Zum Gedenken an Pfarrer Daniel Diel - Evangelische ...
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Liebe Leserinnen!<br />
Liebe Leser!<br />
Sollt ich ihm nicht d<strong>an</strong>kbar sein?<br />
So fragt Paul Gerhardt und hat auch schon<br />
die Antwort darauf.<br />
Natürlich will er seinem Gott singen und ihm<br />
d<strong>an</strong>kbar sein. Natürlich erwartet er sich viel<br />
von seinem Gott und lädt auch uns dazu<br />
ein, es ihm gleichzutun. Plötzlich ist er wieder<br />
g<strong>an</strong>z aktuell – dieser Paul Gerhardt. Seine<br />
Lieder haben wir immer schon gesungen,<br />
aber jetzt im Jubiläumsjahr ist auch<br />
seine Person wichtig, sein persönliches<br />
Schicksal und seine Lebenseinstellung.<br />
Mich beeindruckt seine einfache Sprache,<br />
die so viel aussagt.<br />
Paul Gerhardt fragt nicht l<strong>an</strong>ge nach Sinn<br />
oder Unsinn, nach Ursache und Wirkung<br />
oder nach Beweisen für sein Gottvertrauen.<br />
Er setzt einfach sein Vertrauen in „seinen“<br />
Gott; er k<strong>an</strong>n sich ein Leben ohne Glauben<br />
nicht vorstellen.<br />
Heute ist es sehr oft umgekehrt. Viele Menschen<br />
leben so, als bräuchten sie kein Gottvertrauen,<br />
als wären das uralte Hüte, die<br />
m<strong>an</strong> sich heute nicht mehr aufsetzt in einer<br />
aufgeklärten Gesellschaft. Aber <strong>an</strong> irgendetwas<br />
will m<strong>an</strong> sich d<strong>an</strong>n doch halten: etwa<br />
<strong>an</strong> die Berge, die so viel Freiheit und Unabhängigkeit<br />
vermitteln, <strong>an</strong> W<strong>an</strong>derungen, die<br />
Wer darf wählen?<br />
Jedes Presbyterium wählt so viele Ehrenamtliche<br />
in die Supversammlung der<br />
Diözese, wie <strong>Pfarrer</strong> in der Gemeinde<br />
arbeiten, die von Amts wegen dabei<br />
sind. Jede der sieben Diözesen wählt<br />
Delegierte in die Synode, unser Kirchenparlament,<br />
das Gesetze beschließt<br />
und den Bischof oder die Bischöfin<br />
wählt.<br />
Wer k<strong>an</strong>n gewählt werden?<br />
Die Diözesen können in ihren Supversammlungen<br />
jede <strong>Pfarrer</strong>in und jeden<br />
<strong>Pfarrer</strong> für eine K<strong>an</strong>didatur zum Bi-<br />
mir Zeit zum Nachdenken ermöglichen, <strong>an</strong><br />
die Autopflege am Wochenende, weil m<strong>an</strong><br />
doch seinem geliebten „Vehikel“ Gutes tun<br />
will.<br />
Worauf setzen Sie denn Ihr Vertrauen? Genügen<br />
diese kleinen Halteseile für das tägliche<br />
Leben? Braucht es da nicht ein bisschen<br />
mehr?<br />
„Sollt ich meinem Gott nicht singen ...?“ Ich<br />
könnte ja einfach ein bisschen singen und<br />
mich davon inspirieren lassen. Ich könnte ja<br />
einfach ein bisschen wegschalten von meinem<br />
Verst<strong>an</strong>desdenken und mein Herz<br />
schlagen hören und das Singen der Vögel,<br />
das Blätterrauschen im Wind, das Wellenklatschen<br />
am Str<strong>an</strong>d. All das k<strong>an</strong>n ich hören<br />
und mich davon bewegen lassen. Es<br />
einfach zulassen für mich, mich auf die leise<br />
Stimme meines Gottes konzentrieren.<br />
Gottes Geist wirken lassen in mir – den<br />
Atem der Seele spüren – und damit leben<br />
und hoffen, davon aufgemuntert und motiviert<br />
werden.<br />
„Sollt ich meinem Gott nicht d<strong>an</strong>kbar sein?“<br />
Sollte ich nicht die Augen aufmachen und<br />
schauen und wahrnehmen und d<strong>an</strong>ken?<br />
Sollte ich nicht die Wärme der Sonne und<br />
die Liebe Gottes in mir wirken lassen?<br />
WORT DES PFARRERS<br />
Sollt ich meinem Gott nicht singen?<br />
Wie wird ein ev<strong>an</strong>gelsicher Bischof gewählt?<br />
schofsamt vorschlagen.<br />
Am Freitag, 1. Juni wählte die Synode<br />
im siebten Wahlg<strong>an</strong>g Dr. Michael Bünker<br />
zum neuen Bischof. Er ist Jahrg<strong>an</strong>g<br />
1954 und noch bis Jahresende geistlicher<br />
Oberkirchenrat. Als <strong>Pfarrer</strong>ssohn<br />
in Leoben geboren war er nach Schule<br />
und Studium <strong>Pfarrer</strong> in Wien-Floridsdorf,<br />
später Direktor der Ev<strong>an</strong>gelischen<br />
Religions-Pädagogischen Akademie.<br />
Wir wünschen ihm Gottes Kraft und Segen!<br />
Eberhard Mehl, Synodaler<br />
Seite 3<br />
Es täte mir schon<br />
gut, es wäre<br />
schon sehr <strong>an</strong>genehm.<br />
Aber nehme<br />
ich mir die<br />
Zeit? Lasse ich<br />
mich nicht allzu<br />
gern von <strong>an</strong>deren Ereignissen ablenken?<br />
Was aber ist wichtig, was macht mein Leben<br />
aus, was bewegt mich wirklich?<br />
Paul Gerhardt, der Mutmacher, der Hoffnungsträger,<br />
der Dennoch-Glaubende.<br />
Mich bewegt sein Gottvertrauen, sein<br />
Durchhaltevermögen, seine Lebenskraft.<br />
Unglaublich – Lieder, die uns nach fast 400<br />
Jahren immer noch <strong>an</strong>sprechen, mitreißen,<br />
berühren und zum Singen <strong>an</strong>regen: „Sollt<br />
ich meinem Gott nicht singen?“ Ja, weil es<br />
uns guttut. Weil wir dabei aufatmen und begeistert<br />
werden.<br />
„Atem des Lebens – heiliger Geist – durchflute<br />
alles, was kalt und träge ist in uns, begeistere<br />
uns für das Leben. Lass uns vertrauen<br />
auf unseren Gott!“<br />
Ich wünsche uns allen eine sinngebende,<br />
erholsame und friedliche Sommerzeit!<br />
Ihr <strong>Pfarrer</strong> Willi Thaler