Konflikte als Chance - AK - Vorarlberg
Konflikte als Chance - AK - Vorarlberg
Konflikte als Chance - AK - Vorarlberg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
12<br />
BILDUNGSCENTER<br />
SPRACHEN<br />
45 Nationen,<br />
eine Sprache<br />
Die Welt zu Gast im <strong>AK</strong>-Bildungscenter<br />
Sie wirken wie ein Schmelztiegel – die Integrationssprachkurse<br />
des <strong>AK</strong>-Bildungscenters.<br />
Hier treffen fremde Sprachen und Kulturen<br />
aufeinander, hier passiert Integration und<br />
Völkerverständigung. Das große Ziel, das alle<br />
verbindet, ist die gemeinsame Kommunikation<br />
in einer Sprache – Deutsch.<br />
Betritt man den Kursraum im <strong>AK</strong>-Bildungscenter,<br />
fühlt man sich wie in der Abfertigungshalle<br />
eines internationalen Flughafens:<br />
Brasilianerinnen sitzen neben Serben, Inderinnen<br />
neben Afrikanern, Türkinnen neben<br />
Frauen aus der Dominikanischen Republik.<br />
Allein in diesem Kurs ist fast die halbe Welt zu<br />
Gast im <strong>AK</strong>-Bildungscenter. Sie alle verbindet<br />
vor allem ein Ziel: Sie wollen Deutsch lernen,<br />
weil sie hier leben und arbeiten, eine Familie<br />
aufbauen und eine neue Heimat finden<br />
wollen.<br />
Sprachen- und Kulturenvielfalt<br />
So verschieden das Leben dieser Menschen ist,<br />
so verschieden sind auch ihre Kulturen und ihre<br />
Gewohnheiten, die sie im Rahmen des Kurses<br />
immer wieder einbringen. „Jeder Kursnachmittag<br />
ist ein lustiges Erlebnis“, schwärmt dann<br />
auch Kursleiterin Elisabeth Hodkewitsch-<br />
Samen. Frau Hodkewitsch-Samen arbeitet<br />
seit nunmehr zehn Jahren <strong>als</strong> Kursleiterin<br />
für die <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> und ist dort auch für<br />
Zertifikatskurse und Prüfungen zum Österreichischen<br />
Sprachdiplom verantwortlich.<br />
„Sprache ist Identität stiftend. Sie verbindet Menschen miteinander, oder<br />
sie trennt Menschen voneinander. Wer die gleiche Sprache spricht, kann<br />
auch andere Lebensbereiche miteinander teilen.“<br />
Deutsch-Integrationskurse hat Frau Hodkewitsch-Samen,<br />
die selbst mit einem Libanesen<br />
aus Beirut verheiratet ist („Wir haben uns auf<br />
der Uni in Wien kennen gelernt, mein Mann<br />
war meine Studienliebe.“), bisher noch nie unterrichtet.<br />
„Eigentlich schade“, wie sie meint,<br />
denn „in diesem Kurs ist es immer lustig, wir<br />
haben unheimlich viel Freude und Spaß<br />
zusammen.“ Interessant für die Kursleiterin ist,<br />
wenn ihre Schützlinge von ihrer Heimat erzählen,<br />
und noch interessanter wird es, wenn<br />
sie beginnen, sich über Kochrezepte zu unterhalten.<br />
„Da kann es schon vorkommen, dass<br />
es beim nächsten Treffen zu Verköstigungen<br />
kommt, bei denen dann alles ausprobiert<br />
wird.“ Wenig erstaunlich, dass die Teilnehmer<br />
aus aller Herren (und Damen) Länder in<br />
dieser Atmosphäre wesentlich lieber und auch<br />
leichter lernen.<br />
Unsere Kultur näher bringen<br />
Gleichzeitig bietet sich dabei auch die Gelegenheit,<br />
diesen Menschen unsere Kultur zu<br />
vermitteln. Und das ist für Frau Hodkewitsch-<br />
Samen mindestens ebenso wichtig. Denn<br />
vielfach sind es Frauen aus exotischen Ländern,<br />
die sich mit dem Leben im Ländle besonders<br />
schwer tun. „Vor allem Frauen aus asiatischen<br />
Staaten haben oft große Probleme mit der<br />
Lebensweise und der Mentalität der <strong>Vorarlberg</strong>er<br />
Männer“, weiß die Kursleiterin. „So hatten<br />
wir beispielsweise zwei Teilnehmerinnen<br />
aus Thailand, die diesen Kurs abgebrochen<br />
haben und in ihre Heimat zurückgekehrt<br />
sind, weil sie mit der hiesigen Mentalität<br />
absolut nicht klar gekommen sind. Die meisten<br />
fühlen sich hier bei uns sehr wohl.“ p<br />
Die Teilnehmer/innen eines Integrationskurses verbindet ein Ziel –<br />
die gemeinsame Kommunikation in einer Sprache.