Wir wissen, was wir machen müssen - Quartier Pankstrasse
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Titelfoto bei Sevindik Market Lindower Straße.<br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
lieber arm dran als Arm ab! Dieser flapsige Spruch<br />
hat doch viel Wahres: Wer arm ist, kann sich vielleicht<br />
aus eigener Kraft verbessern, wer dauerhaft<br />
krank ist, zumeist nicht. Deshalb ist das allgemein<br />
akzeptierte Motto: Hauptsache gesund!<br />
Hauptsache dieser <strong>Quartier</strong> 2 -Ausgabe: Gesundheit.<br />
Als Einführung in das Thema finden Sie auf<br />
dieser Seite einige Zahlen zum Gesundheitszustand<br />
im Bezirk Mitte. <strong>Wir</strong> fragen: Was, wenn zu<br />
arm dran auch noch Arm ab kommt? Bezirksbür-<br />
Statistik<br />
Einige Zahlen über die Gesundheit im<br />
Stadtbezirk Mitte<br />
Selbsteingeschätzte Gesundheit älterer<br />
Menschen in Mitte (2009 älter als 60 Jahre)<br />
39,9% 40,3%<br />
2,2%<br />
6,0%<br />
11,6%<br />
ausgezeichnet sehr gut gut weniger gut schlecht<br />
Fernsehkonsum der Schulanfänger in Mitte<br />
und Berlin (Schuljahr 2008/2009)<br />
58,3%<br />
Mitte<br />
47,3%<br />
Berlin gesamt<br />
9% 9,1%<br />
29,5%<br />
23%<br />
9,9% 7,6%<br />
4,4% 2,1%<br />
Kein Konsum < 1h < 2h < 3h > 3h<br />
germeister Dr. Christian Hanke beleuchtet im Interview<br />
Zusammenhänge zwischen sozialer und<br />
gesundheitlicher Situation. Und <strong>wir</strong> haben uns umgehört:<br />
Was tun unsere Nachbarn für ihre Gesundheit?<br />
Was passiert im Kiez, damit Kinder gesund<br />
aufwachsen? Und wie gestaltet sich der Alltag in<br />
einer Apotheke? Die Rückseite ist wie immer gespickt<br />
mit jeder Menge praktischer Tipps.<br />
Viel Spaß beim Lesen und – bleiben Sie gesund!<br />
Ihre Redaktion<br />
Entwicklung des Raucheranteils an der<br />
Bevölkerung ab 15 Jahren in Mitte<br />
38%<br />
Frauen Mitte<br />
36% 34,5% 33%<br />
1999 2003 2005 2009 Berlin 2009<br />
Mittlere Lebenserwartung bei Frauen und<br />
Männern (2007 bis 2009, in Jahren)<br />
81,1 82,2 82,5<br />
Quellen: LISA Lebensqualität, Interessen und Selbständigkeit im Alter, 2010; Gesundheitsziele für Berlin Mitte - Daten zur Kinder- und Jugendgesundheit 2009;<br />
Gesundheitsberichterstattung Berlin Basisbericht 2010/2011<br />
Frauen Berlin<br />
Frauen Deutschland<br />
Männer Mitte<br />
Ausgabe 1/2012<br />
Männer Berlin<br />
31%<br />
76,0 77,2 77,3<br />
Männer Deutschland<br />
Standpunkt<br />
Eine „gute Gesundheit“ schätzen <strong>wir</strong> als wertvolles<br />
Gut in unserem Leben. Wer gesund ist, spürt frische<br />
Kräfte in Physis und Psyche, fühlt sich stark<br />
für Herausforderungen. Arbeit und Erfolg, Liebe<br />
und Glück, erfüllte Momente und Optimismus<br />
für die Zukunft – das sind Pluspunkte in der Bilanz<br />
des Gesunden. Und wenn <strong>wir</strong> erschöpft sind,<br />
krank werden oder eine Krise durchleiden, ist die<br />
Gesundheit der als normal empfundene Zustand,<br />
den <strong>wir</strong> zurück haben wollen. Doch wie robust ist<br />
unsere Gesundheit? Mit diesem empfindlichen Gut<br />
<strong>müssen</strong> <strong>wir</strong> sorgsam umgehen. Wer seine Gesundheit<br />
strapaziert, <strong>wir</strong>d mit Krankheit bestraft.<br />
Bedenkenlos riskieren Viele körperliche und psychische<br />
Störungen durch ungesundes Essen,<br />
Zigaretten, Alkohol, Drogen, Medikamentenmissbrauch,<br />
Stress, Ärger und weitere negative<br />
Verhaltensweisen. Entschuldigen lassen sich diese<br />
Risiken nicht, auch wenn sie für einen modernen<br />
Lebensstil gehalten werden. Spätestens<br />
bei Übergewicht, Leberschaden, Raucherlunge,<br />
Kreislaufproblemen oder psychischen Krisen <strong>wir</strong>d<br />
schmerzhaft deutlich, dass es falsch war, an die<br />
Grenzen seiner Gesundheit zu gehen.<br />
Stärker auf seine Gesundheit zu achten ist die<br />
vernünftige Einsicht, zu der sich immer mehr Menschen<br />
bekennen. Stichworte dazu sind: Gesunde<br />
Ernährung, Ökologie, Antistress, Entschleunigung,<br />
Entspannung, Bewegung, gesundes Wohnen, ergonomische<br />
Arbeitsplatzgestaltung, Hygiene und<br />
so weiter. Dahinter stehen konkrete Hilfen, die im<br />
<strong>Quartier</strong> Pankstraße reichlich angeboten werden<br />
und die Aktivität jedes Einzelnen fördern: Wer sich<br />
bewegen will, findet dafür Angebote, für Kinder<br />
sind die Spielplätze wichtige Bewegungsräume,<br />
in Kochkursen <strong>wir</strong>d gesundes und schmackhaftes<br />
Essen gekocht und das <strong>Quartier</strong>smanagement<br />
fördert die Ausbildung von Eltern als Gesundheitsberater<br />
für Kinder und Jugendliche. Die unterschiedlichen<br />
Angebote können Bürger in Einzelberatungen<br />
oder gemeinsam bei Gruppenaktivitäten<br />
wahrnehmen. Es <strong>wir</strong>d also viel für die Gesundheit<br />
getan. <strong>Wir</strong> <strong>müssen</strong> nur mit<strong>machen</strong>!<br />
Ewald Schürmann<br />
<strong>Wir</strong> <strong>wissen</strong>, <strong>was</strong> <strong>wir</strong> <strong>machen</strong> <strong>müssen</strong><br />
Der Leiter der Abteilung Gesundheit in Mitte, Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke, im Interview<br />
Welchen Stellenwert hat Gesundheit im politischen<br />
Rahmen des Stadtbezirks Mitte generell?<br />
<strong>Wir</strong> sind Mitglied im Gesunde-Städte-Netzwerk,<br />
haben uns den Ottawa-Richtlinien angeschlossen<br />
und sehen im Bereich Public Health eine sehr<br />
