, Mehrfachantworten 134Tabelle 14: Spartenschwerpunkt 182Tabelle 15: Geschlecht 182Tabelle 16: Altersgruppen 182Tabelle 17: Lebensform 182Tabelle 18: Region 182Tabelle 19: Grad <strong>der</strong> Etablierung 183Tabelle 20: Form <strong>der</strong> Beschäftigung 183Tabelle 21: Tätigkeitstyp 183Tabelle 22: Altersgruppen nach Geschlecht; Spartenschwerpunkt Bildende Kunst 183Tabelle 23: Altersgruppen nach Geschlecht; Spartenschwerpunkt Darstellende Kunst 183Tabelle 24: Altersgruppen nach Geschlecht; Spartenschwerpunkt Film 184Tabelle 25: Altersgruppen nach Geschlecht; Spartenschwerpunkt Literatur 184Tabelle 26: Altersgruppen nach Geschlecht; Spartenschwerpunkt Musik 184Tabelle 27: B<strong>und</strong>esland nach Spartenschwerpunkt 184Tabelle 28:Übere<strong>in</strong>stimmung zwischen Geburts- <strong>und</strong> Wohnb<strong>und</strong>esland, nach <strong>der</strong>zeitigemWohnb<strong>und</strong>esland 185Tabelle 29: Lebensform nach Altersgruppen 185Tabelle 30: Anzahl <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach Geschlecht (15–44 Jahre) 185Tabelle 31: Anzahl <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach Geschlecht (alle Altersgruppen) 185Tabelle 32: Elternschaft nach Altersgruppen; Geschlecht männlich 186Tabelle 33: Elternschaft nach Altersgruppen; Geschlecht weiblich 186Tabelle 34: <strong>Künstler</strong>ische Ausbildung nach Geschlecht 186Tabelle 35: <strong>Künstler</strong>ische Ausbildung nach Geschlecht; Spartenschwerpunkt Bildende Kunst 186Tabelle 36: <strong>Künstler</strong>ische Ausbildung nach Geschlecht; Spartenschwerpunkt Darstellende Kunst 186Tabelle 37: <strong>Künstler</strong>ische Ausbildungswege nach Altersgruppen, Mehrfachantworten 187Tabelle 38: <strong>Künstler</strong>ische Ausbildungwege nach Spartenschwerpunkt, Mehrfachantworten 187174


Tabelle 39: Ausbildungsstatus <strong>in</strong> den künstlerischen Ausbildungswegen 187Tabelle 40: Weiterbildung, Mehrfachantworten bei <strong>in</strong>formeller <strong>und</strong> formaler Weiterbildung 188Tabelle 41: Aktivitäten <strong>der</strong> Weiterbildung, Mehrfachantworten 188Tabelle 42: Weiterbildungsthemen bei formaler Weiterbildung 188Tabelle 43: Gründe für ke<strong>in</strong>e Teilnahme an formaler Weiterbildung 188Tabelle 44:Weiterbildung nach Altersgruppen, Mehrfachantworten bei <strong>in</strong>formeller <strong>und</strong> formalerWeiterbildung 189Tabelle 45: Berufliche Tätigkeit des Vaters 189Tabelle 46: Berufliche Tätigkeit des Vaters, Erwerbspersonen 189Tabelle 47: Berufliche Tätigkeit <strong>der</strong> Mutter 189Tabelle 48: Berufliche Tätigkeit <strong>der</strong> Mutter, Erwerbspersonen 189Tabelle 49: Berufliche Tätigkeit <strong>der</strong> Eltern nach Spartenschwerpunkt 190Tabelle 50: Lebensverhältnisse im Elternhaus nach Alter; Geschlecht weiblich 190Tabelle 51: Lebensverhältnisse im Elternhaus nach Alter; Geschlecht männlich 190Tabelle 52: <strong>Künstler</strong>ische Tätigkeit im Elternhaus 190Tabelle 53: <strong>Künstler</strong>ische Tätigkeit im Elternhaus nach Lebensverhältnissen im Elternhaus 191Tabelle 54: <strong>Künstler</strong>ische Tätigkeit <strong>der</strong> Eltern nach Spartenschwerpunkt 191Tabelle 55: Reaktion <strong>der</strong> Eltern zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit nach Spartenschwerpunkt 191Tabelle 56: Reaktion <strong>der</strong> Eltern zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit nach Geschlecht 191Tabelle 57: Tätigkeitsfel<strong>der</strong> nach Geschlecht, gesamt 192Tabelle 58: Tätigkeitsfel<strong>der</strong> Bildende <strong>Künstler</strong>Innen 193Tabelle 59: Tätigkeitsfel<strong>der</strong> Darstellende <strong>Künstler</strong>Innen 194Tabelle 60: Tätigkeitsfel<strong>der</strong> Filmschaffende 195Tabelle 61: Tätigkeitsfel<strong>der</strong> LiteratInnen 196Tabelle 62: Tätigkeitsfel<strong>der</strong> MusikerInnen 197Tabelle 63: Grad <strong>der</strong> Etablierung nach Geschlecht 197Tabelle 64: Grad <strong>der</strong> Etablierung nach Altersgruppen 198Tabelle 65: <strong>Künstler</strong>ische Tätigkeit im Elternhaus nach Grad <strong>der</strong> Etablierung 198Tabelle 66: <strong>Künstler</strong>ische Ausbildung nach Grad <strong>der</strong> Etablierung 198Tabelle 67: Merkmale <strong>der</strong> Etablierung nach Spartenschwerpunkt; Mehrfachantworten 198Tabelle 68:Merkmale e<strong>in</strong>es/r <strong>Künstler</strong>s/<strong>in</strong> aus persönlicher Sicht nach Spartenschwerpunkt,Mehrfachantworten 199Tabelle 69: Merkmale e<strong>in</strong>es/r <strong>Künstler</strong>s/<strong>in</strong> aus persönlicher Sicht nach Altersgruppen,Mehrfachantworten 199Tabelle 70: F<strong>in</strong>anzieller Schwerpunkt nach Spartenschwerpunkt 199Tabelle 71: Ideeller Schwerpunkt nach Spartenschwerpunkt 200Tabelle 72: Tätigkeitstyp nach Geschlecht 200Tabelle 73: <strong>Künstler</strong>ische Ausbildung nach Tätigkeitstyp 200Tabelle 74: Weiterbildung nach Tätigkeitstyp, Mehrfachantworten 200Tabelle 75: Form <strong>der</strong> Beschäftigung – kunstnahe, -ferne Tätigkeit nach Spartenschwerpunkt 200Tabelle 76:Form <strong>der</strong> Beschäftigung im kunstnahen, -fernen Bereich nach Form <strong>der</strong>Beschäftigung im künstlerischen Bereich 201Tabelle 77: Sparte nach Anzahl <strong>der</strong> Anstellungen 201Tabelle 78: Dauer <strong>der</strong> Anstellungen nach Spartenschwerpunkt, Mehrfachantworten 201Tabelle 79: Dauer <strong>der</strong> Anstellungen nach Anzahl <strong>der</strong> Anstellungsverhältnisse, Mehrfachantworten 201Tabelle 80: Auftragsarbeiten nach Spartenschwerpunkt 202175


Tabelle 81: Spartenschwerpunkt nach Anzahl <strong>der</strong> Auftragsarbeiten 202Tabelle 82: Auftragsarbeiten nach Altersgruppen 202Tabelle 83: Auftragsarbeiten nach Grad <strong>der</strong> Etablierung 202Tabelle 84: Grad <strong>der</strong> Etablierung nach Anzahl <strong>der</strong> Auftragsarbeiten 202Tabelle 85: Spartenschwerpunkt nach geleisteten Wochenst<strong>und</strong>en <strong>in</strong>sgesamt 203Tabelle 86:Regelmäßigkeit <strong>in</strong>vestierter Zeit im kunstnahen, -fernen Bereich nach Regelmäßigkeit<strong>der</strong> <strong>in</strong>vestierten Zeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> künstlerische Tätigkeit 203Tabelle 87: Regelmäßigkeit <strong>in</strong>vestierter Zeit <strong>in</strong> künstlerische Tätigkeit nach Grad <strong>der</strong> Etablierung 203Tabelle 88: Regelmäßigkeit <strong>in</strong>vestierter Zeit <strong>in</strong> künstlerische Tätigkeit nach Tätigkeitstyp 203Tabelle 89: Verhältnis privater – beruflicher Lebensbereich nach Geschlecht 204Tabelle 90: Verhältnis privater – beruflicher Lebensbereich nach Lebensform 204Tabelle 91: Verhältnis privater – beruflicher Lebensbereich nach Tätigkeitstyp 204Tabelle 92: Verhältnis privater – beruflicher Lebensbereich nach Elternschaft 204Tabelle 93: Persönliches E<strong>in</strong>kommen gesamt <strong>und</strong> aus künstlerischer Tätigkeit 205Tabelle 94: Haushaltse<strong>in</strong>kommen 205Tabelle 95: Äquivalenze<strong>in</strong>kommen, Angabe <strong>in</strong> % 205Tabelle 96: E<strong>in</strong>kommens<strong>in</strong>dikatoren Frauen, <strong>in</strong> EUR 206Tabelle 97: E<strong>in</strong>kommens<strong>in</strong>dikatoren Männer, <strong>in</strong> EUR 206Tabelle 98: Persönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt (netto) nach Spartenschwerpunkt, <strong>in</strong> EUR 206Tabelle 99: Persönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit (netto) nachSpartenschwerpunkt, <strong>in</strong> EUR 206Tabelle 100: Äquivalenze<strong>in</strong>kommen nach Spartenschwerpunkt, <strong>in</strong> EUR 207Tabelle 101:E<strong>in</strong>kommensarten nach Spartenschwerpunkt für Frauen <strong>und</strong> Männer, <strong>in</strong> EUR,Mediane 207Tabelle 102: E<strong>in</strong>kommensarten für Altersgruppen, <strong>in</strong> EUR, Mediane 207Tabelle 103: E<strong>in</strong>kommensarten nach Altersgruppen für Frauen <strong>und</strong> Männer, <strong>in</strong> EUR, Mediane 207Tabelle 104: E<strong>in</strong>kommensarten für Lebensform, <strong>in</strong> EUR, Mediane 208Tabelle 105: E<strong>in</strong>kommensarten nach Lebensform für Frauen <strong>und</strong> Männer, <strong>in</strong> EUR, Mediane 208Tabelle 106: E<strong>in</strong>kommensarten für Grad <strong>der</strong> Etablierung, <strong>in</strong> EUR, Mediane 208Tabelle 107:E<strong>in</strong>kommensarten nach Grad <strong>der</strong> Etablierung für Frauen <strong>und</strong> Männer, <strong>in</strong> EUR,Mediane 208Tabelle 108: E<strong>in</strong>kommensarten für Tätigkeitstyp, <strong>in</strong> EUR, Mediane 209Tabelle 109:Tabelle 110:E<strong>in</strong>kommensarten für Form <strong>der</strong> Beschäftigung, künstlerische Tätigkeit, <strong>in</strong> EUR,Mediane 209E<strong>in</strong>kommensarten nach Form <strong>der</strong> Beschäftigung künstlerische Tätigkeit für Frauen<strong>und</strong> Männer, <strong>in</strong> EUR, Mediane 209Tabelle 111: E<strong>in</strong>kommensarten für Lebensmittelpunkt, <strong>in</strong> EUR, Mediane 209Tabelle 112: E<strong>in</strong>kommensarten für künstlerische Ausbildung, <strong>in</strong> EUR, Mediane 210Tabelle 113:Verfügbarkeit e<strong>in</strong>es Arbeitsraums nach persönlichem Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt,netto 210Tabelle 114: Situation, wenn Arbeitsraum/-räume vorhanden 210Tabelle 115: Situation, wenn ke<strong>in</strong>/e Arbeitsraum/-räume vorhanden, nach Spartenschwerpunkt 210Tabelle 116:Tabelle 117:E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die gesetzliche Pflichtversicherung <strong>in</strong> Krankenversicherung nachGeschlecht, unter 60 bzw. 65 Jahre 211Status <strong>in</strong> <strong>der</strong> Krankenversicherung bei ke<strong>in</strong>er gesetzlichen Pflichtversicherung, unter60 bzw. 65 Jahre, nach Geschlecht, Mehrfachantworten 211Tabelle 118: Durchgängigkeit <strong>der</strong> Krankenversicherung 211176


Tabelle 119: Durchgängigkeit <strong>der</strong> Unfallversicherung 211Tabelle 120: Durchgängigkeit <strong>der</strong> Pensionsversicherung 211Tabelle 121: Durchgängigkeit <strong>der</strong> Krankenversicherung nach Altersgruppen 212Tabelle 122: Durchgängigkeit <strong>der</strong> Unfallversicherung nach Altersgruppen 212Tabelle 123: Durchgängigkeit <strong>der</strong> Pensionsversicherung nach Altersgruppen 212Tabelle 124: Arbeitslosenversicherung ke<strong>in</strong> Problem nach Grad <strong>der</strong> Etablierung 212Tabelle 125:Arbeitslosenversicherung ke<strong>in</strong> Problem nach persönlichem Jahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt, netto 213Tabelle 126: Themen bezüglich <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung nach Altersgruppen,Mehrfachantworten 213Tabelle 127:Zuschüsse aus dem <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds <strong>in</strong> den Jahren 2001 <strong>und</strong>2004, nach Kurien 213Tabelle 128: E<strong>in</strong>reichungsquote <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds, nach Etablierung 213Tabelle 129: Kontakt zur För<strong>der</strong>landschaft (alle För<strong>der</strong>systeme) 214Tabelle 130: Erhalt von För<strong>der</strong>ungen (alle För<strong>der</strong>systeme) 214Tabelle 131: Erfolgsquote För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es 214Tabelle 132: Erfolgsquote För<strong>der</strong>ungen Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den 214Tabelle 133:Tabelle 134:Erfolgsquote För<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den, nach Erhalt von För<strong>der</strong>ungendes B<strong>und</strong>es 214Erfolgsquote För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es, nach Erhalt von För<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>und</strong>Geme<strong>in</strong>den 214Tabelle 135: E<strong>in</strong>reichungsquote För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es, nach Spartenschwerpunkt 215Tabelle 136: Erfolgsquote För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es, nach Spartenschwerpunkt 215Tabelle 137: E<strong>in</strong>reichungsquote För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es nach Region 215Tabelle 138: Erfolgsquote För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es nach Region 215Tabelle 139: Erfolgsquote För<strong>der</strong>ungen Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den nach Region 215Tabelle 140:Tabelle 141:Tabelle 142:Tabelle 143:Veröffentlichungsformen im Bereich Bildende Kunst nach Tätigkeitstyp, bei Aktivität <strong>in</strong>Sparte Bildende Kunst, Mehrfachantworten 216Veröffentlichungsformen im Bereich Musik nach Tätigkeitstyp, bei Aktivität <strong>in</strong> SparteMusik, Mehrfachantworten 216Veröffentlichungsformen im Bereich Film nach Grad <strong>der</strong> Etablierung, bei Aktivität <strong>in</strong>Sparte Film, Mehrfachantworten 216Veröffentlichungsformen im Bereich Literatur nach Grad <strong>der</strong> Etablierung, bei Aktivität<strong>in</strong> Sparte Literatur, Mehrfachantworten 216Tabelle 144: Mittlere Bewertungen <strong>der</strong> Nachfragefaktoren 217Tabelle 145: Mittlere Bewertungen <strong>der</strong> Nachfragefaktoren nach Spartenschwerpunkt 217Tabelle 146:Altersgruppen nach durchschnittlicher Bewertung <strong>der</strong> Nachfragefaktoren ‚Pflege<strong>in</strong>formeller Netzwerke’ <strong>und</strong> ‚Kontakte zu SammlerInnen, SponsorInnen’ 218Tabelle 147: Mittlere Bewertungen <strong>der</strong> Nachfragefaktoren nach Geschlecht 218Tabelle 148: Mittlere Bewertungen <strong>der</strong> Nachfragefaktoren nach Grad <strong>der</strong> Etablierung 219Tabelle 149:Tätigkeitstyp nach durchschnittlicher Bewertung <strong>der</strong> Nachfragefaktoren ‚Beteiligungan Wettbewerben’ <strong>und</strong> ‚Teilnahme an <strong>in</strong>formellen Netzwerken’ 219Tabelle 150: Zusammenarbeit mit VermarkterIn nach Spartenschwerpunkt 219Tabelle 151: Mobilitätserfahrungen nach Spartenschwerpunkt, Mehrfachantworten 220Tabelle 152: Vorhandense<strong>in</strong> von Mobilitätserfahrung, nach Elternschaft; Geschlecht weiblich 220Tabelle 153: Vorhandense<strong>in</strong> von Mobilitätserfahrungen, nach Elternschaft; Geschlecht männlich 220Tabelle 154: Mobilitätse<strong>in</strong>schränkungen nach Grad <strong>der</strong> Etablierung 220177


Tabelle 155: Mobilitätsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse nach Altersgruppen, Mehrfachantworten 221Tabelle 156: Sonstige Mobilitätsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse 221Tabelle 157: Spartenschwerpunkt nach durchschnittlicher Anzahl von Mitgliedschaften 221Tabelle 158: Mitgliedschaft <strong>in</strong> Institutionen 221Tabelle 159: Mitgliedschaft <strong>in</strong> Institutionen nach Spartenschwerpunkt, Mehrfachantworten 222Tabelle 160: Altersgruppen nach durchschnittlicher Anzahl von Mitgliedschaften 222Tabelle 161: Mitgliedschaft <strong>in</strong> Institutionen nach Altersgruppen, Mehrfachantworten 222Tabelle 162: Mitgliedschaft <strong>in</strong> Institutionen nach Grad <strong>der</strong> Etablierung, Mehrfachantworten 222Tabelle 163: Gesamtbelastung nach Geschlecht 223Tabelle 164: Gesamtbelastung nach Lebensform 223Tabelle 165: Gesamtbelastung nach Altersgruppen 223Tabelle 166: Gesamtbelastung nach Grad <strong>der</strong> Etablierung 223Tabelle 167: Gesamtbelastung nach persönlichem Jahrese<strong>in</strong>kommen 223Tabelle 168: Gesamtbelastung nach Regelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit 224Tabelle 169: Belastungsniveaus nach Themenbereich <strong>und</strong> Spartenschwerpunkt 224Tabelle 170:Durchschnittlicher Gesamtbelastungs<strong>in</strong>dex im Bereich sozialer Absicherung nachausgewählten Kriterien 225Tabelle 171: Durchschnittlicher Gesamtbelastungs<strong>in</strong>dex im Bereich E<strong>in</strong>kommen nachausgewählten Kriterien 226Tabelle 172:Tabelle 173:Tabelle 174:Durchschnittlicher Gesamtbelastungs<strong>in</strong>dex im Bereich Beschäftigungssituation nachausgewählten Kriterien 227Durchschnittlicher Gesamtbelastungs<strong>in</strong>dex im Bereich Kreativität, Produktivität nachausgewählten Kriterien 228Durchschnittlicher Gesamtbelastungs<strong>in</strong>dex im Bereich Kosten nach ausgewähltenKriterien 229Tabelle 175: Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den nach Spartenschwerpunkt 229Tabelle 176: Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den nach Altersgruppen 229Tabelle 177: Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den nach Geschlecht 230Tabelle 178: Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den nach Lebensform 230Tabelle 179: Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den nach Grad <strong>der</strong> Etablierung 230Tabelle 180: Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den nach persönlichen Jahrese<strong>in</strong>kommen, netto 230AbbildungsverzeichnisAbbildung 1: Geschlecht nach Spartenschwerpunkt 19Abbildung 2: Altersgruppen nach Geschlecht 20Abbildung 3: Derzeitiger Lebensmittelpunkt, <strong>in</strong>sgesamt 20Abbildung 4:Anteil <strong>der</strong> im B<strong>und</strong>esland lebenden <strong>und</strong> auch dort geborenen, <strong>in</strong> % <strong>der</strong> gesamt proB<strong>und</strong>esland lebenden RespondentInnen 21Abbildung 5: Geburtsort, <strong>in</strong>sgesamt 22Abbildung 6: Familienstand nach Altersgruppen, <strong>in</strong>sgesamt 23Abbildung 7: Lebensform nach Geschlecht, <strong>in</strong>sgesamt 24Abbildung 8: Elternschaft nach Altersgruppen 25Abbildung 9: Elternschaft nach Lebensform 26Abbildung 10: <strong>Künstler</strong>ische Ausbildung nach Spartenschwerpunkt 27Abbildung 11: <strong>Künstler</strong>ische Ausbildung nach Altersgruppen 28178


