Integrierte Konzepte von Palliativmedizin und Psychoonkologie - PSO

Integrierte Konzepte von 

Palliativmedizin und Psychoonkologie 

- Beispiele aus der Region - 

Marina Flockemann, Celle 

Karl Neuwöhner, Stade

Integration Palliativmedizin / Psychoonkologie 

Stade 

Celle 

PSO Hamburg, 6.12.2007 M. Flockemann, Celle - K. Neuwöhner, Stade 2


Vorbemerkung 

• Gutachten 2004 (Buser / Amelung et al.) 

– „Palliativversorgung ist in sich außerordentlich 

heterogen mit einer Vielzahl 

unterschiedlicher Leistungserbringer… 

– Es treffen der ehrenamtlich geprägte 

Bereich der Hospizarbeit und der Bereich 

der professionellen Palliativmedizin 

aufeinander… 

– Zum Teil können ausgeprägte Ideologien 

eine rationale Argumentation erschweren. 

Diese können beispielsweise aus der sehr 

hohen persönlichen Identifikation 

einzelner Mitarbeiter mit der Hospizidee 

entstehen.“ 

• Psychoonkologie: 

– ebenfalls heterogeneLeistungserbringer 

– ebenfalls Laien 

(Selbsthilfe) und 

Professionelle 

– Ideologien in der 

Psychoonkologie 

? ! 



Vorbemerkung 

Funktionslogik Ehrenamt 

– Person „bringt sich ein“ mit 

individ. Eigenarten, hohe 

Identifikation 

– Interaktion zw. Anwesenden, 

wenig formalisiert, 

emotional, traditionsgeb. 

– Wert der Einzelperson 

durch Mitgliedschaft, nicht 

austauschbar 

– Leistung / Lohn = ideell, 

sozial, subjektiv, erfolgt 

langfristig – „Anerkennung“, 

„Dankbarkeit“ 

Funktionslogik Beruf 

– „Stelle“ (Rolle) mit defin. 

Funktion u. Kompetenz, 

partielle Identifikation 

– Interaktion formalisiert 

(schriftl.), sachorientiert 

– Wert der Einzelperson 

durch Leistung, prinzipiell 

austauschbar 

– Leistung / Lohn = objektiv, 

symmetrisch, kurzfristig 

(mtl.) – „Gleichheit“, 

„Gerechtigkeit“ 



Stade 



Stade 

• Psychoonkologische Versorgung in Stade 

– Ärzte und Honoratioren gründen 1975 Verein für Patienten/innen-Gruppen 

(= Zivilgesellschaftliches Engagement: „Selbsthilfe 

mit Anleitung“) 

– Verein unterhält ambulante Beratungsstelle (5 WSt.) 

– Psychologin (10 WSt.) für radioonkologische Klinik (40 Betten) - 

Mitarbeit im Sozialdienst 

– Teilnahme Modellversuch „Palliativeinheit“ BMG 1991 

Psychoonkologe (+39 WSt) für Pat., Angehörige, Personal, 

Dokumentation 

– 2006: 2 Psychoonkolog. (28 WSt) für Radioonkologie und 

Palliativstation, 2 Psychoonkologinnen f. Verein u. ambulante 

Beratungsstelle (30 WSt.) 



Stade (lokale Struktur der med. Versorgung) 

Strahlentherapie 

Hämato- 

Onkologie 

Stade, Harsefelder Str. 8 

Palliativstation 

Strahlen- / 

hämatoonkolog. 

Elbekliniken 

(Brustzentrum) 

Praxen Elbekliniken 

(Darmzentrum) 

Fälle 2006 

= ambulant 

= stationär 

Stade, Harsefelder Str. 8 



Stade (lokale Struktur der Psychoonkologie) 


Hämato- 

Onkologie 

Harsefelder Str. 8, Stade 


20+8 20+8 WSt WStPsychoonkologe/-in Psychoonkologe/-in 

für für Pat. Pat. / / Angeh. Angeh. / / Mitarb. Mitarb. 

Hausinternes Tumorboard 1x 1x W 

Interdisziplinäre CA-Visite 2 x W 

Pflegeübergabe Pall.-Stat. 1 x W 

Strahlen- / 


Psychoonkologische Teambesprechung (1 (1 x W) W) 

123 98 265 947 ? Fälle 2006 

Elbekliniken 


Praxen Elbekliniken 

20+16 20+16 (Darmzentrum) 

WSt WSt 

BeraBeratungs Praxis f. 

tungsstellePsychostelle 

(5 therapie, 

(5 x W) 

W) 

Psychoonkologie 

OA-Stelle Spenden K-Schein 




Stade (regionale Struktur) 


Hämato- 

Onkologie 



Strahlen- / 


Praxen 

20+16 

WSt 

WSt 

20+8 20+8 WSt WStPsychoonkologe/-in Psychoonkologe/-in 20+16 

Psychoonkolog. Teambesprechung (1 x W) 

123 98 265 947 ? Fälle 2006 

Elbekliniken 


Elbekliniken 

(Darmzentrum) 

Palliativnetz 

Stade 

Palliativ- 

Stützpunkt 

Harburg-Stade 




Stade 

• 2006: Palliativstützpunkt Harburg-Stade - 

Regionale Vernetzung der Spezialversorgung 

• Aufgaben 

– Beratung, Anleitung und Unterstützung der Leistungserbringer 

in d. Basisversorgung 

– Koordination des Angebotes Spezialversorgung (Palliativärzte, 

Palliativpflegedienste, Palliativstationen, 

Hospize) 

– = 24h-Telefon + aufsuchende Beratertätigkeit 

– Patenschaft für Gründung eines weiteren Stützpunktes 

im Nachbarkreis im Folgejahr 



Stade 

• Palliativstützpunkt Harburg-Stade - Regionale 

Vernetzung der Spezialversorgung 

• Wer gehört dazu? 

