16 Steirische Gemeindenachrichten 4/07 - Steiermärkischer ...
16 Steirische Gemeindenachrichten 4/07 - Steiermärkischer ...
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OFFIZIELLE ZEITSCHRIFT DES STEIERMÄRKISCHEN GEMEINDEBUNDES<br />
April 20<strong>07</strong> Nummer 4 60. Jahrgang<br />
Die ersten Veilchen in den Auwäldern bei Mureck Foto: Naturschutzbund Steiermark<br />
Seminare der <strong>Steirische</strong>n Gemeindeverwaltungsakademie<br />
Das Seminarprogramm für das<br />
Frühjahrssemester 20<strong>07</strong> der<br />
<strong>Steirische</strong>n Gemeindeverwaltungsakademie<br />
liegt nun vor und wurde<br />
bereits an alle Gemeinden der Steiermark<br />
verschickt. Eine Auflistung des<br />
neuen Seminarangebots finden Sie auf<br />
Seite 14. .<br />
Das gesamte Seminarprogramm und<br />
nähere Informationen über die einzelnen<br />
Seminare sind auch auf unserer Homepage<br />
www.gemeindebund.steiermark.at<br />
unter Lehrgänge & Seminare abrufbar.<br />
Die Online-Anmeldungen sind ebenfalls<br />
dort durchzuführen.<br />
Wir laden alle Gemeinden sehr herzlich<br />
ein, von diesem Weiterbildungsangebot<br />
der GEVA Gebrauch zu machen!<br />
Regionext:<br />
Erfolgreiche<br />
Gemeindekooperation –<br />
Erfahrungen und zukünftige<br />
Anforderungen ................... Seite 8<br />
Aktuelle Steuerstatistik .... Seite 10
DER PRÄSIDENT<br />
Liebe Bürgermeisterinnen<br />
und Bürgermeister!<br />
Geschätzte Mandatare<br />
und Mitarbeiter<br />
in den Gemeinden!<br />
Verehrte Freunde der<br />
steirischen Gemeinden!<br />
Das Jahr 20<strong>07</strong>/2008 steht ganz im<br />
Zeichen wichtiger Ereignisse bzw.<br />
Veranstaltungen sowie personeller<br />
Veränderungen sowohl im Österreichischen<br />
als auch im Steiermärkischen<br />
Gemeindebund.<br />
Anlässlich der Beratungen und Beschlüsse<br />
in Bundesvorstand und Delegiertenversammlung<br />
am 27./28. Februar<br />
20<strong>07</strong> in Wien standen die Wahlen<br />
ins Präsidium sowie eine Änderung<br />
der Statuten im Vordergrund. Die<br />
Statuten wurden mit einstimmigem<br />
Beschluss nicht unwesentlich geändert.<br />
Die wichtigsten Änderungen betreffen<br />
die Reduzierung der Vizepräsidenten<br />
von bisher fünf auf nunmehr zwei sowie<br />
die Verbreiterung des Präsidiums mit<br />
allen Landesvorsitzenden (Präsidenten<br />
der Landesverbände). Eine weitere<br />
Änderung betrifft die Verlängerung der<br />
Amtsperiode von bisher vier auf fünf<br />
Jahre. Über meinen Antrag wurde<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer einstimmig<br />
als Präsident wiedergewählt.<br />
Zu meinem Nachfolger als 1. Vizepräsident<br />
wurde LAbg. Bgm. Alfred<br />
Riedl, ÖVP/NÖ, bestellt. Ich habe für<br />
diese Funktion nicht mehr kandidiert.<br />
2. Vizepräsident wurde wie bisher Bgm.<br />
Bernd Vögerle, SPÖ/NÖ. Aufgrund der<br />
Reduzierung der Vizepräsidenten von<br />
fünf auf zwei (1 VP – 1 SP) war es trotz<br />
meiner Bemühungen nicht möglich, für<br />
unseren steirischen Kandidaten LAbg.<br />
2 <strong>Steirische</strong> <strong>Gemeindenachrichten</strong> 4/<strong>07</strong><br />
20<strong>07</strong>/2008 mit bedeutenden<br />
Ereignissen und personellen<br />
Veränderungen<br />
Wiederwahl von Präsident Mödlhammer<br />
LAbg. Bgm. Dirnberger als steirischer Präsident designiert<br />
Bgm. Erwin Dirnberger die Funktion<br />
des 1. Vizepräsidenten zu erwirken.<br />
Bei gleich bleibender Anzahl der Vizepräsidenten<br />
hätte es sehr gute Chancen<br />
für einen Vizepräsidenten Dirnberger<br />
gegeben. Es gelang mir aber, für Erwin<br />
Dirnberger den Vorsitz des Umweltausschusses<br />
durchzusetzen. Über meinen<br />
Antrag wurde er einstimmig gewählt.<br />
Weitere Schwerpunkte im Österreichischen<br />
Gemeindebund sind Vorsprachen<br />
bei Mitgliedern der Bundesregierung<br />
zu aktuellen politischen Anlässen, der<br />
Tourismusausschuss am 18./19. Juni in<br />
Ramsau am Dachstein, die Sommergespräche<br />
am 19./20. Juli in Bad Aussee<br />
sowie der Österreichische Gemeindetag<br />
am 27./28. September in Klagenfurt.<br />
Ein abschließender Höhepunkt<br />
des Jahres 20<strong>07</strong> ist der Jubiläumsfestakt<br />
„60 Jahre Österreichischer<br />
Gemeindebund“ am <strong>16</strong>. November<br />
im Parlament. Rückblickend auf meine<br />
8jährige Tätigkeit als 1. Vizepräsident<br />
des Österreichischen Gemeindebundes<br />
kann ich insbesondere auf meinen Beitrag<br />
bei den FAG-Verhandlungen auch<br />
als Mitglied des Verhandlungsteams<br />
verweisen. Unsere Verhandlungsergebnisse<br />
haben sich positiv gerade für<br />
die kleineren und mittleren Gemeinden<br />
ausgewirkt. Ich freue mich, dass ich zur<br />
finanziellen Besserstellung der Gemeinden<br />
beitragen konnte.<br />
Aber auch im Steiermärkischen<br />
Gemeindebund sind wichtige Entscheidungen<br />
zu treffen und Veranstaltungen<br />
zu organisieren. In diesem Jahr<br />
endet meine Amtszeit als Präsident des<br />
Steiermärkischen Gemeindebundes. Die<br />
Neuwahl erfolgt laut Statut im Rahmen<br />
einer Delegiertenversammlung. Für<br />
18. Oktober 20<strong>07</strong> ist eine <strong>Steirische</strong><br />
Bürgermeisterkonferenz in Graz<br />
geplant, in deren Anschluss auch die<br />
Neuwahl meines Nachfolgers durchgeführt<br />
werden wird. Nach Beratungen<br />
in der KPV erfolgte im Vorstand des<br />
Steiermärkischen Gemeindebundes die<br />
Vorentscheidung für die Wahl meines<br />
Nachfolgers und so wurde über meinen<br />
Vorschlag Vizepräsident LAbg. Bgm.<br />
Erwin Dirnberger einstimmig als<br />
nächster Präsident designiert. Mit Erwin<br />
Dirnberger bewirbt sich ein erfahrener<br />
und erfolgreicher Bürgermeister und<br />
Landtagsabgeordneter für die Leitung des<br />
Gemeindebundes. Ich erwarte für seine<br />
Wahl eine breite Zustimmung durch die<br />
Delegierten. Durch die Statutenänderung<br />
im Österreichischen Gemeindebund gehört<br />
Erwin Dirnberger nach seiner Wahl<br />
zum Präsidenten auch dem Präsidium<br />
des Österreichischen Gemeindebundes<br />
an. Bis zur Amtsübergabe vertrete ich<br />
in diesem Gremium noch die steirischen<br />
Interessen und werde dies wie bisher mit<br />
Engagement und vollem Einsatz tun.<br />
Eine weitere wichtige personelle Veränderung<br />
steht mit der Pensionierung<br />
unseres Geschäftsführers Dr. Klaus<br />
Wenger mit 1. Februar 2008 an. Es<br />
sind zeitgerecht Vorbereitungen zu treffen,<br />
um sicherzustellen, dass nach sorgfältiger<br />
Entscheidung der Gremien sich<br />
der Nachfolger noch unter Dr. Wenger<br />
entsprechend einarbeiten kann. Innerhalb<br />
weniger Monate ergibt sich damit<br />
durch die Neuwahl des Präsidenten und<br />
eines Vizepräsidenten sowie durch die<br />
Bestellung des neuen Landesgeschäftsführers<br />
die größte personelle Veränderung<br />
seit Bestand des Steiermärkischen<br />
Gemeindebundes.<br />
Schließlich begeht der Steiermärkische<br />
Gemeindebund 2008 sein 60jähriges<br />
Bestandsjubiläum. Die Vorbereitungen<br />
dafür sind bereits zu treffen. Eine Festveranstaltung<br />
soll die Bedeutung des<br />
Steiermärkischen Gemeindebundes als<br />
kommunale Interessenvertretung unterstreichen<br />
und dem neuen Präsidium eine<br />
gute Möglichkeit der öffentlichen Präsenz<br />
bzw. der Kommunikation mit den<br />
steirischen BürgermeisterInnen bieten.<br />
Es gibt viel zu tun in nächster Zeit,<br />
werden doch manche Weichen für die<br />
Zukunft neu gestellt. Ich ersuche auch<br />
dabei um Unterstützung und gute Zusammenarbeit.<br />
Euer<br />
Hermann Kröll, Bgm. und NRAbg. a. D.,<br />
Präsident des Steiermärkischen Gemeindebundes
GEMEINDEBUND<br />
Neuwahlen im Österreichischen Gemeindebund<br />
Präsident Mödlhammer in seinem Amt bestätigt<br />
In der Delegiertenversammlung des<br />
Österreichischen Gemeindebundes<br />
am 28. Februar in Wien wurden die<br />
personellen und strukturellen Weichen<br />
für die kommenden Jahre gestellt. Der<br />
amtierende Gemeindebundpräsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer wurde<br />
wiedergewählt, zu Vizepräsidenten<br />
wurden die beiden Niederösterreicher<br />
Bgm. Mag. Alfred Riedl (Grafenwörth)<br />
und Bgm. Bernd Vögerle (Gerasdorf)<br />
bestimmt. Alle Wahlen erfolgten einstimmig.<br />
In der Delegiertenversammlung wurde<br />
auch über eine Reform der Statuten<br />
des Österreichischen Gemeindebundes<br />
abgestimmt. So wurde die Dauer der<br />
Amtszeit des Präsidiums von bisher vier<br />
Jahren auf fünf Jahre verlängert und die<br />
Zahl von insgesamt fünf Vizepräsidenten<br />
auf zwei reduziert.<br />
Bgm. Mödlhammer, zugleich auch<br />
Präsident des Salzburger Gemeindeverbandes,<br />
geht damit in seine dritte<br />
Funktionsperiode als Präsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes. Der<br />
ehemalige Journalist und langjährige<br />
Bürgermeister der Salzburger Gemein-<br />
de Hallwang ist seit 1999 Präsident des<br />
Gemeindebundes.<br />
LAbg. Bgm. Mag. Alfred Riedl ist 54<br />
Jahre alt und von Beruf Steuerberater.<br />
Seit 1990 ist er Bürgermeister der Gemeinde<br />
Grafenwörth und seit 2001 Präsident<br />
des Gemeindevertreterverbandes<br />
der ÖVP in Niederösterreich.<br />
Bgm. Bernd Vögerle war bereits in<br />
den letzten Jahren Vizepräsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes und<br />
wurde nun ebenfalls in dieser Funktion<br />
bestätigt. Der 61jährige ist seit 1990<br />
Bürgermeister von Gerasdorf bei Wien<br />
– die Gemeinde ist Stadtgemeinde seit<br />
1998 – und seit 2003 Präsident des Verbandes<br />
sozialdemokratischer Gemeindevertreter<br />
in Niederösterreich.<br />
Der Präsident des Steiermärkischen<br />
Gemeindebundes, Hermann Kröll,<br />
gehört in seiner Eigenschaft als Landesobmann<br />
weiterhin dem Präsidium<br />
an.<br />
Der in seinem Amt bestätigte Präsident<br />
Bgm. Mödlhammer sieht auf den Gemeindebund<br />
große Herausforderungen<br />
zukommen. Einerseits werden den Gemeinden<br />
von Bund und Ländern immer<br />
Gemeindebundpräsident Bgm. Mödlhammer mit den beiden Vizepräsidenten<br />
Bgm. Riedl (li) und Bgm. Vögerle (re)<br />
Index der Verbraucherpreise<br />
1966 1976 1986 1996 2000 2005<br />
Dezember 2006 423,5 241,3 155,2 118,7 112,8 102,0<br />