Abbildung 12: Abgeschlossene künstlerische Ausbildungswege, <strong>in</strong> % <strong>der</strong>er mit jenemSpartenschwerpunkt, Mehrfachantworten 30Abbildung 13: Weiterbildung nach Spartenschwerpunkt, Mehrfachantworten bei <strong>in</strong>formeller <strong>und</strong>formaler Weiterbildung 32Abbildung 14: Weiterbildung nach Geschlecht, Mehrfachantworten bei <strong>in</strong>formeller <strong>und</strong> formalerWeiterbildung 32Abbildung 15: Lebensverhältnisse im Elternhaus nach Spartenschwerpunkt 34Abbildung 16: Lebensverhältnisse im Elternhaus nach Altersgruppen 35Abbildung 17: Reaktion <strong>der</strong> Eltern zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit nach künstlerischerTätigkeit im Elternhaus 36Abbildung 18: <strong>Künstler</strong>ische Tätigkeit im Elternhaus nach Spartenschwerpunkt 37Abbildung 19: Spartenschwerpunkt <strong>und</strong> Aktivität <strong>in</strong> Sparten, Mehrfachantworten 39Abbildung 20: Vorliegen von Aktivität(-en) <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en als <strong>der</strong> Schwerpunktsparte(spartenübergreifende Aktivität), nach Spartenschwerpunkt 39Abbildung 21: Arbeitsfel<strong>der</strong>, Mehrfachantworten 40Abbildung 22: Arbeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen mit Spartenschwerpunkt Bildende Kunst, Top 15 41Abbildung 23: Arbeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen mit Spartenschwerpunkt Darstellende Kunst, Top 15 42Abbildung 24: Arbeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen mit Spartenschwerpunkt Literatur, Top 15 43Abbildung 25: Arbeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen mit Spartenschwerpunkt Film, Top 15 44Abbildung 26: Arbeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>Innen mit Spartenschwerpunkt Musik, Top 15 44Abbildung 27: Grad <strong>der</strong> Etablierung nach Spartenschwerpunkt 45Abbildung 28: Merkmale e<strong>in</strong>es/r <strong>Künstler</strong>s/<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> persönlichen <strong>und</strong> öffentlichen Wahrnehmung,Mehrfachantworten 48Abbildung 29: Tätigkeitsarten nach Spartenschwerpunkt 50Abbildung 30: Ideeller <strong>und</strong> f<strong>in</strong>anzieller Schwerpunkt nach Tätigkeitsarten, <strong>in</strong>sgesamt 52Abbildung 31: Tätigkeitstypen nach Spartenschwerpunkt 53Abbildung 32: Tätigkeitstypen nach Grad <strong>der</strong> Etablierung 54Abbildung 33: Beschäftigungsform <strong>in</strong> <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit nach Spartenschwerpunkt 57Abbildung 34: Beschäftigungsform <strong>in</strong>sgesamt nach Spartenschwerpunkt 58Abbildung 35: Dauer <strong>der</strong> Anstellungen nach Spartenschwerpunkt, Mehrfachantworten 60Abbildung 36: Vorhandense<strong>in</strong> von Auftragsarbeiten, durchschnittliche Anzahl <strong>der</strong> Aufträge nachSpartenschwerpunkt, Mehrfachantworten 61Abbildung 37: Dauer <strong>der</strong> Aufträge nach Spartenschwerpunkt, Mehrfachantworten 62Abbildung 38: Gesamte Wochenarbeitszeit nach Spartenschwerpunkt 64Abbildung 39: Verteilung <strong>der</strong> durchschnittlichen Wochenarbeitszeit nach Spartenschwerpunkt –ausschließlich künstlerische Tätigkeit 65Abbildung 40: Verteilung <strong>der</strong> durchschnittlichen Wochenarbeitszeit nach Spartenschwerpunkt –künstlerische <strong>und</strong> kunstnahe, -ferne Tätigkeiten 66Abbildung 41: Regelmäßigkeit <strong>in</strong>vestierter Zeit nach Spartenschwerpunkt – künstlerische Tätigkeit 67Abbildung 42: Komb<strong>in</strong>ationen ‚Kont<strong>in</strong>uität <strong>und</strong> <strong>in</strong>vestierte Zeit’ nach Spartenschwerpunkt 68Abbildung 43: Beschäftigungskonstellation im Zeitvergleich nach Spartenschwerpunkt 70Abbildung 44: Verhältnis privater – beruflicher Lebensbereich nach Lebensform 71Abbildung 45: E<strong>in</strong>kommen von Frauen <strong>und</strong> Männern (Mediane) 80Abbildung 46: E<strong>in</strong>kommen nach Spartenschwerpunkt (Mediane) 82Abbildung 47: E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> Alter (Mediane) 83Abbildung 48: E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> Lebensform (Mediane) 84Abbildung 49: E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> Etablierung (Mediane) 86179


Abbildung 50: E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> Tätigkeitstyp (Mediane) 87Abbildung 51: E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> Beschäftigung (Mediane) 88Abbildung 52: E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> Lebensraum (Mediane) 89Abbildung 53: E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> künstlerische Ausbildung (Mediane) 90Abbildung 54: Entwicklung des Anteils des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeit amGesamte<strong>in</strong>kommen nach Sparten (<strong>in</strong> %) 93Abbildung 55: Verfügbarkeit e<strong>in</strong>es Arbeitsraums nach Spartenschwerpunkt 98Abbildung 56: Verfügbarkeit e<strong>in</strong>es Arbeitsraums nach Altersgruppen 99Abbildung 57: Situation, wenn Arbeitsraum/-räume vorhanden, nach Spartenschwerpunkt 100Abbildung 58: Status <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kranken-, Unfall- <strong>und</strong> Pensionsversicherung, wenn ke<strong>in</strong>e gesetzlichePflichtversicherung im jeweiligen Versicherungsbereich besteht, Personen unter 60(Frauen) bzw. 65 Jahren (Männer), Mehrfachantworten 102Abbildung 59: Vorliegen e<strong>in</strong>er gesetzlichen Pflichtversicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kranken-, Unfall- <strong>und</strong>Pensionsversicherung im Referenzjahr nach Alter (Personen im Erwerbsalter) 103Abbildung 60: Vorliegen e<strong>in</strong>er gesetzlichen Pflichtversicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kranken-, Unfall- <strong>und</strong>Pensionsversicherung im Referenzjahr, nach Grad <strong>der</strong> Etablierung (Personen imErwerbsalter) 103Abbildung 61: Durchgängigkeit <strong>der</strong> Versicherung, nach Spartenschwerpunkt 106Abbildung 62: Probleme bezüglich <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung nach Spartenschwerpunkt,Mehrfachantworten 109Abbildung 63: Anteile von Rückfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> zu Recht bezogenen Zuschüssen aus dem<strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds nach Kurien, <strong>in</strong> % aller Zuschüsse, 2004 113Abbildung 64: <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds nach Spartenschwerpunkt 114Abbildung 65: Ansuchensquoten <strong>und</strong> Erfolgsquoten beim <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfondsnach Tätigkeitstyp, <strong>in</strong> % 115Abbildung 66: Kontakt zur För<strong>der</strong>landschaft nach Spartenschwerpunkt 118Abbildung 67: Kontakt zur För<strong>der</strong>landschaft nach E<strong>in</strong>kommen (persönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt, netto; gruppiert) 119Abbildung 68: Nutzung <strong>und</strong> Bekanntheit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>systeme 120Abbildung 69: Ansuchensquoten <strong>und</strong> Erfolgsquoten bei För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es, <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>und</strong>Geme<strong>in</strong>den sowie privater För<strong>der</strong>ungen nach Grad <strong>der</strong> Etablierung, <strong>in</strong> % 122Abbildung 70: Ansuchensquoten <strong>und</strong> Erfolgsquoten bei För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es, <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>und</strong>Geme<strong>in</strong>den sowie privater För<strong>der</strong>ungen nach Tätigkeitsyp, <strong>in</strong> % 123Abbildung 71: Nutzung <strong>und</strong> Bekanntheit von För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es nach Spartenschwerpunkt 125Abbildung 72: Nutzung <strong>und</strong> Bekanntheit von För<strong>der</strong>ungen von Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den nachSpartenschwerpunkt 126Abbildung 73: Nutzung <strong>und</strong> Bekanntheit von privaten För<strong>der</strong>ungen, Sponsor<strong>in</strong>g nachSpartenschwerpunkt 127Abbildung 74: Nutzung <strong>und</strong> Bekanntheit <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>hife des bm:ukk nach Spartenschwerpunkt 128Abbildung 75: Nutzung <strong>und</strong> Bekanntheit von spezifischen För<strong>der</strong>systemen <strong>der</strong> Sparten nachSpartenschwerpunkt 129Abbildung 76: Nutzung <strong>und</strong> Bekanntheit von <strong>sozialen</strong> <strong>und</strong> kulturellen E<strong>in</strong>richtungen (SKE) <strong>der</strong>Verwertungsgesellschaften nach Spartenschwerpunkt 130Abbildung 77: Veröffentlichungsformen <strong>in</strong> den Sparten, Mehrfachantworten 140Abbildung 78: Wichtigkeit ausgewählter Nachfragefaktoren nach Spartenschwerpunkt, Mittelwerte 143Abbildung 79: Ausgewählte Nachfragefaktoren nach Grad <strong>der</strong> Etablierung, Mittelwerte 146Abbildung 80: Zusammenarbeit mit VermarkterIn nach Grad <strong>der</strong> Etablierung 147Abbildung 81: Zusammenarbeit mit VermarkterIn nach Tätigkeitstyp 148180


Abbildung 82: Vorhandense<strong>in</strong> von Mobilitätserfahrungen nach Spartenschwerpunkt 149Abbildung 83: Vorhandense<strong>in</strong> von Mobilitätserfahrungen nach Altersgruppen 151Abbildung 84: Mobilitätserfahrungen nach Grad <strong>der</strong> Etablierung, Mehrfachantworten 152Abbildung 85: Mobilitätsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse nach Geschlecht, Mehrfachantworten 153Abbildung 86: Mitgliedschaft <strong>in</strong> Institutionen nach Form <strong>der</strong> Beschäftigung, Mehrfachantworten 156Abbildung 87: Belastungsniveau nach Spartenschwerpunkt 158Abbildung 88: Themenbereiche nach Belastungsniveaus, <strong>in</strong>sgesamt 159Abbildung 89: Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den Kunstschaffende <strong>in</strong>sgesamt <strong>und</strong> Gesamtbevölkerung 162Abbildung 90: Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den nach Belastungsniveau 163181


TabellenTabelle 14:SpartenschwerpunktAnzahl AnteilBildende Kunst 782 43,5%Darstellende Kunst 365 20,3%Film 105 5,8%Literatur 282 15,7%Musik 264 14,7%Gesamt 1798 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; mehrere Sparten / k.A. n = 52Tabelle 15:GeschlechtAnzahl AnteilWeiblich 811 46,1%Männlich 949 53,9%Gesamt 1760 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 90Tabelle 16:AltersgruppenAnzahl Anteilunter 35 Jahre 322 18,6%35 - 45 Jahre 475 27,4%45 - 55 Jahre 495 28,6%55 - 65 Jahre 281 16,2%65 Jahre <strong>und</strong> älter 160 9,2%Gesamt 1733 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 117Tabelle 17:LebensformAnzahl AnteilS<strong>in</strong>gle 557 30,9%nichteheliche Lebensgeme<strong>in</strong>schaft 262 14,6%traditionelle Ehe 711 39,5%sonstige Lebensformen 270 15,0%Gesamt 1800 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 50Tabelle 18:RegionAnzahl AnteilOstösterreich 1159 67,2%Südösterreich 209 12,1%Westösterreich 356 20,6%Gesamt 1724 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; nicht zuordenbar / außerhalb <strong>Österreich</strong>s / k.A. n = 126182


Tabelle 19:Grad <strong>der</strong> EtablierungAnzahl Anteilgut etabliert 319 17,7%eher etabliert 649 36,0%wenig etabliert 675 37,4%nicht etabliert 160 8,9%Gesamt 1803 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 47Tabelle 20:Form <strong>der</strong> BeschäftigungAnzahl Anteilausschließlich selbstständig 1449 80,9%angestellt (<strong>und</strong> selbstständig) 342 19,1%Gesamt 1791 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 59Tabelle 21:TätigkeitstypAnzahl AnteilKerngruppe 752 44,4%geteiltes Leben 365 21,6%<strong>in</strong>tegriertes Leben 403 23,8%Mischtypen 172 10,2%Gesamt 1692 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 158Tabelle 22:Altersgruppen nach Geschlecht; Spartenschwerpunkt BildendeKunstGeschlechtweiblich männlich GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilunter 35 Jahre 58 15,7% 31 8,9% 89 12,4%35 - 45 Jahre 91 24,7% 93 26,8% 184 25,7%45 - 55 Jahre 115 31,2% 105 30,3% 220 30,7%55 - 65 Jahre 60 16,3% 74 21,3% 134 18,7%65 Jahre <strong>und</strong> älter 45 12,2% 44 12,7% 89 12,4%Gesamt 369 100,0% 347 100,0% 716 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 66Tabelle 23:Altersgruppen nach Geschlecht; Spartenschwerpunkt DarstellendeKunstGeschlechtweiblich männlich GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilunter 35 Jahre 70 38,7% 44 26,2% 114 32,7%35 - 45 Jahre 65 35,9% 49 29,2% 114 32,7%45 - 55 Jahre 37 20,4% 46 27,4% 83 23,8%55 - 65 Jahre 7 3,9% 23 13,7% 30 8,6%65 Jahre <strong>und</strong> älter 2 1,1% 6 3,6% 8 2,3%Gesamt 181 100,0% 168 100,0% 349 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 16183


Tabelle 24:Altersgruppen nach Geschlecht; Spartenschwerpunkt FilmGeschlechtweiblich männlich GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilunter 35 Jahre 12 32,4% 15 23,8% 27 27,0%35 - 45 Jahre 13 35,1% 21 33,3% 34 34,0%45 - 55 Jahre 7 18,9% 14 22,2% 21 21,0%55 - 65 Jahre 5 13,5% 11 17,5% 16 16,0%65 Jahre <strong>und</strong> älter 2 3,2% 2 2,0%Gesamt 37 100,0% 63 100,0% 100 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 5Tabelle 25:Altersgruppen nach Geschlecht; Spartenschwerpunkt LiteraturGeschlechtweiblich männlich GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilunter 35 Jahre 11 9,5% 13 9,4% 24 9,4%35 - 45 Jahre 25 21,6% 24 17,3% 49 19,2%45 - 55 Jahre 34 29,3% 50 36,0% 84 32,9%55 - 65 Jahre 26 22,4% 30 21,6% 56 22,0%65 Jahre <strong>und</strong> älter 20 17,2% 22 15,8% 42 16,5%Gesamt 116 100,0% 139 100,0% 255 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 27Tabelle 26:Altersgruppen nach Geschlecht; Spartenschwerpunkt MusikGeschlechtweiblich männlich GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilunter 35 Jahre 20 30,3% 37 19,5% 57 22,3%35 - 45 Jahre 24 36,4% 56 29,5% 80 31,3%45 - 55 Jahre 14 21,2% 57 30,0% 71 27,7%55 - 65 Jahre 6 9,1% 27 14,2% 33 12,9%65 Jahre <strong>und</strong> älter 2 3,0% 13 6,8% 15 5,9%Gesamt 66 100,0% 190 100,0% 256 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 8Tabelle 27:B<strong>und</strong>esland nach SpartenschwerpunktSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilWien 290 38,3% 182 51,0% 76 73,8% 122 44,9% 91 35,1%Burgenland 21 2,8% 2 ,6% 6 2,2% 1 ,4%Nie<strong>der</strong>österreich 168 22,2% 30 8,4% 9 8,7% 47 17,3% 56 21,6%Oberösterreich 71 9,4% 25 7,0% 2 1,9% 29 10,7% 23 8,9%Salzburg 41 5,4% 19 5,3% 3 2,9% 16 5,9% 7 2,7%Steiermark 60 7,9% 52 14,6% 2 1,9% 15 5,5% 42 16,2%Kärnten 20 2,6% 5 1,4% 8 2,9% 2 ,8%Tirol 34 4,5% 18 5,0% 2 1,9% 7 2,6% 19 7,3%Vorarlberg 16 2,1% 7 2,0% 6 2,2% 5 1,9%mehrere B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> 24 3,2% 8 2,2% 5 4,9% 8 2,9% 10 3,9%außerhalb <strong>Österreich</strong>s 12 1,6% 9 2,5% 4 3,9% 8 2,9% 3 1,2%Gesamt 757 100,0% 357 100,0% 103 100,0% 272 100,0% 259 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 50184


Tabelle 28:Übere<strong>in</strong>stimmung zwischen Geburts- <strong>und</strong> Wohnb<strong>und</strong>esland, nach<strong>der</strong>zeitigem Wohnb<strong>und</strong>eslandGeburtimWohnBLGeburtnicht imWohnBLWien285503Gesamt 78836,2%63,8%100,0%12193138,7%61,3%100,0%13418531942,0%58,0%100,0%9260,9%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 1505915139,1%100,0%34528639,5%60,5%100,0%1037117459,2%40,8%100,0%24113568,6%31,4%100,0%52308263,4%36,6%100,0%22123464,7%35,3%100,0%Gesamt7589421700VorarlbergAnzahlAnteilBurgenlandAnzahlAnteilNie<strong>der</strong>österreichAnzahlAnteilOberösterreichAnzahlAnteilWohnort B<strong>und</strong>eslandSteiermarkSalzburgKärnten TirolAnzahteizahteizahteilAn-An-An-An-An-AnzahlAnteilAnzahlAnteilAnzahlAnteil44,6%55,4%100,0%Tabelle 29:Lebensform nach AltersgruppenAltersgruppenunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre 65 Jahre <strong>und</strong> älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilS<strong>in</strong>gle 88 28,2% 154 33,0% 158 32,5% 72 26,2% 47 30,5%nichteheliche Lebensgeme<strong>in</strong>schaft81 26,0% 83 17,8% 60 12,3% 27 9,8% 5 3,2%traditionelle Ehe 37 11,9% 167 35,8% 217 44,7% 154 56,0% 88 57,1%sonstige Lebensformen 106 34,0% 63 13,5% 51 10,5% 22 8,0% 14 9,1%Gesamt 312 100,0% 467 100,0% 486 100,0% 275 100,0% 154 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 39Tabelle 30:Anzahl <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach Geschlecht (15–44 Jahre)Geschlechtweiblich männlich GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil1 K<strong>in</strong>d 66 48,9% 61 43,9% 127 46,4%2 K<strong>in</strong><strong>der</strong> 47 34,8% 60 43,2% 107 39,1%3 <strong>und</strong> mehr K<strong>in</strong><strong>der</strong> 22 16,3% 18 12,9% 40 14,6%Gesamt 135 100,0% 139 100,0% 274 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 275, k.A. n = 1Tabelle 31:Anzahl <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach Geschlecht (alle Altersgruppen)Geschlechtweiblich männlich GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil1 K<strong>in</strong>d 180 43,7% 194 34,8% 374 38,6%2 K<strong>in</strong><strong>der</strong> 163 39,6% 220 39,5% 383 39,5%3 <strong>und</strong> mehr K<strong>in</strong><strong>der</strong> 69 16,7% 143 25,7% 212 21,9%Gesamt 412 100,0% 557 100,0% 969 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 59185


Tabelle 32:Elternschaft nach Altersgruppen; Geschlecht männlichAltersgruppenunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre65 Jahre <strong>und</strong>älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> 115 82,7% 128 52,7% 79 28,9% 34 20,4% 11 12,5%e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> mehrere K<strong>in</strong><strong>der</strong> 24 17,3% 115 47,3% 194 71,1% 133 79,6% 77 87,5%Gesamt 139 100,0% 243 100,0% 273 100,0% 167 100,0% 88 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 933, k.A. n = 23Tabelle 33:Elternschaft nach Altersgruppen; Geschlecht weiblichAltersgruppenunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre65 Jahre <strong>und</strong>älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> 142 83,5% 111 50,9% 67 32,7% 32 30,8% 15 22,4%e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> mehrere K<strong>in</strong><strong>der</strong> 28 16,5% 107 49,1% 138 67,3% 72 69,2% 52 77,6%Gesamt 170 100,0% 218 100,0% 205 100,0% 104 100,0% 67 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 790, k.A. n = 26Tabelle 34:<strong>Künstler</strong>ische Ausbildung nach GeschlechtGeschlechtweiblichmännlichAnzahl Anteil Anzahl Anteilspezifisch künstlerische Ausbildung 650 81,9% 704 75,5%ke<strong>in</strong>e spezifische Ausbildung 144 18,1% 229 24,5%Gesamt 794 100,0% 933 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.760, k.A. n = 33Tabelle 35:<strong>Künstler</strong>ische Ausbildung nach Geschlecht; SpartenschwerpunktBildende KunstGeschlechtweiblichmännlichAnzahl Anteil Anzahl Anteilspezifisch künstlerische Ausbildung 316 85,2% 264 75,2%ke<strong>in</strong>e spezifische Ausbildung 55 14,8% 87 24,8%Gesamt 371 100,0% 351 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 735, k.A. n = 13Tabelle 36:<strong>Künstler</strong>ische Ausbildung nach Geschlecht; SpartenschwerpunktDarstellende KunstGeschlechtweiblichmännlichAnzahl Anteil Anzahl Anteilspezifisch künstlerische Ausbildung 172 94,0% 140 83,3%ke<strong>in</strong>e spezifische Ausbildung 11 6,0% 28 16,7%Gesamt 183 100,0% 168 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 354, k.A. n = 3186


