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ib_1314-01_Ingolstadt - Generation Luzifer

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| Editorial[Dön] Hallo zusammen!Die Zeit rennt, die Tage vergehen und ehe manes sich versieht, pilgern wir schon wieder zumzweiten Spieltag und ersten Heimspiel der neuenSpielzeit hoch auf den ehrwürdigen Berg. Waswaren das nervenaufre<strong>ib</strong>ende Tage am Ende dervergangenen Saison, von denen man sich in derkurzen Zwischenzeit bisher kaum erholen konnte.Es kam, wie es zwangsläufig kommen musste,auch wenn wenige Tage vor den beiden Spielennoch nichts auf diese Katastrophe hingedeutethatte. Geschichte wiederholt sich manchmal ebendoch und man kann nur hoffen, dass nach dem Untergangder Schande des Kraichgaus auch die fürdiesen Frevel sportlich Verantwortlichen aus derErsten Liga eines ganz elendiglichen Todes sterben.Ob ein Aufstieg des FCK verdient gewesen wäresei mal dahingestellt, vollkommen unverdient wares aber, gegen diese Pestilenz antreten zu müssen.Vollidioten da oben! So geht es also auch im GL-Jubiläumsjahr durch bedauernswert altvertrauteGefilde und nach dem Auftakt in der kultigen PaderbornerArena treffen wir heute also auf denTraditions-, äh Fusionsverein FC <strong>Ingolstadt</strong> 04…2004. Schade um den ESV, der gänzlich von derBildfläche verschwunden ist, immerhin hat sich derMTV wieder eines Besseren besonnen und schicktseit einigen Jahren wieder eine Herrenmannschaftins Rennen. Also, neue Runde, Spieler gingen, Spielerkamen und mehr will ich dazu eigentlich garnicht sagen, wird es in der Winterpause doch wiedergenauso laufen.Einer, der Zeit seines Lebens noch andere Werteverkörperte, verstarb leider am 16. Juni. Alle,die den FCK im Herzen tragen, werden OttmarWalter ein ehrendes Andenken bewahren und anseine Verdienste erinnern. Als Westkurve wollenwir heute wie schon bei seinem Bruder Fritz inForm einer Choreografie Abschied nehmen. Lesteuch hierzu bitte die auf Handzetteln und Plakatenverbreiteten Informationen durch, damit alles re<strong>ib</strong>ungslosüber die Bühne gehen kann! Denn Ehrewem Ehre gebührt!Infoblättsche der <strong>Generation</strong> <strong>Luzifer</strong> • Auflage: 1.000 Stück • Herausgeber: <strong>Generation</strong> <strong>Luzifer</strong>,Postfach 1155, 67105 Schifferstadt • Redaktion: Dön, Jonas, Nico, Tom • Layout: Tom • onlineunter: www.der-betze-brennt.de, www.gl98.deKleingedrucktes: Das Infoblättsche ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinne. Es dient vielmehr als Rundbrief von Fans für Fansdes 1.FC Kaiserslautern. Alle hier dargestellten Fotos und Berichte stellen lediglich Tatsachen dar und sollen weder zu Gewalt nochAlkoholkonsum aufrufen. Es sei auch darauf hingewiesen, dass das Abbrennen von Pyrotechnik in deutschen Stadien verboten ist!Berichte und Fotos spiegeln lediglich die Meinung der jeweiligen Autoren wieder, nicht zwangsläufig die Meinung der <strong>Generation</strong><strong>Luzifer</strong>.Infoblättsche Nr. 1 | 2<strong>01</strong>3/2<strong>01</strong>4 | 1.FC Kaiserslautern - FC <strong>Ingolstadt</strong>