Jahresdurchschnitt 2006 421,2 240,0 154,4 118,1 112,2 101,5<br />
Jänner 20<strong>07</strong> (vorläufig) 423,5 241,3 155,2 118,7 112,8 102,0<br />
mehr Aufgaben übertragen, andererseits<br />
die finanzielle Ausstattung der Kommunen<br />
für diese neuen Verpflichtungen jedoch<br />
nicht überlegt. Als Beispiele nannte<br />
der Gemeindebundpräsident die geplante<br />
Einführung der Mindestsicherung oder<br />
die Nachmittagsbetreuung für Schulkinder.<br />
Auch die dramatischen Kostensteigerungen<br />
im Sozialbereich bedeuten für<br />
die Gemeinden eine enorme Belastung.<br />
Man werde sich vehement dagegen wehren,<br />
dass die Gemeinden einseitig und<br />
ohne Kostenersatz dauernd finanziell<br />
belastet werden.<br />
Inhalt<br />
Gemeindebund<br />
Der Steiermärkische Gemeindebund<br />
trauert um Ehrenmitglied<br />
Landesgeschäftsführer a. D.<br />
RR. Alfred Schöggl ......................4<br />
Recht & Gesetz<br />
Wofür benötigt eine Gemeinde<br />
eine Risikostrategie?.....................5<br />
Betriebstype „Bordell“ im Kern-,<br />
Büro- und Geschäftsgebiet ...........6<br />
Wohnrechtsnovelle 2006 .............7<br />
Regionext<br />
Erfolgreiche<br />
Gemeindekooperation...................8<br />
Wichtiger Schritt in Richtung<br />
„Kleinregion Murau“....................9<br />
Steuern & Finanzen<br />
Kommunalsteuererklärungen über<br />
FinanzOnline: Erste Evaluierung<br />
abgeschlossen .............................10<br />
Aktuelle Steuerstatistik...............10<br />
Umwelt<br />
Die Bachforelle...........................12<br />
Land & Gemeinden<br />
In Dobl lässt sich ein bewegtes<br />
Leben führen...............................13<br />
Kurzmeldungen ..........................15<br />
Termine<br />
54. Österreichischer Gemeindetag<br />
in Klagenfurt.................................5<br />
<strong>Steirische</strong> Gemeindeverwaltungsakademie<br />
.................14<br />
Seminar „Zivil- und<br />
strafrechtliche Haftung“ .............<strong>16</strong><br />
Impressum ................................. <strong>16</strong><br />
<strong>Steirische</strong> <strong>Gemeindenachrichten</strong> 4/<strong>07</strong> 3
GEMEINDEBUND<br />
Der Steiermärkische Gemeindebund trauert um<br />
Ehrenmitglied Landesgeschäftsführer a. D.<br />
RR. Alfred Schöggl<br />
Der ehemalige Landesgeschäftsführer<br />
des Steiermärkischen<br />
Gemeindebundes, Regierungsrat<br />
Alfred Schöggl, ist<br />
am 20. Februar 20<strong>07</strong> im 83.<br />
Lebensjahr verstorben.<br />
Am 20. Oktober 1924 in<br />
St. Sebastian bei Mariazell<br />
als Sohn eines Revierjägers<br />
geboren, absolvierte er die<br />
Schulen in Mariazell und<br />
St. Pölten und wurde 1942<br />
zum Wehrdienst einberufen.<br />
Schwer verwundet aus dem<br />
Krieg heimgekommen, trat<br />
er im Dezember 1945 in<br />
den Dienst der damaligen<br />
Marktgemeinde Mariazell.<br />
Einige Jahre später leitete er<br />
die Gemeindeverwaltung als<br />
Stadtamtsvorstand. Seit 1950<br />
Gemeindemandatar, wurde<br />
Alfred Schöggl 1955 zum<br />
Bürgermeister der Stadtgemeinde<br />
Mariazell gewählt<br />
und übernahm dieses Amt im<br />
Alter von 31 Jahren – damals in der<br />
Steiermark als einer der jüngsten in<br />
dieser Funktion.<br />
Seine 24 Jahre lange Amtszeit – er<br />
blieb Bürgermeister von Mariazell<br />
bis Ende Februar 1979 – war gekennzeichnet<br />
von großen Neuerungen,<br />
zahlreichen Initiativen und einer<br />
eindrucksvollen wirtschaftlichen<br />
Entwicklung. Eine vorbildliche Verkehrslösung<br />
– Mariazell erhielt eine<br />
der ersten Ortsumfahrungen in unserem<br />
Bundesland – die Erneuerung<br />
der Stadtbetriebe, die Einrichtung<br />
einer einwandfreien Mülldeponie, die<br />
Errichtung eines neuen Rathauses,<br />
Postgebäudes, Feuerwehr-Rüsthauses,<br />
einer neuen Hauptschule, eines<br />
Hallenbades und von Wohnungsbauten<br />
großen Ausmaßes seien hier als<br />
wichtigste Stationen genannt.<br />
Mariazell stellt aber auch als Ort<br />
eines der größten Heiligtümer der<br />
katholischen Welt besondere Anforderungen<br />
an den Bürgermeister<br />
durch das Management unzähliger<br />
Veranstaltungen mit hohen Würdenträgern<br />
und Diplomaten. In Anerkennung<br />
seiner Verdienste in diesem<br />
4 <strong>Steirische</strong> <strong>Gemeindenachrichten</strong> 4/<strong>07</strong><br />
Bereich erhielt er eine Auszeichnung,<br />
auf die er besonders stolz war: Kardinal<br />
Tisserant überreichte ihm eine<br />
von Papst Pius XII. geweihte Goldene<br />
Bürgermeisterkette.<br />
Bereits seit 1961 war Bgm. Alfred<br />
Schöggl als Funktionär im Steiermärkischen<br />
Gemeindebund und ab 1969<br />
auch im Österreichischen Gemeindebund<br />
aktiv, in dem er viele Jahre als<br />
Mitglied des Bundesvorstandes und<br />
Obmann des Tourismusausschusses<br />
wirkte.<br />
Nachdem er 24 Jahre lang das Bürgermeisteramt<br />
ausgeübt hatte, übernahm<br />
er im Februar 1979 die Funktion des<br />
Landesgeschäftsführers des Steiermärkischen<br />
Gemeindebundes.<br />
Seine engagierte und pflichtbewusste<br />
Arbeit, seine Kompetenz und sein<br />
ernsthaftes Bemühen um Konsens, um<br />
Gerechtigkeit und um gemeinsame und<br />
bestmögliche Lösungen werden allen,<br />
die mit ihm zu tun hatten, in bester Erinnerung<br />
bleiben. Seine Tätigkeit war<br />
ihm nicht nur Pflichterfüllung, sondern<br />
Freude zu positivem Wirken und zur<br />
Begegnung mit Menschen, wodurch er<br />
sich die bleibende Wertschätzung<br />
der steirischen Gemeinden<br />
und vieler Menschen<br />
über unsere Landesgrenzen<br />
hinaus erwarb.<br />
Zahlreiche Auszeichnungen<br />
und Ehrungen, die ihm im<br />
Laufe seines langen Berufslebens<br />
zuteil wurden, und seine<br />
Ernennung zum Ehrenmitglied<br />
des Steiermärkischen<br />
und des Österreichischen<br />
Gemeindebundes unterstreichen<br />
diese Hochachtung.<br />
Auch nach seinem Übertritt<br />
in den dauernden Ruhestand<br />
im Jahr 1991 besuchte RR.<br />
Alfred Schöggl diverse Gemeindebund-Veranstaltungen<br />
und nahm auf diese Weise<br />
nach wie vor mit Interesse an<br />
der Entwicklung der Kommunalpolitik<br />
teil.<br />
Eine heimtückische Krankheit<br />
war seit Spätherbst vorigen<br />
Jahres akut geworden,<br />
schwächte ihn zusehends<br />
und führte schließlich zu seinem<br />
Tod. Am 1. März wurde er in seiner<br />
Heimatstadt Mariazell unter großer<br />
Anteilnahme der Bevölkerung<br />
beigesetzt. Auch hohe Vertreter des<br />
Landes Steiermark – an der Spitze<br />
LH-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer<br />
und Landeshauptmann a. D.<br />
Dr. Josef Krainer – und des Gemeindebundes,<br />
darunter Generalsekretär<br />
HR. Dr. Robert Hink, der ehemalige<br />
Präsident Ferdinand Reiter und Präsident<br />
Hermann Kröll, erwiesen ihm<br />
die letzte Ehre. In seinen Abschiedsworten<br />
dankte Präsident Kröll dem<br />
Verstorbenen für sein hervorragendes<br />
Wirken als Bürgermeister von Mariazell<br />
und Geschäftsführer unseres<br />
Verbandes.<br />
Der Steiermärkische Gemeindebund<br />
verliert mit Regierungsrat Alfred<br />
Schöggl einen verdienstvollen<br />
Funktionär und einen persönlichen<br />
Freund, der uns auch über seinen<br />
Tod hinaus verbunden bleibt.<br />
Wir werden unserem Ehrenmitglied<br />
daher ein stets dankbares Gedenken<br />
bewahren.
Herbert Stöckl,<br />
Berufsgruppensprecher „Allgemeine Fachgruppe des Gewerbes“<br />
Wirtschaftskammer Steiermark<br />
RECHT & GESETZ<br />
Wofür benötigt eine Gemeinde eine Risikostrategie?<br />
Explizit vertrete ich in der Steiermark<br />
als Berufsgruppensprecher<br />
der gewerblichen Sicherheitsfachkräfte<br />
88 hochinnovative unterschiedlich<br />
spezialisierte Mitgliedsbetriebe.<br />
Der Dienstnehmer-, Daten- und<br />
Gesundheitsschutz ist z. B. ein Bereich,<br />
der heute nur mehr durch eine systematisch<br />
ausgebildete gewerbliche Präventivfachkraft<br />
effektiv und effizient<br />
erfüllt werden kann. Das bereits seit<br />
6 Jahren gültige Steiermärkische Bedienstetenschutzgesetz<br />
2000 (Stmk.<br />
BSG) fordert von allen Dienstnehmern<br />
in Gemeinden und Gemeindeverbänden<br />
in ca. 95 % der Fälle analog<br />
zum Arbeitnehmerinnenschutzgesetz,<br />
BGBL. Nr. 450/1994, die dementsprechenden<br />
äquivalenten Maßnahmen.<br />
Jede Organisationseinheit (Gemeinde,<br />
Gemeindeverband, Gemeinde KEG<br />
usw.) benötigt eine speziell ermittelte<br />
Sicherheits- und Risikostrategie.<br />
Abstrakt werden heute Gemeinden in<br />
einer vernetzten globalen Umwelt einerseits<br />
durch die neue Form des europäischen<br />
Gemeinschaftsrechts geprägt und<br />
müssen andererseits ihre Leistungen mit<br />
multifunktionellen Arbeitsmitteln, wie<br />
z. B. dem Internet, erbringen. Bereits der<br />
Versuch, die Verwaltung der Kommune<br />
mit den herkömmlichen altbewährten<br />
Mitteln zu bewerkstelligen, widerspricht<br />
in vielen Fällen einer rechtlich ordentlichen<br />
Geschäftsgebarung. Durch die<br />
Komplexität der neuen betrieblichen<br />
Informations- und Kommunikationsstrukturen<br />
(Symbole, Sprache, Daten<br />
und Bilder) benötigen Dienstgeber (Gemeinderat,<br />
Bürgermeister und Amtsleiter)<br />
heute bei allen Arbeitsabläufen ein<br />
wesentlich umfangreicheres Verständnis<br />
als früher und eine neue Form der<br />
Organisationsbegleitung. Jemand, der<br />
einerseits mit allen Sinnen emotional<br />
wie ein gewerblicher Unternehmer denkt<br />
und andererseits sachlich wie ein Präzisionswerkzeug<br />
die kommunalen Aufgaben<br />
erkennt.<br />
Exakt haben z. B. Dienstgeber laut § 4<br />
BGBL. Nr. 450/1994 i. d. j. g. F. bei der<br />
Übertragung von Aufgaben an Dienstnehmer<br />
deren Eignung in Bezug auf Sicherheit,<br />
Hygiene und Gesundheit zu<br />
überprüfen. Dabei ist insbesondere auf<br />
Konstitution und Körperkräfte, Alter und<br />
Qualifikation Rücksicht zu nehmen und<br />
darf in Folge nicht zu einer Diskriminierung<br />
laut BGBl. l Nr. 66/2004 Gleich-<br />
behandlungsgesetz Teil 1, 2, 3, 4, 5<br />
führen.<br />
Exakt sind z. B. schutzbedürftige<br />
Dienstnehmer oder Gefährdete laut<br />
§ 6 BGBL. Nr. 450/1994 i. d. j. g. F., wie<br />
Jugendliche, Lehrlinge, Frauen, ältere<br />
