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Anleitung zur Metallisierung von Kunststoffen der Firma General ...

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<strong>Anleitung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metallisierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kunststoffen</strong> <strong>der</strong> <strong>Firma</strong><br />

<strong>General</strong> Electric Plastics B.V.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

in <strong>der</strong> Anlage erhalten Sie eine <strong>Anleitung</strong> <strong>zur</strong> Verarbeitung <strong>von</strong> Lexan® Folien.<br />

Für weitere Informationen und Anfragen stehen Ihnen gerne <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Deutschland<br />

Dr. D. Müller GmbH<br />

Zeppelinring 18<br />

D- 26197 Ahlhorn<br />

Tel.: +49 (0) 44 35 / 97 10 10<br />

Fax: +49 (0) 44 35 / 97 10 11<br />

info@mueller-ahlhorn.com<br />

www.mueller-ahlhorn.com<br />

Twitter: muellerahlhorn<br />

Großbritannien<br />

Dr. D. Mueller (UK) Limited<br />

Tel.: +44 (0) 13 84 48 28 06<br />

Fax: +44 (0) 13 84 48 28 08<br />

info.uk@mueller-ahlhorn.com<br />

Brasilien<br />

Dr. D. Mueller GmbH<br />

Tel.: +55 19 / 32 46 32 16<br />

Fax: +55 19 / 32 16 62 29<br />

info@drmueller.com.br<br />

Lexan® ist eingetragenes Markenzeichen <strong>der</strong> <strong>Firma</strong> <strong>General</strong> Electric Plastics B.V.


Lexan ® In-Mould Folien<br />

Eine <strong>Anleitung</strong> zum Konstruieren,<br />

Umformen und Spritzgießen mit<br />

siebgedruckten Lexan ® Folien<br />

GE Structured Products


2<br />

Index<br />

Einführung 3<br />

Verfahrensüberblick 4<br />

Werkstoffauswahl 7<br />

Folienauswahl 7<br />

Kunststoffauswahl 8<br />

Farbenauswahl 8<br />

Hinweise zum Entwurf und zu den Werkzeugen 9<br />

Umformen 9<br />

Besäumen 9<br />

Spritzgießen 10<br />

Hinweise <strong>zur</strong> Verarbeitung 17<br />

Siebdruck 17<br />

Umformen 18<br />

Spritzgießen 19<br />

Spezielle Hinweise <strong>zur</strong> Folienrückseite 20<br />

Anhang 22<br />

IMD-kompatible Farben 22<br />

Graphische Folien Produktangebot


Einführung<br />

Eine <strong>der</strong> wirkungsvollsten und kostengünstigsten<br />

Möglichkeiten, ein Teil zu dekorieren, wird während<br />

des Spritzgießprozesses geboten. Beim In Mould<br />

Decoration (IMD) – Prozeß wird eine dekorierte<br />

Lexan ® Folie in die Kavität des Gießwerkzeuges<br />

eingelegt und hinterspritzt.<br />

Der IMD-Prozeß kann mehrere Vorteile gegenüber<br />

an<strong>der</strong>en Dekorationsmethoden bieten:<br />

Design-Flexibilität<br />

• In Mould Graphiken können für eine<br />

Produktunterscheidung bei Konsumprodukten<br />

dienen.<br />

• Schnelle Schriftwechsel mit dem gleichen<br />

Spritzgießwerkzeug.<br />

• Komplexe 3D-Teile können dekoriert werden.<br />

Produktivität bei <strong>der</strong> Herstellung<br />

• Die Teile können in einem Arbeitsgang dekoriert<br />

und gespritzt werden.<br />

• Verfahrens- und Arbeitskosten können verringert<br />

werden.<br />

• Sekundär-Arbeitsgänge wie Kleben können<br />

eliminiert werden.<br />

• Die IMD-Folie verbleibt für immer am Teil.<br />

Zur Optimierung <strong>von</strong> IMD sollten einige<br />

Vorbereitungen getroffen werden:<br />

• Auswahl <strong>der</strong> richtigen Lexan Folie mit <strong>der</strong><br />

korrekten Stärke.<br />

• Festlegung, welche Oberfläche dekoriert<br />

werden soll.<br />

• Siebdruck <strong>der</strong> Graphik unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Teileästhetik und des Angußsystems.<br />

• Bei einem 3D-Teil Zugang <strong>zur</strong> Vakuumform- o<strong>der</strong><br />

Kaltformtechnik.<br />

• Kenntnis <strong>der</strong> Kundendaten und -anfor<strong>der</strong>ungen<br />

für das Programm.<br />

• Auswahl <strong>von</strong> kompatiblen Folien-/Kunststoff-/<br />

Farbenkombinationen (wir empfehlen die<br />

Verwendung <strong>von</strong> Lexan Folie für das<br />

Foliensubstrat und kompatible technische<br />

Thermoplaste wie z.B. Lexan ® , Cycoloy ® , Valox ® ,<br />

und Xenoy ® ).<br />

In dieser <strong>Anleitung</strong> werden verschiedene<br />

Bestandteile des IMD-Verfahrens behandelt:<br />

Werkstoffauswahl<br />

• Folie<br />

• Kunststoff<br />

• Farbe<br />

Design- & Werkzeughinweise<br />

• Formung<br />

• Besäumen<br />

• Umformen<br />

Verfahrenshinweise<br />

• Druck<br />

• Formung<br />

• Spritzgießen<br />

Märkte/Anwendungen<br />

Es gibt mehrere Marktbereiche, in denen IMD<br />

angewendet wird o<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit auf dem Markt<br />

vertreten ist. Die Schlüsselbereiche sind:<br />

Automobilbau, Gerätebau, Computer,<br />

Büromaschinen und Telekommunikation.<br />

Marktför<strong>der</strong>er in diesen Bereichen sind:<br />

Automobilbau<br />

• Design-Freiheit (dreidimensionale Graphiken)<br />

• Ergonomie und Styling – harmonische<br />

Innenausstattung<br />

• Integrierung verschiedener Bauteile<br />

• Kosteneinsparung<br />

• Funktionelle, hinterleuchtete Teile<br />

• Wie<strong>der</strong>verwertbarkeit<br />

Gerätebau<br />

• Kosteneinsparungen<br />

• Kratzfestigkeit<br />

• Produktdifferenzierung durch Styling<br />

Computer, Büromaschinen<br />

• Produktdifferenzierung<br />

• Wie<strong>der</strong>verwertbarkeit<br />

• Herstellflexibilität hinsichtlich des Designs<br />

Telekommunikation<br />

• Produktdifferenzierung<br />

• Linsenintegrierung<br />

• Kratzfestigkeit<br />

• Dünnwand-Design<br />

3


4<br />

Verfahrensüberblick<br />

IMD<br />

Beim IMD-Verfahren kann ein Spritzguß- o<strong>der</strong> Preßteil<br />

während des Spritzgießzyklus dekoriert werden.<br />

IMD wird auch als Insert Moulding bezeichnet. Beim<br />

IMD-Verfahren wird ein flaches o<strong>der</strong> vorgeformtes<br />

und dekoriertes Folienteil vor dem Spritzgießverfahren<br />

in die Werkzeugkavität eingelegt. IMD<br />

besitzt viele Vorteile gegenüber <strong>der</strong> herkömmlichen<br />

Beschichtung mit einer bedruckten Folie. Bei einer<br />

typischen Folienbeschichtung muß ein Foliensubstrat<br />

(entwe<strong>der</strong> die erste o<strong>der</strong> die zweite Oberfläche)<br />

