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Konflikte als Chance - AK - Vorarlberg

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BILDUNGSCENTER<br />

SPRACHEN<br />

45 Nationen,<br />

eine Sprache<br />

Die Welt zu Gast im <strong>AK</strong>-Bildungscenter<br />

Sie wirken wie ein Schmelztiegel – die Integrationssprachkurse<br />

des <strong>AK</strong>-Bildungscenters.<br />

Hier treffen fremde Sprachen und Kulturen<br />

aufeinander, hier passiert Integration und<br />

Völkerverständigung. Das große Ziel, das alle<br />

verbindet, ist die gemeinsame Kommunikation<br />

in einer Sprache – Deutsch.<br />

Betritt man den Kursraum im <strong>AK</strong>-Bildungscenter,<br />

fühlt man sich wie in der Abfertigungshalle<br />

eines internationalen Flughafens:<br />

Brasilianerinnen sitzen neben Serben, Inderinnen<br />

neben Afrikanern, Türkinnen neben<br />

Frauen aus der Dominikanischen Republik.<br />

Allein in diesem Kurs ist fast die halbe Welt zu<br />

Gast im <strong>AK</strong>-Bildungscenter. Sie alle verbindet<br />

vor allem ein Ziel: Sie wollen Deutsch lernen,<br />

weil sie hier leben und arbeiten, eine Familie<br />

aufbauen und eine neue Heimat finden<br />

wollen.<br />

Sprachen- und Kulturenvielfalt<br />

So verschieden das Leben dieser Menschen ist,<br />

so verschieden sind auch ihre Kulturen und ihre<br />

Gewohnheiten, die sie im Rahmen des Kurses<br />

immer wieder einbringen. „Jeder Kursnachmittag<br />

ist ein lustiges Erlebnis“, schwärmt dann<br />

auch Kursleiterin Elisabeth Hodkewitsch-<br />

Samen. Frau Hodkewitsch-Samen arbeitet<br />

seit nunmehr zehn Jahren <strong>als</strong> Kursleiterin<br />

für die <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> und ist dort auch für<br />

Zertifikatskurse und Prüfungen zum Österreichischen<br />

Sprachdiplom verantwortlich.<br />

„Sprache ist Identität stiftend. Sie verbindet Menschen miteinander, oder<br />

sie trennt Menschen voneinander. Wer die gleiche Sprache spricht, kann<br />

auch andere Lebensbereiche miteinander teilen.“<br />

Deutsch-Integrationskurse hat Frau Hodkewitsch-Samen,<br />

die selbst mit einem Libanesen<br />

aus Beirut verheiratet ist („Wir haben uns auf<br />

der Uni in Wien kennen gelernt, mein Mann<br />

war meine Studienliebe.“), bisher noch nie unterrichtet.<br />

„Eigentlich schade“, wie sie meint,<br />

denn „in diesem Kurs ist es immer lustig, wir<br />

haben unheimlich viel Freude und Spaß<br />

zusammen.“ Interessant für die Kursleiterin ist,<br />

wenn ihre Schützlinge von ihrer Heimat erzählen,<br />

und noch interessanter wird es, wenn<br />

sie beginnen, sich über Kochrezepte zu unterhalten.<br />

„Da kann es schon vorkommen, dass<br />

es beim nächsten Treffen zu Verköstigungen<br />

kommt, bei denen dann alles ausprobiert<br />

wird.“ Wenig erstaunlich, dass die Teilnehmer<br />

aus aller Herren (und Damen) Länder in<br />

dieser Atmosphäre wesentlich lieber und auch<br />

leichter lernen.<br />

Unsere Kultur näher bringen<br />

Gleichzeitig bietet sich dabei auch die Gelegenheit,<br />

diesen Menschen unsere Kultur zu<br />

vermitteln. Und das ist für Frau Hodkewitsch-<br />

Samen mindestens ebenso wichtig. Denn<br />

vielfach sind es Frauen aus exotischen Ländern,<br />

die sich mit dem Leben im Ländle besonders<br />

schwer tun. „Vor allem Frauen aus asiatischen<br />

Staaten haben oft große Probleme mit der<br />

Lebensweise und der Mentalität der <strong>Vorarlberg</strong>er<br />

Männer“, weiß die Kursleiterin. „So hatten<br />

wir beispielsweise zwei Teilnehmerinnen<br />

aus Thailand, die diesen Kurs abgebrochen<br />

haben und in ihre Heimat zurückgekehrt<br />

sind, weil sie mit der hiesigen Mentalität<br />

absolut nicht klar gekommen sind. Die meisten<br />

fühlen sich hier bei uns sehr wohl.“ p<br />

Die Teilnehmer/innen eines Integrationskurses verbindet ein Ziel –<br />

die gemeinsame Kommunikation in einer Sprache.

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