Klausur 2011 - StyrianARTfoundation
Klausur 2011 - StyrianARTfoundation
Klausur 2011 - StyrianARTfoundation
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4. Steirische KünstlerInnen-<br />
<strong>Klausur</strong> 2009<br />
in memoriam Josef Fink<br />
„Zeichen und Spuren“<br />
7. Steirische KünstlerInnen-<br />
<strong>Klausur</strong> <strong>2011</strong><br />
in memoriam Josef Fink<br />
„NO PLASTIC“
Inhalt<br />
Vorwort<br />
Dr. Christian Buchmann 6<br />
Prof. Edith Temmel 6<br />
Margret Roth 7<br />
Mag. Martin Gölles 8<br />
KünstlerInnen und Werke<br />
Peter Angerer 10<br />
Johee Chun 14<br />
Markus Guschelbauer 18<br />
Christian KRI Kammerhofer 22<br />
Renate Krammer 26<br />
Rainer Possert 30<br />
Laura Stadtegger 34<br />
Marlene Stoißer 38<br />
Edith Temmel 42<br />
Biografie und Kontaktadressen 46<br />
Impressum 57
Vorwort<br />
Es gibt nichts Gutes – außer man tut es.<br />
Dr. Christian Buchmann<br />
Kulturlandesrat<br />
Wie wahr. Unzählige Male wurden schon intelligente Kon-<br />
zepte entwickelt, wie man die Wirtschaft und die Kunst ei-<br />
nander näher bringen, Sponsortätigkeit und Mäzenatentum<br />
fördern und den Arbeiten der Künstler zu mehr Aufmerk-<br />
samkeit verhelfen kann. Mit mehr oder weniger Erfolg.<br />
Zwei engagierte Damen, Edith Temmel und Margret Roth,<br />
haben sich nicht mit Konzepten begnügt, sondern in der<br />
styrianARTfoundation eine bemerkenswerte und erfolg-<br />
reiche Initiative gesetzt, deren sichtbarer Ausdruck die<br />
alljährliche Sommerklausur im Stift Rein ist. Abseits vom<br />
Arbeitsdruck des Alltags können Künstlerinnen und Künstler<br />
hier gemeinsam an einem Thema arbeiten, die Werke wer-<br />
den durch die Ausstellungen im ORF und in der HYPO Stei-<br />
ermark und durch mediale Begleitung einer breiteren Öf-<br />
fentlichkeit zugänglich gemacht – die Katalogpublikationen<br />
sind eine eindrucksvolle Dokumentation der bisherigen<br />
<strong>Klausur</strong>en. Als Kulturlandesrat ist es mir wichtig, solche<br />
gewachsenen Initiativen zu stärken; sie sind das kulturelle<br />
Potenzial unseres Landes, denn Kultur kann man nicht<br />
„von oben verordnen“. In diesem Sinne wünsche ich der<br />
styrianARTfoundation viel Erfolg und möglichst viele Mitstreiter.<br />
Prof. Edith Temmel<br />
Künstlerin, Obfrau der<br />
styrianARTfoundation<br />
„Woran liegt es, dass wir noch immer Barbaren sind?“, fragt<br />
sich schon Friedrich v. Schiller („Über das Schöne in der<br />
Kunst“, 8. Brief zur Ästhetik) und nennt alternativ die Kunst<br />
eine Tochter der Freiheit.<br />
Spätestens seit Werner Bootes schockierender Film-Dokumentation<br />
„Plastic Planet“ (2010) erheben sich viele Fragen,<br />
welche nicht nur unser Konsumverhalten, sondern in<br />
diesem Zusammenhang auch unser allgemeines soziales<br />
Verhalten betreffen. Unser wunderbarer Planet Erde – und<br />
es gibt keine Alternative – mutiert anscheinend zusehends<br />
zum „Plastic Planet“: Winzige Plastikpartikel befinden sich<br />
bereits nachweisbar in der Blutbahn von Mensch und Tier.<br />
Dass aus weggeworfenem und wertlosem Zeug auch wieder<br />
Kunst neu entstehen kann, zeigte die „Arte povera“- Bewegung<br />
der 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.<br />
Wertloses wurde zu einer neuen Wertigkeit erhoben.<br />
Der Vorwurf der Barbarei bleibt trotzdem aufrecht:<br />
Ausgestattet mit dem biblischen Auftrag, sich „die Erde<br />
untertan“ zu machen (1 Mose 1, 28) bevölkert, unterjocht,<br />
verwüstet, vernichtet, verletzt, beschädigt, – aber auch heilt<br />
der Mensch partiell immer wieder die Erde, muss sie heilen –<br />
denn das ist eine Überlebensfrage der jeweiligen globalen<br />
Kultur. „Kultur“ bedeutet, für Joseph Beuys beispielsweise,<br />
primär ein Produkt spiritueller Güter und in diesem Sinne<br />
auch Voraussetzung zur Entstehung einer eigenen Sozi-<br />
alordnung, der „Sozialen Plastik“. Kunst kann als globale<br />
Verständigungs-Ebene wahrgenommen werden.<br />
In diesem Sinne waren die Künstler und Künstlerinnen der<br />
diesjährigen, 7. <strong>Klausur</strong> im Stift Rein aufgefordert, Zukunftsvisionen<br />
zu entwickeln. Ihnen allen gilt mein aufrichtiger<br />
Dank: Die Ergebnisse können sich sehen lassen.<br />
Für die außerordentlich kompetenten und einfühlsamen<br />
Texte zu den vorgestellten Kunstwerken in diesem Katalog<br />
bedanke ich mich auch im Namen aller beteiligten Künstler<br />
bei Mag. Dr. phil. Erwin Fiala, welcher uns seit Beginn in<br />
bewährter Weise begleitet. Er bildete auch, gemeinsam mit<br />
GR Mag. Martin Titz und Peter Wolf, das Kuratorium für die<br />
eingelangten Bewerbungen.<br />
„Noch das Plastik nennt sich Eden“, eine großformatige<br />
blaue Foto-Arbeit von Josef Fink, entstand anlässlich einer<br />
seiner Künstler-<strong>Klausur</strong>en in Israel, 1991 (in Privatbesitz)<br />
und wäre ein aktuelles Exponat. Auch ihm sei posthum an<br />
dieser Stelle gedankt.<br />
Margret Roth<br />
Unternehmerin, Obfrau der<br />
styrianARTfoundation<br />
Die siebente <strong>Klausur</strong> stand heuer unter dem Motto „no plastic“.<br />
Ein Thema, das über den Raum der Kreativität hinausging<br />
und auch Platz für Bewusstseinsbildung hinsichtlich<br />
der aktuellen Umweltproblematik bot.<br />
6 7<br />
Die Ergebnisse beweisen einmal mehr, dass Kunst nicht<br />
nur als ein dekoratives Accessoire gesehen werden sollte.<br />
Über die Kunst bleiben Kultur und Werte sowie Verständnis<br />
für Lebensart und wirtschaftliche Leistungen der Zeit noch<br />
Jahrhunderte später erhalten.<br />
Unsere Künstlerinnen und Künstler schöpften aus dem<br />
Vollen, um ihren Standpunkt und ihre Werte deutlich zu<br />
machen. Sie wollten mit ihren Werken aufklären und sen-<br />
sibilisieren. Dem Betrachter gegenüber bleibt es dabei<br />
charmant selbst überlassen, ob er das Mahnmal in der<br />
Darstellung erkennt oder „nur“ die Schönheit der Kunst<br />
wahrnimmt.<br />
Als Mitbegründerin der Firma Saubermacher und Unterneh-<br />
merin liegt mir der nachhaltige Umgang mit den Rohstoffen<br />
persönlich besonders am Herzen. Das Gesamtkunstwerk<br />
„KünstlerInnenklausur“ ist für mich einzigartiges Beispiel<br />
und eine Form der Zukunftsvision, wie Rohstoffe außerhalb<br />
des Recyclings in den Wertstoffkreislauf sinnvoll zurückge-<br />
führt werden können, um für nachfolgende Generationen<br />
zu wirken und ihren Wert zu steigern.<br />
Auch für Unternehmen bietet sich mit den aktuellen Kunst-<br />
werken eine attraktive Form, den Umweltschutzgedanken<br />
in die Firmen zu tragen. Kreativität motiviert – nicht nur<br />
beim Arbeiten, sondern auch beim Recyceln.<br />
Im Sinne einer lebenswerten Umwelt lade ich alle stei-<br />
rischen Unternehmerinnen und Unternehmer herzlich ein,<br />
sich am Projekt styrianARTfoundation zu beteiligen!
Mag. Martin Gölles<br />
Generaldirektor der HYPO Steiermark,<br />
Förderer der styrianARTfoundation<br />
Unsere Kultur.Partnerschaft mit der styrianARTfoundation.<br />
Die styrianARTfoundation stellt eine wertvolle Vertiefung der<br />
steirischen Kulturlandschaft dar. Der künstlerische Schaffens-<br />
prozess junger Talente, den die HYPO Steiermark aus Überzeu-<br />
gung unterstützt, erfordert Kreativität, Energie und Engagement.<br />
Dass wir die Ergebnisse der <strong>Klausur</strong> <strong>2011</strong> im Rahmen einer<br />
großen Ausstellung in unserem Bankinstitut wiederum allen<br />
zugänglich machen, eröffnet die Möglichkeit zu anregenden<br />
Begegnungen und Gesprächen, zu einem spannenden Gedan-<br />
kenaustausch zwischen Wirtschaft und Kunst, Kundinnen und<br />
Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />
Die HYPO Steiermark unterstützt mit ihrem aktiven Engage-<br />
ment zahlreiche kreative Nachwuchskünstler des Landes. Wir<br />
verstehen uns auch als Bindeglied, welches die Verknüpfung<br />
zwischen Kunst und Öffentlichkeit herstellt und fördert.<br />
Kunst hat sich in der Gegenwart zu einem relevanten Wirt-<br />
schaftsfaktor entwickelt. Viele Gäste besuchen die Steiermark,<br />
um Kulturgüter und Kunstschätze von heimischen Künstlern zu<br />
sehen. Somit wird ein wichtiges Zeichen gesetzt, um die kultu-<br />
relle und künstlerische Tradition der Steiermark – in der schon<br />
viele große Künstlerkarrieren ihren Anfang genommen haben –<br />
weiterzuführen.<br />
8 9<br />
Steirische KünstlerInnen-<strong>Klausur</strong><br />
<strong>2011</strong>
Peter Angerer<br />
Seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten,<br />
verfolgen Peter Angerers<br />
konzeptionelle Arbeiten eine<br />
inter- bzw. transmediale „Strategie“,<br />
um über die differenziellen<br />
materiellen und formalen Qualitäten<br />
einzelner bildnerischer Medien<br />
auch die unterschiedlichen<br />
Konnotationen „spielen“ zu lassen,<br />
die eben mit den jeweiligen<br />
Ausdrucks- und Darstellungsformen<br />
verbunden sind. Sein<br />
eigentliches „Medium“ ist ja im<br />
Grunde das mediale „Crossing“,<br />
durch das sich ein Verweisungszusammenhang zwischen den einzelnen medialen<br />
Instanzen ergibt. Die „Selbstreflexivität“ der einstigen avantgardistischen<br />
Kunstgattungen, aus der heraus sich im 20. Jahrhundert ja die so genannte<br />
Autonomie der Kunst bzw. die Emanzipation der „Mittel“ entwickelte und die<br />
sich vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren als Medienreflexivität und<br />
Medienkunst auch mit sozio-kulturellen Inhalten und entsprechender Kritik anreicherte<br />
(nachdem sie in ihren extremsten Ausprägungen zur scheinbar rein<br />
formalen „Übung“ geworden war), führte ja zur Einsicht, dass jedes Medium<br />
auch spezifische Auswirkungen auf die sog. „Inhalte“ mit sich bringt.<br />
Medien – ob Bild-Medien wie Malerei, Photographie, Druckgraphik, Film und<br />
Fernsehen, Video etc. oder Schrift- und Tonmedien, aber auch „Gegenstandsmedien“<br />
wie Architektur und die plastischen Gattungen bis hin zu allen Formen<br />
der Objektkunst – sind eben nicht „neutral“, sondern legen auch spezifische<br />
Konnotationen auf semantischer Ebene fest. Nichts anderes wollte ja Marshall<br />
McLuhan mit seinem meist missverstandenen Slogan „The medium is the message“<br />