Tabelle 37:<strong>Künstler</strong>ische Ausbildungswege nach Altersgruppen, MehrfachantwortenAltersgruppenunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre65 Jahre <strong>und</strong>älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilUniversität, Akademie,Konservatorium209 74,6% 265 72,6% 276 75,6% 140 68,3% 73 70,2%Privatunterricht, Privatschule 113 40,4% 119 32,6% 98 26,8% 52 25,4% 30 28,8%E<strong>in</strong>schlägige schulische Ausbildung,Lehre33 11,8% 58 15,9% 68 18,6% 51 24,9% 21 20,2%Sonstiges 21 7,5% 47 12,9% 32 8,8% 21 10,2% 9 8,7%Gesamt 280 100,0% 365 100,0% 365 100,0% 205 100,0% 104 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n=1.331 (spezifische künstlerische Ausbildung),k.A. n=12Tabelle 38:<strong>Künstler</strong>ische Ausbildungwege nach Spartenschwerpunkt, MehrfachantwortenSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilUniversität, Akademie,Konservatorium450 73,4% 193 60,7% 67 78,8% 97 81,5% 201 85,9%Privatunterricht, Privatschule 111 18,1% 182 57,2% 21 24,7% 19 16,0% 76 32,5%E<strong>in</strong>schlägige schulische Ausbildung,Lehre161 26,3% 27 8,5% 14 16,5% 11 9,2% 28 12,0%Sonstiges 65 10,6% 34 10,7% 10 11,8% 11 9,2% 16 6,8%Gesamt 613 100,0% 318 100,0% 85 100,0% 119 100,0% 234 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n=1.380 (spezifische künstlerische Ausbildung),k.A. n=11Tabelle 39:Ausbildungsstatus <strong>in</strong> den künstlerischen AusbildungswegenAusbildungsstatus Universität /Akademie / KonservatoriumAusbildungsstatus Privatunterricht/-schuleAusbildungsstatus e<strong>in</strong>schlägigeschulische Ausbildung / LehreAusbildungsstatus SonstigeAnzahl AnteilAusbildung abgeschlossen 793 79,9%Ausbildung nicht abgeschlossen 152 15,3%noch <strong>in</strong> Ausbildung 48 4,8%Gesamt 993 100,0%Ausbildung abgeschlossen 238 65,4%Ausbildung nicht abgeschlossen 85 23,4%noch <strong>in</strong> Ausbildung 41 11,3%Gesamt 364 100,0%Ausbildung abgeschlossen 207 88,8%Ausbildung nicht abgeschlossen 23 9,9%noch <strong>in</strong> Ausbildung 3 1,3%Gesamt 233 100,0%Ausbildung abgeschlossen 60 75,0%Ausbildung nicht abgeschlossen 11 13,8%noch <strong>in</strong> Ausbildung 9 11,3%Gesamt 80 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; ke<strong>in</strong>e nähere Angabe zum Status: Universität /Akademie / Konservatorium k.A. n = 38; Privatunterricht / -schule k.A. n = 62; e<strong>in</strong>schlägige schulischeAusbildung / Lehre k.A. n = 16; sonstige k.A. n = 58187


Tabelle 40:Weiterbildung, Mehrfachantworten bei <strong>in</strong>formeller <strong>und</strong> formalerWeiterbildungAnzahl AnteilInformelle Weiterbildung 1579 88,3%Formale Weiterbildung 837 46,8%ke<strong>in</strong>erlei Weiterbildung 114 6,4%Gesamt 1788 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. bzw. ‚Sonstiges’ n = 62Tabelle 41:Aktivitäten <strong>der</strong> Weiterbildung, MehrfachantwortenAnzahl AnteilInformelle Weiterbildung – künstlerische Arbeit an sich ist e<strong>in</strong> permanenter Weiterbildungsprozess 1507 89,6%Informelle Weiterbildung durch diskursive Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen im künstlerischen Kontext 1066 63,4%Kurse, Sem<strong>in</strong>are u.a. zur Weiterentwicklung <strong>der</strong> künstlerischen Fertigkeiten, Fähigkeiten 712 42,4%Kurse, Sem<strong>in</strong>are u.a. sonstige Themen 342 20,3%Sonstiges 123 7,3%Gesamt 1681 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 55 (ohne jene, die sich explizit nichtweiterbilden)Tabelle 42:Weiterbildungsthemen bei formaler WeiterbildungAnzahl Anteildiv. Sprachkurse 35 12,2%EDV-Kurse 31 10,8%Körpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, Energiearbeit 22 7,7%Kulturmanagement 20 7,0%Psychologie, Therapie, Meditation 18 6,3%div. pädagogische Ausbildungen 14 4,9%Persönlichkeitsentwicklung 13 4,5%Literatur <strong>und</strong> Schreibkurse 10 3,5%musikalische Ausbildung 9 3,1%Philosophie 7 2,4%Rhetorik 7 2,4%Sonstiges 100 35,0%Gesamt 286 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 43:Gründe für ke<strong>in</strong>e Teilnahme an formaler WeiterbildungAnzahl Anteilzu teuer 67 28,3%Zeitmangel 65 27,4%ke<strong>in</strong> Bedarf 28 11,8%ke<strong>in</strong> (passendes) Angebot 19 8,0%bilde mich selber weiter 18 7,6%Altersgruppen 9 3,8%schon genug Ausbildungen gemacht 7 3,0%unterrichte selber 6 2,5%Sonstiges 18 7,6%Gesamt 237 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008188


Tabelle 44:Weiterbildung nach Altersgruppen, Mehrfachantworten bei <strong>in</strong>formeller<strong>und</strong> formaler WeiterbildungAltersgruppenunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre65 Jahre <strong>und</strong>älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilInformelle Weiterbildung 284 91,3% 414 88,3% 433 89,1% 239 88,8% 117 79,1%Formale Weiterbildung 176 56,6% 250 53,3% 222 45,7% 105 39,0% 51 34,5%ke<strong>in</strong>e Teilnahme anWeiterbildungen12 3,9% 31 6,6% 28 5,8% 14 5,2% 21 14,2%Gesamt 311 100,0% 469 100,0% 486 100,0% 269 100,0% 148 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 50Tabelle 45:Berufliche Tätigkeit des VatersAnzahl AnteilHilfstätigkeit / angelernte Tätigkeit 120 6,8%FacharbeiterInnentätigkeit / mittlere Tätigkeit 684 38,6%Höhere / hochqualifizierte Tätigkeit 956 53,9%Haushaltsführend 14 ,8%Gesamt 1774 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 76Tabelle 46:Berufliche Tätigkeit des Vaters, ErwerbspersonenAnzahl AnteilHilfstätigkeit / angelernte Tätigkeit 120 6,8%FacharbeiterInnentätigkeit / mittlere Tätigkeit 684 38,9%Höhere / hochqualifizierte Tätigkeit 956 54,3%Gesamt 1760 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 76 (unter Ausschluss <strong>der</strong>haushaltsführenden Personen)Tabelle 47:Berufliche Tätigkeit <strong>der</strong> MutterAnzahl AnteilHilfstätigkeit / angelernte Tätigkeit 169 9,6%FacharbeiterInnentätigkeit / mittlere Tätigkeit 471 26,8%Höhere / hochqualifizierte Tätigkeit 388 22,0%Haushaltsführend 732 41,6%Gesamt 1760 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 90Tabelle 48:Berufliche Tätigkeit <strong>der</strong> Mutter, ErwerbspersonenAnzahl AnteilHilfstätigkeit / angelernte Tätigkeit 169 16,4%Facharbeiter/<strong>in</strong>nentätigkeit / mittlere Tätigkeit 471 45,8%Höhere / hochqualifizierte Tätigkeit 388 37,7%Gesamt 1028 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 90 (unter Ausschluss <strong>der</strong>haushaltsführenden Personen)189


Tabelle 49:Berufliche Tätigkeit <strong>der</strong> Eltern nach SpartenschwerpunktVaterMutterSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilHilfstätigkeit / angelernteTätigkeit57 7,6% 15 4,3% 5 5,0% 25 9,2% 13 5,1%FacharbeiterInnentätigkeit/ mittlere 305 40,7% 130 37,5% 20 19,8% 117 43,2% 94 36,7%TätigkeitHöhere / hochqualifizierteTätigkeit382 51,0% 198 57,1% 75 74,3% 126 46,5% 148 57,8%Haushaltsführend 5 ,7% 4 1,2% 1 1,0% 3 1,1% 1 ,4%Gesamt 749 100,0% 347 100,0% 101 100,0% 271 100,0% 256 100,0%Hilfstätigkeit / angelernteTätigkeit75 10,1% 34 9,7% 5 5,1% 29 10,8% 21 8,2%FacharbeiterInnentätigkeit/ mittlere 195 26,4% 103 29,5% 27 27,3% 70 26,1% 64 25,0%TätigkeitHöhere / hochqualifizierteTätigkeit163 22,0% 82 23,5% 23 23,2% 51 19,0% 56 21,9%Haushaltsführend 307 41,5% 130 37,2% 44 44,4% 118 44,0% 115 44,9%Gesamt 740 100,0% 349 100,0% 99 100,0% 268 100,0% 256 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, Vater k.A. n = 74 ; Mutter k.A. n = 86Tabelle 50:Lebensverhältnisse im Elternhaus nach Alter; Geschlecht weiblichAlterunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre 65 Jahre <strong>und</strong> älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilBescheidene 31 17,6% 58 26,1% 64 30,8% 36 33,6% 32 47,1%Mittelschicht 132 75,0% 152 68,5% 123 59,1% 68 63,6% 33 48,5%Wohlhabende 13 7,4% 12 5,4% 21 10,1% 3 2,8% 3 4,4%Gesamt 176 100,0% 222 100,0% 208 100,0% 107 100,0% 68 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 790, k.A. n = 9Tabelle 51:Lebensverhältnisse im Elternhaus nach Alter; Geschlecht männlichAlterunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre 65 Jahre <strong>und</strong> älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilBescheidene 30 21,3% 86 34,5% 100 35,8% 77 45,8% 45 50,6%Mittelschicht 92 65,2% 150 60,2% 169 60,6% 86 51,2% 40 44,9%Wohlhabende 19 13,5% 13 5,2% 10 3,6% 5 3,0% 4 4,5%Gesamt 141 100,0% 249 100,0% 279 100,0% 168 100,0% 89 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 923, k.A. n = 7Tabelle 52:<strong>Künstler</strong>ische Tätigkeit im ElternhausAnzahl Anteil<strong>Künstler</strong>ische Tätigkeit e<strong>in</strong>es o<strong>der</strong> bei<strong>der</strong> Elternteile 554 30,8%Ke<strong>in</strong>e künstlerische Tätigkeit <strong>der</strong> Eltern 1242 69,2%Gesamt 1796 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 54190


Tabelle 53:<strong>Künstler</strong>ische Tätigkeit im Elternhaus nach Lebensverhältnissen imElternhausLebensverhältnisseBescheidene Mittelschicht WohlhabendeAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<strong>Künstler</strong>ische Tätigkeit e<strong>in</strong>es o<strong>der</strong> bei<strong>der</strong> Elternteile 146 25,3% 360 32,8% 41 39,0%Ke<strong>in</strong>e künstlerische Tätigkeit <strong>der</strong> Eltern 431 74,7% 739 67,2% 64 61,0%Gesamt 577 100,0% 1099 100,0% 105 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.829, k.A. n = 48Tabelle 54:<strong>Künstler</strong>ische Tätigkeit <strong>der</strong> Eltern nach SpartenschwerpunktSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<strong>Künstler</strong>ische Tätigkeitdes Vaters105 14,0% 38 10,5% 14 13,6% 22 8,2% 42 16,1%<strong>Künstler</strong>ische Tätigkeit<strong>der</strong> Mutter78 10,4% 22 6,1% 10 9,7% 23 8,6% 25 9,6%<strong>Künstler</strong>ische Tätigkeitbei<strong>der</strong> Elternteile68 9,0% 27 7,5% 10 9,7% 14 5,2% 40 15,3%Ke<strong>in</strong>e künstlerischeTätigkeit <strong>der</strong> Eltern501 66,6% 275 76,0% 69 67,0% 210 78,1% 154 59,0%Gesamt 752 100,0% 362 100,0% 103 100,0% 269 100,0% 261 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 51Tabelle 55:Reaktion <strong>der</strong> Eltern zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit nachSpartenschwerpunktSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilBestärkung künstlerischerLaufbahn229 30,2% 118 33,1% 29 27,9% 53 19,6% 132 50,2%gegen künstlerische Laufbahn150 19,8% 61 17,1% 17 16,3% 54 20,0% 30 11,4%neutrale Haltung 246 32,5% 108 30,3% 32 30,8% 124 45,9% 56 21,3%unterschiedliche Positionen 133 17,5% 70 19,6% 26 25,0% 39 14,4% 45 17,1%Gesamt 758 100,0% 357 100,0% 104 100,0% 270 100,0% 263 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 46Tabelle 56:Reaktion <strong>der</strong> Eltern zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> künstlerischen Tätigkeit nachGeschlechtGeschlechtweiblichmännlichAnzahl Anteil Anzahl AnteilBestärkung künstlerischer Laufbahn 264 33,5% 288 31,0%gegen künstlerische Laufbahn 158 20,1% 145 15,6%neutrale Haltung 217 27,6% 331 35,7%unterschiedliche Positionen 148 18,8% 164 17,7%Gesamt 787 100,0% 928 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.760, k.A. n = 45191


Tabelle 57:Tätigkeitsfel<strong>der</strong> nach Geschlecht, gesamtGeschlechtweiblichmännlichAnzahl Anteil Anzahl AnteilGrafik, Druckgrafik, Zeichnung 205 25,5% 247 26,2%Malerei 249 30,9% 241 25,6%Bildhauerei, dreidimensionale Kunst 124 15,4% 164 17,4%Fotografie 135 16,8% 162 17,2%Videokunst, digitale Medien 105 13,0% 111 11,8%Konzeptkunst 79 9,8% 105 11,1%Angewandte Kunst, Kunsthandwerk 95 11,8% 56 5,9%Design 76 9,4% 68 7,2%Bildende Kunst – Sonstiges 47 5,8% 36 3,8%Ausstattung, Bühnenbild, Kostüm, Maske 56 7,0% 40 4,2%Szenischer Dienst 23 2,9% 13 1,4%Musik (Gesang, Instrumental) (Theater) 103 12,8% 127 13,5%<strong>Künstler</strong>ische Leitung 64 8,0% 80 8,5%Regie, Dramaturgie, Choreographie 103 12,8% 105 11,1%Schauspiel (Theater) 130 16,1% 159 16,9%SprecherInnentätigkeit 62 7,7% 76 8,1%Tanz, Performance 73 9,1% 60 6,4%Theater / Darstellende Kunst – Sonstiges 40 5,0% 36 3,8%Regie 35 4,3% 72 7,6%So<strong>und</strong>design 4 ,5% 19 2,0%Kamera 28 3,5% 63 6,7%Musik (Film) 6 ,7% 36 3,8%Schnitt Bild 28 3,5% 48 5,1%Schauspiel (Film) 54 6,7% 75 8,0%Ausstattung 21 2,6% 14 1,5%Film – Sonstiges 19 2,4% 17 1,8%Lyrik 104 12,9% 123 13,0%Drehbuch 34 4,2% 59 6,3%Prosa 136 16,9% 162 17,2%Literarische Übersetzung 33 4,1% 28 3,0%Drama 49 6,1% 66 7,0%Hörspiel, Feature 27 3,4% 48 5,1%K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendliteratur 48 6,0% 33 3,5%Literatur – Sonstiges 41 5,1% 42 4,5%Komposition 27 3,4% 152 16,1%Dirigat 7 ,9% 26 2,8%Interpretation (<strong>in</strong>strumental, vokal) (Musik) 90 11,2% 223 23,6%Korrepetition 7 ,9% 11 1,2%Arrangement, Instrumentation 16 2,0% 106 11,2%Musik – Sonstiges 12 1,5% 38 4,0%Gesamt 805 100,0% 943 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 102192


Tabelle 58:Tätigkeitsfel<strong>der</strong> Bildende <strong>Künstler</strong>InnenGeschlechtweiblich männlich GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilGrafik, Druckgrafik, Zeichnung 180 47,9% 198 55,9% 378 51,8%Malerei 225 59,8% 215 60,7% 440 60,3%Bildhauerei, dreidimensionale Kunst 120 31,9% 147 41,5% 267 36,6%Fotografie 113 30,1% 123 34,7% 236 32,3%Videokunst, digitale Medien 77 20,5% 69 19,5% 146 20,0%Konzeptkunst 65 17,3% 79 22,3% 144 19,7%Angewandte Kunst, Kunsthandwerk 81 21,5% 45 12,7% 126 17,3%Design 64 17,0% 48 13,6% 112 15,3%Bildende Kunst – Sonstiges 38 10,1% 28 7,9% 66 9,0%Ausstattung, Bühnenbild, Kostüm, Maske 16 4,3% 13 3,7% 29 4,0%Musik (Gesang, Instrumental) (Theater) 6 1,6% 5 1,4% 11 1,5%<strong>Künstler</strong>ische Leitung 3 ,8% 7 2,0% 10 1,4%Regie, Dramaturgie, Choreographie 2 ,5% 6 1,7% 8 1,1%Schauspiel (Theater) 3 ,8% 5 1,4% 8 1,1%SprecherInnentätigkeit 2 ,5% 7 2,0% 9 1,2%Tanz, Performance 11 2,9% 15 4,2% 26 3,6%Theater / Darstellende Kunst – Sonstiges 6 1,6% 5 1,4% 11 1,5%Regie 10 2,7% 16 4,5% 26 3,6%So<strong>und</strong>design 2 ,5% 11 3,1% 13 1,8%Kamera 10 2,7% 21 5,9% 31 4,2%Musik (Film) 1 ,3% 4 1,1% 5 ,7%Schnitt Bild 11 2,9% 15 4,2% 26 3,6%Schauspiel (Film) 2 ,5% 4 1,1% 6 ,8%Ausstattung 6 1,6% 5 1,4% 11 1,5%Film – Sonstiges 5 1,3% 6 1,7% 11 1,5%Lyrik 26 6,9% 15 4,2% 41 5,6%Drehbuch 4 1,1% 6 1,7% 10 1,4%Prosa 17 4,5% 17 4,8% 34 4,7%Literarische Übersetzung 1 ,3% 1 ,1%Drama 1 ,3% 4 1,1% 5 ,7%Hörspiel, Feature 4 1,1% 3 ,8% 7 1,0%K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendliteratur 10 2,7% 1 ,3% 11 1,5%Literatur – Sonstiges 9 2,4% 6 1,7% 15 2,1%Komposition 2 ,5% 11 3,1% 13 1,8%Interpretation (<strong>in</strong>strumental, vokal) (Musik) 7 1,9% 13 3,7% 20 2,7%Arrangement, Instrumentation 1 ,3% 5 1,4% 6 ,8%Musik – Sonstiges 4 1,1% 4 1,1% 8 1,1%Gesamt 376 100,0% 354 100,0% 730 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 782, k.A. n = 52193