Dienstnehmer, begünstigte Behinderte,<br />
Personen mit einer bestimmten sexuellen<br />
oder religiösen Orientierung usw., die<br />
infolge ihrer Art eine spezifische Gefahr<br />
darstellen könnten, laut BGBl. I Nr.<br />
66/2004 Gleichbehandlungsgesetz vom<br />
Handlungsspielraum und den jeweiligen<br />
Möglichkeiten anderen Dienstnehmern<br />
uneingeschränkt gleich zu stellen.<br />
Exakt müssen z. B. Dienstgeber beim<br />
Einsatz der Bildschirmgeräte die mögliche<br />
Beeinträchtigung des Sehvermögens<br />
sowie die gesamte Software mit<br />
den Faktoren Konzeption, Auswahl,<br />
Einführung und Änderung bewerten.<br />
Die Software ist entsprechend der auszuführenden<br />
Tätigkeit dem Kenntnis-<br />
und Erfahrungsstand des Anwenders<br />
anzupassen und sollte eine körpergerechte<br />
Informationsverarbeitung durch<br />
den Mitarbeiter zulassen.<br />
Operativ sollte die Evaluierung, Unterweisung<br />
und Begleitung in allen<br />
drei Fällen durch eine gewerbliche<br />
Präventivfachkraft mit informationspädagogischer<br />
Ausbildung erfolgen. Die<br />
Arbeit einer qualifizierten gewerblichen<br />
54. ÖSTERREICHISCHER GEMEINDETAG<br />
27. und 28. September 20<strong>07</strong> in KLAGENFURT<br />
„Zentrum des Lebens“<br />
Präventivfachkraft beginnt heute bei der<br />
strategischen Mitarbeiterunterweisung<br />
und endet bei der integrativen Planung<br />
des Bauwerks. Durch eine lebensbegleitende<br />
Fort- und Weiterbildung ist die<br />
gewerbliche Präventivfachkraft prädestiniert,<br />
diese Aufgabe im öffentlichen<br />
Auftrag zu erbringen. Wir sind durch<br />
die gesetzlichen Regelungen verpflichtet,<br />
die Verantwortlichen weisungsfrei<br />
präventiv zu betreuen und dahingehend<br />
zu beraten, dass alle Personen, die mit<br />
der kommunalen Einrichtung in Berührung<br />
kommen, einen dementsprechenden<br />
Risikoschutz erhalten.<br />
Exakt sind barrierefreies Bauen, Datenschutz,<br />
Mediation, Diskriminierung<br />
usw. ein paar wenige Schlagworte, die<br />
dieses neue Informationszeitalter prägen.<br />
In diesen schwierigen dienstnehmerrechtlichen<br />
Bereichen sollten Sie<br />
zukünftig eine professionelle Begleitung<br />
beiziehen und mit einer gewerblichen<br />
Präventivfachkraft arbeiten.<br />
Für nähere Informationen wenden<br />
Sie sich bitte an:<br />
„Allgemeine Fachgruppe des Gewerbes“,<br />
<strong>Steirische</strong> Wirtschaftskammer,<br />
Berufsgruppensprecher Herbert Stöckl.<br />
Erstinformationen bei Frau Schrunner.<br />
Tel. 03<strong>16</strong> 601-441 oder<br />
wko.at/stmk/dienstleister<br />
Das Motto des diesjährigen Österreichischen Gemeindetages soll einmal mehr<br />
verdeutlichen, dass es die Gemeinden sind, die den Menschen Heimat bieten<br />
und mit ihrem vielfältigen Aufgabenbereich ihre Bürgerinnen und Bürger durch<br />
das Leben begleiten.<br />
Geplantes Programm:<br />
Donnerstag, 27. September:<br />
11.00 Uhr: Eröffnung des Gemeindetages und der Kommunalmesse<br />
ab 12.00 Uhr: Fest der Regionen<br />
13.00 Uhr: Fachtagung zum Thema „Daseinsvorsorge“<br />
18.30 Uhr: Galaveranstaltung in der Messearena<br />
Freitag, 22. September:<br />
9.30 Uhr: Haupttagung<br />
11.30 Uhr: Ende der Veranstaltung und Mittagsimbiss<br />
Genauere Informationen finden Sie auf der Homepage www.gemeindetag.at.<br />
Anmeldungen zum Gemeindetag werden ab 1. April 20<strong>07</strong> online über die<br />
genannte Homepage möglich sein.<br />
<strong>Steirische</strong> <strong>Gemeindenachrichten</strong> 4/<strong>07</strong> 5
RECHT & GESETZ<br />
Im Erkenntnis vom 30. 5. 2006,<br />
2004/06/0202, hat der Verwaltungsgerichtshof<br />
festgestellt, dass Bordelle<br />
als Vergnügungsstätten (im Sinne der<br />
Flächenwidmung „Kern-, Büro- und<br />
Geschäftsgebiet“) betriebstypologisch<br />
genehmigungsfähig sind.<br />
Dazu wurde Folgendes<br />
ausgeführt:<br />
„Gemäß § 43 Abs. 2 Z. 5 Stmk. BauG<br />
muss das Bauwerk derart geplant und<br />
ausgeführt sein, dass der von den Benützern<br />
oder von Nachbarn wahrgenommene<br />
Schall auf einem Pegel gehalten wird,<br />
der nicht gesundheitsgefährdend ist und<br />
bei dem zufrieden stellende Wohn- und<br />
Arbeitsbedingungen sichergestellt sind.<br />
Gemäß § 23 Abs. 5 lit. b des Steiermärkischen<br />
Raumordnungsgesetzes 1974<br />
(ROG), LGBl. Nr. 127, in der Fassung<br />
der Novelle LGBl. Nr. 39/1986, sind<br />
„allgemeine Wohngebiete“ Flächen,<br />
die vornehmlich für Wohnbauten bestimmt<br />
sind, wobei auch Gebäude, die<br />
den wirtschaftlichen, sozialen, religiösen<br />
und kulturellen Bedürfnissen der<br />
Bewohner von Wohngebieten dienen<br />
(z. B. Verwaltungsgebäude, Schulgebäude,<br />
Kirchen, Krankenanstalten, Kindergärten,<br />
Garagen, Geschäfte, Gärtnereien,<br />
Gasthäuser und Betriebe aller Art, soweit<br />
sie keine dem Wohncharakter des Gebietes<br />
widersprechenden Belästigungen der<br />
Bewohnerschaft verursachen), errichtet<br />
werden können.<br />
Gemäß § 23 Abs. 5 lit. c Stmk. ROG in<br />
der angeführten Fassung sind Kerngebiet-,<br />
Büro- und Geschäftsgebiete Flächen,<br />
die vornehmlich für Verwaltungsgebäude,<br />
Büro- und Kaufhäuser, Hotels,<br />
Theater, Kirchen, Versammlungsräume,<br />
Gast- und Vergnügungsstätten u. dgl.<br />
bestimmt sind, wobei auch die erforderlichen<br />
Wohngebäude und Garagen<br />
in entsprechender Verkehrslage sowie<br />
Betriebe, die sich der Eigenart des Büro-<br />
und Geschäftsgebietes entsprechend<br />
einordnen lassen und keine diesem Gebietscharakter<br />
widersprechenden Belästigungen<br />
verursachen, errichtet werden<br />
können.<br />
Das verfahrensgegenständliche Grundstück<br />
ist gemäß dem 3.0 Flächenwidmungsplan<br />
2002 der Landeshauptstadt<br />
Graz als „Kern-, Büro- und Geschäftsgebiet“<br />
mit einem Bebauungsdichtewert<br />
von 0,3 bis 2,5 gewidmet. Der Verwaltungsgerichtshof<br />
hat bereits ausgespro-<br />
6 <strong>Steirische</strong> <strong>Gemeindenachrichten</strong> 4/<strong>07</strong><br />
Dr. Karin Wielinger,<br />
<strong>Steiermärkischer</strong> Gemeindebund<br />
Betriebstype „Bordell“<br />
im Kern-, Büro- und Geschäftsgebiet<br />
chen (vgl. das hg. Erkenntnis vom 27.<br />
November 2003, Zl. 2002/06/0091),<br />
dass ein Bordell unter die Kategorie<br />
„Vergnügungsstätte“ im Sinne des § 23<br />
Abs. 5 lit. c Stmk. ROG in Kern-, Büro-<br />
und Geschäftsgebieten fällt und daher<br />
in dieser Widmung zulässig ist. Das in<br />
solchen Kern-, Büro- und Geschäftsgebieten<br />
grundsätzlich anzunehmende,<br />
dem Gebietscharakter entsprechende<br />
Ausmaß an Schallimmissionen ist von<br />
Nachbarn hinzunehmen. Es handelt sich<br />
im vorliegenden Fall um einen kleinen<br />
Bordellbetrieb (mit fünf Zimmern).<br />
Die belangte Behörde hat davon ausgehend<br />
zu Recht die Ansicht vertreten,<br />
dass von den Beschwerdeführern keine<br />
besonderen Gründe ins Treffen geführt<br />
wurden, auf Grund derer angenommen<br />
hätte werden können, der verfahrensgegenständliche<br />
Bordellbetrieb verursache<br />
Lärmimmissionen, die dem Gebietscharakter<br />
eines solchen Kern-, Büro-<br />
und Geschäftsgebietes widersprechen<br />
könnten. Die belangte Behörde hat sich<br />
in diesem Zusammenhang inhaltlich<br />
zutreffend auf das hg. Erkenntnis vom<br />
5. Dezember 2000, Zl. 99/06/0159,<br />
berufen, in dem der Verwaltungsgerichtshof<br />
die Beurteilung der Behörden<br />
des Verwaltungsverfahrens geteilt hatte,<br />
wonach von einem Architekturbüro (mit<br />
drei Büroräumen und Nebenräumen)<br />
samt Kraftfahrzeugabstellplätzen auch<br />
unter Bedachtnahme auf die damit zusammenhängenden<br />
Fahrbewegungen<br />
nach allgemeiner Erfahrung weder bei<br />
typologischer Betrachtung noch bei<br />
Betrachtung des konkreten Vorhabens<br />
Immissionen zu erwarten seien, die<br />
im Widerspruch zu der in diesem Fall<br />
maßgeblichen Flächenwidmung „reines<br />
Wohngebiet“ stünden. Besondere Gründe,<br />
die die Einholung von Gutachten zur<br />
Beurteilung der Lärmimmissionen eines<br />
Bauvorhabens erforderlich gemacht hätten,<br />
seien in diesem Beschwerdefall nicht<br />
erkennbar gewesen. In gleicher Weise ist<br />
zu dem vorliegenden Bauverfahren festzustellen,<br />
dass besondere Gründe dafür,<br />
dass ein Gutachten zur Lärmfrage hätte<br />
eingeholt werden müssen, weder von<br />
den Beschwerdeführern geltend gemacht<br />
wurden noch sonst erkennbar sind.<br />
Dem in diesem Zusammenhang allenfalls<br />
relevanten Umstand, dass drei Zimmer<br />
des verfahrensgegenständlichen Gebäudes<br />
(zwei im Erdgeschoß und eines im<br />
Dachgeschoß) unmittelbar an das Gebäude<br />
der Beschwerdeführer angrenzen, hat<br />
die belangte Behörde aber zutreffend entgegengehalten,<br />
dass sich an dieser Seite<br />
des gegenständlichen Gebäudes eine<br />
(öffnungslose) Brandwand in der Dicke<br />
von 33 cm befindet. Dabei ist weiters zu<br />
berücksichtigen, dass auch die Brandwand<br />
des Gebäudes der Beschwerdeführer<br />
an dieser Seite Schallimmissionen auf<br />
das Grundstück der Beschwerdeführer<br />
hintanhält. Die Beschwerdeführer haben<br />
im Verfahren nichts vorgetragen, was<br />
die Überlegung der belangten Behörde,<br />
die vom verfahrensgegenständlichen<br />
Bordellbetrieb ausgehenden Lärmimmissionen<br />
widersprächen dem Gebietscharakter<br />
nicht, fraglich erscheinen lassen<br />
könnte. Insbesondere ist auch darauf<br />
hinzuweisen, dass die Öffnung dieses<br />
Betriebes auf die Zeit von 9.00 bis 22.00<br />
Uhr beschränkt wurde. Bei immissionsrechtlicher<br />
Beurteilung beginnt nach der<br />
ÖAL-Richtlinie Nr. 3, S. 7 (Beurteilung<br />
von Schallimmissionen, Lärmstörungen<br />
im Nachbarschaftsbereich), die Nacht,<br />
wenn nicht anders festgelegt, mit 22.00<br />
Uhr. Bei Nacht ist somit kein Betrieb<br />
zulässig.<br />
Wenn sich die Beschwerdeführer weiters<br />
auf den Schallschutz gemäß § 43 Abs. 2<br />
Z. 5 Stmk. BauG berufen, wonach der<br />
von den Nachbarn wahrgenommene<br />
Schall auf einem derartigen Pegel gehalten<br />
werden müsse, dass zufrieden<br />
stellende Wohn- und Arbeitsbedingungen<br />
sichergestellt seien, ist darauf hinzuweisen,<br />
dass der Maßstab für diese<br />
Beurteilung grundsätzlich das in der<br />
