Geschäftsbericht 2011 2012 - Evangelisches Perthes-Werk ev
Geschäftsbericht 2011 2012 - Evangelisches Perthes-Werk ev
Geschäftsbericht 2011 2012 - Evangelisches Perthes-Werk ev
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Das Evangelische <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> e.V.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong>
Inhalt<br />
Vorwort 3<br />
Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Nord 6<br />
Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Mitte 10<br />
Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Süd 14<br />
Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Arbeit 20<br />
Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Wohnen und Beraten 24<br />
Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Verwaltung 28<br />
Wirtschaftliche Entwicklungen 32<br />
L Inhalt<br />
1
2<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
Organigramm 40<br />
Grundaussagen 41<br />
Das Evangelische <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> in Westfalen 42<br />
Der Verwaltungsrat des Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es 43<br />
Für unsere Freunde und Förderer 44
Vorwort<br />
zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />
Strukturreform, dieser Begriff und die damit gemeinte Sache hat im Berichtszeitraum<br />
vor allem viele der leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es beschäftigt. Seit 1. Juli <strong>2011</strong> nämlich setzen wir eine neue<br />
Organisationsstruktur um, die in erster Linie die Leitungsebene betrifft.<br />
Der Anlass für diese Reform war die Erkenntnis, dass die wachsende Größe<br />
unseres <strong>Werk</strong>es ihrer Organisationsstruktur davongelaufen ist. Mehr als vierzig<br />
Jahre war erst der Geschäftsführer und dann später der Vorstand unmittelbar<br />
allen Einrichtungsleitungen vorgesetzt. 1967 waren das 19 Leitungspersonen,<br />
1995 bereits 64, 2010 dann 70, für die der Vorstand zuständig war.<br />
Bei der sich daraus ergebenden großen Leitungsspanne war es kaum noch<br />
möglich, die Einrichtungsleitungen und über sie ihre Einrichtungen angemessen<br />
zu begleiten und zu beraten. Daraus ergab sich eine Eigenständigkeit, die<br />
nicht allen Einrichtungen in gleicher Weise gut getan hat. Auch wurden manche<br />
Vorgaben der Hauptverwaltung von den Einrichtungen sehr unterschiedlich<br />
umgesetzt, was auch durch eine unklare Rollenbeschreibung bedingt war.<br />
Erschwert wurde eine einheitliche Steuerung unseres <strong>Werk</strong>es durch seine<br />
dezentrale Struktur.<br />
Wenn derartige Übel erkannt sind – es wird gleich deutlich, warum diese<br />
Formulierung gebraucht wird –, sollte man um ihre Heilung bemüht sein. Das<br />
vom Vorstand erarbeitete und mit dem Verwaltungsrat abgestimmte Heilmit-<br />
L Vorwort<br />
3
4<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
tel war die Schaffung von eigenständigen Geschäftsbereichen, in denen seither<br />
abgegrenzte Arbeitsfelder zusammengefasst sind. Neu geschaffen wurden<br />
darum die Geschäftsbereiche <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Nord, <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe<br />
Mitte, <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Süd, <strong>Perthes</strong>-Arbeit, <strong>Perthes</strong>-Wohnen und Beraten<br />
sowie <strong>Perthes</strong>-Verwaltung. Hinzukam eine teilweise Neuorganisation von<br />
acht Stabsbereichen: Betriebswirtschaft, Datenschutz, Gebäudemanagement,<br />
Informationstechnologie, Interne R<strong>ev</strong>ision, Öffentlichkeitsarbeit, Projektmanagement<br />
sowie Strategieentwicklung und Qualitätssteuerung. Die jeweiligen<br />
Geschäftsbereichsleitungen und Stabsbereichsleitungen sind dabei unmittelbar<br />
dem Vorstand zugeordnet.<br />
Natürlich wurde auch unsere Reform von manchen skeptisch beäugt, dabei<br />
vielleicht ähnlich denkend, wie es der portugiesische Schriftsteller Fernando<br />
Pessoa einmal getan hat: „Ein Reformer ist ein Mensch, der die oberflächlichen<br />
Übel der Welt erkennt, sich vornimmt, sie zu heilen und doch nur<br />
grundlegend verschlimmert.“ Ich denke nicht, dass unsere Reform die Situation<br />
in unserem <strong>Werk</strong> verschlimmert hat, ganz im Gegenteil. Von manchen<br />
Einrichtungsleitungen höre ich, dass sie sich längst eine ähnlich enge Begleitung<br />
gewünscht haben, wie sie nun durch die Geschäftsbereichsleitungen<br />
möglich ist. Andere hingegen klagen verhalten, dass das bisher doch immer<br />
recht ferne „Münster“ plötzlich bedeutend näher gerückt ist.<br />
Von der größeren Nähe zu unseren Einrichtungen und ihren Leitungen ist in<br />
allen Berichten der Geschäftsbereichsleitungen in diesem <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
zu lesen. Nach meiner Einschätzung ist die Umsetzung dieser Reform bisher<br />
gut verlaufen und zeitigt bereits manche erfreuliche Ergebnisse. Sie wurde<br />
behutsam durchgeführt, darin einer gut fünfhundert Jahre alten Einsicht des<br />
italienischen Politikers Niccolo Macchiavelli folgend: „Wenn Reformen dauerhaft<br />
sein sollen, so müssen sie langsam durchgeführt werden.“<br />
Nun weiß ich durchaus, wie gefährlich es ist, als Vorstand seine Zufriedenheit<br />
über eine Reform auszudrücken, für die man selber mitverantwortlich ist. Die<br />
etwa hundert Jahre alte spöttische Bemerkung des amerikanischen Schriftstellers<br />
Ambrose Bierce hat ja durchaus einen hohen Wahrheitsanteil: „Reform ist<br />
eine Sache, die hauptsächlich die Reformer zufriedenstellt.“ Ob das auch auf<br />
unsere Strukturreform zutrifft, mögen die Leserinnen und Leser dieses <strong>Geschäftsbericht</strong>es<br />
sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres <strong>Werk</strong>es<br />
entscheiden.
Fest steht aber für mich, dass es gelungen ist, in den einzelnen Geschäftsbereichen<br />
handlungsfähige Einheiten von Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung<br />
zu schaffen mit klaren Zuordnungsstrukturen und vertretbaren Leitungsspannen.<br />
Weil auf diese Weise mögliche Gefährdungen schneller erkannt<br />
und konzeptionelle Veränderungen rascher umgesetzt werden können, dient<br />
diese Reform der Risikobegrenzung und Zukunftssicherung unseres <strong>Perthes</strong>-<br />
<strong>Werk</strong>es.<br />
„Sie wollten eine Reform, doch zustande gebracht haben Sie nur ein Reförmchen.“<br />
Mit diesen Worten schalt unlängst der Bundestagsabgeordnete Karl<br />
Lauterbach ein Reformprojekt der Regierung. Wir als Vorstand wissen, dass<br />
wir bisher lediglich ein Reförmchen auf den Weg gebracht haben, mit dem unser<br />
Reformweg noch nicht am Ende sein darf. Wir erwägen darum gegenwärtig<br />
gemeinsam mit dem Verwaltungsrat, ob der internen Strukturreform nicht<br />
auch eine Reform der Rechtsform unseres <strong>Werk</strong>es folgen soll. Nicht zuletzt<br />
unter dem Gesichtspunkt der Risikoabwägung erscheint es problematisch, ein<br />
so großes Unternehmen, wie es das <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> mittlerweile geworden ist,<br />
in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins zu betreiben. Andere große<br />
diakonische Träger haben sich beispielweise für die Rechtsform einer Stiftung<br />
entschieden. Die Mitglieder unseres Vereins werden natürlich in diese Erwägungen<br />
einbezogen.<br />
Ich wünsche mir, dass beim Lesen der Beiträge dieses <strong>Geschäftsbericht</strong>es eine<br />
Ahnung davon entsteht, mit wie viel Engagement, Fachlichkeit und Menschenfreundlichkeit<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Evangelischen<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es tagtäglich ihren diakonischen Dienst versehen. Dafür danke<br />
ich gemeinsam mit meinem Vorstandskollegen Wilfried Koopmann.<br />
Ihr<br />
Werner M. Ruschke<br />
L Vorwort<br />
5
n<br />
6<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
Geschäftsbereich<br />
<strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Nord
Der Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Nord ist bereits in sich ein herausforderndes<br />
Gebilde, besteht der Geschäftsbereich doch aus sechs Einrichtungen<br />
des Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es e. V. und vier eigenständigen GmbHs als<br />
Töchter eben dieses eingetragenen Vereins. Die Hälfte der sechs EPW e. V.-<br />
Einrichtungen wiederum haben ihre Herkunft im Evangelischen Diaspora<br />
<strong>Werk</strong> des Münsterlandes.<br />
Verständliches Interesse der Töchter ist es, möglichst viel von der bisherigen<br />
Eigenständigkeit und Dynamik zu erhalten. Die EPW e. V.-Einrichtungen<br />
schauen gerne auf jene Stärke, Bestandteil eines großen <strong>Werk</strong>es mit seinen<br />
festen Strukturen und vertrauten Handlungsabläufen zu sein.<br />
Die arbeitsmäßigen Begegnungen der zehn Einrichtungsleitungen und Pflegedienstleitungen<br />
in der neuen Struktur sind allerdings nicht neu. Gleiches<br />
gilt für Hauswirtschaftsleitungen und Leitungen der Sozialdienste. Mann/<br />
Frau kennt sich nicht nur aus Veranstaltungen des Gesamtwerkes. Schon vor<br />
der Strukturreform wurde regional, mit je unterschiedlichen Beteiligungen,<br />
gemeinsam gearbeitet, insbesondere in Planung und Durchführung von<br />
Projekten, im Bereich von Fort- und Weiterbildung, Schulungen und Fachveranstaltungen. <br />
Isselburg<br />
L Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Nord<br />
Westerkappeln<br />
Rheine<br />
Gronau Tecklenburg<br />
Bielefeld<br />
Steinfurt Nordwalde<br />
Borken<br />
Münster<br />
Dülmen<br />
Ahlen<br />
Werne<br />
Bergkamen<br />
Hamm<br />
Lippetal<br />
Paderborn<br />
Kamen<br />
Holzwickede<br />
Werl<br />
Soest<br />
Sprockhövel Iserlohn<br />
Nachrodt<br />
Menden<br />
Arnsberg<br />
Altena<br />
Neuenrade<br />
Werdohl<br />
Lüdenscheid Plettenberg<br />
Meinerzhagen<br />
7
8<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
Geschäftsbereichskonferenzen<br />
Dies half zum Beispiel in den Geschäftsbereichskonferenzen schnell zu einem<br />
lebhaften, kommunikativen und sachorientierten Miteinander.<br />
Die Einrichtungen standen und stehen an verschiedenen fachkonzeptionellen,<br />
baulichen und sonstigen Behauptungssituationen an dem Angebots- und<br />
Nachfragemarkt am jeweiligen Standort.<br />
Ausgeprägt ist die Bereitschaft, sich gegenseitig über die Schulter zu schauen,<br />
zum gegenseitigen Nutzen. Innovative Konzepte einzelner Einrichtungen werden<br />
Gegenstand gemeinsamer Reflektionen und in speziellen Fragestellungen<br />
finden Arbeitstreffen wechselseitig in den Einrichtungen statt.
