SIG sorgt für Furore - SIG Combibloc
SIG sorgt für Furore - SIG Combibloc
SIG sorgt für Furore - SIG Combibloc
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Ausgabe 02/03<br />
sig.biz/combibloc<br />
combifit<br />
Weltweit auf Erfolgskurs<br />
Know-how<br />
Marketing in China
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
heute dürfen wir Ihnen die zweite<br />
Ausgabe von sig.biz/combibloc präsentieren.<br />
Ihre Resonanzen auf die Premieren-Ausgabe<br />
unseres internationalen Kundenmagazins<br />
haben bestätigt, dass wir mit einem breit<br />
gefächerten Themenspektrum und modern<br />
gestaltetem Layout auf dem richtigen Weg<br />
sind. Sozusagen auf einem Weg, der fit ist<br />
<strong>für</strong> die Zukunft – wie auch die Getränkekartons<br />
von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong>.<br />
Dank unserer weltweiten Marktbeobachtung<br />
kennen wir die Entwicklung der<br />
Märkte und reagieren darauf mit neuen<br />
Ideen. So helfen wir unseren Kunden, Produkte<br />
erfolgreich am Markt zu positionieren.<br />
Ein Beispiel hier<strong>für</strong> ist combifit: eine<br />
echte Innovation auf dem Getränkemarkt.<br />
Unserem attraktiven Verpackungskonzept<br />
combifit widmen wir in dieser Ausgabe<br />
unsere Titelgeschichte. Lesen Sie darin alles<br />
Wissenswerte über die ungewöhnliche Verpackung,<br />
die den Premium-Gedanken in<br />
Form und Funktion auf einzigartige Weise<br />
unterstreicht und dem Verbraucher hohe<br />
Convenience in der Anwendung bietet.<br />
Kurz: Wie man’s dreht und wendet – dem<br />
Konsumenten bietet combifit eine Vielzahl<br />
von Vorteilen. Kein Wunder, dass combifit<br />
international namhafte Anbieter von Premiumgetränken<br />
überzeugt hat.<br />
Und weit mehr gibt es in der zweiten<br />
Ausgabe von sig.biz/combibloc zu entdecken.<br />
Lassen Sie sich zum Beispiel noch einmal<br />
rückblickend einfangen von den Impressionen<br />
des <strong>SIG</strong>-Standes bei der Anuga<br />
FoodTec 2003 in Köln. Die Präsentation unserer<br />
„maßgeschneiderten“ Verpackungsinnovation<br />
combishape entpuppte sich als<br />
Impressum<br />
sig.biz/combibloc, Sommer 2003 Herausgeber <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> International AG, Industrieplatz, CH – 8212 Neuhausen am Rheinfall Verantwortlich <strong>für</strong> den Inhalt<br />
Dr. Bettina Horenburg Redaktion Dr. Bettina Horenburg, Carmen Stegmüller, Brigitte Rinscheid, Uwe Tews, Andrea Eisenmann, Heike Thevis, Ina Grothof, Reinhard<br />
Manter, Lisa Wang, Ling-Ying Teo, Ute Schirra, Jan Schürmann, Orlando Ruanova, RTS Rieger Team Konzeption und Realisierung RTS Rieger Team Werbeagentur<br />
GmbH, Düsseldorf Bildnachweis <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong>, Wal-Mart, Mauritius, Stockfood Lithographie Weß + Lüer GmbH, Willich Druck Druckerei Schlösser, Mönchengladbach<br />
Kontakt Tel.: +41 52 674 7756, Fax: +41 52 674 8124, E-Mail: carmen.stegmueller@sig.biz Internet www.sigcombibloc.com, sig.biz /combibloc erscheint in<br />
deutscher, englischer, spanischer, französischer, italienischer, portugiesischer, polnischer und russischer Sprache. Alle Rechte sind vorbehalten. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Nachdruck und elektronische Verbreitung von Artikeln, auch auszugsweise, nur<br />
mit Genehmigung der Redaktion.<br />
sig.biz/combibloc 02/03<br />
Messehighlight und <strong>sorgt</strong>e <strong>für</strong> <strong>Furore</strong>.<br />
Hintergründe rund um die Technik von<br />
combishape – auch die erschließen sich<br />
Ihnen in der vorliegenden Ausgabe von<br />
sig.biz/combibloc.<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr<br />
W. Walter Schäfers,<br />
CEO <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> Western Europe
Inhaltsverzeichnis 2/3<br />
Inhalt Seite<br />
Editorial & Impressum 2<br />
News<br />
Qualität „mit Köpfchen“ 4<br />
Die Breisgaumilch setzt neue Akzente.<br />
Konzentration aufs Wesentliche 4<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> verkauft das Geschäft mit Giebelverpackungen an den norwegischen Konzern Elopak.<br />
Premium in jeder Hinsicht 5<br />
Die Humana Milchunion erweitert ihre Produktrange: Ravensberger Dessertsaucen jetzt auch in<br />
combiblocPremium.<br />
Titel<br />
Fit <strong>für</strong> die Zukunft 6<br />
combifit liegt weltweit im Trend. Führende Anbieter von Premium-Getränken haben sich<br />
längst überzeugen lassen.<br />
Achtung, jetzt kommt ein Karton 11<br />
Die Amecke Fruchsaft GmbH & Co. KG stellte zur Abfüllung ihrer 100-prozentigen Fruchtsäfte<br />
von Glas auf combifitPremium um.<br />
„combifit <strong>sorgt</strong> <strong>für</strong> Autorität im Regal“ 13<br />
Heinrich Amecke-Mönnighof, Geschäftsführer der Amecke Fruchtsaft GmbH & Co. KG,<br />
verrät uns, warum der Getränkekarton von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> fit <strong>für</strong> den Markenartikel ist.<br />
Know-how<br />
Gemeinsam auf Erfolgskurs in China 14<br />
Marketing-Support: Wie <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> im Land des Lächelns ihre Kunden unterstützt.<br />
Auf Maß geschneidert 16<br />
combishape: Die Verpackungsinnovation bringt Marken in Form.<br />
Identity is shaped. combishape 18<br />
Im Gespräch: sig.biz/combibloc und Oliver Betzer, Projektleiter combishape bei <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong>.<br />
Kulturen<br />
Zu Tisch in Russland 20<br />
Die russische Küche bietet viel mehr als nur Kaviar und Wodka. Eine Kostprobe.<br />
Märkte<br />
In aller Munde 24<br />
Viva combibloc: Conservas La Costeña in Mexiko setzt auf Food im aseptischen Karton.<br />
Facts & Trends<br />
Gute Aussichten <strong>für</strong> den Karton 26<br />
Der Getränkekarton wird auch in Zukunft <strong>für</strong> stille alkoholfreie Getränke und<br />
UHT-Milch/Milchprodukte eine der wichtigsten Verpackungsarten darstellen. Ein Marktreport.<br />
Porträt<br />
Made in America 30<br />
Die Erfolgsgeschichte Sam Waltons, Begründer des Discount-Giganten Wal-Mart.<br />
Spektrum<br />
Im Wandel der Zeit 34<br />
Die Geschichte der <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong>: die Jahre von 1958 – 1987.<br />
Anuga FoodTec: <strong>SIG</strong> <strong>sorgt</strong> <strong>für</strong> <strong>Furore</strong> 36<br />
Einen Auftritt nach Maß mit dem Messehighlight combishape. Ein Rückblick.<br />
Erfolg auf ganzer Linie 37<br />
Die Molkerei Hlinsko hat die milliardste Packung <strong>für</strong> den tschechischen Markt abgefüllt.<br />
Ihre Meinung zählt 37<br />
Kritik, Tipps, Lob: Schreiben Sie uns, wir sind <strong>für</strong> jede Anregung dankbar.<br />
Eine florierende Verbindung 38<br />
Qualität zahlt sich aus – gerade bei Geschäftbeziehungen: die Zusammenarbeit der<br />
Milch-Union Hocheifel eG und <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong>.<br />
Umwelt<br />
Natürlich Öko-Box 39<br />
Die Öko-Box Sammelgesellschaft m.b.H. lanciert in Österreich eine eigene Werbekampagne<br />
mit dem Wortspiel „ReInkartonation“.<br />
sig.biz/combibloc 02/03
News<br />
Qualität „mit Köpfchen“<br />
Die Breisgaumilch GmbH setzt in Sachen H-Milch neue Akzente. Als erster<br />
deutscher Kunde bietet Breisgaumilch ihre 1,5 und 3,5 %ige H-Milch im<br />
combiblocStandard mit Schraubverschluss combiTwist big an.<br />
Konzentration aufs Wesentliche<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> verkauft das Geschäft mit Giebelverpackungen <strong>für</strong> frische Produkte<br />
an den norwegischen Konzern Elopak.<br />
Mit dem Ziel, das Produktangebot auf<br />
die Kernkompetenzen des Unternehmens<br />
zu fokussieren, hat <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> beschlossen,<br />
das bei der englischen Regionalgesellschaft<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> Ltd. ansässige<br />
Geschäft mit Giebelverpackungen <strong>für</strong><br />
frische Produkte an den norwegischen<br />
Konzern Elopak zu verkaufen.<br />
sig.biz/combibloc 02/03<br />
Damit präsentiert die Breisgaumilch<br />
GmbH, ein Unternehmen der Milchbauern<br />
aus dem Schwarzwald, jetzt auch augenscheinlich<br />
Qualität „mit Köpfchen“. Den<br />
praktischen combiblocStandard (1.000 ml)<br />
ergänzt nunmehr die komfortable Öffnungshilfe<br />
combiTwist big. Mit diesem<br />
Mehrwert bietet Breisgaumilch dem Endverbraucher<br />
ein Plus an bequemem Handling<br />
und <strong>sorgt</strong> <strong>für</strong> Differenzierung im Verkaufsregal.<br />
„Dass die Verpackung leicht geöffnet<br />
und sicher wieder verschlossen werden<br />
kann, bedeutet einen Qualitätsbonus <strong>für</strong><br />
unser Produkt“, heißt es seitens der Breisgaumilch<br />
GmbH. Ein Kriterium, das <strong>für</strong> das<br />
Unternehmen entscheidungsprägend ist.<br />
„Wir produzieren Qualität“ – auf diesen<br />
einfachen Nenner bringt die Breisgaumilch<br />
Die <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> Ltd. mit Sitz in<br />
Houghton-le-Spring bei Newcastle, Großbritannien,<br />
hatte im vergangenen Jahr<br />
mehrere Millionen der unter dem Namen<br />
„Bowpak“ geführten Giebelverpackungen<br />
produziert und in Großbritannien, Irland<br />
sowie auf dem europäischen Festland abgesetzt.<br />
GmbH alle Ziele, Arbeitsweisen und Ergebnisse<br />
ihrer Unternehmensaktivitäten.<br />
Der Erfolg gibt recht: Breisgaumilch<br />
bietet heute ein breit gefächertes Sortiment<br />
von Milch und Milchprodukten. Mit der<br />
steten Erweiterung der Produktpalette und<br />
richtungsweisenden Innovationen wie<br />
das Umstellen auf den Schraubverschluss<br />
combiTwist big stellt sich das Unternehmen<br />
den wandelnden Anforderungen des Marktes.<br />
Bereits seit 15 Jahren verpackt die Breisgaumilch<br />
GmbH ihre H-Milch-Erzeugnisse<br />
ausschließlich im combibloc. Zwei leistungsstarke<br />
Füllmaschinen des Typs CFA 507<br />
gewährleisten die Produktion von rund 40<br />
Millionen Packungen combiblocStandard im<br />
Jahr.<br />
Mit dem Verkauf dieses Geschäftsbereiches<br />
konzentriert sich <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong><br />
verstärkt auf seine Kernkompetenzen als<br />
Systemanbieter <strong>für</strong> aseptische Kartonverpackungen.
Premium in jeder Hinsicht<br />
Die Humana Milchunion, Deutschland, erweitert ihre Produktrange bei<br />
Ravensberger Dessertsaucen – jetzt auch in combiblocPremium mit Schraubverschluss.<br />
Das schmeckt nach mehr: Die Humana<br />
Milchunion hat die Ravensberger Produktrange<br />
weiter ausgebaut. Bislang wurden die<br />
beliebten Nachspeisen in den Formaten<br />
combiblocSmall und combiblocStandard angeboten.<br />
Die Dessertsauce Vanille gibt es jetzt<br />
auch in combiblocPremium mit der neuen<br />
Öffnungshilfe combiTwist big. Damit bringt<br />
Humana erstmals eine Sauce mit Öffnungshilfe<br />
auf den Markt. Die neue Verpackung<br />
bietet dem Kunden mehr Convenience und<br />
unterstreicht den Premiumgedanken. Die<br />
Dessertsauce Vanille wird in den Volumen<br />
500 ml und 1.000 ml <strong>für</strong> Familien und den<br />
Catering-Bedarf angeboten. Zugleich wurde<br />
das Design der Vanillesauce in combiblocSmall<br />
330 ml angepasst: Der nun einheitliche<br />
Auftritt der Produktpalette erhöht die<br />
Wiedererkennbarkeit der Marke am Point<br />
of Sale.<br />
Führend durch Qualität<br />
Die Humana Milchunion Unternehmensgruppe<br />
ist mit 2,54 Milliarden Euro Jahresumsatz<br />
der zweitgrößte deutsche Milchverarbeiter.<br />
Seit 1988 werden Ravensberger<br />
Markenerzeugnisse in combibloc abgefüllt.<br />
Sowohl bei der Abfüllung des Vanille-/Schokopuddings<br />
auf der flexiblen Food Particulate<br />
Füllmaschine als auch bei stückigen Produkten<br />
wie Milchreis oder Grießpudding wurden<br />
gute Erfahrungen gemacht. Die Zuverlässigkeit<br />
und die hohe Geschwindigkeit der<br />
Maschinen mit einem Output von 12.000<br />
Packungen pro Stunde waren weitere wichtige<br />
Entscheidungsgründe <strong>für</strong> den Einsatz<br />
von combibloc-Anlagen.<br />
News 4/5<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Titel<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Fit <strong>für</strong> die Zukunft<br />
Die Wünsche und Bedürfnisse der Verbraucher ändern sich – und damit die<br />
Märkte. Ein Trend zeichnet sich bei Getränken immer deutlicher ab: Die Mitte wird<br />
zunehmend verdrängt. Der Konsument greift entweder zu preisgünstigen oder<br />
zu Premium-Getränken. Wer in diesen Erfolgsmärkten langfristig bestehen will,<br />
sollte sich differenzieren – durch eine innovative Verpackung.<br />
Titel 6/7<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Titel<br />
Mit combifit bietet <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> der<br />
Getränkeindustrie eine Kartonverpackung,<br />
die den Premium-Gedanken in Form und<br />
Funktion auf einzigartige Weise unterstreicht<br />
und eine bislang unbekannte Convenience<br />
in der Anwendung bietet. Weltweit<br />
setzen führende Getränkehersteller<br />
daher auf combifit und konnten sich so<br />
2002 über deutlich gestiegene Umsätze<br />
freuen. Der Ausblick <strong>für</strong> 2003 bleibt erfolgversprechend.<br />
Nur von Vorteil<br />
combifit ist nicht nur auf den ersten<br />
Blick eine besondere Art der Kartonverpackung,<br />
sondern auch in vielerlei Hinsicht<br />
vorteilhaft <strong>für</strong> Verbraucher, Abfüller und<br />
Handel. Das ergonomische Design verbindet<br />
Formschönheit und Funktionalität. Die<br />
schlanke Form der Packung ist aufmerksamkeitsstark,<br />
elegant und hochwertig. Sie<br />
lässt sich gut greifen und passt perfekt in<br />
jeden Kühlschrank.<br />
Kombiniert mit dem neuen Schraubverschluss,<br />
den eine vergrößerte Öffnung<br />
und höhere Convenience auszeichnet, lässt<br />
sich die Packung leicht öffnen und ebenso<br />
wieder verschließen. Der Inhalt bleibt vor<br />
Fremdaromen sicher geschützt.<br />
sig.biz/combibloc 02/03<br />
Das abgeschrägte Dach <strong>sorgt</strong> <strong>für</strong> einen<br />
optimalen Ausgießwinkel. Der Inhalt kann<br />
bequem entleert und die Packung anschließend<br />
vollständig recycelt werden.<br />
Mehr noch: combifit bietet auch logistische<br />
Vorteile. Der Karton ist vorne nach<br />
außen, hinten nach innen gewölbt. Dadurch<br />
lassen sich die Kartons Platz sparend<br />
hintereinander reihen. Durch das geringe<br />
Gewicht und die Raum sparende, stapelbare<br />
Form sind logistischer Aufwand und Transportkosten<br />
deutlich niedriger als bei anderen<br />
Verpackungsformen.<br />
Maximale Flexibilität<br />
Wer sich <strong>für</strong> combifit entscheidet, benötigt<br />
eine Füllmaschine sowie einen ACF-<br />
Applikator. Weil der Applikator im Prozess<br />
nach der Füllmaschine folgt, kann die Anlage<br />
sowohl <strong>für</strong> combifit- als auch <strong>für</strong> combibloc-Formate<br />
mit gleichem Bodenmaß<br />
genutzt werden. Das Umrüsten dauert nur<br />
rund vier Stunden.<br />
Basis bei der Abfüllung sind die so<br />
genannten combifit-Mäntel, die fertig bedruckt<br />
und mit der bereits versiegelten<br />
Längsnaht versehen geliefert werden. Für<br />
das typische combifit-Schrägdach sind sie<br />
vorne vorgenutet. Die Füllmaschine formt<br />
den Mantel zunächst zum combibloc und<br />
versiegelt dann den Boden.<br />
Im bewährten aseptischen Verfahren<br />
wird dann das Produkt abgefüllt. Nachdem<br />
das Innere der Kartonverpackung in der Füll-<br />
maschine sterilisiert wurde, wird das Füllgut<br />
in der so genannten „aseptischen Zone“<br />
eingefüllt und der Getränkekarton per Ultraschall<br />
versiegelt. Im Anschluss gibt der<br />
Applikator der combifit-Packung ihre unverwechselbare<br />
Form und setzt den Drehverschluss<br />
combiTwist auf.<br />
Gut in Form<br />
Zwei unterschiedliche Formate, cf2 und<br />
cf9, mit vier Volumen haben die Getränkeindustrie<br />
bereits weltweit von combifit<br />
überzeugt. combifitPremium mit einem Volumen<br />
von 500 ml hat sich beispielsweise<br />
als hervorragende Verpackungsform <strong>für</strong> den<br />
schnellen Drink unterwegs erwiesen. Für<br />
den Gebrauch zu Hause ist combifitPremium<br />
mit 1.000 ml wie geschaffen. Großfamilien,<br />
Gastronomie und Catering setzen bevorzugt<br />
auf combifitMagnum mit einem Fassungsvermögen<br />
von 1,5 Litern. Wegen der<br />
international großen Nachfrage gibt es<br />
bereits Überlegungen, die combifit-Produktfamilie<br />
im Bereich der Klein- und Großformate<br />
zu ergänzen.<br />
Vom Start weg erfolgreich<br />
Im Handel begann 2001 die Erfolgsgeschichte<br />
der Verpackungsinnovation combifit.