zum Ausdruck bringen. Das klassische Beispiel dafür ist nicht zufällig die<br />
fundamentale Differenz zwischen den Phänomenen „Bild“ und „Sprache“ (bzw.<br />
deren alphabetischer Verschriftlichung). Der graphisch-ikonische Code und der<br />
sog. phonetische (alphabetisch-literale) Code implizieren völlig konträre semantische<br />
Aspekte – selbst wenn sie sich auf angeblich analoge Bedeutungen beziehen.<br />
Die wichtigsten Unterschiede zwischen Bild- und Sprachcode bestehen<br />
in der Gegensätzlichkeit des Konkreten (Besonderen, Individuellen) gegenüber<br />
dem Allgemeinen (d.h. Abstrakten) und zwischen dem Merkmal des „Synthetischen“<br />
gegenüber dem Analytischen. Um es hier nur kurz anzudeuten: Der linguale<br />
Code ist strukturell analytisch, semantisch aber abstrahierend, während<br />
der ikonische Code strukturell synthetisch ist und semantisch zum Konkreten<br />
tendiert. Diese spezifischen Differenzen zwischen dem lingualen und dem ikonischen<br />
Code, zwischen „Wort“ und „Bild“, sind nicht nur das implizite „Hintergrundrauschen“<br />
unseres „Weltverstehens“ sondern sie sind in den Arbeiten<br />
Peter Angerers sehr oft auch expliziter Ausgangspunkt. In den vorliegenden<br />
künstlerischen Arbeiten geht er etwa vom Begriff „Plastikwörter“ aus, deren<br />
Eigenschaften Uwe Pörksen durch ihren Abstraktionsgrad und ihre „unscharfe,<br />
stereotype Gebrauchsvariante“ bestimmt, die zwar „einheitliche, übersichtliche<br />
Räume“ (der Bedeutungen) schaffen, aber auch „die individuellen Besonderheiten“<br />
unkenntlich machen bzw. deren semantischer Gehalt durch keine<br />
konkrete, persönliche und unmittelbare Erfahrung konstituiert wird. Wer kennt<br />
und verwendet diese Begriffe, diese Plastikwörter, nicht selbst im alltäglichen<br />
Leben? Sie sind zwar für alles anwendbar, aber ihre eigentliche, „konkrete“ Bedeutung<br />
kann kaum angegeben werden: System, Struktur, Entwicklung, Identität,<br />
Fortschritt etc. Dem entsprechend erweisen sich Worte oft als (seltsames)<br />
abstraktes „Schweben“ über den eigentlichen Bedeutungsgehalten – symbolisiert<br />
wird dieser Umstand durch Peter Angerer, indem er auf PE-Folie applizierte<br />
Begriffe durch den Raum schweben lässt. Ein weiterer Aspekt dieser „Unbestimmtheit“<br />
der Plastikwörter besteht auch in ihrer kontextuellen Variabilität –<br />
beinahe in jedem Sinnzusammenhang sind sie verwendbar (aber ohne wirklich<br />
etwas zu sagen!): Dies setzt der Künstler in Form der T-Shirt-Aufdrucke um.<br />
Gleichzeitig sind sprachliche Begriffe auch Medien eines überindividuellen, allgemeinen,<br />
kollektiven Gedächtnisses. Begriffe bzw. ihre semantischen Ebenen<br />
manifestieren ja gleichsam das Denken jener historischen Epochen, in denen<br />
sie definiert und verwendet werden – allerdings mit dem Aspekt, dass jede<br />
kollektive „Aufladung“ auch ihre individuelle Besonderheit „zerstört“. Dennoch<br />
sind Worte als „kulturelles Archiv“ vor allem eine Ordnungsstruktur, die die soziale<br />
Kommunikation reguliert. Peter Angerer manifestiert dies in der rigorosen<br />
Regal-Architektur mit 310 Ordnern als „Körper“ einzelner Buchstaben, die sich<br />
– ausgehend vom Begriff „System“ – in einer strengen Kombinations-Matrix<br />
über die Regalebenen verteilen. Jede Buchstabensetzung findet sich photographisch<br />
dokumentiert – ebenso wie sich die Begriffe auf „Worttischen“ in einer<br />
von außen nach innen gewundenen Spiral-Quadratur lesen lassen, bis hin zu<br />
einem „Spiegeltisch“, der die Begriffe „kippen“ lässt.<br />
Eine Anspielung auf das mögliche „Kippen“ des Ökosystems findet sich in der<br />
Arbeit „Plastic inside“, die die Tatsache thematisiert, dass sich unser „Plastic<br />
Planet“ nicht nur außerhalb unseres Körpers „globalisiert“, sondern dass sich<br />
die über die Nahrungskette aufgenommenen Plastikpartikel schon längst in uns<br />
„anreichern“: Now we are plastic people!<br />
10 11<br />
Blutbahn, <strong>2011</strong><br />
Acryl auf Leinwand, Text, 2 tlg.<br />
130 x 220 cm und 90 x 220 cm
ARCHIV DER PLASTIKWÖRTER, <strong>2011</strong><br />
Installation, 310 Ordner in 2 Regalen<br />
je 200 cm hoch, 400 cm breit und 50 cm tief, Schablonenschrift auf Karton<br />
Tische je 70 x 70 cm, Schablonenschrift auf Leinwand, Spiegel, stop motion Projektion<br />
Präsentation variabel und erweiterbar<br />
12 13<br />
SCHWEBE I – IV, ARCHIV DER PLASTIKWÖRTER, <strong>2011</strong><br />
Fotoarbeiten, Digiprint/Plexiglas<br />
je 52,5 x 80 cm, Edition je 1/5
Johee Chun<br />
Die malerisch-graphischen Bildwelten<br />
Joo Hee Chuns eröffnen<br />
einen Kosmos von beinahe archaisch<br />
wirkenden Farb- und Linienkompositionen<br />
– als wären<br />
es Kryptogramme einer in tiefen<br />
Schichten des Unbewussten,<br />
aber auch des Bewusstseins<br />
wirkenden Energie, die sich<br />
schließlich im Gestaltungsakt<br />
zu entfalten beginnt. „I am concerned<br />
with the representation<br />
of the inner world. My pieces<br />
are about the spiritual, physical<br />
and literal containment of improvisational moments of creation“, erklärt die<br />
Künstlerin. Schicht um Schicht entwickeln sich die meist gedämpften Farbräume,<br />
die langsam aus Transparent-Acryl „modelliert“ werden, sodass das<br />
Farbmaterial selbst zwar flache, aber doch sichtbare reliefartige, plastische<br />
Strukturen bildet. Je nach Schichtstärke und Farblichkeit ergibt sich für den<br />
Betrachter bzw. die Betrachterin der Eindruck der Transparenz oder des<br />
„Verbergens“ tiefer liegender Schichten – derart „schimmern“ mitunter<br />
auch dunklere Farbtöne aus der „Tiefe“ der Acrylschichten – als wollte die<br />
Künstlerin unangenehme Empfindungsspuren „übermalen“.<br />
Feinste graphische Lineaturen legen sich zwischen, auf oder unter die tachistischen<br />
Farbflächen, die in Wahrheit ja Farb-Räume sind, öffnen und<br />
umschließen diese manchmal glasartig wirkenden Farbaufträge. „I am engrossed<br />
in the creation of tension between the lines and space of colours.<br />
The delicate lines block the overflowing, transparent, medium colours“,<br />
schreibt Joo Hee Chun dazu.<br />
In den Arbeiten „Mindscape“ und „Miracle“ findet sich die Farbgebung des<br />
Bildgrundes beinahe bis zum völligen chromatischen „Erlöschen“ reduziert<br />
– was bleibt ist eine weitgehend transparente, kaum wahrnehmbare Grundtönung,<br />
die die Bildfläche in einen optischen „Schwebezustand“ zu versetzen<br />
scheint. Diese transparente „Grundierung“ wird durch eine feingliedrige,<br />
oft kristallin wirkende Linienschrift strukturiert, die hier ebenfalls in mehreren<br />
Schichten aufgetragen wurde und sich deshalb farblich intensiviert oder<br />
abschwächt. Die über das gesamte Bildformat verteilten Lineaturen verdichten<br />
sich an zahlreichen Stellen, lockern sich und verbinden sich mit weiteren<br />
graphisch-figurativen Elementen, um beinahe wie eine kartographisch wir-<br />
kende Aufzeichnung psychisch-mentaler Prozesse zu wirken – gleichsam<br />
eine „mental map“, ein graphisches Psychogramm ihres Ich, ihrer Gedanken<br />
und Empfindungen. „By following my intuition, the composition evolving as a<br />
continuous process as a metaphor for layers of personality, and inner emotions,<br />
secrets and tensions. I attempts to harness the inner movement of life,<br />
which is inspired by the realm of nature, in order to create images from the<br />
inner world, that lie somewhere between creation and existence.“<br />
Bemerkenswert ist in den vorliegenden Arbeiten, wie sehr das Malerische<br />
gegenüber dem Graphischen reduziert wurde – vor allem weil ja der flächige<br />
Farbauftrag selbst beinahe vollkommen transparent gestaltet ist. Das<br />
graphisch-lineare Prinzip wird zur Dominante des Gestaltens, sodass das<br />
Bild im wahrsten Sinne des Wortes das Bild einer „Schrift“ ergibt. Das „Bildliche“<br />
wird aus dem Skripturalen heraus „ge-bildet“. Einmal mehr erweist<br />
sich, dass jede Schrift auch ein Bild ist und dass jedes Bild eine Art Schrift<br />
ist. Auch wenn Joo Hee Chun sich nicht ausdrücklich auf die asiatische Tradition<br />
der Kalligraphie als Inspirationsquelle ihrer Schrift-Bilder bezieht, liegt<br />
hier doch eine analoge Konzeption des Verhältnisses von Bild und Schrift<br />
zugrunde – Schrift eben auch als Malerei zu sehen bzw. zu empfinden.<br />
Der Duktus ihrer „Schriftzeichen“ folgt ihrer augenblicklichen Inspiration<br />
während des „Schreibens“. Joo Hee Chun ist überzeugt, dass auch der Betrachter<br />
diese Schrift lesen und verstehen könne. Zumindest aber kann der<br />
Betrachter darin die „Poesie“ der Linie, des Graphischen im Allgemeinen<br />
verspüren – immerhin wirken diese Arbeiten wie abstrakte, beinahe lyrische<br />
Kompositionen. Gäbe es nicht schon den kunsthistorischen Begriff der „lyrischen<br />
Abstraktion“ – man müsste ihn für diese Arbeiten neu erfinden!<br />
14 15<br />
WUNDER (MIRACLE), <strong>2011</strong><br />
Acryl auf Leinwand<br />
125 x 125 cm
GEDÄCHTNISLANDSCHAFT I (MINDSCAPE I), <strong>2011</strong><br />
Acryl auf Leinwand<br />
200 x 105 cm<br />
16 17<br />
GEDÄCHTNISLANDSCHAFT II (MINDSCAPE II), <strong>2011</strong><br />
Acryl auf Leinwand<br />
200 x 105 cm
Markus Guschelbauer<br />
Der natürliche und meist „ungeordnete“<br />
Raum des Waldes<br />
erscheint als Säulenhalle (als<br />
Tempelraum?) – eingefasst durch<br />
eine milchig-transparente PE-<br />
Folie, die einen malerischen Sfumato-Effekt<br />
erzeugt. Der so entstandene<br />
geometrische Kubus ist<br />
durch die aufstrebenden Baumstämme<br />
in einer prägnanten<br />
vertikalen „Ordnung“ strukturiert<br />
und evoziert damit das Kennzeichen<br />
aller sakralen Raumarchitektonik.<br />
Diese leitet sich einerseits<br />
aus dem Prinzip der „Abgrenzung“ als gleichzeitige Eingrenzung der<br />
dem „Heiligen“ vorbehaltenen Bereiche und andererseits als „Loslösung“ von<br />
irdischer Schwere ab. So bedeutete das lateinische „templum“ ursprünglich<br />
primär „Grenze“, d.h. eine Abgrenzung des menschlich-kulturellen Raumes<br />
gegenüber der Natur und damit auch die „Besitznahme“ bis dahin nicht kultivierten,<br />
freien Landes. Selbst der Begriff des „Besitzes“ stammt etymologisch<br />
