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Die Piefke: Fabian und Moki - Philipp Schuster

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TROTTOIR<br />

S K A T E B O A R D I N G<br />

1311 S k a t e t h e G a l l e r y - P i e f k e - L a n d h a u s p l a t z - L e f t o v e r s


Christoph Storn<br />

Donovan Hofbauer Andreas Mandl Thomas Cervenca Philo Luger Alistair Thompson Martin Scheidl<br />

Mathias Hadwiger Christian Lems Alex Gugitscher Flo Erkinger Maxi Thienen Lucas Lipowec<br />

just friends.<br />

FAME BOARDSHOP | Franz Josefs Kai 31-33 | 1010 Wien | Tel. +43 720 480 480 | www.fameboardshop.com<br />

photo: Julie Brass


Inhalt<br />

Inhalt 6<br />

Editorial / Impressum 8<br />

Skate the Gallery 10<br />

<strong>Piefke</strong> 14<br />

Landhausplatz 24<br />

Leftovers 34<br />

News / Products 42<br />

<strong>Die</strong> letzte R<strong>und</strong>e 44<br />

6


Editorial / Impressum<br />

Seit der letzten Ausgabe hat sich einiges in unserer Stadt<br />

getan. Neben verschiedenen Veranstaltungen, werden<br />

wir gleich mit mehreren Neuerscheinungen auf dem<br />

Wiener Skatevideosektor beglückt. Wie man anhand des<br />

aktuellen Titelblatts sehen kann, wird auch schon wieder<br />

fleißig betoniert. <strong>Die</strong>se frische Motivation ist auch in dieser<br />

Sommerausgabe von TROTTOIR zu spüren.<br />

In dieser Interview-Ausgabe warten diese Stories auf Euch:<br />

„Skate the Gallery“ war das Motto einer Ausstellung von<br />

Brutal Beauty - Näheres auf Seite 10<br />

<strong>Moki</strong> <strong>und</strong> <strong>Fabian</strong> - die zwei <strong>Piefke</strong> mit dem besonderen<br />

Wienbezug - ab Seite 14 im Interview.<br />

Hannes Stiefel, einer der Architekten des neuen Sensationsspot<br />

in Innsbruck, steht ab Seite 24 Frage <strong>und</strong> Antwort.<br />

„Leftovers“ heißt das neueste Video von Thomas Bauer.<br />

Das dritte große Interview dieser Ausgabe ab Seite 34.<br />

Abschließend findet Ihr in einer ausgedehnten letzten<br />

R<strong>und</strong>e „Loosing Spots“ ein paar Impressionen zu den erst<br />

kürzlich abgerissenen Wiener Spots G-Town <strong>und</strong> dem<br />

Ghettospot.<br />

Ich wünsche Euch angeregte Lektüre <strong>und</strong> einen schönen<br />

Sommerausklang<br />

<strong>Philipp</strong> <strong>Schuster</strong><br />

Impressum<br />

TROTTOIR Ein Magazin für Skateboard- <strong>und</strong> Straßenkultur Herausgeber/Redaktion <strong>Philipp</strong> <strong>Schuster</strong> Photos <strong>Philipp</strong> <strong>Schuster</strong> (außer anders angegeben) Weitere Beiträge Mathias<br />

Hadwiger Druck DVP GmbH, Zamenhofstrasse 43-45, 4020 Linz, Österreich Redaktions- <strong>und</strong> Verlagsadresse Czapkagasse 5 1030 Wien Österreich Tel.: +43 664 7500 0950<br />

E-Mail: info@philippschuster.com Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. <strong>Die</strong> Autoren haft en für ihre Beiträge. <strong>Die</strong><br />

Inserenten haft en für die Inhalte ihrer Anzeigen. Cover Chrisse Vogelbauer - bs crailblock Photo <strong>Philipp</strong> <strong>Schuster</strong> Inhalt Michael Paul - bluntslide to fakie Photo <strong>Philipp</strong> <strong>Schuster</strong>


Skate the Gallery<br />

Schon oft wurde versucht, die Verbindung von Kunst<br />

<strong>und</strong> Skateboarding zum Thema einer Ausstellung zu<br />

machen. <strong>Die</strong> Jungs von Brutal Beauty haben dieses heikle<br />

Gleichgewicht zwischen der Kreativität vom Skaten, der<br />

Virtuosität künstlerischer Gedanken, der entsprechenden<br />

Location <strong>und</strong> der passenden Stimmung genau getroffen.<br />

In Wien wurden zwei Stockwerke eines abbruchreifen<br />

Hauses im zweiten Bezirk sowohl für einen kleinen Skatecourse,<br />

als auch als Ausstellungsräumlichkeiten genutzt.<br />

Ganz ungezwungen konnte man durch die engen Gänge<br />

<strong>und</strong> Türen düsen, an den Kunstwerken von Meapi, Sandro<br />

Asatiani, Kathrin Siegl <strong>und</strong> Miryana Todorova vorbei.<br />

In den schmalen Gängen zwischen den roh verputzten<br />

Wänden, bei bescheidener Beleuchtung <strong>und</strong> unter der<br />

Geräuschkulisse des prasselnden Regens fand eine erste<br />

Session statt. Dabei kam dann eine ganz eigentümliche<br />

Stimmung auf, wie man sie nur selten beim Skaten erfährt.<br />

Nach nur einer Woche war der Spuk zwar schon wieder<br />

vorbei, „The Vienna Exhibition 2011“ war aber sicher ein<br />

geheimes High-Light im Wiener Skate-Sommer.<br />

Philo LUGER bs nosegind revert<br />

10<br />

Photos / Text <strong>Philipp</strong> <strong>Schuster</strong><br />

GSM EUROPE: +33 5 58 700 700<br />

N i c k<br />

g a r c i a<br />

f r o n t s i d e o l l i e – C o l o r a d o<br />

P h o t o B y e l e m e n t a d v o C a t e :<br />

B r i a n G a B e r m a n<br />

e l e m e n t e U r o P e . C o m<br />

t h e f U t U r e i s n o w


Interview<br />

<strong>Die</strong> <strong>Piefke</strong>:<br />

<strong>Fabian</strong> <strong>und</strong> <strong>Moki</strong><br />

Beinahe mein halbes Leben kenne ich nun schon den <strong>Fabian</strong> Michel. Als er<br />