Als erster ging Riedel Drinks an den Start.<br />
Das zur Friesland Dairy Drinks Group gehörende<br />
Unternehmen produziert und vermarktet<br />
seit Jahren erfolgreich Fruchtsäfte<br />
in Holland und Belgien. 2001 ging hier<br />
die erste CFA 909-32 <strong>für</strong> combifitMagnum<br />
(1,5 Liter) mit einer Packungsausbringung<br />
von 9.000 Stück pro Stunde in Produktion.<br />
Migros: Belebendes Element <strong>für</strong> Premium-<br />
Produkte<br />
In der Schweiz feiert Actilife, eine strategische<br />
Eigenmarke der Einzelhandelskette<br />
Migros, mit combifit neue Erfolge. Im<br />
Winter 2001 bot die Migros die beliebten<br />
Actilife-Produkte erstmals in combifitPremium<br />
(1.000 ml) an. Die Attraktivität der Produkte<br />
wurde dadurch nochmals erhöht und ein<br />
deutliches Umsatzplus erzielt. Kein Wunder,<br />
dass die Migros wenig später auch die<br />
von ihr abgefüllten Del Monte-Produkte<br />
auf combifitPremium umstellte. Eine Entscheidung,<br />
die sich längst ausgezahlt hat.<br />
combifit unterstützt den Premium-Gedanken<br />
der Traditionsmarke Del Monte und<br />
fördert damit zusätzlich den Verkauf.<br />
albi: Alles im Griff<br />
In Deutschland ist combifit ebenfalls<br />
auf dem Vormarsch. So nutzt beispielsweise<br />
das schwäbische Traditionsunternehmen albi<br />
seit Mai 2002 bei einem Großteil seiner<br />
Produkte die innovative combifit-Packung.<br />
Seit fast 75 Jahren hatte albi, das Unternehmen<br />
mit dem breitesten Fruchtsaftsortiment<br />
Deutschlands, seine Produkte in Glasflaschen<br />
angeboten. Mit der Entscheidung<br />
auf combifit (500 ml und 1.000 ml) mit praktischem<br />
Drehverschluss zu setzen, um neue,<br />
junge und mobile Konsumenten zu erschließen,<br />
vollzog das Unternehmen einen<br />
Strategiewechsel. Besonders transport- und<br />
verbraucherfreundlich haben albi und die<br />
Entwicklungsspezialisten von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong><br />
die Umverpackung konzipiert. Als 6er-Pack<br />
können die schlanken combifit-Packungen<br />
am integrierten Tragegriff handlich transportiert<br />
werden. Mit anderen Worten: Das<br />
richtige Konzept zur richtigen Zeit. Denn<br />
besonders in Deutschland wird die Kartonverpackung<br />
weiterhin im Trend liegen. Hier<br />
tragen ihre ökologischen Vorteile inzwischen<br />
auch in der Politik Früchte. Das deutsche<br />
Umweltministerium hat einer Änderung der<br />
Verpackungsverordnung zugestimmt, die den<br />
Getränkekarton auch künftig pfandfrei hält.<br />
Für den Handel ein guter Grund mehr, Produkte<br />
auf den Getränkekarton umzustellen.<br />
Titel 8/9<br />
Fit <strong>für</strong> neue Erfolge<br />
Die Erfolgsgeschichte von combifit geht<br />
weiter. Neben dem Fruchtsafthersteller<br />
Amecke (Abfüllung in combifitPremium,<br />
1.000 ml) ist auch die internationale Refresco-Holding,<br />
eine Muttergesellschaft von<br />
vier Produktionsunternehmen, von der<br />
Flexibilität der innovativen Verpackungslösung<br />
überzeugt. Sie stellte jüngst die<br />
Marken Sunmagic und Kelkin (Menken<br />
Drinks) auf das ansprechende und praktische<br />
Format combifitPremium (1.000 ml) um.<br />
Und auch bei Conserve Italia gelang<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> mit dem combifit-Konzept<br />
ein erfolgversprechender Einstieg. Das Unternehmen<br />
aus Barbiano ist Italiens Marktführer<br />
bei Fruchtsäften. Die erste combifit-Füllmaschine<br />
wurde im vergangenen<br />
Dezember in Betrieb genommen. combifit<br />
unterstützt bei Conserve Italia die Qualitätsmarke<br />
Valfrutta, die bereits in sieben<br />
Geschmacksrichtungen in combifit angeboten<br />
wird.<br />
Nidan: Abrundung der Marke<br />
„Champion“<br />
Nidan, einer der bedeutensten Fruchtsafthersteller<br />
Russlands, hat in den letzten<br />
Jahren erfolgreich seine Marken „Meine<br />
Familie“, „Champion“ und „Da!“ am Markt<br />
positionieren können. Um „Champion“ im<br />
Premiumsegment einzureihen, hat Nidan<br />
nach einer geeigneten Verpackung Ausschau<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Titel<br />
gehalten. Dabei ließ sich das Unternehmen<br />
von den Erfolgen des Formates<br />
combifitPremium in Märkten wie Deutschland,<br />
Schweiz, Italien und Israel überzeugen.<br />
Bisher wurde in combiblocSlimline abgefüllt,<br />
seit Juni sind die Champion-Sorten<br />
die ersten in der combifit-Packung russlandweit.<br />
Von der innovativen Verpackung<br />
erwartet Nidan eine Steigerung der Impulskäufe<br />
und des Absatzes. Zudem wird es<br />
dank der Modernität und der ästhetischen<br />
Form von combifit möglich sein, auch die<br />
Ansprache jüngerer Konsumenten zu realisieren.<br />
Die Vorbereitung <strong>für</strong> die Einführung<br />
von 1,5-Liter combifitMagnum laufen auf<br />
Hochtouren.<br />
Huiyuan: Vorsprung auf dem chinesischen<br />
Getränke-Markt<br />
Der führende Fruchtsafthersteller Chinas,<br />
Huiyuan, war der erste Kunde in Asien, der<br />
2002 eine combibloc-Füllmaschine in Betrieb<br />
nahm, die <strong>für</strong> die Produktion des neuen<br />
Packungsformats combifit eingesetzt wurde.<br />
Im Februar 2003 erweiterte Huiyuan sein<br />
sig.biz/combibloc 02/03<br />
Sortiment mit mehreren Fruchtsaftprodukten<br />
in combifitPremium (500 ml). Nach der<br />
ausgezeichneten Erfahrung mit combibloc-<br />
Produkten verspricht man sich bei Huiyuan<br />
mit Produkten in combifit eine deutliche<br />
Differenzierung vom Wettbewerb sowie viel<br />
versprechende Wettbewerbsvorteile.<br />
Zurzeit werden 100%iger Orangenund<br />
Pfirsichsaft sowie 50%iger Erdbeer-<br />
Nektar in combifit abgefüllt. Zusätzlich zu<br />
der bereits installierten Füllmaschine in<br />
Peking, wurde eine zweite im Juni 2003 in<br />
Shanghai installiert.<br />
So weit, so gut, aber noch lange nicht<br />
genug: In nahezu allen Regionalgesellschaften<br />
der <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> läuft die combifit-<br />
Einführung auf Hochtouren. So sind zum<br />
Beispiel in Taiwan combifit-Projekte bereits<br />
in der Endphase und der Start der Produktion<br />
wird im Herbst 2003 erfolgen.<br />
1. combifit unterstützt bei Conserve Italia die<br />
Qualitätsmarke Valfrutta.<br />
2. Nidan, bedeutender Fruchtsafthersteller<br />
Russlands, setzt bei seiner Premium-Marke<br />
Champion auf combifit.<br />
3. Der führende Fruchtsafthersteller Chinas,<br />
Huiyuan, erweiterte sein Sortiment mit<br />
mehreren Fruchtsäften in combifitPremium.<br />
1<br />
2<br />
3
Titel 10/11<br />
Achtung, jetzt kommt ein Karton<br />
Die Amecke Fruchtsaft GmbH & Co. KG stellte im Frühjahr 2003 zur Abfüllung<br />
ihrer 100-prozentigen Fruchtsäfte von der Glas-Einwegflasche auf die Kartonverpackung<br />
combifitPremium von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> um. Im Gespräch mit sig.biz/combibloc verrät<br />
Geschäftsführer Heinrich Amecke-Mönnighof, warum <strong>für</strong> sein Unternehmen der Karton<br />
„nicht von Pappe“, sondern eine bewusste Entscheidung ist.<br />
Überraschend kam sie nicht, die Pfandpflicht<br />
<strong>für</strong> Einweg-Getränkeverpackungen:<br />
Obschon im Vorfeld heftig debattiert und<br />
mehrfach durch Klagen angefochten, trat<br />
sie in Deutschland am 1. Januar 2003 <strong>für</strong><br />
Bier, CO 2 -haltige Erfrischungsgetränke und<br />
Wasser in Einwegverpackungen in Kraft.<br />
Ausgenommen bleiben derzeit Getränkekartons<br />
und der Schlauchbeutel. Saft und<br />
Wein könnten ebenso bald der Pfandpflicht<br />
unterliegen, wenn amtlich festgestellt würde,<br />
dass die Mehrwegquote dauerhaft unter die<br />
1991 von der Regierung in der Verpackungs-<br />
verordnung festgelegte Messlatte gesunken<br />
ist. Das Bundesumweltministerium beabsichtigt<br />
jedoch, die Verordnung in Kürze so<br />
zu novellieren, dass die ökologisch vorteilhaften<br />
Getränkekartons grundsätzlich von<br />
der Pfandpflicht ausgenommen werden.<br />
Verständlich, dass diese Verpackungen in<br />
der Getränkeindustrie attraktive Alternativen<br />
zu bepfandeten Einwegverpackungen<br />
sind. So auch <strong>für</strong> die Amecke Fruchtsaft<br />
GmbH & Co. KG.<br />
Lebensfreude pur<br />
„Wir produzieren Lebensfreude pur“ –<br />
die Saftexperten Amecke aus dem sauerländischen<br />
Menden erarbeiten seit 1947<br />
Konzepte zur Herstellung qualitativ hochwertiger<br />
Fruchtsäfte. „Wir verstehen uns<br />
als Mittler zwischen den Wünschen des Verbrauchers<br />
und dem Reichtum der Natur“,<br />
erläutert Heinrich Amecke-Mönnighof die<br />
heutige Vision des Familienunternehmens,<br />
das im 19. Jahrhundert als Produktionsbetrieb<br />
alkoholischer Getränke gegründet<br />
wurde. „Wir positionieren uns heute als<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Titel<br />
Markenartikler und erreichen den Konsumenten<br />
über die Qualität unserer Produkte.<br />
Das wollen wir auch in der Verpackung<br />
zum Ausdruck bringen“ – Heinrich Amecke-<br />
Mönnighof sieht daher <strong>für</strong> seine Säfte ausschließlich<br />
Verpackungen geeignet, die das<br />
Selbstverständnis von Qualität, Innovation<br />
und Besonderheit transportieren und nach<br />
außen signalisieren. „Für uns hat die Verpackung<br />
eine ganz entscheidende Kommunikationsaufgabe.<br />
Das Produkt ist ohne sie<br />
<strong>für</strong> den Verbraucher weder greifbar, noch<br />
begreifbar“, beschreibt der Geschäftsleiter.<br />
Vor diesem Hintergrund sei der Zusammenhang<br />
von Produktqualität auf der einen sowie<br />
die Ausstrahlung der Verpackung auf<br />
der anderen Seite ein Schlüsselerlebnis.<br />
Von Glas auf Karton<br />
Vor der Umstellung auf die schlanke<br />
Kartonschönheit combifitPremium von <strong>SIG</strong><br />
<strong>Combibloc</strong> setzte das Unternehmen zur Abfüllung<br />
seiner Qualitätssäfte ausschließlich<br />
auf die Glasflasche – sowohl im Mehrweg-<br />
Trauben-Parfait<br />
Mit den „Sanften Säften“ von Amecke<br />
lassen sich köstliche Nachspeisen zaubern.<br />
Trauben-Parfait, zubereitet mit „Sanfte<br />
Säfte“ Traube Rosé, ist in Sommermonaten<br />
eine verführerische Schlemmerei.<br />
Zubereitungszeit:<br />
ca. 30 Minuten + Gefrierzeit<br />
Zutaten (<strong>für</strong> vier Personen):<br />
250 g entkernte blaue Trauben<br />
100 ml Amecke<br />
„Sanfte Säfte“ Traube Rosé<br />
2–3 cl Grappa<br />
2 Eigelb<br />
2 Eier<br />
100 g Zucker<br />
75 g Kuvertüre<br />
1 l Sahne<br />
sig.biz/combibloc 02/03<br />
als auch im Einwegsegment. „Mitte der<br />
80er Jahre haben wir in einer Gruppe von<br />
sieben deutschen mittelständischen Unternehmen<br />
ein eigenes Mehrwegssystem ins<br />
Leben gerufen“ – dieser Schritt sei der Garant<br />
<strong>für</strong> den Erfolg des Unternehmens<br />
Amecke Fruchtsaft gewesen, resümiert<br />
Heinrich Amecke-Mönnighof: „In dieser<br />
Zeit war die ökologische Diskussion <strong>für</strong><br />
deutsche Verbraucher verkaufsentscheidend.<br />
Dieser Trend zum Mehrweg stoppte Mitte<br />
der 90er-Jahre. Der Verbraucher orientierte<br />
sich neu und wir brachten parallel zum<br />
Mehrweg-Geschäft unser Konzept mit der<br />
0,75 l Einweg-Glasflasche auf den Markt.“<br />
Für die könnte jedoch bald die Pfandpflicht<br />
greifen – doch aufgrund der Umstellung auf<br />
die 1 l Kartonverpackung combifitPremium<br />
blieben die „Sanften Säfte“ von Amecke, erhältlich<br />
in den Geschmacksrichtungen Multivitamin,<br />
Tomate, Traube Rosé, Orange,<br />
Apfel und ACE Orange-Karotte, von einer<br />
Bepfandung befreit.<br />
Zubereitung:<br />
1. 75 g Zucker leicht karamelisieren<br />
und anschliessend mit dem Traubensaft<br />
ablöschen.<br />
2. Die Trauben und den Grappa zu<br />
der Zuckermischung geben, etwas durchziehen<br />
lassen, pürieren, ggf. etwas Traubensaft<br />
hinzugeben und kalt stellen.<br />
3. Etwas Traubensaft mit dem Eigelb,<br />
den Eiern sowie 25 g Zucker warm<br />
aufschlagen und anschließend wieder<br />
kaltschlagen.<br />
4. Das Weintraubenpüree, die gehackte<br />
Kuvertüre und die steif geschlagene<br />
Sahne unterheben und danach das<br />
Parfait gefrieren lassen.<br />
Saftige Rezepte<br />
„Statt Glasflasche, Karton – in puncto<br />
Wiedererkennbarkeit kann die Umstellung<br />
<strong>für</strong> den Verbraucher gar nicht größer sein“,<br />
umfangreiche Marktanalysen, die gemeinsam<br />
mit <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> erarbeitet wurden,<br />
überzeugten Amecke-Mönnighof, dass der<br />
Markenkraft durch die Umstellung nichts<br />
verloren geht. Die Praxis belegt nun anschaulich,<br />
dass der Verbraucher die Umstellung<br />
annimmt.<br />
Ein Plus der Kartonverpackung sei es,<br />
dass das Kartondekor entscheidende Kommunikationsaufgaben<br />
zur Umstellung als<br />
solcher übernehme. Hinweise auf 0,25 l<br />
mehr Inhalt und die Befreiung von Pfandpflicht<br />
werden kombiniert mit einem Preisrätsel<br />
und saftigen Rezepten – die Kartonverpackung<br />
bietet Displayflächen, die keine<br />
Glasflasche bieten kann. „Erfreulich ist, dass<br />
auch der Handel die Umstellung von Glas auf<br />
Karton begrüßt und mit einer ausgesprochen<br />
positiven Einstellung quittiert“, zeigt sich<br />
Heinrich Amecke-Mönnighof zufrieden.
