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Panorama Dezember 2013

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6 | FOKUS SchenkenFOKUS Schenken | 7So machtSchenkenglücklichSeite 07Wählen Sie mit Bedacht. Geschenke bergen soziale Risiken.Seite 08Regelmässige Einzahlungen ermöglichen Kindern späterdas Verwirklichen von Träumen.Seite 09Geld ist «nur» Geld. Doch Geldgeschenke, die mit einem emotionalenZiel angereichert sind, bereiten Freude.Seite 10Immobilien, Erbschaft und Charity: So gehen Siemit diesen grossen Brocken elegant um.Seite 11Manchmal leidet Robert Guthauser mit Familien mit.Der Raiffeisen-Erbschaftsexperte sagt, wie Sie das Themarichtig angehen.Seite 12Was die akademische Elite über das Schenken weiss.Seite 14Die Schattenseiten des Schenkens – Lehren aus der Literatur.Seite 15Ihre Checkliste in Frageform. So macht Schenken glücklich.Autor Dave HertigFacetten desSchenkensDer Gaul, Max Frisch undfröhliche GesichterIhnen fehlt die passende Geschenkidee?<strong>Panorama</strong> präsentiert Ihnenauf den nächsten Seiten Geschenke,welche die Verwirklichung der ganzgrossen Wünsche fördern. Sie sollenlange nachwirken. Doch erst mal einpaar grundsätzliche Überlegungenzum Schenken.Das StrahlenWir schenken der geliebten Person unserHerz – und können es doch behalten.Einem bedrückten Kollegen schenkenwir Gehör, verlieren dabei abernichts ausser Zeit. Wir schenken einerSache Glauben und Frauen einem Kindgar das Leben. Biegsam ist es, diesesVerb, und äusserst vielfältig einsetzbar.Doch meistens denken wir beim WortGeschenk an ein Objekt, das wir anfassenkönnen. Wir schenken es oder erhaltenes geschenkt. In jedem Fall strahltder beschenkte Mensch vor Freude.Hoffentlich!Die BlumenSchenken ist reine Freude. Doch die Zeitrast. Wieder steht ein Geburtstag vor derTür, gleich feiern zwei Turteltauben goldeneHochzeit, schon ist Weihnachten.Oft erfordert die Auswahl des Geschenkseinen Effort und somit Zeit. Denn beiBlumen für sie und Wein für ihn lässt sichdieses Gefühl auch mit dem hübschestenGeschenklächeln nicht wegmachen:Kommt mir sonst gar nichts in den Sinn?Oder gehören Sie zu den glücklichenPersonen, die für ihre Lieben immer dasPassende in der Hinterhand haben? Wirgratulieren Ihnen voller Bewunderung.Der Gaul«Einem geschenkten Gaul schaut mannicht ins Maul», lautet eine Redensart inder deutschen Sprache. Die Zähne einesPferdes verraten unter anderem sein Alterund die Wahl des Wortes «Gaul» lässtvermuten, dass dieses Tier kaum in derTopliga galoppiert. Doch die Redewendungrät dazu, ein Geschenk dankbaranzunehmen und uns keine grossen Fragenzu stellen.Das TheaterBestimmt kennen Sie die Ungewissheit,ob ein Geschenk auch tatsächlich gutankommt. Die Erleichterung, wenn esgeklappt hat. Vielleicht sogar den Zweifeldanach, ob die Freude echt war. Undumgekehrt: Ich erhalte ein Geschenk.Hoffentlich ist es etwas Grossartiges,über das ich mich ehrlich freuen kann.Falls nicht, hilft nur noch der Schauspielunterrichtvon damals. Oder die reineWahrheit. Diese kann für die Beziehungallerdings zum Stresstest werden.Der WertDas Buch «Wer bin ich? 777 indiskreteFragen» erhält auch eine Passage, diesich um das liebe Geld dreht. Auch demSchenken schenkt der Autor Rolf Dobelli,der kürzlich wegen Zitierfehlern in dieKritik geraten ist, seine Aufmerksamkeit:«Wie viel Geld werden Sie einmalerben, und wie viel Geld haben Sie vor,Ihren Erben zu hinterlassen?» – «FindenSie Bargeld als Geschenk unanständig?Warum? Warum nicht?» – «Wonach richtetsich der Wert ihrer Geschenke?»Das Gegengeschenk«C‘est vraiment donné!» heisst es imFranzösischen, wenn etwas billig ist.«Das ist ja geschenkt!», auf deutsch.Wer so spricht, vergisst für einen Momentdie tiefere Bedeutung des Schenkens.Wir senden damit ein positivesSignal und möchten im Kern ebenfallsbeschenkt werden. Mit Freude oder –besser – mit einem Gegengeschenk.Billig?Das ErstickenRaiffeisen gehört zu den Sponsoren derDeutschschweizer Anthologie «Über Geldschreibt man doch!» Die Textsammlungbietet anspruchsvolle Hirngymnastik. «HabenSie gewusst, dass man jemanden auchersticken kann, indem man ihm allesgibt?», schreibt der Journalist und SchriftstellerDavid Signer. Dann erzählt er dieGeschichte eines Jazzquartetts, für das eingrosses Geschenk – der unanständig hoheZustupf einer Stiftung – zum Anfang vomEnde wurde. Man soll das Geschenk hiernicht zum Täter stempeln. Es brachte inden Beteiligten allerdings Züge hervor, dieder hoffnungsfrohen Gruppe den Garausmachten.Das Nehmen«Geben ist seliger als Nehmen.» (aus derBibel, Apostelgeschichte 20,35) Sehen Siedas genauso?Das Frisch’sche Happy EndZum zitierten Satz aus der Bibel hat RomanBucheli eine klare Haltung. In der bereitserwähnten Geld-Anthologie erzählt derehemalige Banker und heutige NZZ-LiteraturredakteurGeschichten rund um Geschenkeim Leben des Autors Max Frisch.Dieser wurde von seinem Freund WernerConinx gefördert. Die Gabe des Sprossesaus der Tamedia-Verlegerfamilie, der seinLeben der Kunst widmete, wurde jedochzum Gift für die Freundschaft. Ähnlicherging es Frisch später mit dem SchriftstellerPaul Nizon, bloss war er nun der Gönner.Frisch machte zudem einem Maler einteures Geschenk, was diesen rasen liess.1974 bietet Frisch auf eigene Initiative demSchriftsteller Uwe Johnson ein zinslosesDarlehen an. Die gewundenen Sätze indem Brief zeigen, wie sehr Frisch von denmissratenen Geschenkerfahrungen geprägtist. Doch dieses Mal kommt alles gut.Roman Bucheli schliesst mit Bezug aufgeförderte Künstler: «Dass Geben seligersei als Nehmen... ist bestimmt nur die halbeWahrheit. Nehmen will gelernt sein...der Virtuose des Nehmens sieht lediglichseine Ansprüche erfüllt.» •5/<strong>2013</strong> PANORAMA RAIFFEISENPANORAMA RAIFFEISEN5/<strong>2013</strong>

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