2005 von Wien weggezogen ist, hätte ich nie gedacht, dass diese Trennung den<br />

Weg zu einer tiefen Fre<strong>und</strong>schaft ebnen wird. Seit über sechs Jahren ist er <strong>und</strong><br />

sein deutscher Kumpane Matthias „<strong>Moki</strong>“ Ellinger ein gerngesehener Gast in<br />

meinen vier Wänden. <strong>Fabian</strong> ist in jeder Hinsicht ein extremer Mensch, wie<br />

mir <strong>Moki</strong> bestätigen wird. Darum verbinde ich mit keinem anderen Menschen<br />

derart viele kuriose Erlebnisse <strong>und</strong> teils groteske Geschichten wie mit ihm.Was<br />

die beiden <strong>Piefke</strong> mit Wien verbindet, könnt Ihr nun auf den folgenden Seiten<br />

lesen.<br />

<strong>Fabian</strong>, erzähl mal bitte, wie es zu Deinem Deutschland-<br />

Österreich-Bezug gekommen ist.<br />

<strong>Fabian</strong>: Also in Österreich habe ich wegen meinem Vater<br />

von Sommer 2001 bis Sommer 2005 in Stockerau gelebt.<br />

Habe damals auch angefangen richtig zu skaten, da es in<br />

Stockerau den - meiner Meinung nach - tollsten Skatepark<br />

mit den abgefahrensten Skatern gab. Somit fand ich mich<br />

schnell in der Skaterwelt wieder.<br />

Nach ein bis zwei Jahren ging es dann schon immer öfter<br />

nach Wien zum Skaten, wo ich auch einige gute Fre<strong>und</strong>e<br />

fand, die mir zum Großteil noch erhalten geblieben sind.<br />

Ich fühl mich einfach so wohl bei euch, dass ich Wien<br />

meine zweite Heimat nenne.<br />

Wie war das damals für Dich, als es im Sommer 2005<br />

wieder zurück nach Deutschland ging?<br />

F: Das war schon richtig schlimm, als ich damals in<br />

meine alte Heimatstadt Bad Camberg in der Nähe von<br />

Frankfurt zurückzog. Ich wollte nur noch zurück nach<br />

Wien. Mittlerweile habe ich aber erkannt, dass die Welt<br />

doch ziemlich klein ist <strong>und</strong> ich somit easy in mein Auto<br />

springen kann, um ein paar St<strong>und</strong>en später wieder meine<br />

österreichischen Fre<strong>und</strong>e zu sehen. Ich war bestimmt jedes<br />

Jahr 4-5 mal in Wien, seitdem ich weggezogen bin. Und<br />

jeder Besuch hat mich stets davon überzeugt, bald wieder<br />

zu kommen.<br />

14 15<br />

Text Mathias Hadwiger Photos <strong>Philipp</strong> <strong>Schuster</strong>, Julian Mährlein<br />

<strong>Moki</strong> sw fs shuvit


Trotz Deines Wohnsitzes in Deutschland bist Du nach<br />

wie vor in der Wiener Skateboardszene sehr präsent.<br />

Sei es nun dieses Interview oder diverse Videoparts,<br />

erzähl doch bitte was drüber.<br />

F: Als ich 2005 weggezogen bin, kam ich schon 2 Wochen<br />

später wieder, um wenigstens noch meine Sommerferien<br />

in Wien zu verbringen. Da habe ich dann Frido kennengelernt<br />

<strong>und</strong> darauf folgten zwei Videoparts in seinen<br />

Videos. Jetzt bin ich schon seit zwei Jahren mit Markus<br />

„Blacky“ Schwarz für sein neues Video am Filmen. Ich<br />

hoffe, da bekomm ich dieses Jahr noch ein bisschen was<br />

hin, weil ich Bock auf Footage mit meiner neuen „Frisur“<br />

habe. <strong>Moki</strong> wird übrigens auch einen Part bekommen.<br />

<strong>Moki</strong>, wie kam es dazu, dass Du eines Tages mit nach<br />

Wien gekommen bist?<br />

<strong>Moki</strong>: Als ich den <strong>Fabian</strong> in Wiesbaden kennengelernt<br />

habe, wurde er stets von den anderen Skatern „Wiener“<br />

genannt. Ich dachte auch wirklich, er sei Österreicher.<br />

Mit der Zeit wurden wir dann immer bessere Fre<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> er begann mir von seiner Zeit in Wien zu erzählen.<br />

Irgendwann wollte ich natürlich wissen, wie viel an seinen<br />

Schwärmereien über Wien dran ist. Im Sommer 2008 sind<br />

wir dann zusammen hergefahren. Fabi hatte mir wirklich<br />

nicht zu viel von Wien versprochen <strong>und</strong> ich wusste sofort,<br />

dass ich unbedingt wieder hierher kommen muss.<br />

<strong>Fabian</strong>, hattest Du Bedenken, ob der <strong>Moki</strong> als Vollblut-<br />

Deutscher hier in Wien akzeptiert wird?<br />

F: Ich war zwar nicht sicher, wie sich seine doch komplett<br />

bescheuerte ausartende Art, die er von Zeit zu Zeit an den<br />

Tag legt, mit dem Wiener Schmäh verträgt … aber alles<br />

lief super. <strong>Die</strong> meisten lieben ihn <strong>und</strong> er liebt Wien! Und<br />