„combifit <strong>sorgt</strong> <strong>für</strong> Autorität<br />
im Regal“<br />
Für Heinrich Amecke-Mönnighof, Geschäftsführer der Amecke Fruchtsaft<br />
GmbH & Co. KG, ist der Getränkekarton von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> fit <strong>für</strong> den Markenartikel.<br />
Im Gespräch mit sig.biz/combibloc verrät er, warum.<br />
sig.biz/combibloc: Herr Amecke-Mönnighof,<br />
Sie setzen auf den Getränkekarton,<br />
nachdem Sie Ihre Premium-Säfte jahrzehntelang<br />
ausschließlich in Glasflaschen angeboten<br />
haben. Welche Vorteile bietet der<br />
Getränkekarton in Ihrem Geschäft?<br />
Amecke-Mönnighof: Maßgebliches Ziel<br />
bei der Umstellung war <strong>für</strong> uns, die bestimmende<br />
Anmutung von der Glasflasche auf<br />
den Karton als pfandfreie Verpackungsform<br />
zu übertragen. combifit ist ein Schritt in<br />
diese Richtung. Mit dem drehbaren Wiederverschluss<br />
erfüllt die Verpackung zum einen<br />
den sich verstärkenden Convenience-<br />
Anspruch der Kunden, zum anderen trägt<br />
die Packung durch die äußere Gestalt eine<br />
besondere Ausstrahlung. Der Getränkekarton<br />
mit der hohen, schlanken Gestalt<br />
hat die Autorität im Verkaufsregal.<br />
sig.biz/combibloc: Sie platzieren die<br />
Kartonverpackung im Handel als „VitaBox“?<br />
Amecke-Mönnighof: Wir nennen die<br />
Kartonverpackung bewusst „VitaBox“, um<br />
sie auch in der Kommunikation von der<br />
Standard-Kartonverpackung abzusetzen. Die<br />
Erfahrung zeigt, dass der Tod eines Markenartiklers<br />
die Nähe zu einer solchen generischen<br />
Standard-Verpackung ist. Deswegen<br />
setzen wir alles daran, um – sinnbildlich gesprochen<br />
– „aus dem Rahmen zu fallen“<br />
und Individualität und Besonderheit auszudrücken:<br />
in der Produktqualität, der Verpackung<br />
und auch im Namen. „Vertrauen“<br />
heißt hier das Stichwort. Vertrauen in die<br />
Marke zu erwirken, ist das wichtigste Ziel<br />
eines Markenartiklers.<br />
sig.biz/combibloc: Ein Blick in das Verkaufsregal<br />
im Jahr 2010 – wie präsentieren<br />
sich hier die Qualitätssäfte von Amecke?<br />
Amecke-Mönnighof: Das Jahr 2002 hat<br />
bewiesen, dass der Mehrweganteil im AfG-<br />
Markt weiter rückläufig ist. In unserem<br />
Unternehmen liegt die prozentuale Verteilung<br />
derzeit bei 60 Prozent Mehrweg und<br />
40 Prozent Einweg. Für 2003 rechne ich<br />
damit, dass der Trend zu Einweg weiterhin<br />
kräftig wächst. Mit dem ökologisch vorteilhaften<br />
Getränkekarton sehen wir uns auf<br />
dem richtigen Weg. Für die fernere Zukunft<br />
kennzeichnet uns als Markenartikler, stetig<br />
auf der Suche nach innovativen Produkten<br />
zu sein. Differenzierung bestimmt den Trend.<br />
Unser Weg wird hin zu neuen Produkten<br />
gehen, die Genuss und Gesundheit kombinieren.<br />
Auch hier werden wir bei der<br />
Wahl der Verpackung beanspruchen, diesen<br />
Schwerpunkt zur Ausstrahlung zu bringen.<br />
Heinrich Amecke-Mönnighof,<br />
Geschäftsführer der Amecke Fruchtsaft<br />
GmbH & Co. KG<br />
Titel 12/13<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Know-how<br />
Gemeinsam auf<br />
Erfolgskurs in China<br />
Die chinesischen Märkte <strong>für</strong> flüssige Milchprodukte und Getränke sind in den<br />
letzten zehn Jahren geradezu explodiert. Wirtschaftsexperten prognostizieren, dass<br />
sich das Wachstum mit atemberaubender Geschwindigkeit fortsetzen wird.<br />
Doch der Weg zum Erfolg kann recht steinig sein.<br />
sig.biz/combibloc 02/03<br />
China ist eine der schwierigsten geografischen<br />
Regionen der Welt. Nicht nur<br />
wegen seiner riesigen Fläche und seiner<br />
schwachen Distributions-Infrastruktur, sondern<br />
auch, weil es kein einheitlicher Markt<br />
ist. Die unterschiedlichsten Regionen, jede<br />
durch eigenen Lebensstandard, eigene Geschmäcker,<br />
Vorlieben und Konsumgewohnheiten<br />
gekennzeichnet, prägen ihn. Diese<br />
Herausforderungen, ein sich verschärfender<br />
Wettbewerbsdruck und ein hohes Veränderungstempo<br />
erschweren die Marktdurchdringung<br />
in China.<br />
Neue Produkte <strong>für</strong> neue Erfolge?<br />
Ein Unternehmen lebt und stirbt mit<br />
seiner Fähigkeit, den Kunden besser zu bedienen<br />
als die Konkurrenz.<br />
Es ist daher nicht verwunderlich, dass<br />
jedes Jahr Tausende neuer Produkte in den<br />
Markt eingeführt werden, um auf die sich<br />
ständig ändernden Geschmäcker und Bedürfnisse<br />
einzugehen. Doch die Erfolgsstatistiken<br />
sind ernüchternd. Forschungen<br />
zeigen, dass die Misserfolgsquote <strong>für</strong> neue<br />
Produkte bei über 65% liegt. Viele neue<br />
Produkte scheitern, weil der Produktentwicklungsprozess<br />
Mängel aufwies (Konzepte<br />
bauten nicht auf Verbraucherdaten auf,<br />
ungeeignete Vorauswahl nach Fehlschlägen)<br />
oder weil sie nicht gut vermarktet wurden<br />
(schwache Distribution, unzureichender<br />
oder in falscher Form gebotener Support,<br />
schlechte Verpackung und andere Marketingfehler).<br />
Ein Support-Netz aufbauen<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> (China) hat im Juni<br />
2002 mit dem Aufbau eines Marketing-<br />
Supportteams begonnen, das den Kunden<br />
bei Marketingstrategien, Innovationen und<br />
neuen Produktentwicklungen unterstützt.<br />
Die Mitglieder des Teams besitzen langjährige<br />
Erfahrung auf dem chinesischen<br />
Markt und können daher ein starkes lokales<br />
Netz nützlicher Kontakte, Kenntnisse und<br />
Einblicke in allen Bereichen zur Verfügung<br />
stellen: Marketingstrategie, Marktforschung,<br />
Produktformulierung, Entwicklung, Verpackungsdesign,<br />
Produkteinführung, Werbung<br />
und Promotion, Informationen über<br />
gesetzliche Vorschriften usw.<br />
Das Team arbeitet eng mit seinen Partner-Teams<br />
in der ganzen Welt zusammen,<br />
um den Transfer von Innovationen, Knowhow<br />
und weltweit bewährten Vorgehensweisen<br />
zu sichern.<br />
Informationen aus erster Hand<br />
Wie andere führende Konsumgüterproduzenten<br />
nutzt <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> die<br />
Marktforschung, um näher an den Verbraucher<br />
heranzukommen. Indem mit den<br />
Verbrauchern diskutiert wird, ihnen zugesehen,<br />
zugehört und mehr Zeit mit ihnen<br />
verbracht wird, können wertvolle Einblicke<br />
in ihre Lebensweisen und Bedürfnisse gewonnen<br />
werden. Diese Erkenntnisse bilden<br />
die Basis <strong>für</strong> die Entwicklung neuer Produkte.
Research-Aktivitäten nehmen die unterschiedlichsten<br />
Formen an: informell und<br />
einfach, z. B. Besuche in Geschäften zur Beobachtung<br />
des Merchandisings, Promotion-<br />
Aktionen in Geschäften, Beobachtung des<br />
Einkaufsverhaltens der Verbraucher und<br />
Show-Darbietungen im Rahmen von Promotion-Aktionen;<br />
oder formell, z. B. anhand<br />
von sozioökonomischen Fakten und<br />
Produktionsdaten der chinesischen Regierung,<br />
Zahlen aus Einzelhandels-Audits<br />
führender globaler Forschungsinstitute wie<br />
AC Nielsen und Taylor Nelson Sofres, individuell<br />
angepasste Branchenerhebungen,<br />
Analysen von Schwerpunktgruppen oder<br />
groß angelegte Studien zu Gewohnheiten<br />
und Einstellungen der Verbraucher.<br />
Netzwerke auf Branchen-, Konzern- und<br />
Regierungsebene (sowohl national als auch<br />
lokal) sind ebenfalls wichtige Informationsquellen.<br />
Gemeinsam zum Erfolg – Yantang<br />
Joghurtdrink<br />
Von der Konzeptentwicklung bis zur<br />
Markteinführung: <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> arbeitete<br />
eng mit dem führenden Milchprodukt-Produzenten<br />
Südchinas, der Yantang Dairy, zusammen,<br />
um ein neues, erfolgreiches Sortiment<br />
von Joghurtdrinks einzuführen.<br />
Phase 1: Eine Idee nimmt Gestalt an<br />
Die Marktanalyse <strong>für</strong> flüssige Milchprodukte<br />
wurde von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong><br />
durchgeführt und umfasste Einzelhandels-Trendstudien,<br />
informelle ausführliche<br />
Qualitätsstudien, eine Einschätzung des<br />
Marktpotenzials und Wettbewerberanalysen.<br />
Eine Datenbank verwandter internationaler<br />
Produktkonzepte wurde ebenfalls berücksichtigt.<br />
Das Ergebnis: Identifizierung einer<br />
möglichen neuen Nische innerhalb der<br />
rasch wachsenden Kategorie der UHT-<br />
Joghurtdrinks: ein Joghurtdrink, der so gut<br />
ist wie ein echter Fruchtsaft. Das Konzept<br />
wird zusammen mit verschiedenen Ideen zu<br />
Positionierung und mit Design-Entwürfen<br />
dem Kunden vorgelegt.<br />
Phase 2: Entwicklung der Produktformulierung<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> kreierte die Produkt-<br />
Prototypen und zog hier<strong>für</strong> Wissen und<br />
Erfahrung mehrerer internationaler Lieferanten<br />
von Nahrungsmittelzutaten heran.<br />
Kommerzielle Produktionstests wurden<br />
durchgeführt, um festzustellen, ob das<br />
Produkt auf dem UHT-System von <strong>SIG</strong><br />
<strong>Combibloc</strong> hergestellt werden kann.<br />
Phase 3: Vorauswahl der Prototypen<br />
Vorauswahltests der verschiedenen Geschmacksrichtungen<br />
wurden bei <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong><br />
und am Kundenstandort durchgeführt.<br />
Die Varianten in der engeren Auswahl wurden<br />
anschließend ausführlichen Schwerpunktgruppen-Studien<br />
ausgesetzt.<br />
Phase 4: Formelle Research-Aktivitäten<br />
Vorschläge zum Verkauf des Produkts<br />
und Konzepte <strong>für</strong> das Verpackungsdesign<br />
wurden von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> entwickelt und<br />
Know-how 14/15<br />
zusammen mit den Produkt-Prototypen in<br />
ausführlichen Schwerpunktgruppen-Studien<br />
getestet.<br />
Die Ergebnisse der qualitativen Analyse<br />
wurden danach in einer groß angelegten<br />
Untersuchung in der Stadt der Markteinführung<br />
quantifiziert. <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> unterstützte<br />
Yantang Dairy bei der Suche nach<br />
einem zuverlässigen Research-Partner (gute<br />
Datenintegrität, gutes Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis), half bei der Ausarbeitung von<br />
Fragebögen und der Analyse der Ergebnisse.<br />
Phase 5: Perfektionierung des Produkts<br />
Auf der Grundlage der bei den Research-Aktivitäten<br />
gewonnenen Erkenntnisse<br />
bekamen Design, Produktformulierung<br />
und Positionierung den letzten Schliff.<br />
Die nächsten Schritte: Zusammenarbeit<br />
bei Ideen zur Produkteinführung und<br />
Aufbau von Systemen zur Verfolgung der<br />
Markteinführung. Denn auch nach der<br />
Markteinführung bieten wir unseren Kunden<br />
aktive Unterstützung.<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Know-how<br />
sig.biz/combibloc 02/03<br />
Auf Maß geschneidert<br />
Kartonverpackungen sind leicht, praktisch, geben den Produkten Schutz<br />
und sind recycelbar. Die Vorteile von aseptischen Getränkekartons liegen auf<br />
der Hand. Und in der Hand lagen sie bislang vorwiegend kantig. Mit der<br />
Verpackungsinnovation „combishape“, erstmals öffentlich vorgestellt bei der<br />
Anuga FoodTec 2003, bringt <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> Produkte in Form und trägt da-<br />
mit entscheidend zur Wiedererkennung der Marke bei.<br />
Ob oval, mondförmig oder achteckig – combishape gibt<br />
Produkten unverwechselbare Gesichter.<br />
Aseptischen Getränkekartons kreative<br />
Formen geben – eine an sich simple, jedoch<br />
in der Umsetzung hochdiffizile Idee, die<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> seit Jahren verfolgt. Erste<br />
„Visionen“ von forminnovativen Kartonverpackungen<br />
zeigte das Unternehmen in<br />
einem „Future“-Bereich bei der Anuga<br />
FoodTec 2000.<br />
Dass bereits drei Jahre später eine<br />
Prototypen-Linie von „combishape“, dem<br />
neuen, neben combibloc zweiten Verpackungssystem<br />
von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> in Produktion<br />
zu erleben ist, beeindruckt nicht<br />
nur das Fachpublikum. Selbst mancher Mitarbeiter<br />
des <strong>SIG</strong>-Konzerns steht staunend<br />
vor der Linie, die in regelmäßigem Takt Getränkekartons<br />
fertigt, befüllt, Schraubkappen<br />
aufsetzt und schließlich maßgenau in Trays<br />
platziert. Die Vorgehensweise scheint dem<br />
Grundprinzip nach zu urteilen geläufig, doch<br />
bekanntlich ist entscheidend, was am Ende<br />
heraus kommt: Und das, was letztlich im<br />
Tray steht, hat eine ovale Form und ist damit<br />
alles andere als herkömmlich.<br />
„Die ovale Variante ist nur eine der derzeit<br />
mit combishape realisierbaren Formen“,<br />
erläutert Oliver Betzer, der die Entwicklung<br />
von combishape als Projektleiter betreut.<br />
„In einem ersten Schritt haben wir 40 Basisformen<br />
definiert. Jede von ihnen hat andere
Der Zuschnitt wird um den Dorn gelegt. Im Anschluss kommen die Kanten aufeinander<br />
und werden zu einem Mantel gesiegelt.<br />
Eigenschaften und weckt andere Assoziationen.<br />
Ziel ist es, die Formen an die Bedürfnisse<br />
und Maßgaben zu adaptieren, die der<br />
Kunde mit der Positionierung seines Produktes<br />
verfolgt“, so Betzer. Differenzierung<br />
lautet demnach der Kerngedanke, der hinter<br />