auf dem Baugrundstück geltenden Widmungskategorie<br />
anzunehmende Widmungsmaß<br />
ist (vgl. u. a. das hg. Erkenntnis<br />
vom 25. März 1999, Zl. 97/06/0219).<br />
Gemäß der ÖNORM S 5021-1 gilt für<br />
die Widmungskategorie Kerngebiet bei<br />
Tag ein Immissionsgrenzwert von 60 dB<br />
betreffend den energieäquivalenten Dauerschallpegel.<br />
Auch im Zusammenhang<br />
mit dem einzuhaltenden Schallschutz<br />
gemäß dieser Bestimmung bedarf es der<br />
Einholung eines lärmtechnischen und<br />
eines medizinischen Gutachtens nicht,<br />
wenn es sich bei den zu erwartenden<br />
Lärmimmissionen um solche handelt, die<br />
für die Widmungskategorie typisch sind<br />
bzw. dieser offensichtlich entsprechen,<br />
was im vorliegenden Fall zu bejahen ist.<br />
Der Berufung der Beschwerdeführer<br />
auf das ursprünglich negative Gutachten<br />
des Stadtplanungsamtes aus dem Jahre<br />
2000 ist entgegenzuhalten, dass dieses<br />
Gutachten auf der Grundlage der früher
geltenden Widmung für das verfahrensgegenständliche<br />
Baugrundstück,<br />
nämlich „allgemeines Wohngebiet“,<br />
erstellt worden ist.<br />
Zum Beschwerdevorbringen, in der<br />
Nähe des verfahrensgegenständlichen<br />
Gebäudes würden sich im Hinblick<br />
auf das nahe gelegene Eislaufstadion<br />
Schulkinder und damit schutzbedürftige<br />
Unmündige aufhalten, ist festzustellen,<br />
dass damit kein subjektiv-öffentliches<br />
Nachbarrecht geltend gemacht<br />
wird. Für die immissonsrechtliche Beurteilung<br />
des Bauvorhabens ist es auch<br />
nicht von Bedeutung, dass die Zweitbeschwerdeführerin<br />
in Zukunft in dem<br />
Nachbargebäude u. U. ein Tagesheim<br />
für kleine Kinder führen wird.<br />
Soweit die Beschwerdeführer einen<br />
vermehrten zu- und abfahrenden Fahrzeugverkehr<br />
auf der öffentlichen Verkehrsfläche<br />
befürchten, ist ihnen die hg.<br />
Judikatur entgegenzuhalten, wonach<br />
dem Nachbarn im Geltungsbereich<br />
des Stmk. ROG kein Nachbarrecht<br />
zusteht, dass die auf der öffentlichen<br />
Verkehrsfläche bestehenden Verkehrsverhältnisse<br />
durch ein Bauvorhaben<br />
nicht geändert werden (vgl. das hg.<br />
Erkenntnis vom 31. Jänner 2002, Zl.<br />
2001/06/0142).<br />
Wenn die Beschwerdeführer negative<br />
Auswirkungen, die ein Bordellbetrieb<br />
ihrer Meinung mit sich bringe, wie<br />
Drogen, Kriminalität, Menschenhandel,<br />
Vergewaltigung, Eigentumsentwertung,<br />
Erniedrigung des Sozialstatus<br />
und Erhöhung des kriminellen<br />
Risikos, ins Treffen führen, ist ihnen<br />
entgegenzuhalten, dass sich sowohl<br />
die Betriebsinhaberin als auch die zukünftigen<br />
Besucher dieses Hauses an<br />
die gesamte österreichische Rechtsordnung<br />
zu halten haben und insbesondere<br />
ein allfälliges strafbares Verhalten von<br />
Besuchern dieses Betriebes von den<br />
jeweils zuständigen Organen (insbesondere<br />
den Strafgerichten) zu ahnden<br />
ist. Insbesondere ist auch auf die Bewilligungspflicht<br />
von Bordellen nach<br />
den §§ 4 ff Stmk. Prostitutionsgesetz,<br />
LGBl. Nr. <strong>16</strong>/1998 i. d. F. LGBl. Nr.<br />
18/2002, hinzuweisen.“<br />
Baurechtlich ist die Zulässigkeit des<br />
verfahrensgegenständlichen Bordellbetriebes<br />
allein nach den gemäß dem<br />
Stmk. BauG in Verbindung mit dem<br />
Stmk. ROG maßgeblichen Kriterien<br />
zu beurteilen.<br />
Heimo Statthaler<br />
Die Präklusionsbestimmungen<br />
des § <strong>16</strong> Abs. 8 MRG wurden<br />
mit der am 1. Oktober 2006<br />
in Kraft getretenen Wohnrechtsnovelle<br />
im Vollanwendungsbereich des<br />
Mietrechtsgesetzes - MRG (BGBl. Nr.<br />
1981/520 i. d. F. BGBl. I Nr. 124/2006)<br />
auch auf alle einseitigen Anhebungen<br />
des Hauptmietzinses sowie die Anhebung<br />
des Hauptmietzinses aufgrund<br />
einer Wertsicherungsvereinbarung ausgedehnt.<br />
Der Gesetzgeber folgt damit<br />
der von der Lehre schon seit einiger<br />
Zeit geforderten analogen Ausdehnung<br />
der Präklusivfrist des § <strong>16</strong> Abs.<br />
8 MRG auch auf Fälle der einseitigen<br />
Erhöhung des Hauptmietzinses durch<br />
den Vermieter nach<br />
§ 12a MRG<br />
Anhebung der Geschäftsraummiete<br />
§ <strong>16</strong> Abs. 9 MRG<br />
Wertsicherung<br />
§ 45 MRG<br />
Mindestmietzins<br />
§ 46 MRG<br />
nicht privilegierter Eintrittsfall<br />
§ 46a MRG<br />
Geschäftsraummiete (Übergangsrecht)<br />
sowie auf eine Erhöhung des Hauptmietzinses<br />
durch die Anhebung einer<br />
Wertsicherungsvereinbarung gemäß<br />
§ <strong>16</strong> Abs. 9 MRG.<br />
§<strong>16</strong> Abs. 8 MRG lautet:<br />
„Mietzinsvereinbarungen sind insoweit<br />
unwirksam, als der vereinbarte<br />
Hauptmietzins den nach Abs. 1 bis 7<br />
zulässigen Höchstbetrag überschreitet.<br />
Die Unwirksamkeit ist binnen drei<br />
Jahren gerichtlich (bei der Gemeinde,<br />
§ 39) geltend zu machen. Bei befristeten<br />
Hauptmietverhältnissen (§ 29 Abs. 1 Z 3)<br />
endet die Frist frühestens sechs Monate<br />
nach Auflösung des Mietverhältnisses<br />
oder nach seiner Umwandlung in ein<br />
unbefristetes Mietverhältnis; die Ver-<br />
RECHT & GESETZ<br />
Wohnrechtsnovelle 2006:<br />
Ausdehnung der dreijährigen<br />
Zinsanfechtungspräklusion<br />
Lebe heute, denke an morgen.<br />
Die Sorgen der Vergangenheit vergiss.<br />
jährungsfrist beträgt in diesem Fall<br />
zehn Jahre.“<br />
§ <strong>16</strong> Abs. 9 MRG lautet:<br />
„Ergibt sich durch die Anwendung einer<br />
Wertsicherungsvereinbarung ein höherer<br />
Hauptmietzins als nach Abs. 1 bis 7 zu<br />
diesem Zeitpunkt zulässig ist, so ist der<br />
übersteigende Teil unwirksam. Berechtigt<br />
eine Wertsicherungsvereinbarung<br />
den Vermieter zu einer Erhöhung des<br />
Hauptmietzinses, so hat der Hauptmieter<br />
dem Vermieter den erhöhten Hauptmietzins<br />
von dem auf das Wirksamwerden der<br />
Indexvereinbarung (Abs. 6 dritter Satz)<br />
folgenden Zinstermin an zu entrichten,<br />
wenn der Vermieter dem Hauptmieter in<br />
einem nach Wirksamwerden der Indexveränderung<br />
ergehenden Schreiben, jedoch<br />
spätestens 14 Tage vor dem Termin,<br />
sein darauf gerichtetes Erhöhungsbegehren<br />
bekannt gibt. Eine sich durch die<br />
Anwendung einer Wertsicherungsvereinbarung<br />
ergebende Unwirksamkeit des<br />
erhöhten Hauptmietzinses ist innerhalb<br />
der in Abs. 8 genannten Fristen ab dem<br />
Erhöhungsbegehren gerichtlich (bei der<br />
Gemeinde, § 39) geltend zu machen.“<br />
Somit sind die Möglichkeiten des Mieters,<br />
Mietzinse (Mietzinserhöhungen)<br />
anzufechten, zeitlich befristet.<br />
Abschließend ist noch darauf hinzuweisen,<br />
dass die in § <strong>16</strong> Abs. 9 MRG statuierten<br />
Präklusionen (Fristenablauf ab<br />
Erhöhungsbegehren) nur die jeweilige<br />
konkrete Mietzinserhöhung aufgrund<br />
der Anwendung einer vereinbarten<br />
Wertsicherung betrifft. Die Präklusionsfrist<br />
für die Anfechtung einer für<br />
gewöhnlich bereits im Mietvertrag getroffenen<br />
Wertsicherungsvereinbarung<br />
an sich unterliegt unmittelbar dem § <strong>16</strong><br />
Abs. 8 zweiter und dritter Satz MRG<br />
und beginnt daher in der Regel ab der<br />
entsprechenden Vereinbarung (Mietvertragsabschluss)<br />
zu laufen.<br />
Epikur<br />
<strong>Steirische</strong> <strong>Gemeindenachrichten</strong> 4/<strong>07</strong> 7
Ausgangslage in Österreich<br />
Wachsende und immer komplexere<br />
kommunale Aufgaben bei gleichzeitig<br />
knapperen Mitteln können gerade von<br />
kleinen Gemeinden immer weniger<br />
bewältigt werden. Der demographische<br />
Wandel und notwendige Reaktionen auf<br />
einen verschärften Standortwettbewerb<br />
stellen weitere generelle Herausforderungen<br />
für interkommunale Zusammenarbeit<br />
(IKZ) dar.<br />
Die bisherigen Erfahrungen bei IKZ<br />
sind schon sehr umfassend, insbesondere<br />
der Betrieb von Infrastruktur und<br />
Dienstleistungen stellt weitgehend<br />
eingeführte Kooperationsaufgaben dar.<br />
Kooperationen im Bereich Wirtschafts-<br />
und Raumentwicklung sind dem gegenüber<br />
noch gering ausgeprägt.<br />
Derzeit bestehen in Österreich etwa<br />
100 Formen von Gemeindekooperationen,<br />
die sich insbesondere mit der<br />
gemeinsamen Leitbildentwicklung und<br />
dementsprechender Projektumsetzung<br />
befassen. Die wesentlichen Formen und<br />
Strukturen sind:<br />
• 32 Regionalmanagementeinrichtungen<br />
in ganz Österreich<br />
• 12 Regionalverbände in Salzburg<br />
• ca. 40 Kleinregionale Entwicklungsvereine<br />
insbesondere in NÖ, aber<br />
auch in der Steiermark<br />
• etwa 10 Entwicklungsvereine in<br />
Kärnten<br />
• einzelne Entwicklungsvereine in<br />
Tirol und Vorarlberg<br />
• 10 grenzübergreifende Euregios<br />
Die Regionalmanagementstrukturen<br />
mit einer teilweisen Abdeckung der<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
8 <strong>Steirische</strong> <strong>Gemeindenachrichten</strong> 4/<strong>07</strong><br />
gesamten Bundesländer weisen sehr<br />
unterschiedliche Organisationslogiken,<br />
Schwerpunktsetzungen und Größenordnungen<br />
auf. Eine umfassende<br />
bundesweite Evaluierung bestätigt die<br />
insgesamt positiven Effekte auf die Regionalentwicklungslandschaft,<br />
sodass<br />
eine Fortführung dieser Einrichtungen<br />
in allen Bundesländern auch mit beschränkter<br />
EU-Unterstützung außer<br />
Frage steht.<br />
Von den IKZ–Strukturen in Österreich<br />
entfallen fast die Hälfte auf die Kleinregionskooperationen<br />
in Niederösterreich.<br />
In diesem Bundesland sind etwa die<br />
Hälfte der Gemeinden in Kleinregionale<br />
Kooperationen involviert. Über 70 %<br />
der Kleinregionen sind als Verein organisiert.<br />
Die in die Kleinregionsarbeit<br />
in NÖ gesetzten Erwartungen und Ziele<br />
wurden weitgehend erfüllt. Ein Großteil<br />
der Kleinregionen glaubt, auf einem<br />
guten Weg zu sein, die gesetzten Erwartungen<br />
und Ziele zu erreichen.<br />
Die Palette an Organisationsformen<br />
besteht aus öffentlich-rechtlichen Organisationsformen<br />
(Gemeindeverband,<br />
Verwaltungsgemeinschaft), gesellschaftsrechtlichen<br />
Organisationsformen<br />
(verschiedene Gesellschaften des Handelsrechts,<br />
Vereine) und informellen<br />
Zusammenarbeitsformen.<br />
Etablierte Strukturen im Ausland<br />