Tabelle 59:Tätigkeitsfel<strong>der</strong> Darstellende <strong>Künstler</strong>InnenGeschlechtweiblich männlich GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilGrafik, Druckgrafik, Zeichnung 11 5,9% 7 4,2% 18 5,1%Malerei 8 4,3% 8 4,8% 16 4,5%Bildhauerei, dreidimensionale Kunst 1 ,5% 4 2,4% 5 1,4%Fotografie 7 3,8% 3 1,8% 10 2,8%Videokunst, digitale Medien 10 5,4% 5 3,0% 15 4,2%Konzeptkunst 7 3,8% 3 1,8% 10 2,8%Angewandte Kunst, Kunsthandwerk 8 4,3% 3 1,8% 11 3,1%Design 9 4,9% 3 1,8% 12 3,4%Bildende Kunst – Sonstiges 2 1,1% 1 ,6% 3 ,8%Ausstattung, Bühnenbild, Kostüm, Maske 34 18,4% 20 11,9% 54 15,3%Szenischer Dienst 19 10,3% 12 7,1% 31 8,8%Musik (Gesang, Instrumental) (Theater) 55 29,7% 46 27,4% 101 28,6%<strong>Künstler</strong>ische Leitung 52 28,1% 46 27,4% 98 27,8%Regie, Dramaturgie, Choreographie 84 45,4% 74 44,0% 158 44,8%Schauspiel (Theater) 104 56,2% 120 71,4% 224 63,5%SprecherInnentätigkeit 44 23,8% 40 23,8% 84 23,8%Tanz, Performance 52 28,1% 30 17,9% 82 23,2%Theater / Darstellende Kunst – Sonstiges 27 14,6% 23 13,7% 50 14,2%Regie 7 3,8% 8 4,8% 15 4,2%So<strong>und</strong>design 1 ,5% 1 ,3%Kamera 5 2,7% 5 3,0% 10 2,8%Musik (Film) 1 ,5% 2 1,2% 3 ,8%Schnitt Bild 5 2,7% 4 2,4% 9 2,5%Schauspiel (Film) 40 21,6% 49 29,2% 89 25,2%Ausstattung 7 3,8% 3 1,8% 10 2,8%Film – Sonstiges 3 1,6% 2 1,2% 5 1,4%Lyrik 12 6,5% 10 6,0% 22 6,2%Drehbuch 8 4,3% 14 8,3% 22 6,2%Prosa 12 6,5% 13 7,7% 25 7,1%Literarische Übersetzung 6 3,2% 4 2,4% 10 2,8%Drama 16 8,6% 18 10,7% 34 9,6%Hörspiel, Feature 4 2,2% 9 5,4% 13 3,7%K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendliteratur 11 5,9% 7 4,2% 18 5,1%Literatur – Sonstiges 6 3,2% 7 4,2% 13 3,7%Komposition 2 1,1% 12 7,1% 14 4,0%Dirigat 1 ,5% 1 ,3%Interpretation (<strong>in</strong>strumental, vokal) (Musik) 19 10,3% 27 16,1% 46 13,0%Korrepetition 1 ,5% 1 ,3%Arrangement, Instrumentation 2 1,1% 5 3,0% 7 2,0%Musik – Sonstiges 1 ,5% 3 1,8% 4 1,1%Gesamt 185 100,0% 168 100,0% 353 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 365, k.A. n = 12194


Tabelle 60:Tätigkeitsfel<strong>der</strong> FilmschaffendeGeschlechtweiblich männlich GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilGrafik, Druckgrafik, Zeichnung 2 5,4% 4 6,2% 6 5,9%Malerei 1 1,5% 1 1,0%Bildhauerei, dreidimensionale Kunst 1 2,7% 3 4,6% 4 3,9%Fotografie 5 13,5% 13 20,0% 18 17,6%Videokunst, digitale Medien 10 27,0% 12 18,5% 22 21,6%Konzeptkunst 1 2,7% 3 4,6% 4 3,9%Angewandte Kunst, Kunsthandwerk 1 2,7% 1 1,0%Design 2 5,4% 5 7,7% 7 6,9%Bildende Kunst – Sonstiges 1 2,7% 1 1,0%Ausstattung, Bühnenbild, Kostüm, Maske 2 5,4% 2 3,1% 4 3,9%Musik (Gesang, Instrumental) (Theater) 2 3,1% 2 2,0%<strong>Künstler</strong>ische Leitung 2 3,1% 2 2,0%Regie, Dramaturgie, Choreographie 2 5,4% 5 7,7% 7 6,9%Schauspiel (Theater) 6 16,2% 8 12,3% 14 13,7%SprecherInnentätigkeit 3 8,1% 4 6,2% 7 6,9%Tanz, Performance 1 2,7% 2 3,1% 3 2,9%Theater / Darstellende Kunst – Sonstiges 1 2,7% 1 1,0%Regie 11 29,7% 31 47,7% 42 41,2%So<strong>und</strong>design 3 4,6% 3 2,9%Kamera 8 21,6% 26 40,0% 34 33,3%Musik (Film) 1 2,7% 3 4,6% 4 3,9%Schnitt Bild 8 21,6% 16 24,6% 24 23,5%Schauspiel (Film) 6 16,2% 9 13,8% 15 14,7%Ausstattung 7 18,9% 4 6,2% 11 10,8%Film – Sonstiges 7 18,9% 6 9,2% 13 12,7%Lyrik 3 4,6% 3 2,9%Drehbuch 10 27,0% 18 27,7% 28 27,5%Prosa 7 18,9% 2 3,1% 9 8,8%Literarische Übersetzung 4 10,8% 4 3,9%Drama 1 2,7% 1 1,0%Literatur – Sonstiges 2 5,4% 1 1,5% 3 2,9%Komposition 1 2,7% 2 3,1% 3 2,9%Interpretation (<strong>in</strong>strumental, vokal) (Musik) 1 2,7% 2 3,1% 3 2,9%Arrangement, Instrumentation 1 1,5% 1 1,0%Gesamt 37 100,0% 65 100,0% 102 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 105, k.A. n = 3195


Tabelle 61:Tätigkeitsfel<strong>der</strong> LiteratInnenGeschlechtweiblich männlich GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilGrafik, Druckgrafik, Zeichnung 6 5,0% 19 13,7% 25 9,7%Malerei 5 4,2% 6 4,3% 11 4,3%Bildhauerei, dreidimensionale Kunst 3 2,2% 3 1,2%Fotografie 8 6,7% 9 6,5% 17 6,6%Videokunst, digitale Medien 4 3,4% 5 3,6% 9 3,5%Konzeptkunst 2 1,7% 9 6,5% 11 4,3%Angewandte Kunst, Kunsthandwerk 2 1,7% 2 ,8%Design 2 1,4% 2 ,8%Bildende Kunst – Sonstiges 6 5,0% 4 2,9% 10 3,9%Ausstattung, Bühnenbild, Kostüm, Maske 3 2,2% 3 1,2%Musik (Gesang, Instrumental) (Theater) 4 3,4% 5 3,6% 9 3,5%<strong>Künstler</strong>ische Leitung 1 ,8% 5 3,6% 6 2,3%Regie, Dramaturgie, Choreographie 6 5,0% 9 6,5% 15 5,8%Schauspiel (Theater) 4 3,4% 5 3,6% 9 3,5%SprecherInnentätigkeit 7 5,9% 9 6,5% 16 6,2%Tanz, Performance 4 3,4% 3 2,2% 7 2,7%Theater / Darstellende Kunst – Sonstiges 1 ,8% 1 ,7% 2 ,8%Regie 3 2,5% 4 2,9% 7 2,7%Kamera 2 1,7% 1 ,7% 3 1,2%Schnitt Bild 1 ,8% 1 ,7% 2 ,8%Schauspiel (Film) 1 ,8% 1 ,7% 2 ,8%Film – Sonstiges 3 2,5% 2 1,4% 5 1,9%Lyrik 59 49,6% 77 55,4% 136 52,7%Drehbuch 9 7,6% 15 10,8% 24 9,3%Prosa 92 77,3% 117 84,2% 209 81,0%Literarische Übersetzung 23 19,3% 20 14,4% 43 16,7%Drama 26 21,8% 37 26,6% 63 24,4%Hörspiel, Feature 17 14,3% 28 20,1% 45 17,4%K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendliteratur 25 21,0% 20 14,4% 45 17,4%Literatur – Sonstiges 22 18,5% 25 18,0% 47 18,2%Komposition 1 ,8% 7 5,0% 8 3,1%Interpretation (<strong>in</strong>strumental, vokal) (Musik) 5 4,2% 12 8,6% 17 6,6%Arrangement, Instrumentation 4 2,9% 4 1,6%Musik – Sonstiges 2 1,4% 2 ,8%Gesamt 119 100,0% 139 100,0% 258 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 282, k.A. n = 24196


Tabelle 62:Tätigkeitsfel<strong>der</strong> MusikerInnenGeschlechtweiblich männlich GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilGrafik, Druckgrafik, Zeichnung 4 6,0% 11 5,7% 15 5,8%Malerei 6 9,0% 3 1,6% 9 3,5%Bildhauerei, dreidimensionale Kunst 2 1,0% 2 ,8%Fotografie 8 4,2% 8 3,1%Videokunst, digitale Medien 12 6,3% 12 4,6%Konzeptkunst 1 1,5% 8 4,2% 9 3,5%Angewandte Kunst, Kunsthandwerk 2 3,0% 3 1,6% 5 1,9%Design 1 1,5% 4 2,1% 5 1,9%Bildende Kunst – Sonstiges 1 ,5% 1 ,4%Ausstattung, Bühnenbild, Kostüm, Maske 1 1,5% 1 ,5% 2 ,8%Szenischer Dienst 2 3,0% 2 ,8%Musik (Gesang, Instrumental) (Theater) 31 46,3% 63 32,8% 94 36,3%<strong>Künstler</strong>ische Leitung 3 4,5% 13 6,8% 16 6,2%Regie, Dramaturgie, Choreographie 1 1,5% 4 2,1% 5 1,9%Schauspiel (Theater) 3 4,5% 7 3,6% 10 3,9%SprecherInnentätigkeit 2 3,0% 7 3,6% 9 3,5%Tanz, Performance 2 3,0% 6 3,1% 8 3,1%Theater / Darstellende Kunst – Sonstiges 3 4,5% 3 1,6% 6 2,3%Regie 5 2,6% 5 1,9%So<strong>und</strong>design 4 2,1% 4 1,5%Kamera 5 2,6% 5 1,9%Musik (Film) 3 4,5% 23 12,0% 26 10,0%Schnitt Bild 7 3,6% 7 2,7%Schauspiel (Film) 2 1,0% 2 ,8%Lyrik 2 3,0% 12 6,3% 14 5,4%Drehbuch 1 1,5% 3 1,6% 4 1,5%Prosa 1 1,5% 7 3,6% 8 3,1%Literarische Übersetzung 1 ,5% 1 ,4%Drama 2 1,0% 2 ,8%Hörspiel, Feature 7 3,6% 7 2,7%K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendliteratur 3 1,6% 3 1,2%Literatur – Sonstiges 1 ,5% 1 ,4%Komposition 18 26,9% 114 59,4% 132 51,0%Dirigat 6 9,0% 26 13,5% 32 12,4%Interpretation (<strong>in</strong>strumental, vokal) (Musik) 54 80,6% 161 83,9% 215 83,0%Korrepetition 5 7,5% 10 5,2% 15 5,8%Arrangement, Instrumentation 10 14,9% 85 44,3% 95 36,7%Musik – Sonstiges 6 9,0% 26 13,5% 32 12,4%Gesamt 67 100,0% 192 100,0% 259 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 264, k.A. n = 5Tabelle 63:Grad <strong>der</strong> Etablierung nach GeschlechtGeschlechtweiblichmännlichAnzahl Anteil Anzahl Anteilgut etabliert 106 13,3% 201 21,8%eher etabliert 287 36,0% 331 35,9%wenig etabliert 325 40,8% 315 34,1%nicht etabliert 79 9,9% 76 8,2%Gesamt 797 100,0% 923 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.760, k.A. n = 40197


Tabelle 64:Grad <strong>der</strong> Etablierung nach AltersgruppenAltersgruppenunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre 65 Jahre <strong>und</strong> älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilgut etabliert 38 11,8% 82 17,9% 90 18,7% 63 22,7% 27 17,5%eher etabliert 111 34,6% 171 37,3% 201 41,8% 72 25,9% 53 34,4%wenig etabliert 136 42,4% 171 37,3% 152 31,6% 116 41,7% 58 37,7%nicht etabliert 36 11,2% 35 7,6% 38 7,9% 27 9,7% 16 10,4%Gesamt 321 100,0% 459 100,0% 481 100,0% 278 100,0% 154 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 40Tabelle 65:<strong>Künstler</strong>ische Tätigkeit im Elternhaus nach Grad <strong>der</strong> EtablierungGrad <strong>der</strong> Etablierunggut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliertAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<strong>Künstler</strong>ische Tätigkeit e<strong>in</strong>es o<strong>der</strong> bei<strong>der</strong>Elternteile119 37,5% 196 31,1% 187 28,7% 41 26,1%Ke<strong>in</strong>e künstlerische Tätigkeit <strong>der</strong> Eltern 198 62,5% 435 68,9% 464 71,3% 116 73,9%Gesamt 317 100,0% 631 100,0% 651 100,0% 157 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.803, k.A. n = 47Tabelle 66:<strong>Künstler</strong>ische Ausbildung nach Grad <strong>der</strong> EtablierungGrad <strong>der</strong> Etablierunggut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliertAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilspezifisch künstlerische Ausbildung 255 80,7% 517 81,4% 497 75,3% 115 72,8%ke<strong>in</strong>e spezifische Ausbildung 61 19,3% 118 18,6% 163 24,7% 43 27,2%Gesamt 316 100,0% 635 100,0% 660 100,0% 158 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.803, k.A. n = 34Tabelle 67:Merkmale <strong>der</strong> Etablierung nach Spartenschwerpunkt; MehrfachantwortenSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur Musik GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilgute Auftragslage,Nachfrage126 21,9% 138 48,3% 43 56,6% 45 20,4% 75 36,4% 427 31,3%Renommee 84 14,6% 53 18,5% 13 17,1% 35 15,8% 45 21,8% 230 16,8%f<strong>in</strong>anziell vonKunst leben zu 132 22,9% 79 27,6% 15 19,7% 40 18,1% 44 21,4% 310 22,7%könnenBekanntheit 136 23,6% 71 24,8% 15 19,7% 49 22,2% 39 18,9% 310 22,7%<strong>in</strong>ternationalePräsenz33 5,7% 6 2,1% 6 7,9% 1 ,5% 12 5,8% 58 4,2%mediale Präsenz 82 14,2% 33 11,5% 3 3,9% 48 21,7% 30 14,6% 196 14,4%Vertretung durchVermarkterIn45 7,8% 1 ,3% 16 7,2% 62 4,5%gute Kontakte,Beziehungen35 6,1% 21 7,3% 8 10,5% 4 1,8% 17 8,3% 85 6,2%Präsentation desKunstschaffens206 35,8% 11 3,8% 6 7,9% 78 35,3% 43 20,9% 344 25,2%feste Anstellung 23 8,0% 13 6,3% 36 2,6%För<strong>der</strong>ungen,Preise53 9,2% 25 8,7% 10 13,2% 25 11,3% 6 2,9% 119 8,7%Verkauf vonWerken95 16,5% 1 ,3% 1 1,3% 14 6,3% 4 1,9% 115 8,4%Sonstiges 42 7,3% 23 8,0% 3 3,9% 15 6,8% 22 10,7% 105 7,7%Gesamt 576 100,0% 286 100,0% 76 100,0% 221 100,0% 206 100,0% 1365 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 433198


Tabelle 68:Merkmale e<strong>in</strong>es/r <strong>Künstler</strong>s/<strong>in</strong> aus persönlicher Sicht nach Spartenschwerpunkt,MehrfachantwortenSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilAbschluss e<strong>in</strong>er künstlerischenAusbildung142 18,3% 86 23,7% 16 15,4% 16 5,7% 41 15,7%on <strong>der</strong> Kunst leben zukönnen237 30,5% 146 40,2% 40 38,5% 79 28,1% 83 31,8%regelmäßig künstlerischtätig se<strong>in</strong>650 83,5% 294 81,0% 84 80,8% 229 81,5% 218 83,5%reflexiv-künstlerischeAuse<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mitgesellschaftlicher482 62,0% 261 71,9% 69 66,3% 192 68,3% 139 53,3%Gegenwartneue Denk-, Seh- <strong>und</strong>Hörweisen <strong>in</strong>itiieren482 62,0% 259 71,3% 73 70,2% 182 64,8% 144 55,2%schöpferische Entfaltung,Selbstverwirklichung533 68,5% 255 70,2% 58 55,8% 181 64,4% 211 80,8%Sonstiges 93 12,0% 30 8,3% 8 7,7% 27 9,6% 33 12,6%Gesamt 778 100,0% 363 100,0% 104 100,0% 281 100,0% 261 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 11Tabelle 69:Merkmale e<strong>in</strong>es/r <strong>Künstler</strong>s/<strong>in</strong> aus persönlicher Sicht nach Altersgruppen,MehrfachantwortenAltersgruppenunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre 65 Jahre <strong>und</strong> älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilAbschluss e<strong>in</strong>erkünstlerischen Ausbildung43 13,4% 68 14,4% 87 17,8% 53 18,9% 39 25,0%von <strong>der</strong> Kunst lebenzu können104 32,3% 166 35,1% 168 34,3% 83 29,5% 41 26,3%regelmäßigkünstlerisch tätig se<strong>in</strong>255 79,2% 399 84,4% 412 84,1% 239 85,1% 124 79,5%reflexiv-künstlerischeAuse<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungmit gesellschaftlicher233 72,4% 325 68,7% 327 66,7% 157 55,9% 66 42,3%Gegenwartneue Denk-, Seh- <strong>und</strong>Hörweisen <strong>in</strong>itiieren236 73,3% 334 70,6% 326 66,5% 160 56,9% 75 48,1%schöpferische Entfaltung,Selbstver-221 68,6% 328 69,3% 340 69,4% 191 68,0% 118 75,6%wirklichungSonstiges 34 10,6% 57 12,1% 60 12,2% 21 7,5% 16 10,3%Gesamt 322 100,0% 473 100,0% 490 100,0% 281 100,0% 156 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 11Tabelle 70:F<strong>in</strong>anzieller Schwerpunkt nach SpartenschwerpunktSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilkünstlerische Tätigkeit 339 47,2% 215 60,7% 60 58,8% 84 32,2% 96 37,6%kunstnahe Tätigkeit 131 18,2% 42 11,9% 17 16,7% 50 19,2% 84 32,9%kunstferne Tätigkeit 181 25,2% 40 11,3% 15 14,7% 107 41,0% 42 16,5%künstlerische <strong>und</strong>kunstnahe Tätigkeit44 6,1% 44 12,4% 4 3,9% 5 1,9% 29 11,4%Sonstiges 23 3,2% 13 3,7% 6 5,9% 15 5,7% 4 1,6%Gesamt 718 100,0% 354 100,0% 102 100,0% 261 100,0% 255 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 108199


Tabelle 71:Ideeller Schwerpunkt nach SpartenschwerpunktSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilkünstlerische Tätigkeit 634 86,5% 286 80,8% 86 86,0% 216 79,7% 188 75,2%künstlerische <strong>und</strong>kunstnahe Tätigkeit61 8,3% 40 11,3% 6 6,0% 23 8,5% 46 18,4%Sonstiges 38 5,2% 28 7,9% 8 8,0% 32 11,8% 16 6,4%Gesamt 733 100,0% 354 100,0% 100 100,0% 271 100,0% 250 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 90Tabelle 72:Tätigkeitstyp nach GeschlechtGeschlechtweiblichmännlichAnzahl Anteil Anzahl AnteilKerngruppe 293 39,6% 427 48,7%geteiltes Leben 176 23,8% 175 20,0%<strong>in</strong>tegriertes Leben 188 25,4% 197 22,5%Mischtypen 82 11,1% 78 8,9%Gesamt 739 100,0% 877 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.760, k.A. n = 144Tabelle 73:<strong>Künstler</strong>ische Ausbildung nach TätigkeitstypTätigkeitstypKerngruppe geteiltes Leben <strong>in</strong>tegriertes Leben MischtypenAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilspezifisch künstlerische Ausbildung 596 81,1% 232 64,6% 351 88,0% 128 77,1%ke<strong>in</strong>e spezifische Ausbildung 139 18,9% 127 35,4% 48 12,0% 38 22,9%Gesamt 735 100,0% 359 100,0% 399 100,0% 166 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.692, k.A. n = 33Tabelle 74:Weiterbildung nach Tätigkeitstyp, MehrfachantwortenTätigkeitstypKerngruppe geteiltes Leben <strong>in</strong>tegriertes Leben MischtypenAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilInformelle Weiterbildung 634 87,2% 311 87,4% 366 92,0% 145 90,1%Formale Weiterbildung 298 41,0% 161 45,2% 217 54,5% 87 54,0%ke<strong>in</strong>e Teilnahme an Weiterbildungen 58 8,0% 24 6,7% 11 2,8% 8 5,0%Gesamt 727 100,0% 356 100,0% 398 100,0% 161 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.692, k.A. n = 50Tabelle 75:Form <strong>der</strong> Beschäftigung – kunstnahe, -ferne Tätigkeit nach SpartenschwerpunktSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilausschließlich selbstständig 262 56,7% 108 50,7% 26 41,9% 112 57,4% 64 32,3%ausschließlich angestellt 97 21,0% 38 17,8% 13 21,0% 47 24,1% 69 34,8%selbstständig <strong>und</strong> angestellt 103 22,3% 67 31,5% 23 37,1% 36 18,5% 65 32,8%Gesamt 462 100,0% 213 100,0% 62 100,0% 195 100,0% 198 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.366; k.A. n = 236200