Gösser Radler, Käsekrainer etc. taugt ihm genauso sehr<br />

wie mir.<br />

<strong>Moki</strong>, inzwischen hast Du bereits ohne <strong>Fabian</strong> Besuche<br />

in Wien gemacht. Kann man hier eine Abnabelung vom<br />

<strong>Fabian</strong> verzeichnen?<br />

M: Ich denke, ich bin mittlerweile nicht mehr nur der<br />

deutsche Fre<strong>und</strong> vom Fabi, sondern man kennt mich<br />

inzwischen schon. Deshalb war ich auch bereits alleine in<br />

Wien. Wien ist einfach eine w<strong>und</strong>erschöne Stadt, in der<br />

man wahnsinnig gut skaten kann <strong>und</strong> die eine großartige<br />

Skateszene beherbergt. Es ist immer eine sorgenfreie Zeit,<br />

die ich in vollen Zügen genieße - wie Urlaub. Ohne <strong>Fabian</strong><br />

<strong>und</strong> Dir hätte ich diese Möglichkeit wohl nie bekommen.<br />

“Das war schon<br />

richtig schlimm,<br />

als ich damals in<br />

meine alte Heimatstadt<br />

Bad Camberg<br />

in der Nähe von<br />

Frankfurt zurückzog.<br />

Ich wollte nur<br />

noch zurück nach<br />

Wien.” - <strong>Fabian</strong><br />

Neben all Deinen Videoprojekten hast du auch eine<br />

gewisse Bekanntheit durch deine wilden Eskapaden im<br />

Wiener Nachtleben erlangt...<br />

F: Naja, in Wien wird auf keinen Fall nur geskatet! Partymäßig<br />

geht’s hier immer ab. Da kamen schon jede Menge<br />

Storys <strong>und</strong> Erlebnisse bei rum. Egal ob ein weiteres krasses<br />

Silvester, wo wir Häuser auseinander nehmen; Geburtstage,<br />

die im Pancho begannen <strong>und</strong> nackt in mindestens zehn<br />

Brunnen der Innenstadt gefeiert wurden; Abende, die als<br />

„heute mal ruhig“ angedacht waren <strong>und</strong> St<strong>und</strong>en später im<br />

Suff bei Sonnenaufgang als „Sandlerprojekt“ unter einer<br />

von Wiens zahlreichen Brücken endeten; das große Finale<br />

der Fußballeuropameisterschaft, bei dem wir im Blitzlichtgewitter<br />

tausender besoffener Fußballfans Wetttauchen im<br />

30cm tiefen MQ-Brunnen veranstalteten oder einfach so.<br />

Es passiert immer was.<br />

<strong>Moki</strong>, welche Erlebnisse von Deinen Besuchen sind Dir<br />

im Kopf geblieben?<br />

M: Von fast jeder Reise nach Wien hab ich bis jetzt unvergessliche<br />

Erinnerungen mitgenommen. Natürlich steht<br />

jener verrückte Kroate ganz oben auf der Liste, der sich<br />

16 17<br />

Photo Julian Mährlein<br />

<strong>Fabian</strong> fs 50-50<br />

aus lauter Freude über die Niederlage Deutschlands gegen<br />

Spanien im EM Finale 24 Bier auf der Fanmeile kaufte<br />

<strong>und</strong> uns schenkte. Er wollte unbedingt einen Kasten Bier<br />

bestellen. Da auf der Fanmeile jedoch nur Becher verkauft<br />

wurden, bestellte er 24 Bier (zum stolzen Preis von € 4,50<br />

pro Becher) <strong>und</strong> schenkte sie uns. Da wir nicht alles auf<br />

einmal halten oder trinken konnten, verteilten wir zum Teil<br />

volle Becher an wildfremde Frauen. Tja, so konnte mich<br />

das Freibier sogar über die bittere Niederlage Deutschlands<br />

hinweg trösten.


<strong>Moki</strong> sw bs heelflip<br />

“Als ich den <strong>Fabian</strong> in Wiesbaden<br />

kennengelernt habe, wurde er stets<br />

von den anderen Skatern „Wiener“<br />

genannt. Ich dachte auch wirklich,<br />

er sei Österreicher.” - <strong>Moki</strong><br />

18 19


Lassen wir aber nicht den eigentlichen Gr<strong>und</strong> Deiner Besuche außer Acht:<br />

Skaten. Ich kenn kaum jemanden, der sich so kompromisslos wie Du von<br />

hohen Sachen runterschmeisst!<br />

M: Durch diese gute Stimmung, die bei jedem Besuch in Wien herrscht, bin ich<br />

auch immer unglaublich motiviert, skaten zu gehen. Ich habe bereits einiges mit<br />

dem Markus gefilmt <strong>und</strong> mittlerweile kommt dabei vielleicht sogar ein richtiger<br />

Part bei rum. Der Blacky strahlt pures Skateboarding aus <strong>und</strong> dann will man<br />

einfach richtig Gas geben. Genauso aber auch die Fotos hier fürs TROTTOIR<br />

mit dem <strong>Philipp</strong>. In Wien herrscht immer eine ganz ungezwungene Stimmung.<br />

Den sw fs shuvit zum Beispiel hab ich nicht gemacht, weil mir irgendwer Druck<br />

gemacht hat, sondern einfach weil ich Bock drauf hatte.<br />

<strong>Fabian</strong>, Du bist ja erst vor kurzem von einer Australienreise zurückgekehrt.<br />