| FanszeneEine Legende verabschiedet sichOttmar Walter: 06.03.1924 - 16.06.2<strong>01</strong>3Wenn man heutzutage an die Helden von 1954denkt, hat man in erster Linie den Namen desdamaligen Kapitäns und dem Idol unseres Vereins,Fritz Walter, im Kopf. In ganz Deutschlandund auch über die Grenzen hinaus, ist sein Nameheute noch präsent und nicht nur bei unseremClub spricht man von einer Fußball-Legende. Seinkleiner Bruder dagegen, Ottmar Walter, stand irgendwieimmer etwas im Schatten seines großenBruders. Zu Unrecht, denn mit 321 Pflichtspielenund 336 Toren für unseren Verein, trug er maßgeblichzu dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft1951 und 1953 bei. Auch für die deutsche Nationalmannschaftschlüpfte er 21 Mal in das Trikotund erzielte währenddessen zehn Tore und waram sagenumwobenen Gewinn der Weltmeisterschaft1954 beteiligt.Am 17. Juni 2002 verließ uns Fritz Walter. Nun, fastelf Jahre später, am 16. Juni 2<strong>01</strong>3, folgte ihm Ottes.Ein trauriger Tag für unsere FCK-Familie, sowiefür Fußball-Deutschland. Ich als Jungspund habe esdamals nicht wirklich realisiert, was für eine großePersönlichkeit mit Fritz Walter von uns gegangenist. Ganz anders bei Ottmar Walter. Durch dasgroße mediale Echo wurde die Erinnerung an einenehrwürdigen Mann bei vielen Leuten wiederins Gedächtnis gerufen und aus dem ganzen Landmachten sich Menschen auf den Weg, um ihm dieletzte Ehre zu erweisen.für Deutschland selbst verliehen. Nun, nach seinemTod, soll auch eine Straße in Kaiserslauternseinen Namen tragen.Allerdings verlief auch in seinem Leben nicht immeralles perfekt. Während dem Zweiten Weltkriegwurde er durch mehrere Granatsplitteram rechten Knie verletzt, weswegen er 1959 seineFußballkarriere an den Nagel hängen musste.Aufgrund familiärer und finanzieller Probleme mitseiner Tankstelle, beging er 1969 einen Selbstmordversuch.Später sagte er dazu, dass dieseine Kurzschlusshandlung gewesen sei, die er sichselbst nicht erklären könne. Danach lebte er einbescheidenes Leben, als Verwaltungsangestellterbei der Stadt Kaiserslautern, bis er im stattlichenAlter von 89 Jahren in Kaiserslautern starb.Stefan Kuntz hat meiner Meinung nach den Nagelauf den Kopf getroffen, als er sagte, dass OttmarBodenständigkeit, Vereinstreue und Glaubwürdigkeitverkörpere. Ein Leben mit Höhen und Tiefen.Danke Ottmar, dass du uns gezeigt hast, wasMenschsein heißt.Ehre wem Ehre gebührt!Ruhe in Frieden Ottes| 3Nach dem Tod von Ottes großem Bruder wurdeer, so hatte es zumindest den Anschein, von derÖffentlichkeit endlich, als einer der letzen vier lebendenWeltmeister von 54, stärker wahrgenommen.Anlässlich seines 80. Geburtstages, wurdeihm endlich die Ehre zuteil, die ihm während derLebzeiten von Fritz oftmals verwehrt wurde unddas Eingangstor der Nordtr<strong>ib</strong>üne wurde in Ottmar-Walter-Torumbenannt. Zusätzlich bekam erdas Große Bundesverdienstkreuz aufgrund seinerErrungenschaften für den deutschen Fußball undInfoblättsche Nr. 1 | 2<strong>01</strong>3/2<strong>01</strong>4 | 1.FC Kaiserslautern - FC <strong>Ingolstadt</strong>


| FanszeneInfos zur Ottmar-Walter-ChoreoEin Idol steigt zum Himmel auf4 |Hallo Betze Fans,knapp 11 Jahre nach dem Verlust von Fritz Waltermussten wir leider am 16.06.2<strong>01</strong>3 die Meldungvernehmen, dass sein jüngerer Bruder Ottmarvon uns gegangen ist. Die Gedanken drehten sichin diesem Moment nur um seine Familie und dieAngehörigen.Um noch einmal an ihn zu gedenken, hat die FanszeneKaiserslautern eine Gedenk-Choreografiefür ihn vorbereitet, welche heute durchgeführtwerden soll.Hierzu brauchen wir eure Mithilfe, damit dieseChoreographie erfolgreich durchgeführt werdenkann.Die Choreographie wird aus mehreren Teilen bestehen.Zum einen wird es ein großes Spruchbandvor der Westkurve geben, sowie eine Blockfahneund viele Tausend Zettel innerhalb der Kurve.Damit das Zettelmuster