im gespräch - Turner-Syndrom-Vereinigung Deutschland eV
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„Sehr gern höre ich Bach, Mozart, Dvorak, Brahms und andere klassische<br />
Musik. Aber ich mag auch Musicals, Jazz bis hin zu den Wise Guys.“<br />
Ruth stellt sich vor Die Fragen stellt Marlis Stempel<br />
Du bist Mitglied in der <strong>Turner</strong>-<strong>Syndrom</strong>-<strong>Vereinigung</strong><br />
<strong>Deutschland</strong>. Was hat Dich bewogen, Mitglied zu<br />
werden?<br />
Die Diagnose wurde bei mir recht früh gestellt, deshalb<br />
waren schon meine Eltern Mitglied in der <strong>Turner</strong>-<br />
<strong>Syndrom</strong>-<strong>Vereinigung</strong> <strong>Deutschland</strong>.<br />
Du machst eine Ausbildung zur Physiotherapeutin<br />
Ja, ich bin am Ende meines zweiten Ausbildungsjahres<br />
zur Physiotherapeutin und habe noch ein Jahr bis<br />
zu meinem Abschluss.<br />
Was hat Dich an dem Beruf besonders gereizt?<br />
Ich habe nach meinem Abitur ein freiwilliges soziales<br />
Jahr <strong>im</strong> Krankenhaus gemacht. Dabei ist mir<br />
klar geworden, dass ich einen medizinischen Beruf<br />
ergreifen möchte. Da ich keinen Studienplatz bekam,<br />
sah ich mich nach einer Ausbildung um. Heute reizt<br />
mich an der Physiotherapie die Vielseitigkeit und der<br />
Umgang mit den Patienten und Patientinnen.<br />
Ein guter Tag beginnt für Dich mit … einem schönen<br />
Kaffee und guter Musik<br />
Ein schlechter Tag beginnt für Dich … verschlafen,<br />
Bus verpassen<br />
Meine Lieblingsbeschäftigung ist … Alles rund ums<br />
Thema Musik. Musik hören, selber musizieren oder in<br />
ein schönes Konzert gehen.<br />
Mein Lieblingsessen ist … Ich esse sehr gern asiatisch,<br />
aber auch sehr gern die guten schwäbischen Käse-<br />
spätzle oder Maultaschen.<br />
Mein Lieblingsland ist … Oh, es gibt viele schöne<br />
Länder, die ich auch gern mal besuchen möchte.<br />
Neuseeland, Australien, Cuba, aber auch Frankreich,<br />
wo ich schon viel Urlaub gemacht habe zusammen<br />
mit meinen Eltern.<br />
Meine Lieblings-Musikgruppe ist … Oh je, da gibt es<br />
viel zu viel. Sehr gern höre ich Bach, Mozart, Dvorak,<br />
Brahms und andere klassische Musik. Aber ich mag<br />
auch Musicals, Jazz bis hin zu den Wise Guys.<br />
„Vielleicht kann ich ja auch ab und zu ein Vorbild für die eine oder<br />
andere in der Gruppe sein, das wäre schön!“<br />
Barbara Keller stellt sich vor Die Fragen stellt Marlis Stempel<br />
Mein Name ist Barbara Keller. Ich bin schon seit<br />
der Gründung des Vereins Mitglied in der <strong>Turner</strong>-<br />
<strong>Syndrom</strong>-<strong>Vereinigung</strong> <strong>Deutschland</strong>, seit meinem<br />
Geburtstag <strong>im</strong> Jahr 1988. Die Gründung des Vereins<br />
fiel in diese Zeit.<br />
Was waren Deine Beweggründe, in der <strong>Turner</strong>-Syn-<br />
drom-<strong>Vereinigung</strong> <strong>Deutschland</strong> Mitglied zu werden?<br />
Die Beweggründe sind ganz einfach zu benennen.<br />
Zuerst war ich unglaublich neugierig. Ich kannte als<br />
Betroffene ja nur mich und wollte nun <strong>im</strong> Alter von 29<br />
Jahren endlich wissen, wie andere Frauen mit diesem<br />
<strong>Syndrom</strong> aussehen und leben. Also habe ich einfach<br />
mal in Homburg nachgefragt, ob ich zum nächsten<br />
Treffen kommen kann und war dann am 6. Januar<br />
1988 das erste Mal bei einem Treffen dabei. Damals<br />
war es das Projekt der Uniklinik Homburg zur psychosozialen<br />