wichtige Aufgabe. In unserer Bezirklichen Gesundheitskonferenz<br />
haben <strong>wir</strong> eigene Gesundheitsziele,<br />
etwa für Kinder und Senioren, entwickelt.<br />
Gesundheit hat einen hohen Stellenwert,<br />
weil es einen unmittelbaren Zusammenhang gibt<br />
zwischen sozialer und gesundheitlicher Situation.<br />
Wenn man die soziale Situation verbessert,<br />
verbessert man auch die gesundheitliche und<br />
umgekehrt. Es gibt schon viele Stellschrauben,<br />
an denen <strong>wir</strong> drehen. <strong>Wir</strong> haben Ziele, <strong>wir</strong> <strong>wissen</strong>,<br />
<strong>was</strong> <strong>wir</strong> <strong>machen</strong> <strong>müssen</strong>, machmal sind es<br />
nur kleine Schritte, aber es gibt einen Weg.<br />
Kann man langfristige Ziele im Gesundheitsbereich<br />
mit zeitlich begrenzten QM-Projekten verfolgen?<br />
Erstens bin ich froh, dass <strong>wir</strong> Drittmittel in den<br />
Bezirk bekommen. Zweitens ist der Vorteil von<br />
QM, dass <strong>wir</strong> experimentieren können und gucken<br />
können, <strong>was</strong> läuft. Aber das Dritte ist: Die<br />
sehr guten Sachen bekommen <strong>wir</strong> so gut wie nie<br />
regelfinanziert. Das ist das strukturelle Problem.<br />
Wie erfolgreich läuft die Sponsorenakquise?<br />
Alle sind auf der Suche nach Sponsoren. Eigentlich<br />
müsste man eine Fachfrau, einen Fachmann<br />
in der Verwaltung haben, die sich nur diesem<br />
Thema widmet. Manchmal gibt es Glücksfälle,<br />
etwa die Stiftung, mit der <strong>wir</strong> ein Sprachförderzentrum<br />
eingerichtet haben. Diese Stiftung fördert<br />
mit 500.000€ über drei Jahre, damit können<br />
<strong>wir</strong> nicht nur Materialien beschaffen, sondern<br />
auch Personal einstellen.<br />
Wo liegen Probleme bei der Kindergesundheit?<br />
Neulich hat der Leiter des Kinder- und Jugenddienstes,<br />
Dr. Brockstedt, zwei Bilder fünfjähriger<br />
Kinder mitgebracht. Auf dem einen sah man eine<br />
schöne Prinzessin mit Haus und Baum, auf dem<br />
anderen einen Kopffüßler. Das Kind mit dem<br />
Kopffüßler guckt mehr als drei Stunden am Tag<br />
fern und das andere Kind nicht. Der Fernsehkonsum<br />
ist der absolute Bildungskiller im Bezirk.<br />
Wie erreicht man die Eltern?<br />
Viele Dinge wie Schuleingangsuntersuchungen<br />
sind verpflichtend. Bei den U-Untersuchungen<br />
werden Eltern, die diese nicht wahrnehmen, von<br />
uns angeschrieben. Das <strong>wir</strong>kt aktivierend. <strong>Wir</strong><br />
versuchen ein Netzwerk zu knüpfen, mit Kinderärzten,<br />
mit Kinderschutzeinrichtungen. <strong>Wir</strong><br />
versuchen, Menschen mit Zuwanderungsbiographien<br />
einzustellen. Das ist nur deswegen schwer,<br />
weil derzeit kein Einstellungskorridor existiert. Es<br />
gibt vier Mütterprojekte, das ist nicht pille-palle.<br />
Diese Mütter werden anspruchsvoll qualifiziert,<br />
die <strong>wissen</strong>, <strong>was</strong> das Gesundheitsamt anbietet,<br />
kennen die richtigen Leute. Sie sind Expertinnen<br />
in ihrem Stadtteil. Als „einfache Bürger“ haben<br />
sie einen anderen Zugang als <strong>wir</strong> als Staat.<br />
Ein großer Anteil gerade der „deutschstämmigen“<br />
Alten lebt in Singlehaushalten. Gibt es in<br />
diesem Personenkreis mehr Depressionen?<br />
Es ist gut, dass <strong>wir</strong> ambulanter Versorgungsangebote<br />
haben, die es Menschen ermöglicht, lange<br />
in ihren vier Wänden zu bleiben. Andererseits<br />
kommen sie erst in Senioreneinrichtungen, wenn<br />
sie garnicht mehr können. Deshalb unterstützen<br />
<strong>wir</strong> Projekte der Nachbarschaftsentwicklung, der<br />
Hausgemeinschaftsentwicklung, wo die junge<br />
Familie der älteren Frau mal beim Einkauf hilft<br />
oder regelmäßig klopft und schaut, wie es den<br />
Nachbarn geht. Und <strong>wir</strong> steuern im Rahmen unseres<br />
Bündnisses gegen Depression gegen.<br />
Depressionen - auch bei Jüngeren ein Problem?<br />
In den letzten Monaten hatten <strong>wir</strong> hier eine Plakataktion,<br />
mit der <strong>wir</strong> vor allem jungen Frauen<br />
mit Migrationshintergrund ein Beratungsangebot<br />
<strong>machen</strong>. Dort haben <strong>wir</strong> nämlich ein riesiges<br />
Problem: Prozentual begehen ungefähr doppelt<br />
so viele Frauen mit Zuwanderungsgeschichte<br />
Suizid als „deutschstämmige“ Frauen. Das zeigt,<br />
dass gerade auf den jungen Frauen beim Wandel<br />
zwischen zwei Welten ein enormer Druck liegt.<br />
Da <strong>müssen</strong> <strong>wir</strong> unbedingt gegensteuern.<br />
Hier gibt es viele ältere Menschen, die früher<br />
schwer körperlich gearbeitet haben ...<br />
Die Menschen in Mitte sterben früher als in bürgerlichen<br />
Bezirken. Das hat zum Teil et<strong>was</strong> mit<br />
dem genannten Phänomen, zum anderen mit der<br />
sozialen Situation hier zu tun, die zusätzlich gesundheitliche<br />
Beeinträchtigung nach sich zieht,<br />
etwa durch hohen Alkoholkonsum. Was unser<br />
Gesundheitsbericht aussagt: Insbesondere Zuwanderer<br />
aus der 1. Generation sind körperlich<br />
in der Regel zehn Jahre älter als ihr biologisches<br />
Alter. Das sind Menschen, die Jahrzehnte in der<br />
Industrie gerackert haben, wo auch die Frauen<br />
oft schwere Putztätigkeiten verrichtet haben.<br />
Wie sieht es mit den Suchtkrankheiten aus?<br />
Was <strong>wir</strong> vor allem erreichen wollen sind starke<br />
Kinder schon im Grundschulbereich, die „Nein“<br />