bedruckt und dann ein Klebstoff mit einer schützenden<br />

Trennfolie aufgetragen werden. Dieser Prozeß wird<br />

in Abbildung 1 gezeigt. Die Trennfolie wird dann<br />

entfernt und die Folien-/Klebstoffkombination wird<br />

dann auf dem gegossenen Teil angebracht.<br />

Abbildung 1: Herkömmliche Etikettenmethode<br />

Lexan Folie<br />

Dekorativer Druck<br />

Klebstoffschicht<br />

Vorteile <strong>von</strong> IMD<br />

• Die Beschichtung mit Etiketten entfällt<br />

• Teure und umweltfeindliche Klebstoffe auf<br />

Lösungsmittelbasis entfallen<br />

• Sekundäre Arbeitsgänge für den<br />

Beschichtungsauftrag entfallen<br />

• 3-D Graphikteile sind möglich<br />

• Gleiche Lebensdauer wie das Teil<br />

• Kostengünstigere Methode zum Dekorieren <strong>von</strong><br />

Funktionsteilen<br />

Das IMD-Verfahren<br />

Gegossenes Teil<br />

Richtige<br />

Wahl<br />

Das IMD-Verfahren wird in <strong>der</strong> Abbildung 2 gezeigt.<br />

Es folgt eine Beschreibung <strong>der</strong> notwendigen<br />

Schritte des IMD-Verfahrens für eine Reihe<br />

verschiedener Anwendungstypen. Alle Details für<br />

jedes Verfahren werden weiter unten in dieser<br />

<strong>Anleitung</strong> behandelt.<br />

Abbildung 2: Schema des IMD-Verfahrens<br />

Folie Einlegen <strong>der</strong><br />

Spritzgießwerkzeug (offen)<br />

Folie in die Form mit bedruckter Folie<br />

Folie<br />

Flaches Folienteil/<br />

Graphiken auf <strong>der</strong><br />

ersten o<strong>der</strong> zweiten<br />

Oberfläche<br />

Fertiggestelltes Teil mit zweiter<br />

Oberfläche dekoriert<br />

Spritzgegossener<br />

Kunststoff<br />

Erste Oberfläche dekoriert<br />

Dieses ist das am einfachsten<br />

zu produzierende<br />

IMD-Teil. Ein Schema <strong>zur</strong><br />

Herstellung dieses IMD-Typs<br />

wird in Abb. 3 gezeigt.<br />

Die Lexan Folie wird auf<br />

<strong>der</strong> ersten o<strong>der</strong> zweiten Oberfläche dekoriert, auf<br />

die richtige Größe geschnitten und in einem für IMD<br />

vorgesehenen Spritzgießwerkzeug positioniert und<br />

fixiert. Dann wird die Folie hinterspritzt und ein<br />

fertiggestelltes Teil ausgeworfen, das keine o<strong>der</strong> nur<br />

wenige Sekundärarbeitsgänge erfor<strong>der</strong>t.<br />

Abbildung 3: IMD-Verfahren: Flaches Folienteil/Graphiken<br />

auf <strong>der</strong> ersten o<strong>der</strong> zweiten Oberfläche<br />

Design-Werkzeug<br />

für IMD-Anwendung<br />

Dekorierte LEXAN Folie<br />

Auf richtige Größe stanzen/zuschneiden<br />

Weiterleitung zum Spritzgießen<br />

Positionierung und Fixierung <strong>der</strong> Folie im Werkzeug<br />

Spritzgießen des Teils<br />

Auswurf des fertigen Teils<br />

Folie<br />

Folie<br />

Auswahl des Kunststoffes<br />

je nach Produkt-/<br />

Verfahrensanfor<strong>der</strong>ungen


Verfahrensüberblick<br />

Flaches Folienteil/<br />

Graphiken auf <strong>der</strong><br />

zweiten Oberfläche<br />

Dieses Teil ist dem flachen<br />

Teil mit Graphiken auf <strong>der</strong><br />

ersten Oberfläche ähnlich,<br />

die Graphiken werden jetzt<br />

jedoch auf <strong>der</strong> Rückseite<br />

o<strong>der</strong> zweiten Oberfläche <strong>der</strong> Folie siebgedruckt.<br />

Bei diesem Teiletyp werden die Graphiken während<br />

<strong>der</strong> gesamten Lebensdauer des Teils geschützt. Ein<br />

Schema des IMD-Verfahrens <strong>zur</strong> Herstellung dieses<br />

Teiletyps würde dem Schema in Abb. 3 ähneln.<br />

Im Gegensatz zum vorherigen Verfahren müssen<br />

jedoch wi<strong>der</strong>standsfähigere Farbsysteme verwendet<br />

werden, und die Anguß- sowie Kunststoffwahl im<br />

Spritzgießverfahren erfor<strong>der</strong>n beson<strong>der</strong>e<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Gekrümmtes<br />

Folienteil/Graphiken<br />

auf <strong>der</strong> ersten<br />

Oberfläche<br />

Dieses Teil stellt eine<br />

etwas größere<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung dar, da<br />

die Folie vor <strong>der</strong><br />

Einführung in die<br />

Spritzgießform vorgeformt<br />

werden muß. Ein Schema <strong>zur</strong> Herstellung dieses<br />

IMD-Typs wird in Abb. 4 gezeigt. Die Lexan Folie<br />

wird zunächst oberflächendekoriert (Siebdruck,<br />

Offsetdruck usw.), dann per Thermoformung o<strong>der</strong><br />

Kaltformung geformt und schließlich vor dem<br />

Einlegen auf die entsprechende Größe<br />

zugeschnitten.<br />

Gekrümmtes<br />

Folienteil/Graphiken<br />

auf <strong>der</strong> zweiten<br />

Oberfläche<br />

Dieses IMD-Teil stellt die<br />

größte Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

aller herzustellenden Typen<br />

dar, da es die Komplexität<br />

<strong>der</strong> Folienformung mit den<br />

Schwierigkeiten des<br />

Spritzens <strong>von</strong> Kunststoff auf die Oberfläche mit den<br />

gedruckten Graphiken kombiniert. Ein Schema des<br />

IMD-Verfahrens <strong>zur</strong> Herstellung dieses Teiletyps<br />

würde dem Schema in Abb. 4 ähneln; die Graphiken<br />

befinden sich jedoch auf <strong>der</strong> zweiten Oberfläche<br />

(Rückseite) <strong>der</strong> Folie.<br />

Abbildung 4: IMD-Verfahren: Gekrümmtes<br />

Folienteil/Graphiken auf <strong>der</strong> ersten o<strong>der</strong><br />

zweiten Oberfläche<br />

Design-Werkzeug für<br />

IMD-Anwendung<br />

Dekorierte Lexan Folie<br />

Je nach Teile-Design Thermo-<br />

o<strong>der</strong> Kaltformung <strong>der</strong> Folie<br />

Auf richtige Größe stanzen/zuschneiden<br />

Weiterleitung zum Spritzgießvorgang<br />

Positionierung und Fixierung <strong>der</strong> Folie im Werkzeug<br />

Spritzgießen des Teils<br />

Auswurf des fertigen Teils<br />

Auswahl des<br />

Kunststoffes je nach Produkt-/<br />

Verfahrensanfor<strong>der</strong>ungen<br />

5


6<br />

Typische Anwendungen<br />

Telekommunikationsteile<br />

Klimabedienpanele im Kfz<br />

Frontplatte für Elektroherd<br />

Kfz-Informationszentrum<br />

Kfz-Bedienpanel<br />

Abdeckung für Automatikgetriebe


Werkstoffauswahl<br />

Folienauswahl<br />

Lexan Folie besitzt ein sehr gutes Eigenschaftsprofil,<br />

um die verschiedenen Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen <strong>von</strong><br />

