Branchenkompetenz plus Methodik ergibt Erfolg - Midrange Magazin
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MARKTÜBERSIcHT HuMAN RESOuRCES<br />
definieren sollte. An erster Stelle stand<br />
dabei die zwingende Notwendigkeit,<br />
dass die Lösung in der Lage sein muss,<br />
die komplexe Unternehmensstruktur<br />
abzubilden und es sowohl ermöglicht,<br />
Bewerbungen einzelnen Teilkonzernen<br />
zuzuordnen, als auch Synergien innerhalb<br />
der ganzen Unternehmensgruppe<br />
zu nutzen. Es musste also eine Lösung<br />
gefunden werden, in der sich unterschiedliche<br />
Nutzerrollen definieren<br />
lassen: Den Anwendergruppen sollten<br />
jeweils genau die Nutzungs- und Administratorenrechte<br />
eingeräumt werden,<br />
die ihrer Position im Unternehmen entsprechen.<br />
ryanking999, fotolia.com<br />
Bewerberauswahl leicht gemacht Quelle: Fotolia<br />
Aber das war längst nicht die einzige<br />
Anforderung an das gesuchte<br />
Recruiting-System: Ein detaillierter Katalog<br />
legte Pflichtkriterien und „niceto-have“-Funktionen<br />
fest. So sollte u. a.<br />
sichergestellt werden, dass auch Mitarbeiter<br />
aus den verschiedenen Fachabteilungen,<br />
die nur ein oder zwei Mal<br />
pro Jahr zu der Bewerberauswahl hinzugezogen<br />
werden, die elektronische<br />
Lösung ohne große Einarbeitungszeit<br />
nutzen können. Wichtig war auch, dass<br />
das neue Tool über VPN bedient werden<br />
kann – schließlich sind zahlreiche<br />
Entscheidungsträger des Konzerns oft<br />
im In- und Ausland unterwegs, was den<br />
Auswahlprozess bislang unnötig verzögerte.<br />
Und letztlich sollte es möglich<br />
sein, aus dem System heraus nicht nur<br />
die eingehenden Unterlagen des jewei-<br />
MIDRANGE MAgAZIN · 10/2012<br />
ligen Bewerbers einzusehen, sondern<br />
sie auch direkt elektronisch innerhalb<br />
des Teilkonzerns weiterzuleiten oder<br />
aber dem Bewerber aus dem System<br />
heraus eine E-Mail-Antwort zukommen<br />
zu lassen.<br />
Seit Mai 2011 ist das neue System<br />
nun zunächst im deutschsprachigen<br />
Raum offiziell im Einsatz. In der ersten<br />
Zeit, etwa zwei Monate lang, liefen das<br />
neue und das alte Bewerbungsprozedere<br />
nebeneinander her – ältere Ausschreibungen<br />
wurden noch per Excel-Tabelle<br />
zu Ende gebracht, aktuelle Stellenangebote<br />
sogleich mit dem neuen Online-<br />
Bewerbungsweg verknüpft. Dabei ging<br />
die Implementierung<br />
der Lösung<br />
ohne größere Probleme<br />
vonstatten.<br />
Bei den ersten<br />
Schritten half ein<br />
Schulungsprogramm<br />
nach dem<br />
Prinzip „Train the<br />
trainer“: Der Softwareentwickler<br />
selbst schulte nur<br />
die wichtigsten<br />
Schlüsselpersonen<br />
im Unternehmen,<br />
die wiederum ihr eigenes Team in<br />
die Handhabung der neuen Lösung einwiesen.<br />
Während des gesamten Schulungsprozesses<br />
stand ein ergänzendes<br />
Handbuch zur Verfügung, auf dessen<br />
Basis aufkommende Fragen der Anwender<br />
schnell geklärt werden konnten.<br />
Inzwischen haben 777 Anwender<br />
Zugriff auf das webbasierte Recruting-<br />
System – neben den eigentlichen Personalern<br />
auch Administratoren aus dem<br />
Management, der Betriebsrat und einzelne<br />
Mitarbeiter aus den Fachabteilungen,<br />
die per Passwort einzelnen Bewerbungsverfahren<br />
zugeschaltet werden<br />
können. Sie alle schätzen die Lösung<br />
für seine hohe Praxisnähe. Zwar mussten<br />
sich weniger IT-affine Mitarbeiter<br />
zunächst ein wenig in die Funktionsweise<br />
des neuen Systems hineinden-<br />
ken, aber dank einer mit Screenshots<br />
versehenen Kurzanleitung zum Handling<br />
der Software konnte ihnen schnell<br />
geholfen werden.<br />
Der Recruiting-Prozess hat sich seit<br />
Einführung der Lösung vor gut einem<br />
Jahr de facto erheblich verschlankt:<br />
Mithilfe der verschiedenen Administratorenrollen<br />
und der Möglichkeit der<br />
elektronischen Bearbeitung der Bewerbungsunterlagen<br />
werden die administrativen<br />
Schritte im Bewerbungsverfahren<br />
auf ein Minimum gesenkt. Das<br />
zahlt sich zum einen für die Anwender<br />
des Tools aus, die sich jetzt einfacher<br />
miteinander über eingegangene Bewerbungen<br />
austauschen und sie der richtigen<br />
Stelle zuordnen können und dadurch<br />
freie Zeitkapazitäten für andere<br />
Bereiche übrig haben. Darüber hinaus<br />
eröffnen die Reporting-Funktionen des<br />
Systems die Möglichkeit, statistische<br />
Angaben über den <strong>Erfolg</strong> einzelner<br />
Ausschreibungen einzusehen, auf deren<br />
Basis Recruiting-Wege nachhaltig<br />
optimiert werden können.<br />
Zum anderen bedeutet das Bewerbermanagementsystem<br />
aber auch<br />
für die mehreren Tausend jährlichen<br />
Bewerber eine Erleichterung: Sie können<br />
dank der Ausfüllmasken sofort<br />
erkennen, für welchen Fachbereich in<br />
welchem Teilkonzern sie sich zur Zeit<br />
bewerben können – und gleichzeitig<br />
den Wunsch angeben, auch fachbereichs-<br />
und teilkonzernübergreifend<br />
in den unternehmensweiten Bewerberpool<br />
aufgenommen zu werden. Zudem<br />
erhalten sie nun deutlich schneller<br />
eine Rückmeldung zum Stand ihres<br />
Einstellungsverfahrens. „Insbesondere<br />
für High Potentials, die auf dem Arbeitsmarkt<br />
sehr gefragt sind, können<br />
wir uns damit als attraktiver und wertschätzender<br />
Arbeitgeber ausweisen“,<br />
fasst Alexa Faber die weitreichende<br />
Bedeutung der neuen Lösung für die<br />
Freudenberg Gruppe zusammen.<br />
Sandra Meyer ó<br />
www.dvinci.de