sagen können.<br />
Seit Jahren folgt Gesundheitsreform auf Gesundheitsreform.<br />
Hinterlassen die Spuren im Kiez?<br />
Da kann ich statistisch belastbar wenig sagen.<br />
Ich wünsche mir mehr Gerechtigkeit, aber das<br />
übersteigt meine Möglichkeiten als Kommunalpolitiker<br />
bei weitem.<br />
Zuletzt eine persönliche Frage: Was tun Sie für<br />
Ihre Gesundheit?<br />
(lacht) Zu wenig, eindeutig zu wenig. Ich habe<br />
keine Zeit, regelmäßig Sport zu treiben. Ich weiß,<br />
dass mein Arbeitspensum ein Raubbau ist. Meine<br />
Tochter macht gerade ihren Rettungssanitäter<br />
und hat neulich meinen Blutdruck gemessen. Die<br />
bearbeitet mich auch schon. Also insgesamt: zu<br />
wenig. Damit bin ich leider Teil einer noch viel zu<br />
großen Bevölkerungsgruppe.<br />
Interview: Johannes Hayner<br />
Gesunde Ernährung und Bewegung für Kinder und Schüler<br />
Im <strong>Quartier</strong> Pankstraße<br />
passiert viel, um eine<br />
gesunde Kindheit mit<br />
medizinischer Versorgung<br />
und Aktivitäten<br />
in Projekten, KiTas und<br />
Schulen zu fördern. Im<br />
Babyalter sind medizinischeRoutineuntersuchungen<br />
bei Kinderärzten<br />
eine wichtige<br />
Vorsorge. Vor Eintritt in die KiTa findet eine amtsärztliche<br />
Untersuchung statt, die auch weiterhin<br />
regelmäßig bis zur Einschulungsuntersuchung<br />
durchgeführt <strong>wir</strong>d. Einmal im Jahr gibt es eine<br />
zahnärztliche Untersuchung, mehrmals Übungen<br />
im richtigen Zähneputzen. Dies ist elementar<br />
wichtig, besteht doch bei Kindern im Wedding<br />
die Tendenz zur ungesunden Lebensweise durch<br />
falsche Ernährung und wenig Bewegung. Deshalb<br />
lauten die Hauptforderungen aller Experten: Mehr<br />
naturähnliche Abenteuerspielplätze, Gymnastik<br />
und Sport sowie eine aktive Ernährungsschulung<br />
mit dem Ziel, Essensgewohnheiten zu verändern.<br />
Ein Angebot, für das Mütter sich freiwillig entscheiden,<br />
ist die Mutter-Baby-Sprachlerngruppe<br />
der Elternakademie. Migrantinnen finden hier eine<br />
sinnvolle Kombination von Deutschkurs und Gesundheitsschulung.<br />
In den Themenstunden werden<br />
Arzt- und Apothekenbesuche simuliert oder<br />
gesunde Ernährung durch Essenspläne für Kleinkinder,<br />
Lebensmitteleinkauf und gesundes Kochen<br />
geschult. Mütter kommen mit Babys in den<br />
Kurs. Der Deutschunterricht <strong>wir</strong>d kombiniert mit<br />
Bewegungsübungen, Spielen und Liedersingen.<br />
Auch in den KiTas im <strong>Quartier</strong> Pankstraße stehen<br />
Bewegung und Ernährung an erster Stelle bei<br />
der Gesundheitspflege. Die KiTa Gottschedstraße<br />
28 beteiligt sich seit 2006 am „TigerKids Projekt<br />
– Kindergarten aktiv“, dem sich bundesweit<br />
etwa 4.000 KiTas in Kooperation mit der AOK<br />
Kiezspielplätze sind wichtige Bewegungsräume für die Kinder<br />
Bahn frei für gesundes Essen<br />
angeschlossen haben. Für Erzieherinnen und<br />
Küchenpersonal gab es eine Schulung über biochemische<br />
Zusammenhänge und sie frischten ihr<br />
Grund<strong>wissen</strong> über Ernährung auf. Danach wurden<br />
die Speisepläne in der Küche der KiTa nach neuen<br />
Kriterien aufgestellt. Es fanden Informationsveranstaltungen<br />
und Kochkurse für Eltern statt, um sie<br />
für gesunde Ernährung zu sensibilisieren. Essensproben<br />
eines Vollkorn-Pausenbrotes, belegt mit<br />
Käse, Gurkenscheiben, Tomaten und Salatblättern<br />
konnten überzeugen, dass gesundes Essen<br />
gut schmeckt. Nach dieser Einführung wurde<br />
darauf geachtet, dass es sowohl in der KiTa als<br />
auch in den Familien zur Umstellung auf eine gesündere<br />
Ernährung kommt. Zur Unterstützung der<br />
Motivation sprechen die Erzieherinnen die Kinder<br />
mit der beliebten Tigerpuppe (Bild oben links) an.<br />
Der Tiger beschreibt die Bestandteile einer Mahl-<br />
zeit oder lobt das neue Essverhalten. Inzwischen<br />
belauschen die Erzieherinnen Kindergespräche,<br />
die sich um gesunde und ungesunde Ernährung<br />
drehen. Auch Eltern interessieren sich zunehmend<br />
für gesunde Ernährung, erkundigen sich in der<br />
Küche nach den Speiseplänen. KiTa-Leiterin Angelika<br />
Graß nennt als Beispiel für weitere Eigeninitiativen<br />
die Einführung internationaler Wochen, bei<br />
denen Eltern Gerichte aus ihren Herkunftsländern<br />
kochen. Bewegung ist der zweite Gesundheitsschwerpunkt<br />
in der KiTa. Spiele und Bewegungsübungen<br />
mit Bällen, Tüchern oder anderen Materialien<br />
finden sowohl im Freien auf dem Spielplatz<br />
der KiTa oder in den Räumen der Einrichtung<br />
statt. Das Innenraumkonzept ist flexibel angelegt;<br />
so entstehen bei Bedarf verschiedene Raumsituationen<br />
für viel Bewegung. Auch hier wurden die<br />
Eltern einbezogen, denen psychomotorische Bewegungsübungen<br />
demonstriert wurden.<br />
„Sport – Bewegung – Gesundheit“ sind die Kernthemen<br />
für die etwa 450 Schülerinnen und Schüler<br />
der Wedding-Grundschule. Eine systematische<br />
Gesundheitsschulung <strong>wir</strong>d durch spezielle<br />
Aktivitäten unterstützt: Die Schule ist Mitglied im<br />
Landesprogramm „Gesunde Gute Schule“, dessen<br />
Aktivitäten unter dem Motto stehen: „Wer<br />
Leistung fordert, muss Gesundheit fördern“. Die<br />
Schule lässt einzelne Schüler zu „Gesundheitsbotschaftern“<br />
schulen, die Themen der Gesundheit<br />
in der Schule ansprechen und entsprechende<br />
Veränderungen einleiten. Schulleiterin Angelika<br />