Teilweise noch unterschiedliche Wege geht das Qualitätsmanagement in den<br />
GmbHs und in den e. V.-Einrichtungen. Die erwünschten Wirkungen und<br />
Nachweise (Zertifizierung) sind gleichermaßen da.<br />
Herausfordernd waren Wechsel der Einrichtungsleitung an drei Standorten,<br />
wobei zweimal ein verändertes Leitungsmodel eingeführt wurde. Konkret<br />
geht es hier in Tecklenburg um Einrichtungsleitung und Pflegedienstleitung<br />
in Personalunion sowie um eine Gesamtleitung für zwei Einrichtungen in<br />
Borken und Dülmen.<br />
Einrichtungsleitungsklausur<br />
In der Einrichtungsleitungsklausur <strong>2011</strong> hatten sich die Einrichtungsleitungen<br />
des Geschäftsbereichs Altenhilfe Nord in einer Arbeitsgruppe zusammengefunden<br />
und unter anderem folgendes Ziel formuliert: „Wir sind<br />
fachlich auf der Höhe der Zeit, und diese unsere Fachlichkeit ist in kommuniziert<br />
diakonischer Haltung wahrnehmbar.“ Hinzugekommen ist in den<br />
regelmäßigen gemeinsamen Konferenzen der Leitgedanke: „Gemeinsam<br />
sind wir in der Lage, auf den sich wandelnden Markt zu reagieren und damit<br />
perspektivisch angemessene Hilfeangebote für Menschen mit Pflegebedarf<br />
sicherzustellen.“<br />
Helmut Blees<br />
L Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Nord<br />
9
10<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
Geschäftsbereich<br />
<strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Mitte
Der 1. Juli <strong>2011</strong> war der Starttermin für die Strukturreform des Evangelischen<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es. Zu diesem Zeitpunkt waren das Organigramm geklärt sowie<br />
die Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten der Geschäftsbereichsleitungen.<br />
Die Anpassungen der Arbeitsabläufe erfolgten im laufenden Geschäft und<br />
wurden auf den wöchentlichen Konferenzen vorgenommen.<br />
Für mich als Geschäftsbereichsleitung, die zuvor als Einrichtungsleitung für<br />
einen Verbund von Einrichtungen aus der Wohnungslosenhilfe, der Altenhilfe<br />
und der Eingliederungshilfe zuständig war, gab es viele neue Themen und<br />
Herausforderungen. Drei große Bereiche will ich herausgreifen und schildern.<br />
Erste Herausforderung: Altes abschließen, sich dem Neuen zuwenden<br />
In meinem alten Verantwortungsbereich gab es Aufgaben, die nun auf zwei<br />
Geschäftsbereiche verteilt sind. Vier stationäre Einrichtungen und zwei ambulante<br />
Angebote waren unter meiner Gesamtverantwortung zusammengefasst.<br />
Die Einrichtungen aus der Wohnungslosenhilfe und der Eingliederungshilfe<br />
erhielten jeweils eine eigene Einrichtungsleitung, die mit für die ambulanten<br />
Angebote verantwortlich ist. Da im alten Verbund die Personalverwaltung, die<br />
Spendenverwaltung, die Versicherungsangelegenheiten, die Einladungen zu<br />
Festen, Feiern und Veranstaltungen bei einer Verwaltungsperson vereinigt waren,<br />
war es nötig, diese Aufgaben zu beschreiben und geordnet zu übergeben.<br />
Isselburg<br />
L Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Mitte<br />
Westerkappeln<br />
Rheine<br />
Gronau Tecklenburg<br />
Bielefeld<br />
Steinfurt Nordwalde<br />
Borken<br />
Münster<br />
Dülmen<br />
Ahlen<br />
Werne<br />
Bergkamen<br />
Hamm<br />
Lippetal<br />
Paderborn<br />
Kamen<br />
Holzwickede<br />
Werl<br />
Soest<br />
Sprockhövel Iserlohn<br />
Nachrodt<br />
Menden<br />
Arnsberg<br />
Altena<br />
Neuenrade<br />
Werdohl<br />
Lüdenscheid Plettenberg<br />
Meinerzhagen<br />
11
12<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
Zudem war vom 2. Juni bis zum 10. Juli <strong>2011</strong> lange im Voraus die Ausstellung<br />
„Kunst trotz(t) Armut“ mit einem reichhaltigen Begleitprogramm geplant.<br />
Insgesamt haben acht Veranstaltungen stattgefunden, bei denen 1.500 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer gezählt wurden. Insgesamt wurden etwa 1.200<br />
Euro an Spenden überwiegend für die Kindertafeln des Kirchenkreises Hamm<br />
eingenommen.<br />
Zweite Herausforderung: Wirtschaftliche Verantwortung übernehmen<br />
Immerhin hat die <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Mitte einen Jahresumsatz von etwa 34<br />
Millionen Euro und für jemanden, der vorher höchstens 10 % dieser Summe<br />
zu verantworten hatte, ist das eine Summe, von der man schon mal weiche<br />
Knie bekommen kann. Die wirtschaftliche Entwicklung verlief bis zur Jahresmitte<br />
nicht gerade günstig. Gemeinsam mit dem Stabsbereich Controlling<br />
sowie den Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen ist es dann jedoch unter<br />
großen Anstrengungen gelungen, dieser Entwicklung einen positiven Verlauf<br />
zu geben. Dass dies möglich wurde, ist Managementinstrumenten zu verdanken,<br />
die zeitnah zur Verfügung stehen und den Personaleinsatz bedarfsgenau<br />
steuern.<br />
Dritte Herausforderung: Bauen und Umbauen<br />
Nach den Anforderungen des Wohn- und Teilhabegesetzes haben die stationären<br />
Pflegeeinrichtungen bis zum 31. Juli 2018 unter anderem eine Einzelzimmerquote<br />
von 80 % sicherzustellen. Für mich war dies die größte Herausforderung,<br />
da sie an Themen und Wissensgebiete anknüpft, die bislang für<br />
mich fremd waren. Um die Einzelzimmerquote und die weiteren baulichen<br />
Voraussetzungen zu schaffen, muss das <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> erhebliche Anstrengungen<br />
unternehmen. Im Geschäftsbereich der <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Mitte gibt<br />
es von zehn stationären Einrichtungen nur eine, die nicht qualifiziert werden<br />
muss. Bei einer Einrichtung ist die Qualifizierung bis zum Ende dieses Jahres<br />
abgeschlossen, bei dreien gibt es derzeit Planungen zur Umsetzung, da diese<br />
in 2013 beginnen sollen. Auch dies ist nur in enger Zusammenarbeit mit dem<br />
Stabsbereich Gebäudemanagement und dem Vorstand möglich. Hier stoßen<br />
wir oft an zeitliche Grenzen, da alle Terminkalender gut ausgebucht sind und<br />
nur schwer Zwischentermine für weitere Entscheidungsschritte zu finden<br />
sind.<br />
In einem weiteren Projekt werden derzeit 39 Altenwohnungen für Betreutes<br />
Wohnen gebaut und vermarktet. Alle Projekte werden durch ein externes<br />
Ingenieurbüro gesteuert. Regelmäßige Baubesprechungen mit den beteiligten
Firmen und den Beteiligten des <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es sichern ein kontrolliertes<br />
Vorgehen.<br />
Visionen für den Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Mitte für das nächste Jahr<br />
Von Visionen kann man derzeit noch nicht sprechen. Erst einmal sind konkrete<br />
Herausforderungen zu bewältigen und „kleinere“ Ziele umzusetzen.<br />
Zu den Herausforderungen gehören:<br />
L die finanzielle Steuerung,<br />
L die Bewältigung der baulichen Qualifizierungen,<br />
L der Aufbau der Geschäftsstelle <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Mitte mitsamt Arbeitsorganisation<br />
der Geschäftsbereichsleitung, des Assistenten und des Sekretariats,<br />
um damit die persönliche Bewältigung des Arbeitspensums als Geschäftsbereichsleitung<br />
zu sichern.<br />
Innerhalb des Geschäftsbereiches haben sich die Einrichtungsleitungen in<br />
einem Klausurtag im November <strong>2011</strong> folgende Ziele gesetzt:<br />
L Gewinnung von Ehrenamtlichen,<br />
L Fortbildungen für Mitarbeitende,<br />
L Schaffung niederschwelliger Angebote,<br />
L Entwicklung neuer Dienstleistungen,<br />
L Personalgewinnung, -förderung und -entwicklung,<br />
L Entwicklung von Marketingstrategien,<br />
L Arbeit am diakonischen Profil,<br />
L Überblick über Bauvorhaben und Entwicklung von Ideen.<br />
Sigrid Kübler-Molitor<br />
L Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Mitte<br />
13
14<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
Geschäftsbereich<br />
<strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Süd
