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I M P R E S S U M Heft 354, 6/2008 59. Jahrgang ISSN: 1660-3931 Druckauflage: Normalauflage: 8 x ca. 40’000 Grossauflage: 2 x ca. 80’000 Herausgeber Arthur W. Müller Redaktion und Abonnemente vita sana sonnseitig leben, Postfach 227, CH-4153 Reinach Tel. 061 715 90 00 / 0041 61 715 90 00 Fax 061 715 90 09 / 0041 61 715 90 09 E-Mail: leserservice@vita-sana.ch www.vita-sana.ch, www.prosana.ch Redaktionsleitung A.W. Müller Autoren dieser Ausgabe F. Auf der Maur, P. Bieri, A. Bircher, R. Brugger, V. J. Oehen, M. Pestalozzi, G. Templin, M. Vosseler, M. Zweifel Bildnachweis Deike, P. Gilgen, F. Auf der Maur, PhotoCase.com, wikipedia.org Erscheinung Erscheint 10 x jährlich Abonnement-Preise Schweiz 1 Jahr Fr. 64.50 2 Jahre Fr. 119.00 Ausland Fr. € 1 Jahr 84.50 52.50 2 Jahre 154.50 97.50 Ohne schriftliche Kündigung einen Monat vor Ablauf erneuert sich das Abonnement automatisch um ein weiteres Jahr. PC-Konto: 40-66039-8 IBAN: CH32 0900 0000 4006 6039 8 BLC: POFICHBE Inserate vita sana sonnseitig leben, Postfach 227, CH-4153 Reinach Tel. 061 715 90 00 Fax 061 715 90 09 E-Mail: anzeigen@vita-sana.ch Inseratenschluss: 2 Wochen vor Erscheinen. Druck Birkhäuser+GBC, 4153 Reinach Copyright Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern sowie die Einspeisung in einen Online-Dienst durch Dritte, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages gestattet. Für unverlangte Zusendungen wird jede Haftung abgelehnt. Die von den Autorinnen und Autoren geäusserten Meinungen können von jenen des Herausgebers abweichen. Titelbild: «Sigmund Freud, Arzt, Psychoanalytiker und einer der Begründer der Tiefenpsychologie.» Wie viele andere Deutschschweizer auch habe ich an Auffahrt die «Brücke» gemacht. Da ich ausser unserer Tessinreise noch geschäftliche und private Dinge erledigen musste, bin ich mit dem Auto gefahren und nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Nach wunderschönen Tagen im Tessin haben meine Frau und ich noch den Sonntagnachmittag in Ascona verbracht, da die Verkehrsmeldungen am Mittag für die Heimreise nichts Gutes ahnen liessen. Am Abend betrug die Staulänge vor dem Gotthardtunnel in Airolo noch knapp 4 km – so die Radiomeldung. Dies bedeutete eine Wartezeit von etwa einer Stunde. Wir machten uns also auf den Weg bzw. auf die Fahrt in Richtung Airolo, in der Hoffnung, der Stau werde bis in etwa einer Stunde weiter abgenommen haben. Dies war denn auch der Fall, der Stau betrug nur noch etwa 3 Kilometer. Und wir freuten uns über unseren Entscheid, so lange zugewartet zu haben. Es sollten jedoch die längsten drei Kilometer unseres Lebens werden. Irgendwie geriet die doppelte Kolonne ins Stocken, und sofort begannen einige Autolenker verbotenerweise auf dem Pannenstreifen zu überholen, um bei der letzten Autobahnraststätte vor dem Tunnel die Autobahn zu verlassen und nachher sofort wieder in die Kolonne zu drängeln. Weil man ja nicht unbedingt zu den Dummen gehören will, fanden diese paar Ausreisser bald einmal viele Nachahmer. Selbst Reisebusse und Lastwagen scheuten sich nicht, diese «Abkürzung» zu nutzen, um so einen zeitlichen Vorteil von vielleicht einer halben Stunde zu ergattern. Bald aber sollten auch sie zu den Dummen gehören. Denn ein noch viel grösserer Teil von Autofahrern verliess die Auto- bahn in Quinto, um in Airolo vor der Kolonne auf die Autobahn zu drängen und sich so vor die Nase der korrekt auf der Autobahn verbliebenenAutofahrer zu setzen. Aus der «geplanten» Wartezeit von etwa einer halben Stunde für drei Kilometer Arthur W. Müller, Verleger wurden dann nahezu drei Stunden. Warum erzähle ich dies so ausführlich? Natürlich habe ich mich geärgert, weil ich so lange im Stau warten musste und weil ich auch zu den Dummen gehörte, die sich korrekt verhielten – und weil sich die Egoisten über ihre Schlauheit zum Nachteil der Dummen auch noch freuten. Szenenwechsel. Bestimmt waren unter den «Schlauen» auch viele, die sich über die Raffgier und Abzockermentalität der Banker ärgern. Ist deren egoistisches Verhalten zum Nachteil der korrekt fahrenden Autofahrer jedoch nicht identisch mit jenen der abzockenden Banker? Ich meine ja! Diese Beispiele zeigen, wie Egoismus oder Rücksichtslosigkeit, in welcher Form auch immer, in unserer anonymen Gesellschaft zunehmend an Einfluss gewinnen, so dass die Gesellschaft in der Folge immer mehr entzweit wird. Wenn wir uns selbst nicht an die gemeinsam aufgestellten Regeln halten, ist der Ruf nach mehr Polizeipräsenz und nach mehr Staat verständlich. Dies wiederum führt leider zu immer weniger Freiheit. Oder was meinen Sie dazu? Herzlichst vita sana sonnseitig leben 6/2008 3
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