Siebdruckern und an<strong>der</strong>en Endbenutzern zu erfüllen.<br />

Die hohe Qualität, Klarheit und Stärke <strong>von</strong> Lexan Folie<br />

verbessern die Verwendung <strong>von</strong> Farbe in einem<br />

geschützten Druck auf <strong>der</strong> zweiten Oberfläche ohne<br />

Verlust an Tiefe o<strong>der</strong> Lebendigkeit. Die Folie ist nicht<br />

nur dauerhaft, son<strong>der</strong>n auch ein leicht zu<br />

dekorierendes Substrat, das eine gute Farbenhaftung<br />

ohne jegliche Vorbehandlung gewährleistet. Sie ist in<br />

einer Vielzahl <strong>von</strong> Standard- und Hochleistungs-<br />

Qualitätsstufen erhältlich mit verschiedenen<br />

Oberflächengüten und -texturen.<br />

Lexan Folie bietet u.a. die folgenden<br />

Verarbeitungsoptionen:<br />

• Selektive Texturtechnik für Kratzfestigkeit,<br />

geringe Blendung und Design-Flexibilität.<br />

• Einprägen verschiedener Konfigurationen <strong>zur</strong><br />

Erkennung durch Tasten o<strong>der</strong> Dekoration.<br />

• Verschwindeffekt-Graphiken für scharfe, saubere<br />

und sehr gut lesbare Anzeigen.<br />

• Transparente Farben für Design-Flexibilität und<br />

kostenwirksame Produktion <strong>von</strong> LED/LCD-<br />

Fenstern und hinterleuchteten Anzeigen.<br />

• Scharfe, hochpräzise Stanzung.<br />

• Tiefzieh-thermoformbar, wenn unbeschichtet.<br />

Tabelle 1: Vorteile <strong>von</strong> Lexan Folie<br />

Unbeschichtete<br />

Lexan Folien<br />

Die unbeschichtete Lexan<br />

Folie ist einer <strong>der</strong> hochwertigstenGraphikwerkstoffe<br />

in <strong>der</strong> Industrie.<br />

Lexan Folien bieten sehr gute optische Eigenschaften<br />

und mechanische Vorteile. Unbeschichtete<br />

Lexan Folien können in folgenden Bereichen sehr<br />

gut verwendet werden: Automobilbau, Klein- und<br />

Großhaushaltsgeräte, Computer und Büromaschinen<br />

sowie Telekommunikation. Im Anhang sind die Sorten<br />

<strong>der</strong> Graphikfolien aufgeführt. Flammenhemmende<br />

Sorten sind ebenfalls erhältlich.<br />

Lexan Hochleistungsfolien<br />

(HP)<br />

Die Lexan HP Folien bilden<br />

ein Programm beschichteter<br />

Hochleistungs-Folien, die<br />

eine sehr gute Leistungs-<br />

fähigkeit besitzen und <strong>zur</strong> Verbesserung des<br />

Produktivitäts-/Kostenverhältnisses beitragen. Lexan<br />

HP Folien sind in drei Glanzstufen <strong>von</strong> glasähnlicher<br />

(92) bis matter (12) Erscheinungsform erhältlich.<br />

Zusätzlich sind Lexan HP Folien (HP##S und HP##H)<br />

in zwei Chemikalien- und Kratzfestigkeitsstufen<br />

erhältlich, um einen großen Bereich <strong>von</strong> Anwendungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

abzudecken. Außerdem gewähren die<br />

witterungsbeständigen Lexan HP Folien (HP##W)<br />

eine langandauernde, preiswerte Außeneinsatz-<br />

Leistungsfähigkeit. Lexan HP Folien sollten nur für<br />

flache IMD-Teile verwendet werden.<br />

Merkmale <strong>von</strong> Lexan Folie Siebdruck-Vorteile Endverwen<strong>der</strong>-Vorteile<br />

Klarheit Keine Trübung, unabhängig <strong>von</strong> Gut geeignet für LED/LCD-Fenster.<br />

<strong>der</strong> Stärke. Zeigt unverfälschte Farben Rückwärtige Druck auch bei großen<br />

bei rückseitigem Druck. Stärken.<br />

Bedruckbarkeit Siebdruck ohne Oberflächenvorbehandlung. Bietet zahlreiche Möglichkeiten zum<br />

Kompatibilität mit vielen UV-Farben und Erzielen einer Reihe <strong>von</strong> graphischen<br />

herkömmlichen Farben auf Lösungs- Effekten. Ermöglicht komplizierte<br />

mittelbasis. graphische Designs.<br />

Wärmebeständigkeit Ermöglicht eine Paßgenauigkeit mit Kann in nächster Nähe <strong>von</strong> Lichtquellen<br />

engen Toleranzen nach wie<strong>der</strong>holten verwendet werden. Sehr gute<br />

Erwärmungs- und Trocknungszyklen. Einsatzeigenschaften bis 135°C<br />

(Dauergebrauchstemperatur 115°C).<br />

Oberflächengüten Verschleißbeständige und nicht Trägt <strong>zur</strong> Vermeidung <strong>von</strong><br />

reflektierende Oberflächengüten sind Beschädigungen und übermäßiger<br />

während des Verfahrens kratzbeständig und Blendung bei.<br />

tragen <strong>zur</strong> Verringerung <strong>von</strong> Problemen<br />

durch die statische Aufladung bei.<br />

Brennbarkeit Lexan Graphik-Folien besitzen Zulassung gemäß UL und an<strong>der</strong>en<br />

verschiedene UV-Einstufungen. Brennbarkeit-Codes.<br />

FR Folien (UL 94* V-0 und VTM-0)<br />

sind erhältlich.<br />

* Dieser Test dient nicht dazu, Gefahren aufzuzeigen, die <strong>von</strong> diesem o<strong>der</strong> jeglichem an<strong>der</strong>en Werkstoff bei einem tatsächlichen<br />

