Vorschau: Spielzeit 12/13 - Schleswig-Holsteinisches Landestheater ...
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Premiere :<br />
Sonntag, 10. Februar 20<strong>13</strong><br />
Slesvighus <strong>Schleswig</strong><br />
Stella<br />
Ein Schauspiel für Liebende<br />
von Johann Wolfgang von Goethe<br />
Ein Objekt der Begierde, drei begehrende Herzen – dies ist die konfliktträchtige<br />
Konstellation, in der sich Cäcilie, Stella und Fernando befinden. Denn Cäcilie liebt<br />
Fernando und hat mit ihm ein Kind. Auch Stella liebt Fernando und auch sie hatten<br />
ein gemeinsames Kind. Fernando liebt sie beide. Und muss sich seinen Gefühlen<br />
wie den Liebesansprüchen der Frauen stellen. In einem Gasthof treffen nun die<br />
Lebenswege der drei zusammen: Cäcilies Tochter Lucie ist mittlerweile alt genug,<br />
um zu arbeiten und soll bei der Baronesse Stella in den Dienst treten. Als just in<br />
Anwesenheit aller Frauen Stellas „Geliebter nach langer Abwesenheit zurückkehrt“,<br />
erkennt Cäcilie in Fernando ihren Ehemann, Lucie ihren Vater. Wie lösen<br />
die Liebenden diesen Konflikt der Leidenschaften auf?<br />
Goethe schuf mit diesem „Schauspiel für Liebende“ 1775 eine außergewöhnliche<br />
Geschichte einer „Ménage à trois“: er zeigt drei Menschen, die das Leben miteinander<br />
teilen möchten und sich vorstellen können, gemeinsam glücklich zu sein.<br />
Die Unbedingtheit ihrer Leidenschaft treibt sie dazu, dem mehrfachen Bruch<br />
des Treueversprechens gegenüber tolerant zu reagieren. Auf Anraten Friedrich<br />
Schillers entstand 1806 eine zweite Fassung mit tragischem Ausgang: Stella und<br />
Fernando verüben beide, jedoch getrennt voneinander, Selbstmord. Dennoch war<br />
Sittenstrenge nie das eigentliche Kernthema des Schöpfers eines Werther oder<br />
Clavigo: vielmehr versammelt Goethe in seinen frühen Dramen die innerhalb der<br />
Gesellschaftsordnung unglücklich Liebenden, die nach einer Möglichkeit suchen,<br />
leidenschaftlich zu leben.<br />
Inszenierung: Reinhard Göber<br />
Bühne und Kostüme: Ariane Salzbrunn<br />
40<br />
Ohne Theater könnte Goethe<br />
seine berühmte Ménage à trois<br />
nur in einer Zeitung mit<br />
4 Großbuchstaben<br />
veröffentlichen.<br />
Stella<br />
Yevgenia Korolov<br />
41