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GASTRONOMIE<br />
Den Sommer genießen<br />
Ein lauschiger Sommerabend, die Wärme des Tages liegt noch<br />
mild in der Luft. Wenn man in hiesigen Breitengraden solch ein<br />
Wetter hat, dann muss man es einfach nutzen. Wo kann man<br />
besonders schön draußen sitzen und sich dabei angenehm<br />
bewirten lassen? Und wo gibt es an strahlenden Nachmittagen<br />
frischgebackenen Kuchen unter freiem Himmel? Wir haben allerlei<br />
Orte in und um Rostock ausgekundschaftet, an denen es sich<br />
gut aushalten lässt.<br />
Wie wäre es mit einem Kurzurlaub<br />
in Frankreich? Nein, wir wollen Sie<br />
nicht zu billigen Flügen oder langen<br />
Autofahrten überreden.<br />
Es geht um Frank Reinshagen und<br />
sein Restaurant „Albert & Emile“.<br />
In der Östlichen Altstadt Rostocks<br />
hat er vor elf Jahren dieses liebevoll<br />
herausgeputzte Kleinod eröffnet,<br />
in dem er seitdem Gaumen und<br />
Seele seiner Gäste auf charmante<br />
Art verwöhnt. Ein üppiger Blumenstrauß<br />
ziert eigentlich immer seinen<br />
Tresen. Wobei er heruntergefallene<br />
Blütenblätter nicht hektisch<br />
beiseite sammelt, sondern sich an<br />
dem malerischen Bild erfreut.<br />
Robuste Holztische sind stilvoll in<br />
gutes Tuch gehüllt, Kerzen flackern<br />
Yachthafenresidenz „Hohe Düne” Foto:Yachthafenresidenz<br />
Das Medini’s im Grand Hotel Heiligendamm Foto: Kempinski<br />
in den Nischen des alten Backsteinmauerwerks.<br />
Und wer gerade<br />
durch bis in den Garten geht, der<br />
sollte Zeit haben, um zu genießen.<br />
Nicht künstlich herausgeputzt,<br />
sondern natürlich gewachsen ist<br />
das Ambiente, gerade so, wie man<br />
es auch von einem typischen Hinterhof<br />
zum Beispiel in der Provence<br />
erwarten würde. Früher stand an<br />
dieser Stelle ein Waschhaus mit<br />
Werkstatt. Heute wuchern dort<br />
Küchenkräuter neben wilden<br />
Rosen, einfache Klapptische mit<br />
insgesamt 25 Plätzen stehen auf<br />
buckeligen Katzenköpfen.<br />
Ganz selbstverständlich wird der<br />
Gast erst einmal mit einem Krug<br />
klarem Wasser begrüßt, in dem<br />
dekorativ ein paar Minzblätter<br />
schwimmen. Dann darf er wählen<br />
aus einer Karte mit „aufgenordeter<br />
französischer Küche“, wie es Frank<br />
Reinshagen nennt. „Man soll sich<br />
mit offenen Augen durch die Welt<br />
kosten“, so zitiert er seinen Lieblingswinzer.<br />
Wobei nicht immer<br />
gleich ein üppiges Vier-Gänge-<br />
Menü nötig ist, um wohlige Zufriedenheit<br />
zu erzeugen. Was er selber<br />
dem sommerlich gestimmten<br />
Magen servieren würde? Der Mann<br />
denkt ein paar Sekunden nach, dann<br />
schlägt er vor: „Vielleicht eine Gazpacho,<br />
also eine kalte Suppe vom<br />
Kopfsalat mit den ersten Pfifferlingen<br />
der Saison. Dazu einen ganz<br />
schlichten Vin de Table als Rosé.“<br />
Mediterrane Kost zelebrieren auch<br />
Steffen Bölte, Dirk Böttcher und<br />
Küchenchef Thorsten Saefkow in<br />
ihrem zwei Gassen entfernt gelegenen<br />
Altstadtrestaurant Amberg<br />
13. Sie sind ein eingespieltes Team,<br />
dem man anmerkt, dass ihnen der<br />
Job einfach Spaß macht. Die drei<br />
kennen sich schon ewig, haben<br />
gemeinsam die Meisterschule<br />
besucht und sind zehn Jahre lang an<br />
Bord des Kreuzliners Arkona miteinander<br />
zur See gefahren.Dirk Böttcher<br />
versichert: „Wir wissen, dass wir uns<br />
aufeinander verlassen können.“<br />
24 Plätze hat die Terrasse des<br />
Amberg, keine Heizpilze, keine<br />
Überdachung. Böttcher: „Entweder<br />
das Wetter ist gut und wir öffnen<br />
den Garten, oder eben nicht.“ Wer<br />
Fisch essen möchte, der ist hier<br />
genau an der richtigen Stelle. Das<br />
wird dem Gast spätestens dann<br />
klar, wenn er den frischen Fang<br />
auf einem Tablett präsentiert<br />
<strong>ROSTOCK</strong> delüx 01/08