Wie hat sich Dein Aufenthalt dort gestaltet?<br />

F: Ja, ich war kürzlich für 8 Monate in Australien. Im Volksm<strong>und</strong> heißt es Work<br />

and Travel. Das habe ich dort auch gemacht. Hab viele großartige Menschen<br />

getroffen, sah die krasseste Natur, war in etlichen guten Skateparks <strong>und</strong><br />

hatte gute Sessions, hab pausenlos an<br />

Traumstränden chillen können, war<br />

mit Haien, Schildkröten <strong>und</strong> Mantas<br />

frei im Wasser tauchen, hatte einen<br />

tollen Job <strong>und</strong> auch ein eigenes Haus<br />

in Melbourne <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong>… hat mir<br />

viel gebracht, diese Reise. Jetzt steh ich<br />

da mit ´nem dicken Grinsen <strong>und</strong> ´ner<br />

Menge Erfahrungen.<br />

“In Wien herrscht immer eine ganz<br />

ungezwungene Stimmung. Den sw<br />

fs shuvit zum Beispiel hab ich nicht<br />

gemacht, weil mir irgendwer Druck<br />

gemacht hat, sondern einfach weil<br />

ich Bock drauf hatte.” - <strong>Moki</strong><br />

<strong>Moki</strong>, Deine Begeisterung für Wien scheint sich ja kaum<br />

in Grenzen zu halten. Noch nie an ein Auslandssemester<br />

in Wien gedacht?<br />

M: Natürlich hab ich auch schon überlegt, nach Wien zu<br />

ziehen <strong>und</strong> da zu studieren. Es wäre wirklich die erste<br />

Adresse, wenn ich weiter weg von Frankfurt leben wollte.<br />

Allerdings ist auch die Musik in Form einer Band ein<br />

großer Bestandteil meines Lebens, die mich in Frankfurt<br />

festhält <strong>und</strong> mir sehr großen Spaß bereitet. Von daher<br />

werde ich Wien weiterhin lediglich durch spontane Trips<br />

besuchen können.<br />

20 21<br />

<strong>Moki</strong> fs 50-50 popover<br />

<strong>Fabian</strong>, wie sehen Deine weiteren Pläne aus?<br />

F: In den nächsten Tagen werde ich mit ein paar Fre<strong>und</strong>en<br />

in Wiesbaden zusammenziehen <strong>und</strong> dort eine Ausbildung<br />

anfangen. Was danach kommt weiß ich noch nicht, aber<br />

immer wieder für ne gewisse Zeit abzuhauen schließe ich<br />

nicht aus.<br />

Abschließend darfst Du unseren Lesern aber auch nicht<br />

das „Liebesbekenntnis an Wien“ vorenthalten!<br />

F: Aja, ich habe schon seit über zwei Jahren „Leiwand“ auf<br />

meinem Arsch tätowiert!


<strong>Fabian</strong> bs smithgrind<br />

“... ich habe schon seit über zwei<br />

Jahren „Leiwand“ auf meinem Arsch<br />

tätowiert!” - <strong>Fabian</strong>


Interview<br />

Photos / Text <strong>Philipp</strong> <strong>Schuster</strong><br />

Hannes Stiefel<br />

<strong>Die</strong> Neugestaltung des Innsbrucker Landhausplatzes hat im<br />

vergangenen Halbjahr sowohl für große Euphorie innerhalb<br />

der Skateszene, als auch für großes Aufsehen in der Politik<br />

gesorgt. Nun steht ein Jahrh<strong>und</strong>ertspot in Herzen Tirols <strong>und</strong><br />

zieht Skateboardbegeisterte aus einem weiten Umkreis an. Ich<br />

habe Hannes Stiefel, einen der verantwortlichen Architekten,<br />

für ein Interview getroffen.<br />

Der Landhausplatz in Innsbruck ist ja eine Sensation<br />

für unsere Skateszene. War da ein Skateboarder in die<br />

Planung involviert?<br />

Niemand aus unserer Architekten-Community ist Skater.<br />

Es gibt schon ein, zwei, die mal als Kinder auf einem Board<br />

herumgerollt sind, aber heute haben sie nichts mehr damit<br />

zu tun! Wir werden immer wieder darauf angesprochen,<br />

aber wir haben explizit keinen Skatepark geplant - es wäre<br />

ein Missverständnis zu glauben, dass das für die Skater<br />

konzipiert wurde.<br />

Es gibt in Innsbruck zwar viel Grün, aber kaum urbane<br />

Orte. Wir - wenn ich sage wir, dann meine ich zwei<br />

Architektur-Büros: Laac Architekten in Innsbruck <strong>und</strong><br />

Stiefel-Kramer in Wien <strong>und</strong> Zürich sowie Christopher<br />

Grüner, ein Künstler aus Tirol - haben einen Architekturwettbewerb<br />

gewonnen. Wir haben für Innsbruck einen<br />

urbanen Platz vorgeschlagen, der möglichst vielen Leuten<br />

<strong>und</strong> Bevölkerungsgruppen ein Umfeld bieten soll, wo sie<br />

sich aufhalten <strong>und</strong> entfalten können - die Skater sind eben<br />

ein Teil davon. Ich möchte an dieser Stelle auch anbringen,<br />

dass wir es unterstützen, dass die Skater da sind.<br />

25<br />

In wie weit war Skateboarding in der Planungsphase<br />

präsent?<br />

Für uns war vom ersten Moment an klar, dass die Skater ein<br />

Thema werden. Wir haben einen sensationellen Bauherren,<br />

den Landesrat Switak, der unglaublich kulant <strong>und</strong> großzügig<br />

ist, auch im Bezug auf die Skater. Genauso großzügig<br />

haben wir uns auch den Platz vorgestellt.<br />

<strong>Die</strong> Auftraggeber sind sich sehr wohl darüber im Klaren,<br />

wie ein Platz in Zukunft genutzt werden wird. Bei unserer<br />

ersten Präsentation beim Wettbewerb, hat der damalige<br />

Landeshauptmann van Staa sofort gesagt: das ist ja ein<br />

Skatepark! Es ist da gr<strong>und</strong>sätzlich wie im Straßenverkehr:<br />

der Stärkere muss auf den schwächeren Rücksicht nehmen<br />

<strong>und</strong> in diesem Fall sind eben die Skater die Stärkeren, weil<br />

