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Morbus Parkinson - AFIPA / VFA

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<strong>Morbus</strong> <strong>Parkinson</strong>Betreuung von Menschen mit <strong>Parkinson</strong>-Erkrankung im PflegeheimFribourg, 6.12.2011Elisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Betreuung des <strong>Parkinson</strong>-PatientenDie grosse Herausforderung für alle Betreuenden• „Einmal geht es und dann wieder nicht“• Anscheinend selbständige Menschen benötigenplötzlich sehr viel Unterstützung• Die Unberechenbarkeit der Tagesform, dieunterschiedliche Ausprägung der Symptome machenes schwierig, Aktivitäten zu planenElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Betreuung des <strong>Parkinson</strong>-PatientenMaximaleFlexibilitätGuteBeobachtungsgabeVielGeduldsind die wichtigsten pflegerischen Kompetenzen, um<strong>Parkinson</strong>-Patienten betreuen zu können und ich musswissen ...Elisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Betreuung des <strong>Parkinson</strong>-PatientenElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Betreuung des <strong>Parkinson</strong>-PatientenWichtige Grundsätze• <strong>Parkinson</strong>betroffene wollen selbständig sein• Der <strong>Parkinson</strong>-Patient macht, was er kann, selber,wenn und sobald es ihm möglich istElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Beobachtung und DokumentationDas <strong>Parkinson</strong>-Tagebuch• Gibt Auskunft über Fluktuationen im Tagesverlauf• Hilft bei der Optimierung der Medikation• Dokumentiert werden- Beweglichkeit- Tremor- Dyskinesien- Blockaden, Freezing- Krämpfe, SchmerzenElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Elisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische Aspektein der Betreuung von <strong>Parkinson</strong>-PatientenMedikamenteKommunikationBettmobilisationGangstörungenStürzeKörperpflege und KleidenEssen und TrinkenAusscheidungNächtliche ProblemeOrthostatische DysregulationSchmerzenVerwirrtheit und HalluzinationenElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteMedikamente• Pünktlichkeit bei der Einnahme von Medikamenten hatEinfluss auf die Beweglichkeit• Bis 8 und mehr Einnahmezeiten bei Dosisfraktionierung• Hilfsmittel:– Pillentimer, Pillenuhr– Alarmfunktion am Handy nutzen– Armbanduhr mit 8 Alarmen– 8-Fach-Dispenser• Interaktionen bei gleichzeitiger Aufnahme vonproteinhaltigen MahlzeitenElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteKommunikation• Dem Patienten Zeit lassen um zu antworten• Nebengeräusche ausschalten• Blickkontakt – nonverbale Kommunikation• Geschlossene Fragen stellen (Ja-Nein-Fragen)• Rückfragen stellen• Logopädische Übungen:- Lee Silverman Voice Therapy LSVT• Kommunikationshilfen• SchreibhilfenElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteBettmobilisation• Rutschfreudige Bettwäsche• Rutschtuch anwenden• Bewegungsübungen vor dem Aufstehen- passiv, aktiv, gegen Widerstand• Knotenseil benutzen• Am Bett befestigte Ausstiegshilfen• Individuelle Haltegriffe im WC, Bad usw.Elisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteGangstörungen• Bei Schlurfen/Trippeln: Stehen bleiben, aufrichten,an „grosse Schritte“ denken• Ferse zuerst aufsetzen – Fuss abrollen• Arme und Hände frei halten• Beseitigung von Stolperfallen• „Autobahnen“ im Wohnbereich schaffenElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteGangstörungen• Akustische Impulse: Taktangabe, Zählen, Marschmusik,Wanderlieder, Metronom• Visuelle Impulse: Fuss vor Fuss, farbige Klebestreifenam Boden, <strong>Parkinson</strong>stock, Laserstock• Propriozeptive (über Gelenke und Muskeln) Impulse:Gewichtsverlagerung vor dem Losgehen• Broschüre „10 wirksame Tricks die bei Freezing helfen“• Rollator (wenn nötig beschweren / mit Thera-Band oderBallons versehen / mit umgekehrter Bremswirkung)Elisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteStürzeWas kann man tun, um Verletzungen vorzubeugen?➜ Analyse des Sturzes!