Ab dem 1. Juli <strong>2011</strong> habe ich im Rahmen der Strukturreform des Evangelischen<br />
<strong>Perthes</strong> <strong>Werk</strong>es die Geschäftsbereichsleitung <strong>Perthes</strong>–Altenhilfe Süd<br />
übertragen bekommen.<br />
Da es noch keine Räumlichkeiten für den neuen Geschäftsbereichsleiter und<br />
die Assistentin Frau Heike Vedder gab, war die erste Herausforderung das<br />
Provisorium. Aber dieses Provisorium hat sich im Rückblick als Glücksfall erwiesen.<br />
So ergab es sich nämlich, dass wir unsere ersten Wochen fast komplett<br />
in den Einrichtungen verbracht haben. Intensive Gespräche und gegenseitiges<br />
Kennenlernen standen jeden Tag auf der Tagesordnung. Als Münsterländer<br />
musste und muss ich mir das Sauerland und seine Menschen zunächst erschließen.<br />
Die Besuche und Gespräche in den Einrichtungen haben von Anfang an einen<br />
sehr motivierenden Eindruck auf mich gemacht. Ich habe Menschen angetroffen,<br />
die ich nach wie vor als sehr engagiert und kooperativ erlebe. Die Geschäftsstelle<br />
des Geschäftsbereichs <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Süd in Arnsberg ist jetzt<br />
im Ernst-Wilm-Haus eingerichtet.<br />
Eine große Herausforderung sind die baulichen Qualifizierungen unserer<br />
Einrichtungen. An drei Standorten (2 x Lüdenscheid, Menden) sind die Planungen<br />
für die bauliche Qualifizierung der Einrichtung sowie den Neubau<br />
des Amalie–Si<strong>ev</strong>eking Hauses schon weit fortgeschritten. Wenn dieser Bericht<br />
erscheint, werden die Baustellen in den beiden Lüdenscheider Einrichtungen<br />
schon eröffnet sein. In intensiven Baubesprechungen, die im vierzehntägigen<br />
Rhythmus in den Einrichtungen stattfinden, werden alle Einzelheiten der Qua-<br />
Isselburg<br />
L Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Süd<br />
Westerkappeln<br />
Rheine<br />
Gronau Tecklenburg<br />
Bielefeld<br />
Steinfurt Nordwalde<br />
Borken<br />
Münster<br />
Dülmen<br />
Ahlen<br />
Werne<br />
Bergkamen<br />
Hamm<br />
Lippetal<br />
Paderborn<br />
Kamen<br />
Holzwickede<br />
Werl<br />
Soest<br />
Sprockhövel Iserlohn<br />
Nachrodt<br />
Menden<br />
Arnsberg<br />
Altena<br />
Neuenrade<br />
Werdohl<br />
Lüdenscheid Plettenberg<br />
Meinerzhagen<br />
15
16<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
von links nach rechts: Ralf Lohscheller, Britta Stefan, Petra Winkler, Danny Mörchen, Irene Luczak, Kornelia Tymoszuk,<br />
Rosemarie Rother, Marion Döbbelin, Sabine Große, Martina Achenbach, Renate Forke, Udo Terschnaski und Heike<br />
Vedder<br />
lifizierungen geplant und abgestimmt. Im Ergebnis werden wir Einrichtungen<br />
haben, die sich den Anforderungen der nächsten Jahre sehr gut stellen können.<br />
In Neuenrade werden wir als Betreiber gemeinsam mit einem Investor eine<br />
Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz eröffnen. Diese wird in einem<br />
denkmalgeschützten Gebäude im Zentrum von Neuenrade ihre Heimat finden.<br />
In Altena planen wir mit dem Ellen-Scheuner-Haus und der <strong>ev</strong>angelischen<br />
Kirchengemeinde sowie der Diakonie Mark–Ruhr im ehemaligen Pfarrhaus<br />
ein niedrigschwelliges Angebot für Menschen mit Demenz.
Qualitätsmanagement<br />
Eine weitere Herausforderung waren die TÜV-Zertifizierungen in unseren<br />
Einrichtungen des Geschäftsbereichs. Frau Vedder trug nun die Hauptverantwortung<br />
für die Durchführung dieses Verfahrens. Alle Einrichtungen haben<br />
die Zertifizierungsaudits gut bestanden.<br />
Jede Einrichtung hatte vor dem Besuch durch den TÜV-Nord einen Auditplan<br />
erhalten. Anhand des Auditplans konnte die Leitung einer Einrichtung den<br />
Audittag organisieren.<br />
Interessant war dabei immer die erste Frage der Auditorin. Sie wollte wissen,<br />
warum Mitarbeitende ihre Mutter in diese Einrichtung einziehen lassen<br />
würden. Die Grundaussagen des Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es waren nahezu<br />
immer ein Thema bei der Beantwortung der Frage.<br />
Die Rückmeldungen der Einrichtungen waren durchweg positiv. Alle Mitarbeitenden<br />
waren sehr aufgeregt, konnten aber in der Prüfungssituation alle<br />
Fragen gut beantworten. Sie haben gezeigt, dass sie das Qualitätsmanagementsystem<br />
verstanden haben und auch miteinander in den Einrichtungen leben.<br />
Die Zertifikate wurden im März <strong>2012</strong> übergeben.<br />
Folgende Altenhilfeeinrichtungen der <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Süd wurden erfolgreich<br />
durch den TÜV-Nord auditiert:<br />
L Amalie-Si<strong>ev</strong>eking-Haus in Lüdenscheid,<br />
L Hospiz im Amalie-Si<strong>ev</strong>eking-Haus in Lüdenscheid,<br />
L Dietrich-Bonhoeffer-Altenzentrum in Lüdenscheid,<br />
L Wilhelm-Langemann-Haus in Meinerzhagen,<br />
L Jochen-Klepper-Haus in Menden,<br />
L Wichernhaus in Werdohl,<br />
L Diakoniestation in Werdohl,<br />
L <strong>Perthes</strong>-Haus in Nachrodt.<br />
Zusammenarbeit der Einrichtungen im Geschäftsbereich<br />
der <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Süd<br />
Schnell hat sich herausgestellt, dass die Einrichtungsleitungen und ihre Mitarbeitenden<br />
die neue Struktur nutzen und sich an die Umsetzung der Herausforderungen<br />
begeben wollen. In der Praxis zeigt sich dieses an der Arbeit<br />
unserer verschiedenen Projekte und Qualitätszirkel. Beispielhaft soll hier ein<br />
Qualitätszirkel kurz beschrieben werden:<br />
L Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Süd<br />
17
18<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
Personalmanagement: In diesem Qualitätszirkel erarbeiten Einrichtungsleitungen<br />
und Pflegedienstleitungen aus verschieden Einrichtungen unter der<br />
Moderation von Heike Vedder an den verschiedenen Themen des Personalmanagements.<br />
Primär soll es darum gehen, Abläufe zu optimieren und den<br />
Verwaltungsaufwand in der Pflege konzentrierter zu gestalten. Durch die Einführung<br />
von sogenannten Pflegeprozessexperten soll die Qualität der Pflegedokumentationen<br />
auf einem gleichbleibenden Niveau bleiben und das Pflegestufenmanagement<br />
kontinuierlich verbessert werden.<br />
Kerngeschäft Pflege<br />
Die Assistentin der Geschäftsbereichsleitung der <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Süd hat<br />
neben dem Qualitätsmanagement die Aufgabe, einen fachlichen Austausch<br />
mit den Pflegedienstleitungen zu gewährleisten und die Qualität in der Pflege<br />
zu sichern und weiter zu entwickeln.<br />
Die Pflegedienstleitungen aus den Einrichtungen der <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Süd<br />
haben signalisiert, dass in diesem überschaubareren Rahmen der fachliche<br />
Austausch und die Zusammenarbeit deutlich besser ist.<br />
Die Pflegedienstleitungen arbeiten neben den oben genannten Themen daran,<br />
eine einheitliche Struktur für die in den Einrichtungen durchgeführten Schulungen,<br />
zum Beispiel von Expertenstandards beziehungsweise von pflegerischen<br />
Risiken, bereitzustellen.<br />
Das Ziel der Arbeitsgruppen ist es, dass alle Expertenstandards und Pflegerisiken<br />
in einer einheitlichen Struktur in einer Power-Point Präsentation von<br />
jeder Pflegedienstleitung in jeder Einrichtung mit gleichen Inhalten den Mitarbeitenden<br />
vermittelt werden kann.<br />
Synergien und Vernetzung<br />
Eines unserer Ziele im Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Süd ist die Vernetzung<br />
der Einrichtungen und die Nutzung von Synergien. An vielen Stellen<br />
konnten schon einrichtungsübergreifende Strukturen geschaffen werden.<br />
So gibt es bereits Kooperationen unter anderem im Bereich der Speisenversorgung,<br />
Vernetzung bei der Einstellung von Auszubildenden, Malerdienste<br />
und nicht zuletzt eine zunehmende Zusammenarbeit und Unterstützung bei<br />
personellen Engpässen.