Suhr spricht von einem „Gesundheitspaket“ der<br />
Wedding-Grundschule, in dem Einzelaktivitäten<br />
wie Sport, Ernährungsberatung, gesundes Frühstück<br />
oder gesundes Kochen gebündelt werden.<br />
Besondere Anstrengungen unternimmt die Schule<br />
um die Eltern einzubeziehen. Die Koch-AG der<br />
Elternakademie ist dabei ein wichtiger Baustein,<br />
um von der Schule ausgehend Gesundheitsaktivitäten<br />
bis in den häuslichen Alltag von Familien<br />
und ihren Lebensgewohnheiten zu transportieren.<br />
Ewald Schürmann<br />
Das ungekürzte Interview finden Sie auf www.pankstrasse-quartier.de<br />
Orkan, 40: Ich esse zu unregelmäßig und trinke viel<br />
zu viel Kaffee. Ich versuche mich besser, das<br />
heißt regelmäßiger, zu ernähren und<br />
auf Tee umzusteigen. Wenn´s mir<br />
schlecht geht, gehe ich<br />
zum Arzt.<br />
Katharina, in ihren Vierzigern: Ich mache viel Gartenarbeit<br />
und bin dabei viel an der frischen Luft. Ich trinke oft Tee<br />
und esse Obst. Wenn Fleisch, dann Bio-Fleisch!<br />
Außerdem: Möglichst wenig Stress!<br />
Steven, 29: Immer gut Essen und ein bisschen<br />
Sport. Ich gehe zum Beispiel regelmäßig<br />
Joggen und das bei jedem Wetter, meist<br />
sogar hier im Kiez. Viel Schlaf<br />
finde ich auch ganz<br />
wichtig!<br />
Was braucht psychische<br />
Gesundheit?<br />
Uwe, 46: Ganz viel Sport, am besten<br />
jeden Tag. Beim Kochen achte ich auf<br />
hochwertige und frische Zutaten.<br />
Und von meiner Freundin bekomme<br />
ich ganz viel Liebe,<br />
das hält gesund!<br />
Ein Studienprojekt der Freien Universität befasste sich<br />
von 1980 bis 2008 in der Außenstelle Uferstraße mit der<br />
Förderung der psychischen Gesundheit der Menschen<br />
im Wedding. Sie haben sich gefragt, <strong>was</strong> psychische<br />
Gesundheit ausmacht, wie es dazu kommt und wie man<br />
diese fördern kann. Projektkoordinatorin Dr. Ingeborg<br />
Schürmann fasst die Antworten zusammen:<br />
Psychische Gesundheit ist gegeben, wenn <strong>wir</strong><br />
uns wohlfühlen, in der Lage sind, unser Leben<br />
sinnvoll nach eigenen Zielen zu gestalten. Wie<br />
kommt es dazu? Der Mensch ist wie ein Jongleur:<br />
Auf der einen Seite gilt es, sich vielen und<br />
sehr unterschiedlichen Anforderungen zu stellen,<br />
auf der anderen Seite <strong>müssen</strong> Mittel aktiviert<br />
werden, diese Anforderungen zu bewältigen –<br />
oder es fehlen diese Mittel. Das Ergebnis dieses<br />
Balanceaktes führt dann zu mehr oder weniger<br />
psychischer Gesundheit. Anforderungen können<br />
aus dem Inneren als Wünsche und Ziele<br />
kommen; schulische, berufliche und familiäre<br />
Anforderungen sind als äußere zu klassifizieren.<br />
Haben <strong>wir</strong> ausreichend Mittel, damit umzugehen,<br />
dann können uns die Anforderungen gesundheitlich<br />
nichts anhaben. Ressourcen sind äußere<br />
wie Geld, Wohnung, das gute Umfeld, soziale<br />
Sicherheit, sozialer Rückhalt in Familie, Beruf<br />
und Freundesnetz aber auch innere wie Selbstachtung,<br />
soziale Kompetenz, Kreativität, Wissen.<br />
Aber wer verfügt schon über alles?<br />
Um die psychische Gesundheit der Weddinger zu<br />
fördern, ist es wichtig, Ressourcen vorzuhalten<br />
oder zu fördern. Entscheidend ist, dass der Bezirk<br />
über gute Schulen verfügt, Arbeit vorhanden<br />
und die Umwelt ansprechend ist, Erholung und<br />
Kulturangebote zugänglich sind und ein soziales<br />
Miteinander möglich ist. Wichtig ist auch, dass<br />
es genügend Beratungs- und Therapieangebote<br />
gibt, um Krisen, die zu Krankheiten führen, aufzufangen.<br />
Aus dem Projekt sind zwei Weddinger<br />
Einrichtungen der psychosozialen Versorgung<br />
hervorgegangen: M32 und die erste Gründung<br />
der Krisenambulanz Wedding. Der Berliner Krisendienst<br />
berät rund um die Uhr.<br />
Tel. 39063-10 für Wedding | www.berliner-krisendienst.de<br />
Sara, 20: Für meine Gesundheit mache ich so<br />
gut wie gar nichts. Ich esse <strong>was</strong> mir<br />
schmeckt, mache nie eine Diät oder<br />
treibe Sport. Da habe ich einfach<br />
Glück, ich nehme nicht zu<br />
und bin eigentlich nie<br />
krank!<br />
Inez, 28: Ich mache viel Sport, gehe mehrmals die<br />
Woche ins Fitness-Studio. Dort arbeite ich mit<br />
einem Body-Transformer, der mit kleinen<br />
Stromimpulsen die Muskeln stärkt.<br />
Ich rauche nicht, trinke Alkohol<br />
– wenn übehaupt<br />
– nur in Maßen.<br />
Neslihan, 21: Ich achte darauf, <strong>was</strong> ich esse. 2x die Woche<br />
gehe ich zum Fitness. Dort mache ich vor allem<br />
Bewegungskurse. Ich schlafe sehr gern und<br />
viel und jeden Tag trinke ich grünen<br />
Tee!<br />
Paul, 28: Ich fahre viel Fahrrad und versuche,<br />
mich vornehmlich gesund zu ernähren.<br />
Viel Grünzeug und viel frisches Obst.<br />
Außerdem nicht so viel Fleisch.<br />
Ganz wichtig: Ich bin<br />
Nichtraucher.<br />
Was tust Du<br />
für Deine<br />
Gesundheit?<br />
Merle, 30 : Ich versuche möglichst viel an der<br />
frischen Luft zu sein und Sport zu <strong>machen</strong>. Jetzt<br />
nach der Schwangerschaft schaffe ich<br />
nur die Rückbildungsgymnastik. Ich<br />
probiere gesund zu essen,<br />
finde aber Bio-Produkte<br />
eigentlich<br />
zu teuer!<br />
Sina, 25 + Raphael, 26: <strong>Wir</strong> gehen ins Fitness-Studio<br />
und ab und zu auch laufen. <strong>Wir</strong> ernähren<br />
uns bewusst: Viel Obst und Gemüse.<br />
Fast-Food und Fettreiches<br />
vermeiden <strong>wir</strong>. Und Sina ist<br />
sogar Vegetarierin.<br />