In den Ländern Deutschland, Finnland,<br />
Schweden und Schweiz hat die IKZ<br />
jeweils einen vergleichsweise hohen<br />
Stellenwert bei einer gleichzeitig schon<br />
Anteil der Gemeinden nach Einwohnern in % – Vergleich D - A - CH<br />
bis 500 EW 501-1000 EW 1001-2000 EW 2001-5000 EW über 5000 EW<br />
Dipl. Ing. Richard Resch,<br />
Raumplanungsbüro mit Schwerpunkt Regionalplanung<br />
und Gemeindekooperation<br />
regionalentwicklung.at<br />
Erfolgreiche Gemeindekooperation<br />
Erfahrungen und zukünftige Anforderungen<br />
Steiermark<br />
Österreich<br />
Deutschland<br />
Schweiz<br />
langen Entwicklungsgeschichte. So sind<br />
in Deutschland Stadt-Umland-Verbände<br />
weit verbreitet, die gemeinsame Planung<br />
der Regionalentwicklung ist in<br />
Finnland gesetzlich verpflichtend, fast<br />
alle schwedischen Gemeinden sind in<br />
eine IKZ involviert, Schweizer Gemeinden<br />
arbeiten durchschnittlich in 9<br />
Bereichen zusammen.<br />
Ziele interkommunaler<br />
Zusammenarbeit<br />
Als wesentliche Ziele für IKZ werden<br />
angeführt:<br />
• höhere Standortattraktivität und<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
• Stärkung und Neubildung leistungsfähiger<br />
Regionen<br />
• Verringerung des Konditionenwettbewerbs<br />
• Qualitätssteigerung bei Service- und<br />
Dienstleistungsangebot<br />
• Sicherstellung, effizientere und effektivere<br />
Aufgabenerfüllung<br />
• Wirtschaftlichkeit, Ersparnisse bei<br />
der Infrastrukturbereitstellung<br />
• effizientere Abwicklung höherer Projektvolumina<br />
• leichterer Zugang und höhere<br />
Ressourcenaufbringung im Förderbereich<br />
• Stärkung der Position der Kommunen<br />
gegenüber Land und Bund<br />
• stärkere Identifikation mit überörtlichen<br />
Problemen und Lösungsansätzen<br />
• gemeinsamer Leidensdruck<br />
• Bestandschutz für kleinere Gemeinden<br />
Hemmnisse<br />
gemeindeübergreifender<br />
Zusammenarbeit<br />
Als Hemmnisse gemeindeübergreifender<br />
Zusammenarbeit werden insbesondere<br />
genannt:<br />
• ungünstige politische Rahmenbedingungen<br />
• Verluste von Entscheidungshoheit<br />
• erwartete Einnahmenverzichte<br />
• Unsicherheiten über Aufteilung von<br />
Kosten und Nutzen<br />
• fehlendes Vertrauen<br />
• unterschätzte Kooperationswerte,<br />
Mehrwert/Nutzen nicht klar erkennbar<br />
• höhere Koordinationsaufwendungen<br />
• Widerstände der Bevölkerung
• Widerstand der Gemeindeverwaltungen<br />
• Schwierigkeiten bei der Willensbildung<br />
• Ressourcenengpässe<br />
• lokaler Egoismus<br />
Anforderungen interkommunaler<br />
Zusammenarbeit<br />
Ein transparenter, oft auch schwer<br />
zu kalkulierender Vorteils-/<br />
Nachteilsausgleich, generelle „Winwin-Lösungen“,<br />
nachhaltige Erfolgskontrollen<br />
und die Verbesserung der<br />
Rahmenbedingungen sind wesentliche<br />
Erfordernisse der interkommunalen<br />
Zusammenarbeit.<br />
Der Start erfolgt mit einfachen Kooperationsgegenständen<br />
und nachvollziehbaren<br />
Ergebnissen, mit der Entwicklung<br />
einer entsprechenden Kooperationskultur<br />
können dann auch komplexere und kontroverse<br />
Vorhaben bearbeitet werden.<br />
Leuchtturmprojekte werden als Initialzünder<br />
eingesetzt. Im Sinne des Subsidiaritätsprinzips<br />
sollen die Kerngeschäfte<br />
aber bei den Gemeinden bleiben.<br />
Die Rolle von Leitfiguren ist wesentlich<br />
für die IKZ, „Pflicht-„ und „Kürpartner“<br />
sind essentiell für den Prozess; während<br />
in der Startphase Ideen, Phantasien<br />
und Visionen gefragt sind, muss in der<br />
Realisierungsphase auf Realisierbares<br />
„zurückgestutzt“ werden.<br />
Freiwilligkeit, Konsensprinzip, Subsidiarität,<br />
Vertrauen, Offenheit, Wertschätzung,<br />
Arbeits- und Verhandlungskultur<br />
sind wesentliche Bestandteile der Kooperationskultur.<br />
Leitbilder sind erste Orientierungspunkte<br />
für die beteiligten Akteure, die koordinierenden<br />
und aktivierenden, aber<br />
auch identitätsstiftenden Wirkungen in<br />
der Startphase sind wesentlich für die<br />
Entwicklung von konkreten Koopera-<br />
tionszielen und entsprechenden Handlungsfeldern.<br />
Die Mitarbeit der betroffenen AkteurInnen<br />
über GemeindevertreterInnen und<br />
Lobbyisten hinaus stellt eine wesentliche<br />
Voraussetzung für das Gelingen des<br />
Entwicklungsprozesses dar. Die Mitarbeiter<br />
der beteiligten Verwaltungen sind<br />
frühzeitig in die Konzeption und Umsetzung<br />
von IKZ-Prozessen einzubinden.<br />
Externe Berater können den Kooperationsprozess<br />
durch neutrale Begleitung<br />
befördern. Wirkungsvoll ist eine externe<br />
Betreuung mit unterschiedlichen<br />
Intensitäten in verschiedenen Phasen<br />
bei gleichzeitiger Entwicklung und Nutzung<br />
eigener Kompetenzen. Die Sicht<br />
von außen sollte auch für ein begleitendes<br />
Monitoring und entsprechende<br />
Evaluierungen eingesetzt werden.<br />
Als maßgebliche Erfolgsfaktoren im<br />
Hinblick auf die Finanzierung sind anzusprechen:<br />
• die frühzeitige Erarbeitung und Festlegung<br />
von fairen Kosten- Lasten-<br />
Ausgleichsregelungen<br />
• je nach Kooperationsgegenstand<br />
erscheinen unterschiedliche Finanzierungsmodi<br />
geeignet<br />
• der Aufwand für Initiierung und Umsetzung<br />
von IKZ sollte klar begrenzt<br />
werden<br />
• Projektprioritäten nach Notwendigkeiten,<br />
nicht nach Fördermöglichkeiten<br />
Identitätsfindung und Kommunikation<br />
ist ein längerfristiger Lernprozess, eine<br />
gute, strategische Informationspolitik<br />
und Öffentlichkeitsarbeit der Regionalbüros<br />
sowie sichtbare Erfolge sind<br />
Voraussetzungen für die Kommunikation<br />
nach innen und außen.<br />
[Auszug aus der Studie „Strategische<br />
Gemeinde- und Regionalkooperation<br />
in Österreich“ im Rahmen der Initiative<br />
RegioNext]<br />
Wichtiger Schritt in<br />
Richtung<br />
„Kleinregion Murau“<br />
Großes Interesse beim Bürgermeistergespräch<br />
in Murau<br />
Bereits zum dritten Mal lud Bgm.<br />
Herbert Bacher von der Stadtgemeinde<br />
Murau die Bürgermeister<br />
der Region zu einem gemeinsamen<br />
Erfahrungsaustausch. Schwerpunkt<br />
dieses Treffens war die Bildung der<br />
„Kleinregion Murau“. Das hochaktuelle<br />
Thema weckte großes Interesse<br />
bei den Gemeindeverantwortlichen<br />
und so konnte Bgm. Bacher 15 Amtskollegen<br />
aus den Umlandgemeinden<br />
zu dieser Veranstaltung begrüßen.<br />
Auch die obersten zuständigen Beamten<br />
des Landes Steiermark, HR.<br />
DI Dietlinde Mlaker mit DI Martin<br />
Wieser (A<strong>16</strong>, Landes- und Gemeindeentwicklung)<br />
sowie HR. Dr. Heinz<br />
Schille (FA 7A, Gemeindeaufsichtsbehörde)<br />
waren zu diesem Gespräch<br />
geladen. Ihre informativen Ausführungen<br />
zum Projekt Regionext (so<br />
der Titel für die Bildung von Kleinregionen)<br />
wurden interessiert verfolgt<br />
und in der anschließenden Diskussion<br />
– moderiert durch IKM Institut für<br />
kommunales Management – zahlreiche<br />
Anliegen und Fragen der Gemeindevertreter<br />
ausführlich erörtert.<br />
Bereits in den vorangegangenen Gesprächen<br />
stand die Gründung einer<br />
„Kleinregion Murau“ im Vordergrund.<br />
Nach Vorabstimmungen mit den politischen<br />
Stellen (A<strong>16</strong>, FA7A) und umfangreichen<br />
Analysen waren die beteiligten<br />
Gemeinden aufgefordert, intern<br />
über die Regionsgröße zu diskutieren.<br />
Nunmehr konnte Einigkeit unter den<br />
Bürgermeistern hinsichtlich der Regionsaufteilung<br />
erzielt werden.<br />
Zwei Kleinregionen sollen vorbehaltlich<br />
der Beschlüsse in den Gemeinderäten<br />
gebildet werden: Der Kleinregion<br />
„Murtal“ sollen die Gemeinden<br />
Predlitz-Turrach, Stadl an der Mur,<br />
St. Ruprecht-Falkendorf, St. Georgen<br />
ob Murau, Murau, Laßnitz bei Murau,<br />
Stolzalpe und Triebendorf angehören.<br />
Der Kleinregion „Krakau-Katschtal“<br />
sollen die Gemeinden Krakaudorf,<br />
Krakauschatten, Krakauhintermühlen,<br />
Schöder, Rinegg und St. Peter<br />
am Kammersberg angehören. Die<br />
Gemeinde Ranten hält sich die Entscheidung<br />
noch offen.<br />
<strong>Steirische</strong> <strong>Gemeindenachrichten</strong> 4/<strong>07</strong> 9
STEUERN & FINANZEN<br />
Kommunalsteuererklärungen<br />
über<br />
FinanzOnline:<br />
Erste Evaluierung<br />
abgeschlossen<br />
Der Steiermärkische Gemeindebund<br />
hat im Oktober 2006 in 40<br />
steirischen Mitgliedsgemeinden eine<br />
Erhebung gestartet, um zu den im Vorjahr<br />
erstmals über FinanzOnline eingereichten<br />
Kommunalsteuererklärungen<br />
Mitteilungen über offene Fragestellungen<br />
und verbesserungswürdige Erfahrungen<br />
einzuholen. Die Anregungen<br />
wurden bundesweit gleichartig gesammelt<br />
und mit dem Bundesministerium<br />
für Finanzen (BMF) in einer Arbeitsgruppe<br />
in zwei Besprechungen, welche<br />
im Dezember 2006 und im Jänner 20<strong>07</strong><br />
stattgefunden haben, abgearbeitet.<br />
Im Februar 20<strong>07</strong> wurden die Ergebnisse<br />
auch den Landesverbänden des<br />
Österreichischen Gemeindebundes<br />
berichtet: Die informativen Rückmeldungen<br />
und Ergebnisse – darunter das<br />
Sitzungsprotokoll des BMF samt Beantwortung<br />
der gesammelten Anfragen<br />
sowie viele aufschlussreiche Eingabemasken<br />
(Screenshots) – stehen seit Anfang<br />
März 20<strong>07</strong> im Mitgliederbereich<br />
der Homepage des Steiermärkischen<br />
Gemeindebundes zur Verfügung.<br />
Die Screenshots zeigen Details der<br />
gemeindlichen Benutzerverwaltung in<br />
FinanzOnline samt der erforderlichen<br />
Rechtevergabe, die Erklärungsvorgänge<br />
samt Erfolgs- und Fehlermeldungen<br />
und nehmen Bezug auf Dokumentationen<br />
und Fehlerberichte sowie auf in<br />
diesem Zusammenhang relevante Recherchemöglichkeiten.<br />
Die Kenntnis<br />
der auch für die Unternehmen (!) verfügbaren<br />
Eingabemasken erweist sich<br />
bei der Beantwortung von Anfragen<br />
der Abgabepflichtigen dabei ebenfalls<br />
als recht hilfreich. Insgesamt soll dieser<br />
Evaluierungsschritt die Arbeit der<br />
Gemeinden zur „Haupterklärungszeit“<br />
der Kommunalsteuer sinnvoll unterstützen.<br />
Berichtigung<br />
In der letzten Ausgabe der „<strong>Steirische</strong>n<br />