Die Fortbildungen in den Einrichtungen können jetzt besser untereinander organisiert<br />
werden. Bislang konnten bestimmte Themen von einzelnen Einrichtungen<br />
nicht allein organisiert oder nicht genügend Mitarbeitende freigestellt<br />
werden.<br />
Mit Hilfe einer nun vorhandenen, per EDV einzusehenden, gemeinsamen<br />
Fortbildungstabelle können jetzt die Synergieeffekte für den Bereich der<br />
internen Fortbildungen deutlich besser genutzt werden. Bereits nach wenigen<br />
Wochen hat sich gezeigt, wie intensiv mit diesem Angebot gearbeitet wird.<br />
Um die Einrichtungen des Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es in der Region noch<br />
deutlicher als vernetzte Einheit zu präsentieren, waren alle Einrichtungen an<br />
einem gemeinsamen Stand und verschiedenen Aktionen beim Kreiskirchentag<br />
im Juli <strong>2012</strong> in Lüdenscheid präsent.<br />
Aussicht<br />
Im Alltag werden wir natürlich immer wieder von den strukturellen Problemen<br />
der Altenhilfe eingeholt. Knappe personelle Ressourcen und ein hoher<br />
bürokratischer Aufwand bedeuten, dass alle Abläufe genau geplant werden<br />
müssen. Alles Unnötige muss identifiziert und minimiert werden. Mitarbeitende<br />
müssen motiviert, gefördert und gefordert werden. Und es gilt, als<br />
Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Hier liegen die in der Zukunft anzugehenden<br />
Themen. Ich bin fest überzeugt, mit dem Team im „Süden“ Menschen zu<br />
haben, die sich dieser Herausforderung stellen wollen und können, um mit<br />
Ruhe und Konsequenz daran zu arbeiten, unseren Bewohnern ein gutes<br />
Zuhause und unseren Mitarbeitenden einen attraktiven und sicheren Arbeitsplatz<br />
zu bieten. Ich freue mich auf die weiteren Aufgaben.<br />
Ralf Lohscheller<br />
L Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe Süd<br />
19
20<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
Geschäftsbereich<br />
<strong>Perthes</strong>-Arbeit
Das vergangene Jahr <strong>2011</strong> war auch im Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Arbeit ein<br />
Jahr vielfältiger Veränderungen. Während die Arbeit in den Einrichtungen<br />
nach wie vor uneingeschränkt weiterlief, wurde im Hintergrund zusätzlich<br />
manches bewegt.<br />
Die in unserem <strong>Werk</strong> umgesetzte Strukturreform galt es praktisch zu gestalten.<br />
Die 21 Einrichtungen, Dienstleistungsangebote und Projekte, die<br />
nun im Geschäftsbereich Arbeit zusammen geführt werden, konnten wir als<br />
Geschäftsbereichsleitungen in einem vorher begleiteten Beratungsprozess gut<br />
kennenlernen.<br />
In der am 1. Juli <strong>2011</strong> umgesetzten neuen Leitungsstruktur erlebten wir, wie<br />
unterschiedlich doch Handlungsansätze und Kulturen in den verschiedenen<br />
Häusern sind. So wachsen die einzelnen Einrichtungen zu einem neuen,<br />
bunten, sich gegenseitig bereichernden Konstrukt zusammen – eben dem<br />
Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Arbeit.<br />
Drei <strong>Werk</strong>stättenverbünde – die Hellwegwerkstätten im Kreis Unna, die Börde-<br />
<strong>Werk</strong>stätten im Kreis Soest und die Sozialwerkstätten mit den Angeboten in<br />
den Kreisen Paderborn, Soest, Unna, im Märkischen Kreis und in Hamm –<br />
gehen ihren Weg nun gemeinsam, stimmen ihr Handeln miteinander und<br />
aufeinander ab und haben so einen großen Gewinn voneinander.<br />
L Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Arbeit<br />
21
22<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
<strong>Werk</strong>stätten für Menschen mit Behinderungen<br />
Inhaltlich gilt es für die <strong>Werk</strong>stätten für Menschen mit geistigen und körperlichen<br />
Behinderungen sowie die <strong>Werk</strong>stätten für Menschen mit psychischen<br />
Behinderungen, die Ziele der UN-Konvention über die Rechte von Menschen<br />
mit Behinderungen in der praktischen Arbeit zu gestalten.<br />
Hier sind besonders die Anforderungen des Bildungswesens und der Eingliederungshilfe<br />
unter den gegebenen gesetzlichen Bestimmungen sowie den<br />
nationalen förderrechtlichen Möglichkeiten entsprechend voranzubringen.<br />
Mit den Kostenträgern müssen realistische und realisierbare Ziele verabredet<br />
werden, die gemeinsam mit unserem Evangelischen Fachverband für Behindertenhilfe<br />
und der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe formuliert werden.<br />
Insbesondere beschäftigen uns die Pläne zur Inklusion; hier wollen wir gemeinsame<br />
Projekte von behinderten und nichtbehinderten Menschen durchführen.<br />
Erste Modelle gibt es schon; so werden wir unter der Federführung<br />
des Evangelischen Kirchenkreises Soest, in Zusammenarbeit mit den beiden<br />
Evangelischen Kirchengemeinden Wiese-Georg und Maria zur Höhe in Soest<br />
und unseren Börde-<strong>Werk</strong>stätten, ein erstes inklusives Projekt begleiten.<br />
Für das neue Konzept im Berufsbildungsbereich der <strong>Werk</strong>stätten für Menschen<br />
mit Behinderungen heißt es, alle daran Beteiligten gut zu fördern.<br />
Teilnehmende der beruflichen Bildung sollen in ihren Bildungsbegleiterinnen<br />
und -begleitern optimale Unterstützung finden. In den ihnen unterbreiteten<br />
Bildungsangeboten sollen sie bestmögliche Unterstützung in ihrer Entwicklung<br />
erhalten.<br />
Die Wege beruflicher Bildung können so noch besser organisiert werden. Berufliche<br />
Integration, ob in <strong>Werk</strong>stätten, Integrationsbetrieben oder – wie wir es<br />
uns für viele Beschäftigte wünschen – auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, soll<br />
so bestmöglich verwirklicht werden.
Auch in der Zukunft muss es regional angelegt gute Fördermöglichkeiten für<br />
Menschen mit Behinderungen in <strong>Werk</strong>stätten geben. Eine weitere <strong>Werk</strong>statt<br />
wird es künftig auch in Unna geben, momentan wird geplant und beraten, um<br />
dort moderne Arbeitsplätze für die künftig Beschäftigten vorzuhalten und die<br />
räumlichen Kapazitäten weiter zu verbessern.<br />
Sozialwerkstätten<br />
Für die Sozialwerkstätten des Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es stand das Jahr<br />
<strong>2011</strong> unter dem Eindruck des herannahenden „Gesetzes zur Verbesserung der<br />
Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt“ (Instrumentenreform), welches am<br />
1. April <strong>2012</strong> eingeführt wurde. Außerdem fand die weitere Umsetzung eines<br />
86 Milliarden Euro schweren Sparpaketes statt, welches durch die Konjunktur-<br />
und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 ausgelöst wurde. Hierdurch unterliegen<br />
wir massiven Einschnitten im Arbeitsbereich der Sozialwerkstätten. In dem<br />
Zuge hieß es und heißt es immer noch, sich mit den beteiligten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern auf die Veränderungen einzustellen, denn die Neuordnung<br />
der arbeitsmarktpolitischen Instrumente wird noch mehr weitreichende<br />
Konsequenzen haben.<br />
In einem auf mehreren Ebenen durchgeführten Abstimmungsprozess haben<br />
wir die künftigen Ziele der Sozialwerkstätten dahingehend formuliert,<br />
dass auch in Zukunft Angebote für einen am Arbeitsmarkt benachteiligten<br />
Personenkreis vorgehalten werden. Auf dem Weg dahin gilt es, sich weiteren<br />
Zertifizierungsverfahren für Arbeitsmarktdienstleistungen zu stellen und<br />
diejenigen Förderprogramme in Anspruch zu nehmen, die den Menschen mit<br />
dem jeweils festgestellten Förderbedarf dienen, die fachlich abgesichert und<br />
die wirtschaftlich verantwortbar sein müssen.<br />
Für unseren Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Arbeit gibt es in den einzelnen Aufgabenfeldern,<br />
aber auch übergreifend in den nächsten Jahren einiges zu tun.<br />
Wir rechnen damit, dass es nicht einfacher sein wird, gute und an den Bedürfnissen<br />
der Beschäftigten und Maßnahmeteilnehmenden orientierte soziale<br />
Arbeit, Qualifizierung und Beschäftigung so anzubieten, dass die Angebote<br />
inhaltlich ausgewogen und strukturell leistbar sind.<br />
Sabine Riddermann und Heiner Stamer<br />
L Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Arbeit<br />
23
24<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
Geschäftsbereich<br />
<strong>Perthes</strong>-Wohnen und Beraten
Im Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Wohnen und Beraten mit seinen Angeboten<br />
für Menschen mit Behinderung sowie für Menschen in besonderen sozialen<br />
Schwierigkeiten (Wohnungslosenhilfe) sind zwei verschiedene Arbeitsgebiete<br />
zusammengefasst, die bisher wenig Berührungspunkte hatten.<br />
Die inhaltliche Differenzierung der Angebote im Geschäftsbereich reicht von<br />
vorbeugender Armutsberatung durch die Sozialberatungsstellen über eher<br />
niederschwellige ambulante und stationäre Angebote der Suchtkranken- und<br />
Wohnungslosenhilfe bis hin zu umfassenden Unterstützungsangeboten in<br />
Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung.<br />
Auch bei den Einrichtungsgrößen ergibt sich ein uneinheitliches Bild: So<br />
gehören die beiden Sozialberatungsstellen mit drei bis vier Mitarbeitenden zu<br />
den kleinsten Einrichtungen im <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>, beraten aber bis zu 900 Menschen<br />
pro Jahr in existenziellen Problemlagen, während im Walpurgishaus in<br />
Soest 115 Mitarbeitende 100 Menschen mit Behinderung in unterschiedlichen,<br />
zum Teil dezentralisierten, umfassenden stationären Wohnformen langfristig<br />
unterstützen.<br />
Diese Unterschiedlichkeit im Geschäftsbereich hat zur Folge, dass zunächst<br />
ein gegenseitiges Verständnis für die Arbeit der Einrichtungen entwickelt werden<br />
muss, Transparenz herzustellen und Vertrauen aufzubauen ist: Vertrauen<br />
sowohl zur neuen Position der Geschäftsbereichsleitung als auch zwischen<br />
den Einrichtungsleitungen im Geschäftsbereich als Grundlage kooperativer<br />
und zukünftig Synergien nutzender Zusammenarbeit.<br />
L Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Wohnen und Beraten<br />
25
26<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
Stationäre Wohnungslosenhilfe<br />
Eine Herausforderung des vergangenen Jahres war die unzureichende Auslastung<br />
in den stationären Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe. Diese<br />
ohnehin knapp finanzierten Angebote lassen sich nur mit einer guten Belegung<br />
kostendeckend gestalten. Erschwerend ist in diesem Arbeitsbereich eine<br />
Veränderung der Hilfebedarfe festzustellen, die Auswirkungen auf die Belegung<br />
und das Leben in den Einrichtungen hat: Immer mehr drogenabhängige<br />
Menschen nehmen die Angebote in Anspruch, die mit ihrem Verhalten eine<br />
erhebliche Herausforderung für die Mitarbeitenden darstellen und die durch<br />
Inhaftierung oder Abbruch der Hilfe oft nur kurze Aufenthaltszeiten in den<br />
Einrichtungen haben.<br />
Für die Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe ist die Auslastung durch ein<br />
aktives Belegungsmanagement zu optimieren und die Auswirkungen der<br />
neu eingeführten Beauftragten-Stellen sind zu analysieren. Die Beauftragten-<br />
Stellen sind vom Landschaftsverband mit dem Ziel einer anbieterneutralen<br />
Zugangssteuerung in die Hilfe eingerichtet worden. Als Träger der Einrichtungen<br />
sind wir der Auffassung, dass diese Stellen nicht dazu führen dürfen,<br />