Brandfall ausgehen.<br />

7


8<br />

Werkstoffauswahl<br />

Folienauswahl Eine <strong>der</strong> wichtigsten richtig<br />

auszuwählenden Bestandteile<br />

des IMD-Verfahrens<br />

sind die Folie und <strong>der</strong> Kunststoff. Da die Folie<br />

dekoriert wird, ist Lexan Folie in den meisten Fällen<br />

die bevorzugte Wahl. Die Wahl des Lexan Folientyps<br />

hängt <strong>von</strong> den Eigenschaften des Teils und <strong>der</strong><br />

Endanwendung ab. Bei IMD-Teilen, die eine Oberflächentextur<br />

erfor<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> dreidimensional sind,<br />

wird eine unbeschichtete Lexan Folie (z.B.: 8010<br />

o<strong>der</strong> 8B35) empfohlen. Typische Anwendungen sind<br />

u.a. Automobil- und Telekommunikationsteile. Wenn<br />

das Teil jedoch chemikalien- o<strong>der</strong> verschleißbeständig<br />

sein soll, dann empfehlen wir eine beschichtete<br />

Lexan Folie (z.B.: HP##S, HP##H o<strong>der</strong> HP##W).<br />

In diesem Fall wäre das Teil nur flach o<strong>der</strong> zweidimensional.<br />

Verbreitete Anwendungen, bei denen<br />

Lexan HP Folien verwendet werden, sind z.B. Haushaltsgeräte<br />

o<strong>der</strong> Telekommunikationsteile. Für IMD-<br />

Teile sollten Mindest-Folienstärken <strong>von</strong> 0,175 bis<br />

0,250 mm verwendet werden. Es wird wie immer<br />

ein Test mit Prototypen empfohlen, damit eine gute<br />

Leistung bei <strong>der</strong> Endbenutzung gewährleistet wird.<br />

Typische IMD-Anwendungen, bei denen<br />

Lexan Folien verwendet werden<br />

• Dekorative Oberflächen und Etiketten<br />

• Namenschil<strong>der</strong> und -etiketten<br />

• Hinterleuchtete Kfz-Informationszentren<br />

• Heizungs-Klima-/Radio-Panele in Automobilen<br />

• Geräteabdeckungen<br />

• Linsen für Pager und Mobiltelefone<br />

• Bedienknöpfe im Autoinnenraum<br />

Kunststoffauswahl<br />

Der an<strong>der</strong>e auszuwählende Bestandteil eines IMD-<br />

Teils ist <strong>der</strong> Kunststoff. Wir haben im allgemeinen<br />

festgestellt, daß Lexan Folien gut an Lexan <strong>Kunststoffen</strong><br />

o<strong>der</strong> an <strong>Kunststoffen</strong> mit Polycarbonat wie zum<br />

Beispiel Cycoloy o<strong>der</strong> Xenoy sowie einigen Valox<br />

<strong>Kunststoffen</strong> haften. GE Plastics hat eine detaillierte<br />

Untersuchung über die Haftung <strong>von</strong> verschiedenen<br />

<strong>Kunststoffen</strong> an verschiedenen Typen <strong>von</strong> Lexan,<br />

Valox und Ultem Folien durchgeführt. Die Ergebnisse<br />

dieser Untersuchung werden in Tabelle 2 aufgeführt.<br />

Tabelle 2: Haftung <strong>von</strong> unbedruckten Folien an<br />

Kunststoffsubstraten<br />

Kunststoff Polierte Texturierte Lexan Valox Lexan<br />

Lexan Lexan HP FR FR<br />

Folie Folie Folie Folie Folie<br />

Lexan + + + + +<br />

(PC)<br />

Xenoy<br />

(PC/PBT) + + + + +<br />

Valox 325<br />

(PBT) + 0 + 0 +<br />

Cycoloy<br />

(ABS/PC) + + 0 + +<br />

Haftung: + = Gut (10 lbs/linear inch o<strong>der</strong> besser)<br />

0 = Mäßig (5-10 lbs/linear inch)<br />

Farbenauswahl<br />

Bevor eine Farbe ausgewählt werden kann, muß<br />

bestimmt werden, ob die erste o<strong>der</strong> zweite<br />

Oberfläche <strong>der</strong> Folie bedruckt wird. Diese Auswahl<br />

hängt <strong>von</strong> den Eigenschaften des Teils und <strong>der</strong><br />

Endanwendung ab. Bei <strong>der</strong> Dekoration <strong>der</strong> ersten<br />

Oberfläche wird auf <strong>der</strong> Ober- o<strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite <strong>der</strong><br />

Folie gedruckt. Bei <strong>der</strong> Dekoration <strong>der</strong> zweiten<br />

Oberfläche wird auf <strong>der</strong> Unter- o<strong>der</strong> Rückseite <strong>der</strong><br />

Folie gedruckt. In Abb. 5 wird <strong>der</strong> Unterschied<br />

zwischen dem Druck auf <strong>der</strong> ersten und <strong>der</strong> zweiten<br />

Oberfläche gezeigt.<br />

Dieses Handbuch enthält eine Liste mit Farben, die<br />

für eine Dekoration <strong>der</strong> ersten Oberfläche <strong>von</strong> Lexan<br />

Folien für IMD empfohlen werden.<br />

Für die Dekoration <strong>der</strong> zweiten Oberfläche müssen<br />

robustere Farbsysteme verwendet werden, damit<br />

die Farbe während des Form- und Spritzvorgangs<br />

ausreichend haftet. Bewertungen verschiedener<br />

Farben haben gezeigt, daß es <strong>der</strong>zeit vier<br />

Farbsysteme gibt, die für IMD-Teile mit Druck auf<br />

<strong>der</strong> zweiten Oberfläche geeignet sind.<br />

Es handelt sich um folgende Farben:<br />

• Naz-dar 9600<br />

• Colonial/Coates Serie C-37<br />

• Marabuwerke IMD Spezialfarbe 3060<br />

• Nor-Cote (UK) IMD Farbenserie<br />

Diese Farben besitzen die beste Haftung auf <strong>der</strong><br />

zweiten Oberfläche, Flexibilität sowie eine verbesserte<br />

Farbresistenz in den Angußbereichen. Sie können für<br />

die Dekoration auf <strong>der</strong> ersten o<strong>der</strong> <strong>der</strong> zweiten Oberfläche<br />

verwendet werden. Die Kontaktadressen sind<br />

im Anhang aufgeführt.<br />

Abbildung 5: Dekoration <strong>der</strong> ersten bzw. <strong>der</strong> zweiten<br />

Oberfläche<br />

Erste Oberfläche<br />

o<strong>der</strong> Folienvor<strong>der</strong>seite<br />

(ungeschützt)<br />

Folie<br />

spritzgegossenes Teil<br />

Zweite Oberfläche<br />

o<strong>der</strong> Folienrückseite<br />

(zum spritzgegossenen<br />

Teil gewandt)


