29.11.2012 Aufrufe

Letmather Nachrichten 02-2011.pdf

Letmather Nachrichten 02-2011.pdf

Letmather Nachrichten 02-2011.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

In Letmathe führte der Eisenbahnbau zwei<br />

Partner zusammen, die sich gegenseitig förderten:<br />

die Kalkindustrie und die Eisenbahn.<br />

Die Lage der Kalkvorkommen war günstig,<br />

die Eisenbahn konnte hier ganze Züge<br />

zusammenstellen. Das bedeutete für die<br />

Steinbrüche mit den großen Ringöfen und<br />

anderen Betrieben vergrößerte Absatzmöglichkeiten<br />

und für die Eisenbahn einen großen<br />

Fracht- und Beförderungsauftrag.<br />

1859 nach Eröffnung der Eisenbahnstrecke<br />

begann der Märkisch-Westfälische-Bergwerksverein<br />

in Genna, in unmittelbarer Nähe<br />

der Eisenbahnlinie, mit dem Bau der Zinkhütte.<br />

1874 kam eine Schwefelsäurefabrik<br />

dazu, die spätere Bakelite (heute Momentive)<br />

und trug wesentlich zur wirtschaftlichen<br />

Entwicklung bei.<br />

Die Eisenbahnlinie, mit Bahnhof in Genna,<br />

erforderte nun endlich auch eine befahrbare<br />

Brücke. 1860 wurde die „Brückenbaugesell-<br />

Bahnhof Letmathe (1888), im Hintergrund Bruch Maria,<br />

davor ein Kalkofen. Das Haus rechts wurde 1903<br />

zum Büro der RWK umgebaut.<br />

BOSCH Service Wydra<br />

Eine Werkstatt ... Alle Marken<br />

Herzlich Willkommen bei uns!<br />

Hier sind Sie richtig:<br />

Sie erwartet perfekter Kundendienst für alle Fahrzeuge.<br />

Informieren Sie sich über uns und unsere Leistungen unter<br />

www.wydra-iserlohn.de<br />

Hagener Straße 187 · 58642 Iserlohn · Tel. (0 23 74) 92 87-0<br />

schaft“ gegründet, die die Bahnhofsbrücke<br />

errichtete und unterhielt.<br />

Durch die günstigen Verkehrsverhältnisse<br />

entstanden in den folgenden Jahren und<br />

Jahrzehnten eine ganze Reihe von Betrieben,<br />

die für Letmathe weiteren Aufschwung<br />

brachten. Jedoch, bei all dem Aufschwung<br />

gab es auch eine Kehrseite der Medaille.<br />

Hierzu eine Anzeige in der Iserlohner Zeitung<br />

vom 26. März 1859:<br />

„Verkaufs-Anzeige: Im Auftrage des Herrn<br />

Meyer zu Letmathe sollen an dessen Behausung<br />

wegen Einstellung des Fuhrwerks bei Eröffnung<br />

der Eisenbahn, 12 schwere, 17 bis 18<br />

Hand hohe, 5 bis 7 Jahre alte Zugpferde mit<br />

Geschirr, 6 fast neue, 4 bis 5 zöllige Frachtwagen<br />

nebst Zubehör, Karren, 1 Pflug und Egge;<br />

ferner Tische, Stühle, Schränke und sonstige<br />

Haus- und Küchengeräte, Dünger ec. Am Montag,<br />

den 4 April, morgens 10 Uhr, gegen Zahlungsausstand<br />

versteigert werden.<br />

Limburg, 24. März 1859<br />

Der Auctions-Commissar Volscher.“<br />

Es bleibt zu wünschen, dass der Herr Meyer<br />

einen guten Preis für sein Hab und Gut erhalten<br />

hat.<br />

Betreiber der Ruhr-Sieg-Bahn war zunächst die<br />

Bergisch-Märkische-Eisenbahngesellschaft.<br />

Der preußische Staat war mit einem Anteil von<br />

25 % an der Gründung beteiligt. Der Anteil<br />

erhöhte sich 1860 durch ein stattliches Darlehen.<br />

Im Gegenzug beanspruchte der preußische<br />

Staat die Leitung des Bahnbetriebes unter<br />

der Bezeichnung „Königliche Direktion der<br />

Bergisch-Märkischen-Eisenbahngesellschaft“.<br />

Per Gesetz von 1882 wurde die Bergisch-Märkische-Eisenbahn<br />

verstaatlicht und war damit<br />

Teil der „Preußischen Staatseisenbahn“.<br />

Während der Zeit der Weimarer Republik<br />

wurde das Eisenbahnwesen neu geordnet.<br />

Hörakustik<br />

besser hören und verstehen<br />

Laut Staatsvertrag von März 1920 wurde<br />

die Eisenbahngesellschaft zur „Deutschen<br />

Reichsbahn“.<br />

Nach dem 2. Weltkrieg teilten die Siegermächte<br />

die „Deutsche Reichsbahn“ entsprechend<br />

der Besatzungszonen auf, so entstand<br />

in der Bundesrepublik 1949 die „Deutsche<br />

Bundesbahn“. Die damalige DDR behielt den<br />

Namen „Reichsbahn“.<br />

Wie sehr Letmathe ab den 50er Jahren auch<br />

im Personenverkehr zum Knotenpunkt im<br />

Eisenbahnnetz zwischen Nord und Süd und<br />

zwischen Ost und West wurde, zeigen einige<br />

Beispiele aus dem Angebot der Bundesbahn.<br />

Im Direktverkehr fuhren Züge von Letmathe<br />

nach Norddeich, nach Oberstdorf, Aachen<br />

und Amsterdam, Hannover, Emden, München<br />

und zum Bodensee. Frankfurt a. M.,<br />

Düsseldorf, Münster und das Ruhrgebiet gehörten<br />

dabei schon zum Nahverkehr.<br />

Anfang 1960 waren keine Dampflokomotiven<br />

mehr in Letmathe stationiert. Dieselloks<br />

übernahmen den Schienenverkehr und<br />

schon Mitte der 60er Jahre folgte die weitere<br />

technische Neuerung. Die Ruhr-Sieg-Strecke<br />

wurde elektrifiziert. Das Bahnbetriebswerk<br />

Letmathe verlor seine Selbständigkeit. Von<br />

den ehemals 180 Beschäftigten im Bahnwerk<br />

sank die Zahl auf 64 Mann.<br />

1966 stellte das Bahnbetriebswerk nach 107<br />

Jahren endgültig seinen Betrieb ein. Der<br />

Wasserturm, das Wahrzeichen des <strong>Letmather</strong><br />

Bahnhofs, wurde 1961 abgerissen.<br />

Nach der Wiedervereinigung mit der DDR<br />

wurden Bundesbahn und Reichsbahn zur<br />

„Deutschen Bahn AG“ zusammengeschlossen.<br />

Text: Brigitte Wiedkamp | Quellen: Iserlohner Zeitung,<br />

<strong>Letmather</strong> <strong>Nachrichten</strong>, Archiv Iserlohn<br />

Während der Sommerferien<br />

in NRW vom 25.07. – 06.09.2011:<br />

Batterieaktion<br />

Kauf 1 – Nimm 2<br />

Hagener Str. 55 · Letmathe · Tel.: 0 23 74 / 92 38 54<br />

info@faust-hoerakustik.de · www.faust-hoerakustik.de<br />

<strong>Letmather</strong> <strong>Nachrichten</strong> August | September 2011 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!