• GefährdeteKörperstellen schützen• Konsequentes Gehenam Stock oder Rollator• Begleitung dersturzgefährdetenPersonElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteKörperpflege und Kleiden• Phasen guter Beweglichkeit nutzen• Warten bis die Medikamente Wirkung zeigen• Vereinfachte Kleidung- Reissverschlüsse anstelle von Knöpfen- Klettverschlüsse an Kleidern- Elastikschnürsenkel an Schuhen• Elektrozahnbürste, Elektrorasierer• Sitzen zum Duschen- Duschstuhl, WannenbrettElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteEssen und Trinken• Phasen guter Beweglichkeit nutzen• Kleider schützen• Nasenausschnittsbecher• Verdickte Griffe am Besteck, Tellerrand• Angepasste Kostform- Vermeiden von Mischkonsistenzen- Eindicken von FlüssigkeitenElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteAusscheidungDarmproblemeMeistens Obstipation- Passage-Obstipation- Enddarm-ObstipationZiel: Darmentleerung mindestens alle 3 TageElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteAusscheidungMögliche Interventionen gegen Obstipation• Kontrolle !!! → Stuhlliste• Genügend Flüssigkeit: 30ml/kg Körpergewicht/d• Feigen, Pflaumen einlegen abends• Stuhlweichmacher: Transipeg forte, Movicol• Wenn nötig Austreibmittel: Feigensirup, Laxoberon• Micro-Clyss, Practo-Clyss, Hoher EinlaufElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteAusscheidungBlasenprobleme• Detrusor-Hyper-Reflexie• Urge- oder Dranginkontinenz bei minimaler Füllung• Restharnproblematik• Imperativer Harndrang während einer OFF-Phase beigleichzeitiger Unfähigkeit, die Blase zu entleeren• Häufiger, störender Harndrang nachts mit kleinen odergrossen UrinportionenElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteAusscheidungMögliche Interventionen gegen Blasenprobleme• Glocke immer erreichbar• Lockere Kleidung, Knöpfe vermeiden• Toilettentraining• Genügend Flüssigkeit vormittags viel, nachmittags weniger• Wasser lösen im Bett ermöglichen- Flasche anbieten, einbetten mit Auslaufsicherung- Urinflasche für die Frau- Aufsaugende, situationsgerechte Inkontinenzprodukte- Urinar für den Mann / Pibella für die Frau• Uribag für unterwegs (für Mann/Frau)Elisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteNächtliche Probleme• Schlechtere Beweglichkeit als tagsüber / Akinese• Überaktive Harnblase / Häufiger Harndrang• Verwirrtheit / Halluzinationen• Angst / Panik / Depression• Dyskinesien / Dystonien• Gliederschmerzen / Rigor• REM-assoziierte StörungDie Die Anamnese der der nächtlichennProbleme muss sorgfältigim im Gespräch erhoben werden.Meistens müssen mganzindividuelle Lösungsansätzefür für r die die einzelnen Störungengefunden werdenElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteOrthostatische DysregulationPlötzlicher, starker BD-Abfall mit OhnmachtSchellong-Test• Kommpressionsstrümpfe Klasse 2, tagsüber• Genügend Trinken• Schlafen mit erhöhtem Oberkörper (Antitrendelenburg-Lage)• Espresso vor dem Aufstehen / Red Bull?• Medikamente- Gutron, Florinef, Mestion- Antihypertensiva anpassenElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteSchmerzen• Dystone, krampfartigeSchmerzen• Rheumaähnliche Schmerzen,die nicht auf konventionelleSchmerzmedikamentereagieren…...mit schnellwirksamen <strong>Parkinson</strong>medikamentenbehandelnElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteVerwirrtheit und Halluzinationen• Vermehrtes Auftreten inDämmerstunden• Farbige, lebhafte Träumekönnen Vorzeichen sein• können durch medikamentöseEin- oder Umstellungverursacht oder vermindertwerdenElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF


Pflegerische AspekteVerwirrtheit und Halluzinationen• Äusserungen Ernst nehmen• Tagesstruktur / Wochenstruktur• Orientierungshilfen- Grosser Kalender / grosse Uhr- Individuelle Hin - und Wegweiser• Unbedingt genügend Trinken!• Beschäftigung - Biographie nutzen• Bewegungsdrang nutzen fürSpaziergangHerzlichen Dank für f r Ihre AufmerksamkeitElisabeth Ostler, Pflegefachfrau HF

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