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Marktreport Angola - AHK Portugal

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6. <strong>Portugal</strong> als Brücke zwischen Deutschland und<strong>Angola</strong>Bürokratische Hürden, fremde Sprache und Kultur – Die Herausforderungen einer Markterschließung in<strong>Angola</strong> sind keineswegs zu unterschätzen und stehen als Spätfolgen der Kriegsjahre aber auch als Kulturmit unbekannten Werten dem erheblichen Potential des Marktes gegenüber. Das Risiko eines Markteintritts,die Gefahr, Lehrgeld zahlen zu müssen und die Notwendigkeit, viel Geduld aufzubringen, habendazu geführt, dass deutsche Mittelständler in den vergangenen Jahren kaum Wirtschaftsbeziehungen mit<strong>Angola</strong> aufgebaut haben. Auch wenn das deutsche Handelsvolumen mit <strong>Angola</strong> sich von 2009 auf 2011mehr als verdoppelt hat (von 549,7 auf 1133,8 Millionen Euro), so gilt es zum einen die Dominanz desangolanischen Erdölexportes nach Deutschland zu betonen (alleine 877 Millionen Euro in 2011), aberauch den sofortigen Rückgang des Volumens in 2012 auf 656 Millionen Euro in Folge stark zurückgegangenerExporte. Des Weiteren gilt es trotz aller relativer Entwicklungen das absolut gesehen bislangniedrige Niveau des Handelsvolumens zwischen Deutschland und <strong>Angola</strong> hervorzuheben. 31<strong>Portugal</strong> hingegen unterhält seit jeher sowohl durch den Handel von Gütern und Dienstleistungen, aberauch durch Direktinvestitionen engen Kontakt zu dem aufstrebenden afrikanischen Land. Nicht nur dergrenzüberschreitende Handel ist ein Indikator für die Bedeutung dieser Wirtschaftsbeziehung, sondernauch die Präsenz der Portugiesen in <strong>Angola</strong>, die gemeinsame Geschichte und Sprache. Unter den Kolonialmächtenwar <strong>Portugal</strong> wahrscheinlich das Land, welches sich am meisten auf lokale Kulturen eingelassenund familiäre Bindungen geschaffen hat. Viele Portugiesen selbst unter 40 Jahren möchten vonder Staatsbürgerschaft ihres Geburtslandes nicht lassen und besitzen weiterhin sowohl einen portugiesischenwie auch einen angolanischen Reisepass. Im Gegensatz zu anderen Ländern, die umfangreicheHandelsbeziehungen zu <strong>Angola</strong> unterhalten, geht die angolanisch-portugiesische Beziehung weit überden Handel hinaus und besitzt Ausprägung im täglichen Leben beider Länder.Die Beziehungen <strong>Portugal</strong>s und <strong>Angola</strong>s verbessern sich aufgrund gemeinsamer Interessen stetig. Derintensive Handel bietet beiden Seiten Vorteile. Zahlreiche portugiesische Unternehmen behaupten sichseit vielen Jahren auf dem angolanischen Markt und sind sogar während der Bürgerkriegsjahre im Landgeblieben. Für <strong>Portugal</strong> ist <strong>Angola</strong> heute der wichtigste Wirtschaftspartner außerhalb Europas und fürviele Unternehmen der erste Exportmarkt um den sinkenden Umsätzen im Heimatland zu begegnen.Umgekehrt ist <strong>Portugal</strong> für <strong>Angola</strong> ein wichtiger Partner für den Import von Knowhow, den Aufbau produktiverStrukturen und ein bedeutender Investitionsstandort. <strong>Angola</strong>nische Investoren besitzen bedeutendeAnteile in der portugiesischen Finanz-, Medien-, Telekommunikations- und Immobilienwirtschaft.Das angolaspezifische Know-how, welches sich portugiesische Unternehmen in verschiedenen Branchenangeeignet haben, kann für deutsche Unternehmen bei der Markterschließung sehr wertvoll sein. Siekennen die kulturellen Werte und können sie in ein europäisches Kooperationsverhältnis übersetzen.Die im vorausgehenden Abschnitt dargelegten Statistiken über die im Rahmen der Importe und Exportegehandelten Waren (Abbildung 7, Tabelle 11) dienen der Darstellung der gegenwärtigen Situation, aberbesitzen wenig Aussagekraft bezüglich zukünftiger Handelspotentiale. Dieses lässt sich zurückführen aufden Entwicklungsstatus des Landes: Auch wenn der Wiederaufbau nach Kriegsende vorangetriebenwurde, fehlt es nach wie vor in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens an notwendigen Gütern undAngeboten. Bei der Beurteilung von zukünftigen Geschäftschancen kommt es also darauf an, sich nicht31 (GTAI, Deutscher Handel mit Afrika lässt Raum für Verbesserung, 2013)17

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