so gut wie mögich zurGeltung kommt, haben wir den alten Teil derWestkurve in verschiedene Sektoren unterteilt(mittels Kreide auf dem Boden, sowie aber auchAbsperrband). Das Absperrband geht in der Formvon „Strahlen“ durch die Kurve. Dieses ist befestigtan mehrere PVC Stangen, an welchen wiederumZettel mit den verschiedenen Farben angeklebtsind, damit jeder erkennen kann, in welchemSektor welche Zettelfarbe verteilt wird.Die Zettel sind weiß oder gelb und werden euchin den verschiedenen Sektoren ausgehändigt, sodassihr sicher sein könnt, die richtige Farbe imrichtigen Sektor erhalten zu haben. Solltet ihr ausirgendwelchen Gründen den Sektor wechseln,achtet bitte darauf, dass ihr keinen falschen Zettelhochhaltet und wechselt ihn gegebenenfalls. DieZettel haltet ihr bitte erst dann hoch, wenn dieMannschaft das Spielfeld betritt.Bei Fragen stehen wir euch selbstverständlich zurSeite.Desweiteren haben wir nun noch eine Bitte aneuch. Haltet bitte auch während der Gedenkminutedie Choreo Materialien nach oben, sodass dieseso lange wie möglich sichtbar sind.Vielen Dank!<strong>Generation</strong> <strong>Luzifer</strong>Pfalz InfernoFrenetic YouthEin Idol steigt in den Himmel auf!Ruhe in Frieden Ottes!!!06.03.1924 – 16.06.2<strong>01</strong>3Infoblättsche Nr. 1 | 2<strong>01</strong>3/2<strong>01</strong>4 | 1.FC Kaiserslautern - FC <strong>Ingolstadt</strong>


| SpielberichteRelegation: FCK - HoffenheimOlé Rot-Weiß, Olé[Tom] Relegation. Ein hässliches Wort. Hässlich,wenn man von oben kommt, weil man als Bundesligisteigentlich nur verlieren kann. Hässlich,wenn man von unten kommt, weil mit zweidummen Spielen eine ganze Saison ad absurdumführen kann. Nachdem für den Betze spätestensnach dem Regensburgspiel klar war, dass der Relegationsplatzgesichert war, ging der Blick in denBundesligakeller. Wer würde unser Gegner sein?Gespanntes Warten auf den letzten Spieltag, heißeDiskussionen auf allen Kanälen. Lieber gegenFortuna oder doch den FCA? Hoffenheim wäreeh draußen, noch immer klingt mir der Satz einesguten Freundes und alten Betzefahrers in den Ohren:„Dortmund wird gegen die Arschlöcher nichtverlieren. Denkt an Klopps Tränen 2008, als er mitMainz wegen Hoffenheim nicht aufgestiegen ist.“Den Samstag verbringe ich bei einem wenig fußballaffinenFreund, Distanz schaffen. Aber natürlichhören wir trotzdem Radio. Hoffenheim liegthinten, Fortuna auch, Augsburg führt. Düsseldorfscheint es zu werden. Nach deren Rückrunde derwohl dankbarste Gegner, auch wenn ich wenigLust auf Bellinghausens unbedingten Willen auf derGegenseite habe. Immer noch ein geiler Typ, derAxel. Dann foult erst Hummels einen Hoffenheimer.Ausgleich. Und plötzlich räumt Weidenfellereine Fußballhure weg, wieder Strafstoß. AusgerechnetRoman. Der Lautrer. Gerrys erster undwohl derzeit erfolgreichster Musterschüler. Dreck,jetzt ist Hoffenheim 16. und steht uns bevor. Dannder Ausgleich, ich stelle das Wohnzimmer auf denKopf. Doch er g<strong>ib</strong>t ihn nicht. Ernüchterung. Ausgerechnetdas Spielzeug des guten Menschen vonSinsheim. Noch am gleichen Abend werden alleKanäle bemüht, Karten für dieses Grabmal derFußballkultur klarzumachen. Es g<strong>ib</strong>t schönere Arten,sich selbst zu quälen als ein Spiel neben demTechnikmuseum. Aber es ist der Betze. Diese eine,große Liebe für die man alles tut. Sogar 27 Euro füreinen Sitzplatz ausgeben. Ich schäme mich für michselbst. Aber daheim sitzen, das Spiel im TV sehen?Keine gute Idee. Nicht für die Nachbarn, nicht