combishape steckt.<br />
„combishape macht es möglich, Getränkeprodukten<br />
in der aseptischen Kartonverpackung<br />
individuelle, kreative Formen zu<br />
geben. Ob oval oder mondförmig, drei-, vier-,<br />
fünf- bis hin zu achteckig: Das Produkt bekommt<br />
mit combishape ein unverwechselbares<br />
Gesicht“ – was in der Theorie beinahe<br />
wie ein Faszinosum aus Zauberhand anmutet,<br />
erschließt sich beim Blick in die combishape-<br />
Füllmaschine. Die Technologie unterscheidet<br />
sich mit Ausnahme der bewährten aseptischen<br />
Füll-Technik gänzlich vom combibloc-<br />
System.<br />
Neuartig: der Aufbau<br />
combishape basiert auf einer neuartigen<br />
Konstruktion. Die Packung setzt sich aus<br />
unterschiedlichen Teilen zusammen, aus<br />
denen in der Füllmaschine beim Kunden<br />
die endgültige Form entsteht. Basis jeder<br />
Packung ist ein separater Boden, der diverse<br />
Formen haben kann – und damit das Aussehen<br />
der gesamten Packung prägt. Hinzu<br />
kommen Mantel und Deckel als Grundelemente.<br />
Weiterer Basisbaustein ist das<br />
dreiteilige Verschluss-System shapeTwist mit<br />
Adapter, Pull-Tab und Schraubkappe.<br />
Für Mantel, Boden und Deckel werden<br />
standardmäßig Kartonverbunde aus Zellstoff,<br />
Polyethylen und Aluminium eingesetzt,<br />
die sich beim combibloc bewährt<br />
haben. Je nach Produkt und Produktanforderungen<br />
können auch alternative Varianten<br />
des Kartonverbunds verwendet werden.<br />
Der Packstoff kommt bei combishape als<br />
bedrucktes Rollenmaterial zum Kunden –<br />
im Unterschied zum combibloc-System, bei<br />
dem <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> vorgefertigte flache<br />
Mäntel liefert. Für combishape wird der<br />
Packstoffproduktionsprozess als solcher im<br />
Ablauf modifiziert: Zunächst werden die<br />
Packstoffe im Tiefdruckverfahren bedruckt.<br />
Anschließend wird das Material mit Polyethylen<br />
beschichtet und schließlich auf<br />
Rollenmaß geschnitten. Die Weiterverarbeitung<br />
des Rollenmaterials erfolgt in der<br />
combishape-Füllmaschine beim Kunden.<br />
Die Füllmaschine lässt sich in vier verschiedene<br />
Komponenten unterteilen: die<br />
Adaptersiegelstation, die Korpuskomponente,<br />
die Transferstation sowie die Füllkomponente.<br />
In der Adaptersiegelstation werden<br />
in doppelstufigen Prozessen Rundlöcher in<br />
Know-how 16/17<br />
Der Packstoff kommt bei combishape als<br />
bedrucktes Rollenmaterial zum Kunden.<br />
die Deckelrollen gestanzt, bevor die Adapter<br />
des Verschluss-Systems shapeTwist von der<br />
späteren Packungs-Innenseite eingeschweißt<br />
werden.<br />
Die nachfolgende Korpuskomponente<br />
arbeitet mit einem Doppel-Rollenmagazin<br />
<strong>für</strong> Deckel, Boden und Mantel, um einen<br />
reibungslosen Rollenwechsel ohne Produktions-Stopp<br />
zu gewährleisten. Deckel und<br />
Boden werden dabei ausgestanzt und mit<br />
dem abgeschnittenen Mantel über Dornräder<br />
zu einer Packung zusammengesetzt.<br />
In einem ersten Schritt wird der Deckel<br />
ausgestanzt und über ein Vakuum in den<br />
Dorn eines Dornrades gesaugt. Der von der<br />
Rolle abgeschnittene Mantelpackstoff wird<br />
sodann an der Längs-Kante, die später zur<br />
Packungsinnenseite weist, mit einem PE-<br />
Streifen versehen. Der Zuschnitt wird um<br />
den Dorn gelegt und mit Bürsten gehalten.<br />
Seitliche Schieber legen anschließend die<br />
Zuschnittkanten übereinander, pressen sie<br />
aufeinander und siegeln sie heiß zusammen,<br />
so dass ein Mantel entsteht. Die obere Kante<br />
des Mantels wird im Folgenden mit Heißluft<br />
aktiviert und der Deckel aus dem Dorn vorgeschoben.<br />
Beide Teile werden in einem<br />
nächsten Schritt zu einer Hülse versiegelt.<br />
Über ein weiteres Dornrad wird entsprechend<br />
der Boden eingesetzt.<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Know-how<br />
1. Das Packstoffmaterial <strong>für</strong> combishape wird<br />
zuerst bedruckt und dann beschichtet.<br />
2. Mittels eines heißen Stempels werden die<br />
Pull-Tabs an die Adapter des Verschluss-Systems<br />
shapeTwist geheftet.<br />
3. Von jedem der vier Touch-Screen-Monitore<br />
lässt sich die gesamte combishape-Fülllinie<br />
überwachen.<br />
sig.biz/combibloc 02/03<br />
1 2 3<br />
In der nachfolgenden Transferkomponente<br />
werden die Packungen von der einbahnigen<br />
Korpuskomponente auf die vierbahnige<br />
Füllkomponente umverteilt. Ebenso<br />
werden die Pull-Tabs mittels eines heißen<br />
Stempels an die Adapter der Verschluss-<br />
Systeme geheftet.<br />
Die anschließende Füllkomponente basiert<br />
auf bewährter combibloc-Technologie,<br />
die gewährleistet, dass combishape den<br />
Schutz der Produktqualität zuverlässig erfüllen<br />
kann. So lassen sich auch Produkte in<br />
combishape lange lagern – ohne Kühlung,<br />
ohne Konservierungsstoffe und ohne Qualitätsverlust.<br />
In der Aseptik-Zone werden die Packungen<br />
zunächst je zweimal ausgeblasen<br />
und vorgewärmt, dann zur Sterilisation<br />
durch den Adapter mit H 2 O 2 eingesprüht<br />
und schließlich zweifach getrocknet. Im Anschluss<br />
wird das parallel dazu keimfrei gemachte<br />
Produkt in die Packung eingefüllt.<br />
Nach dem aseptischen Füllprozess wird die<br />
Packung noch in der Aseptik-Zone mit dem<br />
Pull-Tab verschlossen.<br />
Mit den combishape-Füllmaschinen,<br />
die eine Ausbringung von 10.000 Packungen<br />
pro Stunde leisten, lassen sich low und<br />
high acid-Produkte aseptisch abfüllen. Neben<br />
Säften, Milch- und Milchmix-Getränken,<br />
stillem Wasser oder Wein eignen sich beispielsweise<br />
auch flüssige Suppen zur Verpackung<br />
in combishape. Der Füllvorgang<br />
wird durch Servo-Motoren geregelt. Diese<br />
erlauben abhängig vom abzufüllenden Produkt<br />
ein maßgenaues Öffnen und Schließen<br />
der Ventile. Ziel ist es, auf diese Weise<br />
Schaumbildung zu vermeiden.<br />
Ganzheitlich: das Füllkonzept<br />
Durch die erweiterte Zusammenarbeit<br />
mit der „Schwester“-Division <strong>SIG</strong> Pack (im<br />
Bereich der Endverpackung) und ausgewählten<br />
externen Partnern übernimmt<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> bei combishape erstmals die<br />
Gesamtverantwortung bis hin zur Endverpackung.<br />
Die Basis-Version der Endverpackung<br />
besteht aus einer Ausschleusestation,<br />
einem Puffertisch, einem Capper<br />
sowie einem Traypacker (Kartonierer und<br />
Toploader).<br />
Alle Standardkomponenten der Fülllinie<br />
sind nach einem einheitlichen Bedienkonzept<br />
aufgebaut. An vier Touch-Screen-<br />
Monitoren lässt sich die gesamte Linie<br />
überwachen und steuern. Zur Erhöhung der<br />
Produktivität und somit der Wirtschaftlichkeit<br />
der Füllanlage wird <strong>für</strong> combishape das<br />
Efficiency Controll System angeboten. Dieses<br />
System liefert Informationen über den<br />
gesamten Produktionsverlauf.
Know-how 18/19<br />
Identity is shaped. combishape<br />
Mit dem innovativen Verpackungssystem combishape neue Wege gehen – so lautet<br />
das erklärte Ziel von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong>. Oliver Betzer, Projektleiter <strong>für</strong> combishape bei<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong>, gibt Auskunft darüber, wo diese Wege ihren Ursprung haben und<br />
wohin sie führen sollen.<br />
sig.biz/combibloc: Herr Betzer, <strong>SIG</strong><br />
<strong>Combibloc</strong> setzt mit combishape auf individuelle<br />
Verpackungsformen. Hat der Getränkekarton<br />
mit rechteckiger Grundform demnächst<br />
ausgedient?<br />
Betzer: Nein, combishape wird die<br />
rechteckigen Standardformen nicht ablösen.<br />
combishape ist vielmehr ein zusätzliches<br />
Verpackungssystem, das als Konsequenz<br />
aus dem Trend zu zunehmender<br />
Differenzierung auf dem Getränkemarkt<br />
entstanden ist. Die Entwicklung zur „shrinking<br />
middle“ greift hier immer stärker. Bestimmten<br />
früher Produkte des mittleren<br />
Qualitäts- und Preisniveaus den Schwerpunkt<br />
im Warenangebot des Handels, wird<br />
künftig eine Konzentration entweder hin<br />
zum hochqualitativen Premium-Produkt in<br />
der Premium-Packung oder hin zum preisgünstigen<br />
Discount-Produkt erfolgen. Mit<br />
dem Angebot des combibloc-Systems und<br />
der Ergänzung durch combishape sind wir<br />
in der Lage, in beiden Schwerpunktbereichen<br />
adäquate Lösungen anzubieten.<br />
sig.biz/combibloc: combishape ist also<br />
in erster Linie eine Verpackungslösung <strong>für</strong><br />
Premium-Produkte?<br />
Betzer: Als Kernzielgruppe <strong>für</strong><br />
combishape sehen wir in der Tat nationale<br />
wie internationale Anbieter von Premium-<br />
Produkten sowie Markenartikler. Die Marke<br />
als solche versucht, aus der diffusen<br />
Masse von unzähligen oft ähnlichen Produkten<br />
herauszuragen, dem Verbraucher<br />
Orientierung und als entscheidenden<br />
Mehrwert das Gefühl zu geben, mit der<br />
Kaufentscheidung die richtige Wahl getrof-<br />
fen zu haben. Eine Marke muss sich als solche<br />
im Handel zu erkennen geben. Außergewöhnliche<br />
Verpackungen sind da<strong>für</strong> wie<br />
geschaffen. Sie sind das, was der Verbraucher<br />
als erstes von einem Produkt wahrnimmt.<br />
Ihre visuelle Gestaltung und Form<br />
weckt Assoziationen und wird mit Emotion<br />
gefüllt. Genau hier liegt der Kerngedanke<br />
von combishape: Die Verpackungsart und<br />
-form sollte bewusst ausgewählt werden,<br />
um eine Marke zu positionieren und sich<br />
vom Wettbewerb zu differenzieren.<br />
sig.biz/combibloc: Woher weiß der<br />
Kunde, dass eine mondförmige Packung<br />
möglicherweise besser zur Positionierung<br />
seines Produktes geeignet ist als beispielsweise<br />
eine sechseckige?<br />
Betzer: Das Gesicht des Produktes soll<br />
die „inneren Werte“ vorteilhaft nach außen<br />
tragen: Es gilt also, die Form zu finden, die<br />
im jeweiligen Markt das gewünschte Markenimage<br />
optimal transportiert. In diesen<br />
gemeinsamen Prozess mit dem Kunden<br />
bringen wir unsere Erfahrung aus vielen<br />
Jahrzehnten internationaler Marktbeobachtung<br />
ein. Die Packungsform, die der<br />
Verbraucher dann später im Supermarktregal<br />
vorfindet, ist das Ergebnis eines mehrstufigen<br />
Prozesses.<br />
sig.biz/combibloc: Welche Stufen sind<br />
das im Einzelnen?<br />
Betzer: In einem ersten Schritt präsentieren<br />
wir dem Kunden eine Auswahl möglicher<br />
Formen, die wir gemeinsam diskutieren<br />
und gegebenenfalls modifizieren. Von<br />
zentraler Bedeutung ist dann das Feedback<br />
der potentiellen Konsumenten, denn sie<br />
sollen das Produkt ja zu „ihrem“ Produkt<br />
machen. Daher kommen drei bis fünf Formen<br />
in einen so genannten „Anmutungstest“,<br />
in dem sie bezüglich ihrer äußeren<br />
Erscheinung und ihrer Haptik beurteilt<br />
werden. Jede dieser Formen wird dann in<br />
einem „Handlingtest“ auf die Handhabung<br />
beim Öffnen, Ausgießen und Wiederverschließen<br />
überprüft. Die Gewinner dieser<br />
Tests müssen schließlich einen „Regaltest“<br />
überstehen und sich dabei gegenüber der<br />
Konkurrenz behaupten. Am Ende steht<br />
dann die Form, die <strong>für</strong> das Produkt und die<br />
Marke ideal ist.<br />
Oliver Betzer, Projektleiter <strong>für</strong> combishape bei<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong><br />
sig.biz/combibloc 02/03
Kulturen<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Zu Tisch in Russland<br />
Die russische Küche hat eine große Tradition. Von den einfachen Genüssen bis zu<br />
den feinen, französisch inspirierten Gerichten ist sie der kulinarische Ausdruck eines<br />
Kulturvolkes. In ihren Rezepten spiegelt sich die ganze Vielfalt der verschiedenen<br />
Regionen zwischen Ostsee und Fernost.<br />
Weltweit wird die russische Küche vor<br />
allem assoziiert mit Wodka und Kaviar,<br />
Vinaigrette (in Europa als „Russischer Salat“<br />
bekannt) und Piroschki (kleine Piroggen).<br />
Bemerkenswert ist jedoch, dass die eigene<br />
Branntweinbrennerei erst Mitte des<br />
15. Jahrhunderts entstand. Kaviar war und<br />
bleibt eher ein Fest- als ein Alltagsgericht,<br />
und Salate haben die russische kulinarische<br />
Tradition erst im 19. Jahrhundert bereichert,<br />
indem sie aus den Küchen der europäischen<br />
Länder übernommen wurden.<br />
Allein Piroschki dürfen somit zur traditionellen<br />
Küche des russischen Volkes gezählt<br />
werden.<br />
Bescheidene Anfänge<br />
Im Mittelalter wurde die Basis <strong>für</strong> die<br />
russische Kochkunst gelegt, die mit nationalen<br />
Produkten und Gerichten aufwartete:<br />
schwarzes Roggenbrot, Piroggen, Bliny,<br />
Kaschy (russische Grützen), Kissels (Fruchtgrützen),<br />
Salzgemüse und -pilze.<br />
Die russische Küche hat im Laufe ihrer<br />
langen Geschichte unterschiedliche Kochtraditionen<br />
– von der tatarisch-mongolischen<br />
bis zur französischen Küche – aufgenommen,<br />
schöpferisch überarbeitet und<br />
sich zu einer der vielfältigsten Küchen der<br />
Welt entwickelt. Ursprünglich aber war der<br />
Alltagstisch der Russen ziemlich bescheiden:<br />
Grundnahrungsmittel waren neben Teigwaren<br />