Ekeke, 29: Ich esse ausschließlich gesundes Essen von hoher<br />
Qualität. Ich vermeide es, mich an schmutzige oder<br />
verkeimte Orte zu begeben.Meine Arbeit<br />
ist körperlich und somit mein<br />
Sportersatz.<br />
Lisa, 23: Eigentlich mach ich so gut wie<br />
nüscht für meine Gesundheit. Ich gehe halt<br />
viel mit meinen Hunden spazieren und<br />
das <strong>was</strong> ich gerne esse, ist<br />
zufällig auch gesund.<br />
Regina, 55: Wenn ich mich nicht gesund<br />
fühle, gehe ich zu meinem Arzt. Dort<br />
lasse ich auch regelmäßig meine<br />
Blutwerte kontrollieren. Leider<br />
muss ich auch ständig<br />
auf meine Zuckerwerte<br />
achten.<br />
Selim, 35: Ich esse wenig Fett,<br />
wenig Zucker und wenig Fleisch. Ich vermeide<br />
Stress und mache mir wenig Gedanken<br />
über Proble-me. Ich schlafe 8h und<br />
pflege meine sozialen Kontakte.<br />
Und ich fahre<br />
viel Fahrrad.<br />
Joy, 32: Ich halte meine Umgebung sauber. Ich koche afrikanisches<br />
Essen mit frischen Zutaten. Entspannung ist<br />
wichtig und die netten Menschen in meinem<br />
Umfeld. Die Liebe für meinen Sohn<br />
hält Seele und Körper im<br />
Gleichgewicht.<br />
Özbek, 72: Ich hatte einen Bandscheibenvorfall<br />
und gehe oft zum Orthopäden. Ohne Schmerztabletten<br />
für den Rücken komme ich leider<br />
im Moment nicht über die Runden.<br />
Durch regelmäßige Krankengymnastik<br />
versuche ich,<br />
wieder gesund zu<br />
werden.<br />
Die Gesundheitszentrale<br />
Zu Besuch in der Kolberger Apotheke in der Gerichtstraße 18<br />
“<strong>Wir</strong> sind schon eine Art Kiezklitsche, ein gemütlicher<br />
Ort der Begegnung”, findet Apothekerin<br />
Michaela Meister, 40. “Die Leute kommen, wenn<br />
sie <strong>was</strong> auf dem Herzen haben.” 2006 hat Meister<br />
die schöne, mit dem originalen Holzinterieur<br />
ausgestattete Kolberger Apotheke in der Gerichtstraße<br />
übernommen. Ursprünglich kommt<br />
sie aus Würzburg, inzwischen wohnt sie im Kiez.<br />
Es kommen viele Stammkunden. Die meisten<br />
wohnen um die Ecke und werden namentlich<br />
begrüßt. Menschen unterschiedlichster Backgrounds<br />
und Ethnien. Seit Fertigstellung des<br />
neusanierten Nachbarhauses mit Eigentumswohnungen<br />
“bemerkt man eine Veränderung der sozialen<br />
Struktur. Es gibt nun mehr Leute mit Geld.”<br />
Ein junger Mann im Sport-Outfit fragt nach Salbe<br />
für eine Prellung. Eine füllige Dame kommt gleich<br />
mit einer Handvoll von Rezepten. Ein älterer<br />
Fahrradfahrer wünscht einen Impfstoff: “Ich soll<br />
mir nix andrehen lassen, <strong>was</strong> bald abläuft!” Geduldig<br />
prüft Meister Haltbarkeitsdaten, erklärt die<br />
Einnahme. “Besonders Männer mit Migrationshintergrund<br />
wollen genau <strong>wissen</strong>, wann und wie<br />
sie ein Medikament einnehmen.” Die Ärzte hätten<br />
für diese typische Dienstleistung einer Apotheke<br />
kaum Zeit. Oft ersetzt ihr Rat gar den Arztbesuch,<br />
besonders seit Einführung der 10€-Praxisgebühr.<br />
Zum Service gehören weiterhin die Messung von<br />
Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin und Körperfett<br />
oder die Einrichtung einer Reiseapotheke.<br />
Die Kolberger Apotheke ist Mitglied der Initiative<br />
“Notinsel”. (www.notinsel.de) Diese bietet<br />
Kindern in Notsituationen schnelle Hilfe.<br />
Das Geschäft fungiert dabei als unmittelbarer<br />
Schutzraum. “Ich selbst wurde leider auch schon<br />
überfallen. Glücklicherweise ist nichts weiter passiert.”<br />
Inzwischen ist die Apotheke mit Überwachungskameras<br />
und Alarmanlage ausgestattet.<br />
Am häufigsten gehen “nicht-verschreibungspflichtige”<br />
Medikamente über den Tisch. Im Winter<br />
sind das Mittel gegen Erkältungen: Nasensprays,<br />
Hustenbonbons, Schleimlöser, usw. Ab Frühling<br />
<strong>wir</strong>d häufig nach Antiallergika gefragt. Schmerztabletten<br />
laufen immer gut. “Oft werden auch Generika<br />
verlangt, baugleiche Medikamente anderer<br />
Hersteller. Die sind preiswerter und <strong>wir</strong>ken genauso.”<br />
Ein junger Araber verlangt für seine Diät<br />
einen Fettabbau-Tee. “Das gibt es nur in der Werbung!”,<br />
weiß Meister und empfiehlt Artischocken.<br />
“Ich habe nur <strong>was</strong> zur Durchblutungssteigerung.”<br />
Der Mann bedankt sich und geht sichtlich enttäuscht.<br />
Fünf Minuten später kommt er zurück<br />
und kauft den Durchblutungstee.<br />
“Das Gesundheitsbewusstsein nimmt merklich<br />
zu!” Meister macht das an der besseren Aufklärung,<br />
aber auch an der Gesundheitspolitik<br />
fest: “Wenn man zuzahlen muss, überlegt man<br />
sich zweimal <strong>was</strong> man <strong>wir</strong>klich braucht und <strong>was</strong><br />
nicht.”<br />
Volker Kuntzsch<br />
Weitere Informationen zur Apotheke www.kolberger-apotheke.de
K<br />
Gesundheit! Wer niest, dem wünschen <strong>wir</strong> Gesundheit. Aber w as sagt man in anderen Ländern, wenn der Gesprächspartner niest? Eine kleine Auswahl: England: God bless you! (Gott segne Dich!)_ USA: Bless you! · Gesundheit! _ Österreich: Helf dir Gott! · Zerreißen soll es dich _ Lateinamerika: salud (Gesundheit) beim ersten Niesen · dinero (Geld) beim zweiten Mal · amor (Liebe) beim dritten Mal _ Spanien: Jesus _ Portugal: Santinhas (Alle Heiligen mögen mit dir sein!) _ Frankreich: á vos/tes souhaits (wünschen Sie sich <strong>was</strong>/wünsch dir <strong>was</strong>) K<br />
In der Literatur stand der „proletarische“<br />