fürmich. Währenddessen spielt sich an den Kartenschalternin Sinsheim ein bizarres, ein unwürdigesSpiel ab. Aus Angst vor dem Auswärtsspiel im eigenenHaus lässt Dietmar den freien Vorverkaufmehrfach verschieben. Den knapp 17.000 Dauerkartenarschlöchernhat man das Spiel eh schongeschenkt. Die ganze Klasse und Leidenschaft derHoffenheimer zeigt sich in den vielen Mitgliedernund DK-Besitzern, die mit der Karte lieber beieBay Geld verdienen als sich die Relegation anzutun.Klassenkampf ist halt nichts für Neureiche.Der Gipfel der Peinlichkeit: Onkel Didi verschenkt700 Karten an Mitarbeiter seines Softwarekonzerns.Dass zeitgleich mit den Relegationsspielenund der zu erwartenden schlechten Presse wegender Anfeindungen gegen den Sohn eines lupenreinenDemokraten und einer herzensguten Frau dieSAP groß verkündet, man werde mal wieder Gutestun und mehrere Hundert Autisten einstellen,fast schon propheze<strong>ib</strong>ar. Der Hopp tut ja so vielGutes für die Region, der spendet ja so viel. VorSteuern.Das drückt jetzt auch schon aus, worum sich seitSonntag alle Gespräche drehten. Hopp, der Wohltäter.Hopp, der gute Mensch. Hopp, der Totengräberdes Fußballs. Hopp, der Milliardär, dessengroßes Vermögen auf der Asche vieler kleinerVermögen steht. Kunden, keine Fans. Ein Riss zogsich durch die Republik, aber diesmal gottseidanknicht durch Familie und Freundeskreis. Auf der einenSeite wir. Die Guten. Der Verein Fritz Walters.Der viermalige Deutsche Meister. Der auf demheimischen Betzenberg schon alle vier ChampionsLeague-Halbfinalisten gedemütigt hatte. DiesesVerein gewordene Stück Fußballkultur mit allseinen Höhen und Tiefen. Auf der anderen SeiteHoffenheim. Muss ich jetzt nichts mehr sagen. Werkein durch und durch negativ besetztes Bild vondiesem Abschaum hat, der ist es nicht wert, dassman ihn überhaupt anblickt. Zuspruch kam von al-| 5Infoblättsche Nr. 1 | 2<strong>01</strong>3/2<strong>01</strong>4 | 1.FC Kaiserslautern - FC <strong>Ingolstadt</strong>


| Spielberichtesoll das schaffen? Tradition? Regionalität? Mich erinnertees an die Fahnenparaden der Herren, diegerne zu Schaftstiefeln und beiger Pumphose mitder Fackel rummarschierten. (Wer hier die geschickteAnspielung findet, darf sich freuen. Du bistein guter Mensch.) Das Publikum, so es nicht rottrug, war bestenfalls geeignet, ihm das Mittagessen(Klasse Hotdogs, danke Migs) ins Gesicht zu speien.Vor dem Spiel das berüchtigte „Vereinslied“mit der Neiderei und Lästerei, die ihnen am Arschvorbeigehen. Apropos Arsch. Selbigen hat man inSinsheim nicht in der Hose, zensiert man ihn dochbeim Einblenden des Textes auf der Stadionleinwand.Ihr seid schon wirklich sehr speziell. Speziellhässlich. Speziell dumm.Das Spiel selbst lief dann, wie man es befürchtenkonnte. Angetrieben vom unermüdlichen Gästeblock,der eine außergewöhnliche Leistung ablieferte,versagten den Männern in Rot leider zu oftdie Nerven. Zweimal netzte Firminho, dieser Brasilianermit dem Gesicht der Ziege aus „You don’tmess with Zohan“ und ließ es sich natürlich nichtnehmen, vor dem Gästeblock zu provozieren. Andieser Stelle betete ich zum heiligen Martin Wagner,dass er ihn irgendwann auf der Straße umgrätscht.Mehrfach. Von hinten. Mit Klingen an denSohlen. Lauterns besten Spielzug netzte Mo dannzum Anschluss rein und da war er wieder. DerBetze, wie ich ihn allzu oft erlebt hatte. Rankommen,Gegentreffer fangen, nix mehr reißen. NachAbpfiff wurde Hoffenheim nochmal gezeigt, werHerr im Hause ist, akustischer Natur. Die Mannschaftnochmal