aus dem konkreten und handgreiflichen Akt des „Be-Sitzens“, also indem man<br />
sich an einer bestimmten Stelle, an einem Ort niederlassen und hinsetzen<br />
wollte und von da aus die Grenze des „in Besitz“ Genommenen bestimmte.<br />
Naturräume in Kulturräume zu transformieren war grundlegend mit der Vorstellung<br />
einer Ab- und Eingrenzung von Räumen verbunden – gleichsam von<br />
einem „(Sitz-)Punkt“ ausgehend. Eine ähnliche Vorgehensweise wählte auch<br />
Markus Guschelbauer bei der Bestimmung seines Wald-Tempel-Raumes –<br />
wohl eher unbewusst an diese archaische Praxis der „Raumgestaltung“ anknüpfend.<br />
Als Ausgangspunkt seiner Raumerschließung und Raumschaffung wählte<br />
er die Positionierung, also den „Standpunkt“ der Kamera, um den herum er<br />
schließlich das durch ihn definierte Raumvolumen in Kunststoff-Folie „verpackte“.<br />
Die „Raumnahme“ erfolgte hier „durch das Auge“ der Kamera, da<br />
die „Wald-Tempel-Installation“ von vornherein auf eine Wahrnehmung durch<br />
den Photoapparat, also auf den Blick und das Sehen durch das Kameraobjektiv<br />
bestimmt war. Die grundlegende Intention ist auf eine photographische bzw.<br />
bildliche Repräsentation und deren ästhetische Aspekte gerichtet und die PE-<br />
Folie dient dafür vor allem als Medium, als experimentelles Gestaltungsmittel,<br />
mit dem Markus Guschelbauer bildlich-ästhetische Wirkungen beabsichtigte.<br />
Der Kontrast zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit, der ja heute überwiegend<br />
als unversöhnlicher Gegensatz empfunden wird, löst sich bei Markus<br />
Guschelbauer in einem optischen Spiel der Ambivalenzen auf. Die semi-transparente<br />
Folie trennt ja den äußeren Naturraum nicht strikt vom künstlich „folierten“<br />
Innenraum, sondern lässt vor allem durch die Lichteffekte, die durch<br />
die vom Wind bewegten Wände und den daraus resultierenden wechselnden<br />
Lichtbrechungen verstärkt werden, ein optisch-visuelles „Fließen“ zwischen<br />
Innen- und Außenraum entstehen. Was gerade noch chimärisch sichtbares<br />
Außen war, wird zum farblich oszillierenden Innen oder verbirgt sich mit einem<br />
Mal wieder hinter einer milchig-trüben „Glas“-Wand. Der schon durch den Unschärfe-Effekt<br />
der PE-Folie gegebene Aspekt einer Auflösung der konkreten,<br />
scharf umrissenen Gegenständlichkeit rückt die photographische Bildlichkeit<br />
in die Nähe des Malerischen – mit einer primär ästhetisch-formalen Funktion.<br />
Ebenso zeigt sich ja die beinahe abstrakte Ordnung der Baumstämme<br />
schließlich eher in ihrer Formqualität bzw. als Struktur-Phänomen und weniger<br />
als „dokumentarische“ Verbildlichung der Bäume. Dass es dem Künstler primär<br />
um visuell-ästhetische Aspekte geht, kommt auch darin zum Ausdruck,<br />
dass die „Spuren“ des Materials, also der aufgespannten Folie, in Form der<br />
gewellten Raffungen zum absichtlich eingesetzten Gestaltungselement des<br />
photographischen Bildes wurden. Diese Raffungsspuren verleihen der Bildfläche<br />
durch die unterschiedliche Licht-Modulation eine reliefartige Plastizität<br />
und sie „brechen“ die photographische Bildebene, die ja vollkommen plan ist,<br />
gleichsam durch eine zweite, nicht plane Fläche auf. Schon die PE-Folie ist im<br />
Grunde für unseren Blick bereits eine Bild-Projektionsfläche – nur durch ihre<br />
weitgehende Transparenz bleibt sie als solche unbemerkt. Nur dort, wo sie<br />
durch die erkennbaren Raffungen als „Bildstörung“ des weiter hinten liegenden<br />
Bildraumes erscheint, wird sie bewusst wahrnehmbar.<br />
Auch die Overhead-Projektion der Gräser, Blätter und Stauden auf oder durch<br />
eine (bewegliche) Plastikfolie arbeitet mit der Reduktion auf eine beinahe<br />
abstrakte Formgebung – die durchscheinende PE-Folie als Projektionsfläche<br />
erinnert an die vorphotographische Technik der Dioramen, die ebenfalls durch<br />
ihren fluoreszierenden Durchschein-Effekt faszinierten.<br />
Jedenfalls wird deutlich, dass diese alltägliche Kunststoff-Folie durchaus als<br />
künstlerisch-ästhetisches „Mittel“ und Material verwend- und verwertbar ist.<br />
Die Zuschreibung eines bloßen Gebrauchswertes mit dem Nimbus, schließlich<br />
bloßer Abfall zu werden, entspricht dem ästhetisch-experimentellen „Potential“<br />
dieses Kunststoffs keineswegs.<br />
18 19<br />
PLASTIC NATURE I, <strong>2011</strong><br />
Overhead auf Plastikfolie
PLASTIC NATURE II, <strong>2011</strong><br />
c-print<br />
60 x 80 cm<br />
20 21<br />
PLASTIC NATURE III, <strong>2011</strong><br />
c-print<br />
103 x 130 cm
Christian KRI Kammerhofer<br />
Kapelle, Säule und Haus – diese<br />
Objekte könnte man beinahe<br />
als trinitarische Gliederung jener<br />
menschlichen Ordnung bezeichnen,<br />
mit der sich die menschliche<br />
Kultur gegenüber der in der<br />
Frühgeschichte des Menschen<br />
meist bedrohlich empfundenen<br />
Natur einen eigenen Lebensraum<br />
schuf. Während das Phänomen<br />
der Säule das Prinzip des Tragenden<br />
schlechthin manifestiert,<br />
auf deren Grundlage sich Räume<br />
ja nicht nur gegen die Außenwelt<br />
abschließen, sondern eben auch „öffnen“ können, symbolisiert die Grundform<br />
des Hauses den genuin menschlichen und pragmatischen Lebensraum mit der<br />
primären Funktion des Schutzes gegenüber der Umwelt. Dem steht die Kapelle<br />
als Raum des Heiligen, das weder natürlich noch vom Menschen geschaffen ist,<br />
als Bereich des Transzendenten, also des „Über-Schreitens“ immanenter Begrenztheit<br />
gegenüber. Schon in der Verwendung bloßen Verpackungsmaterials<br />
als „Baustoff“ unterläuft Christian KRI Kammerhofer all diese bedeutungsträchtige<br />
Symbolik und Funktionalität von Kapelle, Säule und Haus. Nicht nur, dass der<br />
verwendete Pappkarton in seiner Verpackungsfunktion für „wertvollere“ Güter<br />
ohnehin bloße Hülle (Verhüllung) war und nur mehr zur Entsorgung bestimmt<br />
gewesen wäre, durch die Fragilität dieses Baustoffes ironisiert er auch den Aspekt<br />
der Dauerhaftigkeit und des „ewigen“ Bestands menschlicher Produkte. Vor<br />
allem Sakralbauten wurden und werden gleichsam für die Ewigkeit geschaffen<br />
– losgelöst von irdischer Vergänglichkeit. Der Realität kommt die „Halbwertszeit“<br />
des Kartons wohl tatsächlich näher! Und wenn auch das „wertlose“ Verpackungsmaterial<br />
aus den „Errungenschaften“ der synthetischen Chemie besteht,<br />
dann überdauert es zwar meist die Bestandszeit des Inhalts (welche Symbolik<br />
unserer Zeit!), aber eben nur als Giftmüll! Der eher dürftigen Lebensdauer moderner<br />
Produkte (außer als Vergiftungsschlacke unserer Konsumkultur für nachfolgende<br />
Generationen) entspricht auch, dass die Säulenkonstruktion – ithyphallisches<br />
Symbol androgyner Stärke und Machtanmaßung (man denke nur an die<br />
Tradition der Menhire, Stelen Obelisken und Triumphsäulen!) –, dass also diese<br />
Pappkartonsäule über der Basis „bricht“ und schräg an die Mauer des Stiftes<br />
gelehnt ist – als würde diese Konstruktion ineinander verschachtelter Kartonkuben<br />
im Moment des Zusammenbruchs angehalten, in der Schwebe gehalten<br />
durch altes, aber beständigeres Mauerwerk. Und auch die bereits am Boden unter<br />
der einbrechenden Säule verstreuten Kartonreste scheinen anzudeuten, dass<br />
der Mensch immer nur „auf Sand“ baut, dass alles Menschliche dazu bestimmt,<br />
ein entropisches Telos zu haben. Hier wirkt auch die „Technik“, die kippende<br />
Säule mit Hilfe von Kunststoff-Klebebändern, die sich wie ein wirres „Geäder“<br />
um die Schachteln winden, eher vergeblich an. Auch Kunststoff, d.h. die allgegenwärtige<br />
Plastifizierung der Welt, wird ihren Zerfall nicht aufhalten können. In<br />
diesem Sinne ist auch die Kapelle eine „zusammengeklebte“ Konstruktion aus<br />
Karton-Abfall und Klebeband. Wieder ist man versucht, dies in all seiner Symbolik<br />
zu interpretieren: Das Kirchengebäude (Religion als metaphysische Fiktion?) ist<br />
ja angeblich auf und aus Stein („petrus“ [lt.] = Stein) errichtet: Zeigt es sich heute<br />
nicht als etwas, das geschichtlich wie moralisch aus allen Fugen zu bersten<br />
scheint – behelfsmäßig zusammengekittet auf der „Schutthalde der Geschichte“?<br />
Wie immer auch – in der Apsis der Kapelle arrangierte der Künstler einen<br />
„Meditationsraum“ aus einem weißen Papierblatt und strahlenförmig davon ausgehenden<br />
Papierschnitzeln. Während die Außenseite der Kapelle Beschriftungen<br />
aufweist, öffnet sich der Innenraum in schmuckloser Schlichtheit. Lediglich am<br />
Boden des „Hauptschiffes“ finden sich farbige Kartonreste (als Reste der kirchlichen<br />
Verführungskünste?). Die meditative Leere des Kapellenraums scheint die<br />
Beuys´sche Sentenz, dass eigentlich auf jeder Kirchturmspitze Fragezeichen sein<br />
sollten, zur unmittelbaren Erfahrung werden zu lassen. Pappkarton ist allerdings<br />
nur für eine übersättigte, selbstzufriedene Überflussgesellschaft bloß unnützer<br />
Abfall mit kurzlebiger Nutzbarkeit. Man denke nur an all jene Obdachlosen, denen<br />
nichts anderes als Karton bleibt, um sich gegen Nässe und Kälte ein „Haus“ zu<br />
bauen. Etwas sarkastisch könnte man meinen, dass lange vor jeder „Recycling“-<br />
Mode, Armut zu Wiederverwertung und Nachhaltigkeit gezwungen hatte – vielleicht<br />
könnte man daraus noch lernen!<br />
Jedenfalls beschäftigt sich Christian KRI Kammerhofer schon seit längerem mit<br />
dem „Urtypos“ des Hauses – einerseits ist es für ihn Symbol für Geborgenheit,<br />
Schutz und Intimität, andererseits stellt das fundamentale einfache Raumvolumen<br />
ein ideales Grundmodul für experimentelle Raumstudien dar. In zeichnerisch-konstruktiven<br />
Studien wie auch als Modell spürt er den Möglichkeiten der<br />
„Raumerschließung“ nach. Das Haus als solches trägt für ihn ja beinahe anthropomorphe<br />
„Gesichtszüge“ mit Fenstern und Türen als Augen, Ohren und Nasen.<br />
Häuser sind ja (wie die Architektur insgesamt) im Grunde nach der biologischen<br />
Haut und der Kleidung eine weitere „Haut“ des Menschen – um das thermodynamische<br />
Gleichgewicht zur Umwelt zu regulieren, wie Marshall McLuhan meinte.<br />
22 23<br />