dass Menschen länger auf der Straße verbleiben müssen und die Zugangsschwelle<br />
in unsere Einrichtungen höher wird.<br />
Ambulant Betreutes Wohnen<br />
In den Angeboten des Ambulant Betreuten Wohnens waren insbesondere die<br />
Dienste für Menschen mit Suchterkrankung und psychischer Beeinträchtigung<br />
von den Auswirkungen der Finanzierung durch sogenannte Fachleistungsstunden<br />
betroffen. Dabei ist nur die Zeit abrechenbar, die im unmittelbaren direkten<br />
Kontakt gemeinsam verbracht wird. So ist der gemeinsame Einkauf, die Begleitung<br />
zum Arzt oder zum Amt abrechenbar, nicht aber die Fahrzeit von der
Dienststelle zur Wohnung des Klienten und die Bearbeitung von schriftlichen<br />
Angelegenheiten. Bei suchtkranken und psychisch beeinträchtigten Menschen<br />
gehören Krisen, Rückzug und selbstgewählte Isolation zum Alltag der Arbeit.<br />
Bis heute gehen von ihnen nicht wahrgenommene oder abgesagte Beratungstermine<br />
ausschließlich zu Lasten der Dienste und bleiben unvergütet. Es bedarf<br />
erheblicher Anstrengungen, Einsatz und Kreativität der Mitarbeitenden, im<br />
Einzelfall Perspektiven zu entwickeln und die Dienste auskömmlich zu führen.<br />
Schwierig ist auch die Situation im Bereich des Ambulant Betreuten Wohnens<br />
für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten. Hier hat der<br />
Landschaftsverband Westfalen-Lippe seit 2009 die Zuständigkeit erhalten. Bis<br />
heute gibt es keinen zwischen den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege<br />
und dem Landschaftsverband verhandelten Vergütungssatz für diese<br />
Unterstützungsform. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden die Verhandlungen abgebrochen.<br />
Der zurzeit angebotene Vergütungssatz liegt weit unter dem vergleichbarer<br />
Beratungsformen. Dies hat zur Konsequenz, dass das <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> diese<br />
Hilfeform, obwohl politisch gewollt, gegenwärtig nicht ausbauen kann.<br />
Bauliche Herausforderungen<br />
Herausforderung für die Zukunft ist vor allem, bauliche Perspektiven für die<br />
in die Jahre gekommenen Einrichtungen des Geschäftsbereiches zu entwickeln.<br />
Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe entsprechen nicht mehr<br />
heutigen Wohnstandards. Insbesondere im Bereich der Hilfen für Menschen<br />
mit Behinderung gelten durch das Wohn- und Teilhabegesetz erheblich<br />
höhere Anforderungen bezüglich Zimmergrößen, Einzelzimmerquote und<br />
Sanitärausstattung, die in der überwiegenden Anzahl unserer Einrichtungen<br />
bisher noch nicht vorgehalten werden.<br />
Hierzu sind Ideen, Konzepte und Visionen zu entwickeln, die zudem dem<br />
steigenden Bedarf an pflegerischer Unterstützung von älter werdenden Menschen<br />
mit Behinderung, der Notwendigkeit des Ausbaus tagesstrukturierender<br />
Maßnahmen für die zunehmende Anzahl verrenteter Bewohner, der Umsetzung<br />
der UN-Behindertenrechtskonvention und dem Leitgedanken der Inklusion<br />
Rechnung tragen. Inhaltlich haben sich die Hilfeplanung und Dokumentation<br />
an die zukünftigen Anforderungen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe<br />
auszurichten und sind nach Möglichkeit zu vereinheitlichen. Das Qualitäts-<br />
management ist in allen Einrichtungen zur Zertifizierungsreife zu führen.<br />
L Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Wohnen und Beraten<br />
Christoph Mertens<br />
27
28<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
Geschäftsbereich<br />
<strong>Perthes</strong>-Verwaltung
Mit der Umsetzung der Strukturreform des Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es e. V.<br />
ab dem 1. Juli<strong>2011</strong> hat sich auch der Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Verwaltung neu<br />
konstituiert, welcher sich insbesondere mit Verwaltungstätigkeiten befasst.<br />
Die Herausforderung besteht darin, möglichst alle Mitarbeitenden auf den<br />
Weg mitzunehmen und Dienstleistungsfunktionen für die Geschäftsbereiche<br />
wahrzunehmen. Organisatorisch müssen Schnittstellen zu den Stabsbereichen<br />
und den Geschäftsbereichen teilweise neu definiert beziehungsweise<br />
angepasst werden.<br />
Interne Anforderungen<br />
Neben der innerbetrieblichen Aufbau- und Ablauforganisation gilt es zudem,<br />
Veränderungsnotwendigkeiten nicht außer Acht zu lassen. Die Strukturreform<br />
beinhaltet gerade für den Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Verwaltung eine hohe<br />
Dienstleistungsbereitschaft für die neuen Geschäftsbereiche. Dies erfordert<br />
von der Verwaltung ein hohes Maß an Veränderungsbereitschaft und Flexibilität.<br />
Neben der Strukturreform werden sich zudem die zahlreichen baulichen<br />
Qualifizierungsmaßnahmen des <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es erheblich im Geschäftsbereich<br />
<strong>Perthes</strong>-Verwaltung auswirken.<br />
L Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Verwaltung<br />
29
30<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
Externe Anforderungen<br />
Die ständig sich ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen müssen<br />
zeitnah umgesetzt werden. Beispielhaft sind hier die für unseren Geschäftsbereich<br />
rel<strong>ev</strong>anten Gesetze oder Verordnungen zu nennen:<br />
L Reform des Sozialgesetzbuch XI – aktuell: Pflegeneuausrichtungsgesetz,<br />
L Wohn- und Teilhabegesetz,<br />
L Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz,<br />
L Gemeinnützigkeitsrecht.<br />
Ein schwieriges Thema bleibt die elektronische Bilanz, auch wenn dies voraussichtlich<br />
für gemeinnützige Einrichtungen erstmals für das Bilanzjahr 2015<br />
anzuwenden ist. Ende 2008 trat das sogenannte Steuerbürokratieabbaugesetz<br />
in Kraft; es sollte insbesondere den Datenaustausch von Bilanzen und Gewinn-<br />
und Verlustrechnungen mittels der elektronischen Übermittlungsform<br />
für die Finanzverwaltung vereinfachen. Dies wird vermutlich zu einem erheblichen<br />
verwaltungsseitigen Mehraufwand führen.
Rechnungs-Workflow<br />
Im sogenannten Rechnungs-Workflow werden die Eingangsrechnungen von<br />
den Einrichtungen direkt zum Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Verwaltung gesendet.<br />
Die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter des Fachbereichs Rechnungswesen<br />
scannen die Rechnungen dann ein. Diese werden somit zuerst zentral<br />
ohne Postlaufzeiten vorerfasst und dann anschließend dezentral in elektronischer<br />
Form im EDV-Workflow den betreffenden Adressaten zur Freigabe<br />
zugeleitet. Dort werden wiederum diese Eingaben und Freigaben unmittelbar<br />
online dem Fachbereich Rechnungswesen zugeleitet, so dass die Zahlung vorgenommen<br />
werden kann. Dieses System ist nun in (fast) allen Einrichtungen<br />
bewährte Praxis und erspart Zeit und Verwaltungsaufwand; dies führt dann<br />
zu einem automatisiert gesicherten Prozessablauf unter Berücksichtigung des<br />
Vier-Augen-Prinzips.<br />
Auch in Zukunft wird es vermehrte Veränderungsnotwendigkeiten geben, welchen<br />
sich der Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Verwaltung stellen wird und kann. Es<br />
kann auf eine erfahrene Mitarbeiterschaft zurückgegriffen werden, ohne deren<br />
Mitwirken eine solche Herausforderung sicher nicht vorstellbar wäre. An dieser<br />
Stelle möchte ich ausdrücklich meinen Dank für das Vergangene aussprechen<br />
und uns allen Zuversicht und Motivation für die Zukunft wünschen.<br />
Frank Hinkelmann<br />
L Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Verwaltung<br />
31
32<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
Wirtschaftliche<br />
Entwicklungen
Das Evangelische <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> e. V. als Träger diakonischer Einrichtungen<br />
unterhält an 32 Standorten in Westfalen Wohn-, Betreuungs- und Pflegeangebote<br />
für Seniorinnen und Senioren sowie Arbeits-, Wohn-, Betreuungs- und<br />
Beratungsangebote für Menschen mit Behinderungen und für Menschen in<br />
besonderen sozialen Schwierigkeiten. Außerdem werden ein Fachseminar<br />
für Altenpflege und ein Hospiz betrieben. Zusammen mit seinen Tochtergesellschaften<br />
stellt das Evangelische <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> e. V. heute 5.924 Plätze zur<br />
Verfügung. Diese Plätze teilen sich wie folgt auf:<br />
Behindertenhilfe:<br />
1734 Plätze<br />
Menschen in besonderen sozialen<br />
Schwierigkeiten: 554 Plätze<br />
L Wirtschaftliche Entwicklungen<br />
Altenhilfe: 3601 Plätze<br />
Hospiz: 5 Plätze<br />
Jugendhilfe: 30 Plätze<br />
33
34<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
Im Rahmen der zum 1. Juli <strong>2011</strong> in Kraft getretenen Strukturreform wurde<br />
die neue Ebene von Geschäftsbereichsleitungen implementiert. Die Arbeitsfelder<br />
des <strong>Werk</strong>es verteilen sich nun auf insgesamt sechs Geschäftsbereiche.<br />
Der Bereich der Altenhilfe wird in den Geschäftsbereichen <strong>Perthes</strong>-Altenhilfe<br />
Nord, Mitte und Süd abgebildet. Der Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Arbeit hält<br />
Arbeitsangebote in den <strong>Werk</strong>stätten für Menschen mit Behinderungen sowie<br />
in den Sozialwerkstätten für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten<br />
vor. Der Geschäftsbereich <strong>Perthes</strong>-Wohnen und Beraten hält Wohn- und<br />
Betreuungsangebote für Menschen mit Behinderungen und Menschen in<br />
besonderen sozialen Schwierigkeiten vor. Daneben wurde der Geschäftsbereich<br />
Verwaltung mit entsprechenden Dienstleistungsfunktionen wie beispielsweise<br />
Rechnungswesen, Personalverwaltung und Leistungsabrechnung<br />
für die operativen Bereiche eingerichtet. Der Dienstsitz des Geschäftsbereiches<br />
Verwaltung ist in Münster. Ansonsten haben die Geschäftsbereichsleitungen<br />
ihren Dienstsitz in der Regel in der ihnen jeweils zugeordneten Region eingenommen.<br />
Zusätzlich wurden die Stabsbereiche Betriebswirtschaft, Datenschutz, Gebäudemanagement,<br />
Informationstechnologie, Interne R<strong>ev</strong>ision, Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Projektmanagement sowie Strategieentwicklung und Qualitätssteuerung,<br />
ebenfalls mit Dienstsitz in Münster, eingerichtet. Sie sind mit Dienstleistungsfunktionen<br />
beauftragt, nehmen aber auch übergreifende strategische Aufgaben<br />
und Steuerungsfunktionen wahr und sind dem Vorstand direkt zugeordnet.<br />
Im Bereich der Altenhilfe wurden im Jahr <strong>2011</strong> insgesamt 32 stationäre Einrichtungen,<br />
sieben teilstationäre Einrichtungen und 19 Altenwohnanlagen,<br />
drei Ambulante Dienste und ein Fachseminar für Altenpflege betrieben. In<br />
diesem Bereich stehen insgesamt 3.606 Plätze zur Verfügung.<br />
Die Belegung in den stationären und teilstationären Einrichtungen der Altenhilfe<br />
gestaltete sich regional unterschiedlich. In den stationären Einrichtungen<br />
betrug die durchschnittliche Belegung im Jahr <strong>2011</strong> rund 95,6 Prozent. Die<br />
teilstationären Einrichtungen waren mit rund 82,7 Prozent ausgelastet. Damit<br />
konnte die durchschnittliche Belegung im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2010<br />
in den teilstationären Einrichtungen leicht gesteigert werden. Das in Lüdenscheid<br />
betriebene Hospiz war mit seinen fünf Plätzen, wie schon im Vorjahr,<br />
zu mehr als 100 Prozent ausgelastet.