heißgemacht und ab auf die Autobahn.Raus aus diesem Friedhof des traditionellenFußballs und in die Heimat echter Menschen.Die Tage bis zum Rückspiel vertrieb man sich mitWarten, Warten und Warten. Champions League-Finale war noch, als echter Suchtmensch nahmich das natürlich mit, aber irgendwie lief auch daswie in Trance. Der Montag begann wie der Donnerstag.Nervös, fahrig, die Uhr anstarrend unddie Zeiger bittend, schneller zu laufen. In Lauterndann gespanntes Warten an der Buzzhaltestelle,mir war das Tre<strong>ib</strong>en vor dem Bahnhof zu viel. Dieersten Hoffenheimer, die vorbeitrudelten, warendermaßen armselig und traurig anzusehen, dassmir nicht mal Motivation zum Pöbeln blieb. DerWeg hoch zum Stadion war emotional ähnlich wie2008, die Zuversicht groß. Viel zu früh oben hießes dann Warten. Erst vor dem Stadion, dann im| 7Infoblättsche Nr. 1 | 2<strong>01</strong>3/2<strong>01</strong>4 | 1.FC Kaiserslautern - FC <strong>Ingolstadt</strong>


| Spielberichte8 |Stadion. Tick‘ schneller, Uhr, tick‘ schneller. „BastionBetzenberg – Back to Glory“ hieß das Mottodes Tages, eingeläutet durch eine passende Choreographie.Auch wenn es auf dem Rasen nichtso lief, auf den Rängen wurde dieses Motto vollumgesetzt. Fantastische Stimmung, in einer erstenExplosion mündend, als Sippel den Elfmeter dieseshässlichen Vogel Salihovic hielt. Auf den Knien, denRücken zum Feld erlebte ich diesen Moment, zunervös war ich. Der Blick in die begeisterten Gesichtermeiner Freunde, diese pure Emotion, dasglich das Verpassen der Heldentat mehr als aus.Gefühlt hatte ich solche Leidenschaft das letzteMal erlebt, als ich – tut mir leid, es schon wiederzu erwähnen – 2008 bei Simpsons erstem Tor ganzrechts im 8.2 stand, einmal quer durch den Blockflog und mich erst wieder daran erinnern kann, zuFüßen meiner Schwester zum Liegen gekommenzu sein. Die stand am anderen Rand des Blocks.Brachte aber alles nix, kurz vor der Pause gingendie Arschlöcher in Führung. Mit Baumjohanns genialemFreistoßtor keimte nochmal Hoffnung auf,auch wenn tief in mir die Gewissheit nagte, dassdie Mannschaft zu nervös war. Der Führungstreffereines weiteren dieser Idioten in blau und weißInfoblättsche Nr. 1 | 2<strong>01</strong>3/2<strong>01</strong>4 | 1.FC Kaiserslautern - FC <strong>Ingolstadt</strong>beendete dann alles Zittern und es begann etwas,was mich noch heute, Tage danach, emotional soberührt, dass ich beim Ansehen der Videos heulenmuss. Erst war es eine Reminiszenz, eine Huldigungan vergangene Tage, ein traurig-schönes „OléRot-Weiß, Olé Rot-Weiß, Olé Rot-Weiß, Olé“.Dann wuchs es sich zu einem trotzigen Gesangaus. Einem nicht donnernden, aber doch lautstarkenSignal an den Gästeblock. Einem „Seht her,das macht uns zu den besseren Menschen. Zu etwas,was ihr nie sein werdet!“ Und dann wurdees zur, vom Leuchten bengalischer Feuer perfektabgerundeten Selbstbekenntnis. Es war kein Feiernder Mannschaft, der Führung, der Fans oderdes Vereins mehr. Es war einer dieser mystischenMomente, die du nicht beschre<strong>ib</strong>en kannst, was sieeigentlich bedeuten. Und es machte diese Relegationsspiele,in denen mit der Niederlage gegenHoffenheim der Worst Case eintrat doch zu einemMoment, der in der Geschichte dieses Vereinsunvergessen ble<strong>ib</strong>t. Die Zukunft muss zeigen,ob hier die Seele des Vereins ein letztes Mal in allihrer Pracht aufleuchtete oder ob es der Beginneiner neuen, einen positiven Zeit war. Mir ble<strong>ib</strong>tnur noch eins: Olé Rot-Weiß, Olé.