Grützen, Fisch-, Pilz-, Gemüsegerichte.<br />
Fleisch wurde selten gegessen; was<br />
zum Teil daran lag, dass die meisten Tage<br />
des Jahres als Fastentage galten, die streng<br />
eingehalten wurden.<br />
In der russischen Küche werden im<br />
Unterschied zur französischen oder orientalischen<br />
die verschiedenen Bestandteile eines<br />
Gerichts nicht vermengt. Im Gegenteil:<br />
Die seit dem 10. Jahrhundert in Russland<br />
bekannten Gemüsearten wie Kohl, Rettich,<br />
Rüben, Erbsen oder Gurken – roh, gesalzen,<br />
gekocht oder gebraten – werden<br />
getrennt zubereitet und gegessen. Das gilt<br />
auch <strong>für</strong> die aus Europa eingeführten<br />
Salate, die entsprechend genannt wurden:<br />
Gurkensalat, Rote-Beete-Salat, Kartoffelsalat.<br />
Aufgetischt<br />
Aber auch auf dieser frühen Entwicklungsstufe<br />
war die russische Küche nicht<br />
eintönig. Dank der Verwendung unterschiedlicher<br />
(hauptsächlich Pflanzen-) Öle<br />
und Gewürze, wie Zwiebeln, Knoblauch,<br />
Dill, Pfeffer, Petersilie, Anis, Koriander oder<br />
Lorbeerblatt, die nach Russland im 10. – 11.<br />
Jahrhundert eingeführt worden waren, sowie<br />
der Vielfalt an warmen und kalten<br />
Speisen.<br />
Die russischen Nationalgetränke waren<br />
Mjod Stawlennyj (alkoholisches Honiggetränk,<br />
im Geschmack dem Cognac ähnlich),<br />
Mjod Warjonyj (Getränk aus gekochtem<br />
Honig) oder Mjod Chmelnoj (Honiggetränk<br />
aus Beerensäften mit Zugabe von Hopfen),<br />
Beresowiza pjanaja (gegorener Birkensaft),<br />
Kwass, Sikera (starkes alkoholisches Getränk<br />
aus Honig, Hopfen, Wasser und häufig<br />
Beerensäften), Bier und Beerenmorse.<br />
Honig und Beeren wurden zum Nachtisch<br />
serviert sowie <strong>für</strong> die Zubereitung von<br />
Sirupe und Konfitüren verwendet. Sie bilden<br />
die Basis <strong>für</strong> eine traditionelle nationale<br />
Süßigkeit – Prjaniki (Lebkuchen).<br />
1<br />
2<br />
Kulturen 20/21<br />
1. Kaviar – kulinarisches Symbol <strong>für</strong> Genuss<br />
pur und kaum überbietbare Delikatesse.<br />
2. Der Kreml: Das Symbol russischer Geschichte<br />
ist heute Sitz des russischen Präsidenten.<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Kulturen<br />
Borschtsch, die Rote-Beete-Suppe, wird mit<br />
einem Löffel Sauerrahm angerichtet.<br />
sig.biz/combibloc 02/03<br />
Im Laufe der Zeit fanden zahlreiche<br />
Fleischgerichte aus dem Orient – sibirische<br />
Pelmeni, mittelasiatische Manty, kaukasische<br />
Schaschliki – Eingang in die russische<br />
Küche. Zu den appetitlichsten Beiträgen<br />
Russlands an die Küchen der Welt gehört<br />
ein feines Stück Rinderlende: das Boeuf<br />
Stroganow, das zwar das französische Wort<br />
Boeuf im Namen trägt, jedoch eine russische<br />
Erfindung ist.<br />
Vom 18. Jahrhundert an findet eine radikale<br />
Abgrenzung der adeligen und der<br />
volkstümlichen Küche statt: die adelige<br />
Küche wird europäisiert. Einen französischen<br />
Koch unter der Dienerschaft zu<br />
haben wird zur Prestigefrage. Diese Entwicklung<br />
findet ihr Echo in zahlreichen<br />
französischen und deutschen Kochtermini,<br />
die in das Russische entlehnt wurden. Das<br />
ganze 18. Jahrhundert ist geprägt von der<br />
Übernahme ausländischer Gerichte, zum<br />
Beispiel Koteletts, Würstchen, Omeletten<br />
und Kompotten. Erst nach dem Napoleonkrieg<br />
erwachte beim russischen Adel<br />
im Zuge des plötzlich auftretenden Patriotismus<br />
erneut das Interesse an der russischen<br />
Küche.<br />
In der sowjetischen Epoche wurde die<br />
russische Esskultur bereichert durch die<br />
Traditionen anderer Völker der ehemaligen<br />
UdSSR. Gerade in dieser Zeit wurden<br />
Schaschlik und Pilaw jedem Russen ein Begriff.<br />
Übrigens stellte bis 1917 das Russische<br />
Imperium einen einheitlichen Raum dar, so<br />
dass der kleinrussische Borschtsch, kasachische<br />
Manty und sibirische Pelmeni zu Recht<br />
zu den Gerichten gezählt werden können,<br />
die einen Platz auf dem russischen Speiseplan<br />
beanspruchen.<br />
Zum Auslöffeln<br />
Seit Urzeiten ein wichtiger Bestandteil<br />
des Mittag- oder Abendessens sind Suppen<br />
(Pochljobki, Chlebowa, Nawary) – ganz<br />
gleich, ob warm oder kalt. Keine andere nationale<br />
Küche der Welt hat ein so üppiges<br />
Suppenangebot aufzuweisen, wie die russische.<br />
Als warmes Hauptgericht wird in<br />
Russland immer Schtschi aufgetischt. Ihre<br />
Hauptbestandteile sind Kohl oder eine<br />
andere grüne Gemüsemasse, Fleisch, Mohrrüben<br />
und Petersilie, Gewürze (Zwiebel,<br />
Knoblauch, Dill, Pfeffer, Lorbeerblatt) und<br />
saure Einlagen: Sauerrahm, Äpfel, Sauerkrautsaft.<br />
Normalerweise wird Schtschi mit<br />
schwarzem Roggenbrot gegessen.<br />
Kascha (russische Grütze) ist ebenfalls<br />
ein bekanntes russisches Nationalgericht.<br />
Im 12. – 14. Jahrhundert bedeutete das<br />
Wort „Kascha“ dasselbe wie „Festmahl“. Mit<br />
Grütze bewirtete man auf allen Festlichkeiten<br />
die geladenen Gäste. Äußerst beliebt<br />
war Buchweizengrütze, die mit Butter<br />
sowie verschiedenen Milchprodukten,<br />
Fleisch, Fisch, Erbsen, Eier und Pilzen gereicht<br />
wurde. Als süße Beigaben wurden<br />
neben Zucker eingelegte Früchte, Rosinen,<br />
Kuraga (Dörraprikosen), Nüsse und frisches<br />
Obst kredenzt.<br />
„Zur Butterwoche wurde weise bei Plinsen<br />
nicht mit Fett gespart …“ (A. S. Puschkin)<br />
Bliny (russische Plinsen) sind eines der<br />
ältesten Erzeugnisse der russischen Küche.<br />
Sie begleiteten in alten Zeiten den Menschen<br />
von der Geburt (die Wöchnerin wurde<br />
mit einer Plinse bewirtet) bis zum Tode<br />
(Bliny galten als Hauptgericht des Leichenschmauses).<br />
Sie werden aus Hefeteig und<br />
Buchweizenmehl zubereitet, das ihnen eine
Die regionale Vielfalt des Landes spiegelt sich in<br />
den unterschiedlichen Trachten.<br />
besondere Üppigkeit und Lockerheit verleiht,<br />
und mit Hering, Sprotten, Sauerrahm,<br />
körnigem Kaviar, Lachs oder Sardinen serviert.<br />
Zum Tee werden Bliny mit eingelegten<br />
Früchten, Honig, Sauerrahm, Käse,<br />
Milch und Marmelade gereicht. Bliny darf<br />
man nicht hastig, nebenbei essen. Sie<br />
müssen besonders behandelt und geachtet<br />
werden, indem man den Duft und den<br />
Geschmack jedes Bissens genießt.<br />
Ohne Tee ist das Leben fad<br />
Die Tradition des Teetrinkens ist so fest<br />
in der russischen Kultur verwurzelt, dass sie<br />
sprichwörtlich geworden ist. Dabei war bis<br />
zum 16. Jahrhundert auf dem Territorium<br />
des modernen Russlands allein der Urbevölkerung<br />
Sibiriens Tee bekannt. Die Russen,<br />
wenn sie überhaupt Tee kannten, schenkten<br />
ihm kaum Beachtung. Im 16. – 17. Jahrhundert<br />
wurde Tee am Zarenhof und in<br />
den Kreisen des russischen Adels eingeführt.<br />
Er galt als exotisches Getränk und<br />
wurde häufig als „fremdländisches Wunderding“<br />
angesehen. Im 17. – 18. Jahrhundert<br />
wurde Tee zunehmend populärer; eine<br />
Entwicklung, die nur durch zwei Faktoren<br />
gehemmt wurde: sein relativ hoher Preis<br />
und das Fehlen einer Tradition des Teetrinkens.<br />
So tranken beispielsweise Frauen in<br />
Russland lange Zeit keinen Tee wegen seines<br />
bitteren Geschmacks. Ihn mit Zucker zu<br />
versüßen, schien in jener Zeit kein probates<br />
Mittel zu sein, nicht zuletzt auf Grund des<br />
hohen Zuckerpreises. Im 19. Jahrhundert<br />
nach der Eröffnung des Suezkanals und<br />
dank der chinesisch-orientalischen Eisenbahn<br />
fiel der Teepreis rapide. Tee wurde<br />
zum wahren Volksgetränk, das sich bis auf<br />
den heutigen Tag in Russland größter Beliebtheit<br />
erfreut. An der Schwelle des 19.<br />
und des 20. Jahrhunderts etablierten sich<br />
endgültig verschiedene Regeln, Gewohnheiten<br />
und Traditionen rund um das Teetrinken,<br />
die heute die russische Teekultur<br />
auszeichnen.<br />
„Nur Engel haben keinen Hunger“<br />
(russisches Sprichwort)<br />
Im mittelalterlichen Russland konnte<br />
ein Essen aus 50 Gerichten bestehen; am<br />
Zarentisch sogar aus 150 – 200. Die Mahlzeiten<br />
dauerten 6 – 8 Stunden. Drei Hauptmahlzeiten<br />
am Tage – Frühstück, Mittagund<br />
Abendessen – sowie ein besonderes<br />
Sortiment von Produkten und Gerichten<br />
<strong>für</strong> jedes Essen entstanden allmählich unter<br />
dem Einfluss der westeuropäischen Kulturen.<br />
Im Zuge dessen wurden nicht mehr<br />
so viele Gerichte serviert. Trotzdem bleibt<br />
der russische Tisch außerordentlich vielfältig.<br />
Er ist ohne kalte und warme Sakuski<br />
(Vorspeisen), warme Fisch- oder Fleischgerichte,<br />
kalten Wodka sowie Dessert und<br />
Tee undenkbar, so dass keiner hungrig vom<br />
Tisch aufsteht.<br />
Kulturen 22/23<br />
Das Nationalgetränk Wodka wird gern zu<br />
Kaviar gereicht.<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Märkte<br />
In aller Munde<br />
Die Abfülltechnik von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> erlaubt es als einzige weltweit, neben den<br />
klassischen flüssigen Produkten wie Saft oder Milch auch pastöse und stückige Güter<br />
in Karton abzufüllen. Zahlreiche Unternehmen konnten den Erfolg ihrer<br />
Suppen, Saucen, Babynahrung und Desserts am Markt durch die Vorteile der<br />
Kartonverpackung steigern. So auch „Conservas La Costeña“, ein führendes<br />
mexikanisches Food-Unternehmen, dessen Erfolgsgeschichte <strong>für</strong> sich spricht.<br />
Die erste aseptische Kartonverpackung,<br />
in die pastöse und stückige Lebensmittel gefüllt<br />
wurden, kam 1985 von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong><br />
auf den Markt. Das Verfahren wurde<br />
seither konsequent weiterentwickelt. Noch<br />
heute ist das combibloc-Verpackungssystem<br />
weltweit das einzige, auf dem Suppen oder<br />
Saucen mit stückigen Anteilen von bis zu<br />
15 Millimetern Länge aseptisch in Karton<br />
abgefüllt werden. Einzelne Fasern können<br />
sogar eine Länge von bis zu 50 Millimetern<br />
haben. Der Stückanteil des gefüllten Produktes<br />
kann bis zu 50 % betragen.<br />
Das Mantel-System macht es möglich<br />
Für das Abfüllen von flüssigen, viskosen<br />
und stückigen Lebensmitteln wurden<br />
drei verschiedene Typen von Füllmaschinen<br />
entwickelt. Sehr dünnflüssige Füllgüter<br />
können in Standard-Füllmaschinen <strong>für</strong> Getränke<br />
abgefüllt werden, pastöse Füllgüter<br />
mit kleinen Stücken oder Fasern werden in<br />
„Food Liquid“-Füllmaschinen verarbeitet.<br />
Für hochviskose Füllgüter und <strong>für</strong> Produkte<br />
mit Stücken gibt es die „Food Particulate“-<br />
Füllmaschine, bei der die Zwei-Phasen-<br />
Abfüllung die Basis bildet. Zwei Füllgüter<br />
unterschiedlicher Konsistenz, z. B. flüssiger<br />
Suppenfond und Gemüseeinlagen, werden<br />
durch unterschiedliche Produktwege in den<br />
Karton gefüllt.<br />
Food im Karton – voller Vorteile<br />
Nahrungsmittel sind hoch empfindlich:<br />
wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine, aber<br />
sig.biz/combibloc 02/03
auch der Geschmack, das Aussehen und die<br />
Konsistenz werden im Abfüllprozess in Mitleidenschaft<br />
gezogen. Das aseptische Abfüllverfahren<br />
schont und schützt auch mikrobiologisch<br />
empfindliches Füllgut optimal.<br />
Dieser Qualitätsvorsprung wird von Konsumenten<br />
zunehmend geschätzt und erwartet.<br />
Zudem macht diese Verpackungslösung<br />
in puncto Convenience das Rennen: combibloc<br />
ist leicht, handlich und praktisch. Es<br />
ermöglicht in jeder Hinsicht ein sicheres<br />
und einfaches Handling – sowohl beim<br />
Transport als auch bei der Zubereitung.<br />
Natürlich <strong>für</strong> die Umwelt von Vorteil: Der<br />
Karton nimmt nach Gebrauch praktisch zusammengefaltet<br />
kaum Platz in Anspruch;<br />
seine Materialien können zu 100 % recycelt<br />
werden.<br />
Längst haben auch Lebensmittelproduzenten<br />
entdeckt, dass der Karton im Food-<br />
Bereich Vorteile bringt. Eine große Displayfläche<br />
mit hochwertigem Druck generiert<br />
mehr Möglichkeiten in Hinblick auf die<br />
Differenzierung am POS. Zudem bieten die<br />
Features des Kartons Vorteile in der Logistik:<br />
Bei der Anlieferung spart das combibloc-<br />
Verpackungsmaterial im Vergleich zu starren<br />
Gebinden viel Platz und somit Transportkosten.<br />
Auf dem Weg zum Handel garantiert<br />
die Rechteckigkeit des Kartons eine optimale<br />
Ausnutzung des Palettenplatzes.<br />
Das passende Format zum Produkt<br />
In der umfangreichen combibloc-Produktlinie<br />
findet sich <strong>für</strong> jede Anforderung<br />
die richtige Lösung: von Kleinformaten<br />
(150ml –500ml) über Mittelformate (500ml–<br />
1000 ml) bis hin zu Großformaten (1,5l–2l).<br />
Die Wahl der Öffnungshilfe ist abhängig<br />
von Füllgut und Formatgröße. Bestens etabliert<br />
sind Perforationen zum Aufreißen der<br />
Packung sowie auch combiTop, combiLift<br />
und combiTwist, die Wiederverschließbarkeit<br />
garantieren und so <strong>für</strong> den Konsumenten<br />
ein weiteres Convenience-Plus darstellen.<br />
Die Füllvolumenflexibilität der<br />
combibloc-Abfüllanlagen ist einzigartig und<br />
ermöglicht mit geringem Aufwand verschiedene<br />