Hinweise zum Entwurf & zu den Werkzeugen<br />

Formen für Folien<br />

Prototyp-Formen können mit gewöhnlichen<br />

Werkstoffen wie z.B. Gips, Hartholz, Glasfaser,<br />

syntaktischem Schaumstoff und Silikon gefertigt<br />

werden. Mit diesen Werkstoffen kann relativ leicht<br />

gearbeitet, und es können kleinere Än<strong>der</strong>ungen<br />

vorgenommen werden.<br />

EMPFEHLUNGEN:<br />

Es ist eine weitverbreitete Praxis unter Konstrukteuren,<br />

die voller Enthusiasmus mit IMD experimentieren<br />

wollen, einen Silikonabdruck <strong>von</strong> einer existierenden<br />

Spritzgießform zu nehmen. Dieses Verfahren ist für<br />

eine anfängliche Machbarkeitsstudie geeignet, aber<br />

denken Sie daran, daß die geformten Folienproben<br />

aufgrund einer Kombination aus Werkstoffschrumpfung<br />

und Ausdehnung des Gießmaterials nicht genau in<br />

die Kavität <strong>der</strong> Form passen.<br />

Dies führt häufig zu einer schlechten Paßgenauigkeit<br />

in <strong>der</strong> Kavität, beson<strong>der</strong>s bei komplexen dreidimensionalen<br />

Teilen, und könnte zu einem schlechten<br />

Erscheinungsbild <strong>der</strong> IMD-Teile führen. Um ordentlich<br />

passende Folieneinlagen für eine existierende<br />

Spritzgießform zu bekommen, sollte die Prototyp-<br />

Gießform mit Hilfe <strong>der</strong> technischen Zeichnungen<br />

<strong>der</strong> Spritzgießform hergestellt werden.<br />

Nach Erstellung <strong>der</strong> Machbarkeitsstudie sollten jedoch<br />

speziell für IMD entworfene Form- und Spritzgießwerkzeuge<br />

gebaut werden. Produktionsformen für<br />

die Verwendung <strong>von</strong> Lexan Folie sollten aus dauerhafteren<br />

Werkstoffen gebaut werden, wie z.B.<br />

gegossenes o<strong>der</strong> maschinell bearbeitetes Aluminium,<br />

Stahl o<strong>der</strong> mit Metall vermischtes Epoxidharz.<br />

Leitende Formen sollten <strong>von</strong> innen auf eine Temperatur<br />

<strong>von</strong> 120°C erhitzt werden.<br />

Formenentwurf Das warmgeformte Lexan<br />

Teil zieht sich nach <strong>der</strong><br />

Entnahme aus <strong>der</strong> Form bei<br />

<strong>der</strong> Abkühlung zusammen. Diese Schwindung ist<br />

vorhersehbar und muß berücksichtigt werden, wenn<br />

die Formengröße berechnet wird, um die richtige<br />

Größe des fertigen Lexan Teils zu gewährleisten.<br />

Die Ausdehnung <strong>der</strong> Form bei Betriebstemperatur<br />

muß auch berücksichtigt werden, wenn die<br />

Abmessungen des fertigen Teils wichtig sind.<br />

Normalerweise schwindet die Lexan Folie je nach<br />

den Formbedingungen des Verfahrens um ungefähr<br />

0,5 bis 0,9% (zum Beispiel: 0,005 bis 0,009 cm pro cm).<br />

Die Wärmeausdehnung des Formwerkstoffs bei<br />

einer Betriebstemperatur <strong>von</strong> 120°C muß <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Schwindung <strong>der</strong> Lexan Folie abgezogen werden,<br />

um genaue Formabmessungen zu erhalten.<br />

Formschräge für die<br />

Vakuum-Umformung<br />

Formschrägen <strong>von</strong> 5 bis 7<br />

Grad werden empfohlen,<br />

um die Teilentnahme bei<br />

Positiv-Werkzeugen zu<br />

erleichtern. Bei Negativ-Werkzeugen ist weniger<br />

(1 bis 2 Grad) erfor<strong>der</strong>lich. Siehe Abb. 6.<br />

Zur Optimierung <strong>der</strong> Teilequalität und <strong>zur</strong><br />

Erleichterung <strong>der</strong> richtigen Stärkeverteilung müssen<br />

alle Formenecken mit einem Radius <strong>von</strong> 1x die<br />

Werkstoffstärke versehen werden. Je größer die<br />

Radien umso besser.<br />

Vakuumevakuierungsbereiche sind in allen<br />

Abschnitten <strong>der</strong> Form notwendig, wo das Teil<br />

detailgenau sein muß. Kleine Vakuumschlitze<br />

o<strong>der</strong> in einem Abstand <strong>von</strong> 13 mm gebohrte<br />

Vakuumlöcher mit einem Durchmesser <strong>von</strong> ca. 0,50<br />

mm sind normalerweise ausreichend. Die Formen<br />

sollten nicht hochglanzpoliert werden, da glatte<br />

Oberflächen Luft einschließen. Mattieren Sie alle<br />

Formenoberflächen mit Schmirgelpapier <strong>der</strong><br />

Körnung 500 o<strong>der</strong> 600. Die kleinen, durch das<br />

Schmirgeln erzeugten Kanäle bilden mikroskopische<br />

Passagen <strong>zur</strong> Luftevakuierung.<br />

Abbildung 6<br />

Besäumwerkzeugentwurf für Folien<br />

Ein wichtiger Aspekt des<br />

IMD-Prozesses sind die<br />

Größe und die gleichbleibenden<br />

Abmessungen <strong>der</strong> gedruckten Teile.<br />

Normalerweise können zweidimensionale Lexan<br />

Folien mit Hilfe <strong>von</strong> Bandstahlschnitt, geführtem<br />

Eisenwerkzeug o<strong>der</strong> in geringerem Maße mit<br />

Drehstanzen gestanzt werden. Die mit 70 N/mm2 Stanzen<br />

im<br />

Vergleich zu Metall relativ geringe Scherfestigkeit<br />

<strong>von</strong> Lexan Folie vereinfacht und erleichtert den<br />

Werkzeugentwurf und den Prozeß. Die Folienteile<br />

können je nach Pressenkraft, Arbeitsbereich und<br />

Materialstärke einzeln o<strong>der</strong> zu mehreren gestanzt<br />

werden. Die zum Stanzen <strong>von</strong> Lexan Folien<br />

erfor<strong>der</strong>liche Pressenkraft kann durch folgende<br />

einfache Formel bestimmt werden:<br />

F =<br />

Positiv-Werkzeug<br />

Negativ-Werkzeug<br />

PA<br />

9,000 N/t<br />

5 - 7<br />

pro Seite<br />

R<br />

R<br />

F = Pressengewicht<br />

P = Scherfestigkeit <strong>von</strong> Lexan Folie<br />

A = Querschnittsfläche<br />

1 - 2<br />

pro Seite<br />

Die Querschnitts- o<strong>der</strong> Scherfläche kann ermittelt<br />

werden, indem die Gesamtlänge des Schnittes mit<br />

<strong>der</strong> Folienstärke multipliziert wird.<br />

Die beliebteste und kostengünstigste Stanztechnik<br />

ist <strong>der</strong> Bandstahlschnitt. Im allgemeinen wird ein<br />

R<br />

R<br />

9


10<br />

Hinweise zum Entwurf & zu den Werkzeugen<br />

2-Punkt-Bandstahl (0,71 mm stark) zum Stanzen <strong>von</strong><br />

Lexan Folien mit bis zu 0,375 mm Stärke verwendet,<br />

während ein 3-Punkt-Bandstahl (1,1 mm) für Folien<br />

verwendet wird, die stärker als 0,375 mm sind.<br />

Bandstähle werden nach drei verschiedenen<br />

Methoden hergestellt: Laser, Block und Säge.<br />

Im allgemeinen haben die mit Laser hergestellten<br />

Messer die genauesten Abmessungstoleranzen<br />

(bis zu 0,13 mm), während die mit Säge hergestellten<br />

Messer die geringsten bietet (0,78 mm).<br />

Bei <strong>der</strong> Herstellung wird <strong>der</strong> Bandstahl in ein vorgeschnittenes<br />