HAUS, <strong>2011</strong><br />
c-print, Karton, Klebeband, Acryl<br />
30 x 40 cm
KAPELLE AUSSEN, <strong>2011</strong><br />
c-print<br />
70 x 90 cm<br />
KAPELLE INNEN, <strong>2011</strong><br />
c-print<br />
60 x 90 cm<br />
24 25<br />
SÄULE, <strong>2011</strong><br />
c-print, Karton, Klebeband<br />
62 x 90 cm
Renate Krammer<br />
Renate Krammer ist vom Phänomen<br />
der graphischen Linie bzw.<br />
von der auf eine lineare Ordnung<br />
reduzierten Formensprache fasziniert.<br />
Aber: Was ist eine Linie? Ist<br />
sie die Reduktion einer Fläche auf<br />
ein infinitesimales Etwas oder die<br />
Ausweitung (Aneinanderreihung)<br />
von Punkten? Kann es eine flächenlose<br />
Linie, eine punktlose<br />
Linie, einen flächenlosen Punkt<br />
geben? Wenn, dann sicherlich<br />
nur in mathematischer und damit<br />
abstrakter Idealität – hier kann ein<br />
Punkt ein ausdehnungsloses Etwas (= nichts?) sein,das materiell (z.B.graphisch<br />
oder malerisch) gar nicht existieren könnte. Ebenso kann es realiter keine Linie<br />
geben (man erinnere sich an Cezanne, der meinte, in der Natur gäbe es keine<br />
Linie!), denn sie ist ja eine flächenlose Verbindung zwischen zwei Punkten (wenn<br />
sie begrenzt ist) oder die Begrenzung einer Fläche (aber nicht die Fläche selbst!).<br />
Und sagte nicht schon Leonardo, dass die Grenze ein Nichts sei, und Hegel ergänzte,<br />
dass man damit aber immer schon zwei Seiten hätte, nämlich ein Diesund<br />
ein Jenseits der Grenze. Und von hier aus ist auch die systemtheoretische<br />
Weiterentwicklung dieses Gedankens auf der Grundlage von G. Spencer Browns<br />
Formenkalkül verstehbar. Eine Linie ist eine Form, eine Markierung, die immer<br />
eine Zwei-Seiten-Form ist. Aber in der Natur gibt es paradoxerweise in Wahrheit<br />
keine Grenze, keine Linie! Schon Cezanne forderte alle Zweifler an der Nicht-<br />
Existenz der Linie auf: „Zeigen Sie mir etwas Gezeichnetes in der Natur.“ Und damit<br />
hatte er vollkommen Recht – in der Natur gibt es einfach keine Linie, weil die<br />
Linie per definitionem reine Idealität ist. Deshalb wurde sie auch als graphisches<br />
Formelement im Vergleich zu Farbe und Fläche z.B. für W. Kandinsky und P. Klee<br />
zum Ausdruck des Geistigen, der Reflexion, des Ideellen. Das graphische Primärelement,<br />
das die Linie manifestiert, ist also im Grunde ein Paradox: Sie ist<br />
einerseits die absolute Reduktion (auf materieller Ebene) und gleichzeitig eine<br />
Erweiterung in die Abstraktion (auf ideeller Ebene). Renate Krammers formale<br />
Gestaltungsmittel sind in den vorliegenden Arbeiten – seien es tatsächlich genuine<br />
Graphiken oder auch Objekte – großteils auf Lineaturen reduziert, wobei<br />
sie diese teilweise noch zusätzlich auf einen einzigen Richtungsvektor – die Horizontale<br />
– beschränkt. Beinahe scheint es, als wollte sie vermeiden, dass eine<br />
Axialgliederung mit vertikalen und horizontalen Linienführungen schon zuviel<br />
an gegenständlicher Assoziation erzeuge. Dieser abstrahierenden Reduktion<br />
entspricht auch ihr thematischer Ansatzpunkt. Einerseits geht sie von der immer<br />
in Frage stehenden Beziehung zwischen Alltag und Kunst aus, andererseits<br />
spezifiziert sie diese Thematik anhand des piktographischen Codes, der ja nicht<br />
zuletzt im Zeitalter der Computertechnologie allgegenwärtig, also alltäglich ist.<br />
Nicht nur der öffentliche Raum, sondern vor allem die sog. „Benutzer-oberflächen“<br />
unserer digitalen Kommunikationswelt sind ja mit Piktogrammen übersät<br />
– vor allem um jenen, die in Wahrheit ja digitale Analphabeten sind, weil sie mit<br />
den Programmcodes nichts zu tun haben (wollen), wenigstens ein paar „Handgriffe“<br />
(Anwendungen) zu ermöglichen. Diesen Piktogrammen liegt der Gedanke<br />
zu Grunde, auch ohne Sprache Informationen und Bedeutungen vermitteln zu<br />
können – quasi selbsterklärend zu sein. Dass in Wahrheit nur wenige Sachverhalte<br />
mit eindeutigen ikonischen Chiffren anzuzeigen sind, erfährt jeder an sich<br />
selbst, wenn man versuchen wollte, diese inflationären Computer-Icons ohne<br />
zusätzlichen Hinweis in ihrer Bedeutung zu entschlüsseln. Erklärbar ist dieser<br />
Umstand analog zum „Wesen“ der Linie. Auch Piktogramme sind einerseits Reduktionen<br />
einer detailgenauen Darstellung auf das angeblich Wesentliche, aber<br />
sie werden andererseits – je reduzierter sie sind – umso abstrakter und damit<br />
mehrdeutiger. Renate Krammer geht es zunächst aber darum, wie schnell die<br />
einfachsten piktographischen Formen und Zeichen beginnen, den Kommunikationsalltag<br />
zu determinieren und zu regeln, wie sehr diese Zeichen aber auch in<br />
eine unbewusste Nicht-Wahrnehmung „absinken“, sodass sie als solche, d.h. in<br />
ihrer spezifischen Eigenqualität, gar nicht mehr bewusst werden. Je mehr diese<br />
graphischen Elemente zu „Schaltstellen“ des Kommunikationsnetzes werden,<br />
umso weniger werden sie beachtet. In ihren Kupferdraht-Texturen, die gleichsam<br />
das Informationsrauschen unseres Alltags „abbilden“, finden sich einige typische<br />
Icons „eingeprägt“ (z.B. „Home“, „Lock“ etc.) – formal einzig und allein durch<br />
eine noch stärkere Reduktion der linearen Struktur bestimmt. Hier zeigt sich,<br />
dass schon eine geringfügige Differenz alles ist. „Information is a difference that<br />
makes a difference“, definierte es G. Bateson. Hier genügt schon die Differenz<br />
zweier linearer Ordnungsstrukturen, um einem völlig ignorierten Zeichen neue<br />
Bedeutung zu geben. Mit ihrer beinahe meditativ anmutenden Arbeit lässt sie<br />
diese unbeachteten Icons zu einer bewusst wahrgenommen Form, also zu einem<br />
Gestaltungsphänomen, werden. Wie sehr die reduktive Linearisierung zu einer<br />
„Verfremdung“ scheinbar vertrauter Wahrnehmung werden kann, zeigen die<br />
graphischen Blätter, auf denen sie das Computer-Icon des sich drehenden Globus<br />
in mehreren Ansichtsvarianten, aber in strikt horizontaler Liniengliederung<br />
„rekonstruiert“. Die scheinbar „vertraute“ Geographie der Welt zeigt sich „verzerrt“<br />
und fremd – damit aber wird sie auch wieder bewusst wahrgenommen!<br />
26 27<br />
TIME, <strong>2011</strong><br />
Acrylglas graviert<br />
6 x 14,5 cm x 20,5 cm
HOME, LOCK, <strong>2011</strong><br />
Kupferdraht<br />
2 x 55 cm x 55 cm<br />
28 29<br />
USER, CUSTOMER, <strong>2011</strong><br />
Kupferdraht<br />
2 x 55 cm x 55 cm<br />
WORLD, <strong>2011</strong><br />
Grafit auf Papier<br />
9 x 36 cm x 36 cm
Rainer Possert<br />
Die photographischen Motive<br />
Rainer Posserts sind gleichsam<br />
„objets trouvés“, (vor)gefundene<br />
visuelle Ausschnitte und Sequenzen<br />
des alltäglich Sichtbaren.<br />
Jede/r hätte – vorausgesetzt man<br />
wäre zum gleichen Zeitpunkt auch<br />
am selben Ort wie der Photograph<br />
gewesen – dieselben visuellen<br />
Verhältnisse, dieselben „Sichtbarkeiten“<br />
wahrnehmen können.<br />
Rainer Possert verzichtet auf jede<br />
manipulative Inszenierung, nichts wird arrangiert oder „zurechtgerückt“ – es<br />
geht eher um das bewusste Auswählen optisch-visueller Situationen und Momente,<br />
die in der „Bewegung des Sehens“, im Akt des Wahrnehmens meist<br />
unbemerkt bleiben. Immerhin besteht das „Rätsel“ des Wahrnehmens gerade<br />
darin, einen bzw. einen doppelten „blinden Fleck“ zu haben: Es ist ja nicht möglich<br />
wahrzunehmen, wie man wahrnimmt, wenn man wahrnimmt! Und darüber<br />
hinaus: Unmöglich ist es auch wahrzunehmen, was man alles nicht wahrnimmt.<br />
Eine mögliche Gegenstrategie besteht nun darin, dass der Photograph im Grunde<br />
den dynamischen und stets flüchtigen Sehprozess „verzögert“, um dem Sehen<br />
selbst Zeit zu geben, um den optischen „Reichtum“ der visuellen Wahrnehmungs-Welt<br />
zur Erscheinung zu bringen.<br />
Wahrnehmung im Allgemeinen und vor allem das Sehen sind ja im Grunde<br />
weitgehend automatisierte Prozesse, die nicht daraufhin orientiert bzw. psychophysiologisch<br />
dazu „programmiert“ sind, den optischen Reichtum bzw. die<br />
optische Informationsdichte in all ihren Einzelheiten und Differenzierungen zu<br />
repräsentieren – im Gegenteil: Wahrnehmungsprozesse sind dafür programmiert,<br />
die gegebene Informationsflut nicht zu einem „information overload“,<br />
d.h. zu einer Reizüberflutung werden zu lassen. Wahrnehmung bedeutet eben<br />
immer auch eine Reduktion und Minimierung der Wahrnehmungsdaten: Sehen<br />
heißt „Über-Sehen“! Das menschliche Sehen ist ein hochselektiver Prozess, der<br />
vor allem auf das (scheinbar) Wesentliche des alltäglichen Lebens (und nicht<br />
ästhetischer Gesichtspunkte) gerichtet ist. Man kann auch sagen, dass unsere<br />
alltägliche Wahrnehmungsautomatik ein erlerntes Nicht-Wahrnehmen der optischen<br />
Vielfalt, der scheinbar unwichtigen Nuancen der Welt ist. Allein schon<br />
durch den Mechanismus einer dauerhaften Repräsentation der allzu flüchtigen<br />
visuellen Erscheinungen – dieses berühmte „Anhalten“ des zeitlichen Moments<br />
als ein zentraler Aspekt des photographischen „punctum“, wie es Roland Bar-<br />
thes nannte (vgl. „Die helle Kammer“) – ermöglicht die photographische Technik<br />
neue und manchmal bessere „Sichtbarkeitsverhältnisse“. Die Konzentration<br />
auf Unbeachtetes und/oder unbewusst bleibende visuelle Aspekte ist für Rainer<br />
Possert darüber hinaus auch eine Gegenstrategie zur „visuellen Vermüllung“<br />
im Zeitalter audiovisueller Medien, die scheinbar alles und jede/n in eine Art<br />
photographisch-filmische „Überbelichtung“ zerren – eine Überbelichtung,<br />
die metaphorisch wie auch technisch-praktisch eine Bilderflut erzeugt, deren<br />
Auswirkungen auf unser visuelles Wahrnehmungsvermögen Paul Virilio als<br />
„Dyslexie des Sehens“ bezeichnet – die medial hochgerüstete und überflutete<br />
menschliche Wahrnehmung wird immer oberflächlicher und verzerrter bzw.<br />
kann schließlich das Gesehene nicht mehr in entsprechende Kontexte setzen:<br />
Was bleibt sind lediglich optische Effekte und Stimuli!<br />
Dem stellt Rainer Possert eine photographisch „konzentrierte“ Wahrnehmung<br />
gegenüber, die sich an alltäglichen, einfachen und deshalb oft „übersehenen“<br />
