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Handbuch für Kinder-, Jugend - Magdeburger Platz Quartier

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Informationen zur AusgangslageKunden der ProstituiertenKleine Geschichte des FreiertumsUrsprünglich war Freier die Bezeichnungfür einen Mann, der auf der Suche nacheiner Ehefrau war. Heute ist es ein Begrifffür den Mann, der sexuelle Dienste einerProstituierten gegen Geld in Anspruchnimmt.Im alten Griechenland war die bezahlteGefährtin eines Mannes, die Hetäre eineangesehene Frau z.B. war Aspasia dieHetäre von Sokrates, Diotima die Hetärevon Plato, d.h. Sokrates und Plato warenFreier. In der Renaissance (1420 – 1630)nannte man diese Gefährtinnen Kurtisane.Auch sie waren selbstständige,gebildete Frauen, die sich von reichenMännern gegen gute Bezahlung für Unterhaltungund Sex einstellen ließen. Im19. Jahrhundert war es dann die Kokotte,eine Frau, die sehr großen Wert aufihr Äußeres legte. Sie zu erringen, warfür reiche Männer ein Statussymbol, d.h.Freier zu sein war ein Statussymbol. ImUnterschied zur Mätresse hatte eine Kokottenicht nur einen Liebhaber, sondernmehrere (gleichzeitig oder hintereinander).*Was suchen Männer bei Prostituierten?* (Entnommen aus dem Fortbildungsmodul 5: „Freier“-Referentin: Wiltrud Schenk, Zentrum für sexuelle Gesundheitund Familienplanung, Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf,Berlin)7. Kunden der ProstituiertenWie viele und welche Männer sexuelle Dienstleitungen von Frauenin Anspruch nehmen, wurde immer mal wieder untersucht.Die umfangreichste Studie ist von Velten und Kleiber aus demJahre 1994. Sie gehen davon aus, dass 18% der geschlechtsaktivenMänner prostitutionsaktive Männer sind. Andere Studienbestätigen die Zahlen bzw. gehen von noch höheren Zahlen aus.Ein Durchschnitt, errechnet aus den letzten fünf Untersuchungenzu Freiern (Hydra 1991 /Kleiber 1994 / Velten 1994 / Rothe 1997/ Grenz 2005), liegt bei etwa 20%. Kunden von Prostituierten sinddiejenigen, die relativ regelmäßig, d.h. zwischen ein Mal im Jahrbis zu zwei Mal wöchentlich Prostituierte aufsuchen. Männer, dieProstituierte aufsuchen, sind bezüglich ihrer sozio-demographischenDaten (Alter, Bildungsstand, Schicht, Einstellungen, Verhaltensweisen)unauffällig, das heißt:– Männer jeden Alters gehen zu Prostituierten.– Männer aus allen gesellschaftlichen Schichten gehen insBordell.– Freier sind ganz normale Männer.Auch die aktuellste und bisher letzte Arbeit dazu (Gerheim 2012)belegt mit Tiefeninterviews, die zwischen 1999 und 2003 mit Freierngeführt wurden, diese „Jedermann Theorie“.Rund um die Kurfürstenstraße kann bei durchschnittlich 40 Prostituierten,die durchschnittlich 5 Freier am Tag bedienen, davonausgegangen werden, dass dann täglich rund 200 Freier im Viertelunterwegs sind.7.1. Was suchen Männer bei Prostituierten(Frauen und Trans*Frauen)?Sexuelle Motive können z.B. sein:– derzeit ist kein/e Partner/in vorhanden– die sexuelle Unzufriedenheit soll minimiert werden– sie können ihre Sexualität mit ihrem/r Partner/in nicht ausleben.Die Kleiber/Velten Studie führt zur Präferenz von heterosexuellenFreiern aus, dass sich der Koitus mit Prostituierten (78%) und/oderPartnerin (87%) zwar einer überproportionalen Beliebtheit erfreut,die Vergleiche zwischen Prostitutions- und Partnerschaftskontaktenaber aufzeigen, was Freiern offensichtlich am meistenfehlt. Deutlich wird dies im Bereich des Oralverkehrs/Frau aktiv(71% mit Prostituierten zu 48% mit Partnerin), des Analverkehrs(10% zu 3 %) und der Sado–Maso-Spiele (18% zu 3%) sowie desGruppensexes (5% zu 1%).Soziale Motive können u.a. sein:– sie sind zu schüchtern, auf anderem Wege eine Frau kennenzu lernen,– sie wollen das Ganze darum herum, wie flirten, zum Esseneinladen usw. nicht– Sex im Bordell ist eine Art Entspannung wie ein Saunabesuchoder ein Besuch im Fitness Studio.8

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