Muster in einem Holzbrett eingepaßt.<br />

Ein Abstreifgummi auf beiden Seiten des Bandstahls<br />

erleichtert den Teileauswurf. Im allgemeinen sollte<br />

sich <strong>der</strong> Abstreifgummi nicht mehr als 3,2 mm über <strong>der</strong><br />

Bandstahlhöhe befinden. In <strong>der</strong> folgenden Abbildung<br />

wird ein typisches Bandstahlwerkzeug gezeigt.<br />

Abbildung 7: Bandstahlwerkzeug<br />

Je nach Bandstahldesign, Teilegröße und -form<br />

sowie Folienstärke weichen die gestanzten Teile<br />

Folie<br />

Holz<br />

Schaumstoffgummi<br />

Auflageplatte<br />

Bandstahl<br />

leicht <strong>von</strong> <strong>der</strong> Bandstahlgröße ab: die Löcher sind<br />

kleiner und die Aussparungen größer.<br />

Deshalb werden Stanzen normalerweise am<br />

entsprechenden Toleranzbereichsende hergestellt.<br />

Zum Beispiel werden Bandstähle zum Stanzen <strong>von</strong><br />

Löchern leicht größer ausgelegt, als die auf <strong>der</strong><br />

Zeichnung angegebene Teilegröße.<br />

Mit Auflageplattenpressen, die eine Regulierung<br />

zum Stanzen mit engen Toleranzen besitzen, können<br />

Lexan Folien erfolgreich “überlappend gestanzt”<br />

werden. Beim überlappenden Stanzen wird eine<br />

seitliche Fase empfohlen.<br />

Schließlich werden zwei weitere Methoden zum<br />

Stanzen <strong>von</strong> Lexan Folie verwendet: geführtes Eisenwerkzeug<br />

und die Drehstanze. Stanzen mit geführtem<br />

Eisen bestehen aus gehärteten positiven und negativen<br />

Stanzenhälften. Beim Stanzen mit geführtem Eisen<br />

wird die Folie geschert. Es wird zum Stanzen <strong>von</strong><br />

komplizierten Mustern, zum Aufrechterhalten <strong>von</strong><br />

engen Abmessungstoleranzen und zum Stanzen<br />

<strong>von</strong> stärkeren Folien bei größerem Herstellumfang<br />

<strong>von</strong> > 100 000 Teilen verwendet. Das Spiel zwischen<br />

den Stanzhälften sollte unter 0,025 mm liegen.<br />

Stanzenhersteller für Lexan Folie<br />

• Marbach Werkzeugbau GmbH (49) 7131-47010<br />

Heilbronn, Germany<br />

• Welke and Company (51) 121-264744<br />

Hildesheim, Germany<br />

• Lazor Form Dies Ltd. (44) 161-430-6911<br />

Stockport, Cheshire, UK<br />

• Preco Industries International (44) 1843-848100<br />

Kent, UK<br />

• Atlas Steel Rule Die (219) 295-0050<br />

Elkhart, IN, USA<br />

• Janco (603) 742-1581<br />

Dover, NY, USA<br />

• Display Pack (616) 451-3061<br />

Grand Rapids, MI, USA<br />

• Edward D. Segen & Co., Inc. (203) 877-8203<br />

Milford, CT, USA<br />

• The Stan-Allen Company (413) 589-9961<br />

Ludlow, MA, USA<br />

• DV Die Cutting, Inc. (508) 777-0300<br />

Danvers, MA, USA<br />

Entwurf <strong>der</strong> Spritzgießform<br />

Ein abgestimmter Entwurf des Spritzgieß- und des<br />

Umformwerkzeugs ist wesentlich, um die richtige<br />

Paßgenauigkeit <strong>der</strong> Einlage zu gewährleisten. Wenn<br />

die Vorformung <strong>der</strong> Folie im Verhältnis <strong>zur</strong> Kavität<br />

zu groß ist, können Falten in <strong>der</strong> Folie entstehen,<br />

und wenn die Folie zu klein ist, kann sie gestreckt<br />

werden und nachgeben.<br />

Schrumpfungsberechnungen bilden einen wichtigen<br />

Schritt beim Teileentwurf. Sie müssen bei <strong>der</strong><br />

Größenbestimmung des Thermoformwerkzeugs die<br />

folgenden Schwindungsfaktoren berücksichtigen,<br />

damit es die in die Spritzgießform einzulegende<br />

Folie richtig umformt:<br />

• Wärmeausdehnung des Thermoformwerkzeugs<br />

• Schwindung <strong>der</strong> umgeformten Folie<br />

• Wärmeausdehnung des Spritzgießwerkzeugs<br />

• Schwindung des Kunststoffes<br />

Die Folie sollte nicht zu lange im Spritzgießwerkzeug<br />

verbleiben, um eine übermäßige Ausdehnung zu<br />

vermeiden.<br />

Sehen Sie auf allen Oberflächen in <strong>der</strong> Teilfuge o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Ansatzfuge eine Formschräge vor.<br />

Formschräge<br />

Normalerweise ist <strong>der</strong><br />

Auswurf des Teils aus <strong>der</strong><br />

Form umso leichter, desto<br />

größer die Formschräge ist. Der Entwurf des IMD-<br />

Teils hängt in höchstem Maße <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Umformbarkeit <strong>der</strong> Folie ab. Normalerweise sind mit<br />

Positiv-Werkzeugen nicht die hohen Umformgrade<br />

und kleinen Formschrägen möglich, die bei<br />

spritzgegossenen Teilen vorkommen. Formschrägen<br />

unter 3 – 5” können zu Umformproblemen führen.<br />

Die umgeformte Einlage sollte so harmonisch wie<br />

möglich in die Kavität passen, so daß <strong>der</strong> Entwurf<br />

des Spritzgießwerkzeugs durch den Entwurf des<br />

Umformwerkzeugs diktiert wird. Denken Sie daran,<br />

daß es viel einfacher und kostengünstiger ist, ein<br />

Umformwerkzeug zu än<strong>der</strong>n, als eine<br />

Spritzgießform.