<strong>Gemeindenachrichten</strong>“ ist uns im Artikel<br />
„Ausgliederungen: Die neue Randzahl 274<br />
UStR“ auf Seite 10 ein Fehler unterlaufen. Im<br />
Zusammenhang mit Eigenleistungen (siehe<br />
Abschnitt „Überblick über die Änderungen“,<br />
Punkt 1) wurde ausgeführt, dass diese nicht<br />
in die AfA-Bemessungsgrundlage mit einzubeziehen<br />
sind. Es ist jedoch das Gegenteil der<br />
Fall – die Eigenleistungen sind in die AfA-<br />
BMG einzubeziehen.<br />
Wir bitten, diesen Irrtum zu entschuldigen.<br />
10 <strong>Steirische</strong> <strong>Gemeindenachrichten</strong> 4/<strong>07</strong><br />
1. Abgabenerfolg des Bundes<br />
Jänner 20<strong>07</strong>: 3.764 Mio. Euro<br />
Lag der Abgabenerfolg des Bundes, also<br />
das Aufkommen an gemeinschaftlichen<br />
Bundesabgaben, im Jahr 2006 mit<br />
58.015 Mio. Euro um 4,7 % über dem<br />
Ergebnis des Jahres 2005, setzt sich mit<br />
dem Abgabenerfolg Jänner 20<strong>07</strong> dieser<br />
positive Aufwärtstrend mit einer Steigerung<br />
von 5,9 % fort.<br />
Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung<br />
hat das Lohnsteueraufkommen mit<br />
Zuwächsen von + <strong>16</strong> %. Einer der<br />
Gründe wird wohl in der bereits in der<br />
Vergangenheit beobachteten höheren<br />
Steuerelastizität unmittelbar nach Wirksamwerden<br />
von Steuerreformen liegen.<br />
Die Umsatzsteuer als aufkommenstärkste<br />
Abgabe mit einer eher moderaten<br />
Steigerungsrate von + 1,2 % erreichte<br />
trotzdem einen guten Monatsabschluss,<br />
bezieht man beim Monatsvergleich das<br />
hohe Aufkommen des Monates Jänner<br />
2006 ein, das einen Anstieg von <strong>16</strong>,3 %<br />
gegenüber dem Monat 2005 aufzuweisen<br />
hatte.<br />
Für die übrigen gemeinschaftlichen<br />
Bundesabgaben ist die Aussagekraft<br />
über deren Entwicklung auf Basis des<br />
Abgabenerfolges eines Monates eher<br />
gering. So fallen z. B. die Quartalszahlungen<br />
an Einkommensteuer und Körperschaftssteuer<br />
erst im Monat Feber<br />
(Frist 15. Feber) an.<br />
2. Ertragsanteilvorschüsse<br />
1. Quartal 20<strong>07</strong><br />
LGF-Stellvertreter Prof. Dietmar Pilz,<br />
<strong>Steiermärkischer</strong> Gemeindebund<br />
Aktuelle Steuerstatistik<br />
An die österreichischen Gemeinden<br />
gelangen im 1. Quartal des heurigen<br />
Jahres 1.741,9 Mio. Euro an Ertragsanteilvorschüssen<br />
einschließlich dem Getränkeabgabeausgleich<br />
und dem Anteil<br />
an der Werbeabgabe zur Anweisung,<br />
was einem Zuwachs von 126,4 Mio.<br />
Euro bzw. 7,8 % gegenüber dem Vergleichszeitraum<br />
2006 entspricht.<br />
Diesen Überweisungen liegt das<br />
Aufkommen der gemeinschaftlichen<br />
Bundesabgaben für den Zeitraum November<br />
2006 bis Jänner 20<strong>07</strong> zugrunde<br />
(zeitliche Überweisungseffekte gemäß<br />
§ 12 Abs. 2 FAG 2005).<br />
Diese erfreulichen Zuwächse sind das<br />
Ergebnis der dynamisch wachsenden<br />
Wirtschaft.<br />
So zeigt z. B. der Einzelhandel im<br />
Jahr 2006 (also auch in den Monaten<br />
November und Dezember 2006) das<br />
beste Ergebnis seit 2000. Der Arbeitsmarkt<br />
mit einer Steigerung der aktiven<br />
Beschäftigten und das gute Ergebnis im<br />
Fremdenverkehr (trotz Schneemangels<br />
stiegen im Dezember 2006 die Übernachtungen<br />
um 3,6 %) sind einige jener<br />
Faktoren, die das Abgabenaufkommen<br />
und somit auch die Ertragsanteilvorschüsse<br />
für das 1. Quartal 20<strong>07</strong> positiv<br />
beeinflusst haben.<br />
3. Ertragsanteilvorschüsse<br />
Gemeinden – Steiermark<br />
Jänner bis März 20<strong>07</strong><br />
Die Ertragsanteilvorschüsse für<br />
die steirischen Gemeinden für das<br />
1. Quartal 20<strong>07</strong> in Höhe von 226,3<br />
Mio. Euro (einschließlich des Getränkeabgabeausgleiches<br />
und des Anteils an<br />
der Werbeabgabe) sind gegenüber dem<br />
Vergleichszeitraum 2006 um 8,4 % gestiegen<br />
und liegen sogar etwas über dem<br />
Bundesdurchschnitt von 7,8 %.<br />
4. EU-Beitrag<br />
Der EU-Beitrag Österreichs wird<br />
monatlich auf ein beim BMfF eingerichtetes<br />
Konto verbucht (gespeist von<br />
Bund, Ländern und Gemeinden). Die<br />
von der EU angeforderten Beträge erfolgen<br />
unregelmäßig und somit nicht<br />
zeitgleich mit der Dotierung durch die<br />
Gebietskörperschaften. Im Jänner 20<strong>07</strong><br />
erfolgten Beitragsüberweisungen an die<br />
EU in Höhe von 65,6 Mio. Euro, somit<br />
um 74,4 % weniger als im Jänner 2006.<br />
5. Überweisungen des Bundes<br />
Die Höhe der Überweisungen des<br />
Bundes für verschiedene Zwecke, wie<br />
die Steueranteile für die Krankenanstaltenfinanzierung,<br />
die Zuführung zum<br />
FLAF, Beihilfenzahlungen nach dem<br />
Gesundheits-, Sozial- und Beihilfengesetz<br />
(GSBG) sowie zum Katastrophenfonds<br />
bemisst sich am Aufkommen verschiedener<br />
verbundener Abgaben. Die<br />
Überweisungsbeträge sind der Tabelle<br />
zu entnehmen.
I. Abgabenerfolg der aufkommensstärksten gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />
Gegenüberstellung der Monatserfolge zweier Finanzjahre<br />
sämtliche Beträge in Mio. Euro<br />
STEUERN & FINANZEN<br />
Erfolg Jänner<br />
+/-% Gemeindeanteil in % (§ 9 FAG) 1)<br />
2006 20<strong>07</strong><br />
Einkommensteuer -88,3 -92,4 - 11,605<br />
Lohnsteuer 1.387,3 1.609,3 <strong>16</strong>,0 11,605<br />
KESt I 32,7 55,5 69,6 11,605<br />
KESt II 60,2 131,0 117,5 11,605<br />
Körperschaftsteuer -92,5 -41,0 - 11,605<br />
Erbschafts- u. Schenkungssteuer 10,6 33,0 211,3 11,605<br />
Bodenwertabgabe 0,1 -0,0 -140,1 96,000 2)<br />
Umsatzsteuer 1.697,1 1.717,3 1,2 11,605<br />
Tabaksteuer 131,6 14,6 -88,9 11,605<br />
Biersteuer 6,4 8,4 31,7 11,605<br />
Mineralölsteuer 37,2 41,8 12,5 11,605<br />
Alkoholsteuer 9,4 11,1 17,6 11,605<br />
Schaumweinsteuer 0,1 0,1 36,5 11,605<br />
Kapitalverkehrsteuern 6,1 7,5 22,7 11,605<br />
Werbeabgabe 9,8 9,7 -0,5 86,917 2)<br />
Energieabgabe 93,0 91,6 -1,5 11,605<br />
Normverbrauchsabgabe 36,5 33,3 -8,8 11,605<br />
Grunderwerbsteuer 43,0 49,0 14,0 96,000 2)<br />
Versicherungssteuer 1,6 5,4 231,3 11,605<br />
Motorbez. Versicherungssteuer -1,6 -2,3 - 11,605<br />
KFZ-Steuer 2,4 2,4 -0,8 11,605<br />
Konzessionsabgabe 23,8 27,4 15,6 11,605<br />
Kunstförderungsbeitrag 3,9 4,0 2,9 11,605<br />
1) Einheitliche Anteilsschlüssel der Gemeinden an den gemeinschaftlichen Bundesabgaben gemäß FAG 2005.<br />
2) Unveränderter Verteilungsschlüssel.<br />
II. Abgabenerfolg des Bundes<br />
(ausschließliche und gemeinschaftliche Bundesabgaben §§ 7 und 8 FAG 2005):<br />
2006 Erfolg Jänner 20<strong>07</strong><br />
3.555,3 3.764,0 + 5,9 %<br />
III. Beitrag Europäische Union<br />
2006 Überweisung Jänner 20<strong>07</strong><br />
255,9 65,6 - 74,4 %<br />
IV. Ertragsanteile, Fonds, Krankenanstaltenfinanzierung, Siedlungswasserwirtschaft<br />
2006 Überweisungen Jänner 20<strong>07</strong> +/- %<br />
Ertragsanteile Länder und Gemeinden 1.447,0 1.511,4 4,4<br />
Krankenanstaltenfinanzierung – Steueranteil 10,3 10,2 -1,3<br />
Familienlastenausgleichsfonds 64,1 69,2 8,0<br />
GSBG (Beihilfen Gesundheit – Soziales) 150,0 <strong>16</strong>4,9 10,0<br />
Katastrophenfonds 19,3 23,5 21,8<br />
V. Ertragsanteilvorschüsse gemäß § 12 FAG 2005 1) an die Gemeinden des Landes Steiermark<br />
2006 Vorschüsse Jänner bis März 20<strong>07</strong> + %<br />
Summe Vorschüsse Steiermark 2) 208,8 226,3 8,4<br />
Summe Vorschüsse Österreich 2) 1.615,4 1.741,9 7,8<br />
1) Die Ertragsanteilvorschüsse beruhen auf dem Abgabenerfolg des Bundes vom November 2006 bis Jänner 20<strong>07</strong><br />
(Überweisungseffekt des FAG)<br />
2) Vorschüsse inklusive Getränke- und Werbeabgabeausgleich, ohne Spielbankenabgabe<br />
<strong>Steirische</strong> <strong>Gemeindenachrichten</strong> 4/<strong>07</strong> 11
UMWELT<br />
Die Bachforelle<br />
Die Bachforelle lebt in Fließgewässern<br />
und Seen mit kühlem<br />
und sauerstoffreichem Wasser,<br />
vom Hochgebirge bis ins Flachland. Sie<br />
ist sehr standorttreu und entfernt sich<br />
nur selten von ihrem Platz, außer wenn<br />
sie auf die Jagd geht oder zum Laichen<br />
aufsteigt.<br />
Erkennungsmerkmale<br />
Die Bachforelle wird 20 bis 30 cm, maximal<br />
50 cm lang. Ihr Wachstum wird von<br />
der Wassertemperatur stark beeinflusst.<br />
Die Farbe wechselt je nach Aufenthaltsort,<br />
meist aber ist der Rücken grünlich<br />
bis bräunlich, Kopf und Seiten sind<br />
goldgelb gefärbt mit schwarzen und den<br />
für diese Art typischen hell eingerahmten<br />
roten Punkten. Das Maul ist endständig<br />
und bis hinter die Augen gespalten. Wie<br />
alle Lachsverwandten besitzt sie zwischen<br />
Rücken- und Schwanzflosse eine<br />
„Fettflosse“.<br />
Lebensweise und Biologie<br />
Die Bachforelle liebt Verstecke und tiefe<br />
Stellen. Unterspülte Wurzeln, überhän-<br />
12 <strong>Steirische</strong> <strong>Gemeindenachrichten</strong> 4/<strong>07</strong><br />
gende Büsche, große<br />
Steine im Wasser<br />
wirken daher als<br />
Anziehungspunkte.<br />
Die Beutetiere der<br />
Bachforelle sind<br />
Insekten und deren<br />
Larven, Würmer,<br />
Schnecken, auch<br />
kleinere Fische.<br />
Zur Laichzeit im<br />
Spätherbst und<br />
Winter suchen die<br />
Bachforellen kleinere<br />
Nebenbäche<br />
auf, um hier auf<br />
sandig-kiesigen, schnell durchströmten<br />
Flachwasserbereichen abzulaichen. Dazu<br />
heben die Weibchen eine Laichgrube aus,<br />
der Laich wird wieder bedeckt. Die Jungfischchen<br />
verbleiben, bis ihr Dottersack<br />
aufgebraucht ist, im Kieslückenraum<br />
unter der Bachsohle.<br />
Gefährdung und Schutz<br />
Die Bachforelle ist in Österreich nicht<br />
gefährdet, wohl aber viele ihrer Unterarten.<br />
Ausbau und Begradigung der<br />
Bäche, sowie<br />
Verschmutzung<br />
von Gewässern<br />
durch Abwässer<br />
und Gülle beeinträchtigen<br />
die<br />
Bestände. Auch<br />
das Einschleppen<br />
von Forellenkrankheiten<br />
über<br />
unkontrollierten<br />
Besatz und das<br />
Einsetzen nicht<br />
heimischer Konkurrenzfische<br />
– wie der Regenbogenforelle<br />
– wirken sich<br />
negativ aus.<br />
Aber auch der<br />
Besatz mit nicht<br />
einheimischen<br />
B a c h f o r e l l e n<br />
stellt ein Problem<br />
dar: Die meisten<br />