Betreuung und Begleitung von Frauen<br />
mit Ullrich-<strong>Turner</strong>-<strong>Syndrom</strong>, aus dem sich dann ein<br />
Vierteljahr später der Verein entwickelte. Es war mir<br />
damals und ist mir heute mehr als je zuvor ein großes<br />
Anliegen, das Ullrich-<strong>Turner</strong>-<strong>Syndrom</strong> in der Öffentlichkeit<br />
bekannt zu machen. Vor allem möchte ich zu<br />
der Wertung, die genetisch bedingte <strong>Syndrom</strong>e heute<br />
erfahren, positive Impulse hinzufügen und als Vorbild<br />
wirken. Im Laufe der Zeit lernte ich viele unterschiedlich<br />
betroffene Frauen kennen. Ich versuche die<br />
Regionalgruppe Stuttgart mit circa zehn bis zwölf<br />
Frauen zusammenzuhalten. Ich besuche alle sechs<br />
Monate zu Semesterbeginn die Vorlesung von Professor<br />
Dr. med. Claus Rainer Bartram in Heidelberg,<br />
um die <strong>Turner</strong>-<strong>Syndrom</strong>-<strong>Vereinigung</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
und das Ullrich-<strong>Turner</strong>-<strong>Syndrom</strong> aus persönlicher<br />
Sicht vorzustellen. Ich treffe mich nötigenfalls auch<br />
einmal extra mit den Frauen aus der Gruppe, die sich<br />
in unregelmäßigen Abständen sechsmal <strong>im</strong> Jahr in<br />
Stuttgart trifft.<br />
Was ist denn so ein Notfall? Ein Notfall wären zum<br />
Beispiel Krisen, die ich haben kann, wenn es um den<br />
Beruf, Freundschaften et cetera geht, aber auch<br />
Eltern mit neu diagnostizierten Mädchen, die erst mal<br />
nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht, weil viel Neues<br />
und Fremdes auf sie zukommt.<br />
mitglieder stellen sich vor<br />
Was wäre ein Ziel, das die Regionalgruppe noch<br />
erreichen möchte? Leider haben wir es noch nicht<br />
geschafft, Eltern und betroffenen Mädchen einen<br />
Rahmen für Treffen zu bieten, aber wir sind am Ball.<br />
Du bist zu Zeit ohne Arbeitsstelle. Wie kommst Du<br />
mit Hartz IV zurecht? Mit Hartz IV komme ich sehr<br />
schlecht zurecht. Ich versuche auch <strong>im</strong>mer noch,<br />
Arbeit zu bekommen, aber in meinem Alter und<br />
nach so langer Arbeitslosigkeit ist das mehr als aussichtslos<br />
— leider! Einfach schrecklich! Da haben die<br />
Politiker nicht sauber und anständig gearbeitet. „Das<br />
Volk“ lässt sich einfach zuviel gefallen!<br />
Fühlst Du Dich durch ARGE genug unterstützt oder<br />
beraten? Nein.<br />
Was ist Dein Traumjob? Ich habe in der Gruppe meinen<br />
Traumjob gefunden, da er mich in meiner ganzen<br />
Person fordert und in dem ich aufgehe. Vielleicht<br />
kann ich ja auch ab und zu ein Vorbild für die eine oder<br />
andere in der Gruppe sein, das wäre schön.<br />
Welche Qualifikationen würdest Du gerne noch<br />
erwerben? Mehr Gelassenheit und Geschick <strong>im</strong><br />
Umgang mit den unterschiedlichen Menschen.<br />
Wie beginnt für Dich ein guter beziehungsweise ein<br />
schlechter Tag? Ein guter Tag beginnt für mich mit<br />
Sonnenschein und Wärme, ohne große Hetze und<br />
Stress. Ein schlechter Tag beginnt demnach genau<br />
gegenteilig, regnerisch, kalt, trüb und nach fünf Minuten<br />
hab ich ihn satt, diesen Tag, er soll vorbeigehen.<br />
Was sind Deine Hobbys? Meine Hobbys sind natür-<br />
lich die Regionalgruppe, Kino, Lesen, Schreiben und<br />
das Hohenloher Freilandmuseum bei uns am Ort.<br />
Was ist Dein Lieblingsausspruch oder Motto?<br />
Immer die Ruhe bewahren!<br />
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