Tabelle 76:Form <strong>der</strong> Beschäftigung im kunstnahen, -fernen Bereich nach Form<strong>der</strong> Beschäftigung im künstlerischen BereichForm <strong>der</strong> Beschäftigung – künstlerische Tätigkeitausschließlichselbstständigausschließlichangestelltselbstständig <strong>und</strong>angestelltGesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilausschließlich selbstständig 533 55,3% 5 20,0% 39 29,3% 577 51,4%ausschließlich angestellt 211 21,9% 11 44,0% 34 25,6% 256 22,8%selbstständig <strong>und</strong> angestellt 220 22,8% 9 36,0% 60 45,1% 289 25,8%Gesamt 964 100,0% 25 100,0% 133 100,0% 1122 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 230Tabelle 77:Sparte nach Anzahl <strong>der</strong> AnstellungenAnzahl <strong>der</strong> AngestelltenverhältnisseMittelwert Median AnzahlBildende Kunst 3 1 14Darstellende Kunst 2 1 150Film 4 3 30Literatur 1 1 3Musik 3 2 45Gesamt 2 1 242Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 82, unter Ausschluss <strong>der</strong>er, die ke<strong>in</strong>eAnstellung haben.Tabelle 78:Dauer <strong>der</strong> Anstellungen nach Spartenschwerpunkt, MehrfachantwortenSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil1 Tag 2 11,1% 19 11,3% 11 32,4% 4 7,3%bis zu e<strong>in</strong>er Woche 1 5,6% 15 8,9% 10 29,4% 7 12,7%bis zu e<strong>in</strong>em Monat 2 11,1% 18 10,7% 9 26,5% 1 25,0% 2 3,6%1 bis 3 Monate 3 16,7% 41 24,4% 9 26,5% 1 25,0% 8 14,5%3 bis 6 Monate 5 27,8% 22 13,1% 11 32,4% 1 1,8%6 bis 12 Monate 3 16,7% 23 13,7% 4 11,8% 1 25,0% 9 16,4%über e<strong>in</strong> Jahr 6 33,3% 72 42,9% 2 5,9% 1 25,0% 39 70,9%Gesamt 18 100,0% 168 100,0% 34 100,0% 4 100,0% 55 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 45, unter Ausschluss <strong>der</strong>er, die ke<strong>in</strong>eAnstellung haben.Tabelle 79:Dauer <strong>der</strong> Anstellungen nach Anzahl <strong>der</strong> Anstellungsverhältnisse,MehrfachantwortenAnzahl <strong>der</strong> Angestelltenverhältnissedrei <strong>und</strong> mehre<strong>in</strong>e Anstellung zwei Anstellungen AnstellungenGesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil1 Tag 6 4,4% 9 13,8% 24 26,1% 39 13,3%bis zu e<strong>in</strong>er Woche 9 6,6% 4 6,2% 22 23,9% 35 11,9%bis zu e<strong>in</strong>em Monat 4 2,9% 12 18,5% 19 20,7% 35 11,9%1 bis 3 Monate 14 10,2% 19 29,2% 32 34,8% 65 22,1%3 bis 6 Monate 18 13,1% 9 13,8% 18 19,6% 45 15,3%6 bis 12 Monate 22 16,1% 11 16,9% 10 10,9% 43 14,6%über e<strong>in</strong> Jahr 65 47,4% 29 44,6% 28 30,4% 122 41,5%Gesamt 137 100,0% 65 100,0% 92 100,0% 294 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 30, unter Ausschluss <strong>der</strong>er, die ke<strong>in</strong>eAnstellung haben.201


Tabelle 80:Auftragsarbeiten nach SpartenschwerpunktSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilke<strong>in</strong>e Auftragsarbeiten 312 42,0% 36 12,2% 15 16,7% 126 48,5% 48 20,1%Auftragsarbeiten durchgeführt 431 58,0% 259 87,8% 75 83,3% 134 51,5% 191 79,9%Gesamt 743 100,0% 295 100,0% 90 100,0% 260 100,0% 239 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 32Tabelle 81:Spartenschwerpunkt nach Anzahl <strong>der</strong> AuftragsarbeitenAnzahl <strong>der</strong> AuftragsarbeitenMittelwert Median AnzahlBildende Kunst 8 3 312Darstellende Kunst 12 5 209Film 11 3 52Literatur 9 3 93Musik 18 8 140Gesamt 11 4 806Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 284, unter Ausschluss <strong>der</strong>er, die ke<strong>in</strong>eAuftragsarbeiten ausführen.Tabelle 82:Auftragsarbeiten nach AltersgruppenAltersgruppenunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre 65 Jahre <strong>und</strong> älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilke<strong>in</strong>e Auftragsarbeiten70 24,7% 108 25,2% 157 33,4% 103 40,7% 72 50,0%Auftragsarbeitendurchgeführt213 75,3% 320 74,8% 313 66,6% 150 59,3% 72 50,0%Gesamt 283 100,0% 428 100,0% 470 100,0% 253 100,0% 144 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 81Tabelle 83:Auftragsarbeiten nach Grad <strong>der</strong> EtablierungGrad <strong>der</strong> Etablierunggut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliertAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilke<strong>in</strong>e Auftragsarbeiten 47 18,1% 153 25,5% 243 38,4% 88 62,9%Auftragsarbeiten durchgeführt 212 81,9% 446 74,5% 390 61,6% 52 37,1%Gesamt 259 100,0% 599 100,0% 633 100,0% 140 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.803, k.A. n = 28Tabelle 84:Grad <strong>der</strong> Etablierung nach Anzahl <strong>der</strong> AuftragsarbeitenAnzahl <strong>der</strong> AuftragsarbeitenMittelwert Median Anzahlgut etabliert 22 6 160eher etabliert 11 4 318wenig etabliert 6 3 304nicht etabliert 5 3 39Gesamt 11 4 821Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; k.A. n = 279, unter Ausschluss <strong>der</strong>er, die ke<strong>in</strong>eAuftragsarbeiten ausführen.202


Tabelle 85:Spartenschwerpunkt nach geleisteten Wochenst<strong>und</strong>en <strong>in</strong>sgesamtGesamtst<strong>und</strong>enAnzahl Mittelwert Percentile 25 Median Percentile 75Bildende Kunst 624 52,29 40,00 50,00 61,00Darstellende Kunst 299 49,54 38,00 48,00 60,00Film 85 54,15 45,00 52,00 60,00Literatur 205 52,96 42,00 52,00 62,00Musik 228 53,48 41,50 53,00 65,00Gesamt 1441 52,11 40,00 50,00 60,00Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 357Tabelle 86:Regelmäßigkeit <strong>in</strong>vestierter Zeit im kunstnahen, -fernen Bereichnach Regelmäßigkeit <strong>der</strong> <strong>in</strong>vestierten Zeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> künstlerische TätigkeitRegelmäßigkeit <strong>in</strong>vestierter Zeit – künstlerische Tätigkeitunregelmäßig, aberplanbare <strong>in</strong>vestierteZeitunregelmäßig <strong>und</strong>schwer planbare<strong>in</strong>vestierte Zeitregelmäßig <strong>in</strong>vestierteZeitAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilregelmäßig <strong>in</strong>vestierte Zeit 252 52,2% 265 59,3% 103 46,2%unregelmäßig, aber planbare <strong>in</strong>vestierte Zeit 169 35,0% 149 33,3% 77 34,5%unregelmäßig <strong>und</strong> schwer planbare <strong>in</strong>vestierte Zeit 62 12,8% 33 7,4% 43 19,3%Gesamt 483 100,0% 447 100,0% 223 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.366, k.A. n = 213Tabelle 87:Regelmäßigkeit <strong>in</strong>vestierter Zeit <strong>in</strong> künstlerische Tätigkeit nachGrad <strong>der</strong> EtablierungGrad <strong>der</strong> Etablierunggut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliertAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilregelmäßig <strong>in</strong>vestierte Zeit 186 60,4% 309 48,9% 260 39,8% 62 41,1%unregelmäßig, aber planbare <strong>in</strong>vestierte Zeit 98 31,8% 246 38,9% 241 36,9% 47 31,1%unregelmäßig <strong>und</strong> schwer planbare <strong>in</strong>vestierte Zeit 24 7,8% 77 12,2% 152 23,3% 42 27,8%Gesamt 308 100,0% 632 100,0% 653 100,0% 151 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.803, k.A. n = 59Tabelle 88:Regelmäßigkeit <strong>in</strong>vestierter Zeit <strong>in</strong> künstlerische Tätigkeit nachTätigkeitstypTätigkeitstyp<strong>in</strong>tegriertesKerngruppe geteiltes Leben Leben MischtypenAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilregelmäßig <strong>in</strong>vestierte Zeit 439 59,5% 138 38,8% 145 36,7% 44 28,8%unregelmäßig, aber planbare <strong>in</strong>vestierte Zeit 210 28,5% 146 41,0% 173 43,8% 71 46,4%unregelmäßig <strong>und</strong> schwer planbare <strong>in</strong>vestierte Zeit 89 12,1% 72 20,2% 77 19,5% 38 24,8%Gesamt 738 100,0% 356 100,0% 395 100,0% 153 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.692, k.A. n = 50203


Tabelle 89:Verhältnis privater – beruflicher Lebensbereich nach GeschlechtGeschlechtweiblichMännlichAnzahl Anteil Anzahl AnteilSegmentation 61 8,0% 95 10,7%Integration 295 38,9% 296 33,3%Entgrenzung 402 53,0% 497 56,0%Gesamt 758 100,0% 888 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.760, k.A. n = 114Tabelle 90:Verhältnis privater – beruflicher Lebensbereich nach LebensformLebensformnichteheliche Lebensgeme<strong>in</strong>schaftS<strong>in</strong>gletraditionelle Ehe sonstige LebensformenAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilSegmentation 45 8,8% 20 8,1% 76 11,4% 18 7,0%Integration 147 28,7% 101 40,9% 258 38,7% 89 34,8%Entgrenzung 321 62,6% 126 51,0% 332 49,8% 149 58,2%Gesamt 513 100,0% 247 100,0% 666 100,0% 256 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.800, k.A. n = 118Tabelle 91:Verhältnis privater – beruflicher Lebensbereich nach TätigkeitstypTätigkeitstypKerngruppe geteiltes Leben <strong>in</strong>tegriertes Leben MischtypenAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilSegmentation 46 6,5% 66 19,0% 24 6,5% 13 8,2%Integration 245 34,6% 119 34,2% 133 35,8% 67 42,1%Entgrenzung 417 58,9% 163 46,8% 214 57,7% 79 49,7%Gesamt 708 100,0% 348 100,0% 371 100,0% 159 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.692, k.A. n = 106Tabelle 92:Verhältnis privater – beruflicher Lebensbereich nach ElternschaftweiblichmännlichGesamtElternschaftKe<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> mehrere K<strong>in</strong><strong>der</strong>Anzahl Anteil Anzahl AnteilSegmentation 23 6,5% 35 9,3%Integration 115 32,3% 167 44,3%Entgrenzung 218 61,2% 175 46,4%Gesamt 356 100,0% 377 100,0%Segmentation 30 8,6% 63 12,1%Integration 102 29,4% 186 35,8%Entgrenzung 215 62,0% 271 52,1%Gesamt 347 100,0% 520 100,0%Segmentation 53 7,5% 98 10,9%Integration 217 30,9% 353 39,4%Entgrenzung 433 61,6% 446 49,7%Gesamt 703 100,0% 897 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.760, k.A. n = 160204


Tabelle 93:Persönliches E<strong>in</strong>kommen gesamt <strong>und</strong> aus künstlerischer TätigkeitPersönliches E<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt (netto)Persönliches E<strong>in</strong>kommen auskünstlerischer Tätigkeit (netto)Anzahl Anteil Anzahl Anteilke<strong>in</strong> eigenes E<strong>in</strong>kommen 39 2,3% 187 11,1%bis zu 2.000 EURO 87 5,2% 392 23,3%2.000 zu 5.000 EURO 178 10,6% 352 20,9%5.000 bis 10.000 EURO 392 23,3% 330 19,6%10.000 bis 15.000 EURO 302 18,0% 159 9,4%15.000 bis 20.000 EURO 218 13,0% 91 5,4%20.000 bis 25.000 EURO 159 9,5% 52 3,1%25.000 bis 30.000 EURO 109 6,5% 37 2,2%30.000 bis 40.000 EURO 83 4,9% 38 2,3%40.000 bis 50.000 EURO 45 2,7% 20 1,2%50.000 bis 60.000 EURO 30 1,8% 6 0,4%60.000 EURO <strong>und</strong> mehr 37 2,2% 22 1,3%Gesamt 1.679 100,0% 1.686 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008, persönliches E<strong>in</strong>kommen k.A. n = 171,künstlerisches E<strong>in</strong>kommen k.A. n = 164Tabelle 94:Haushaltse<strong>in</strong>kommenAnzahl Anteilbis zu 5.000 EURO 106 6,3%5.000 bis 10.000 EURO 266 15,8%10.000 bis 15.000 EURO 255 15,1%15.000 bis 20.000 EURO 234 13,9%20.000 bis 25.000 EURO 206 12,2%25.000 bis 30.000 EURO 177 10,5%30.000 bis 40.000 EURO 174 10,3%40.000 bis 50.000 EURO 114 6,8%50.000 bis 60.000 EURO 63 3,7%60.000 bis 70.000 EURO 43 2,6%70.000 EURO <strong>und</strong> mehr 46 2,7%Gesamt 1.684 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008, k.A. n = 166Tabelle 95: Äquivalenze<strong>in</strong>kommen, Angabe <strong>in</strong> %Äquivalenze<strong>in</strong>kommenbis 2.000 EURO 1,3%2.000 - 5.000 EURO 10,5%5.000 - 10.000 EURO 25,0%10.000 - 20.000 EURO 41,9%20.000 - 30.000 EURO 14,2%30.000 - 40.000 EURO 3,4%40.000 - 60.000 EURO 3,0%60.000 - 85.000 EURO 0,7%Gesamt 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008, n = 1684205


Tabelle 96:E<strong>in</strong>kommens<strong>in</strong>dikatoren Frauen, <strong>in</strong> EURPersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt (netto)PersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommenaus künstlerischerTätigkeit (netto)Mittelwert 13.043 6.571 14.364Median 10.700 3.526 12.1001. Terzilgrenze 7.137 1.776 8.4502. Terzilgrenze 15.096 6.657 15.077Anzahl 728 728 724Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 97:E<strong>in</strong>kommens<strong>in</strong>dikatoren Männer, <strong>in</strong> EURPersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt (netto)PersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommenaus künstlerischerTätigkeit (netto)Äquivalenze<strong>in</strong>kommenÄquivalenze<strong>in</strong>kommenMittelwert 18.833 9.829 15.638Median 14.500 5.459 12.7001. Terzilgrenze 9.618 2.632 9.1282. Terzilgrenze 21.101 9.722 17.432Anzahl 874 881 889Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 98:Persönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt (netto) nach Spartenschwerpunkt,<strong>in</strong> EURPERSÖNLICHES Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt, nettoBildende KunstDarstellendeKunstFilm Literatur Musik1. Terzilgrenze 6.964 9.167 10.985 8.878 11.597Median 10.578 12.844 17.100 13.147 19.0872. Terzilgrenze 15.073 17.004 25.313 18.495 25.595Mittelwert 13.549 15.294 23.116 16.569 22.085Anzahl 704 327 99 259 246Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 99:Persönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit (netto)nach Spartenschwerpunkt, <strong>in</strong> EURPersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen aus KÜNSTLERISCHER TätigkeitBildende KunstDarstellendeKunstFilm Literatur Musik1. Terzilgrenze 1.850 4.728 4.553 1.024 2.181Median 3.525 8.416 8.152 2.588 4.6822. Terzilgrenze 6.451 12.746 17.083 5.085 9.194Mittelwert 6.372 11.328 16.758 4.998 9.851Anzahl 709 334 93 257 249Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008206


Tabelle 100: Äquivalenze<strong>in</strong>kommen nach Spartenschwerpunkt, <strong>in</strong> EURÄQUIVALENZEINKOMMENBildende KunstDarstellendeKunstFilm Literatur Musik1. Terzilgrenze 8.171 8.658 12.625 11.122 11.621Median 11.763 12.289 17.452 13.263 14.0002. Terzilgrenze 14.615 15.063 19.469 17.625 19.572Mittelwert 13.981 14.234 18.665 15.531 17.362Anzahl 699 334 99 257 250Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 101: E<strong>in</strong>kommensarten nach Spartenschwerpunkt für Frauen <strong>und</strong> Männer,<strong>in</strong> EUR, MedianeSpartenschwerpunktBildende DarstellendeKunstKunstFilm Literatur MusikPersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt (netto)weiblich 9.488 11.369 14.318 11.667 16.167männlich 11.866 14.325 19.000 15.588 20.407Persönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit (netto)weiblich 2.697 6.788 6.750 2.853 4.700männlich 5.188 10.040 8.750 2.319 4.853Äquivalenze<strong>in</strong>kommen (netto)weiblich 11.694 11.984 17.350 12.767 14.531männlich 11.864 12.382 17.667 13.731 13.972Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 102: E<strong>in</strong>kommensarten für Altersgruppen, <strong>in</strong> EUR, MedianeAltersgruppenPersönliches E<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt(netto) – MedianPersönliches E<strong>in</strong>kommenaus künstlerischerTätigkeit(netto) – MedianÄquivalenze<strong>in</strong>kommen– Medianbis 35 Jahre 8.910 3.468 8.95835 - 45 Jahre 12.476 5.490 12.23345 - 55 Jahre 14.053 5.367 12.66655 - 65 Jahre 12.813 3.738 13.095über 65 Jahre 17.065 2.229 17.045Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 103: E<strong>in</strong>kommensarten nach Altersgruppen für Frauen <strong>und</strong> Männer, <strong>in</strong>EUR, MedianeAltersgruppebis 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre über 65 JahrePersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt (netto)weiblich 8.489 11.529 12.742 9.000 12.685männlich 9.484 13.750 15.214 16.987 22.955Persönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit (netto)weiblich 3.382 4.717 4.379 2.534 1.250männlich 3.755 6.206 6.231 4.938 3.241Äquivalenze<strong>in</strong>kommen (netto)weiblich 9.466 12.086 12.709 12.424 13.229männlich 8.654 12.270 12.689 13.808 18.167Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008207


Tabelle 104: E<strong>in</strong>kommensarten für Lebensform, <strong>in</strong> EUR, MedianeLebensformPersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt (netto) –MedianPersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommenauskünstlerischerTätigkeit (netto) –MedianÄquivalenze<strong>in</strong>kommen– MedianS<strong>in</strong>gle 11.484 4.504 12.321nichteheliche Lebensgeme<strong>in</strong>schaft 11.420 4.883 11.610traditionelle Ehe 15.843 4.307 14.000sonstige Lebensformen 10.089 4.662 9.000Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 105: E<strong>in</strong>kommensarten nach Lebensform für Frauen <strong>und</strong> Männer, <strong>in</strong>EUR, MedianeLebensformS<strong>in</strong>glenichtehelichesonstigetraditionelle EheLebensgeme<strong>in</strong>schaftLebensformenPersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt (netto)weiblich 11.567 10.318 10.793 9.167männlich 11.307 12.132 20.180 10.648Persönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit (netto)weiblich 4.385 3.450 2.892 3.414männlich 4.709 5.563 5.790 5.469Äquivalenze<strong>in</strong>kommenweiblich 12.210 11.583 13.942 8.526männlich 12.456 11.553 14.109 11.319Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 106: E<strong>in</strong>kommensarten für Grad <strong>der</strong> Etablierung, <strong>in</strong> EUR, MedianeEtablierungPersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt (netto)– MedianPersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommenaus künstlerischerTätigkeit (netto) –MedianÄquivalenze<strong>in</strong>kommen– Mediangut etabliert 21.250 14.015 17.771eher etabliert 13.218 6.453 12.432wenig etabliert 9.975 2.790 11.795nicht etabliert 9.808 817 11.597Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 107: E<strong>in</strong>kommensarten nach Grad <strong>der</strong> Etablierung für Frauen <strong>und</strong> Männer,<strong>in</strong> EUR, Medianegut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliertPersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt (netto)weiblich 15.000 11.792 9.089 10.761männlich 24.679 14.919 10.919 9.464Persönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit (netto)weiblich 10.076 5.894 2.379 808männlich 15.435 7.221 3.254 831Äquivalenze<strong>in</strong>kommenweiblich 16.846 12.220 11.744 12.000männlich 18.000 12.619 11.908 11.354Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008208


