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2. Bericht zur Lage der Kinder- und Jugendgesundheit 2011

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<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendges<strong>und</strong>heit in Österreich <strong>2011</strong>Ein im europäischen Raum sicherlich vorbildhaftesSystem ist die sogenannte KIGGS-Studie (»Kin<strong>der</strong><strong>und</strong>Jugendges<strong>und</strong>heitssurvey«) des Robert-Koch-Instituts in Deutschland, wo regelmäßig standardisierteDaten erhoben werden 7 .<strong>2.</strong> Berufsübergreifende, interdisziplinäreNetzwerkarbeitDa die Krankheitsbil<strong>der</strong> von Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichenimmer komplexer werden <strong>und</strong> in all ihren Lebensräumenzum Tragen kommen, wäre es dringendnötig, das Wissen <strong>und</strong> die Kompetenz verschiedenerProfessionen wie Medizin <strong>und</strong> funktioneller Therapien,Psychologie <strong>und</strong> Psychotherapie, Pädagogik<strong>und</strong> Sozialwissenschaften zu bündeln <strong>und</strong> inberufsübergreifen<strong>der</strong> Netzwerkarbeit systematischzusammenzuführen. Dies würde bedeuten,dass einerseits mehr bezahlte Arbeitszeit für strategischeKommunikation, Koordination <strong>und</strong> Kooperationnotwendig wäre, an<strong>der</strong>erseits aber auch vielunwirtschaftliche Doppelgleisigkeit <strong>und</strong> unergiebigesEinzelkämpfertum vermieden werden könnte. DieQualität <strong>und</strong> die Zügigkeit von Diagnosefindung <strong>und</strong>Therapieangebot sowie die strukturierte Kommunikationeines »Gesamtbehandlungsplanes« mit denbetroffenen Familien könnte aber jedenfalls erheblichverbessert werden.Ein <strong>der</strong>artiges interdisziplinäres Teamwork ist<strong>der</strong>zeit nur innerhalb von Spitals- o<strong>der</strong> Ambulatoriumsstrukturenmöglich, wäre aber auch in allen an<strong>der</strong>enFel<strong>der</strong>n wie dem nie<strong>der</strong>gelassenen Bereich, <strong>der</strong>Schule, <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Jugendwohlfahrt,etc. wünschenswert. Modellhafte Konzeptefür interdisziplinäre Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendges<strong>und</strong>heits-Netzwerkarbeitsind vorliegend. Sie könntenein wichtiger Beitrag zu einer ohnehin allseits gefor<strong>der</strong>tenintegrierten Versorgung sein. Hierfür gibtes aber bis dato keine strukturellen Gr<strong>und</strong>lagen.7 Die Finanzierung erfolgte durch das B<strong>und</strong>esministerium für Ges<strong>und</strong>heit(BMG), das B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung(BMBF) <strong>und</strong> das Robert-Koch-Institut. Vertiefende Teilstudienwurden durch das B<strong>und</strong>esministerium für Ernährung, Landwirtschaft<strong>und</strong> Verbraucherschutz (BMELV) sowie das B<strong>und</strong>esministerium fürUmwelt (BMU) <strong>und</strong> das B<strong>und</strong>esministerium für Familie, Senioren,Frauen <strong>und</strong> Jugend (BMFSFJ) finanziert.Es ist zu hoffen, dass im Kin<strong>der</strong>ges<strong>und</strong>heitsdialogin den Arbeitsgruppen »Versorgung« <strong>und</strong> »psychosozialeGes<strong>und</strong>heit« Anregungen <strong>und</strong> Vorschlägehierzu erarbeitet werden.3. Verstärkte Aktivitäten in Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung<strong>und</strong> PräventionAuch zu dieser Thematik läuft eine Arbeitsgruppeim Kin<strong>der</strong>ges<strong>und</strong>heitsdialog unter breiter ExpertInnenbeteiligung.Die Ergebnisse müssen abgewartetwerden.Der Fonds Ges<strong>und</strong>es Österreich (FGÖ, ebenfallseine Teilunternehmung <strong>der</strong> GÖG) hat schon bisherGes<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ungs- <strong>und</strong> Präventionsprojekte fürjunge Menschen tatkräftig unterstützt. Er hat Kin<strong>der</strong><strong>und</strong>Jugendges<strong>und</strong>heit nunmehr ebenfalls zu einemSchwerpunktthema im Jahr <strong>2011</strong> erklärt. Auch dieLiga hat zwei Aktivitäten <strong>zur</strong> Netzwerkarbeit <strong>und</strong> <strong>zur</strong>interdisziplinären Fortbildung eingereicht.Projekte des Fonds können allerdings immer nureinen Anstoß geben o<strong>der</strong> eine modellhafte Erfahrungermöglichen. Die Übernahme <strong>und</strong> Umsetzungerfolgreich verlaufener Projekte in ein Regelangebotliegt dann wie<strong>der</strong> bei den Län<strong>der</strong>n, Gemeinden o<strong>der</strong>dem Hauptverband <strong>der</strong> österreichischen Sozialversicherungsträger.Für die Position des Hauptverbandes hat <strong>der</strong> Vorsitzendedes Verbandsvorstandes Dr. Hans JörgSchelling begrüßenswerter Weise ja schon zumJahreswechsel 2009/10 einen gesetzlichen Auftragauch für Prävention für die Sozialversicherungeneingefor<strong>der</strong>t. An<strong>der</strong>erseits erklärt §116 (1) 1 <strong>und</strong> 5ASVG auch jetzt schon die »Früherkennung«, die»Erhaltung <strong>der</strong> Volksges<strong>und</strong>heit« <strong>und</strong> »Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung«explizit <strong>zur</strong> Aufgabe <strong>der</strong> Sozialversicherungen,woraus <strong>der</strong> präventive Auftrag inhaltlichdurchaus ableitbar wäre. Unseres Wissens ist dieVerteilung von Zuständigkeit <strong>und</strong> Verantwortungnach wie vor unverän<strong>der</strong>t unklar. Ein Bewusstseins<strong>und</strong>Strategiewandel hin zu »frühzeitig ges<strong>und</strong>eEntwicklungen stärken« statt »später Krankheitteuer behandeln« ist jedenfalls sehr zu begrüßen.13

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