Sujets als Ausgangsmotiven orientiert: Rostender Schrott in seinem strukturell-chromatischen<br />
„Ausblühen“, dessen Gegenständlichkeit sich in einer<br />
formal-ästhetischen Komposition „auflöst“, ermöglicht einen veränderten Wahrnehmungsprozess<br />
– Müll wird zum Anlass ästhetischen Erlebens. Eine als Abdeckung<br />
benützte milchig-transparente PC-Folie wird in Kombination mit einem<br />
einfachen Rohrgestänge zum „Spiel“ eines Lichteffekts. Einfachste Materialien<br />
und unscheinbarste Momente finden sich zum ästhetischen Phänomen transformiert.<br />
Der photographische Blick in den Innenraum der mit Baugerüsten technischkonstruktiv<br />
„strukturierten“ Kirche lässt gleichsam zwei historische Epochen<br />
aufeinanderprallen. „Liest“ man die konstruktive Geometrie des Gerüstes als<br />
technische Fortsetzung der Renaissance, die in der klaren perspektivischen<br />
Quadratur des Kirchenbodens gegeben ist, so stößt man in der Gewölbearchitektur<br />
und -malerei auf die barocke Dynamik des anamorphotischen „Scheins“<br />
als historisches Gegenkonzept. Kaum deutlicher kann das geometrisch-konstruktive<br />
Paradigma der Renaissance, das sich einerseits in unserer Technik<br />
(als Erbin des mechanistischen „Weltbildes“) und andererseits im Medium der<br />
Photographie (Erbin der geometrischen Perspektivkonstruktion) fortsetzt, aber<br />
durch das Illusionsspiel des Barock „relativiert“ wurde, zum Ausdruck kommen.<br />
Für den Barock-Künstler war die Wirklichkeit nur mehr eine Frage der Sichtweise<br />
– analog zur Tatsache, dass die Sichtweise des Photographen erst die<br />
Wirklichkeit hervorbringt!<br />
30 31<br />
O.T., <strong>2011</strong><br />
c-print<br />
36 x 54 cm
O.T., <strong>2011</strong><br />
c-print<br />
56 x 36 cm<br />
32 33<br />
O.T., <strong>2011</strong><br />
c-print<br />
54 x 36 cm
Laura Stadtegger<br />
Die großformatigen Arbeiten Laura<br />
Stadteggers wirken teilweise<br />
wie Bühnenbilder, in denen eine<br />
augenblickshafte Sequenz eines<br />
alltäglichen Geschehens „angehalten“<br />
wird. Ob es sich um ein<br />
„Wiesenstück“, das durch einen<br />
Zaun gegliedert wird, um ein<br />
„Waldstück“ oder um Berge handelt,<br />
die Szenerie ist verhalten,<br />
„bescheiden“ könnte man meinen,<br />
scheinbar ohne jede Theatralität<br />
oder Dramatik. Und doch erhalten diese „Bildbühnen“ vielleicht gerade<br />
durch die unscheinbare Alltäglichkeit der Szenenmotive ihren „theatralen“<br />
Charakter, ihre „Überhöhung“. Was sollte an der Handlung, einigen Abfall auf<br />
eine Schaufel zu kehren, schon besonders „darstellenswert“ sein, was „ereignet“<br />
sich im Bild der vor einer Bergkulisse hockenden Malerin?<br />
Durchaus bemerkenswert hingegen erscheint, dass sich die Malerin als Malerin<br />
in den Darstellungen inszeniert, dass sie sich als Akteurin der, wenn auch<br />
minimalen, Handlungssequenzen in das Bild (und damit auch in die Thematik)<br />
mit einbringt – gekennzeichnet durch die gelben Gummihandschuhe, die offensichtlich<br />
zu ihrem „Arbeitszeug“ als Malerin gehören. Derart ist die Malerin<br />
gleichzeitig auch Teil der bühnenartigen Naturstück-Inszenierungen – die Natur<br />
wird zur Bühne und sie, die Malerin, wird zur Schöpferin dieser Natur. Es<br />
liegt an ihr, sie als verwund- bzw. verletzbar (durch Müll „entstellt“) oder sie<br />
ohne Abfall, also unversehrt zu zeigen, den Müll zu „übermalen“, wie es offenbar<br />
in der Darstellung des Wiesenstücks „gelungen“ ist.<br />
Mit dieser beinahe als Anmaßung zu interpretierenden und vielleicht sogar<br />
hypertrophen Selbstinszenierung der Malerin als Schöpferin der Natur wird<br />
aber ein sowohl historisches wie auch zeitaktuelles Motiv zitiert: Sahen sich<br />
nicht die Künstler der Renaissance als „deus secundus“, als eine Art zweiten<br />
Schöpfergottes – freilich noch weitgehend ohne die Anmaßung, die natura naturata<br />
in eine künstliche natura naturans zu überschreiten, wie es Chemie und<br />
Biologie seit langem unternehmen, d.h. das Natürliche durch das Künstliche<br />
zu verändern bzw. letztlich zu ersetzen. Der aktuelle Bezug liegt aber sicherlich<br />
darin, dass der Mensch (und nicht nur die Malerin) heute tatsächlich Verantwortung<br />
dafür trägt, ob die gegebene Natur durch die technischen Produkte<br />
bzw. technisch-künstlichen Methoden insgesamt verändert bzw. zerstört wird.<br />
In diesem Sinne sind wir inzwischen tatsächlich zweite Schöpfer der Natur,<br />
weil es in unserer Hand liegt, sie zur Müllhalde verkommen zu lassen oder<br />
unseren Müll eben auch selbst wieder wegzuräumen. In einfachster Symbolik<br />
eines Wegkehrens von Abfall verweist die Malerin auf diese für die Menschheit<br />
vielleicht überlebenswichtige Frage. Nicht einmal angesichts des prophezeiten<br />
Klimawandels mit unvorhersehbaren Folgen (unabhängig davon, ob diese Prognosen<br />
richtig sind oder nicht – sie bestehen, und dies allein sollte zu entsprechenden<br />
Verhaltensänderungen Motiv genug sein!) sind wir bereit, „vor unserer<br />
Haustüre“ auch jenen Müll wegzukehren, den wir ständig verursachen.<br />
Wie immer dem auch sei, die Malerin trägt auch diese auffälligen gelben Arbeitshandschuhe<br />
– offensichtlich um damit anzudeuten, dass dieses künstliche<br />
Produkt auch nützlich ist. Und damit verweist sie auf den wohl überzeugendsten<br />
Aspekt der Technik – Technik überzeugt durch (angebliche)<br />
Nützlichkeit! Da hilft auch die seltene Einsicht nicht, dass so manche Nützlichkeit<br />
in Wahrheit wenig nützlich ist. Gleichzeitig hilft hier auch keine pauschale<br />
Verdammung alles Künstlichen – davon scheint die Malerin ebenfalls weit<br />
entfernt zu sein, wenn sie derart demonstrativ diese schützenden Handschuhe<br />
zeigt. Und tatsächlich – ein romantizistischer (heute wohl eher „esoterisch“<br />
angehauchter) Schlachtruf eines „Zurück zur Natur“ wäre in unseren Tagen<br />
wohl noch vergeblicher als vor mehr als 200 Jahren!<br />
Die Darstellung der Natur als bühnenartiges Tableau, auf dem die Malerin zentrale<br />
Akteurin ist (sie ist es ja selbst da, wo sie wie im „Wiesenstück“ eben<br />
nicht in Szene tritt), bleibt aber verhalten und „still“ – sowohl farblich als auch<br />
in der Ausführung der Einzelheiten erscheint die Natur „gedämpft“ und reduziert,<br />
während die jeweilige Figur sowohl farblich als auch im Duktus hervorgehoben<br />
wurde. Diese Natur hingegen erscheint selbst bereits wie durch<br />
einen Schleier (vielleicht eine Kunststoff-Folie?) projiziert. Möchte die Malerin<br />
damit unter Umständen andeuten, dass wir in unserer „verkünstlichten“ Welt<br />
die Natur gar nicht mehr in ihrer Natürlichkeit wahrnehmen können, dass es<br />
gar keine unberührte, „natürliche“ Natur mehr gibt?<br />
Dennoch bleibt diese Natur die einzige „Bühne“, auf der sich die menschlichen<br />
Dramen, Irrtümer und Banalitäten abspielen, während sie, die Natur, alle Zeit<br />
der Welt zu haben scheint, auch die Episode „Mensch“ zu überstehen – daraus<br />
erwächst wohl auch die in den Bildern zum Ausdruck kommende „Ruhe“ der<br />
Naturszenen.<br />
34 35<br />
WALDSTÜCK, <strong>2011</strong><br />
Öl auf Leinwand<br />
210 x 200 cm
WIESENSTÜCK, <strong>2011</strong><br />
Öl auf Leinwand<br />
210 x 200 cm<br />
36 37<br />
BERG, <strong>2011</strong><br />
Öl auf Leinwand<br />
210 x 200 cm
Marlene Stoißer<br />
Die Künstlerin ergreift angesichts<br />
der Thematisierung des Begriffs<br />
„Plastik“ die Gelegenheit, diesen<br />
Kunststoff in Form der PE-Folie in<br />
ihre Arbeit zu integrieren, um die<br />
damit gegebenen neuen Möglichkeiten<br />
des malerischen Ausdrucks<br />
auszuloten. Für sie bietet sich vor<br />
allem die Möglichkeit, die klassische<br />
Leinwand durch die Kunststoff-Folie<br />
zu ersetzen. Zunächst<br />
verwendet sie die Folienfläche als<br />
Projektionsebene für Dias, die sie<br />
in der Bibliothek des Stiftes gefunden<br />
hatte und nun als Motiv-Vorlage verwendet. So entstand z.B. das durch die<br />
Kombination unterschiedlicher Sujets doch irritierende Bild einer in Frontalansicht<br />
dargestellten städtischen Häuserreihe,vor der sich offenbar ein nur in Rückenansicht<br />
zu sehendes „Publikum“ befindet, das unter Umständen die Besucher einer<br />
kirchlichen Veranstaltung darstellt. Da derart die Blickrichtung der Kirchenbesucher<br />
auf die Häuserreihe gerichtet scheint, mutet die kombinierte Szenerie wie<br />
eine „kontemplative“ Betrachtung der an den Häuserreihen erkennbaren Werbeaufschriften<br />
durch das Kirchenpublikum an. Beinahe könnte man meinen, die<br />
Malerin symbolisiere hier die Werbung als moderne „heilige Kuh“, die nunmehr<br />
wie ein Götzenbild „angebetet“ werde. Die Rückenpartien dieser „Zuschauer“<br />
setzen sich ab dem Nackenbereich allerdings teilweise auch in angedeutetenAutoumrissen<br />
fort, sodass insgesamt der Eindruck entsteht, die Reihen der „Gläubigen“<br />
seien zwischen Hausfassaden und vorbeiströmenden Automobilen eingezwängt.<br />
Auch dies könnte man als Charakteristikum moderner, säkularer Zeiten<br />
deuten! Diese ineinander verschränkte Kombination der Bildmotive, die wie eine<br />
Überblendung wirkt, entstand einerseits durch die Projektion zweier Dias und<br />
andererseits durch das Umwenden der Folie zwischen den Bildprojektionen und<br />
der malerischen Fixierung. Die Technik der „Überblendung“ dient auch in der Arbeit<br />
„Das Marterl“ als Ausgangspunkt. Die Malerin kehrt jedoch wieder zur klassischen<br />
Leinwand zurück, um das für die PE-Folie gültige Prinzip der Transparenz<br />
experimentell auch auf die Leinwand zu übertragen. Um eine derartige „Transparenz“<br />
zu erreichen, projiziert sie zwei Bildmotive mit einer leichten „Verschiebung“<br />
der Projektionsachse, so dass daraus eine neue Bildkomposition entsteht,<br />
die gleichzeitig zwei unterschiedliche „Szenen“ zeigt. Der so das Bild bestimmende<br />
„Bruch“ wirkt wie eine selbst nicht wahrnehmbare transparente Schicht,<br />
die man zwar durch die irritierende „Verdoppelung“ des Marterls „verspürt“,<br />
aber visuell nicht zu fassen vermag. Die Gegensätzlichkeit der Bildsymbolik –<br />
hier die profane Haltung einer Frau, die das Marterl einfach nur begutachtet, und<br />