Wedding oft für ungesundes Leben. Im<br />
Gedichtzyklus PHANTASUS von Arno<br />
Holz findet sich eine Beschreibung<br />
der Wohnsituation des Dichters, die er<br />
1884 in der Gerichtstraße 28 im Parterre<br />
vorfand: Die „kahlen,/abgeschelberten,<br />
tapetenfetzigen, rissigen, verräucherten<br />
/sogenannten `vier Wände´“ und den<br />
„öden, blöden, tristen Teppichklopfhof“.<br />
Wer Was Wo Kontakt<br />
Zentrum für sexuelle Gesundheit<br />
und Familienplanung<br />
Beratungsstelle für Familienplanung, Schwangerschaft<br />
und Kostenübernahme für Verhütungsmittel<br />
Haus der Gesundheit Wedding Impfungen, Vorbereitung auf die Einschulung oder<br />
Infos zu Fördermöglichkeiten Ihres Kindes<br />
Wedding Apotheke Lassen Sie hier Ihre „Essgewohnheiten“ durchchecken<br />
und optimieren<br />
Wedd-Lauf Laufen Sie sich gesund! Donnerstags um 19 und<br />
sonntags um 12 Uhr<br />
Elternakademie der VHS Zusammen kochen und et<strong>was</strong> über gesunde Ernährung<br />
lernen, Computer- und Sprachkurse u.v.m.<br />
Ruheplatzstraße 13 Telefon: 9018-44235 (Anmeldung)<br />
Zentrum-Familienplanung@bamitte.verwalt-berlin.de<br />
Reinickendorfer<br />
Straße 60-60b<br />
Telefon: 9018-46130 /-46131<br />
kjgd@ba-mitte.verwalt-berlin.de<br />
Müllerstraße 139 TTelefon: 454 78 20<br />
info@wedding-apotheke.de<br />
Treffpunkt: Eingang<br />
Volkspark Rehberge<br />
Michael Janßen, Telefon: 465 72 83<br />
mi.janssen@arcor.de<br />
Turmstraße 75 Telefon: 9018-37447<br />
thurau@city-vhs.de<br />
City VHS Berlin Mitte Kursangebote Rund ums Thema „Gesundheit“ Antonstraße 37 Telefon: 9018-37474<br />
info.city-vhs@berlin.de<br />
Magic Mountain Kletterkurse, Team-Training, sowie Rückenschule<br />
für kleine und große Abenteurer<br />
Beuth Hochschule für Technik<br />
Berlin<br />
Verschiedene Studiengänge zum Thema<br />
Gesundheit<br />
Suchtberatung Frauenladen Ein gesundes Leben ohne Sucht! Drogenberatung<br />
von Frauen für Frauen<br />
Suchtkrankenhilfe Beratungsstelle für Alkohol- u. Medikamentenabhängige,<br />
Di 11 - 13 Uhr, Do 16 bis 18 Uhr<br />
Goldenherz Gesundheits- und<br />
Pflegezentrum<br />
Uff´m Wedding wurde schon immer<br />
schwer um die Gesundheit<br />
gekämpft. Hauptkampfstätte<br />
war und ist die Arztpraxis. Was<br />
ein Doktor zu erzählen hat über<br />
die Weddinger und ihre Zipperlein<br />
steht im Erzählband „Berlin-<br />
Wedding mit viel Herz“. Der Autor,<br />
Doktor Karl Matzdorf, betrieb<br />
in den 1920er und 30er Jahren<br />
in der Pankstraße 76 seine Praxis.<br />
Er schrieb Geschichten, in<br />
denen Männerbäuche Mollenfriedhöfe,<br />
kleinen Jungs Rotzneesen,<br />
Zehen jroße Onkel oder<br />
Herrenfrisuren Schmalztolle mit<br />
Poposcheitel heißen – schönster<br />
Weddinger Jargon zum Thema<br />
Gesundheit und Krankheit.<br />
Bibliophile Exemplare sind noch<br />
auf dem Büchermarkt (Internet)<br />
zu haben.<br />
Gesundheitsangebote im Kiez und in Kieznähe<br />
kostenlose wöchentliche Musikstunden für<br />
Menschen ab 60, gemeinsames Singen und<br />
Musizieren, jeden Montag 15 bis 16 Uhr<br />
Böttgerstraße 20-26 Telefon: 887 15 79-0<br />
Luxemburger Straße<br />
10<br />
Nazarethkirchstraße<br />
42<br />
Reinickendorfer<br />
Str. 60b<br />
Goldenherz, Maxstraße<br />
2 - 4<br />
Gefördert durch die Europäische Union, die Bundesrepublik Deutschland und das Land Berlin im Rahmen des<br />
Programms »Zukunftsinitiative Stadtteil« Teilprogramm »Soziale Stadt«<br />
Hygiene ist ein wichtiger Aspekt für<br />
einen gesunden Schulalltag. Deshalb<br />
hat sich die Erika-Mann-Grundschule<br />
in ihrer Schul-Verfassung „das Besondere“<br />
auch einige hygienische Regeln<br />
gesetzt. Als Beispiel ein Zitat: „Ich achte<br />
mit darauf, dass es im Schulhaus sauber<br />
ist.“ Die ganze Schul-Verfassung<br />
finden Sie hier:<br />
www.erika-mann-grundschule.com<br />
Nach dem 21. Lebensjahr tragen die gesetzlichen<br />
Krankenkassen die Kosten für Verhütungsmittel<br />
nicht mehr – das Problem kennen viele junge<br />
Frauen. Aber nicht jede weiß, dass es eine Kostenübernahme<br />
für Azubis, Studenten und Frauen<br />
mit geringem Einkommen gibt (Nachweise sind<br />
vorzulegen). Das Zentrum für sexuelle Gesundheit<br />
und Familienplanung in der Ruheplatzstr. 13<br />
bietet medizinische und soziale Beratung sowie<br />
Hilfe zu den Themen Familienplanung, Schwangerschaft<br />
und Beratung im Schwangerschaftskonflikt.<br />
Informationen unter Tel. 9018-44235<br />
Telefon: 4504-0<br />
www.beuth-hochschule.de<br />
Telefon: 4552093<br />
frauenladen@t-online.de<br />
Telefon: 45 75 52 23<br />
Telefon: 460 605 100<br />
Mobil: 0178 927 893 8<br />
info@goldenherz.de<br />
gefördert aus Mitteln der Europäischen Union<br />
(Europäischer Fonds für regionale Entwicklung),<br />
der Bundesrepublik Deutschland und des Landes<br />
Berlin im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“<br />
Wenn schwer kranke Kinder<br />
im Deutschen Herzzentrum<br />
oder im Charité Campus<br />
Virchow-Klinikum behandelt<br />
werden, können ihre Familien<br />
im Ronald Mc Donald Haus<br />
in der Seestraße 28 wohnen.<br />
Sie finden hier nicht nur einen<br />
Platz zum Übernachten, sondern<br />
auch Rat, Hilfe und Beistand.<br />
Mit angereiste Kinder<br />
können auf dem hauseigenen<br />
Spielplatz spielen. Das Haus<br />
hat den mit 5000€ dotierten<br />
„Aspirin Sozialpreis 2012“ der<br />
Bayer Cares Foundation gewonnen,<br />
der vom Publikum<br />
vergeben <strong>wir</strong>d.<br />