sie die schnelleren sind. Es wurde natürlich auch heiß<br />

diskutiert, wie man damit umgehen soll <strong>und</strong> das war leider<br />

auch ein Riesen-Thema!<br />

Für wen ist dieser Platz mit seinen ausgefallenen Formen<br />

Deiner Meinung nach noch interessant?<br />

Wenn man neue Formen baut, die es in dieser Stadt bisher<br />

nicht gegeben hat, dann weiß man auch nicht, wie sie<br />

genutzt werden. Alle die diesen neuen Platz benutzen<br />

wollen, müssen erst lernen damit umzugehen. Das gilt<br />

sowohl für die Fußgänger, die plötzlich auf Quergefällen,<br />

also schrägen Wegen gehen müssen, sowie für alle anderen<br />

Benutzer. <strong>Die</strong> Skater sind die Jüngeren, also lernen sie am<br />

schnellsten mit dem Platz umzugehen. Ich bin mir aber<br />

sicher, dass im Laufe des Sommers andere Leute <strong>und</strong><br />

Altersgruppen den Platz auch für sich entdecken werden.


Kann man das, was man auf dem Landhausplatz zu sehen<br />

bekommt, als den Stil Eurer Architekturbüros bezeichnen?<br />

Habt Ihr schon ähnliche Projekte umgesetzt?<br />

An diesem Projekt waren verschiedene Büros, Autoren<br />

<strong>und</strong> Künstler beteiligt. Laac hat gr<strong>und</strong>sätzlich eine andere<br />

formale Sprache als Stiefel-Kramer. Aber trotzdem sind wir<br />

beide immer darum bemüht, Formen zu finden, welche<br />

zeitgenössisch sind <strong>und</strong> die Möglichkeiten erweitern.<br />

Wir können heute durch moderne Computerprogramme<br />

Formen zu kreieren, die man früher nicht machen konnte<br />

<strong>und</strong> das nützen wir natürlich auch aus. Kontinuierliche<br />

Oberflächen sind heute ein großes Thema in der aktuellen<br />

Architektur, nicht nur bei uns. Insofern gibt es also schon<br />

Gestaltungsmittel, die in anderen Projekten vorkommen.<br />

Wie sich ein Bauprojekt entwickelt, hängt natürlich auch<br />

vom bestehenden Ort ab. Es sind zum Teil pragmatische<br />

Entscheidungen, die solche Formen entstehen lassen. Bei<br />

der Planung des Landhausplatzes mussten wir beispielsweise<br />

eine Garageneinfahrt in der Gestaltung beachten<br />

<strong>und</strong> über dieser Einfahrt ist eben - einfach ausgedrückt<br />

- ein Hügel entstanden. Designentscheidungen kommen<br />

dann auch noch dazu, die den Hügel so <strong>und</strong> so ausschauen<br />

lassen, aber es gibt eben auch Dinge die ganz pragmatisch<br />

sind. Wenn wir diesen Auftrag für<br />

einen anderen Platz bekommen hätten,<br />

würde er sicher anders aussehen <strong>und</strong><br />

wäre womöglich gar nicht für Skater<br />

geeignet.<br />

Stefan Ebner sw tail revert<br />

Wie stehst Du persönlich zur unkonventionellen<br />

Nutzung des urbanen Raums durch die Skateboarder?<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich finde ich jede Erweiterung der Möglichkeiten<br />

positiv. Meine Passion ist die Architektur <strong>und</strong> so<br />

kann ich es durchaus nachvollziehen, wenn man sich für<br />

eine Sache so sehr begeistern kann.<br />

Ich verstehe natürlich, dass gerade ihr, die ihr nicht in<br />

Skateparks fahren wollt, es lässig findet durch die Städte zu<br />

surfen. Hier sehe ich aber doch eine gewisse Problematik:<br />

als Fußgänger oder Fahrradfahrer hinterlässt man wenig<br />

Spuren, aber als Skaterboarder eben schon. Wenn ich mich<br />

beispielsweise nicht mehr irgendwo hinsetzen kann, wo es<br />

eigentlich fürs Hinsetzen gedacht ist, das empfinde ich das<br />

als Problem!<br />

Wir Architekten sind ja visuelle Menschen <strong>und</strong> es ist<br />

uns klar, dass eine Stadt dreckig ist, das muss jeder Platz<br />

vertragen. Es gibt aber eben auch viele andere Dinge zu<br />

berücksichtigen <strong>und</strong> da geht es mir manchmal ein bisschen<br />

zu weit.<br />

Ich kenne mich ja in Eurer Szene nicht so aus, aber ich<br />

würde es interessant finden, wenn die Streetskater ganz<br />

ohne Hilfsmittel auskommen würden, wie zum Beispiel<br />

dem Wachs.<br />

“Wenn wir diesen Auftrag für einen<br />

anderen Platz bekommen hätten,<br />

würde er sicher anders aussehen<br />

<strong>und</strong> wäre womöglich gar nicht für<br />

Skater geeignet.”<br />

26 27<br />

Sascha BIEHAULE flip bs noseblunt


28 29<br />

Patrick PITTL crooks


Alban MILLAKU boneless<br />

“Es ist schon sehr interessant:<br />

was für die einen eine<br />

Barriere ist, ist für den<br />

anderen eine Befreiung.“<br />

Wie siehst Du die Zukunft der Skateboarder auf dem<br />

Landhausplatz? Waren jemals „Skatestopper“ geplant?<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist es doch so, dass man immer einen<br />