da eine in seltsam „anbetender“ Haltung dargestellte Frau (die ja offensichtlich<br />
auch dieselbe ist) – verstärkt den irritierenden Eindruck der Bildkomposition. Die<br />
Malgeste selbst ist (vor allem bei den Arbeiten auf PE-Folie) bewusst „ungenau“<br />
ausgeführt, um die malerische Eigenqualität gegenüber der doch detailreichen<br />
Vorlage zu betonen. Ein weiterer Aspekt in der Verwendung der Kunststoff-Folie<br />
als Maluntergrund ergibt sich durch die gegenüber einer klassischen Leinwand<br />
mit ihrer porigen Materialstruktur doch sehr viel „glatteren“ Oberflächenstruktur,<br />
die die Pinselführung wie auch das Verhalten der aufgetragenen Acryl-Farbe<br />
entscheidend verändert. Dem entsprechend kann der Pinselduktus schneller,<br />
dynamischer und „ausholender“ erfolgen und gleichzeitig ergibt der Farbauftrag<br />
meist Schlieren mit unterschiedlich deckenden Stellen. Dies mag auf den ersten<br />
Blick wie eine mangelnde Sorgfalt in der malerischen Ausführung erscheinen,<br />
entspricht aber im Grunde dem spezifischen Material der PE-Folie, deren Eigenschaften<br />
sich in dieser Hinsicht auch formal auswirken. Den Faktor der jeweils<br />
spezifischen Wirkung unterschiedlicher Materialien greift die Künstlerin auch in<br />
der Behandlung des Keilrahmens auf. Da die transparente Folie die Keilrahmen<br />
sichtbar bleiben lässt, kann auch mit dessen Wirkung experimentiert werden und<br />
der üblicherweise unsichtbare Keilrahmen wird zum visuellen Bestandteil des<br />
Bildes. So stellt die Künstlerin dem eigentlich „idyllischen“ Bildmotiv der „Wanderinnen“<br />
die Sichtbarkeit der „billigen“ Holzleisten entgegen, die teilweise auch<br />
noch durch Farbspuren überzogen sind. Im Gegensatz dazu „vergoldet“ sie im<br />
Bild „Die Badenden“ den mit der Folie überzogenen Keilrahmen – gleichsam um<br />
dieser sommerlichen Kinderidylle eine beinahe schon kitschig anmutende Intensivierung<br />
zu geben. Aber diese dekorative „Vergoldung“ wird mit der teilweise<br />
übermalten PE-Folie über dem Golduntergrund gebrochen. Die Möglichkeiten<br />
der PE-Folie als Maluntergrund „testet“ Marlene Stoißer auch mit der Technik<br />
aus, die Farbe teilweise abrinnen und abtropfen zu lassen – auch dies bricht<br />
das „harmonisch-paradiesische“ Bildmotiv und zeigt, dass es der Malerin weniger<br />
um die Darstellung geht als vielmehr um den experimentellen Umgang mit<br />
neuen Materialien. Ein interessanter Effekt der PE-Folie als Trägermaterial zeigt<br />
sich auch darin, dass der jeweilige Hintergrund des Bildes den Bildcharakter vollkommen<br />
verändern kann, da die farbliche Qualität des Hintergrundes durch die<br />
transparente PE-Folie durchschimmert und so ebenfalls zu einem Teil des Bildes<br />
wird. Dies wird insbesondere im Bild „Die Wanderinnen“ erfahrbar: Vor einem<br />
weißen Hintergrund erhält das Bild den Charakter einer Schneelandschaft – vor<br />
einem grünen Hintergrund wird es zu einer sommerlichen Bergwanderung.<br />
38 39<br />
ÜBERBLENDUNG, <strong>2011</strong><br />
Acryl auf Plastikfolie<br />
180 x 170 cm
DIE BADENDEN, <strong>2011</strong><br />
Acryl auf Plastikfolie, Holzrahmen mit Schlagmetall<br />
90 x 180 cm<br />
40 41<br />
DAS MATERL, <strong>2011</strong><br />
Acryl auf Baumwolle<br />
140 x 200 cm
Edith Temmel<br />
Seit einiger Zeit kommt in den<br />
künstlerischenArbeiten von Edith<br />
Temmel ein verstärkter Impuls<br />
zu graphisch-skripturaler Formgebung<br />
zum Ausdruck. Bereits<br />
ihre eher malerischen „Übersetzungen“<br />
bzw. Transformationen<br />
musikalisch-synästhetischer<br />
Wahrnehmung wurden immer<br />
wieder durch graphisch-figurale<br />
Elemente ergänzt und der musikalischen<br />
Diktion entsprechend<br />
in „Figuren“ überführt. Die musikalische<br />
Sequenzialität „drängt“<br />
im Grunde auf visueller Ebene zur Linie, während die malerische Fläche bzw.<br />
die sich flächig ausweitenden Farbvariationen eher den Eindruck bzw. die<br />
Qualität der Gleichzeitigkeit evozieren. Nicht zufällig wurde ja die Gestalttheorie<br />
anhand musikalischer Phänomene entwickelt, da sich die musikalische<br />
„Figur“ als „Gestalt“ (d.h. als einheitliches Gebilde) nur in temporaler Abfolge<br />
ergibt – und nur durch diesen Prozess „in der Zeit“ werden einzelne Töne<br />
auch wirklich zu Tönen. Für die Wahrnehmung akustischer Phänomene als<br />
Töne ist sowohl ein (imaginärer) Rückgriff als auch ein antizipativer Vorgriff<br />
auf mögliche folgende Töne notwendig, um ein musikalisches Muster erkennen<br />
zu können – und ohne dieses temporale „Muster“ existiert für das<br />
menschliche Gehör gleichsam kein einzelner Ton! Alles andere ist nur undefinierbares<br />
„Rauschen“!<br />
Daraus ergibt sich beinahe notwendig, dass auch jede malerisch-graphische<br />
Umsetzung musikalischer Formen, will sie die musikalischen Gestaltqualitäten<br />
wiedergeben, nicht auf graphisch-lineare Ausdruckselemente verzichten<br />
kann. Dieser fundamentale Dualismus von Tonhöhe bzw. „Tonfarbe“<br />
gegenüber Tonfolge und umgelegt auf die optisch-visuellen Werte von Farbe<br />
(und deren „Raum“) bzw. „Farbton“ gegenüber der graphischen Figuration<br />
bestimmte ja bereits die malerischen „Kompositionen“ W. Kandinskys.<br />
Der Zusammenhang von musikalischer und malerisch-graphischer „Logik“<br />
durch die Bedingungen von Linie und Figur (Linearität und Figuralität) wird in<br />
den vorliegenden Arbeiten von Edith Temmel auf das Phänomen der Schrift<br />
bzw. Skripturalität ausgeweitet. Dabei zeigt sich, dass auch Schriftformen<br />
– und seien sie noch so abstrahiert – im Grunde Figur und Gestalt sind.<br />
Jeder Buchstabe ist primär eine Figuration und Gestalt(ung) mit spezifischen<br />
ästhetischen Qualitäten. Verloren geht diese Wahrnehmung der ästhetischen<br />
Qualitäten der Schrift (in Kulturen mit einer alphabetischen Schrift) vor allem<br />
zugunsten einer schnellen Erschließung der von den Worten angezeigten<br />
Bedeutungen. Edith Temmel versucht nun den umgekehrten Weg der „Verschriftlichung“<br />
– sie betont die ästhetischen Qualitäten gegenüber der inhaltlichen<br />
Bedeutungsebene.<br />
Dass skripturale Formen eigentlich figurale Formen sind und dass das Gemeinsame<br />
von Linie, Figur und Schrift in der Bedingung der „Bewegung“<br />
liegt, erkannte Edith Temmel anhand der von Sklaven „gekritzelten“ Zeichen,<br />
mit denen sie ihre „Unterschrift“ leisteten. Das Phänomen der Schrift ist<br />
eben fundamental im Motiv der „Bewegung“ begründet – aus dieser heraus<br />
bilden sich musikalische wie auch visuelle, malerische wie schriftliche<br />
Figurationen.<br />
Dem entsprechend liegt den vorliegenden Arbeiten auch die Idee zu Grunde,<br />
aus dem „Bewegungs-Fluss“ von schriftartigen Lineaturen heraus Figurales<br />
zu gestalten. Ob als Ausgangsmotive photographische Impressionen (hier<br />
aus Italien) oder gar nur das Text-Bild einiger Seiten des Buches „Walden“<br />
von Henry David Thoreau 1 dienen (vgl. die mit Japantusche „geschriebene“<br />
Serie graphischer Blätter), Edith Temmel „übersetzt“ sie im wahrsten Sinne<br />
des Wortes in ein Bild der Schrift, das eben die Bewegung der Verschriftlichung<br />
zum Bild und zu Figuren-Skizzen werden lässt.<br />
Als Hilfestellung zur Entschlüsselung der thematischen Verbindung zwischen<br />
den photographischen Motiven und den Zitaten aus Thoreaus „Walden“,<br />
leitet die Künstlerin ihre graphisch-skripturale „Übersetzung“ durch kurze,<br />
auch für den Betrachter „lesbare“ Sätze aus „Walden“ ein, um sie in weiterer<br />
Folge immer stärker in eine rein figurative Schrift-Bewegung zu transkribieren.<br />
Während vor allem diese graphischen Übersetzungen die Schrift in<br />
ihrer Bildqualität bewusst machen (insbesondere weil diese „Buchstaben“<br />
und „Wortfolgen“ aufgrund ihrer gegebenen „Unlesbarkeit“ von jeder Orientierung<br />
an der inhaltlichen Bedeutungszuschreibung gleichsam „befreien“),<br />
müsste man im Sinne der Lesbarkeit des ursprünglichen Textes gerade wieder<br />
den „Bildcharakter“ ausblenden und auf das konventionelle „Schriftbild“<br />
der lateinischen Buchstaben zurückgreifen, um die Gedankenwelt von „Walden“<br />
erschließen zu können.<br />
42 43<br />
1 Henry David Thoreau (1817–1862) war mit dem amerikanischen Dichter Ralph Waldo Emerson<br />
befreundet und gehörte dem Umkreis der unitarischen Bewegung des amerikanischen Transzendentalismus<br />
an. Er kämpfte gewaltfrei gegen die Sklaverei und wurde zum Namensgeber des<br />
„zivilen Ungehorsams“. Sowohl Mahatma Gandhi als auch Martin Luther King beriefen sich auf<br />
seine Schrift: „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“ (1849). In einer selbst gebauten<br />
Blockhütte verbrachte er zwei Jahre am See „Walden Pond“, die dabei entstandenen tagebuchartigen<br />
Aufzeichnungen und Überlegungen zu den verschiedensten Themen (z. B. Ökonomie, Laute,<br />
Nachbar Tier etc.), erschienen unter dem Titel „Walden oder Leben in den Wäldern“. Neben<br />
minutiösen Beobachtungen und Reflexionen über die Natur (Tiere) gibt es auch gesellschaftskritische,<br />
aber auch selbstreflexive Ausführungen, die ihn teilweise sowohl für die vormarxistische<br />
Arbeiterbewegung, für den Naturschutz wie eben auch für Bewegungen des zivilen Widerstands zur<br />
„Berufungsinstanz“ werden ließen.<br />
ÜBERSETZUNGEN ZU HENRY DAVID THOREAU, <strong>2011</strong><br />
Japantusche/Pinsel auf Japanpapier (Serie)<br />
je 70 x 50 cm
„ALS OB MAN DIE ZEIT...“, <strong>2011</strong><br />
Acryl/Fotoleinen<br />
90 x 120 cm<br />
„IN MEINEM HAUS...“, <strong>2011</strong><br />
Acryl/Fotoleinen<br />
90 x 120 cm<br />
Übersetzung:<br />
„Als ob man die Zeit totschlagen könnte,<br />
ohne die Ewigkeit zu verletzen…“<br />
(Zitat: H. D. Thoreau, Walden)<br />
Übersetzung:<br />
„In meinem Haus waren wir einander so<br />
nah, dass wir nicht anfangen konnten zu<br />
hören – wir konnten nicht leise genug<br />
reden um gehört zu werden…“<br />
(Zitat: H. D. Thoreau, Walden)<br />
Übersetzung:<br />
„Im Erwerben von Ruhm sind wir sterblich, aber<br />
im Forschen nach Wahrheit sind wir unsterblich…“<br />
(Zitat: H. D. Thoreau, Walden)<br />
„IM ERWERBEN VON RUHM...“, <strong>2011</strong><br />