L Auslastung in Einrichtungen der Altenhilfe<br />
120,00%<br />
100,00%<br />
80,00%<br />
60,00%<br />
40,00%<br />
20,00%<br />
0,00%<br />
2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Als wachsendes Problem erweist sich die Gewinnung von ausreichend qualifiziertem<br />
Fachpersonal, da sich die allgemeine demografische Entwicklung<br />
auch in diesem Segment des Arbeitsmarktes bemerkbar macht. Hier werden<br />
auch weiterhin erhebliche Bemühungen und Personalgewinnungsstrategien<br />
notwendig bleiben, um ausreichend mit qualifizierten Fachkräften ausgestattet<br />
zu sein.<br />
Im Bereich der Hilfen für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten<br />
wurden elf Einrichtungen, darunter Wohnstätten, Sozialwerkstätten und zwei<br />
Beratungsstellen sowie eine Übernachtungsstelle, mit insgesamt 354 Plätzen<br />
betrieben. Die Wohnstätten waren mit rund 88,42 Prozent ausgelastet.<br />
L Wirtschaftliche Entwicklungenstransfer<br />
stationären Altenhilfe<br />
teilstationäre Altenhilfe<br />
Hospiz<br />
L Auslastungsübersicht der Wohnstätten für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten<br />
100,00%<br />
80,00%<br />
60,00%<br />
40,00%<br />
20,00%<br />
0,00%<br />
2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
35
36<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
Aufgrund politischer Vorgaben und damit zusammenhängender Reformen<br />
der Förderinstrumente, so durch das „Gesetz zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen<br />
Instrumente“ vom 5. Dezember 2008, hat sich die wirtschaftliche<br />
Lage der Sozialwerkstätten im Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> erheblich<br />
verschlechtert. Am 1. April <strong>2012</strong> trat mit dem „Gesetz zur Verbesserung der<br />
Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt“ die zweite Stufe der sogenannten<br />
Instrumentenreform in Kraft, die für eine weitere Straffung der Arbeitsmarktinstrumente<br />
sorgen soll. Mit der zweiten Stufe wird der Fokus noch stärker<br />
auf eine Qualifizierung für den ersten Arbeitsmarkt gelegt. Die Aufgabe des<br />
Gesetzes liegt in der Steigerung der Effektivität und Effizienz der Arbeitsmarktpolitik<br />
und der Eingliederungschancen Arbeitssuchender. Der Teilhabeaspekt<br />
tritt dabei zu Gunsten des Qualifizierungsaspekts zurück und wird nicht mehr<br />
gefördert. Damit wird gerade die Personengruppe mit Vermittlungshemmnissen<br />
und Qualifizierungsbedarf, die aus diakonischer Sicht besonders berücksichtigt<br />
werden sollte, kaum noch erfasst; diese Veränderung beinhaltet weitreichende<br />
sozialpolitische Konsequenzen. - Aus wirtschaftlicher Sicht wurden<br />
im Jahr <strong>2011</strong> umfassende Umstrukturierungsmaßnahmen eingeleitet, die dem<br />
negativen Betriebsergebnis des Bereiches entgegenwirken sollen. Die weiteren<br />
Auswirkungen und die Entwicklung der Instrumentenreform sowie der Mittelkürzungen<br />
sind auch zukünftig im Blick zu behalten und sowohl sozialpolitisch<br />
als auch wirtschaftlich zu thematisieren und zu bewerten.<br />
In dem Arbeitsfeld der Hilfen für Menschen mit Behinderungen wurden 14<br />
Einrichtungen in Form von Wohnstätten und Beschäftigungsplätzen in anerkannten<br />
<strong>Werk</strong>stätten für Menschen mit Behinderungen mit insgesamt 1.437<br />
L Auslastungsübersicht der Wohnstätten für Menschen mit Behinderungen<br />
120,00%<br />
100,00%<br />
80,00%<br />
60,00%<br />
40,00%<br />
20,00%<br />
0,00%<br />
2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong>
Plätzen betrieben. Des Weiteren bieten in diesem Arbeitsfeld fünf Dienste im<br />
Rahmen des Ambulant Betreuten Wohnens differenzierte Unterstützungsleistungen<br />
an. Die Wohnstätten waren im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> mit rund 98<br />
Prozent ausgelastet. Im Bereich des Ambulant Betreuten Wohnens wurden die<br />
Fachleistungsstunden im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2010 um elf Prozent,<br />
nämlich um 2.173 Stunden, ausgeweitet. In diesem Segment sollten auch weiterhin<br />
mindestens moderate Steigerungsraten zu erzielen sein.<br />
Die Kapazitäten in den <strong>Werk</strong>stätten für Menschen mit Behinderungen reichen<br />
derzeit nicht aus, um die Nachfrage nach <strong>Werk</strong>stattplätzen zu bedienen.<br />
Dieses ist insbesondere im Kreis Unna der Fall, sodass hier eine Ausweitung<br />
gefordert ist. Im Jahr <strong>2011</strong> war in den Hellweg-<strong>Werk</strong>stätten eine Auslastung<br />
von über 130 Prozent (Ist-Belegung 746 Plätze von 570 genehmigten Plätzen)<br />
gegeben. Um den betroffenen Menschen einen <strong>Werk</strong>stattplatz vermitteln zu<br />
können, plant das Evangelische <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>, auf den vorhandenen Bedarf im<br />
Kreis Unna mit einer Ausweitung des Angebotes um insgesamt 150 Plätze zu<br />
reagieren.<br />
140,00%<br />
120,00%<br />
100,00%<br />
80,00%<br />
60,00%<br />
40,00%<br />
20,00%<br />
0,00%<br />
2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Die Umsatzerlöse ergeben sich aus der Summe von Erträgen aus Pflegeleistungen,<br />
Erträgen der <strong>Werk</strong>stätten und Erträgen aus Vermietung und Verpachtung<br />
und haben sich wie aus der nachstehenden Grafik ersichtlich entwickelt.<br />
L Wirtschaftliche Entwicklungen<br />
L Auslastungsübersicht der <strong>Werk</strong>stätten für Menschen mit Behinderungen in Kamen und Soest<br />
142.000<br />
140.000<br />
138.000<br />
136.000<br />
134.000<br />
132.000<br />
130.000<br />
128.000<br />
126.000<br />
37
38<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
142.000<br />
140.000<br />
138.000<br />
136.000<br />
134.000<br />
132.000<br />
130.000<br />
128.000<br />
126.000<br />
124.000<br />
2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
L Entwicklung der Umsatzerlöse in T €<br />
2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Mehrerlöse aus Pflegeleistungen entstanden in der Altenhilfe zum einen<br />
durch eine etwas höhere Belegungssituation in der teilstationären Altenhilfe,<br />
andererseits aufgrund realisierter Vergütungssatzsteigerungen.<br />
Zum Tätigkeitsfeld der Hilfen für Menschen mit Behinderungen lässt sich<br />
feststellen, dass im Bereich der Wohnstätten sowie im Bereich des Ambulant<br />
Betreuten Wohnens die Erlöse insbesondere aufgrund einer höheren<br />
Inanspruchnahme von Pflege- und Betreuungsleistungen gesteigert werden<br />
konnten.<br />
In den <strong>Werk</strong>stätten für Menschen mit Behinderungen (Hellweg-<strong>Werk</strong>stätten<br />
und Börde-<strong>Werk</strong>stätten) hat sich <strong>2011</strong> die Summe der Erträge durch eine Erhöhung<br />
der Nachfrage am Markt, insbesondere im Kreis Unna, noch einmal<br />
gesteigert. Des Weiteren ist eine Fortschreibung der Pflegesätze erfolgt. Die Auslastung<br />
der <strong>Werk</strong>stätten konnte insgesamt gesteigert werden. Allerdings sind die<br />
Aufwendungen im Bereich der Gebäudeinstandhaltung ebenfalls gestiegen.<br />
Die Erträge aus Vermietung und Verpachtung konnten <strong>2011</strong> erneut leicht<br />
gesteigert werden. Das ist unter anderem damit zu begründen, dass die erstmalige<br />
Vermietung der Altenwohnungen in Nachrodt und Holzwickede die<br />
Umsatzerlöse positiv beeinflusste und die Vermietung der Altenwohnungen in<br />
Isselburg in <strong>2011</strong> erstmals ganzjährig erfolgte.<br />
Im zurückliegenden Wirtschaftsjahr konnte der Umsatz im Konzern von rund<br />
136,5 Millionen Euro im Jahr 2010 auf rund 141 Millionen Euro im Jahr <strong>2011</strong><br />
gesteigert werden. Das entspricht einer Steigerung von rund drei Prozent.