Entstehungsprozess durchläuft, bei dem sowohl der Bauherr<br />

als auch der Architekt sich in ihren Vorstellungen<br />

annähern, bis es passt. Natürlich haben wir uns mit dem<br />

Skaten befassen müssen, aber es ist nicht unser Anliegen.<br />

Das Anliegen ist gr<strong>und</strong>sätzliche Diversität.<br />

Es ist schon sehr interessant: was für die einen eine<br />

Barriere ist, ist für den anderen eine Befreiung. Sobald<br />

es irgendein Anzeichen gibt, dass uns etwas hindern<br />

könnte, gibt es einen Aufschrei. Das Blindenleitsystem<br />

war ja so ein großes Problem: Als es noch nicht einmal<br />

gefräst, sondern nur auf dem Boden aufgezeichnet war,<br />

haben die Skateboarder schon wieder gesagt: „Oh nein,<br />

die wollen uns schon wieder weg haben.“ - diese Art von<br />

Skepsis finde ich nicht gut! Wenn alle positiv dabei sind<br />

<strong>und</strong> darüber nachdenken, weshalb ein Problem entstanden<br />

ist, nur dann gibt es die Möglichkeit, dieses auch zu lösen.<br />

Es müssen alle mit einer positiven Einstellung dabei sein.<br />

Ich glaube, dass das Ganze nur dann dauerhaft funktioniert,<br />

wenn dieser gegenseitiger Respekt <strong>und</strong> größtmögliche Toleranz<br />

entsteht. Da braucht es einfach nur eine anständige Kinderstube.<br />

Das ist jetzt nichts Skater-Spezifisches!<br />

Wirklich problematisch wird es ja immer erst, wenn etwas<br />

passiert. Wenn einnmal ein Board einer älteren Person in die Hüfte<br />

schießt, dann ist es vorbei, das muss ganz klar sein! Wir haben<br />

schon konkrete Vorstellungen, wie wir auf so einen Vorfall reagieren<br />

werden - das soll jetzt natürlich keine Drohung sein!<br />

Wenn es beim ersten Mal schief geht, dann gibt es kein zweites Mal.<br />

Wenn es dann in der Bevölkerung ein Problem gibt, ist es vielleicht<br />

später in irgend einer anderen Stadt sehr viel schwieriger, ein solches<br />

Projekt durchzusetzen - das ist immer die Gefahr. Darum sind wir auch so<br />

dahinter, dass alles gut anläuft!


Lukas THAN fs tailslide<br />

32


Interview<br />

Leftovers<br />

Thomas Bauer ist ein Urgestein der Wiener Skate-Szene. Er ist für viele Wiener<br />

Videoproduktionen verantwortlich <strong>und</strong> hat mit seiner Arbeit schon einiges<br />

bewegen können. Nach seinen legendären Steifen „Hi8 Experiance“ <strong>und</strong> „Strict-<br />

ly Business“ steht „Leftovers“ kurz vor der Premiere. Im folgenden<br />

Interview erzählt er uns von vergangenen Projekten, seiner neuen Produktion<br />

<strong>und</strong> seiner Einschätzung zur Entwicklung des Skateboardfilms.<br />

1997 hat Du Dein erstes einschlägiges Video produziert -<br />

das Hi8 Experience. Erzähl davon.<br />

Ja, das „Hi8 Experience“ war von mir <strong>und</strong> Hansi Jungmann<br />

gefilmt. Nur geschnitten haben es wir bei zwei Computernerds,<br />

die einen 100.000 Schilling-Rechner hatten. Der hat<br />

aber trotzdem eine St<strong>und</strong>e Rechenzeit für jeden kleinsten<br />

Effekt gebraucht. Leider hat das Video auch ein paar der<br />

lustigen Ideen dieser zwei Nerds abbekommen. Aber eine<br />

Gaudi war‘s!<br />

<strong>Die</strong> ersten Videos haben wir jedoch schon viel früher<br />

gemacht. Ab 1994 hatte der Alex Havel eine Super 2000<br />

Kamera. Das Geile dabei war, dass man einen kompletten<br />

Videorecorder im Rucksack samt Akku-Pack am Rücken<br />

mitnehmen musste - das Ganze hatte etwa zehn Kilo. Dafür<br />

hatte das Gerät eine Zeitlupenfunktion <strong>und</strong> wir waren sehr<br />

gehyped. Später hat Hansi Jungmann eine Hi8 Kamera<br />

bekommen <strong>und</strong> ab dann wurde fleißig mit Alex, Danny,<br />

Michi, Paul <strong>und</strong> Hans unter der Reichsbrücke gefilmt.<br />

Das erste Video mit Kinopremiere war das 466 - der Titel<br />

war ein bisschen<br />

von einem<br />

amerikanischen<br />

Video-Magazin<br />

kopiert, haha.<br />

“Zu Hi8-Zeiten war ich einfach<br />

skaten, habe ab <strong>und</strong> zu<br />

eher spontan etwas gefilmt,<br />

dann <strong>und</strong> wann etwas zusammengeschnitten,<br />

fertig.”<br />

Wie viele Videos hast Du seitdem schon gefilmt?<br />

Nicht grad viele: 2004 das „Collage“ mit Parts vom Michi<br />

Wagner, Chrisi Tanzer <strong>und</strong> Alex Duda, der selbst viel<br />

Footage für das Video gesammelt hat. Und das letzte Video<br />

„Strictly Business“ kam dann 2008 heraus.<br />

Was hat sich in Deiner Arbeit als Filmer seit 1997<br />

verändert?<br />

Zu Hi8-Zeiten war ich einfach skaten, habe ab <strong>und</strong> zu eher<br />

spontan etwas gefilmt, dann <strong>und</strong> wann etwas zusammengeschnitten,<br />

fertig. Da haben die Leute nicht einmal<br />

gewusst, dass sie einen eigenen Part bekommen. Heute<br />

ist das nicht viel anders, außer dass wir manchmal schon<br />

gezielter filmen gehen.<br />

34<br />

Dein neues Video ‚“Leftovers“ steht<br />

kurz vor der Veröffentlichung. Wie<br />

kam es zu diesem Namen?<br />

Da musst den Martin Scheidl fragen,<br />

der ist Video Creative-Director.<br />

Eigentlich sollte es „Back in Business“<br />

heißen. Durch komische Umstände<br />

ist es dann halt doch „Leftovers“<br />

geworden. Dann sind die Erwartungen<br />

wenigstens nicht so hoch.<br />

Text <strong>Philipp</strong> <strong>Schuster</strong> Photos <strong>Philipp</strong> <strong>Schuster</strong>, Martin Scheidl<br />