Hinweise zum Entwurf & zu den Werkzeugen<br />

Hinweise <strong>zur</strong><br />

Teilegeometrie<br />

Der Teileentwurf wirkt sich<br />

wesentlich auf die Herstellbarkeit<br />

eines IMD-Teils aus.<br />

Deshalb wird es empfohlen,<br />

daß <strong>der</strong> Formenbauer folgendes minimiert:<br />

• Hohe Umformgrade<br />

• Nischen<br />

• scharfe Ecken o<strong>der</strong> Kanten<br />

• bedeutende Hinterschneidungen<br />

• Folienüberlagerung<br />

• abrupte Wandstärkeübergänge<br />

Bei Teilen mit diesen Merkmalen kommt es zu<br />

Faltenbildung, Verdünnung und Farbverlust in <strong>der</strong><br />

dekorierten Folie.<br />

Ein ungleichmäßiger Kunststoffluß während des<br />

Spritzgießens (Rennbahnbildung) kann Falten in <strong>der</strong><br />

Folie verursachen, so sollte wenn möglich eine<br />

konstante Wandstärke beibehalten werden.<br />

Spritzgießformen<br />

Formwerkstoffe Wählen Sie einen<br />

Formenstahl mit großer<br />

Härte und Verschleißbeständigkeit<br />

für eine dauerhafte Teilungslinie.<br />

Eine Folie, die sich in <strong>der</strong> Trennlinie verfängt, könnte<br />

das Werkzeug beschädigen, wenn das Werkzeug nicht<br />

für die Unterbringung <strong>der</strong> Folie entworfen worden ist.<br />

Es ist allgemein üblich, P-20 Stahl für den größten<br />

Teil des Werkzeugs zu verwenden, sowie Stahl mit<br />

einer Härte <strong>von</strong> Rc 55 o<strong>der</strong> höher im Trennlinienbereich.<br />

Gewöhnliche Formenwerkstoffe werden in<br />

<strong>der</strong> Tabelle auf dieser Seite aufgeführt. Beim IMD-<br />

Prozeß müssen an<strong>der</strong>e Standard-Formenbaupraktiken<br />

angewendet werden.<br />

Deshalb wird folgendes empfohlen:<br />

• Verwenden Sie verschleißfesten Stahl, wenn Sie<br />

mit Glas o<strong>der</strong> Mineral vermischte Kunststoffe<br />

verarbeiten wollen.<br />

• Konstruieren Sie bewegliche Stahlbauteile mit<br />

an<strong>der</strong>en Legierungen und Härten als den Rest <strong>der</strong><br />

Form, um Abscheuern und hohen Verschleiß<br />

durch Reibung zu vermeiden.<br />

• Beachten Sie die gewünschte Güte. Polieren Sie<br />

Kerne und Kavitäten mit einer Körnung <strong>von</strong> 400<br />

o<strong>der</strong> höher, um eine glatte Güte mit maximalem<br />

DOI zu erhalten. Texturierte Folien sind erhältlich,<br />

und in <strong>der</strong> Form vorgesehene Texturen<br />

funktionieren auch sehr gut.<br />

Prototyp-<br />

Werkzeuge<br />

Weiche, kostengünstigere<br />

Formen können eine sehr<br />

wichtige Rolle spielen,<br />

indem sie Vorserienteile<br />

für Marketing-Studien, Herstell-Montageanfor<strong>der</strong>ungen<br />

und Dimensionierungen liefern o<strong>der</strong> dem Formenbauer<br />

eine Gelegenheit <strong>zur</strong> Bewertung einer<br />

ungewöhnlichen Funktion geben.<br />

Wichtige Forminformationen wie zum Beispiel die<br />

Lage <strong>der</strong> Folie und die für Ihre IMD-Anwendung<br />

besten Angußanordnungen können ebenfalls durch<br />

das Arbeiten mit Prototypen gewonnen werden.<br />

Diese Informationen können später auf die<br />

Serienform übertragen werden.<br />

Alle Gieß- und Galvanisierungsverfahren erfor<strong>der</strong>n<br />

ein Modell, daß originalgetreu nachgebildet wird.<br />

Die Qualität und Dauerhaftigkeit <strong>der</strong> Prototypwerkzeuge<br />

hängt vom Verfahren ab. Einige Formen<br />

produzieren weniger als 100 Teile, während an<strong>der</strong>e<br />

für mehrere tausend Teile funktionieren.<br />

Die Kosten und <strong>der</strong> Zeitplan des Projekts können die<br />

entscheidenden Faktoren bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> zu<br />

verwendenden Methode sein.<br />

Im folgenden sind einige Möglichkeiten für<br />

Prototyp-Spritzgießwerkzeuge aufgeführt:<br />

Herkömmliche Bearbeitungspraktiken<br />

• Stahl (ungehärtet)<br />

• Aluminium<br />

• Messing<br />

Gießverfahren<br />

• Kirksite (ein Metallgußwerkstoff)<br />

• Aluminium<br />

• Kunststoffe, Epoxidharze<br />

Galvanisierverfahren<br />

• Komplizierte Gehäuse können auf einem Original<br />

vernickelt werden. Diese werden später verstärkt<br />

und in einen Formenrahmen eingelegt.<br />

Flammspritzen<br />

• Beim Flammspritzen <strong>von</strong> Metall entsteht schnell<br />

ein 3,18 mm starkes Gehäuse, das durch Einlegen<br />

in einen herkömmlichen Rahmen weiter verstärkt<br />

wird. Eine Reihe <strong>von</strong> Metallen, die in Drahtform<br />

erhältlich sind, können für dieses Verfahren<br />

verwendet werden.<br />

Auswurfmethoden<br />

Der Teileauswurf kann auf<br />

verschiedene Weisen<br />

erfolgen. Die Verwendung<br />

<strong>von</strong> Abstreifplatten ist die am weitesten verbreitete<br />

Methode des Teileauswurfs aufgrund des großen<br />

Kontaktbereichs. Bei einem größeren<br />

Kontaktbereich für den Teileauswurf ist die Gefahr<br />

<strong>von</strong> induzierter Spannung im Gußteil geringer. Dies<br />

führt zu einer besseren Maßhaltigkeit und<br />

geringerer Teilebeschädigung. Die Verwendung <strong>von</strong><br />

Abstreifstangen ist eine an<strong>der</strong>e gewöhnliche<br />

Teileauswurfmethode mit einem guten<br />

Kontaktbereich mit dem Teil.<br />

11


12<br />

Hinweise zum Entwurf & zu den Werkzeugen<br />

Tabelle 3: Gewöhnlich verwendete Stahltypen für Spritzgießformen<br />

USA Code DIN Code Verwendet für Anmerkungen Härte - HRC<br />

M-2 1-3343 Kernstifte, Angußeinlagen. Extreme Härte,Verschleißfestigkeit<br />

mit guter Zähigkeit. 62-64<br />

1-2162 Kavität, Kern o<strong>der</strong> Einlagen Oberflächengehärtet 62<br />

A6 1-2764 Kavität, Kern o<strong>der</strong> Einlagen Oberflächengehärtet<br />

Hochglanzpolierung möglich<br />

Druckfestigkeit 56-62<br />

D-2 1-2379 Angüsse und Kavitäten<br />

mit Glas o<strong>der</strong> Mineral<br />

gemischte Werkstoffe Hohe Härte<br />

Gute Verschleißfestigkeit 57-59<br />

A8 1-2606 Schlitten, Aufheber, Ansätze Sehr gute Abnutzungsbeständigkeit 56-58<br />