Acryl auf Fotoleinen<br />
90 x 120 cm<br />
Übersetzung:<br />
„Warum sollten sich die Völker immer nur durch ihre Architektur und<br />
nicht auch durch große, abstrakte Gedanken ein Denkmal setzen?…<br />
Es gab hier einmal einen verrückten Kerl, der plante, sich bis China<br />
durchzugraben. Nach seinen eigenen Worten kam er so weit, dass er<br />
schon das Klappern der chinesischen Töpfe und Kessel hörte…“<br />
(Zitat: H. D. Thoreau, Walden)<br />
„WARUM SOLLTEN SICH DIE VÖLKER...“, <strong>2011</strong><br />
Acryl auf Fotoleinen<br />
90 x 120 cm<br />
44 45
Biografien und Kontaktadressen<br />
Peter Angerer Johee Chun Markus Guschelbauer<br />
Weingartenweg 14<br />
8130 Frohnleiten<br />
Tel.: 03126/4658<br />
Mobil: 0650/30 50 353<br />
E-Mail: peterangerer@aon.at<br />
(Geb. 1956)<br />
Geboren in Altenmarkt, 1959-68 Großreifling, 1968-79 St.<br />
Gallen bzw. Graz, seit 1979 als Künstler und Kunsterzieher<br />
in Frohnleiten; Bis 2007 Lehrtätigkeit an der Pädagogischen<br />
Akademie in Graz Eggenberg – Bereich Grafik,<br />
Druckwerkstatt und Didaktik; seit 2007 Lehrtätigkeit an<br />
der KPH Graz im Bereich Grafik und künstlerischer Projektarbeit.<br />
Seit 1989 Ltg. künstlerischer Schwerpunktgruppen<br />
(HS). Ltg. der Galerie DABOGA; Vortragstätigkeit im Rahmen<br />
der LehrerInnenfortbildung Stmk. und in Kunstseminaren<br />
(Workshops); Mitarbeit im PLBZ Gratwein, Mitarbeit<br />
in internationalen EU Projekten zur ästhetischen Bildung/<br />
Hochschulentwicklung und Mitarbeit an Publikationen,<br />
Veröffentlichungen in Fachzeitschriften; Lehrendenmobilität:<br />
Litauen, Polen, Deutschland (Heidelberg, Weimar),<br />
Italien. Als Künstler zahlreiche Einzelausstellungen und<br />
Beteiligungen seit 1976 / Kataloge; Ankäufe privat und<br />
öffentlich (Neue Galerie Graz);<br />
Konzeptuelle Malerei/Installationen, Foto, Grafik/Druckgrafik,<br />
Bild-Text Arbeiten, Objektkunst; Arbeiten im Grenzbereich<br />
versch. Disziplinen - multi media.<br />
Ausstellungen (Auswahl)<br />
2006 Siauliai (Litauen), Kloster Frohnleiten, Graz/Pädak<br />
Eggenberg<br />
2007 Frohnleiten/Galerie D.I.A.; Schloss Pöllau<br />
2008/2009 Civitella (Italien)<br />
2010 Galerie Marenzi Leibnitz (Personale)<br />
<strong>2011</strong> ORF-Zentrum Graz, Bad Blumau (Galerie Lendl)<br />
HF Contemporary Art<br />
E-Mail: info@hfcontemporaryart.com_Tel +44 7768 794272<br />
www.hfcontemporaryart.com<br />
www.jooheechun.com<br />
„In my paintings I primarily aim at projecting my innermost<br />
feelings and thoughts onto the canvas so as to<br />
create an ‚affect‘ without the need for words. My works<br />
develop through spontaneous and spiritual reactions to<br />
the physicality of the materials and previous layers. By<br />
following my intuition, each layer forming the composition<br />
acts as a metaphor for personality and inner emotions. I<br />
contain and seal my feelings and thoughts in the layers of<br />
my paintings. Through overlapping transparent layers, I<br />
am able to suppress any negative parts of my inner emotions<br />
that may inevitably occur through the development<br />
of my work. However, whilst suppressing these thoughts,<br />
the transparent aesthetics make it impossible to disguise<br />
them and reveal them through and through. Each painting<br />
is a struggle between disguise and revelation.As each<br />
part of the painting evolves, so do my inner feelings. I am<br />
interested in the tension created within the juxtaposition<br />
of delicate lines and expansive layers of colour, which often<br />
creates unexpected spaces. For me, each painting is<br />
an endless puzzle, which is hard to solve but attractive to<br />
complete. With no limitations, the creation of each painting<br />
offers infinite possibilities.“ (Johee Chun)<br />
Solo Exhibition<br />
2009 3rd Solo Exhibition – ‘Mind the Gap’ / Gallery Young,<br />
Seoul, Korea<br />
2010 Christmas Group Show & Grand Opening Exhibition,<br />
HF Contemporary Art Gallery – Berlin, Germany<br />
2010 Invisible Bond , Korean Cultural Centre UK, London<br />
2010 Artsdepot Open 2010, Apthorp Gallery, London, UK<br />
<strong>2011</strong> Nord Art <strong>2011</strong>, Kunst im Carlshutte Museum, Germany<br />
<strong>2011</strong> Asian Art Exhibition, HF Contemporary Art – Berlin,<br />
Germany<br />
46 47<br />
Schönbrunnerstraße 38/12<br />
1050 Wien<br />
E-Mail: markus.guschelbauer@gmx.at<br />
„Meine Arbeiten greifen die Tradition der Landschaftsdarstellung<br />
auf und sind der Versuch einer eigenständigen<br />
Interpretation. Ich begreife mich als Landwirt, der mit<br />
künstlichen Materialien das Land bearbeitet. Stoffe, Folien<br />
und diverse andere Materialien dienen als Grundlage für<br />
unterschiedliche Installationen.<br />
Die Plastikfolie ist ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeiten,<br />
die sich, eingefügt in die Landschaft, in ein eigenständiges,<br />
fast natürlich anmutendes Lebewesen verwandelt.<br />
Ebenso wie sich das Fremdmaterial in die Natur<br />
einfügt, werden durch die Installation Details aus ihrem<br />
natürlichen Umfeld herausgelöst und durch ihre Betonung<br />
einer neuen Betrachtung zugeführt. Durch das Herauslösen<br />
entsteht eine neue Realität, die den Gedanken bzw. die<br />
Idee von Natur thematisiert und ebenso ein Spannnungsfeld<br />
für die Fotografie bietet.“ (Markus Guschelbauer)<br />
Einzelausstellungen<br />
<strong>2011</strong> Über die Bäume / Galerie Schleifmühlgasse 12 –14<br />
/ Wien<br />
2010 Landschau / Galerie Kärnten / Klagenfurt<br />
emerging landscapes / FotoK / Wien<br />
2009 Wunschwelten und Plastiklandschaften / Kunstverein<br />
das weisse Haus / Wien<br />
2007 Objektspannung / Rauminstallation ANDO / Wien
Christian KRI Kammerhofer<br />
Nibelungengasse 36/7<br />
8010 Graz<br />
Tel.: 0699/11 59 29 01<br />
E-Mail: kammerhofer@mail.com<br />
www.christiankrikammerhofer.at<br />
(Geb. 1971)<br />
Christian Kammerhofer hat sich bereits mit einer Reihe von<br />
plastischen Arbeiten, Projekten, Fotoserien und Kurzfilmen<br />
stark positioniert.<br />
In seinen letzten Arbeiten bezieht er sich auf Joseph Beuys:<br />
„…die Kultur durchfließt das ganze Leben bis in jede<br />
Einzelheit, und ihre Produkte sind der konkrete Begriff von<br />
KAPITAL.“ ( Joseph Beuys in: „Multiples“, München 1985)<br />
„Wenn die Kultur unser ganzes Leben durchfließt“, meint<br />
Christian Kammerhofer, „müssen wir dementsprechend<br />
handeln, ein mit den uns gegebenen Mitteln umsichtiges<br />
Handeln. Die Abhängigkeit in bestimmten Bereichen auf<br />
ein Maß der Eigenverantwortung bringen, eine Verantwortung<br />
gegenüber unseren Mitmenschen und unserer Mutter<br />
Erde, sozusagen eine soziale Plastik, bei der der Einzelne,<br />
sei er Müllmann, Lehrerin usw. eine Verbindung herstellt,<br />
eine Idee, die dem Einen wie dem Anderen und somit der<br />
Gemeinschaft von Nutzen und deren Wohl sein kann…“<br />
Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl) Solo:<br />
<strong>2011</strong> „irReal“, KHG Galerie, Graz<br />
2010 „defeKt“, Galerie Eugen Lendl, Graz<br />
2009 „profaner Altar“, Galerie kunst.wirt.schaft, Graz<br />
2007 „meine Nachbarn“, Fotogalerie Grazer Rathaus, Graz<br />
Renate Krammer<br />
Mail: renate.krammer@aon.at<br />
www.renate-krammer.at<br />
(Geb. 1956)<br />
„Für mich ist die Beschäftigung mit der Linie – als elementares<br />
Mittel der künstlerischen Gestaltung – eine Herausforderung,<br />
da gerade mit der Reduktion auf die Linie in<br />
ihrem reinen ursprünglichen Zustand nicht Einschränkung,<br />
sondern unbegrenzte Formen- und Ausdrucksmöglichkeiten<br />
entstehen……<br />
Die Linie ist gewissermaßen auch Metapher für Dinge die<br />
entstehen und wieder vergehen und dabei kaum wahrnehmbare<br />
Spuren ihrer Existenz zurücklassen.<br />
Sie hat mit dem Nebensächlichen und Verborgenen zu tun,<br />
mit dem Vorläufigen und Flüchtigen“. (Renate Krammer)<br />
Eindrucksvolle lineare Bildobjekte, Radierungen, kleinformatige<br />
Vogelflug-Studien, verbunden mit Soundscapes,<br />
oder auch Installationen auf Transparent-Folie beweisen<br />
hohe ästhetische Ansprüche und tiefes Nachdenken über<br />
die geheimnisvollen Spuren von Entstehen und Vergehen<br />
alles Lebendigen.<br />
Diverse Ausstellungen (Auswahl)<br />
2012 Galerie Kunst&Handel, Wien<br />
<strong>2011</strong> „Vorzeichen“, Museum für Quellenkultur, Klein St.<br />
Paul, Ktn., (GA)<br />
museum frauenCIRCUS, ACRYL, Schloß Hainfeld<br />
2010 „Soziale Wärme“, Wettbewerb der Akademie Graz<br />
und Galerie Remixx, MUWA,<br />
The Exchange Gallery, Penzance, Cornwall (GA),<br />
„womens View“, Kunstgarten Graz<br />
2009 Businesspark Gleisdorf, Galerie remixx, Graz (GA),<br />
Guanlan international Print Biennal, China (GA), Yozo<br />
Hamaguchi 100 th Anniversary International Print<br />
Competition / Musee Hamaguchi Yozo Tokyo, Japan,<br />
Maritime Museum of Art, Usuahia/Argentinia (GA)<br />
Rainer Possert<br />
Kollwitzgasse 41<br />
8041 Graz<br />
Tel.: 0664/25 10 820_ Fax: 0316/46 23 40 19<br />
E-Mail: r.possert@inode.at<br />
www.rainerpossert.at<br />
(Geb. 1950)<br />
Als Arzt für Allgemeinmedizin und Psychotherapie in Graz<br />
hat Rainer Possert einen „tieferen Blick“ für Zusammenhänge<br />
und das Wesen der Dinge, die uns umgeben, entwickelt.<br />
Über seine außergewöhnliche fotografische Arbeit<br />
sagt er selbst: „Ich muss keine Reise unternehmen, um<br />
„Schönes“ zu entdecken.“ – Rainer Possert entdeckt<br />
Schönheit auf fotografischem Wege in Plastik (Müll),<br />
Schrott und weggeworfenem Zeug. Die Faszination liegt<br />
für ihn im Verwandlungsprozess, in den geheimnisvollen<br />
Bildern und Zeichen, welche beim Oxidationsprozess und<br />
in der Verrottung entstehen.<br />
„Das langsame Verschwinden“, wie er es nennt, festzuhalten,<br />
bedeutet auch, den Kreislauf von Entstehen und<br />
Vergehen sichtbar zu machen. Achtlos Weggeworfenes erhält<br />
durch diesen Prozess des „Festhaltens“ einen neuen<br />
ästhetischen und damit bleibenden Wert:<br />
Das Ende der Dinge lässt sich zugleich als geheimnisvoller<br />
Neubeginn erahnen.<br />
Diverse Ausstellungen<br />