| SpielberichteSC Paderborn - FCKAuftaktsieg im Auftaktspiel[Phil]…und schon hat sie uns wieder, diese zweiteBundesliga. Olé Rot-Weiß als Ohrwurm noch tiefdrin im Kopf, den tristen Zweitligaalltag mit Paderbornjedoch schneller vor Augen, als uns lieb war.Wer wäre nicht noch lieber ein paar Wochen längerin der Sommerpause geblieben, hätte dann gegenDortmund, Stuttgart oder Frankfurt gespieltund sich Spiele gegen <strong>Ingolstadt</strong> und Co erspart?!Aber was soll`s, schauen wir nach vorne und gebenzusammen mit der Mannschaft alles für unsergemeinsames Ziel, denn Samstags 15:30 Uhr ist jaso viel schöner, als Montags um 20:15 Uhr. GegenPaderborn bekam man die Uhrzeit gleich zu spüren.Zwar wurde Samstag gekickt, dafür aber um13:00 Uhr. Das hieß früh aufstehen oder gar nichterst ins Bett gehen.7Per Sonderzug wurde das erste Spiel der neuenRunde in Angriff genommen, welcher wie immerrestlos ausgebucht war. Glücklicherweise passtensich die Getränke im Zug nicht der Außentemperaturan und somit war schon mal der erste Siegdes heutigen Tages erreicht. Der Barwagen allerdings,hatte mindestens 70 Grad Celsius und manwartete eigentlich schon auf den nächsten Aufguss.Das Sommerfeeling ließen sich einige nicht nehmenund traten die Auswärtsfahrt stilecht mitSandalen oder Pepita-Hut an. Den Ordnern inPaderborn war es wohl auch zu heiß, so wurdeman nur kurz und lässig abgetastet und ab ginges in den Block. Könnteeigentlich immer sosein. Der schön beflaggteGästeblock warmit 2.000 Lautrern gutgefüllt. Für Paderborneine starke Zahl. Starkwar auch der Auftrittder Betze-Fans. Geradedie zweite Halbzeithat richtig Spaßgemacht. Lasst uns soweiter machen! Apropos schön beflaggter Gästeblock,bringt eure Zaunfahnen öfter mit und zeigtFlagge für unseren FCK, ist auch viel schöner alsirgendeine Werbebande. Auf der Heimtr<strong>ib</strong>üne gabensich die Paderborner zwar Mühe, aber stetsbemüht ist nun mal nicht gut. Mehr Gegenwehraus Paderborn gab es auf dem Platz. So blieb dankeiner Top-Leistung von Tobias Sippel die Null stehen.Da Mo Idrissou heute scheinbar kein Torschießen wollte und mit seiner 20-Tore Wette erstgegen <strong>Ingolstadt</strong> beginnt, netzte Simon Zoller inseinem ersten Spiel für die Roten Teufel zum 1:0ein. Der Auftaktsieg im ersten Spiel war wichtig. Eswar zwar keine Glanzleistung, aber die Mannschaftsteht erst am Anfang der Saison und kann nochzeigen was sie drauf hat.Zurück an den Bahnhof ging es wieder mit demBus, am Bahnhof noch kurz mit dem wichtigsteneingedeckt und schon saß man wieder im Sonderzug.In der rollenden Sauna wurden dann noch die paarKilometer Richtung K-Town zurückgelegt, ehe dieserSpieltag sich auch wieder dem Ende zuneigte.Und schon hat sich uns wieder, diese zweiteBundesliga, mit einem Auftaktsieg, einer schönenZugfahrt, einer Mannschaft die das Potenzial hataufzusteigen und vor allem mit reisefreudigen,lautstarken und erfolgshungrigen Betze-Fans. Legenwir los…der erste Schritt ist getan.| 9Infoblättsche Nr. 1 | 2<strong>01</strong>3/2<strong>01</strong>4 | 1.FC Kaiserslautern - FC <strong>Ingolstadt</strong>