Telefon: 45 30 76 - 0<br />
Musikhören und Musik<strong>machen</strong> ist in allen Kulturen ein Erlebnis<br />
für die Sinne und fördert die Gesundheit. Atmung,<br />
Stimme, Körperbewegung oder manuelle Techniken entfalten<br />
sich voll in der Musik. Die Musikschule Fanny Hensel<br />
bietet ein breites Kursprogramm von der elementaren<br />
Musikerziehung bis zur Begabtenförderung für alle Altersgruppen.<br />
Beliebt ist die Weddinger Musikschule für ihre<br />
Kiezkonzerte im <strong>Quartier</strong>. www.musikschule-fanny-hensel.de<br />
Impressum<br />
Herausgeber:L.I.S.T. GmbH - <strong>Quartier</strong>smanagement<br />
Reinickendorfer Straße | Pankstraße<br />
V.i.S.d.P: Johannes Hayner | Volker Kuntzsch<br />
Redaktion: georg+georg | Ewald Schürmann<br />
QM<br />
Die Volkshochschule bietet pro Lehrjahr über<br />
100 Kurse zur Gesundheitsförderung. Versierte<br />
Lehrkräfte geben individuelle Anleitung<br />
dazu, sich optimal zu entspannen, richtig zu<br />
bewegen und vernünftig zu ernähren. Ob Kinder,<br />
Familien, Erwachsene oder Senioren – für<br />
alle Altersstufen, Interessen und Gesundheitsprobleme<br />
bietet das Volkshochschulprogramm<br />
spezielle Angebote. Es macht Spaß, in einer<br />
Gruppe von Gleichgesinnten die eigene Gesundheit<br />
zu pflegen. Im VHS-Haus Antonstraße<br />
37 liegt das Jahresprogramm aus.<br />
www.city-vhs.de<br />
Gesund kochen lernen in der Ernährungsschule an der<br />
Wedding-Schule und weiteren Weddinger Standorten.<br />
Die Kochkurse „Familien in die Küche“ werden für Kinder<br />
und Eltern angeboten. Unter der Leitung des Diplom-Biologen,<br />
Ernährungsberaters und Kochs Sven Schildhauer<br />
<strong>wir</strong>d über gesunde Ernährung informiert, gemeinsam gekocht<br />
und zum Schluss natürlich auch gegessen! Infos<br />
und Anmeldungen unter www.elternakademie-berlin-mitte.de<br />
Grafik und Satz: georg+georg | www.georg-georg.de<br />
<strong>Quartier</strong>smanagement, Prinz-Eugen-Str. 1, 13347 Berlin<br />
Tel: 030 74 74 63 47 | Fax: 030 74 74 63 49<br />
qm-pank@list-gmbh.de | www.pankstrasse-quartier.de<br />
Wenn die Psyche eines Menschen erkrankt, ist er auf Hilfe angewiesen.<br />
Diese Hilfe bekommen Menschen mit psychischen<br />
Problemen oder Erkrankungen in den Kontakt- und Beratungsstellen<br />
der Tageszentren m32 (Malplaquetstr. 32) und Wiese30<br />
(Wiesenstr. 30). Hier gibt es Raum für Begegnung mit anderen<br />
Menschen, Aktivierungsangebote, Hilfe zur Selbsthilfe, Krisenintervention<br />
und Zuverdienstmöglichkeiten im Bezirk. Informationen<br />
über den kbs e.V. und den Wochenplan von m32 finden<br />
Sie unter http://www.kbsev.de Menschen in der Krise wenden sich<br />
an den Berliner Krisendienst www.berliner-krisendienst.de<br />
www.facebook.com/QM.<strong>Pankstrasse</strong><br />
http://twitter.com/QM_<strong>Pankstrasse</strong><br />
Eine gute und gründliche Hygiene trägt viel zur<br />
Gesundheit bei. Doch wie sah Hygiene eigentlich<br />
früher aus? Dazu gibt es im Mittemuseum<br />
speziell zur damaligen Schulhygiene ein interessantes<br />
Ausstellungsobjekt zu besichtigen. Das<br />
Museum befindet sich in der Pankstraße 47 und<br />
der Eintritt ist frei! www.mittemuseum.de<br />
Global Player in Sachen Gesundheit: Bayer Health<br />
Care ist nicht nur einer der größten Arbeitgeber in<br />
Berlin und hier im Kiez, Bayer engagiert sich auch<br />
im Bereich Ausbildung. Am Standort Wedding<br />
bildet der Konzern, in dem das hiesige Traditionsunternehmen<br />
Schering aufging, 14 verschiedene<br />
Berufe aus. Dazu gehören natur<strong>wissen</strong>schaftliche<br />
Berufe wie Biologie- oder Chemielaborantin, kaufmännische<br />
Berufe wie Bürokauffrau oder -mann,<br />
aber auch Tierpfleger, Mechantroniker oder Industriemechaniker.<br />
www.bayerpharma-azubi.de<br />
Wieso heißt der Gesundbrunnen eigentlich Gesundbrunnen?<br />
Namensgeber des Weddinger Viertels war eine in<br />
der Nähe des Luisenbades entdeckte Quelle. Ihr wurden<br />
heilende und jugenderhaltende Eigenschaften nachgesagt.<br />
Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich hier<br />
der Kur- und Badeort Friedrichs-Gesundbrunnen, das<br />
spätere Luisenbad.<br />
Bewegungstipps<br />
Bewegung macht Spaß, baut Stress ab, fördert<br />
Teamgeist und hält zudem noch fit. Sie haben keine<br />
Zeit? Kein Problem, <strong>wir</strong> zeigen Ihnen wie Sie Bewegung<br />
ganz einfach in Ihren Alltag einbauen können.<br />
· So oft wie möglich, das Auto stehen lassen und zu<br />
Fuß gehen oder das Fahrrad benutzen.<br />
· Treppe benutzen. Powerprogramm: Nur jede<br />
zweite Stufe nehmen und nicht am Treppengeländer<br />
festhalten.<br />
· Auf dem Heimweg vom Job eine Bus- oder U-<br />
Bahn-Station früher aussteigen und den Rest<br />
laufen.<br />
· Beim Zähneputzen, Kochen oder auf den Bus<br />
warten: 30-mal auf die Zehenspitzen stellen.<br />
· Walken ist besonders für Einsteiger geeignet, aber<br />
auch der ideale Sport, wenn Sie ein paar lästige<br />
Kilos verlieren möchten. Hierbei können auch<br />
Kinder aktiv werden, indem sie mit dem Rad/Roller<br />
nebenher fahren.<br />
Mehr Bewegung im Kiez! Im Januar startete das<br />
Projekt „Gesund sind <strong>wir</strong> stark!“, durchgeführt durch das<br />
Zentrum für angewandte Gesundheitsförderung und Gesundheits<strong>wissen</strong>schaften<br />
(www.zagg.de). In einem Ausbildungsprogramm<br />
werden ab dem Sommer 2012 15 bis<br />
20 Interessierte zu GesundheitsberaterInnen fit gemacht,<br />
