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Freud über Freud

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Am I. Oktober 1999 wurden<br />

im Kongresshaus<br />

Biel die diesjährigen Prix<br />

Solaire Suisse vergeben.<br />

In der Kategorie G, Holz und<br />

Biomassenanlagen, war das Solarhaus<br />

von Paul Nijman eines<br />

der beiden ausgezeichneten Objekte<br />

und wurde auch gleich für<br />

den Europäischen Solarpreis nominiert.<br />

Über die Optimierung von<br />

Energieverlusten und -gewinnen<br />

hinaus war es dem Architekten<br />

ein Anliegen, ein gutes Haus zu<br />

bauen und zu bewohnen – wobei<br />

der Begriff «gut» sowohl die qualitative<br />

wie auch die ethische<br />

Komponente abzudecken hatte.<br />

Mit den Mondphasen<br />

gebaut<br />

Bei der Planung und beim Bau<br />

des Hauses wurden bestimmte<br />

althergebrachte Rituale beachtet:<br />

Der Baugrund wurde vor dem<br />

Kauf ausgependelt und der Aushub<br />

im abnehmenden Mond erstellt.<br />

Die zweite Massnahme<br />

mindert nach Aussage des Architekten<br />

das Eindringen von<br />

Grundwasser in die Baugrube.<br />

Auch die Restfeuchtigkeit des<br />

Betons weiche, wird dieser bei<br />

abnehmendem Mond gegossen,<br />

schneller und gründlicher.<br />

Über einem Keller aus wasserdichtem<br />

Beton – eine Sickerleitung<br />

erübrigte sich – steht das<br />

zweigeschossige, im Grundriss<br />

quadratische Wohnhaus.<br />

Die Gebäudeform trägt durch<br />

das günstige Verhältnis zwischen<br />

Volumen und Oberfläche wesentlich<br />

zur Optimierung von<br />

Energieverlusten und -gewinnen<br />

bei. Die gesamte innere und äussere<br />

Tragkonstruktion ist als modifizierter<br />

Holzriegelbau konzipiert.<br />

Die Ausfachung mit atmungsfähigenModul-Lehmsteinen,<br />

die gegen innen auch mit<br />

Lehm verputzt sind, dient als<br />

Speichermasse. Die Fassade ist<br />

aussen gedämmt mit 2 x 60 mm<br />

Zellulosefaserplatten, windgedichtet<br />

mit Sisalkraft-50-Papier<br />

und verkleidet mit einer rohen,<br />

unbehandelten Lärchenholz-<br />

Deckleistenschalung ohne<br />

Hinterlüftung.<br />

Vielfältige Nutzung der<br />

Sonnenenergie<br />

Das freistehende Einfamilienhaus<br />

in Hanglage nutzt die Möglichkeiten,<br />

die sich ihm bei der<br />

Nutzung der Sonnenenergie darbieten,<br />

optimal aus. Dem Hauptvolumen<br />

ist südlich ein wintergartenartiger<br />

Vorbau mit transparentem<br />

Dach vorgelagert. Er<br />

dient zur Nutzung der passiven<br />

Sonnenenergie. Eine Lehmspeicherwand<br />

und der Tonplattenboden<br />

speichern vor allem im<br />

Frühling und im Herbst die eingestrahlte<br />

Wärme, um sie nachts<br />

wieder in den Wintergarten zurückzustrahlen.<br />

Mit einem<br />

Warmluftstromsystem kann die<br />

Wärme im Wintergarten zur Heizungsunterstützung<br />

im ganzen<br />

Gebäude eingesetzt werden. Im<br />

oberen Wandbereich sind Klappen<br />

plaziert. Durch sie dringt die<br />

erwärmte Luft ins obere Geschoss,<br />

um dann <strong>über</strong> das zentral<br />

gelegene Treppenhaus in den<br />

«Radongas»-dichten Keller hinabzusinken.<br />

Durch den unterkel-<br />

Das Einfamilienhaus <strong>über</strong> dem Sempachersee nutzt Sonne, Brennholz als erneuerbare<br />

Energiequelle, Regenwasser durch einen 4000 Liter fassenden, im Erdreich<br />

versetzten Kugeltank und die Speicherkapazitäten von Böden und Wänden. Dachund<br />

Fassadenbegrünungen dienen als zusätzliche Wärmepuffer.<br />

Fotos E. T. Studhalter, Schachen/LU<br />

vita sana sonnseitig leben 6/2008<br />

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