Der den Erlösen gegenüberstehende Aufwandsbereich setzt sich aus Personalaufwand<br />
und Sachaufwand zusammen. Aufgrund der Personalintensität der<br />
zu erbringenden Leistungen beträgt der Personalkostenanteil am betrieblichen<br />
Aufwand rund 64 Prozent inklusive Personalgestellung.<br />
Der Umsatz des Wirtschaftsjahres <strong>2011</strong> wurde von durchschnittlich<br />
3.799 Mitarbeitenden erwirtschaftet. Davon waren in<br />
der Altenhilfe 2.675 Mitarbeitende und in der Behindertenhilfe<br />
706 Mitarbeitende tätig. 382 Mitarbeitende waren im Bereich<br />
der Hilfen für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten<br />
beschäftigt, acht Mitarbeitende in der Jugendhilfe und 28<br />
Mitarbeitende in sonstigen Einrichtungen.<br />
Die Zusammensetzung der Sachaufwendungen kann der<br />
nebenstehenden Grafik entnommen werden.<br />
10. 8%<br />
9. 3%<br />
11. 4%<br />
8. 5%<br />
7. 4%<br />
Die Instandhaltungsmaßnahmen im Bereich der stationären<br />
Altenhilfe wurden frühzeitig auf die für den überwiegenden<br />
Anteil der Einrichtungen gestellten Qualifizierungsanträge<br />
ausgerichtet. Eine Qualifizierung der Wohn-, Pflege- und Betreuungseinrichtungen<br />
ist auf der Basis des Wohn- und Teilhabegesetzes des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen bis zum Jahr 2018 verpflichtend. Daher werden die<br />
kommenden Jahre, insbesondere im Bereich der stationären Angebote, durch<br />
erhebliche Modernisierungsaktivitäten geprägt sein. Bereits im Jahr <strong>2011</strong> haben<br />
Planungs- und Qualifizierungsarbeiten an diversen stationären Altenhilfeeinrichtungen<br />
begonnen und verlaufen überwiegend planmäßig.<br />
Für die Zusammenarbeit in dem Jahr <strong>2011</strong> und für ihr tatkräftiges Engagement<br />
sowie ihre hervorragende fachliche Leistung auf einem konstant hohen<br />
Qualitätsniveau möchten wir uns bei allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
sehr herzlich bedanken. Unser Dank gilt auch unseren ehrenamtlich<br />
Mitarbeitenden und allen, die uns in der Umsetzung unseres diakonischen<br />
Auftrages unterstützt haben. Ganz besonders danken wir allen Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern sowie Betreuten, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben.<br />
Ihnen wird auch zukünftig unsere ganze Aufmerksamkeit gelten.<br />
6. 5%<br />
Wilfried Koopmann<br />
12. 14%<br />
L Wirtschaftliche Entwicklungen<br />
L Prozentuale<br />
Zusammensetzung der<br />
Sachaufwendungen<br />
1. 14%<br />
5. 26%<br />
2. 9%<br />
1 Lebensmittel und Medizinischer<br />
Bedarf<br />
2 Wasser, Energie, Brennstoffe<br />
3 Wirtschaftsbedarf<br />
4 Betreuungsaufwand<br />
5 Aufwendungen der <strong>Werk</strong>stätten<br />
6 Verwaltungsbedarf<br />
3. 6%<br />
4. 2%<br />
7 Steuern, Abgaben, Versicherungen<br />
8 Zinsen für Investitionen<br />
9 Mieten und Pachten<br />
10 Instandhaltung und Instandsetzung<br />
11 Sonstiger betrieblicher Aufwand<br />
12<br />
AfA immaterielles und<br />
Sachanlag<strong>ev</strong>ermögen<br />
39
40<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
Geschäftsbereich<br />
<strong>Perthes</strong>-Altenhilfe<br />
Nord<br />
Einrichtungen im GB<br />
<strong>Evangelisches</strong><br />
Altenhilfezentrum<br />
Bodelschwingh-Haus<br />
Borken<br />
Tagespflege im<br />
Bodelschwingh-Haus<br />
Borken<br />
Altenwohnanlage<br />
Melanchthonstiftung<br />
Isselburg<br />
<strong>Evangelisches</strong><br />
Altenhilfezentrum<br />
Meckmannshof<br />
Münster<br />
Tagespflege im<br />
Meckmannshof<br />
Münster<br />
<strong>Perthes</strong>-Haus Münster<br />
<strong>Evangelisches</strong><br />
Altenhilfezentrum<br />
Burgsteinfurt<br />
Diakoniestation Steinfurt<br />
Matthias-Claudius-Haus<br />
Tecklenburg<br />
Haus der Diakonie<br />
Westerkappeln<br />
Jakobi Altenzentrum<br />
Rheine gGmbH<br />
Diakonissenmutterhaus<br />
Münster gGmbH<br />
Ev. Altenhilfezentrum<br />
Dülmen gGmbH<br />
Bethesda-Senioren-<br />
Zentrum Gronau GmbH<br />
L Organigramm des <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es<br />
Clemens-Theodor-<strong>Perthes</strong>-<br />
Stiftung<br />
Evang. Diaspora-<strong>Werk</strong> des<br />
Münsterlandes GmbH<br />
<strong>Perthes</strong>-Verwaltungsgesellschaft<br />
Gmbh<br />
<strong>Perthes</strong>-Dienste GmbH<br />
Geschäftsbereich<br />
<strong>Perthes</strong>-Altenhilfe<br />
Mitte<br />
Einrichtungen im GB<br />
Tagespflege<br />
MIttrops Hof Ahlen<br />
Altenzentrum<br />
Leithenhof Bielefeld<br />
Tagespflege am<br />
Altenzentrum Leithenhof<br />
Bielefeld<br />
<strong>Evangelisches</strong><br />
Altenzentrum St. Victor<br />
Hamm<br />
<strong>Perthes</strong>-Haus Hamm<br />
<strong>Perthes</strong>-Haus Holzwickede<br />
<strong>Perthes</strong>-Zentrum Kamen<br />
Tagespflegehaus im<br />
<strong>Perthes</strong>-Zentrum Kamen<br />
<strong>Perthes</strong>-Haus Paderborn<br />
Tagespflege im<br />
<strong>Perthes</strong>-Haus Paderborn<br />
Adolf-Clarenbach-Haus<br />
Soest<br />
<strong>Perthes</strong>-Zentrum Soest<br />
Haus am Quell<br />
Sprockhövel<br />
Matthias-Claudius-Haus<br />
Sprockhövel<br />
Mitgliederversammlung<br />
Geschäftsbereich<br />
<strong>Perthes</strong>-Altenhilfe<br />
Süd<br />
Einrichtungen im GB<br />
Ellen-Scheuner-Haus<br />
Altena<br />
Ernst-Wilm-Haus<br />
Arnsberg<br />
Wichernhaus Iserlohn<br />
Amalie-Si<strong>ev</strong>eking-Haus<br />
Lüdenscheid<br />
Hospiz<br />
Lüdenscheid<br />
Dietrich-Bonhoeffer-<br />
Altenzentrum<br />
Lüdenscheid<br />
Fachseminar für<br />
Altenpflege Lüdenscheid<br />
Wilhelm-Langemann-Haus<br />
Meinerzhagen<br />
Jochen-Klepper-Haus<br />
Menden<br />
<strong>Perthes</strong>-Haus Nachrodt<br />
<strong>Evangelisches</strong> Altenzentrum<br />
Neuenrade<br />
Matthias-Claudius-Haus<br />
Plettenberg<br />
<strong>Evangelisches</strong> Altenhilfezentrum<br />
Wichernhaus<br />
Werdohl<br />
Diakoniestation<br />
Wichernhaus Werdohl<br />
Verwaltungsrat<br />
Vorstand<br />
Geschäftsbereich<br />
<strong>Perthes</strong>-Arbeit<br />
Einrichtungen im GB<br />
Börde-<strong>Werk</strong>stätten<br />
Betriebsteile:<br />
Kl<strong>ev</strong>inghaus-<strong>Werk</strong>statt<br />
Wichern-<strong>Werk</strong>statt<br />
Börde-Industrie-Service<br />
Herzfeld<br />
Hellweg-<strong>Werk</strong>stätten<br />
Betriebsteile:<br />
Martin-Luther-King<br />
Nicolai-<strong>Werk</strong>statt<br />
Schacht III<br />
Hellweg-Industrie-Service<br />
Sozialwerkstatt Hamm<br />
Sozialwerkstatt Paderborn<br />
Sozialwerkstatt Soest<br />
(T)Raumland Hamm<br />
(T)Raumland Lüdenscheid<br />
(T)Raumland Paderborn<br />
<strong>Perthes</strong>-Service Hamm<br />
<strong>Perthes</strong>-Service Werne<br />
<strong>Perthes</strong>-Service Paderborn<br />
<strong>Perthes</strong>-Service Soest<br />
Radstation Hamm<br />
Radstation Werne<br />
Bauausschuss<br />
Finanzausschuss<br />
Betriebswirtschaft<br />
Geschäftsbereich<br />
<strong>Perthes</strong>-Wohnen und<br />
Beraten<br />
Einrichtungen im GB<br />
Friedrich-Pröbsting-Haus<br />
Kamen-Heeren<br />
Wohngruppen Kamen<br />
Haus Mühlbach<br />
Kamen-Heeren<br />
Datenschutz<br />
Gebäudemanagement<br />
Informationstechnologie<br />
Interne R<strong>ev</strong>ision<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Projektmanagement<br />
Strategieentwicklung und<br />
Qualitätssteuerung<br />
Eva-von-Tiele-Winckler-<br />
Haus Nordwalde<br />