österreichischen<br />
Forellenpopulationen<br />
gehören<br />
dem „Donaustamm“<br />
an.<br />
Durch scharfe<br />
natürliche Aus-<br />
Die Bachforelle ist empfindlich gegen Wasserverschmutzungen<br />
Foto: Gepp<br />
lese über Jahrtausende haben sie sich<br />
optimal an die teils rauen Verhältnisse<br />
unserer Gewässer angepasst. Mit angeborener<br />
natürlicher Scheu und Fluchtverhalten<br />
entgehen Fische dieses Stammes<br />
eher dem Raubdruck durch Reiher und<br />
Fischotter. Diese Anpassungen könnten<br />
durch die genetische Durchmischung mit<br />
nicht einheimischen Besatzforellen des<br />
„Atlantischen Stammes“ verloren gehen.<br />
Naturschutzprojekt<br />
Mariatroster Bach<br />
Auch der Grazer Mariatroster Bach war<br />
einstmals Lebensraum für einen artenreichen<br />
Fischbestand mit der Bachforelle<br />
als Hauptfischart. Heute sind weite Teile<br />
dieses Gewässers leider in ein naturfernes<br />
Bachbett eingezwängt, viele Fischarten<br />
sind bereits verschwunden. Auch<br />
den Bachforellen wurde das überLEBEN<br />
schwer gemacht. Mit der Absicht der<br />
Renaturierung hat der Naturschutzbund<br />
Steiermark das Fischereirecht am Mariatroster<br />
Bach gepachtet. Vorrangige Ziele<br />
sind Schutz, Erhaltung und Ausweitung<br />
von natürlichen Bachabschnitten. Naturnahe<br />
Uferstreifen sind auch als Pufferzonen<br />
gegen Gülleeintragung aus benachbarten<br />
landwirtschaftlichen Flächen von<br />
Bedeutung. Zur Wiederherstellung einer<br />
durchgehend uneingeschränkten Wanderungsmöglichkeit<br />
für Fische wurden<br />
einige Sohlschwellen bereits rückgebaut.<br />
Dies ist eine Voraussetzung für die Wiederansiedlung<br />
ursprünglicher Fisch- und<br />
Krebsarten.<br />
Kontakt:<br />
Naturschutzbund Steiermark<br />
Heinrichstraße 5, 8010 Graz<br />
Tel.. 03<strong>16</strong>/ 322377-7<br />
www.naturschutzbund.at<br />
www.naturbeobachtung.at
GESUNDE GEMEINDE<br />
In Dobl lässt sich ein bewegtes Leben führen<br />
Die Gemeinde Dobl ist seit<br />
2004 Mitglied des Gesunde<br />
Gemeinde-Netzwerkes. Vor<br />
allem im Bewegungsbereich ist das<br />
Angebot in den letzten zwei Jahren<br />
geradezu explodiert.<br />
Kaum wo ist es daher so einfach, ein<br />
bewegtes Leben zu führen, wie in<br />
Dobl.<br />
Angebote für Jung bis Alt<br />
Bei der Programmgestaltung achtet die<br />
Gesunde Gemeinde Dobl ganz gezielt<br />
darauf, dass möglichst für alle Altersgruppen,<br />
für Frauen und Männer sowie<br />
für mehr oder weniger Sportliche Bewegungskurse<br />
angeboten werden.<br />
Nachfolgend ein Auszug aus dem laufenden<br />
Programm:<br />
• Bewegung zu Musik und Turnen für<br />
Mädchen<br />
(2 Altersgruppen)<br />
• Turnen für Buben<br />
(6 bis 10 Jahre)<br />
• Eltern-Kind-Turnen<br />
• Karate für Kinder und Jugendliche<br />
ab 7 Jahren<br />
• Bodystyling für Erwachsene<br />
• Aerobic für Erwachsene<br />
• Wirbelsäulengymnastik<br />
• Offenes Kreistanzen<br />
• Eltern-Kind-Kreistanzen<br />
• Schwangerenturnen und Rückbildungsgymnastik<br />
• Lauf- und Walktreff<br />
Bei allen Kursen besteht die Möglichkeit<br />
einer Schnupperstunde.<br />
Ausgebildete Fachkräfte<br />
Sämtliche Kurse werden von ausgebildeten<br />
Fachkräften geleitet, die von<br />
der Gemeinde Dobl auch entsprechend<br />
bezahlt werden.<br />
Damit kompetente GruppenleiterInnen<br />
nicht nur aus Graz oder anderen Gemeinden<br />
„zugekauft“ werden müssen,<br />
hat Dobl auch in die Ausbildung von<br />
interessierten DoblerInnen investiert.<br />
Dobler Marktlauf<br />
Jedes Jahr vor den Sommerferien<br />
– heuer am 1. Juli 20<strong>07</strong> – wird Dobl<br />
vom Lauffieber gepackt. Der Marktlauf<br />
ist für viele Läufer, aber auch Walker,<br />
ein Fixpunkt im Kalender.<br />
Dank der Mithilfe zahlreicher freiwilliger<br />
Helfer wird dieser Tag jedes Jahr<br />
zu einem schönen Erlebnis für hunderte<br />
TeilnehmerInnen.<br />
Sportartikel-Flohmarkt<br />
Jeder, der Kinder hat, weiß, wie schnell<br />
Sportartikel und Sportbekleidung zu<br />
klein werden. Die Gesunde Gemeinde<br />
Dobl hat daher in Zusammenarbeit mit<br />
der Frauenbewegung einen Flohmarkt<br />
organisiert.<br />
Literaturwanderung<br />
Im Oktober 2006 organisierte die Gesunde<br />
Gemeinde Dobl zusammen mit<br />
der Bibliothek Dobl anlässlich der<br />
Woche „Österreich liest“ eine Literaturwanderung.<br />
Personen aus Politik<br />
und Wirtschaft haben an verschiedenen<br />
Orten in Dobl Texte vorgelesen.<br />
Dobler Fitmeile<br />
Die Gesunde Gemeinde Dobl ist aber<br />
nicht nur am Veranstaltungssektor aktiv,<br />
sondern bemüht sich auch Strukturen zu<br />
schaffen, die zu mehr Bewegung motivieren.<br />
Eine davon ist die seit Juni 2006<br />
bestehende 5 Kilometer lange Dobler<br />
Fitmeile.<br />
Zu Beginn und bei jedem vollen Kilometer<br />
wurden Hinweistafeln aus Holz<br />
aufgestellt, die von den SchülerInnen<br />
der Privaten Hauptschule Dobl gestaltet<br />
wurden.<br />
Ein weiteres strukturelles Angebot<br />
ist der Beachvolleyball-Platz, der vor<br />
allem von den Jugendlichen gerne genutzt<br />
wird.<br />
Alles in allem hat die Gesunde Gemeinde<br />
Dobl ein Angebot geschaffen,<br />
dass wahrlich Lust auf mehr Bewegung<br />
macht.<br />
Weitere Informationen erteilt:<br />
Gesunde Gemeinde-Verantwortliche<br />
Evelyn Siebert<br />
Tel.: 0664/204 1509<br />
<strong>Steirische</strong> <strong>Gemeindenachrichten</strong> 4/<strong>07</strong> 13
TERMINE<br />
<strong>Steirische</strong> Gemeindeverwaltungsakademie<br />
Seminarprogramm Frühjahr/Sommer 20<strong>07</strong><br />
Rhetorikseminar –<br />
Sicherheit beim Trauen<br />
EDITH KERN<br />
CHRISTIAN SCHRADENECKER<br />
<strong>16</strong>./17. 4. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 260,--<br />
Die Grundsteuerbefreiung nach dem<br />
Grundsteuerbefreiungsgesetz 1976<br />
RR. LUDWIG FREIBERGER<br />
17. 4. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 100,--<br />
Verträge erfolgreich verhandeln und<br />
verfassen NEU!<br />
MAG. GERHARD PROPST<br />
18. 4. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 100,--<br />
Örtliche Raumplanung<br />
HR. DR. WERNER FISCHER<br />
24. 4. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 100,--<br />
Kameralistik und VRV I –<br />
Einführung und Basiswissen<br />
(für Neueinsteiger)<br />
OAR. ENGELBERT GERSTL<br />
7. 5. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
(halbtägig)<br />
EUR 50,--<br />
Fortbildungsseminar für<br />
Standesbeamte –<br />
Die Führung des Ehebuches<br />
unter Beachtung ausländischer<br />
Sachrechte<br />
AR. FRANZ BRUGGER<br />
7. 5. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 100,--<br />
Kommunales<br />
Immobilienmanagement –<br />
Modul 1 (Einführung) NEU!<br />
HELMUT PIMPL<br />
DI KRISTIAN PHILIPP<br />
7. 5. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
(halbtägig)<br />
EUR 60,--<br />
Das Melderecht nach dem<br />
Hauptwohnsitzgesetz 1995<br />
HR. MAG. WALTER HUSA<br />
8. 5. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 100,--<br />
Bau- und feuerpolizeiliches Verfahren<br />
MAG. EUGEN PACHLER<br />
9. 5. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
4. 6. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 100,--<br />
14 <strong>Steirische</strong> <strong>Gemeindenachrichten</strong> 4/<strong>07</strong><br />
Straßen- und Verkehrsrecht und<br />
Gemeinde - Straßen- und Wegerecht<br />
(Stmk. Landesstraßenverwaltungsgesetz)<br />
ORR. MAG. HUGO PIRINGER<br />
MAG. GERHARD MAIER<br />
10. 5. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 130,--<br />
Kamerales Buchen I –<br />
Einführung und Basiswissen<br />
(für Neueinsteiger)<br />
OAR. ENGELBERT GERSTL<br />
15. 5. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
(halbtägig)<br />
EUR 50,--<br />
Die Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
nach UVP-G 2000 NEU!<br />
MAG. UDO STOCKER<br />
15. 5. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
(halbtägig)<br />
EUR 50,--<br />
Amtsleiter-Workshop<br />
HR. DR. KARL PAIER<br />
DR. MANFRED KINDERMANN<br />
21. 5. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 130,--<br />
Texten wie ein Profi –<br />
Gemeindezeitungen und<br />
Informationsmedien<br />
wirkungsvoll gestalten<br />
DR. PETRA HAUPTFELD-GÖLLNER<br />
22. 5. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 100,--<br />
Auskunftspflicht versus<br />
Amtsverschwiegenheit<br />
MAG. CHRISTIAN FREIBERGER<br />
23. 5. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 100,--<br />
Kommunales<br />
Immobilienmanagement –<br />
Modul 2 (Aufbauseminar) NEU!<br />
HELMUT PIMPL<br />
DI KRISTIAN PHILIPP<br />
30. 5. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 130,--<br />
Schwerpunkte des Stmk. Baugesetzes<br />
ORR. DR. PAUL TRIPPL<br />
31. 5. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 100,--<br />
Personalverrechnung für Gemeinden<br />
PETER NARNHOFER<br />
5. 6. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 100,--<br />
Kameralistik und VRV II –<br />
Anwendung in der Praxis<br />
(für Fortgeschrittene)<br />
OAR. ENGELBERT GERSTL<br />
18. 6. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 100,--<br />
Die <strong>Steirische</strong> Gemeindeordnung II<br />
– Geschäftsführung im Gemeinderat<br />
(§§ 50 ff Stmk. Gemeindeordnung)<br />
HR. DR. KARL PAIER<br />
18. 6. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 100,--<br />
Kontern – aber gekonnt –<br />
Humorvoll, einfallsreich und<br />
lehrreich dem anderen den Wind aus<br />
den Segeln nehmen<br />
DR. PETRA HAUPTFELD-GÖLLNER<br />
19. 6. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 100,--<br />
Der Prüfungsausschuss in den<br />
Gemeinden NEU!<br />
OAR. FRIEDRICH ZACH<br />
20. 6. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
(halbtägig)<br />
EUR 50,--<br />
Das Bauverfahren<br />
(vom Bauansuchen bis zur<br />
Baubewilligung)<br />
MAG. EUGEN PACHLER<br />
20. 6. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 100,--<br />
Kamerales Buchen II –<br />
Anwendung in der Praxis<br />
(für Fortgeschrittene)<br />
OAR. ENGELBERT GERSTL<br />
3. 7. 20<strong>07</strong> – Hotel Novapark, Graz<br />
EUR 100,--<br />
____________________________<br />
Seminarzeit:<br />