Füllvolumina auf einer Füllmaschine<br />
abzufüllen.<br />
Abgefüllt in Mexiko – erfolgreich auf der<br />
ganzen Welt<br />
In der Sonne gereifte Produkte, die es<br />
auf ihre Art nur in Mexiko gibt, finden in<br />
mehr und mehr Küchen der Welt Liebhaber.<br />
Mexikanische Tomatenprodukte, Chili,<br />
Avocados und Bohnen als Basis, zaubern in<br />
jedes Essen das gewisse Etwas. Der Export<br />
mexikanischer Produkte boomt und die<br />
Perspektiven gestalten sich viel versprechend.<br />
Einer der Key Player in diesem Bereich<br />
ist das mexikanische Traditionsunternehmen<br />
„Conservas La Costeña“, das 1922 gegründet<br />
wurde und heute mit mehr als<br />
1000 Mitarbeitern seine Produkte erfolgreich<br />
in 25 Staaten, vorwiegend in die USA,<br />
Zentralamerika und die EU, exportiert.<br />
La Costeñas Sortiment überrascht durch<br />
seine Vielfältigkeit: Chili, Bohnen, Tomatenmark,<br />
Salsa, eingelegte und getrocknete<br />
Früchte, Oliven, geschnittenes Gemüse,<br />
Fruchtpüree, Marmelade, Mayonnaise und<br />
viele weitere Leckereien werden in Glas,<br />
PET und in der Dose angeboten. Eine immer<br />
wichtigere Rolle spielt seit 1996 die<br />
aseptische combibloc-Kartonverpackung des<br />
Formates combiblocSmall zu 200 ml und<br />
350 ml.<br />
Märkte 24/25<br />
Die erstaunliche Erfolgsgeschichte und<br />
die exzellente Sortimentsentwicklung von<br />
La Costeña finden bei <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> seit<br />
Jahren große Beachtung. Dank der Absatzsteigerungen<br />
bei Produkten wie Tomatenpassate<br />
oder stückigen Tomatenprodukten<br />
wurde 1998 zusätzlich zum Füller in Los<br />
Mochis, Sinaloa, ein weiterer Kleinformatfüller<br />
in der Nähe von Mexico City in<br />
Betrieb genommen. Diese Kapazitätserweiterung<br />
erlaubte die Einführung von „Doña<br />
Chonita“, 10 Kochsaucen <strong>für</strong> den Heimmarkt<br />
und den Export. Jede dieser traditionellen<br />
Sorten hat ihre spezielle Eigenart:<br />
Die Sorte „Salsa de Tomate Verde“ basiert<br />
zum Beispiel auf grünen Tomatillos; die<br />
Sorte „Mole Rojo“ besteht neben Zwiebeln,<br />
Pfeffer, Sojabohnenöl, Erdnüssen und Rosinen<br />
aus Schokolade und gehört in Mexiko<br />
zu Fleischgerichten. Eines jedoch haben alle<br />
„Doña Chonita“-Kochsaucen gemeinsam:<br />
ein ordentlicher Schuss an verschiedenen<br />
Pfeffer- und Chiliarten sowie andere landestypische<br />
Gewürze bringen Mexikos Feuer<br />
in die Kartonverpackung.<br />
Die gute Entwicklung der Produkte im<br />
aseptischen Karton und die zukunftsweisende<br />
Partnerschaft zwischen La Costeña<br />
und <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> begünstigte 2002 die<br />
Entscheidung, einen weiteren Food-Füller<br />
zu installieren.<br />
Conservas La Costeña und <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong><br />
haben ihre Partnerschaft stetig vertieft<br />
und so eine gute Basis <strong>für</strong> weitere zukunftsweisende<br />
Produkte gelegt. Man darf also<br />
gespannt sein, welche mexikanischen Köstlichkeiten<br />
in Zukunft von La Costeña in<br />
Mexiko und dem Rest der Welt auf den<br />
Markt gebracht werden. Im aseptischen<br />
Karton von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> natürlich.<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Facts & Trends<br />
Gute Aussichten <strong>für</strong> den Karton<br />
Die Märkte <strong>für</strong> stille alkoholfreie Getränke und <strong>für</strong> UHT-Milch/Milchprodukte<br />
werden in den nächsten Jahren weltweit weiter wachsen. Das sind gute<br />
Aussichten <strong>für</strong> den Getränkekarton, der in beiden Segmenten eine der wichtigsten<br />
Verpackungsarten darstellt.<br />
In den nächsten Jahren, so die Prognose<br />
führender Marktforschungsinstitute, entwickelt<br />
sich der Weltmarkt <strong>für</strong> stille alkoholfreie<br />
Getränke * als auch <strong>für</strong> Milch und<br />
Milchprodukte ** weiterhin positiv.<br />
In einem Zeitraum von vier Jahren<br />
(2002–2006) werden <strong>für</strong> stille alkoholfreie<br />
Getränke ein Wachstum von 4,8 % (Schaubild<br />
1), <strong>für</strong> Milch und Milchprodukte immerhin<br />
noch 3,4 % (Schaubild 1) vorausgesagt.<br />
Angesichts allgemeiner, trüber Wirtschaftsperspektiven<br />
positive Aussichten <strong>für</strong> die<br />
Marktpartner in diesen Segmenten.<br />
Marktentwicklung nach Regionen<br />
Betrachtet man die Entwicklung der<br />
Märkte nach Regionen, ergibt sich ein heterogenes<br />
Bild. Schaubild 2 und 3 zeigen: Die<br />
deutlichsten Wachstumsimpulse kommen<br />
aus Asien. Von 24 Mrd. Liter Soft Drinks<br />
ohne CO 2 im Jahr 2002 wird sich der Konsum<br />
im Jahr 2006 auf über 31 Mrd. Liter erhöhen.<br />
Auch bei UHT-Milch/Milchprodukten<br />
steigt der Konsum deutlich von<br />
2,6 Mrd. Liter in 2002 auf 3,9 Mrd. Liter in<br />
2006. Da das Verbrauchsniveau in dieser<br />
Region sehr niedrig ist, erweist sich der<br />
Nachholbedarf als entsprechend hoch.<br />
Ebenfalls hohe Wachstumsraten werden<br />
in Lateinamerika insbesondere im Milchsektor<br />
und in Osteuropa <strong>für</strong> beide Marktsegmente<br />
erwartet. Aber auch <strong>für</strong> West-<br />
sig.biz/combibloc 02/03<br />
Alle Angaben in Mrd. Liter<br />
26,6<br />
57,0<br />
4,0%<br />
5,6%<br />
31,1<br />
70,8<br />
3,4%<br />
4,8%<br />
35,6<br />
1998 2002 2006<br />
85,3<br />
UHT-Milch/Milchprodukte<br />
stille alkoholfreie Getränke<br />
jährliche Wachstumsrate<br />
Schaubild 1: Marktentwicklung stiller alkoholfreier Getränke und UHT-Milch/Milchprodukte<br />
* Bei stillen alkoholfreien Getränken werden Saft<br />
und Nektare mit einem Fruchtgehalt über 25 %,<br />
Fruchtsaftgetränke mit einem Fruchtgehalt<br />
unter 25 %, stiller Eistee, Eiskaffee, Teegetränke<br />
sowie stille Sport- und Energy Drinks erfasst.<br />
** Im Segment UHT-Milch/Milchprodukte sind<br />
UHT-Milch, UHT-Sahne, UHT-Kaffeeemilch und<br />
UHT-Milchmischgetränke/-Trinkjoghurt die untersuchten<br />
Produktgruppen.
europa gibt es positive Wachstumsperspektiven.<br />
Insbesondere im Markt <strong>für</strong> stille<br />
alkoholfreie Getränke wird eine Steigerung<br />
des Konsums von 14,6 Mrd. Liter im Jahr<br />
2002 auf 16,6 Mrd. Liter in 2006 vorausgesagt.<br />
Der Markt wächst damit auf hohem<br />
Niveau weiter.<br />
Wie unterschiedlich jedoch die Konsumgewohnheiten<br />
auch innerhalb einer Region<br />
sind, verdeutlicht Tabelle 1. Weltmeister im<br />
Verzehr stiller alkoholfreier Getränke sind<br />
die Deutschen mit 78 l pro Kopf. Andere<br />
westeuropäische Länder wie Spanien (41 l),<br />
Großbritannien (29 l), Frankreich (25 l),<br />
Italien (22 l) folgen erst mit großem Abstand.<br />
Nur die US-Bevölkerung hält mit 72 l<br />
Pro-Kopf-Verbrauch Schritt mit dem deutschen<br />
Rekord.<br />
Als Spitzenreiter der Milchtrinker erweisen<br />
sich die Spanier. Mit einem Pro-Kopf-<br />
Verbrauch von 87 l stehen sie unangefochten<br />
auf Platz 1 der Rangliste – gefolgt von<br />
Frankreich mit 61 l und Deutschland mit<br />
rund 49 l (Tabelle 1). Den geringsten Zuspruch<br />
finden UHT-Milchprodukte in den<br />
USA (1 l) und in China (2 l). Welch ein<br />
enormes Wachstumspotenzial würde sich ergeben,<br />
wenn die Länder mit einem geringen<br />
Pro-Kopf-Verbrauch langfristig an die oben<br />
genannten Spitzenverbrauchswerte heranreichten.<br />
Mrd. Liter<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Mrd. Liter<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
1998 2002 2006<br />
Schaubild 2: Marktentwicklung nach Regionen <strong>für</strong> stille alkoholfreie Getränke<br />
1998 2002 2006<br />
Schaubild 3: Marktentwicklung nach Regionen <strong>für</strong> UHT-Milch/Milchprodukte<br />
Pro-Kopf-<br />
Verbrauch in den<br />
Segmenten<br />
Deutschland<br />
Spanien<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
UK<br />
Polen<br />
Russland<br />
China<br />
Thailand<br />
USA<br />
Mexiko<br />
Brasilien<br />
Bevölkerung<br />
in Mio.<br />
82,1<br />
39,5<br />
59,4<br />
57,0<br />
58,9<br />
38,7<br />
145,6<br />
1.292,8<br />
63,6<br />
282,3<br />
101,7<br />
173,2<br />
Tabelle 1: Pro-Kopf-Verbrauch in 2002<br />
Facts & Trends 26/27<br />
Westeuropa<br />
Osteuropa<br />
Nordamerika<br />
Lateinamerika<br />
Asien/Pazifik<br />
Andere<br />
Westeuropa<br />
Osteuropa<br />
Nordamerika<br />
Lateinamerika<br />
Asien/Pazifik<br />
Andere<br />
stille alkoholfreie Getränke UHT-Milch/Milchprodukte<br />
Gesamtmarkt<br />
in Mrd. l<br />
6,4<br />
1,6<br />
1,5<br />
1,2<br />
1,7<br />
1,2<br />
1,6<br />
5,8<br />
1,1<br />
20,3<br />
2,5<br />
0,8<br />
pro Kopf in l Gesamtmarkt<br />
in Mrd. l<br />
pro Kopf in l<br />
78<br />
41<br />
25<br />
22<br />
29<br />
31<br />
11<br />
5<br />
18<br />
72<br />
25<br />
5<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,6<br />
1,8<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,7<br />
3,0<br />
0,5<br />
0,4<br />
1,5<br />
4,4<br />
49<br />
87<br />
61<br />
31<br />
10<br />
12<br />
5<br />
2<br />
7<br />
1<br />
15<br />
26<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Facts & Trends<br />
sig.biz/combibloc 02/03<br />
Karton hat Zukunft<br />
In beiden untersuchten Segmenten ist<br />
die Kartonverpackung heute die Nr.1 im Verpackungsmix.<br />
Bei UHT-Milch und Milchprodukten<br />
beherrscht die Kartonverpackung<br />
mit einem Anteil von über 85 % unangefochten<br />
dieses Marktsegment. Aber auch<br />
bei stillen alkoholfreien Getränken konnte<br />
der Karton deutlich zulegen. Gegenwärtig<br />
liegt der Marktanteil weltweit bereits bei<br />
ca. 35 %.<br />
In den nächsten Jahren wird der Karton<br />
weiterhin seine gute Position in beiden<br />
Segmenten behalten (Schaubild 4 und 5).<br />
Gleichzeitig sind im Segment der stillen<br />
alkoholfreien Getränke Kunststoffflaschen<br />
auf dem Vormarsch. Vor allem PET wird dabei<br />
stärker wachsen als der Gesamtmarkt,<br />
wobei in erster Linie Marktanteile von Glas<br />
und von der Dose abgeschöpft werden.<br />
Etwas anders verläuft die Prognose<br />
bei UHT-Milch/Milchprodukten. Der Karton<br />
kann hier seine absolute Vorrangstellung<br />
behaupten. Ebenfalls positiv entwickelt sich<br />
HDPE. Der Anteil an HDPE-Flaschen wird<br />
Mrd. Liter<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
1,3<br />
1,6<br />
23,7<br />
1,7<br />
2,1<br />
27,3<br />
2,1<br />
3,2<br />
30,3<br />
1998 2002 2006<br />
Schaubild 4: Entwicklung des Packungsmix <strong>für</strong> UHT-Milch/Milchprodukte<br />
überproportional zum Marktwachstum steigen<br />
– ausgehend von einem niedrigen<br />
Niveau.<br />
Die Welt in Packungsgrößen<br />
„Think big“ – dieses Motto des „american<br />
way of life“ findet seinen Ausdruck<br />
auch in der bevorzugten Packungsgröße.<br />
Der US-amerikanische Markt ist ein ausgesprochener<br />
„Großformatmarkt“. Gemeint<br />
sind damit Packungsgrößen über 1 Liter Inhalt.<br />
Über 50 % der Getränke in den untersuchten<br />
Marktsegmenten werden im Großformat<br />
abgefüllt. Eine Ausnahme bildet<br />
lediglich der Markt <strong>für</strong> „kids drinks“, in<br />
dem bevorzugt Kleinformate gekauft werden.<br />
Auch in den nächsten Jahren ist keine<br />
signifikante Änderung in den amerikanischen<br />
Einkaufsgewohnheiten zu erwarten.<br />
„Small is beautiful“ ist dagegen die eindeutige<br />
Devise im asiatischen Raum. Kleinformate<br />
unter 500 ml Inhalt sind die präferierten<br />
Packungsgrößen. Der Grund liegt hier<br />
insbesondere im hohen Anteil des Außer-<br />
Haus-Verzehrs, der u. a. durch die in Asien<br />
Karton<br />
HDPE<br />
Andere<br />
(Glas, Dose, Pouch)
weitverbreiteten Convenience Stores unterstützt<br />
wird. Darüber hinaus trinkt der asiatische<br />
Konsument pro Trinkgelegenheit<br />
weniger als z. B. Europäer oder Amerikaner.<br />
„Europa liebt 1 Liter“. Noch ist das 1 Liter<br />
Format die bevorzugte Packungsgröße<br />
im europäischen Raum, insbesondere in<br />
Westeuropa. Allerdings zeigt der Trend<br />
auch hier in Richtung Kleinformate. Die<br />
wachsende Mobilität und der damit verbundene<br />
steigende Konsum von Getränken<br />
außer Haus sind hier die wesentlichen<br />
Merkmale.<br />
Ausblick<br />
Auch in den nächsten Jahren werden<br />
beide Marktsegmente weiter wachsen, wobei<br />
bei stillen Soft Drinks ein stärkeres Wachstum<br />
zu erwarten ist. Im Verpackungsmix<br />
wird der Karton weiterhin eine führende<br />
Position einnehmen. Insbesondere in den<br />
Wachstumsmärkten gewinnt die Kartonverpackung<br />
in den betrachteten Segmenten<br />
weiter an Bedeutung. Ihre hohe Verbraucherakzeptanz<br />
sowie der Trend zu long-life Pro-<br />
Quelle Schaubilder 1–5 und Tabelle 1:<br />
Canadean, Landell Mills, Market Research<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong><br />
dukten aufgrund ihrer Kosten- und Logistikvorteile<br />
treibt den Markt hin zur aseptischen<br />
Kartonverpackung zusätzlich an.<br />
Aber auch in saturierten Märkten wie<br />
z. B. Westeuropa wird Karton seine bedeutende<br />
Stellung behalten. Darüber hinaus<br />
geben Entwicklungen im ökologischen Bereich<br />
und neue Anwendungen in anderen<br />
Marktsegmenten weitere Impulse.<br />