| FankulturFußballkulturenSpVgg Bayreuth - 1. FC Trogen 5:3Deutschland | Bayreuth | Hans-Walter-Wild-StadionBayernliga Nord (5. Liga)„SpVgg Bayreuth. Eine Ära endet“, so konnte man aufeinem Spruchband lesen, das zum Ende der zweitenHalbzeit auf der Gegengeraden des Hans-Walter-Wild-Stadions befestigt worden war. Noch wenige Minuten,der Abpfiff, und dann besiegelte die treue Fanschardieses Ende mit gelbem Rauch und Ovationen. 17 Tagezuvor hatte die Mitgliederhauptversammlung des Vereinsmit großer Mehrheit die Ausgliederung der erstenMannschaft in eine „SpVgg Oberfranken Bayreuth“ getaufteGmbH abgesegnet und damit gewissen Kreisenaus der Region das Erreichen ihrer Wünsche ermöglicht.Man will hoch hinaus, den Neustart wagen, eine„Startrampe“ aufbauen und „durchstarten“ - zur Notauf Kosten gewisser Traditionen, denn neben der Ausgliederungund Umbenennung sollen künftig auch diverseHeimspiele pro Saison im 40 Kilometer entferntenWeismainer Waldstadion ausgetragen werden, den neuenMitgesellschaftern sei Dank. Ob das gut geht? Trotzfinanziell zuletzt schwieriger Jahre mit Lizenzentzügenund dem Tiefpunkt des Insolvenzverfahrens 2008 konntesich die „Oldschdod“ ihren aus erfolgreicheren Zeitenstammenden Charme auch in den Niederungen desAmateurbereichs bewahren. 1921 aus einer Abspaltunghervorgegangen und als Mitglied des Arbeiter-Turn- undSportbundes im Dritten Reich verboten, ging es sportlichseit dem Ende der Fünfziger Jahre aufwärts, als ersteAusflüge in die Zweitklassigkeit glückten. Seit dem Beginnder Siebziger gehörte man zum festen Bestand derZweiten Liga und setzte 1979 gar zum Höhenflug an,der erst in den Entscheidungsspielen um den Aufstieg indie Bundesliga gegen Bayer Uerdingen ganz knapp scheiterte.In den Achtzigern folgten mehrere Abstiege in dieBayernliga, wo man mit Augsburg den Titel des Rekordmeistersführt, ehe 1990 das endgültige Ausscheidenaus dem Profifußball und der zwischenzeitliche Absturzbis hinunter in die Landesliga bevorstanden. Dennochhält man bis heute den 26. Platz in der Ewigen Tabelleder Zweiten Liga und kann neben den dort gewertetenzwölf Spielzeiten auf insgesamt 18 Jahre Zweitligafußballzurückblicken. Auch im DFB-Pokal führte die Reise 1977und 1980, als man in der 3. Hauptrunde die Bayern mit1:0 aus dem Wettbewerb warf, zwei Mal bis ins Viertelfinale.Das geschah bereits in der 1967 eröffneten undvon den Schwarz-Gelben seit 1974 regelmäßig genutztenstädtischen Sportanlage, nachdem man seit 1925 aufder legendären Jakobshöhe beheimatet war. Doch auchdie „neue“ Spielstätte hat mit einer sehr ansehnlichenHaupttr<strong>ib</strong>üne ihre Vorzüge und wenn dann nach jedemTor der Heimelf Richard Wagners genialer Walkürenrittaus den Lautsprechern ertönt, dann passt das.| 11Rechtzeitig zu Saisonbeginn ist die neue Ausgabe desWegbeGLeiters fertig geworden. “Der WegbeGLeiter#7″ behandelt die ganze Saison 2<strong>01</strong>2/2<strong>01</strong>3 und bildetmit 164 Seiten die bisher größte Ausgabe. Durch diegesteigerte Seitenzahl musste der Preis auf 5 Euro angehobenwerden.Das Heft ist wie gewohnt komplett in Farbe gehaltenNeues vom Infostandund behandelt die bekannte Palette an Texten rund umunseren FCK, dessen Fanszene und vieles mehr.Zu erwerben g<strong>ib</strong>t es das Heft heute wie immer am Infostandvor der Westkurve sowie nach dem Spiel (hierdann aber schräg gegenüber dem eigentlichen Infostand).Einen Versand wird es vorerst nicht geben. Solltesich dies ändern, erfahrt ihr es hier auf unserer Seite.Infoblättsche Nr. 1 | 2<strong>01</strong>3/2<strong>01</strong>4 | 1.FC Kaiserslautern - FC <strong>Ingolstadt</strong>

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