die möglichst früh auf ein gesundes Ernährungs- und Freizeitverhalten<br />
von Familien ein<strong>wir</strong>ken sollen. Weitere Informationen<br />
beim QM Pankstraße unter 74 74 63 47<br />
Alles, <strong>was</strong> Spaß macht, hält jung! Aus diesem Grund treffen<br />
sich monatlich mehrere Hundert Frauen und Männer im<br />
Bürger-Begegnungs-Zentrum „Haus Bottrop“, um gemeinsam<br />
Zeit zu verbringen. Sport, kreative Beschäftigungen<br />
wie Töpfern oder die Mobi Diskussionsrunde werden<br />
ständig für Senioren angeboten. Das Haus Bottrop in der<br />
Schönwalder Straße 4 ist seit 36 Jahren ein beliebter Treffpunkt<br />
mitten im Wedding. Den aktuellen Wochenplan gibt<br />
es unter www.beschaeftigungswerk.de/haus-bottrop.php<br />
Wieso Bio? 10 Argumente dafür:<br />
1. Die Tiere leiden weniger - auf Biohöfen <strong>wir</strong>d<br />
artgerecht gehalten.<br />
2. Biobauern verwenden keine Pestizide.<br />
3. Gentechnisch veränderte Organismen werden im<br />
Ökolandbau nicht verwendet.<br />
4. Konventionelle Bauern verbrauchen im Gegensatz<br />
zu Biobauern ein Drittel mehr Energie für die<br />
gleiche Menge an Nahrung.<br />
5. Lebensmittel mit echtem Bio-Zertifikat schmecken<br />
besser (in Blindtests oft bestätigt).<br />
6. Biolebensmittel unterliegen strengeren Vorschriften,<br />
so dürfen die Produkte maximal 40<br />
Zusatzstoffe enthalten.<br />
7. Gerechte Preise und faire Zusammenarbeit sind<br />
in der Biobranche öfter anzutreffen.<br />
8. Biobauern verzichten auf Monokulturen.<br />
9. Biobauern nutzen ausschließlich organische<br />
Dünger.<br />
10. Biomärkte bieten meist bessere Arbeitsbedingungen<br />
als vergleichbare Discounter.<br />
Bioläden im und um den Kiez<br />
- Neuland-Fleischerei Uwe Bünger (Müllerstr. 156)<br />
- Bio-Bäckerei in der Ravenèstr. 1<br />
- Reformhaus in der Müllerhalle (Müllerstr. 124)<br />
- Theta-Naturkost (Genter Str. 10)<br />
Außerdem bieten viele Supermärkte Biolebensmittel<br />
an.<br />
Richtige Ernährung ist manchmal<br />
nicht einfach. Zehn wichtige Regeln:<br />
1. 2-3 Liter Flüssigkeit am Tag<br />
2. Brot, Kartoffeln, Reis, Nudeln oder Getreideprodukte<br />
sollten Hauptbestandteil jeder Mahlzeit<br />
sein<br />
3. Milchprodukte (wie Käse, Joghurt und Quark)<br />
mäßig einfließen lassen<br />
4. Reichlich Gemüse und Obst - Essen Sie vielseitig<br />
5. Fleisch, Geflügel, Fisch und andere proteinreiche<br />
Nahrungsmittel: täglich 1 Portion aus dieser<br />
Nahrungsgruppe<br />
6. Ungesättigte Fette (z.B. Olivenöl, Rapsöl) gesättigten<br />
Fetten (z.B. Butter, Milch, Sahne) vorziehen<br />
7. Nicht übertreiben mit Zucker und Salz<br />
8. Bereiten Sie ihre Nahrung schonend zu (z.B.<br />
durch dünsten)<br />
9. Genießen Sie ihr Essen -> Nehmen Sie sich Zeit<br />
10. Bleiben Sie in Bewegung<br />
Anti-Stress-Tipps<br />
Stress ist ein enormes Gesundheitsrisiko. Einige<br />
Tipps zu Stressvermeidung und -abbau:<br />
Schläfen-Akupressur: Daumen und Mittelfinger<br />
beidseitig zwei bis drei Minuten gegen die Schläfen<br />
(die Akupressurpunkte für Spannungskopfschmerz)<br />
pressen.<br />
Stirnmassage: „Zornesfalte“ zwischen den Augen<br />
sanft mit Daumen oder Mittelfinger ausstreichen.<br />
Dies löst Verkrampfungen der Stirnmuskulatur und<br />
hilft, im Kopf zu entspannen.<br />
Tiefenausatmung: Normal einatmen, dann in<br />
einem Atemstrom gleichmäßig etwa eine Minute<br />
lang ausatmen.<br />
Ernährungs<strong>wissen</strong>schaftler raten in stressigen<br />
ehemaliges Luisenbad an der Panke<br />
Zeiten zu Kartoffeln, Brot und Nudeln. In diesen<br />
Lebensmitteln steckt jede Menge Serotonin, das<br />
dazu beiträgt sich wohler zu fühlen.<br />
Sportmuffeln gefällt es wahrscheinlich nicht. Durch<br />
Ausdauersportarten werden die Stresshormone<br />
Adrenalin und Noradrenalin im Blut abgebaut. Erregung<br />
und Angst nehmen ab, Ruhe kehrt zurück.<br />
Fasten<br />
Gerade nach der kalten Winterzeit finden es viele<br />
wichtig, sich körperlich und seelisch zu reinigen.<br />
Am besten <strong>wir</strong>d dieser Prozess durch das Heilfasten<br />
unterstützt. Der bewusste Verzicht auf feste<br />
Nahrung für einen begrenzten Zeitraum ist et<strong>was</strong><br />
völlig anderes als Hungern. Richtig durchgeführt<br />
entsteht nämlich kein Hungergefühl und der Körper<br />
befreit sich von allen Schadstoffen. Verschiedene<br />
Varianten, wie Suppenfasten, Saftfasten, Eiweiß<br />
ergänzendes Fasten, u.v.m. <strong>machen</strong> es leicht,<br />
et<strong>was</strong> Passendes zu finden. Fasten ist allerdings<br />
nicht dazu geeignet, dauerhaft abzunehmen. Der<br />
psychische Effekt der Reinigung und die Erfahung,<br />
durchgehalten zu haben, <strong>machen</strong> Fasten zu<br />
einer Bereicherung. Interesse am Fasten? Dann<br />
lassen Sie sich am besten bei Ihrem Arzt oder Ihrer<br />
Krankenkasse beraten, denn nur einem weitgehend<br />
gesunden Körper ist das Heilfasten zu empfehlen.<br />
Französischsprachige Schweiz: santé! (Gesundheit!) _ Bündnerschweiz: viva! (lebe!) _ Türkei: cok yasa (leb lange) · Allah‘In rahmeti üzerinde olsun! (möge Gottes Gnade mit dir sein!) _ Albanien: Shendet! _ Ostasien: you ren xiang ni _ Altes Rom: Jupiter! · salve (sei gesund) _ Italien: Salute _ Polen: Na zdrowie oder kurz zdrowko (Auf die Gesundheit/“Gesundheitchen“) _ Libanon: Sahha _ Russland: budj sdorov (lass es dir gut gehen!) _ Niederlande: Proost! _ Dänemark: Prosit! _ Korea: eichi _ China: Zhù nǐ jiànkānga