Im Bereich Packungsgrößen sind keine<br />
gravierenden Verschiebungen zu erwarten.<br />
Gleichwohl ist der Trend hin zu Klein-<br />
Mrd. Liter<br />
90<br />
85<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
1,0<br />
10,9<br />
9,0<br />
5,7<br />
10,3<br />
20,1<br />
1,6<br />
10,3<br />
8,6<br />
6,1<br />
19,4<br />
24,8<br />
2,1<br />
10,4<br />
8,4<br />
6,9<br />
28,5<br />
29,0<br />
1998 2002 2006<br />
Facts & Trends 28/29<br />
formaten deutlich erkennbar durch den<br />
steigenden Getränkekonsum „on the go“.<br />
Schließlich wird sich auch der Trend zu<br />
mehr Convenience fortsetzen und seinen<br />
Niederschlag finden in diversen Funktionalitäten<br />
von Öffnungs- und Ausgießhilfen sowie<br />
innovativen Verpackungslösungen.<br />
Schaubild 5: Entwicklung des Packungsmix <strong>für</strong> stille alkoholfreie Getränke<br />
Karton<br />
PET<br />
HDPE<br />
Glas<br />
Dose<br />
Pouch<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Porträt<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Made in America<br />
Vom kleinen Krämer im Mittelwesten der USA bis zum größten Einzelhändler<br />
der Welt: Sam Waltons Werdegang klingt wie das Paradebeispiel <strong>für</strong> den<br />
Amerikanischen Traum. Seine ungewöhnlichen Geschäftspraktiken, die in einer<br />
unkonventionellen Firmenkultur mündeten, legten die Basis <strong>für</strong> den Giganten<br />
unter den Discount-Ketten, der längst zum Mythos avanciert ist: Wal-Mart.<br />
Es schüttelt den Mann, als wäre Sam<br />
Waltons Geist in ihn gefahren. Er klatscht<br />
wie von Sinnen in die Hände. „Gebt mir<br />
ein W“, brüllt er den dreißig Frauen zu, die<br />
ihn im Halbkreis umstehen. Das tun sie<br />
prompt. Im Wechselgesang buchstabieren<br />
sie: W-a-l-M-a-r-t. Der Vorturner begleitet<br />
das mit einer ententanzartigen Bewegung<br />
des Hinterteils. Zuletzt antwortet der Chor<br />
auf die Frage, wer die Nummer eins sei:<br />
„Der Kunde! Immer!“<br />
Samstagvormittag, halb zwölf in irgendeinem<br />
Supercenter des Wal-Mart-Universums.<br />
Die associates – so, nämlich Partner,<br />
heißen die Mitarbeiter bei Wal-Mart –<br />
haben sich zum rituellen Wal-Mart-Cheer<br />
versammelt und unter Anleitung ihres<br />
Managers auf das hohe Ziel eingeschworen,<br />
dem Kunden zu dienen. So wie jeden Tag –<br />
praktisch überall auf diesem Planeten.<br />
Global player<br />
Als weltweit führender Einzelhandelskonzern<br />
bedient Wal-Mart wöchentlich<br />
mehr als 138 Millionen Kunden in 50 US-<br />
Staaten, in Deutschland, Großbritannien,<br />
Kanada, China, Mexiko, Brasilien, Argentinien,<br />
Korea, Puerto Rico und Japan. Seinen<br />
Erfolg verdankt das Unternehmen vor<br />
allem einem außergewöhnlich intensiven<br />
Mitarbeiter-Coaching, das auf den Firmengründer<br />
Sam Walton zurückgeht, seiner<br />
starken Kundenorientierung und dem Einsatz<br />
hochmoderner Technologien.<br />
Sam Walton<br />
Porträt 30/31<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Porträt<br />
Regelmäßig wird in neue Systeme investiert,<br />
etliche werden selbst entwickelt.<br />
Die Abläufe rund um die Belieferung, die<br />
Warenerfassung und das Bestellwesen laufen<br />
heute reibungslos – dank der Unterstützung<br />
modernster Computersysteme und Netzwerke.<br />
Herzstück der zentralen Erfassung<br />
ist das Wal-Mart-eigene Warenwirtschaftssystem<br />
SMART (SMART steht <strong>für</strong> Store Merchandising<br />
through Applied Retail Technology).<br />
Hier laufen sämtliche Daten- und<br />
Informationsflüsse zusammen. Der Einsatz<br />
hochmoderner Technologien dient dazu,<br />
Zeit und Kosten zu sparen und die Arbeitsabläufe<br />
effizienter zu gestalten, damit die<br />
Mitarbeiter all ihre Aufmerksamkeit dem<br />
Kunden und seinen Wünschen widmen<br />
können. Dank seiner erfolgreichen Strategie<br />
konnte sich Wal-Mart inzwischen mit<br />
insgesamt 4.709 Märkten auf vier Kontinenten<br />
in elf Ländern etablieren. Der Startschuss<br />
<strong>für</strong> die weltweite Expansion fiel mit<br />
der Eröffnung der ersten Wal-Mart-Niederlassung<br />
1991 in Mexiko. Seitdem hat der<br />
Konzern sein Portfolio nahezu jährlich um<br />
ein weiteres, außer-amerikanisches Standbein<br />
mit eigenen Märkten oder mit Beteiligungen<br />
an lokalen Handelsketten ergänzt.<br />
Und in jeder Filiale ist der legendäre, 1992<br />
verstorbene Firmengründer heute noch<br />
präsent.<br />
Aller Anfang ist schwer<br />
Anfangsfehler konnten ihn nicht stoppen.<br />
Ein Franchise-Laden, den er 1945 in<br />
Newport, Arkansas, mit geliehenem Geld<br />
seines Schwiegervaters eröffnete, war mit<br />
25. 000 Dollar viel zu teuer bezahlt. Der<br />
Konkurrent auf der anderen Straßenseite<br />
war doppelt so groß, und Walton hatte vom<br />
Einzelhandel keine Ahnung.<br />
Aber er lernte schnell. Zuerst schaute<br />
er dem Konkurrenten alles ab. Dann begann<br />
er, auf eigene Faust bei Lieferanten<br />
einzukaufen, statt sich auf den Einkauf<br />
sig.biz/combibloc 02/03<br />
seines Franchise-Gebers zu verlassen. Er<br />
kam rasch auf das, was man später das<br />
Discount-Prinzip nannte: billig einkaufen,<br />
billig weiterverkaufen, nicht an der hohen<br />
Spanne verdienen, sondern an der Menge.<br />
In fünf Jahren wuchs Waltons Laden von<br />
72. 000 auf 250. 000 Dollar Umsatz und<br />
machte 40. 000 Dollar Gewinn. Das gefiel<br />
leider auch dem Hauseigentümer: Er<br />
verlängerte den Mietvertrag nicht, Walton<br />
musste an den Sohn des Vermieters verkaufen,<br />
<strong>für</strong> 50. 000 Dollar.<br />
Ein neuer Anlauf<br />
Mit dem Erlös startete er in Bentonville<br />
seinen Five and Dime Store. Als Sam<br />
Walton den 400-Quadratmeter-Laden 1950<br />
eröffnete, war es das dritte Selbstbedienungsgeschäft<br />
überhaupt in ganz Amerika. Die<br />
Erfahrungen aus Newport vergaß er nicht:<br />
gute Ideen von der Konkurrenz adaptieren,<br />
die Einkaufspreise drücken und den Vorteil<br />
an die Kunden weitergeben. Seine Wal-<br />
Mart-Kette expandierte rasch über den<br />
ganzen Mittleren Westen. Heute beherbergt<br />
der Five and Dime das Firmenmuseum.<br />
Das ganze Zentrum von Bentonville wirkt<br />
museal. Kritiker werfen Wal-Mart vor, mit<br />
seinen Supercentern vor der Stadt die kleinen<br />
Händler am Ort zu ruinieren und so<br />
ganz small town America zu veröden.<br />
Überzeugungstäter<br />
Walton war ein glühender Verfechter<br />
des Einzelhandels, ein Workaholic und<br />
äußerst sparsamer Mensch. Die Campingurlaube<br />
der Familie pflegten so abzulaufen:<br />
Vater Sam half rasch das Zelt aufzubauen.<br />
Dann nahm er den Kombiwagen und fuhr<br />
allein in den nächsten Ort, um Läden zu besichtigen,<br />
eigene und die der Konkurrenz.<br />
Später kaufte er sich ein Gebrauchtflugzeug,<br />
um mobil zu sein und aus der Luft neue<br />
Wal-Mart-Standorte zu entdecken. Seine<br />
Manager mussten auf Dienstreisen das
Hotelzimmer mit ihm teilen. Noch als die<br />
Forbes-Liste ihn selbst 1982 als reichsten<br />
Amerikaner auswies, ging er zum Friseur<br />
um die Ecke und gondelte in einem klapprigen<br />
Pick-up durch die Gegend. Sein lapidarer<br />
Kommentar: „Wo soll ich mir sonst die<br />
Haare schneiden lassen, und in was <strong>für</strong><br />
einem Auto soll ich meine Hunde transportieren?<br />
Einem Rolls-Royce?“<br />
Walton war ein großer Kommunikator.<br />
Auf Bentonvilles Straßen entging keiner<br />
seinem laut gebrüllten Gruß. Später bediente<br />
er sich eines eigenen Fernsehnetzes,<br />
um den Angestellten seine neuesten Einfälle<br />
mitzuteilen. Er entwickelte ein ausgefeiltes<br />
Regelwerk <strong>für</strong> die Firma. Die sundown rule<br />
etwa verpflichtete jeden, Kundenanfragen<br />
am gleichen Tag zu erledigen. Auf die Rückseiten<br />
der Namensschilder, die Wal-Mart-<br />
Mitarbeiter um den Hals tragen, ließ er die<br />
drei Grundglaubenssätze aufdrucken: Respekt<br />
gegenüber dem Einzelnen, Service <strong>für</strong><br />
unsere Kunden, Streben nach hervorragender<br />
Leistung. Die zehn Erfolgsregeln von<br />
Sam Walton beginnen mit „Identifiziere<br />
dich mit deinen Aufgaben“ und enden mit<br />
„Schwimme gegen den Strom“.<br />
Zweifel an seinen Methoden sind Mr.<br />
Sam nie gekommen, von seiner eigenwilligen<br />
Firmenkultur war er restlos überzeugt:<br />
„Wir haben bei Wal-Mart unsere eigene<br />
Art, die Dinge zu tun. Für manche Leute ist<br />
das gewöhnungsbedürftig. Aber unsere Art<br />
ist geradeheraus, ehrenwert und im Grunde<br />
sehr einfach. Und ob uns andere folgen<br />
können, spielt keine Rolle: Wir halten an<br />
unseren Überzeugungen fest. Sie sind nun<br />
einmal sehr, sehr erfolgreich.“<br />
Porträt 32/33<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Spektrum<br />
Im Wandel der Zeit<br />
Der zweite Teil unserer Serie über die Geschichte der <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> umfasst<br />
die Jahre 1958 bis 1987. Begleiten Sie uns durch eine turbulente Zeit:<br />
von der Gründung der Papier- und Klebstoffwerke Linnich GmbH (PKL) bis<br />
zur Eröffnung des Zentrums <strong>für</strong> Forschung und Entwicklung in Linnich.<br />
Die fünfziger Jahre brachten eine rasante<br />
Entwicklung der Packungsproduktion,<br />
im Zuge dessen die Perga-Packung zum<br />
Synonym eines „modernen“ Lebensgefühls<br />
avancierte. Das führte zu beengten Produktionsverhältnissen<br />
am Standort Düsseldorf.<br />
Vor diesem Hintergrund intensivierte<br />
die Firmenleitung ihre Suche nach einer auswärtigen<br />
Produktionsstätte und zusätzlichen<br />
Arbeitskräften. Diese waren bald gefunden.<br />
1958 wurde in Linnich bei Aachen die<br />
Papier- und Klebstoffwerke Linnich GmbH<br />
(PKL) als Tochterunternehmen gegründet.<br />
Eine Katastrophe <strong>sorgt</strong>e schließlich da<strong>für</strong>,<br />
dass sich die Ereignisse überschlugen.<br />
Elementare Bewährungsprobe<br />
Am 11.4.1960 standen die Düsseldorfer<br />
Werkshallen der Jagenberg Werke AG in<br />
Flammen. Der Großbrand, der im Keller der<br />
Perga-Produktionsstätte ausbrach, wurde<br />
von der Feuerwehr unterschätzt. Die Bilanz<br />
war verheerend: Die Perga-Produktion war<br />
akut bedroht.<br />
In einer beispiellosen Aktion wurden<br />
Teile der Produktion nach Linnich und zu<br />
anderen Firmen ausgelagert, die im Auftrage<br />
fertigten, um den Lieferverpflichtungen nachzukommen.<br />
Der Ausbau des Standortes<br />
Linnich wurde nun zügig umgesetzt.<br />
Auf der Höhe der Zeit<br />
In den sechziger Jahren kam ausgehend<br />
von den USA eine neue Form der<br />
Warendistribution in Mode: der Supermarkt.<br />
sig.biz/combibloc 02/03<br />
Selbstbedienung war das Schlagwort, riesige<br />
Kühltheken füllten die Läden. Sie stellten<br />
andere Anforderungen an die Produkte, die<br />
nun in großer Menge abfüll- und anbietbar<br />
sein mussten.<br />
Mit der blocpak 1 kam 1962 ein Getränkekarton<br />
auf den Markt, der diese Anforderungen<br />
vollends erfüllte. Dieser wurde<br />
die erste Großserienpackung des Unternehmens,<br />
in der neben Milch auch Wein, Sherry<br />
und andere Produkte abgefüllt wurden. Er<br />
war in Containern stapelbar, konnte über<br />
Automaten verkauft werden und eignete<br />
sich <strong>für</strong> die Distribution aus Kühltheken.<br />
Bis 1969 wurden 14 Milliarden Packungen<br />
hergestellt und vertrieben.<br />
Der internationale Durchbruch<br />
Ein weiterer gesellschaftlicher Wandel<br />
veränderte die Kauf- und Konsumgewohnheiten.<br />
Der Beruf der Hausfrau wurde verdrängt<br />
von der Berufstätigkeit in der Industrie.<br />
Der tägliche Einkauf wurde ersetzt<br />
durch den Einkauf einmal in der Woche<br />
im Supermarkt. Andere Konservierungsmethoden<br />
mussten entwickelt werden.<br />
Produkte wie UHT-Milch drängten auf den<br />
Markt und forderten neue Abfüll- und Verpackungsmethoden.<br />
Mit der Einführung<br />
von „combibloc aseptic“, einem Verpackungssystem<br />
zur keimfreien Abfüllung<br />
von haltbaren Lebensmitteln, gelang dem<br />
Unternehmen 1975 auf der Interpack in<br />
Düsseldorf der internationale Durchbruch.<br />
Ein Jahr später wurde der erste combibloc<br />
aseptik Füller 5000 in Mannheim in Betrieb<br />
genommen.<br />
Erfolg mit System<br />
Mit dem combibloc-System hatte PKL<br />
seine Kompetenz wiedererlangt und auf<br />
einem nicht immer einfachen Weg verlorenes<br />
Terrain zurückgewonnen.<br />
Das Unternehmen gewann an Profil<br />
und präsentierte sich nunmehr auch international<br />
mit Produktionsstätten im Ausland.<br />
Die Gründung der Werke in Saalfelden 1981<br />
und in den USA 1983 waren Meilensteine<br />
auf einem Weg, der bis in die Gegenwart<br />
führt. Den Änderungen in Produktion und<br />
Distribution folgend, änderte das Unternehmen<br />
auch seinen Namen: Aus Papierund<br />
Kunststoffwerke Linnich GmbH wurde<br />
die PKL Verpackungssysteme GmbH. 1987<br />
wurde am Standort Linnich ein Zentrum<br />
<strong>für</strong> Forschung und Entwicklung eröffnet.<br />
Entdecken Sie in der nächsten Ausgabe<br />
die weitere Entwicklung der <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong><br />
zu einem weltweit operierenden Konzern,<br />
der auf allen internationalen Märkten zu<br />
Hause ist.