Tabelle 108: E<strong>in</strong>kommensarten für Tätigkeitstyp, <strong>in</strong> EUR, MedianeTätigkeitstypPersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt(netto) – MedianPersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommenaus künstlerischerTätigkeit(netto) –MedianÄquivalenze<strong>in</strong>kommen–MedianKerngruppe 11.586 9.456 12.227geteiltes Leben 12.426 1.509 12.430<strong>in</strong>tegriertes Leben 13.841 3.374 12.827Mischtypen 14.327 2.554 12.925Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 109: E<strong>in</strong>kommensarten für Form <strong>der</strong> Beschäftigung, künstlerische Tätigkeit,<strong>in</strong> EUR, MedianeForm <strong>der</strong> Beschäftigung – künstlerischeTätigkeitPersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt(netto) – MedianPersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommenaus künstlerischerTätigkeit(netto) –MedianÄquivalenze<strong>in</strong>kommen–Medianausschließlich selbstständig 11.563 3.735 12.182selbstständig <strong>und</strong> angestellt 15.471 8.824 13.566ausschließlich angestellt 19.643 16.324 17.500Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 110: E<strong>in</strong>kommensarten nach Form <strong>der</strong> Beschäftigung künstlerische Tätigkeitfür Frauen <strong>und</strong> Männer, <strong>in</strong> EUR, Medianeausschließlichselbstständigausschließlichangestelltselbstständig<strong>und</strong> angestelltPersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt (netto)weiblich 10.191 18.333 12.244männlich 13.056 20.357 19.224Persönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen aus künstlerischer Tätigkeit (netto)weiblich 3.138 15.500 6.700männlich 4.557 16.364 11.618Äquivalenze<strong>in</strong>kommenweiblich 11.928 17.404 12.554männlich 12.343 17.583 14.857Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 111: E<strong>in</strong>kommensarten für Lebensmittelpunkt, <strong>in</strong> EUR, MedianeLebensmittelpunktPersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt (netto) –MedianPersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommenauskünstlerischer Tätigkeit(netto) – MedianÄquivalenze<strong>in</strong>kommen– MedianDorf, ländlicher Raum 12.180 3.207 11.693Kle<strong>in</strong>stadt 14.423 3.241 13.046mittelgroße Stadt 13.929 5.024 13.041Großstadt 12.137 5.151 12.475mehrere Angaben 15.417 6.611 13.750Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008209


Tabelle 112: E<strong>in</strong>kommensarten für künstlerische Ausbildung, <strong>in</strong> EUR, Mediane<strong>Künstler</strong>ische AusbildungPersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt (netto)– MedianPersönlichesJahrese<strong>in</strong>kommenaus künstlerischerTätigkeit (netto) –MedianÄquivalenze<strong>in</strong>kommen– Medianke<strong>in</strong>e spezifische Ausbildung 12.588 2.992 12.488e<strong>in</strong>schlägige schulische Ausbildung, Lehre 10.915 3.000 11.957Privatunterricht, Privatschule 12.007 4.438 12.302Privatunterricht <strong>und</strong> schulische Ausbildung 12.143 6.071 12.083Universität, Akademie, Konservatorium 12.887 5.543 12.465Universität <strong>und</strong> schulische Ausbildung 10.000 4.274 11.571Universität <strong>und</strong> Privatunterricht 13.587 7.369 12.955Universität, Privatunterricht <strong>und</strong> schulische Ausbildung 14.167 8.750 11.994Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 113: Verfügbarkeit e<strong>in</strong>es Arbeitsraums nach persönlichem Jahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt, nettopersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt, netto; gruppiertke<strong>in</strong> eigenesE<strong>in</strong>kommenBis zu 5.000EURO5.000 bis 10.000EURO10.000 bis15.000 EURO15.000 bis25.000 EURO25.000 EURO<strong>und</strong> mehrAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilKe<strong>in</strong> eigenerArbeitsraum14 35,9% 67 25,8% 108 28,1% 74 24,7% 80 21,7% 31 10,3%verfügbarEigener Arbeitsraumverfügbar25 64,1% 191 73,5% 277 71,9% 224 74,7% 288 78,0% 268 89,3%sonstiges 2 ,8% 2 ,7% 1 ,3% 1 ,3%Gesamt 39 100,0% 260 100,0% 385 100,0% 300 100,0% 369 100,0% 300 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 197Tabelle 114: Situation, wenn Arbeitsraum/-räume vorhandenAnzahl AnteilEigener Arbeitsraum <strong>in</strong> Whg/Haus 942 67,1%Eigener Arbeitsraum außerhalb <strong>der</strong> Whg/Haus 263 18,7%Eigener Arbeitsraum mit and. <strong>Künstler</strong>Innen 97 6,9%Mehrere Arbeitsräume – <strong>in</strong> u. außerhalb Whg/Haus 63 4,5%Mehrere Arbeitsräume – <strong>in</strong> Whg/Haus u. mit and. <strong>Künstler</strong>Innen 30 2,1%Mehrere Arbeitsräume – außerhalb u. mit and. <strong>Künstler</strong>Innen 6 ,4%Mehrere Arbeitsräume – <strong>in</strong> u. außerhalb Whg/Haus u. mit an<strong>der</strong>en 2 ,1%Gesamt 1403 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008;Tabelle 115: Situation, wenn ke<strong>in</strong>/e Arbeitsraum/-räume vorhanden, nach SpartenschwerpunktSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilKe<strong>in</strong> eigener Arbeitsraum,wäre aber nötig98 90,7% 111 71,6% 18 72,0% 37 64,9% 35 71,4%Ke<strong>in</strong> eigener Arbeitsraum,ist auch nicht nötig10 9,3% 44 28,4% 7 28,0% 20 35,1% 14 28,6%Gesamt 108 100,0% 155 100,0% 25 100,0% 57 100,0% 49 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 394210


Tabelle 116: E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die gesetzliche Pflichtversicherung <strong>in</strong> Krankenversicherungnach Geschlecht, unter 60 bzw. 65 JahreGeschlechtweiblich männlich GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilzutreffend 515 77,8% 716 86,4% 1231 82,6%nicht zutreffend 147 22,2% 113 13,6% 260 17,4%Gesamt 662 100,0% 829 100,0% 1491 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.517, k.A. n = 26Tabelle 117: Status <strong>in</strong> <strong>der</strong> Krankenversicherung bei ke<strong>in</strong>er gesetzlichen Pflichtversicherung,unter 60 bzw. 65 Jahre, nach Geschlecht, MehrfachantwortenGeschlechtWeiblich männlich GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilKV – Opt<strong>in</strong>g-<strong>in</strong> 38 25,9% 26 23,0% 64 24,6%KV – freiwillige Selbstversicherung 21 14,3% 23 20,4% 44 16,9%KV – private Versicherung 15 10,2% 11 9,7% 26 10,0%KV – Mitversicherung 78 53,1% 42 37,2% 120 46,2%KV – ke<strong>in</strong>e Versicherung 5 3,4% 9 8,0% 14 5,4%KV – weiß nicht 6 5,3% 6 2,3%Gesamt 147 100,0% 113 100,0% 260 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 118: Durchgängigkeit <strong>der</strong> KrankenversicherungAnzahl Anteildurchgängige Versicherung 1517 84,2%Lücken <strong>in</strong> Versicherung 264 14,7%ke<strong>in</strong>e Versicherung 6 ,3%weiß nicht 14 ,8%Gesamt 1801 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 49Tabelle 119: Durchgängigkeit <strong>der</strong> UnfallversicherungAnzahl Anteildurchgängige Versicherung 1118 69,8%Lücken <strong>in</strong> Versicherung 305 19,1%ke<strong>in</strong>e Versicherung 78 4,9%weiß nicht 100 6,2%Gesamt 1601 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 249Tabelle 120: Durchgängigkeit <strong>der</strong> PensionsversicherungAnzahl Anteildurchgängige Versicherung 1003 60,2%Lücken <strong>in</strong> Versicherung 499 30,0%ke<strong>in</strong>e Versicherung 118 7,1%weiß nicht 46 2,8%Gesamt 1666 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 184211


Tabelle 121: Durchgängigkeit <strong>der</strong> Krankenversicherung nach AltersgruppenAltersgruppenunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre 65 Jahre <strong>und</strong> älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteildurchgängigeVersicherung238 75,1% 383 82,2% 420 86,4% 243 87,7% 137 93,8%Lücken <strong>in</strong> Versicherung71 22,4% 79 17,0% 65 13,4% 31 11,2% 6 4,1%ke<strong>in</strong>e Versicherung 1 ,3% 2 ,4% 1 ,4% 2 1,4%weiß nicht 7 2,2% 2 ,4% 1 ,2% 2 ,7% 1 ,7%Gesamt 317 100,0% 466 100,0% 486 100,0% 277 100,0% 146 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 41Tabelle 122: Durchgängigkeit <strong>der</strong> Unfallversicherung nach AltersgruppenAltersgruppenunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre 65 Jahre <strong>und</strong> älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteildurchgängigeVersicherung181 60,1% 299 67,6% 314 71,2% 171 74,7% 92 87,6%Lücken <strong>in</strong> Versicherung73 24,3% 95 21,5% 83 18,8% 40 17,5% 2 1,9%ke<strong>in</strong>e Versicherung 16 5,3% 17 3,8% 25 5,7% 8 3,5% 7 6,7%weiß nicht 31 10,3% 31 7,0% 19 4,3% 10 4,4% 4 3,8%Gesamt 301 100,0% 442 100,0% 441 100,0% 229 100,0% 105 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 215Tabelle 123: Durchgängigkeit <strong>der</strong> Pensionsversicherung nach AltersgruppenAltersgruppenunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre 65 Jahre <strong>und</strong> älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteildurchgängigeVersicherung127 43,5% 258 58,4% 273 60,0% 166 65,9% 111 85,4%Lücken <strong>in</strong> Versicherung95 32,5% 152 34,4% 148 32,5% 72 28,6% 10 7,7%ke<strong>in</strong>e Versicherung 50 17,1% 23 5,2% 26 5,7% 9 3,6% 6 4,6%weiß nicht 20 6,8% 9 2,0% 8 1,8% 5 2,0% 3 2,3%Gesamt 292 100,0% 442 100,0% 455 100,0% 252 100,0% 130 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 162Tabelle 124: Arbeitslosenversicherung ke<strong>in</strong> Problem nach Grad <strong>der</strong> EtablierungGrad <strong>der</strong> Etablierunggut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliertAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilzutreffend 121 37,9% 147 22,7% 164 24,3% 50 31,3%nicht zutreffend 198 62,1% 502 77,3% 511 75,7% 110 68,8%Gesamt 319 100,0% 649 100,0% 675 100,0% 160 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.803212


Tabelle 125: Arbeitslosenversicherung ke<strong>in</strong> Problem nach persönlichem Jahrese<strong>in</strong>kommen<strong>in</strong>sgesamt, nettopersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt, netto; gruppiertke<strong>in</strong> eigenesE<strong>in</strong>kommenBis zu 5.000EURO5.000 bis 10.000EURO10.000 bis15.000 EURO15.000 bis25.000 EURO25.000 EURO<strong>und</strong> mehrAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilnichtzutreffend29 74,4% 224 84,5% 337 86,0% 243 80,5% 219 58,1% 150 49,7%zutreffend 10 25,6% 41 15,5% 55 14,0% 59 19,5% 158 41,9% 152 50,3%Gesamt 39 100,0% 265 100,0% 392 100,0% 302 100,0% 377 100,0% 302 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.679, k.A. n = 2Tabelle 126: Themen bezüglich <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung nach Altersgruppen,MehrfachantwortenAltersgruppenunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre65 Jahre <strong>und</strong>älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilSelbstständige/r – ke<strong>in</strong>eIntegration <strong>in</strong> ALVG203 71,5% 242 58,0% 264 61,3% 112 49,1% 25 30,9%Erreichen gefor<strong>der</strong>terM<strong>in</strong>destbeschäftigungsdauer92 32,4% 60 14,4% 53 12,3% 23 10,1% 1 1,2%Parallele, zeitlich sichüberschneidende Tätigkeitenüber Ger<strong>in</strong>gfügigkeitsgrenze80 28,2% 85 20,4% 45 10,4% 16 7,0% 4 4,9%Sonstiges 20 7,0% 34 8,2% 31 7,2% 11 4,8% 1 1,2%ALVG ke<strong>in</strong> Problem 47 16,5% 119 28,5% 139 32,3% 101 44,3% 55 67,9%Gesamt 284 100,0% 417 100,0% 431 100,0% 228 100,0% 81 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.763, k.A. n = 292Tabelle 127: Zuschüsse aus dem <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds <strong>in</strong>den Jahren 2001 <strong>und</strong> 2004, nach Kurien2001 2004Anzahl Anteil Anzahl AnteilKurie für Bildende Kunst 3327 74,4% 3332 67,6%Kurie für Musik 649 14,5% 854 17,3%Kurie für Darstellende Kunst 334 7,5% 433 8,8%Kurie für Literatur 91 2,0% 116 2,4%Allgeme<strong>in</strong>e Kurie 42 0,9% 127 2,6%Mehrfach 22 0,5% 56 1,1%Ke<strong>in</strong>e 5 0,1% 11 0,2%Gesamt 4470 100,0% 4929 100,0%Quelle: Son<strong>der</strong>auswertung des <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds, eig. BerechnungenTabelle 128: E<strong>in</strong>reichungsquote <strong>Künstler</strong>Innen-Sozialversicherungsfonds, nachEtablierungGrad <strong>der</strong> Etablierunggut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliertAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilAnsuchen gestellt 58 34,7% 164 36,1% 141 31,1% 13 14,4%ke<strong>in</strong>(-e) Ansuchen gestellt 109 65,3% 290 63,9% 312 68,9% 77 85,6%Gesamt 167 100,0% 454 100,0% 453 100,0% 90 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.164 (<strong>in</strong> Kontakt mit För<strong>der</strong>landschaft, vgl. 74)213


Tabelle 129: Kontakt zur För<strong>der</strong>landschaft (alle För<strong>der</strong>systeme)Anzahl Anteilbislang ke<strong>in</strong> Ansuchen / Erhalt 493 29,2%För<strong>der</strong>ung(-en) angesucht / erhalten 1195 70,8%Gesamt 1688 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 162Tabelle 130: Erhalt von För<strong>der</strong>ungen (alle För<strong>der</strong>systeme)Anzahl AnteilFör<strong>der</strong>ung(-en) erhalten 1065 89,1%Angesucht, aber ke<strong>in</strong>e För<strong>der</strong>ung(-en) erhalten 130 10,9%Gesamt 1195 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.195 (<strong>in</strong> Kontakt mit För<strong>der</strong>landschaft)Tabelle 131: Erfolgsquote För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>esAnzahl Anteilerfolgreiche För<strong>der</strong>e<strong>in</strong>werbung 523 67,7%Ansuchen ohne Erhalt von För<strong>der</strong>ung 250 32,3%Gesamt 773 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 773 (<strong>in</strong> Kontakt mit För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es)Tabelle 132: Erfolgsquote För<strong>der</strong>ungen Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>denAnzahl Anteilerfolgreiche För<strong>der</strong>e<strong>in</strong>werbung 668 82,9%Ansuchen ohne Erhalt von För<strong>der</strong>ung 138 17,1%Gesamt 806 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 806 (<strong>in</strong> Kontakt mit För<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den)Tabelle 133: Erfolgsquote För<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den, nach Erhaltvon För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>esErfolgsquote För<strong>der</strong>ungen Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>denerfolgreiche För<strong>der</strong>e<strong>in</strong>werbungAnsuchen ohne Erhaltvon För<strong>der</strong>ungAnzahl Anteil Anzahl Anteilerfolgreiche För<strong>der</strong>e<strong>in</strong>werbung 392 76,4% 27 26,0%Ansuchen ohne Erhalt von För<strong>der</strong>ung 121 23,6% 77 74,0%Gesamt 513 100,0% 104 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 617 (<strong>in</strong> Kontakt mit beiden Systemen)Tabelle 134: Erfolgsquote För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es, nach Erhalt von För<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>denErfolgsquote För<strong>der</strong>ungen Bun<strong>der</strong>folgreiche För<strong>der</strong>e<strong>in</strong>werbungAnsuchen ohne Erhaltvon För<strong>der</strong>ungAnzahl Anteil Anzahl Anteilerfolgreiche För<strong>der</strong>e<strong>in</strong>werbung 392 93,6% 121 61,1%Ansuchen ohne Erhalt von För<strong>der</strong>ung 27 6,4% 77 38,9%Gesamt 419 100,0% 198 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 617 (<strong>in</strong> Kontakt mit beiden Systemen)214


Tabelle 135: E<strong>in</strong>reichungsquote För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es, nach SpartenschwerpunktSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilAnsuchengestellt339 64,9% 117 54,4% 40 69,0% 173 80,1% 83 54,2%ke<strong>in</strong>(-e) Ansuchengestellt183 35,1% 98 45,6% 18 31,0% 43 19,9% 70 45,8%Gesamt 522 100,0% 215 100,0% 58 100,0% 216 100,0% 153 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.164 (<strong>in</strong> Kontakt mit För<strong>der</strong>landschaft)Tabelle 136: Erfolgsquote För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es, nach SpartenschwerpunktSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilerfolgreicheFör<strong>der</strong>e<strong>in</strong>werbung217 64,0% 64 54,7% 28 70,0% 140 80,9% 58 69,9%Ansuchenohne Erhaltvon För<strong>der</strong>ung122 36,0% 53 45,3% 12 30,0% 33 19,1% 25 30,1%Gesamt 339 100,0% 117 100,0% 40 100,0% 173 100,0% 83 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 752 (<strong>in</strong> Kontakt mit För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es)Tabelle 137: E<strong>in</strong>reichungsquote För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es nach RegionRegionOstösterreich Südösterreich WestösterreichAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilAnsuchen gestellt 473 64,5% 79 61,2% 160 65,6%ke<strong>in</strong>(-e) Ansuchen gestellt 260 35,5% 50 38,8% 84 34,4%Gesamt 733 100,0% 129 100,0% 244 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.106 (<strong>in</strong> Kontakt mit För<strong>der</strong>landschaft)Tabelle 138: Erfolgsquote För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es nach RegionRegionOstösterreich Südösterreich WestösterreichAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilerfolgreiche För<strong>der</strong>e<strong>in</strong>werbung 332 70,2% 50 63,3% 101 63,1%Ansuchen ohne Erhalt von För<strong>der</strong>ung 141 29,8% 29 36,7% 59 36,9%Gesamt 473 100,0% 79 100,0% 160 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 712 (<strong>in</strong> Kontakt mit För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es)Tabelle 139: Erfolgsquote För<strong>der</strong>ungen Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den nach RegionRegionOstösterreich Südösterreich WestösterreichAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteilerfolgreiche För<strong>der</strong>e<strong>in</strong>werbung 369 81,1% 82 83,7% 170 86,3%Ansuchen ohne Erhalt von För<strong>der</strong>ung 86 18,9% 16 16,3% 27 13,7%Gesamt 455 100,0% 98 100,0% 197 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 750 (<strong>in</strong> Kontakt mit För<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den)215