35


Wie lange habt Ihr für das neueste Projekt gefilmt?<br />

Das sind jetzt eh schon wieder drei Jahre.<br />

Wer wird dabei sein? Wer wird einen Full-Part haben?<br />

Ich weiß noch gar nicht, wer einen ganzen Part bekommt.<br />

Der Flo Erkinger ,Patrick „Pauze“ Putzl <strong>und</strong> Andi “Big L.”<br />

Luger bekommen eigene Sections, der Scheidl hat einen<br />

Part mit dem Hallwirth zusammen. Bei Philo Luger <strong>und</strong><br />

Donovan Hofbauer muss ich noch schauen. Der Philo hat<br />

gemeint, er filmt seinen Part nur wenige Tage vor der<br />

Premiere. Natürlich gibt es auch wieder eine Friends-<br />

Section! Da haben sicher viele schon wieder vergessen,<br />

dass sie überhaupt gefilmt worden sind.<br />

Habt Ihr nur in Wien gefilmt oder wart Ihr auch viel<br />

unterwegs?<br />

Wir waren schon sehr viel unterwegs: Frankfurt, Berlin,<br />

Mallorca, Prag, Gran Canaria, Valencia <strong>und</strong> sogar in<br />

Kärnten. Nur leider haben wir unterwegs die meiste Zeit<br />

mit dem Konsum von Brauereierzeugnissen verbracht <strong>und</strong><br />

haben uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen - also<br />

waren wir da weniger produktiv, haha.<br />

Andi Luger hat ja wieder ziemlich eingeschenkt - wie viel<br />

Rohfootage hat er für dieses Video gesammelt?<br />

Andi hat auf jeden Fall wieder ordentlich Gas gegeben. Ich<br />

weiß auch nicht, wo der die Energie hernimmt. Vielleicht<br />

sind ja Zigaretten <strong>und</strong> Bier sein Geheimrezept. Er schmeißt<br />

sich immer noch überall runter, wo einem schon beim<br />

Zuschauen alles wehtut. Dabei lernt er auch noch ständig<br />

neue Tricks dazu. Er hat schon ganz schön viel Material<br />

gesammelt, aber ein paar Hammers müssten noch aufgehen,<br />

die bis jetzt noch nicht geklappt haben - we will see!<br />

“Man soll sich in ein paar<br />

Jahren das Video anschauen<br />

können <strong>und</strong> sich an leiwande<br />

Zeiten zurückerinnern. Wir<br />

wollen auf keinen Fall so<br />

tun, als wäre das jetzt das<br />

allerbeste Video - All in all<br />

it‘s just another brick in the<br />

wall.”<br />

36<br />

Flo ERKINGER crooked bonk


Wie motivierst Du Dich immer wieder dazu, ein weiteres<br />

Projekt zu starten?<br />

<strong>Die</strong> Motivation ist nie ein Problem. Es ist eher schwierig,<br />

neben der Arbeit Zeit dafür zu finden.<br />

Beabsichtigst Du mit Deinen Videos auch irgendetwas<br />

auszudrücken? Hast Du eine Message?<br />

Eigentlich nicht. Ich möchte nur ein Video machen, wo<br />

jeder mit seinem Part zufrieden ist - was eh nie ganz<br />

gelingt. Es soll nur als Ganzes stimmig sein <strong>und</strong> Lust aufs<br />

Skaten machen. Im Prinzip geht‘s ja nur darum, etwas zu<br />

unternehmen <strong>und</strong> wenigstens ein kleines Ziel zu verfolgen.<br />

Man soll sich in ein paar Jahren das Video anschauen<br />

können <strong>und</strong> sich an leiwande Zeiten zurückerinnern. Wir<br />

wollen auf keinen Fall so tun, als wäre das jetzt das allerbeste<br />

Video - All in all it‘s just another brick in the wall.<br />

Welches Equipment verwendest Du?<br />

I‘m still rocking the good old VX1000.<br />

<strong>Die</strong> Videos schneide ich an einem<br />

alten I-Mac, der es eh nicht mehr ganz<br />

packt!<br />

Wie stehst Du zu dem HD-Hype der momentan die<br />

R<strong>und</strong>e macht? Ist das die Zukunft?<br />

Das ist auf jeden Fall die Zukunft! Gerade die Möglichkeit,<br />

mit den Photoapparaten filmen zu können, ist schon super.<br />

<strong>Die</strong> Qualität ist wirklich ein Wahnsinn <strong>und</strong> die Wechselobjektive<br />

wie auch die Spielereien mit der Schärfe ergeben<br />

schon ganz andere Aufnahmen. Ich liebe aber immer noch<br />

den klassischen Look der VX1000. Das passt einfach gut<br />

zum Skaten, vor allem mit dem alten Century Fisheye - bei<br />

schönem Wetter <strong>und</strong> gutem Licht ist es einfach geil.<br />

In HD zu filmen ist aber schon sehr schwer <strong>und</strong> bis jetzt<br />

gibt‘s nur ganz wenige, die das wirklich gut können. Ich<br />

finde, dass Lines in HD nie so toll ausschauen wie mit der<br />

VX. <strong>Die</strong> hat einfach den „Raw Street Look“… Früher oder<br />

später werd ich wohl auch auf HD umsteigen müssen, aber<br />

das hat Zeit.<br />

“Ein Video ist für eine Company noch<br />

immer ein wichtiges Werbemedium <strong>und</strong><br />

für jeden Skater ein bedeutender Teil<br />

einer Karriere.”<br />

Donovan HOFBAUER flip bs tailslide<br />

38 39<br />

Patrick Putzl sw fs bigspinn


“Mir gibt Skateparkfootage<br />

nichts, mich interessieren<br />

auch keine Contest-Videos.<br />

Ich will schon lieber Streetskating<br />

auf der echten Straße<br />

sehen.”<br />

Wie siehst Du als Video-Veteran die Entwicklung von<br />

Skatevideos im Allgemeinen?<br />

Im Prinzip hat sich nicht viel geändert. Ein Video ist für<br />

eine Company noch immer ein wichtiges Werbemedium<br />

<strong>und</strong> für jeden Skater ein bedeutender Teil seiner Karriere.<br />