Am laufenden Band: Arbeiterin an einer<br />
Klebemaschine <strong>für</strong> blocpak-Faltschachteln.<br />
Eine Wissenschaft <strong>für</strong> sich:<br />
zwei Mitarbeiter im Klebstofflabor.<br />
Spektrum 34/35<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Spektrum<br />
Anuga FoodTec 2003:<br />
<strong>SIG</strong> <strong>sorgt</strong> <strong>für</strong> <strong>Furore</strong><br />
Einen Auftritt nach Maß – den präsentierte die <strong>SIG</strong> bei der Anuga FoodTec in<br />
Köln im wahrsten Sinne des Wortes. Die Verpackungsinnovation combishape, die<br />
es ermöglicht, aseptischen Getränkekartons individuelle Formen zu geben,<br />
entpuppte sich als Messe-Attraktion.<br />
Unter dem Motto „Packaged for Life“<br />
präsentierten sich die drei <strong>SIG</strong>-Divisionen<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong>, <strong>SIG</strong> Beverages und <strong>SIG</strong> Pack<br />
erstmals mit einem gemeinsamen Messestand.<br />
Auf dem mit 2.400 Quadratmetern<br />
Fläche zweitgrößten Stand der diesjährigen<br />
Anuga FoodTec konnten sich die 35.000<br />
Messebesucher aus über 135 Länder über<br />
das Leistungsspektrum des Verpackungskonzerns<br />
informieren.<br />
Mit der Ausstellung der Produktlinien<br />
combifit und combishape präsentierte sich<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> als innovatives und zukunftsorientiertes<br />
Unternehmen. Das durchgängige<br />
Messe-Konzept sprach die Gäste<br />
sowohl in ihrer Funktion als Verpackungs-<br />
Experten als auch emotional an. „Unser<br />
offener Messestand kam beim Publikum<br />
sehr gut an“, berichtet Rolf Andrzejak von<br />
der Serviceabteilung Systemtechnologie der<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> GmbH. „Dass auch viele Mitarbeiter<br />
von Wettbewerbern unsere Maschinen<br />
unter die Lupe nehmen, ist <strong>für</strong> uns ein<br />
Kompliment.“<br />
Die Maschinenbetreuer wurden von<br />
Ingenieuren aus der Abteilung Produktoptimierung<br />
unterstützt, die die Gäste mit den<br />
Details der combishape CSA 10 F und der<br />
combifit CFA 209-32 vertraut machten. Beide<br />
Linien waren während der Messe in<br />
Produktion zu erleben. Durch die seitlichen<br />
Glasfenster konnten Besucher jeden Prozessschritt<br />
detailliert verfolgen.<br />
Georg Hendricks, Leiter des Vertriebs<br />
in Deutschland, war von der Resonanz beeindruckt:<br />
„Wir haben bewiesen, dass wir<br />
unseren eigenen, erfolgreichen Weg gehen –<br />
nicht nur mit unserer Innovation combishape.<br />
Für uns in Deutschland ist wichtig,<br />
dass wir combifit präsentieren konnten. Das<br />
sig.biz/combibloc 02/03<br />
wird uns in der Diskussion um das Zwangspfand<br />
einen Schub geben.“<br />
Erfolgreicher Weg<br />
Bei einem Rundgang über den Messestand<br />
präsentierte <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> ihren Gästen<br />
auf großen Flachbildschirmen zusätzlich<br />
Informationen zu Produkten und zum<br />
Unternehmen, zu Anwendungen und zum<br />
Umweltschutz. Die Bildschirme der „Informations-Inseln“<br />
luden zu einem Streifzug<br />
durch die digital aufbereitete Welt von <strong>SIG</strong><br />
<strong>Combibloc</strong> ein. Für das Fachgespräch von<br />
Mitarbeitern und Kunden, aber auch <strong>für</strong><br />
Gespräche zwischen Mitarbeitern hatte das<br />
Messe-Team um Ina Grothof eine großzügige<br />
Cafeteria sowie Konferenzräume und<br />
Lounges realisiert.<br />
Auch die Bühnenshow zog die Besucher<br />
zum Stand der <strong>SIG</strong>. Moderatorin<br />
Birgit Lechtermann präsentierte Eindrücke<br />
des Verpackungswettbewerbes der <strong>SIG</strong> zur<br />
150-Jahr-Feier sowie Produktinformationen<br />
von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong>, <strong>SIG</strong> Hamba Filltec<br />
und <strong>SIG</strong> Asbofill. Das Resümee war einhellig:<br />
<strong>SIG</strong> <strong>sorgt</strong> <strong>für</strong> <strong>Furore</strong>.
Erfolg auf ganzer Linie<br />
Die Molkerei Hlinsko, der größte Milchkunde <strong>für</strong> <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> in Tschechien<br />
und gleichzeitig unter den Top 5 der nationalen UHT-Milchproduzenten, hatte einen<br />
besonderen Anlass zu feiern. Am 24. März diesen Jahres wurde die 1milliardste<br />
Packung abgefüllt.<br />
Neben dem Eigentümer der Molkerei,<br />
Herrn Domáceko, sowie dem Geschäftsführer<br />
von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> Tschechien, Herrn Kovár,<br />
und weiteren Mitarbeitern beider Unternehmen<br />
nahmen auch Vertreter der nationalen<br />
Presse und des Fernsehens an den<br />
Feierlichkeiten teil. Nach der Präsentation<br />
der Erfolgsgeschichten beider Unternehmen<br />
folgte ein Besuch der Produktionsstätte und<br />
die Vorstellung der Füllmaschine CFA 510.<br />
Dann stand der eigentliche Höhepunkt auf<br />
dem Programm – das Abfüllen der 1milliardsten<br />
Packung Hlinsko-Milch <strong>für</strong> den<br />
tschechischen Markt. Darauf und auf weitere<br />
zukünftige Erfolge wurde beim gemeinsamen<br />
Essen im festlichen Rahmen zum gelungenen<br />
Abschluss angestoßen – natürlich<br />
mit Milch!<br />
Ihre Meinung zählt<br />
Ab der nächsten Ausgabe starten wir<br />
unsere Rubrik Leserbriefe. Schreiben Sie<br />
uns Ihre Kommentare, Vorschläge, Anregungen<br />
und Wünsche. Einfach eine E-Mail<br />
senden an info.cbin@sig.biz und sagen, was<br />
Ihnen gefällt und was nicht, worüber Sie<br />
gerne mehr erfahren möchten und welche<br />
Themen Sie interessieren. Wir freuen uns<br />
über jeden Beitrag.<br />
Spektrum 36/37<br />
Ansprechpartner:<br />
Carmen Stegmüller<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> International AG<br />
Industrieplatz<br />
CH – 8212 Neuhausen am Rheinfall<br />
sig.biz/combibloc 02/03
Spektrum<br />
Eine florierende Verbindung<br />
Qualität hat Bestand – in puncto Technik und auch, wenn es um die erfolgreiche<br />
Geschäftsverbindung zweier Unternehmen geht.<br />
Für die Milch-Union Hocheifel eG<br />
(MUH), Pronsfeld, sowie die <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong><br />
GmbH in Linnich ist Qualität die Basis <strong>für</strong><br />
eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit,<br />
die sich auch in Zahlen ausdrückt:<br />
Die MUH, in der deutschen Milchindustrie<br />
führender Hersteller von Handelsund<br />
Eigenmarken in den Segmenten<br />
H-Milch, Kondensmilch und Milchmischgetränke,<br />
konnte jetzt die 100.000 ste Betriebsstunde<br />
auf einer Füllmaschine CFA 606<br />
der <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> fahren.<br />
Weiterer Ausbau geplant<br />
Die Füllmaschine machte den Auftakt<br />
zu einer bis heute florierenden Geschäftsverbindung<br />
der beiden Unternehmen. Mit<br />
ihr gelang es erstmals, UHT-Kondensmilch<br />
in eine Kartonverpackung abzupacken und<br />
damit eine Alternative zur Kondensmilch<br />
in der Dose anzubieten. Eine Innovation,<br />
sig.biz/combibloc 02/03<br />
die schnell wachsende Marktanteile mit sich<br />
brachte. Heute zählt die MUH in Deutschland<br />
zu den führenden Abfüllern von Kondensmilch<br />
im Karton.<br />
Dank der Qualität und der Zuverlässigkeit<br />
von Maschinen, Angebot und Service<br />
setzt die MUH mittlerweile auf elf Füll-<br />
Linien aus dem Hause <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong>, die<br />
als einer der weltweit führenden Systemhersteller<br />
sowohl Kartonverpackungen <strong>für</strong><br />
frische und haltbare Lebensmittel wie Milch,<br />
Saft, Suppen und Saucen als auch die entsprechenden<br />
Füllmaschinen liefert.<br />
„Die Milch-Union Hocheifel hat sich in<br />
den vergangenen Jahren als europaweit<br />
agierender Handelsmarkenspezialist <strong>für</strong> haltbare<br />
Milchprodukte hervorragend entwickelt.<br />
Deshalb wird die MUH auch in Zukunft<br />
ihre ganze Kraft in diesen Weg als flexibler<br />
Dienstleister <strong>für</strong> ihre Handelspartner stecken.<br />
Effiziente, zuverlässige und auf Volumen<br />
ausgelegte Anlagen bilden den Grundstein<br />
<strong>für</strong> eine weiterhin positive Entwicklung des<br />
Unternehmens. <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> war da<strong>für</strong><br />
in der Vergangenheit stets der richtige Partner<br />
– und wird es mit entsprechenden<br />
Innovationen auch in Zukunft sein können“,<br />
charakterisiert Rainer Sievers, Geschäftsführender<br />
Vorstand der MUH, die<br />
Zusammenarbeit.<br />
Als erster Kondensmilch-Kunde der<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> GmbH füllt die MUH inzwischen<br />
jährlich 300 Millionen Packungen<br />
auf den elf Maschinen des Systemherstellers.<br />
Der weitere Ausbau des Kleinformat-<br />
Geschäftes ist geplant.<br />
Die MUH fährt 100.000 ste Betriebsstunde auf<br />
einer CFA 606 aus dem Hause <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong>.
Natürlich Öko-Box<br />
Der Getränkekarton weist gegenüber Mehrwegverpackungen keine Nachteile auf<br />
und ist eine ökologisch vorteilhafte Verpackungsform. Das Bewusstsein da<strong>für</strong> spiegelt<br />
sich in Österreich in den letzten Jahren in stabilen Sammelergebnissen wider.<br />
Dies ist nicht zuletzt auch ein Verdienst der Öko-Box Sammelgesellschaft m.b.H.<br />
Die Gesellschaft hat sich die Sammlung<br />
und vollständige stoffliche Wiederverwertung<br />
der Getränkekartons zur Aufgabe gemacht.<br />
Sie erhält seit ihrer Gründung im<br />
Jahre 1991 höchste Zufriedenheitsbeurteilungen<br />
zur Sammel-Qualität in Städten<br />
und zur Verfügbarkeit der Öko-Box-<br />
„Schachteln“. Diese werden <strong>für</strong> gebrauchte<br />
Kartons in Postämtern gratis an KonsumentInnen<br />
abgegeben und befüllt zurückgenommen.<br />
Das Unternehmen hatte 2002<br />
einen Bekanntheitsgrad von über 90 Prozent<br />
und ist neben den Poststellen bereits<br />
an sehr vielen Bau- und Recyclinghöfen<br />
vertreten. Zudem konnten im letzten Jahr<br />
eine starke Qualitätssteigerung bei der Haushaltsabholung<br />
und eine steigende Akzeptanz<br />
der Öko-Box-Sammlung in urbanen<br />
Gebieten verzeichnet werden. Die seit dem<br />
Jahr 2000 sinkenden Sammelkostenbeiträge<br />
entlasten die österreichischen Abfüller um<br />
jährlich mehr als 1,3 Mrd. Euro.<br />
Neue Kampagne <strong>für</strong> den Karton<br />
Zur intensiven Bewusstseinsbildung <strong>für</strong><br />
den ökologisch vorteilhaften Packstoff Karton<br />
und um die österreichischen Konsumenten<br />
weiter anzuregen, den Getränkekarton in<br />
den Recycling-Prozess zu integrieren, wurde<br />
eine eigene Werbekampagne mit dem Wortspiel<br />
„ReInkartonation“ gestartet: Nach der<br />
Öko-Box-Sammlung werden die Getränkekartons<br />
„wiedergeboren“, ganz nach dem<br />
Motto „So wird aus Karton wieder Karton“.<br />
Die aufmerksamkeitsstarke Print- und Funk-<br />
Kampagne wird sicher dazu beitragen, dass<br />
Österreich mit seinem flächendeckenden<br />
System der Entsorgung und Verwertung von<br />
Getränkekartons seine Position im europäischen<br />
Spitzenfeld festigt.<br />
Steigende Akzeptanz<br />
Die lizenzierte Menge an Getränkekartons,<br />
d.h. die Summe aller Kartonverpackungen<br />
mit dem Grünen Punkt, betrug<br />
im Jahr 2002 rund 23.000 Tonnen. 30 %<br />
davon, das sind rund 7.000 Tonnen, wurden<br />
in Kartonfabriken stofflich wiederverwertet.<br />
Im Schnitt wurden 2002 in Österreich<br />
mehr als 70 Prozent aller lizenzierten<br />
Verpackungsformen stofflich oder thermisch<br />
verwertet.*<br />
* Quelle: Öko-Box 2002, vorbehaltlich<br />
Nachmeldungen und Jahresabgrenzungen,<br />
jeweils Nettoverpackungsgewicht.<br />
Umwelt 38/39<br />
sig.biz/combibloc 02/03
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