März - Mai 2011 Nr. 276 - Evangelische Kirchengemeinde Deggendorf

Pfrin. Katrin Großmann-Bomhard
Seelsorge ist für mich die Hinwendung
zum Menschen als Gegenüber, die ihn/
sie in Gespräch und Handeln die Liebe
Gottes erfahren lässt.
Seelsorge geschieht im Eingehen auf
die ganze Person des Gegenübers (Leib,
Seele, Geist) und besteht im aufmerksamen
Zuhören, im Gespräch und im
heilsamen Tun. (Berührungen, Gesten,
Segnen und Salben, Abendmahl)
Als Seelsorgerin ist es meine Aufgabe,
Orientierungshilfe in Krisen zu geben,
Deutungsmöglichkeiten anzubieten und
sie in den Horizont des Evangeliums zu
stellen, das von der Liebe und Gnade
Gottes zu den Menschen spricht. Dies
kann auch im Handeln (Gebet/ Gesten...)
und Schweigen bestehen.
Das leitende Bild meiner Seelsorge
ist die Emmaus-Geschichte. Als eine,
die auf dem Weg ist, kann ich zu den
Menschen in ihrer Passion sprechen von
Passion und Auferstehung und der Hoffnung
und dem Glauben, dass Gott sich
immer wieder erweisen wird, der mein
und aller Leben vom Verderben erlöst,
der krönt mit Gnade und Barmherzigkeit
und den Mund fröhlich macht.
Klinikseelsorge im Wandel
Klinikseelsorge 21
Seit dem Bestehen der hauptamtlichen Klinikseelsorgestelle
vor 14 Jahren hat sich im Klinikalltag
Vieles verändert.
Die grundsätzliche Aufteilung zwischen Chirurgie,
Innere Medizin und einer Allgemeinintensiv
gehört seit einigen Jahren der Vergangenheit
an. Im Deggendorfer Klinikum differenziert man
mittlerweile 12 Fachabteilungen und 3 Intensivstationen.
Durch den Erweiterungsbau des Westflügels
kann das Klinikum Deggendorf bis zu 500
Patienten aufnehmen. In diesem Zusammenhang
sind auch die neu errichtete Palliativstation und
die Akut-Geriatrie zu nennen.
Auch das Bezirkskrankenhaus Mainkofen erfährt
eine ständige Veränderung. Was in früheren
Zeiten unter einem Leitungsgremium stand, teilt
sich in verschiedene Fachbereiche auf, wobei auf
der Allgemein-Psychiatrie das Hauptaugenmerk
liegt.
Auch das Bezirksklinikum in Straubing erfuhr in
den vergangenen Jahren sukzessive eine Erweiterung.
Von ehedem 140 ist die Bettenzahl auf 240
angewachsen.
Diese seelsorgliche Arbeit kann nur mit einem
guten Personalschlüssel und qualifizierter Fortbildung
geschultert werden. So ist der Stelleninhaber,
Pfarrer Loibl, der Landeskirche dankbar, dass
seit 1. Dezember 2010 Pfarrerin Großmann-Bomhard
dieses sensible Arbeitsfeld der Seelsorge mit
abdecken kann. Durch diesen Personalzuwachs ist
die evangelische Kirche an 3 ½ Tagen im Klinikum
Deggendorf präsent. Der Schwerpunkt der neuen
Stelleninhaberin liegt auf der Palliativstation, der
Akut-Geriatrie und den Intensivstationen.
In der Ergänzung wollen beide Seelsorge gestalten
und leben, d.h. die Menschen in ihrer Krise
begleiten und stärken.