Tabelle 140: Veröffentlichungsformen im Bereich Bildende Kunst nach Tätigkeitstyp,bei Aktivität <strong>in</strong> Sparte Bildende Kunst, MehrfachantwortenTätigkeitstypKerngruppe geteiltes Leben <strong>in</strong>tegriertes Leben MischtypenAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilE<strong>in</strong>zelausstellungen 292 83,0% 146 77,2% 136 73,5% 40 58,0%Projekte 165 46,9% 72 38,1% 118 63,8% 42 60,9%Gruppenausstellungen 260 73,9% 149 78,8% 153 82,7% 41 59,4%Pr<strong>in</strong>tpublikationen 167 47,4% 65 34,4% 89 48,1% 32 46,4%Sonstiges 59 16,8% 29 15,3% 23 12,4% 16 23,2%Gesamt 352 100,0% 189 100,0% 185 100,0% 69 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 881, k.A. n = 86Tabelle 141: Veröffentlichungsformen im Bereich Musik nach Tätigkeitstyp, beiAktivität <strong>in</strong> Sparte Musik, MehrfachantwortenTätigkeitstypKerngruppe geteiltes Leben <strong>in</strong>tegriertes Leben MischtypenAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilKonzerte (Live-Präsentationen)113 97,4% 50 94,3% 111 96,5% 30 93,8%Druck im Musikverlag 9 7,8% 4 7,5% 14 12,2% 4 12,5%Studioproduktionen 85 73,3% 29 54,7% 88 76,5% 20 62,5%Sonstiges 15 12,9% 6 11,3% 8 7,0% 3 9,4%Gesamt 116 100,0% 53 100,0% 115 100,0% 32 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 352, k.A. n = 36Tabelle 142: Veröffentlichungsformen im Bereich Film nach Grad <strong>der</strong> Etablierung,bei Aktivität <strong>in</strong> Sparte Film, MehrfachantwortenGrad <strong>der</strong> Etablierunggut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliertAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilFilme im K<strong>in</strong>o 39 69,6% 41 41,4% 30 35,7% 8 50,0%Filme auf Festivals 27 48,2% 60 60,6% 48 57,1% 10 62,5%Filme im TV 46 82,1% 68 68,7% 34 40,5% 7 43,8%Sonstiges 7 12,5% 25 25,3% 19 22,6% 2 12,5%Gesamt 56 100,0% 99 100,0% 84 100,0% 16 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 366, k.A. n = 111Tabelle 143: Veröffentlichungsformen im Bereich Literatur nach Grad <strong>der</strong> Etablierung,bei Aktivität <strong>in</strong> Sparte Literatur, MehrfachantwortenGrad <strong>der</strong> Etablierunggut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliertAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilTexte als selbstständigePublikation36 67,9% 99 69,2% 113 65,7% 25 52,1%Texte auf Bühne, als Film etc. 17 32,1% 54 37,8% 37 21,5% 4 8,3%Texte <strong>in</strong> Anthologien 25 47,2% 74 51,7% 96 55,8% 25 52,1%Texte im Hörfunk 18 34,0% 52 36,4% 61 35,5% 5 10,4%Texte <strong>in</strong> Literaturzeitschriften 21 39,6% 63 44,1% 88 51,2% 17 35,4%Lesungen 36 67,9% 110 76,9% 137 79,7% 32 66,7%Sonstiges 9 17,0% 19 13,3% 22 12,8% 8 16,7%Gesamt 53 100,0% 143 100,0% 172 100,0% 48 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 489, k.A. n = 73216


Tabelle 144: Mittlere Bewertungen <strong>der</strong> NachfragefaktorenMittelwert AnzahlQualität <strong>der</strong> künstlerischen Arbeit 1,33 1808Innovationskraft <strong>der</strong> künstlerischen Arbeit 1,77 1706aktive Öffentlichkeitsarbeit, Market<strong>in</strong>g 1,57 1742Präsenz des künstlerischen Schaffens im Internet 2,25 1718Beteiligung an Wettbewerben, Ausschreibungen 2,51 1684Pflege von <strong>in</strong>formellen Netzwerken 1,87 1676hohe Anzahl öffentlicher Präsentationen des künstlerischen Schaffens 1,69 1725Teilnahme an formellen Netzwerken 2,31 1591Kontakte zu VermittlerInnen 1,55 1730Kontakte zu SammlerInnen <strong>und</strong> SponsorInnen 2,03 1632Betreuung durch Agentur, KunstmanagerIn 2,33 1630Präsenz am <strong>in</strong>ternationalen Markt 2,01 1664Arbeitsmittelpunkt im urbanen Raum 2,28 1624Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 145: Mittlere Bewertungen <strong>der</strong> Nachfragefaktoren nach SpartenschwerpunktSpartenschwerpunktDarstellendeBildendeKunstKunstFilm Literatur MusikQualität <strong>der</strong> künstlerischen ArbeitMittelwert 1,28 1,27 1,48 1,47 1,33Anzahl 765 359 105 270 258Innovationskraft <strong>der</strong> künstlerischen ArbeitMittelwert 1,66 1,77 1,98 1,89 1,92Anzahl 717 347 101 240 252aktive Öffentlichkeitsarbeit, Market<strong>in</strong>gMittelwert 1,56 1,56 1,81 1,56 1,54Anzahl 733 350 102 253 257Präsenz des künstl. Schaffens im InternetMittelwert 2,22 2,31 2,29 2,37 2,21Anzahl 723 345 103 244 256Beteiligung an Wettbewerben,Mittelwert 2,33 2,72 2,72 2,27 2,91Ausschreibungen Anzahl 717 329 95 247 253Pflege von <strong>in</strong>formellen NetzwerkenMittelwert 1,89 1,80 1,78 1,96 1,90Anzahl 688 337 101 252 251hohe Anzahl öffentl. Präsentationen des Mittelwert 1,65 1,73 1,89 1,70 1,66künstl. Schaffens Anzahl 718 347 102 254 256Teilnahme an formellen NetzwerkenMittelwert 2,26 2,38 2,20 2,26 2,49Anzahl 645 320 97 246 242Kontakte zu VermittlerInnenMittelwert 1,55 1,47 1,77 1,65 1,50Anzahl 727 345 99 252 260Kontakte zu SammlerInnen <strong>und</strong> SponsorInnenMittelwert 1,53 2,48 2,64 2,56 2,26Anzahl 726 312 89 218 242Betreuung durch Agentur, KunstmanagerInMittelwert 2,20 2,30 2,67 2,73 2,35Anzahl 682 334 96 223 249Präsenz am <strong>in</strong>ternationalen MarktMittelwert 1,79 2,37 1,88 2,18 2,04Anzahl 697 337 99 233 253Arbeitsmittelpunkt im urbanen RaumMittelwert 2,26 2,08 2,16 2,56 2,48Anzahl 679 334 94 230 244Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008, n = 1.798217


Tabelle 146: Altersgruppen nach durchschnittlicher Bewertung <strong>der</strong> Nachfragefaktoren‚Pflege <strong>in</strong>formeller Netzwerke’ <strong>und</strong> ‚Kontakte zu SammlerInnen,SponsorInnen’Nachfragefaktor Kontakte zuNachfragefaktor Pflege von<strong>in</strong>formellen NetzwerkenSammlerInnen <strong>und</strong> SponsorInnenMittelwert Anzahl Mittelwert Anzahlunter 35 Jahre 1,62 312 2,12 30435 - 45 Jahre 1,76 457 2,12 44145 - 55 Jahre 1,93 461 2,04 44255 - 65 Jahre 1,98 251 1,87 23965 Jahre <strong>und</strong> älter 2,39 106 1,85 110Gesamt 1,86 1587 2,04 1536Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733; Pflege <strong>in</strong>formeller Netzwerke k.A. n =146; Kontakte zu SammlerInnen <strong>und</strong> SponsorInnen k.A. n = 197Tabelle 147: Mittlere Bewertungen <strong>der</strong> Nachfragefaktoren nach GeschlechtQualität <strong>der</strong> künstlerischen ArbeitInnovationskraft <strong>der</strong> künstlerischen Arbeitaktive Öffentlichkeitsarbeit, Market<strong>in</strong>gPräsenz des künstlerischen Schaffens im InternetBeteiligung an Wettbewerben, AusschreibungenPflege von <strong>in</strong>formellen Netzwerkenhohe Anzahl öffentlicher Präsentationen des künstlerischen SchaffensTeilnahme an formellen NetzwerkenKontakte zu VermittlerInnenKontakte zu SammlerInnen <strong>und</strong> SponsorInnenBetreuung durch Agentur, KunstmanagerInPräsenz am <strong>in</strong>ternationalen MarktArbeitsmittelpunkt im urbanen RaumGeschlechtweiblich männlichMittelwert 1,32 1,33Anzahl 791 929Mittelwert 1,70 1,82Anzahl 744 885Mittelwert 1,49 1,62Anzahl 760 901Mittelwert 2,16 2,31Anzahl 745 896Mittelwert 2,37 2,63Anzahl 731 879Mittelwert 1,75 1,96Anzahl 720 882Mittelwert 1,60 1,77Anzahl 752 895Mittelwert 2,16 2,43Anzahl 689 833Mittelwert 1,44 1,62Anzahl 752 898Mittelwert 1,91 2,13Anzahl 705 849Mittelwert 2,26 2,38Anzahl 702 857Mittelwert 1,94 2,05Anzahl 728 861Mittelwert 2,17 2,39Anzahl 708 846Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.760218


Tabelle 148: Mittlere Bewertungen <strong>der</strong> Nachfragefaktoren nach Grad <strong>der</strong> EtablierungGrad <strong>der</strong> Etablierunggut etablierteherwenig nichtetabliert etabliert etabliertQualität <strong>der</strong> künstlerischen ArbeitMittelwert 1,15 1,28 1,42 1,49Anzahl 311 636 660 157Innovationskraft <strong>der</strong> künstlerischen ArbeitMittelwert 1,76 1,72 1,81 1,87Anzahl 292 605 624 147aktive Öffentlichkeitsarbeit, Market<strong>in</strong>gMittelwert 1,70 1,55 1,54 1,49Anzahl 296 612 639 152Präsenz des künstlerischen Schaffens im Mittelwert 2,35 2,26 2,21 2,16Internet Anzahl 294 608 628 149Beteiligung an Wettbewerben, Aus-Mittelwert 2,84 2,58 2,35 2,26schreibungen Anzahl 279 596 623 147Pflege von <strong>in</strong>formellen NetzwerkenMittelwert 2,06 1,87 1,81 1,75Anzahl 282 595 617 142hohe Anzahl öffentl. Präsentationen des Mittelwert 1,76 1,73 1,64 1,62künstl. Schaffens Anzahl 295 613 633 146Teilnahme an formellen NetzwerkenMittelwert 2,60 2,31 2,21 2,15Anzahl 268 574 581 135Kontakte zu VermittlerInnenMittelwert 1,72 1,54 1,50 1,44Anzahl 294 610 632 153Kontakte zu SammlerInnen <strong>und</strong>Mittelwert 2,38 2,12 1,88 1,75SponsorInnen Anzahl 269 569 608 146Betreuung durch Agentur, KunstmanagerInMittelwert 2,49 2,44 2,21 2,17Anzahl 278 577 597 143Präsenz am <strong>in</strong>ternationalen MarktMittelwert 2,06 2,02 1,96 2,03Anzahl 285 592 608 142Arbeitsmittelpunkt im urbanen RaumMittelwert 2,24 2,26 2,28 2,50Anzahl 276 575 598 136Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.803Tabelle 149: Tätigkeitstyp nach durchschnittlicher Bewertung <strong>der</strong> Nachfragefaktoren‚Beteiligung an Wettbewerben’ <strong>und</strong> ‚Teilnahme an <strong>in</strong>formellenNetzwerken’Nachfragefaktor Beteiligung an Wettbewerben,AusschreibungenNachfragefaktor Teilnahme anformellen NetzwerkenMittelwert Anzahl Mittelwert AnzahlKerngruppe 2,64 683 2,44 639geteiltes Leben 2,27 335 2,16 326<strong>in</strong>tegriertes Leben 2,51 385 2,24 362Mischtypen 2,57 159 2,24 154Gesamt 2,52 1562 2,31 1481Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.692, Beteiligung an Wettbewerben k.A. n =130; Pflege <strong>in</strong>formeller Netzwerke k.A. n = 211Tabelle 150: Zusammenarbeit mit VermarkterIn nach SpartenschwerpunktSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteillängerfristige stabileZusammenarbeit103 14,2% 53 15,3% 19 18,8% 59 22,0% 44 17,3%kurzfristige loseZusammenarbeit189 26,0% 69 19,9% 13 12,9% 59 22,0% 45 17,7%ke<strong>in</strong>/e VermarkterIn 434 59,8% 224 64,7% 69 68,3% 150 56,0% 165 65,0%Gesamt 726 100,0% 346 100,0% 101 100,0% 268 100,0% 254 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n 1.798, k.A. n = 103219


Tabelle 151: Mobilitätserfahrungen nach Spartenschwerpunkt, MehrfachantwortenSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur Musik GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilAbsolvierungAusbildung232 31,2% 157 44,4% 43 43,4% 59 21,9% 90 34,9% 581 33,7%Zusammenarbeitmit <strong>Künstler</strong>Innen,AuftraggeberInnen, 459 61,7% 249 70,3% 77 77,8% 149 55,4% 194 75,2% 1128 65,4%Veranstaltersgruppen/-Innenlängere Zeit imAusland gelebt <strong>und</strong> 231 31,0% 158 44,6% 53 53,5% 86 32,0% 72 27,9% 600 34,8%gearbeitetSonstiges 38 5,1% 13 3,7% 5 5,1% 22 8,2% 9 3,5% 87 5,0%ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationalenErfahrungen201 27,0% 63 17,8% 8 8,1% 82 30,5% 48 18,6% 402 23,3%Gesamt 744 100,0% 354 100,0% 99 100,0% 269 100,0% 258 100,0% 1724 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 74Tabelle 152: Vorhandense<strong>in</strong> von Mobilitätserfahrung, nach Elternschaft; GeschlechtweiblichElternschaftke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<strong>in</strong>ternationale Mobilitätserfahrungen 295 81,7% 284 72,1% 579 76,7%ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationalen Mobilitätserfahrungen 66 18,3% 110 27,9% 176 23,3%Gesamt 361 100,0% 394 100,0% 755 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 785, k.A. n = 30Tabelle 153: Vorhandense<strong>in</strong> von Mobilitätserfahrungen, nach Elternschaft; GeschlechtmännlichElternschaftke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<strong>in</strong>ternationale Mobilitätserfahrungen 292 81,3% 411 77,0% 703 78,7%ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationalen Mobilitätserfahrungen 67 18,7% 123 23,0% 190 21,3%Gesamt 359 100,0% 534 100,0% 893 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 925, k.A. n = 32Tabelle 154: Mobilitätse<strong>in</strong>schränkungen nach Grad <strong>der</strong> EtablierungGrad <strong>der</strong> Etablierunggut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliert GesamtAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilMobilitätsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse vorhanden 142 45,7% 404 64,1% 465 70,7% 107 69,0% 1118 63,7%Mobilitätsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse ohne gen.E<strong>in</strong>schränkung <strong>der</strong> Mobilität50 16,1% 69 11,0% 50 7,6% 4 2,6% 173 9,9%Mobilitätsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse, aberMobilität ke<strong>in</strong>e Bedeutung22 7,1% 43 6,8% 63 9,6% 19 12,3% 147 8,4%ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schränkung <strong>der</strong> Mobilitätwahrgenommen70 22,5% 79 12,5% 54 8,2% 7 4,5% 210 12,0%Mobilität hat ke<strong>in</strong>e Bedeutung 27 8,7% 35 5,6% 26 4,0% 18 11,6% 106 6,0%Gesamt 311 100,0% 630 100,0% 658 100,0% 155 100,0% 1754 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.803, k.A. n = 49220


Tabelle 155: Mobilitätsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse nach Altersgruppen, MehrfachantwortenAltersgruppenunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre65 Jahre <strong>und</strong>älterGesamtAnzahlAnteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilMangelnde Sprachkenntnisse53 18,9% 90 22,3% 88 22,4% 57 26,6% 39 40,2% 327 23,6%Fehlende f<strong>in</strong>anzielleRessourcen232 82,9% 335 83,1% 317 80,7% 165 77,1% 69 71,1% 1118 80,6%Betreuungspflichten 51 18,2% 156 38,7% 162 41,2% 64 29,9% 29 29,9% 462 33,3%Verlust vonNetzwerken100 35,7% 93 23,1% 97 24,7% 49 22,9% 14 14,4% 353 25,5%Steuer- <strong>und</strong> sozialrechtlicheFragen78 27,9% 106 26,3% 84 21,4% 34 15,9% 11 11,3% 313 22,6%Sonstiges 35 12,5% 45 11,2% 45 11,5% 21 9,8% 6 6,2% 152 11,0%Gesamt 280 100,0% 403 100,0% 393 100,0% 214 100,0% 97 100,0% 1387 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 346Tabelle 156: Sonstige Mobilitätsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisseAnzahl Anteilorganisatorischer Aufwand 5 3,2%berufliche Verpflichtungen 49 31,0%Geb<strong>und</strong>enheit an deutsche Sprache 6 3,8%Arbeitsgenehmigungen, Visa 5 3,2%Familie, private Beziehungen 18 11,4%ges<strong>und</strong>heitliche Gründe 6 3,8%hohe Fixkosten 5 3,2%ke<strong>in</strong> Interesse 4 2,5%Altersgruppen 6 3,8%ke<strong>in</strong>e Angebote 3 1,9%mangelnde Zeitressourcen 11 7,0%mangelnde <strong>in</strong>ternationale Netzwerke 18 11,4%mangelnde För<strong>der</strong>ung 2 1,3%Sonstiges 20 12,7%Gesamt 158 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 157: Spartenschwerpunkt nach durchschnittlicher Anzahl von MitgliedschaftenAnzahl MitgliedschaftenMittelwert AnzahlBildende Kunst 2,02 677Darstellende Kunst 2,06 279Film 2,44 93Literatur 3,04 262Musik 2,63 218Gesamt 2,32 1529Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 269Tabelle 158: Mitgliedschaft <strong>in</strong> InstitutionenAnzahl AnteilInteressens- <strong>und</strong> Berufsvertretungen, Kunstvere<strong>in</strong>en 1275 81,1%Verwertungsgesellschaften 797 50,7%Gewerkschaft 284 18,1%Wirtschaftskammer 163 10,4%Sonstiges 57 3,6%Gesamt 1573 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.850, k.A. n = 277221


Tabelle 159: Mitgliedschaft <strong>in</strong> Institutionen nach Spartenschwerpunkt, MehrfachantwortenSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilInteressens- <strong>und</strong> Berufsvertretungen,Kunstvere<strong>in</strong>e552 81,5% 230 82,4% 79 84,9% 235 89,7% 141 64,7%Verwertungsgesellschaften 317 46,8% 76 27,2% 60 64,5% 170 64,9% 152 69,7%Gewerkschaft 83 12,3% 79 28,3% 13 14,0% 44 16,8% 55 25,2%Wirtschaftskammer 75 11,1% 23 8,2% 18 19,4% 22 8,4% 20 9,2%Sonstiges 26 3,8% 11 3,9% 4 4,3% 7 2,7% 6 2,8%Gesamt 677 100,0% 279 100,0% 93 100,0% 262 100,0% 218 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 269Tabelle 160: Altersgruppen nach durchschnittlicher Anzahl von MitgliedschaftenAnzahl MitgliedschaftenMittelwert Anzahlunter 35 Jahre 1,95 22635 - 45 Jahre 2,15 40845 - 55 Jahre 2,57 43955 - 65 Jahre 2,55 26065 Jahre <strong>und</strong> älter 2,20 138Gesamt 2,32 1471Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 262Tabelle 161: Mitgliedschaft <strong>in</strong> Institutionen nach Altersgruppen, MehrfachantwortenAltersgruppenunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre65 Jahre <strong>und</strong>älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilInteressens- <strong>und</strong> Berufsvertretungen,Kunstvere<strong>in</strong>e177 78,3% 313 76,7% 376 85,6% 216 83,1% 112 81,2%Verwertungsgesellschaften 79 35,0% 185 45,3% 249 56,7% 154 59,2% 65 47,1%Gewerkschaft 28 12,4% 68 16,7% 82 18,7% 58 22,3% 25 18,1%Wirtschaftskammer 18 8,0% 55 13,5% 50 11,4% 24 9,2% 9 6,5%Sonstiges 12 5,3% 15 3,7% 21 4,8% 6 2,3% 1 ,7%Gesamt 226 100,0% 408 100,0% 439 100,0% 260 100,0% 138 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 262Tabelle 162: Mitgliedschaft <strong>in</strong> Institutionen nach Grad <strong>der</strong> Etablierung, MehrfachantwortenGrad <strong>der</strong> Etablierunggut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliertAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilInteressens- <strong>und</strong> Berufsvertretungen,Kunstvere<strong>in</strong>e197 71,9% 485 85,4% 470 83,0% 88 71,0%Verwertungsgesellschaften 137 50,0% 302 53,2% 283 50,0% 55 44,4%Gewerkschaft 83 30,3% 90 15,8% 83 14,7% 23 18,5%Wirtschaftskammer 34 12,4% 53 9,3% 56 9,9% 15 12,1%Sonstiges 9 3,3% 22 3,9% 20 3,5% 6 4,8%Gesamt 274 100,0% 568 100,0% 566 100,0% 124 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.803, k.A. n = 271222