jeweils 9.00 bis 17.00 Uhr,<br />
bei halbtägigen Seminaren<br />
9.00 bis 13.00 Uhr oder<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Anmeldungen: Nur online möglich,<br />
über unsere Homepage<br />
www.gemeindebund.steiermark.at<br />
Für weitere Auskünfte wenden Sie<br />
sich bitte an den Steiermärkischen<br />
Gemeindebund (Frau Lamm, Frau Dr.<br />
Wagner), 8010 Graz, Burgring 18,<br />
Telefon (03<strong>16</strong>) 82 20 79/0,<br />
Fax (03<strong>16</strong>) 81 05 96, E-mail:<br />
buchung@gemeindebund.steiermark.at
• Admont. – Das Stiftsmuseum wartet<br />
heuer mit einer besonderen Ausstellung<br />
auf: Kunst zum Berühren<br />
für sehende und blinde Menschen.<br />
„Bitte berühren“ lautet daher auch<br />
die ausdrückliche Aufforderung an<br />
die Besucher. Die Sonderausstellung<br />
„Ich fühle was, was du nicht<br />
siehst“ bietet hautnahe Kunsterfahrung.<br />
Zahlreiche Werke zeitgenössischer<br />
Künstler können nicht nur<br />
betrachtet, sondern auch ertastet<br />
werden. Das Museum des Stiftes<br />
will sehbehinderten Menschen einen<br />
Zugang zur Kunst ermöglichen und<br />
Sehende sollen im Gegenzug ihre<br />
Hemmschwelle abbauen, Kunstwerke<br />
im wahrsten Sinne des Wortes<br />
„zu begreifen“. Sinnesreize werden<br />
aber auch im Freien gesetzt. So werden<br />
Gäste mit verbundenen Augen<br />
durch den „unsichtbaren Garten“<br />
geführt und können dabei die Erfahrung<br />
machen, sich auf den Hör-,<br />
Riech- und Tastsinn zu verlassen.<br />
Der Garten wird am 1. Mai eröffnet<br />
und bleibt für einige Jahre bestehen.<br />
Die Museumssaison beginnt am<br />
1. April, Informationen gibt es unter<br />
www.stiftadmont.at und unter Telefon<br />
03613/2312-601.<br />
• Bruck an der Mur. – Bereits im<br />
Jänner wurde die Mütter- und<br />
Elternberatungsstelle im Brucker<br />
Sozial- und Gesundheitszentrum als<br />
dritte derartige Institution im Bezirk<br />
offiziell eröffnet. Den Müttern und<br />
Vätern stehen eine Elternberatung,<br />
eine Stillgruppe und eine Kleinkindergruppe<br />
zur Verfügung. Die<br />
Beratungen sind kostenlos. Weitere<br />
Beratungsstellen im Bezirk gibt es<br />
in Thörl und Kapfenberg, eine vierte<br />
im Mariazeller Land ist in Planung.<br />
• Deutschlandsberg. – Unter dem<br />
Titel „Feuer und Eis“ präsentierten<br />
die Schüler der HLW und FW<br />
Deutschlandsberg einen Querschnitt<br />
ihrer außergewöhnlichen Arbeiten.<br />
Im Mittelpunkt stand jedoch der Besuch<br />
der Partnerschule St. Anastasia<br />
aus Toricelli bei Neapel. Im Sommer<br />
2005 wurde der Kontakt zu diesem<br />
Gymnasium mit Sprachschwerpunkt<br />
aufgenommen und im Vorjahr war<br />
eine Klasse aus Deutschlandsberg<br />
in Toricelli. Die Partnerschaft wurde<br />
über das Internet gepflegt und es<br />
entstanden auch viele Freundschaften.<br />
Nun fand der Gegenbesuch der<br />
Italiener mit 42 Schülern statt.<br />
• Eisenerz. – Im Stadtmuseum Kammerhof<br />
wurde Anfang März eine<br />
Ausstellung über die Wintersportbegeisterung<br />
der Eisenerzer Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts, aber auch<br />
die touristische Zukunft der Region<br />
rund um den Erzberg eröffnet.<br />
Außerdem werden 25 Jahre Nordisches<br />
Ausbildungszentrum und<br />
15 Jahre Schihauptschule ins Bild<br />
gerückt. Nähere Informationen zur<br />
Ausstellung, die bis 6. Mai zu sehen<br />
ist, gibt es unter Telefon 03848/25<br />
11-66 oder 3615.<br />
• Fürstenfeld. – In einer Ausstellung<br />
unter dem Motto „Illusion und<br />
Wirklichkeit“, die mehrere Monate<br />
zu sehen sein wird, zeigen Schüler<br />
der Volks- und Hauptschule Ilz derzeit<br />
in der Bezirkshauptmannschaft<br />
Bilder und Grafiken. Farbenfrohe<br />
Impressionen aus Acryl, Deckfarbe<br />
und Ölkreide sollen den Bürgern die<br />
Wartezeiten im Amtsgebäude angenehmer<br />
gestalten.<br />
• Gleisdorf. – Am 10. Mai wird auch<br />
heuer wieder der Kinder- und Jugendbuchpreis<br />
in der Solarstadt verliehen.<br />
Parallel zu diesem Preis, der<br />
jedes Jahr für Werke vergeben wird,<br />
die sich an die Jugend richten, findet<br />
österreichweit das „LeseFest“ statt.<br />
In allen Bundesländern werden die<br />
Buchhandlungen unterschiedliche<br />
Aktionen rund um die Jugendliteratur<br />
starten.<br />
• Gossendorf. – In der Volksschule<br />
erfolgte die Anschaffung von ergonomisch<br />
richtig geformten Sesseln<br />
für die Lehrer und Kinder. Da die<br />
bisher benutzten Sessel nicht mehr<br />
benötigt werden, treten diese nun<br />
den weiten Weg nach Guatemala an,<br />
wo sie kleinen Landschulen zugute<br />
kommen. Auch Hefte und Bleistifte<br />
werden noch mitgeschickt.<br />
• Murau. – Im Juni des Vorjahres war<br />
Spatenstich, Mitte Februar erfolgte<br />
nun die offizielle Inbetriebnahme<br />
des erweiterten Seniorenheimes<br />
der Stadtgemeinde. Etwa neunzig<br />
Personen bewohnen derzeit das<br />
„Elternhaus“ genannte Gebäude.<br />
Der in kräftiger Farbe gehaltene<br />
Zubau weist auch ein ideales Raumklima<br />
auf und ist ökologisch sehr<br />
positiv ausgerichtet. Neu sind zwölf<br />
KURZMELDUNGEN<br />
Einbett- und vier Zweitbettzimmer<br />
sowie vier Aufenthaltsbereiche.<br />
• Paldau. – Mitte Februar waren<br />
Körper, Gehirn und Gefühl der<br />
Schüler der Hauptschule beim<br />
„Chilli day“ gefordert, der unter<br />
dem Motto eines ganzheitlichen<br />
Gesundheitstages stand. Im Dutzend<br />
und bunt gemischt aus den vier<br />
Altersstufen waren zehn Stationen<br />
zu durchwandern. So wurden beim<br />
Abenteuerspielplatz im Turnsaal<br />
Mitschüler abgeseilt, beim Hip Hop<br />
und Thai Chi ging es um Freude<br />
an der Bewegung und Spüren des<br />
eigenen Körpers. Köpfchen war<br />
beim Sportquiz gefragt. Weitere<br />
Abschnitte waren das Aneignen von<br />
Wissen, eine Reise in die Zukunft,<br />
das Thema „Rauchen und Alkohol“<br />
sowie die Zubereitung von Speisen<br />
bzw. richtige Ernährung.<br />
• Weiz. – Die im Jahr 1987 gegründete<br />
Pfarrbücherei ist mit einem<br />
Bestand von 12.000 Büchern die<br />
größte ehrenamtliche Bücherei<br />
Österreichs. Weiters können auch<br />
DVDs, Videos, Zeitschriften und<br />
gewaltfreie Computerspiele ausgeborgt<br />
werden. Jährlich entleihen<br />
rund 600 Mitglieder etwa 24.000<br />
Medien. Zweimal pro Jahr wird ein<br />
Bücherflohmarkt veranstaltet, bei<br />
dem ältere Bücher günstig erworben<br />
werden können.<br />
• Wies. – Der negativen Wirtschaftsentwicklung<br />
im Ortskern der Marktgemeinde<br />
soll mit dem Projekt „Betreutes<br />
Wohnen“ entgegen gewirkt<br />
werden. Dafür wurde ein seit Jahren<br />
leer stehendes Objekt erworben, das<br />
nun in ein Sozialzentrum umgebaut<br />
wird. Ende Februar fand der<br />
Spatenstich statt. Einundzwanzig<br />
behindertengerechte Wohneinheiten<br />
in der Größenordnung von 38<br />
bis 50 Quadratmetern werden für<br />
Senioren, die ihre Lebensführung<br />
in Eigenverantwortung fortsetzen,<br />
aber nicht auf Sicherheit und Hilfe<br />
verzichten wollen, errichtet. Neun<br />
Wohneinheiten stehen für teilzeitbetreutes<br />
Wohnen für Menschen<br />
mit Behinderung zur Verfügung.<br />
Zusätzlich wird es ein Café mit<br />
Backstube sowie eine Gemeinschaftspraxis<br />
für Ärzte geben. Die<br />
Eröffnung ist für Anfang Sommer<br />
2008 geplant.<br />
<strong>Steirische</strong> <strong>Gemeindenachrichten</strong> 4/<strong>07</strong> 15
TERMINE<br />
Der Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) veranstaltet in Kooperation mit dem Österreichischen<br />
Gemeindebund ein hochqualitatives Seminar an zum Thema<br />
Zivil- und strafrechtliche Haftung<br />
für das Management in der kommunalen Wasser-, Abwasser- und Abfallwirtschaft<br />
P.b.b. – Verlagspostamt 8020 Graz – Erscheinungsort Graz – GZ 02Z031348 M<br />
<strong>16</strong> <strong>Steirische</strong> <strong>Gemeindenachrichten</strong> 4/<strong>07</strong><br />
am Mittwoch, 11. April 20<strong>07</strong>, 9.30 bis 17.00 Uhr,<br />
im Großen Saal der Landesbuchhaltung in Graz (Burggasse 13)<br />
Die Veranstaltung richtet sich an Gemeinde- und Verbandsfunktionäre und soll über die Tätigkeiten und Versäumnisse<br />
aufklären. Praktische Beispiele sollen Lösungsansätze für Kommunen und Verbände liefern.<br />
Daher sind Bürgermeister und Gemeinderäte, Obleute und Geschäftsführer sowie Vorstände und leitende Mitarbeiter<br />
von Verbänden zu dieser Tagung eingeladen.<br />
Fachreferate gibt es u. a. zu den Themen<br />
• Zivilrechtliche Verantwortlichkeiten und Haftungen im privatrechtlichen und hoheitsrechtlichen Bereich<br />
• Organisationsverschulden – Auswirkungen auf Organe und Geschäftsführer von Verbänden<br />
• Ausgewählte strafrechtliche Aspekte für Obleute und Geschäftsführer von Abwasser-, Wasser- und Abfallwirtschaftsverbänden<br />
• Versicherungsmöglichkeiten für Organe und Verbandsgeschäftsführer; Management-, Organhaftungsversicherung<br />
• Haftungen und Verantwortlichkeiten – Fallen und Tücken: Praxisberichte aus der Sicht der Verbände und der Gemeinden<br />
Das ausführliche Programm finden Sie auf der Homepage des Österreichischen Gemeindebundes unter<br />
www.gemeindebund.at (button Wettbewerbe, Events, Termine) oder auf der Homepage des ÖWAV unter www.oewav.at.<br />
Seminarbeitrag:<br />
ÖWAV-Mitglieder: 190,-- Euro (+ 20 % MWSt)<br />
Nichtmitglieder: 250,-- Euro (+ 20 % MWSt)<br />
Für Gemeindebund-Mitglieder gilt ebenfalls der reduzierte Tagungsbeitrag von 190,-- Euro!<br />
Anmeldungen werden schriftlich bis spätestens 2. April 20<strong>07</strong> erbeten – per Fax unter 01/532 <strong>07</strong> 47 oder per E-Mail unter<br />
waschak@oewav.at<br />
Nähere Informationen beim ÖWAV (Martin Waschak) unter Telefon 01/535 57 20-75 oder unter obiger E-Mail-Adresse.<br />
Impressum<br />
Herausgeber, Verleger und Redaktion:<br />
<strong>Steiermärkischer</strong> Gemeindebund,<br />
8010 Graz, Burgring 18,<br />
Tel.: (03<strong>16</strong>) 82 20 790,<br />
www.gemeindebund.steiermark.at<br />
Schriftleitung und für den Inhalt<br />
verantwortlich:<br />
Dr. Klaus Wenger;<br />
Produktion:<br />
Ing. Robert Möhner – Public Relations,<br />
8052 Graz, Krottendorfer Straße 5;<br />
Druck:<br />
Universitätsdruckerei Klampfer GmbH,<br />
8181 St. Ruprecht/Raab