Heinrich-Oberwinter-Haus<br />
Soest<br />
Wohngruppen Soest<br />
Walpurgis-Haus Soest<br />
Wohngruppen Lippetal<br />
Wohnhaus Bodelschwinghstraße<br />
Hamm<br />
Wohngruppe Hamm<br />
Wohnhaus Lange Reihe<br />
Hamm<br />
Amalie-Si<strong>ev</strong>eking-Haus<br />
Lüdenscheid<br />
Bodelschwingh-Haus<br />
Paderborn<br />
Wohnhaus Bad Lippspringe<br />
Wohnhaus Briloner Straße<br />
Soest<br />
Ambulant Betreutes<br />
Wohnen Hamm<br />
Sozialberatungsstelle Hamm<br />
Ambulant Betreutes<br />
Wohnen Kamen<br />
Ambulant Betreutes<br />
Wohnen Lüdenscheid<br />
Zweigstelle Werdohl<br />
Ambulant Betreutes<br />
Wohnen Nordwalde<br />
Ambulant Betreutes<br />
Wohnen Soest<br />
Sozialberatungsstelle Soest<br />
Übernachtungsstelle Soest<br />
Geschäftsbereich<br />
<strong>Perthes</strong>-Verwaltung<br />
Fachbereiche<br />
Arbeit/Wohnen/Beraten<br />
Leistungsabrechnung<br />
Personalverwaltung<br />
Rechnungswesen<br />
Versicherungen<br />
Wohnungswirtschaft
L Grundaussagen des Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Organisation L Grundaussagen<br />
Wir achten jeden Menschen als von Gott geschaffenes Individuum.<br />
Wir respektieren die Würde und Einzigartigkeit jedes Menschen.<br />
Wir vermitteln anderen Wertschätzung und Achtung unabhängig von ihren Eigenschaften oder Fähigkeiten.<br />
Wir arbeiten professionell und mit christlich geprägter Kompetenz.<br />
Wir gestalten unsere Arbeit im Spannungsfeld von Fachlichkeit, Wirtschaftlichkeit und Christlichkeit.<br />
Wir tun das uns Mögliche und nehmen Unabänderliches an.<br />
Wir begleiten Menschen.<br />
Wir lassen Menschen unsere Wertschätzung spüren, damit sie sich selbst und andere annehmen können.<br />
Wir verhelfen Menschen zu Selbstständigkeit, ohne sie in Abhängigkeiten zu bringen.<br />
Wir gehen auf andere Menschen zu.<br />
Wir begegnen anderen offen und vorbehaltlos.<br />
Wir vermindern Ausgrenzung und Vereinsamung.<br />
Wir treten ein für Ausgegrenzte.<br />
Wir wissen, dass individuelle ohne gesellschaftliche Unterstützung unzureichend ist.<br />
Wir nehmen politisch Stellung und rufen auf zu solidarischem Eintreten für Ausgegrenzte.<br />
Wir sind diakonisch geprägt.<br />
Wir sind überzeugt, dass Gemeinschaft nur dann gelingt, wenn sie Starke ebenso wie Schwache einschließt.<br />
Wir setzen durch unser Handeln Zeichen der Hoffnung.<br />
Wir arbeiten fair und dialogisch.<br />
Wir wertschätzen alle Mitarbeitenden an ihrem Ort und ihrer Funktion.<br />
Wir praktizieren einen kooperativen Leitungs- und Führungsstil.<br />
Wir verstehen uns als lernende Organisation.<br />
Wir fördern den Austausch von Fachlichkeit und Erfahrung.<br />
Wir suchen auch nach ungewohnten Wegen, um auf Herausforderungen angemessen zu reagieren.<br />
41
42<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
L Das Evangelische <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> e.V.<br />
Ihr diakonischer Partner in Westfalen für<br />
L alte Menschen<br />
L Menschen mit Behinderungen<br />
L Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten<br />
L Menschen mit Suchterkrankungen<br />
Isselburg<br />
Sprockhövel<br />
Westerkappeln<br />
Rheine<br />
Gronau Tecklenburg<br />
Steinfurt Nordwalde<br />
Münster<br />
Borken<br />
Dülmen<br />
Werne<br />
Bergkamen<br />
Kamen<br />
Holzwickede<br />
Iserlohn<br />
Nachrodt<br />
Altena<br />
Lüdenscheid<br />
Hamm<br />
Ahlen<br />
Werl<br />
Soest<br />
Menden<br />
Arnsberg<br />
Neuenrade<br />
Werdohl<br />
Plettenberg<br />
Meinerzhagen<br />
Lippetal<br />
Bielefeld<br />
Paderborn
Das EPW in Westfalen L Der Verwaltungsrat<br />
L Der Verwaltungsrat des Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es<br />
Kaufmännischer Vorstand<br />
Werner N<strong>ev</strong>eling<br />
Kreisdirektor a. D.<br />
Dr. Wolfgang Maas<br />
Erster Landesrat<br />
und Kämmerer a. D.<br />
Dr. Fritz Baur<br />
Bürgermeister<br />
Jenz Rother<br />
Kirchenrat<br />
Rolf Krebs<br />
Landeskirchenrat<br />
Dr. Hans-Tjabert Conring<br />
Verwaltungsleiterin<br />
Angelika Starke<br />
Stadträtin a. D.<br />
Sophie Graebsch-Wagener<br />
Oberin<br />
Renate Letsch<br />
Synodalgeschäftsführer<br />
Hans-Jürgen Vormschlag<br />
43
44<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>2012</strong><br />
L Für unsere Freunde und Förderer<br />
Damit wir Menschen in<br />
besonderen Lebenssituationen<br />
nachhaltig begleiten können,<br />
haben Sie die Möglichkeit, unsere<br />
Clemens-Theodor-<strong>Perthes</strong>-<br />
Stiftung finanziell durch eine<br />
Zustiftung zu unterstützen.<br />
Sollten Sie Fragen haben oder<br />
möchten Sie einen Gesprächstermin<br />
vereinbaren, wenden Sie<br />
sich gerne an Frau Helga Gerhard,<br />
Telefon: 0251 2021-500.<br />
Sollten Sie sich Gedanken über<br />
kleinere oder auch größere<br />
Beträge im Testament oder bei<br />
Nachlässen machen, wenden<br />
Sie sich gerne vertrauensvoll an<br />
unseren Vorstandsvorsitzenden<br />
Pfarrer Dr. Werner M. Ruschke.<br />
Telefon: 0251 2021-300<br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> e.V,<br />
Wienburgstr. 62, 48147 Münster.<br />
Das Evangelische <strong>Perthes</strong>-<br />
<strong>Werk</strong> e. V. ist ein überörtlicher<br />
Träger diakonischer<br />
Einrichtungen für alte Menschen,<br />
Menschen mit Behinderungen,<br />
Menschen in<br />
besonderen sozialen Schwierigkeiten<br />
und suchtkranke<br />
Menschen. Wir begleiten<br />
täglich über 6.000 Menschen<br />
und sind an 32 Standorten<br />
in Nordrhein-Westfalen<br />
vertreten.<br />
In unserer Fachschule für<br />
Altenpflege werden 60<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
qualifiziert.<br />
Damit wir dies bei knapper<br />
werdenden Mitteln im<br />
Sinne unseres christlichen<br />
Auftrages tun können, sind<br />
wir auf Ihre Unterstützung<br />
angewiesen.<br />
Unser Spendenkonto:<br />
KD-Bank<br />
BLZ 350 601 90<br />
Kontonummer: 2 102 452 081<br />
Über Spenden zu besonderen<br />
Anlässen können Sie viel<br />
Freude bereiten: Geburten,<br />
Taufen, Jubiläen, Geburtstage<br />
und Trauerfälle können dazu<br />
Anlass sein.<br />
Ehrenamtliche Mitarbeit<br />
Sie haben freie Zeit und<br />
Lust, sich ehrenamtlich für<br />
alte Menschen, Menschen<br />
mit Behinderungen, Menschen<br />
in besonderen sozialen<br />
Schwierigkeiten zu engagieren?<br />
Dann wenden Sie<br />
sich an Frau Helga Gerhard<br />
(Telefon: 0251 2021-500).
Impressum:<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />
Herausgeber:<br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> e.V.<br />
Wienburgstraße 62<br />
48147 Münster<br />
Telefon: 0251 2021-0<br />
Internet: www.pertheswerk.de<br />
E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@<br />
pertheswerk.de<br />
Für den Inhalt verantwortlich:<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Pfarrer Dr. Werner M. Ruschke<br />
Redaktion:<br />
Helga Gerhard<br />
Gestaltung:<br />
luxgrafik, Münster<br />
Spendenkonto:<br />
KD-Bank eG<br />
Bank für Kirche und Diakonie<br />
Konto-Nr.: 2 102 452 081<br />
BLZ: 350 601 90<br />
Druck:<br />
Buschmann, Münster<br />
Diese Ausgabe wurde aus<br />
chlorfreiem Papier hergestellt.<br />
30. Juni <strong>2012</strong>
Ihr diakonischer Partner in Westfalen für<br />
J alte Menschen<br />
J Menschen mit Behinderungen<br />
J Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten<br />
J Menschen mit Suchterkrankungen www.pertheswerk.de