– Niedergel. Palliativärzte (Buchholz: Anästhesie + Stade: 

Anästhesie, Onkologie) 

– amb. Palliativ-Pflegedienst (1 Buchholz + 1 Stade) 

– Hospizgruppe(n) (Buchh., Stade, Buxteh., Harsef.) 

– Hospiz (Hospiz Nordheide Buchholz) 

– Palliativstationen (Stade + Winsen (i. Aufb.)) 

– Psychoonkologe/-in (Stade) 

– Seelsorger (Winsen) 



110 km 



Celle 



Celle: Struktur 

Onkologisches Forum Celle (seit 1993) 

Krebsberatungsstelle 

(35 WSt. Psychoonkologin) 

Ehrenamtlicher Vorstand 

Geschäftsführung 

Ambulanter Palliativdienst 

(3 x 19,25 WSt. Pflegefachkräfte 

1x 25 WSt. PDL) 

Sekretariat 

1 x 25 WSt. Sekretariat u. PR, 

1 x 19,25 WSt. Fundraising, 15 Ehrenamtl. Mitarbeiter/-innen) 

1 x wöchentl. gemeinsame Teambesprechung 



Celle: Finanzierung 


Finanzierung: 

Spenden, Krebsberatungsstelle 

Honorar (35 f. Std. WSt. Psychoonkologin) 

im KH 

Ehrenamtlicher Vorstand 

Geschäftsführung 

400 ù 

Finanzierung: 

Ambulanter Palliativdienst Spenden, 

(3 x 19,25 WSt. Pflegefachkräfte ½ Stelle KH, 

1x 25 WSt. PDL) ½ Stelle 

§ 39a SGB V 

Sekretariat 

1 x 25 WSt. Sekretariat u. PR, 

1 x 19,25 WSt. Fundraising, 15 Ehrenamtl. Mitarbeiter/-innen) 



Celle: Prozesse I 

Krebsberatungsstelle: 


• Einzel-, Paar-, Familiengespräche 

• in der Beratungsstelle, im Krankenhaus, zu Hause, 

im Hospizhaus 

• verschiedene Gruppenangebote 

• Informationsveranstaltungen und Fortbildungen 

Ambulanter Palliativdienst: 



Celle: Prozesse I 


Ambulanter Palliativdienst: 

• steht schwerstkranken PatientInnen und ihren Angehörigen 

in der letzten Lebensphase im häuslichen 

Umfeld zur Verfügung 

• knüpft ein Netz zur Unterstützung 

• begleitet die individuelle Schmerztherapie 

• unterstützt bei der Symptomlinderung 

• setzt sich für ein Höchstmaß an Lebensqualität ein 

• ist an 7 Tagen der Woche 24 Stunden erreichbar 



Celle: Übersicht 

Das Celler Netz 

(Pall.-AK seit 2005) 

Allgemeines 

Krankenhaus 

Celle 

Hospizbewegung 

Celle 

Stadt und 

Land 

Onkologisches 

Forum 

Erkrankte 

Menschen 

und deren 

Angehörige 

Hospiz-Haus 

(seit 2005) 

Krankenhaus 

St. Josef-Stift 

(Palliativbetten seit 2001) 



Celle: Prozesse II 

Das Celler Netz (www.celler-netz.de) 

• regelmäßiger kollegialer Austausch 

• Sitzungen der Vorstände 

• „Hospiz- und Palliativwoche“ als jährliche 

übergreifende Veranstaltung 

• gemeinsame Informationsstände 

• Hospiz- und Palliativstützpunkt seit 2006 



Celle 

Das Celler Netz – Kooperationspartner: 

• niedergelassene Ärzte 

• Pflegedienste 

• Krankenkassen, Pflegekasse 

• Soziale Dienste 

• Sanitätshäuser 

• Ergotherapie, Physiotherapie 

• Kirchengemeinden 

• Bildungsträger (www.celler-netz.de) 



Resümee 



Resümee / Diskussion 

Interdisziplinäre und interinstitutionelle Zusammenarbeit 

(ambulant/stationär, professionell/ehrenamtlich, lokal, 

regional, etc.) … 

+ ermöglicht kurze Wege für Kommunikation und 

Entscheidungen 

+ bietet einen verlässlichen und zugleich flexiblen 

Rahmen für die Bedürfnisse und Wünsche 

Schwerstkranker und ihrer Angehörigen 

+ entlastet und stärkt die professionellen und 

ehrenamtlichen BehandlerInnen 




+ Formale Strukturen werden durch persönliche 

Kontakte unterstützt (manchmal ersetzt) 

+ Regelmäßiger Austausch kann die Konkurrenz 

(z. B. um Spenden) regulieren, ohne sie zu 

ignorieren 




– regionalen Stützpunkten fehlen Leistungserbringer 

in der Region („1 Psychoonkologin/200 km“) 

– Dominanz informeller Strukturen 

– emotionale und Traditionsaspekte verhindern 

Sachlichkeit, Berechenbarkeit (Vernetzung => 

Verkleisterung) 

– extrem dichte lokale Vernetzung 

– erhöht Anpassungsdruck und Kontrolle 

– erschwert Zugänge für neue Personen und Ideen 

– fördert Regression 



Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Integrierte Konzepte von Palliativmedizin und Psychoonkologie - PSO

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