Fotografien in „SMZ-INFO“: www.smz.at/zeitschrift<br />
48 49<br />
Laura Stadtegger<br />
Renatastraße 23<br />
80634 München, Deutschland<br />
Mobil +49 176 45538145_Tel.: +49 8918921357<br />
E-Mail: laura@stadtegger.com<br />
www.artes-laura.at<br />
(Geb. 1984)<br />
Laura Stadtegger liebt die Bewegung, sowohl in ihrer Biografie<br />
als auch in den Themen ihrer Bilder: Die Künstlerin<br />
studierte nach der Grazer Ortweinschule drei Jahre an der<br />
Kunst-Uni Wien bei Prof. Christian Ludwig Attersee, wo sie<br />
mit einer Diplomarbeit abschloss. Darauf folgte ein Studienjahr<br />
in New York, Reisen in verschiedene Städte Nordund<br />
Südamerikas, ein Umzug nach Amsterdam und zwei<br />
Jahre später der Umzug nach München.<br />
Was dem Betrachter ihrer Bilder primär ins Auge fällt, sind<br />
dynamisch gestaltete menschliche Figuren, die aus Farbflecken<br />
und heftigen Pinselstrichen zusammengefügt sind.<br />
Die bildnerische Dichte dieser Figuren vermag eine Illusion<br />
real abgebildeter Personen zu erzeugen. Diese bewegen<br />
sich meistens innerhalb eines eher realistisch abgebildeten<br />
Umfeldes, wodurch eine Irritation entsteht: Welcher<br />
Realität kann man vertrauen?<br />
Oder, um den bekannten Therapeuten und Buch-Autor Paul<br />
Watzlawick zu zitieren: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?<br />
Diverse Ausstellungen (Auswahl)<br />
2006 Beteiligung an der Ausstellung „figurama 2006“ in<br />
Znaim und Prag und Mainz, Ausstellung im Netzwerk<br />
Krainerhaus Graz>br><br />
2007 Gruppen-Austellung an der School of Visual Arts in<br />
New York<br />
2005 Mitwirkende des Orgien-Mysterientheaters von<br />
Hermann Nitsch 122. Aktion im November im<br />
Burgtheater Wien<br />
2007 Diplom an der Universität für angewandte Kunst in<br />
Wien, Diplomthema „Lebenslauf“
Marlene Stoißer<br />
Strassoldogasse 1<br />
8010 Graz<br />
Tel.: 0650/86 22 302<br />
E-Mail: marlene-stoisser@gmx.at<br />
www.marlenestoisser.at<br />
(Geb. 1984)<br />
Neben ihrer Ausbildung an der Wiener Universität für Angewandte<br />
Kunst bei Professorin Johanna Kandl und dem<br />
Studium der Kunstgeschichte an der KFU Graz, hat Marlene<br />
Stoißer auch Praktikum und Restaurationstätigkeit bei<br />
namhaften Restauratoren ausgeübt. Das heißt, sie ist sehr<br />
gut in der Lage, auf die Qualitäten verschiedener Materialien<br />
einzugehen. Ob hier ein Zusammenhang zu ihrem<br />
künstlerischen Anliegen besteht, kann zurzeit nicht beantwortet<br />
werden.<br />
Marlene Stoißer hat sich jedenfalls in den letzten zwei Jahren<br />
vor allem mit den unterschiedlichen Aspekten von irdischer<br />
Macht und Ohnmacht auseinandergesetzt. Sie hat<br />
es sich, nach ihren eigenen Worten, zur Aufgabe gemacht,<br />
gegenwärtige Machtstrukturen zu erkennen und sie in<br />
eine (eigene) Bildsprache zu übertragen. Dabei beschäftigt<br />
sie sich mit „irdischen“ Mächten, die erst durch völliges<br />
Fehlen von einer himmlischen bzw. überirdischen Instanz<br />
entstehen:…..“<br />
Ohne diese Entwicklung bewerten zu wollen, versuche<br />
ich kunstgeschichtliche Motive, die sich mit menschlicher<br />
Ohnmacht beschäftigen, in die Gegenwart zu übertragen.“<br />
Gruppenausstellungen<br />
2010 Wanted Found, Galerie Kon-Temporär<br />
2010 Sternchen, Werkstadt Graz<br />
2009 Beitrag für die 9. Kunstauktion zugunsten des Vereins<br />
neunerHAUS im MAK-Wien<br />
2008 Ausstellung der Meisterschule,KUlturZentrum Kapfenberg<br />
2007 Sieben, Herrengasse, Graz<br />
Edith Temmel<br />
Edith Temmel<br />
Panoramagasse 16<br />
8010 Graz<br />
Tel./Fax 0316 321606<br />
E-mail: info@edith-temmel.at<br />
(Geb. 1942)<br />
Lebt und arbeitet freischaffend in Graz. Seit 1969 Mitglied des<br />
Forum Stadtpark. Gründungsmitglied der Gruppe 77. Mitorganisatorin<br />
und langjährige Teilnehmerin an den Malerklausuren<br />
von Minoritenrektor Josef Fink.Auseinandersetzung mit<br />
biblischen Themen und zyklische Arbeiten zum Alten Testament.<br />
Verschiedene Buchillustrationen u. Titelgestaltungen<br />
(u.a. Österr. Schulbibel 1986) sowie eigene Publikationen (Das<br />
hohe Lied, Bildband 1998, Klangbilder 2005, Weishaupt-Verlag<br />
Gnas). Teilnahme an Weiterbildungs-Seminaren für Glasschmelzkunst<br />
(Fusing) und Glasgestaltung in Deutschland<br />
und Oberösterreich. Seit 1984 zahlreiche Aufträge zur Gestaltung<br />
von Glasfenstern im In- und Ausland. 1997 Wandmalerei<br />
(Fresko), 2004 und 2007 Entwürfe und textile Ausführung der<br />
Messgewänder für den Papstbesuch in Mariazell.Werkthema:<br />
Seit 1991 Simultanübersetzungen von Musik in Malerei.<br />
Ausstellungen im In- und Ausland<br />
u.a. in Graz, Linz, Wien, Darmstadt, Osnabrück, Berlin, Szombathely,<br />
Marburg (SLO),Tel Aviv, Brüssel, New York, N.Y. (World<br />
Trade Center, 2001), Zagreb, Opolje, Breslau (2007), Polen,<br />
<strong>2011</strong> Berlin, <strong>2011</strong> „Klangspuren“, Kunstuniversität Graz (KUG)<br />
Verschiedene Auszeichnungen und Preise<br />
u.a.: Ehrenmedaille der Stadt Graz, Josef-Krainer-Heimatpreis,<br />
2004 Verleihung Ehrentitel „Professorin“. Werke in privatem<br />
und öffentl. Besitz im In- und Ausland. Bücher: „Das<br />
hohe Lied“; „Klangbilder – Synästhesie – Farben hören“;<br />
„Geschichten von Engeln und anderen Zeitgenossen“, alle<br />
Weishaupt Verlag Gnas.<br />
Der 24-Stunden-Genuss-Moment<br />
Die Steirische Kaffee Manufaktur<br />
50 51<br />
Wir danken unseren Sponsoren:<br />
hornig-artfoundation:Layout 1 29.09.<strong>2011</strong> 10:04 Uhr Seite 1
ABBOTTOVÁ Berenika | ACKERMANN Kitty | ALBERTI-NOTHELFER Carmen | AVL<br />
Atelier Van Lieshout – BACHLER Adolf | BEIERHEIMER Eva | BELETZ Hans | BILDSTEIN<br />
Sarah | BOLRIOLS | BRAMER Josef | BRAUER Lena | CERVENY W. | DALPRA Mario |<br />
DAMPFHOFER Franz | DAQUE | DEU Diana | DOSTAL Iris | DRESSLER Franz Vinzenz<br />
| EDELSBRUNNER Luise | EISNER Josef | ERTL Fedo | FEIL Roswitha | FELBER<br />
Walter | FELLER Walli | FINK Josef | FROMM Ilse | FUCHS Ernst | FUCHS Tanja |<br />
FÜRPASS Anna Maria | GANSER Fritz | GAROFALO Wolfgang | GERHOLD Walter |<br />
GEYER Barbara Ella | GM MOSCHIK.LINGER | GRANDITZ Heribert | HANDLER Eva |<br />
HERZL Anton | HÖFLER Clemens | HOFMANN Gert Maria | HOKE Giselbert | HÖLLER<br />
Elke | HONSEL Martin | HORVAT J.| HUBMANN Lotte | HUNT Swanee | JANKOVIC<br />
Josef | KASIMIR Robert | KASTNER Erwin | KERECZ Christine | KERTZ Christine |<br />
KIANI Soli SAUBERMACHER<br />
| KITTINGER Ludwig + ROTH Martin | KLAMPFER Stefan | KORRAK Peter<br />
| KÖSTENBAUER Walter | KRIESCHE Richard | KRUSCHE Katja | KUMPF Gottfried<br />
| KURZWEIL Max | LA SPERANZA Luigi | LAFER Desirée + ROSSEGGER Katrin |<br />
LEIXL KUNSTSAMMLUNG<br />
Gerhard | LONEUELO I. | MC CARTHY Brent | NESTLER Norbert | NIEDERL<br />
Josef | NIEDERMAYR Ingrid | OSOJNIK Silvia | PALAVER Stefan | PFEIFER Monika |<br />
PIZZERA Klaus + CREMSNER Martin | POCK Ingeborg | POPOVIC Heidi | PUNTIGAM<br />
Hannes | RABOFSKY Monika | RAFFEL Tina | RAUTER Marion | REHN Gerald |<br />
REMEZ Varda | RESCH Alfred | RESCHEN Claus Rudolf N. | RICHARD Bruno | ROTH<br />
Martin | RÜSCH Beate | SAMMER Luis | SCHEUCHER Hannes | SCHMID Barbara |<br />
SCHMIDBERGER Christoph | SCHNEIDER Michi | SCHNIDER Ini | SCHNUR Martin<br />
| SCHÖNBACHER- FRISCHENSCHLAGER Monika | SCHWARZBAUER Elisabeth |<br />
SCHWOB Jani W. | SEIRER Barbara | SIEGL Kathrin Marita | SIMON Andras | STIGLITZ<br />
Katharina | STRANO SPITU Giuseppe | SVETNIK Bernd | SZABÓ Zoltán | TAUCHER<br />
Josef | TEMMEL Edith | TITZ Lea | TOLLSCHEIN Herwig | TRAVERSA Gregor | UNGER<br />
Christine | VLADIMIROVICH Bogatschjow Wassilij | VORMAYR Andreas | VRHAR<br />
Nino | WALDORF Günter | WEINGRILL Roswitha | WEISS Gregor | ZOLTÁN Ludwig<br />
Die Saubermacher Kunst sammlung am ECOPORT<br />
unterstützt aufstrebende Künstlerinnen und Künstler.<br />
52 53<br />
www.saubermacher.at
HANSBAUER GmbH<br />
A-8010 Graz • Jauerburggasse 25<br />
T: 0316/46 21 40 • F: 0316/46 21 40-8<br />
e-mail: reproteam@reproteam.at<br />
w w w . r e p r o t e a m . a t<br />
Großformatdruck<br />
FAHNEN<br />
BANNER<br />
PLAKATE<br />
SCHILDER<br />
AUTOBEKLEBUNGEN<br />
MESSESTANDGESTALTUNG<br />
NEU<br />
bei Reproteam<br />
TM<br />
- The Ultimate Board<br />
Einziger zertifizierter<br />
Re-board Partner<br />
Österreichs!<br />
Einfach.Wertvoll<br />
Die richtige Veranlagung ist<br />
echte Maßarbeit,<br />
mit viel Liebe zum Detail.<br />
Einfach.Wertvoll<br />
Kommen wir ins Gespräch.<br />
54 55<br />
Qualität, die zählt.<br />
17 x in der Steiermark<br />
www.hypobank.at
56 57<br />
Impressum<br />
© Martin Slobodenka<br />
Erwin Fiala, Mag. Dr. phil.<br />
Univ.-Lektor am Institut für Philosophie der Karl-Franzens-Universität Graz<br />
Prof. für Mediendesign sowie Design und Kommunikation an der HTBLuVA Graz<br />
Publizist, Essayist, Kurator, Vorträge und Veröffentlichungen im Bereich der Kultur-,<br />
Medien- und Kunstphilosophie, Semiotik und Kunstanalyse/Kunsttheorie.<br />
Heinrichstr. 26/VI, 8010 Graz<br />
Tel.: 0316-380 2295 oder 03176-80375<br />
erwin.fiala@uni-graz.at<br />
Herausgeber: styrianARTfoundation<br />
Verein zur Förderung steirischer Künstler, Panoramagasse 16, 8010 Graz,<br />
Tel. u. Fax. +43 (0) 316-321606, office@styrianart.at<br />
Graz <strong>2011</strong><br />
Ergebnisse der 7. Steirischen KünstlerInnen-<strong>Klausur</strong> <strong>2011</strong><br />
Ausstellungen: ORF Steiermark, Graz, 08. – 19. September <strong>2011</strong><br />
Landes-Hypothekenbank Steiermark AG, Graz, 13. Oktober – 10. November <strong>2011</strong><br />
Konzeption und künstlerische Leitung: Prof. Edith Temmel<br />
Ausstellungskuratoren: Prof. Dr. Johannes Koren, Prof. Edith Temmel,<br />
Prof. Mag. Dr. phil. Erwin Fiala, Mag. Martin Titz, Peter Wolf<br />
Texte: Prof. Mag. Dr. phil. Erwin Fiala<br />
Organisation: Margret Roth, Heribert Maria Schurz, Prof. Edith Temmel<br />
Fotos: Konstantinov bzw. von den KünstlerInnen zur Verfügung gestellt<br />
Konzeption und Gestaltung: josefundmaria – die Werbeagentur, Weinholdstraße 20a, 8010 Graz,<br />
Tel.: +43 (0) 316-814301, Fax: +43 (0) 316-814302, office@josefundmaria.at<br />
© bei den Autoren<br />
© bei den Fotografen<br />
Druck: Druckhaus Thalerhof