Tabelle 163: Gesamtbelastung nach GeschlechtGeschlechtweiblichmännlichAnzahl Anteil Anzahl AnteilNiedrige Belastung 113 21,0% 208 30,0%Mittlere Belastung 256 47,6% 345 49,7%Hohe Belastung 169 31,4% 141 20,3%Gesamt 538 100,0% 694 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.760, n k.A./Ausschluß wegen unvollständigerAngaben = 528Tabelle 164: Gesamtbelastung nach LebensformLebensformS<strong>in</strong>glenichtehelicheLebensgeme<strong>in</strong>schaft traditionelle EhesonstigeLebensformenAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilNiedrige Belastung 72 19,4% 49 24,4% 171 37,1% 34 16,0%Mittlere Belastung 194 52,3% 102 50,7% 196 42,5% 114 53,5%Hohe Belastung 105 28,3% 50 24,9% 94 20,4% 65 30,5%Gesamt 371 100,0% 201 100,0% 461 100,0% 213 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.800, n k.A./Ausschluß wegen unvollständigerAngaben = 554Tabelle 165: Gesamtbelastung nach AltersgruppenAltersgruppenunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre65 Jahre <strong>und</strong>älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilNiedrige Belastung 41 15,0% 85 22,3% 93 26,8% 64 39,8% 36 64,3%Mittlere Belastung 152 55,5% 199 52,2% 162 46,7% 62 38,5% 16 28,6%Hohe Belastung 81 29,6% 97 25,5% 92 26,5% 35 21,7% 4 7,1%Gesamt 274 100,0% 381 100,0% 347 100,0% 161 100,0% 56 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, n k.A./Ausschluß wegen unvollständigerAngaben = 514Tabelle 166: Gesamtbelastung nach Grad <strong>der</strong> EtablierungGrad <strong>der</strong> Etablierunggut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliertAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilNiedrige Belastung 107 46,9% 108 23,5% 89 19,5% 23 20,9%Mittlere Belastung 91 39,9% 242 52,7% 226 49,6% 52 47,3%Hohe Belastung 30 13,2% 109 23,7% 141 30,9% 35 31,8%Gesamt 228 100,0% 459 100,0% 456 100,0% 110 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.803, n k.A./Ausschluß wegen unvollständigerAngaben = 550Tabelle 167: Gesamtbelastung nach persönlichem Jahrese<strong>in</strong>kommenke<strong>in</strong> eigenesE<strong>in</strong>kommenPersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt, nettobis zu 5.000 5.000 bis 10.000 10.000 bis 15.000 15.000 bis 25.000EUROEUROEUROEURO25.000 EURO <strong>und</strong>mehrAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilNiedrige Belastung 7 23,3% 35 16,5% 45 15,4% 40 19,4% 92 34,7% 103 49,5%Mittlere Belastung 17 56,7% 101 47,6% 160 54,6% 113 54,9% 123 46,4% 76 36,5%Hohe Belastung 6 20,0% 76 35,8% 88 30,0% 53 25,7% 50 18,9% 29 13,9%Gesamt 30 100,0% 212 100,0% 293 100,0% 206 100,0% 265 100,0% 208 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.679, n k.A./Ausschluß wegen unvollständigerAngaben = 465223


Tabelle 168: Gesamtbelastung nach Regelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens auskünstlerischer TätigkeitRegelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens aus künstlerischer Tätigkeitregelmäßig unregelmäßig, aber gut planbar unregelmäßig, schwer planbarAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilNiedrige Belastung 81 34,9% 81 31,0% 142 19,8%Mittlere Belastung 101 43,5% 137 52,5% 360 50,3%Hohe Belastung 50 21,6% 43 16,5% 214 29,9%Gesamt 232 100,0% 261 100,0% 716 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.709, n k.A./Ausschluß wegen unvollständigerAngaben = 500Tabelle 169: Belastungsniveaus nach Themenbereich <strong>und</strong> SpartenschwerpunktBelastungsniveauBereich sozialerAbsicherungBelastungsniveauim Bereich E<strong>in</strong>kommenBelastungsniveauim Bereich BeschäftigungBelastungsniveauim Bereich Kreativität,ProduktivitätBelastungsniveauim Bereich KostenSpartenschwerpunktBildende KunstDarstellendeKunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilNiedrige Belastung 100 20,8% 43 15,2% 6 7,1% 47 25,5% 52 24,5%Mittlere Belastung 111 23,1% 66 23,3% 16 18,8% 48 26,1% 50 23,6%Hohe Belastung 269 56,0% 174 61,5% 63 74,1% 89 48,4% 110 51,9%Gesamt 480 100,0% 283 100,0% 85 100,0% 184 100,0% 212 100,0%Niedrige Belastung 99 20,6% 73 25,8% 9 10,6% 57 31,0% 80 37,7%Mittlere Belastung 98 20,4% 60 21,2% 25 29,4% 35 19,0% 55 25,9%Hohe Belastung 283 59,0% 150 53,0% 51 60,0% 92 50,0% 77 36,3%Gesamt 480 100,0% 283 100,0% 85 100,0% 184 100,0% 212 100,0%Niedrige Belastung 268 55,8% 157 55,5% 41 48,2% 114 62,0% 106 50,0%Mittlere Belastung 136 28,3% 75 26,5% 23 27,1% 37 20,1% 59 27,8%Hohe Belastung 76 15,8% 51 18,0% 21 24,7% 33 17,9% 47 22,2%Gesamt 480 100,0% 283 100,0% 85 100,0% 184 100,0% 212 100,0%Niedrige Belastung 121 25,2% 55 19,4% 24 28,2% 51 27,7% 60 28,3%Mittlere Belastung 149 31,0% 86 30,4% 26 30,6% 59 32,1% 65 30,7%Hohe Belastung 210 43,8% 142 50,2% 35 41,2% 74 40,2% 87 41,0%Gesamt 480 100,0% 283 100,0% 85 100,0% 184 100,0% 212 100,0%Niedrige Belastung 186 38,8% 171 60,4% 48 56,5% 127 69,0% 123 58,0%Mittlere Belastung 76 15,8% 46 16,3% 14 16,5% 25 13,6% 32 15,1%Hohe Belastung 218 45,4% 66 23,3% 23 27,1% 32 17,4% 57 26,9%Gesamt 480 100,0% 283 100,0% 85 100,0% 184 100,0% 212 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, n k.A./Ausschluß wegen unvollständigerAngaben = 554224


Tabelle 170: Durchschnittlicher Gesamtbelastungs<strong>in</strong>dex im Bereich sozialerAbsicherung nach ausgewählten KriterienSpartenschwerpunktGeschlechtAltersgruppenLebensformGrad <strong>der</strong> Etablierungpersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt, nettoRegelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens – künstlerische TätigkeitRegelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens – kunstnahe, -ferneTätigkeitE<strong>in</strong>kommensentwicklungDurchgängigkeit KrankenversicherungDurchgängigkeit PensionsversicherungBelastungs<strong>in</strong>dex imBereich sozialerAbsicherungMittelwert AnzahlBildende Kunst 2,85 640Darstellende Kunst 2,99 331Film 3,13 97Literatur 2,77 222Musik 2,73 240weiblich 2,95 687männlich 2,81 823unter 35 Jahre 3,04 30435 - 45 Jahre 2,96 44645 - 55 Jahre 2,93 44255 - 65 Jahre 2,69 22265 Jahre <strong>und</strong> älter 1,98 79S<strong>in</strong>gle 2,97 466nichteheliche Lebensgeme<strong>in</strong>schaft 2,92 246traditionelle Ehe 2,70 585sonstige Lebensformen 3,03 236gut etabliert 2,72 278eher etabliert 2,91 562wenig etabliert 2,92 573nicht etabliert 2,78 126ke<strong>in</strong> eigenes E<strong>in</strong>kommen 2,78 39bis zu 5.000 EURO 3,06 2655.000 bis 10.000 EURO 3,07 39210.000 bis 15.000 EURO 2,97 30215.000 bis 25.000 EURO 2,65 37725.000 EURO <strong>und</strong> mehr 2,47 304regelmäßig 2,83 285unregelmäßig, aber gut planbar 2,83 321unregelmäßig, schwer planbar 2,95 884regelmäßig 2,72 545unregelmäßig, aber gut planbar 3,01 269unregelmäßig, schwer planbar 3,14 196gleichbleibend 2,61 254steigend 2,81 416s<strong>in</strong>kend 2,95 274schwankend 3,02 558durchgängige Versicherung 2,80 1287Lücken <strong>in</strong> Versicherung 3,24 244ke<strong>in</strong>e Versicherung 3,40 5durchgängige Versicherung 2,69 844Lücken <strong>in</strong> Versicherung 3,18 462ke<strong>in</strong>e Versicherung 3,13 107Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008225


Tabelle 171: Durchschnittlicher Gesamtbelastungs<strong>in</strong>dex im Bereich E<strong>in</strong>kommennach ausgewählten KriterienSpartenschwerpunktGeschlechtAltersgruppenLebensformGrad <strong>der</strong> Etablierungpersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt, nettoRegelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens – künstlerische TätigkeitRegelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens – kunstnahe, -ferneTätigkeitE<strong>in</strong>kommensentwicklungBelastungs<strong>in</strong>dex imBereich E<strong>in</strong>kommenMittelwert AnzahlBildende Kunst 2,94 571Darstellende Kunst 2,83 313Film 3,00 91Literatur 2,75 212Musik 2,48 226weiblich 2,98 631männlich 2,68 763unter 35 Jahre 3,04 30035 - 45 Jahre 2,86 41845 - 55 Jahre 2,81 40055 - 65 Jahre 2,68 19165 Jahre <strong>und</strong> älter 2,08 71S<strong>in</strong>gle 2,98 427nichteheliche Lebensgeme<strong>in</strong>schaft 2,88 223traditionelle Ehe 2,61 537sonstige Lebensformen 2,97 232gut etabliert 2,38 251eher etabliert 2,79 523wenig etabliert 3,02 531nicht etabliert 3,06 122ke<strong>in</strong> eigenes E<strong>in</strong>kommen 3,22 39bis zu 5.000 EURO 3,22 2655.000 bis 10.000 EURO 3,06 39210.000 bis 15.000 EURO 2,94 30215.000 bis 25.000 EURO 2,53 37725.000 EURO <strong>und</strong> mehr 2,21 304regelmäßig 2,58 260unregelmäßig, aber gut planbar 2,67 293unregelmäßig, schwer planbar 2,99 825regelmäßig 2,64 506unregelmäßig, aber gut planbar 2,98 253unregelmäßig, schwer planbar 3,25 189gleichbleibend 2,58 245steigend 2,74 385s<strong>in</strong>kend 2,93 253schwankend 2,97 505Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008226


Tabelle 172: Durchschnittlicher Gesamtbelastungs<strong>in</strong>dex im Bereich Beschäftigungssituationnach ausgewählten KriterienSpartenschwerpunktGeschlechtAltersgruppenLebensformGrad <strong>der</strong> Etablierungpersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt, nettoRegelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens – künstlerische TätigkeitRegelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens – kunstnahe, -ferneTätigkeitE<strong>in</strong>kommensentwicklungBelastungs<strong>in</strong>dex imBereich BeschäftigungssituationMittelwert AnzahlBildende Kunst 2,09 565Darstellende Kunst 2,19 321Film 2,30 93Literatur 2,04 216Musik 2,19 227weiblich 2,25 635männlich 2,06 776unter 35 Jahre 2,32 29135 - 45 Jahre 2,23 43645 - 55 Jahre 2,09 39955 - 65 Jahre 1,98 19865 Jahre <strong>und</strong> älter 1,72 71S<strong>in</strong>gle 2,17 431nichteheliche Lebensgeme<strong>in</strong>schaft 2,14 222traditionelle Ehe 2,09 540sonstige Lebensformen 2,21 234gut etabliert 2,05 255eher etabliert 2,14 523wenig etabliert 2,19 532nicht etabliert 2,17 122ke<strong>in</strong> eigenes E<strong>in</strong>kommen 1,98 39bis zu 5.000 EURO 2,14 2655.000 bis 10.000 EURO 2,18 39210.000 bis 15.000 EURO 2,14 30215.000 bis 25.000 EURO 2,20 37725.000 EURO <strong>und</strong> mehr 2,08 304regelmäßig 2,17 271unregelmäßig, aber gut planbar 2,02 301unregelmäßig, schwer planbar 2,18 809regelmäßig 2,30 527unregelmäßig, aber gut planbar 2,16 261unregelmäßig, schwer planbar 2,20 192gleichbleibend 1,96 241steigend 2,17 398s<strong>in</strong>kend 2,23 254schwankend 2,17 502Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008227


Tabelle 173: Durchschnittlicher Gesamtbelastungs<strong>in</strong>dex im Bereich Kreativität,Produktivität nach ausgewählten KriterienSpartenschwerpunktGeschlechtAltersgruppenLebensformGrad <strong>der</strong> Etablierungpersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt, nettoRegelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens – künstlerische TätigkeitRegelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens – kunstnahe, -ferneTätigkeitE<strong>in</strong>kommensentwicklungBelastungs<strong>in</strong>dex imBereich Kreativität,ProduktivitätMittelwert AnzahlBildende Kunst 2,68 633Darstellende Kunst 2,80 330Film 2,63 98Literatur 2,61 226Musik 2,60 237weiblich 2,78 679männlich 2,61 827unter 35 Jahre 2,84 29735 - 45 Jahre 2,74 45145 - 55 Jahre 2,68 44255 - 65 Jahre 2,59 21765 Jahre <strong>und</strong> älter 2,22 82S<strong>in</strong>gle 2,78 460nichteheliche Lebensgeme<strong>in</strong>schaft 2,76 238traditionelle Ehe 2,54 586sonstige Lebensformen 2,77 247gut etabliert 2,38 272eher etabliert 2,66 558wenig etabliert 2,84 577nicht etabliert 2,85 125ke<strong>in</strong> eigenes E<strong>in</strong>kommen 2,59 39bis zu 5.000 EURO 2,76 2655.000 bis 10.000 EURO 2,82 39210.000 bis 15.000 EURO 2,80 30215.000 bis 25.000 EURO 2,58 37725.000 EURO <strong>und</strong> mehr 2,46 304regelmäßig 2,57 282unregelmäßig, aber gut planbar 2,57 324unregelmäßig, schwer planbar 2,79 879regelmäßig 2,68 545unregelmäßig, aber gut planbar 2,78 268unregelmäßig, schwer planbar 2,80 193gleichbleibend 2,54 259steigend 2,60 414s<strong>in</strong>kend 2,84 274schwankend 2,76 547Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008228


Tabelle 174: Durchschnittlicher Gesamtbelastungs<strong>in</strong>dex im Bereich Kostennach ausgewählten KriterienSpartenschwerpunktGeschlechtAltersgruppenLebensformGrad <strong>der</strong> Etablierungpersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt, nettoRegelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens – künstlerische TätigkeitRegelmäßigkeit des E<strong>in</strong>kommens – kunstnahe, -ferneTätigkeitE<strong>in</strong>kommensentwicklungBelastungs<strong>in</strong>dex imBereich KostenMittelwert AnzahlBildende Kunst 2,65 638Darstellende Kunst 2,12 322Film 2,15 95Literatur 1,95 214Musik 2,17 236weiblich 2,42 675männlich 2,26 815unter 35 Jahre 2,28 29735 - 45 Jahre 2,38 44145 - 55 Jahre 2,36 43755 - 65 Jahre 2,32 21665 Jahre <strong>und</strong> älter 2,15 81S<strong>in</strong>gle 2,41 453nichteheliche Lebensgeme<strong>in</strong>schaft 2,35 240traditionelle Ehe 2,26 579sonstige Lebensformen 2,36 240gut etabliert 2,12 264eher etabliert 2,37 557wenig etabliert 2,39 569nicht etabliert 2,35 127ke<strong>in</strong> eigenes E<strong>in</strong>kommen 2,50 39bis zu 5.000 EURO 2,49 2655.000 bis 10.000 EURO 2,48 39210.000 bis 15.000 EURO 2,32 30215.000 bis 25.000 EURO 2,20 37725.000 EURO <strong>und</strong> mehr 2,11 304regelmäßig 2,16 276unregelmäßig, aber gut planbar 2,28 322unregelmäßig, schwer planbar 2,43 868regelmäßig 2,29 543unregelmäßig, aber gut planbar 2,29 265unregelmäßig, schwer planbar 2,65 198gleichbleibend 2,19 250steigend 2,34 417s<strong>in</strong>kend 2,37 267schwankend 2,41 545Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008Tabelle 175: Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den nach SpartenschwerpunktSpartenschwerpunktBildende Kunst Darstellende Kunst Film Literatur MusikAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilHoch 63 8,6% 39 11,1% 10 10,3% 25 9,6% 41 16,4%Mittel 272 37,3% 146 41,6% 33 34,0% 107 41,2% 105 42,0%Niedrig 395 54,1% 166 47,3% 54 55,7% 128 49,2% 104 41,6%Gesamt 730 100,0% 351 100,0% 97 100,0% 260 100,0% 250 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.798, k.A. n = 110Tabelle 176: Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den nach AltersgruppenAltersgruppenunter 35 Jahre 35 - 45 Jahre 45 - 55 Jahre 55 - 65 Jahre 65 Jahre <strong>und</strong> älterAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilHoch 33 10,6% 39 8,7% 42 9,1% 31 11,5% 24 16,0%Mittel 130 41,9% 161 36,1% 177 38,2% 112 41,6% 65 43,3%Niedrig 147 47,4% 246 55,2% 244 52,7% 126 46,8% 61 40,7%Gesamt 310 100,0% 446 100,0% 463 100,0% 269 100,0% 150 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.733, k.A. n = 95229


Tabelle 177: Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den nach GeschlechtGeschlechtweiblichmännlichAnzahl Anteil Anzahl AnteilHoch 78 10,3% 96 10,6%Mittel 293 38,7% 357 39,6%Niedrig 387 51,1% 449 49,8%Gesamt 758 100,0% 902 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.760, k.A. n = 100Tabelle 178: Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den nach LebensformLebensformS<strong>in</strong>glenichtehelicheLebensgeme<strong>in</strong>schaft traditionelle EhesonstigeLebensformenAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilHoch 43 8,2% 25 10,3% 83 12,4% 29 11,2%Mittel 153 29,1% 113 46,5% 301 44,9% 97 37,6%Niedrig 330 62,7% 105 43,2% 287 42,8% 132 51,2%Gesamt 526 100,0% 243 100,0% 671 100,0% 258 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.800, k.A. n = 102Tabelle 179: Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den nach Grad <strong>der</strong> EtablierungGrad <strong>der</strong> Etablierunggut etabliert eher etabliert wenig etabliert nicht etabliertAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilHoch 71 23,2% 63 10,3% 31 4,9% 13 8,6%Mittel 155 50,7% 258 42,3% 211 33,6% 43 28,3%Niedrig 80 26,1% 289 47,4% 386 61,5% 96 63,2%Gesamt 306 100,0% 610 100,0% 628 100,0% 152 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.803, k.A. n = 107Tabelle 180: Subjektives Wohlbef<strong>in</strong>den nach persönlichen Jahrese<strong>in</strong>kommen,nettopersönliches Jahrese<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt, netto; gruppiertke<strong>in</strong> eigenesE<strong>in</strong>kommenBis zu 5.000EURO5.000 bis 10.000EURO10.000 bis 15.000EURO15.000 bis 25.000EURO25.000 EURO<strong>und</strong> mehrAnzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilHoch 6 17,1% 15 6,0% 26 7,1% 21 7,3% 30 8,3% 64 22,3%Mittel 8 22,9% 76 30,4% 129 35,4% 99 34,6% 165 45,5% 136 47,4%Niedrig 21 60,0% 159 63,6% 209 57,4% 166 58,0% 168 46,3% 87 30,3%Gesamt 35 100,0% 250 100,0% 364 100,0% 286 100,0% 363 100,0% 287 100,0%Quelle: L&R Datafile ‚Soziale <strong>Lage</strong> Kunstschaffende’, 2008; n = 1.679, k.A. n = 94230

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!