Sonst gibt‘s halt immer noch gute <strong>und</strong> schlechtere Streifen,<br />

oder besser gesagt: welche, die einen mehr ansprechen <strong>und</strong><br />

solche, mit denen man weniger anfangen kann.<br />

Was sagst Du zu den vielen Online-Parts <strong>und</strong> zur<br />

schwindenden Zahl an Full-Length-Videos?<br />

Heute kann jeder etwas filmen <strong>und</strong> ins Netz stellen - das<br />

ist ja keine schlechte Sache. Ich schau mir selber gerne alles<br />

an, was da online rauskommt.<br />

Leider wird die Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer:<br />

man sieht einen Part, denkt sich: „oarg!“ <strong>und</strong> am nächsten<br />

Tag ist er schon wieder vergessen. Es kommt einfach zu<br />

viel heraus <strong>und</strong> drum kann‘s auch irgendwann einmal fad<br />

werden. Früher hat man jahrelang auf ein Video gewartet<br />

<strong>und</strong> es sich dann auch 1000mal angeschaut.<br />

Es wäre schon schade, wenn es irgendwann keine Full-<br />

Length Videos mehr geben würde, weil die Parts sowieso<br />

alle am nächsten Tag einzeln im Netz landen. <strong>Die</strong> großen<br />

Firmen können es sich ja noch leisten, ganze Videos zu<br />

machen. Arm sind halt die unabhängigen Videofilmer,<br />

die nichts mehr verkaufen können. In meinen Augen geht<br />

nichts über eine DVD, die man in Händen halten <strong>und</strong> sich<br />

dann auch ins Regal stellen kann. Ich verstehe aber auch<br />

jeden, der sich ein neues Video irgendwo runterlädt.<br />

Was sagst Du zur Flut an Skatepark-Clips?<br />

Tja, wem‘s taugt... Mir gibt Skateparkfootage nichts, mich<br />

interessieren auch keine Contest-Videos. Ich will schon<br />

lieber Streetskating auf der echten Straße sehen.<br />

Dürfen wir uns auf ein weiteres Video von Dir freuen?<br />

Uiii... tja, ich hoff ’ schon. Das wird dann “Out of Business”<br />

heißen <strong>und</strong> ich werd schon 40 sein, haha. Peace Out Yo!<br />

40<br />

Photo Martin Scheidl<br />

Andi LUGER sw heelflip


News / Products<br />

1 RAPHAEL ZARKA / CARHARTT “A cronicle of skateboaing”<br />

2 ENJOI Zippo<br />

3 SKATE MENTAL „Brad Staba – stab it“<br />

4 HYPE Skateboards „Spiked“<br />

5 The Berrics „shoot all (skaters)“<br />

6 CONVERSE Anderson<br />

7 GLOBE Odin<br />

5<br />

PRESENTS<br />

EXHIBIT. BUY. SELL.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

SA 10.09.11 | OTTAKRINGER BRAUEREI | 1160 WIEN<br />

OPEN 12.00–19.00 | TICKETS EUR 5.– / NO PRESALE | WWW.SNEAKERNESS.COM<br />

6<br />

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4<br />

7<br />

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<strong>Die</strong> letzte R<strong>und</strong>e<br />

Loosing Spots<br />

Spots kommen <strong>und</strong> gehen, das war schon immer so.<br />

Doch manchmal ist es schon ein bisschen schwierig,<br />

den Verlust seiner Lieblingsspots zu verkraften.<br />

Auch wenn neue Bauprojekte im Wiener Stadtgebiet auf<br />

eine neue Spotvielfalt hoffen lassen, hat man gewisse Spots<br />

über die Jahre in sein Herz geschlossen - sei es weil man<br />

dort bestimmte Tricks geknackt hat, oder weil man sich da<br />

ganz einfach nur wohl gefühlt hat.<br />

In diesem Sommer mussten gleich zwei legendäre Wiener<br />

Spots dem Bulldozer weichen. <strong>Die</strong> Gasometer Bänke haben<br />

über ein Jahrzehnt für die dichteste Anzahl an Bangers<br />

gesorgt <strong>und</strong> waren in der jüngsten Vergangenheit wohl<br />

unser bekanntester Spot. Der Ghettospot in Leopoldstadt<br />

konnte zwar nicht mit bahnbrechenden Tricks aufwarten,<br />

er entwickelte sich aber schnell zu einer Art Mainspot, der<br />

von den Locals eigenhändig gebaut <strong>und</strong> gepflegt wurde.<br />

<strong>Die</strong> folgende Bildergalerie soll noch einmal so etwas wie<br />

Wehmut hervorrufen, uns an schöne Zeiten erinnern <strong>und</strong><br />

an die harten Tricks, die über die Jahre hier gefallen sind.<br />

Trotz allem bleibt uns nur, den Blick nach vorne zu<br />

richten! <strong>Die</strong> Stadt ist ständig in Bewegung <strong>und</strong> hält immer<br />

neue Herausforderungen für die Skateszene bereit.<br />

44<br />

Photos / Text <strong>Philipp</strong> <strong>Schuster</strong><br />

Thomas RENNER nocomly polejam bs revert


Muki RÜSTIG noseblunt<br />

46<br />

Daniel SPIEGEL sw tail bigspinn heelflip


Maxi THIENEN fs feeble<br />

48 49


50<br />

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