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Schweizer Blasmusikverband • Association suisse des musiques

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VariaDas zündende Musical«The Music Man» läuftderzeit mit grossemErfolg nicht nur amBroadway in NewYork, sondern in einerbesonderen Fassungauch in St.Gallen.Zum ersten Mal wir<strong>des</strong> in der Schweiz indeutscher Spracheaufgeführt, und dasSpezielle an dieserAufführung ist, dassan Stelle eines üblichenOrchesters dieseFunktion die StadtmusikSt.Gallen übernommenhat.Die Olma-Halleals TheaterMit einem Bauteam voninsgesamt 20 Leuten erfuhr dieOlma-Halle eine markante Umwandlungin ein Musical-Theater.In der leeren und flachen Halleentstand eine Bühne mit fünfSpielflächen, auf der die Schauspielertruppeagieren kann wie ineiner Puppenstube, und der Zuschauerraumverwandelte sich indrei Arenen für die Zuschauerinnenund Zuschauer.ZuschauerMit der Kapazität von 374Plätzen und insgesamt 56 Vorstellungenvom 9. November2001 bis 26. Januar 2002 könneninsgesamt 21300 Zuschauerinnenund Zuschauer das Musicalbesuchen.Die Stadtmusik St. Gallen mit einem ganz besonderen Projekt:«The Music Man»Ensemble und OrchesterEin Ensemble von zirka 50 Erwachsenenund 40 Kindern probtschon seit Anfang Jahr unter derLeitung von Margrith Zurbrüggdie Songs ein und Bruno Brodersetzt die Lieder in Szenen um.Ab dem 1. November erfolgten dieGesamtproben mit der StadtmusikSt. Gallen unter der Leitungvon Albert Brunner und ChristophSchnell. Die StadtmusikSt.Gallen, ergänzt mit Musikerinnenund Musikern aus der Region,spielt das für Sinfonieorchestergeschriebene Werk, welchesDon M. Randolph für Blasorchesterumschrieb. Insgesamtdirigiert Albert Brunner bei 42Aufführungen sein Blasorchester.Ton und LichtFür die aufwendige und kostspieligeBeleuchtung musstenetwa 10 km Elektrokabel verlegtwerden und die Ausleuchtungbenötigte mehr als 200 Beleuchtungskörper.Die Beschallung erfordertezwölf Funkmikrofone für dieHauptdarsteller und etwa 40 Lautsprecherfür eine ausgewogeneTonqualität. 8 Fernsehkamerasund 12 TV-Monitore sind für Regieablaufund Dirigent installiert.Die StoryHarold Hill ist ein Schwindlereigener Art. Er bereist die kleinenStädte in Iowa (Iowa Song), gibtsich als «Musikprofessor» aus undüberzeugt mit beredten Wortendie Bürger, wie wichtig und nützliches sei, ein Kinder- und Jugendorchesterzu gründen (Esgibt Ärger…).Nach seiner Methode könntendie Schülerinnen und Schülersehr bald musizieren. Durch seineÜberzeugungskraft weckt erBegeisterung (100 Posaunen,76 Trombones) und bewirkt eineumfangreiche Bestellung vonInstrumenten und Uniformen fürdie Kapelle. Zu seinem Schwindelmanövergehört, dass er verschwindet,sobald mit der Wells-Fargo-Post die bestellten Wareneingetroffen sind, für die er dasGeld kassiert hat.Auch in River City scheint ihmsein Coup zu gelingen. Das Städtchenist begeistert von seinenPlänen, zumal er auch noch dieDamen bewogen hat, eine Ballettgruppezu bilden. Nur die jungeBibliothekarin Marian Paroo(Marian, mein Bücherfan), dieauch Musikunterricht erteilt,weiss, dass Harold Hill seine Versprechenum die Musikkapellenicht halten kann. Er ist aber einsympathischer Mann und die einsameMarian verliebt sich in ihn(Mein Held). Ihre anfänglichenWarnungen vor einer Irreführungwandeln sich in die Unterstützungfür Harold Hill. Die Ankunft derInstrumente und der Uniformenruft allgemeinen Jubel in RiverCity hervor (Wells- Fargo-Wagen).Als ein Konkurrent Hills, einAmboss-Vertreter, die Einwohnervon River City über die unlauterenMethoden <strong>des</strong> «Professors»aufklärt, schlägt die Begeisterungin Zorn um und man will ihn mitSchimpf und Schande aus derStadt jagen. Nun aber tritt MarianParoo für ihn ein und macht ineiner zündenden Rede ihrenMitbürgern klar, dass das verschlafeneStädtchen erst durchHarold Hill aus seinem tristenDasein erweckt (Shipoopi) undzu fröhlichem Treiben gebrachtworden sei. Und siehe da, plötzlichmarschiert die Jugendkapelleauf und spielt mit ihren neuenInstrumenten, wenn auch nochmit vielen falschen Tönen, einStändchen (Hundert Posaunen).Dem Happy End steht nichtsmehr im Wege.Die zündende IdeeNach zwölf Jahren standhafterAblehnung zur Mitwirkung imMusicalorchester hat es BobbyFeurer, Präsident der StadtmusikSt.Gallen, «den Ärmel reingezogen».Daran ist er aber völligselber schuld, denn von ihm kamdie ungewöhnliche und zündendeIdee, das Musicalorchester mit«seiner» Stadtmusik zu besetzen.Nachdem Albert Brunner, derDirigent der Stadtmusik St.Gallen,ihm spontan zusagte, diemusikalische Leitung zu übernehmen,war der Fall «geritzt».Die HerausforderungFür die Stadtmusik ist diesesUnternehmen eine grosse Herausforderungund auch eineUmstellung. Hier sitzt sie nichtauf der Bühne und ist nicht Mittelpunkt<strong>des</strong> Geschehens. Siemusiziert im Orchestergraben,die Show spielt sich hinter ihremRücken ab und sie übernimmtdiesmal «nur» die Funktion alsBegleiter. Spricht man mit denMusikantinnen und Musikanten,so spürt man aber sofort, mitwelcher Hingabe und Begeisterungdie Aufgabe angepackt undmusiziert wird. In drei Formationenmit je 22 Musikantinnen undMusikanten wurde die Stadtmusikaufgeteilt, womit praktisch jedeStimme nur einfach besetztist. So hat auch das Korps im engenOrchestergraben Platz und esist gewährleistet, dass es bei allen56(!) Aufführungen in voller Besetzungmitwirkt.Hoffen wir, dass auch weiterePräsidenten und Dirigenten ähnlicheinnovative Ideen haben,entwickeln und mit ihrem Musikkorpsverwirklichen. Neue Ideensind gefragt und verhelfen derBlasmusik zu neuem Aufschwungund Ansehen. Bestimmt gab esauch in St.Gallen anfänglichkritische Stimmen und mancherMusikant fieberte mit Nervositätder ersten Aufführung entgegen.Als Zuschauer kann ich demKorps gratulieren, dass es dieHerausforderung annahm, mitSpass und Freude musiziert undso das Publikum in dieser besonderenAtmosphäre begeistert.Roland Cadario18 UNISONO 23/24 <strong>•</strong> 2001

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