A-2 1-2767 Kavität, Kern o<strong>der</strong> Einlagen Durchgehärtet<br />

Hochglanzpolierung möglich<br />

für Hochdruck 55-57<br />

SS 420 1-2083 Kavität, Kern o<strong>der</strong> Einlagen Korrosionsbeständigkeit<br />

Durchgehärtet 52-54<br />

1-2343 Heißlaufende Teile für große Temperaturschwankungen 50-52<br />

1-1730 Mehrzweck, Unterform,<br />

Auswurfplatten relativ weich<br />

Härtung nicht empfohlen 47-56<br />

P20 1-2311 Unterformplatte, Kavität,<br />

Kern und Einlagen vorgehärtet. Gut poliert<br />

Anwendbar für Texturen<br />

Für große Formen verwendet 45-48<br />

H-13 1-7312 Unterformplatte, Kavität,<br />

Kern und Einlagen vorgehärtet. Gut poliert<br />

weniger anwendbar für Texturen<br />

Für große Formen verwendet 45-48<br />

Es wird ein Beispiel für ein Werkzeug mit drei Platten<br />

und Abstreifplatte für den Teileauswurf gezeigt.<br />

Abbildung 8: Dreiplattenwerkzeug geschlossen und<br />

Dreiplattenwerkzeug geöffnet für das Überspritzen mit<br />

Folie auf Kern<br />

Folie Teil<br />

Abstreifplatte<br />

Trennlinie Trennlinie<br />

Angußkanal<br />

Auswerferstifte sind eine verbreitete Methode des<br />

Teileauswurfs. Im folgenden einige allgemeine<br />

Hinweise: für optimale Ergebnisse ist es wichtig, eine<br />

große Anzahl Auswerferstifte zu verwenden.<br />

Entwerfen Sie diese Stifte mit ausreichend Fläche,<br />

um ein Zusammendrücken <strong>der</strong> Kunststoffoberfläche<br />

zu vermeiden, das die Folie auf <strong>der</strong> sichtbaren<br />

Fläche beeinträchtigen könnte. Ordnen Sie sie<br />

außerdem so an, daß sie keine Spannung in dem<br />

Teil hervorrufen. Es wird die Verwendung <strong>von</strong><br />

Buchsenauswerfern für Teilevorsprünge empfohlen.<br />

Vermeiden Sie beim IMD-Prozeß externe Trennmittel,<br />

da sich das Mittel auf <strong>der</strong> Folie ablagern und ihr<br />

Erscheinungsbild beeinträchtigen kann.<br />

Falls notwendig, kann die Verwendung eines Werkzeug-<br />

Galvanisierverfahrens beim Teileauswurf helfen.<br />

Spezielle<br />

Überlegungen zum<br />

Auswurf und zum<br />

Einspritzen<br />

Der IMD-Prozeß erfor<strong>der</strong>t<br />

spezielle Überlegungen für<br />

den Auswurf des fertigen<br />

Teils. Da es das Ziel ist, die<br />

Oberfläche des Teils zu<br />

dekorieren, dürfen keine<br />

beweglichen Teile <strong>der</strong> Form, die die Oberfläche<br />

eventuell beschädigen könnten, mit ihr in Kontakt<br />

kommen. Um dies zu erreichen, werden in <strong>der</strong><br />

Regel zwei Methoden, das rückwärtige Auswerfen<br />

und das rückwärtige Einspritzen, verwendet.<br />

Rückwärtiges<br />

Auswerfen<br />

Auswerfen ist geeignet,<br />

wenn heiße Verteilersysteme<br />

(Abb. 9) o<strong>der</strong><br />

direkte Eingußkanäle bei<br />

einer IMD-Anwendung verwendet werden.<br />

Bei diesem System werden sowohl die Einspritzung<br />

als auch <strong>der</strong> Auswurf auf <strong>der</strong> festen Seite <strong>der</strong> Form<br />

ausgeführt. Dies erfolgt durch ein Hydraulik- o<strong>der</strong><br />

Luftauswurfsystem, wie unten gezeigt.<br />

Die Hydraulik kann elektrisch in die Spritzgießform<br />

eingebunden werden, so daß <strong>der</strong> Betrieb im Automatikmodus<br />

immer noch möglich ist.<br />

Bei großen Teilen werden Nadelverschlußdüsen mit<br />

sequentiellen Steuerungen verwendet. Sie können<br />

aufgrund <strong>der</strong> komplexeren Werkzeugentwurfs- und<br />

Herstellungsarbeiten einen Kostenzuwachs <strong>von</strong><br />

10-25% für den Gießformenbau erwarten.


Hinweise zum Entwurf & zu den Werkzeugen<br />

Abbildung 9: Rückseiten-Formeneinsätze mit Folie<br />

in <strong>der</strong> Kavität<br />

Folie Film in Cavity Kavität<br />

Kavität Cavity<br />

Das rückwärtige Einspritzen, siehe Abb. 10 und<br />

Abb. 11, wird durchgeführt, indem Kunststoff <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> festen Seite <strong>der</strong> Form <strong>zur</strong> beweglichen Seite eingespritzt<br />

und <strong>von</strong> <strong>der</strong> Rückseite des Teils aus gefüllt<br />

wird. Somit kann, falls erfor<strong>der</strong>lich, auf herkömmliche<br />

Weise aus dem Werkzeug ausgeworfen werden.<br />

Das Anguß- und Kanalsystem muß jedoch über die<br />

Trennlinie hinaus bis in die bewegliche Seite hinein<br />

erweitert werden, damit <strong>der</strong> Kunststoff gleichförmig<br />

<strong>zur</strong> Rückseite <strong>der</strong> Folie fließen kann.<br />

Das rückwärtige Einspritzen funktioniert mit unter <strong>der</strong><br />

Trennebene in Rippen angeordneten Angüssen o<strong>der</strong><br />

mit Auswürfen und gebogenen Tunnelangüssen in<br />

Wandungsabschnitten.<br />

;<br />

Abbildung 10: Tunnelanguß<br />

Gegossenes<br />

Teil<br />

Feste Hälfte <strong>der</strong> Form<br />

Einguß<br />

Folie<br />

Keine<br />

Anbindungslänge<br />

Trennlinie<br />

Geschliffene Fläche auf<br />

Angußseite, min. 2 Grad<br />

Tunnel<br />

Anguß<br />

Auswerferstift<br />

Auswerferstiftkopf befestigen,<br />

damit er sich nicht dreht<br />

Bewegliche Hälfte <strong>der</strong> Form<br />

Abbildung 11: Gebogener Tunnelanguß<br />

Feste Hälfte <strong>der</strong> Form<br />

Folie<br />

Ansicht <strong>von</strong> beweglicher<br />

Formenhälfte<br />

Stripper-Plate<br />

Abstreifplatte Hydraulischer<br />

Hydraulic<br />

Auswurf Ejection<br />

Anguß<br />

Heißkanal Hot-Runner<br />

Verschlußdüse<br />

Shut-off Type<br />

R<br />

R<br />

Bewegliche Hälfte <strong>der</strong> Form<br />

Trennlinie<br />

Angußkegel und<br />

Verteiler<br />

Für den IMD-Prozeß sind<br />

normalerweise keine<br />

speziellen Angußkegel- o<strong>der</strong><br />

Verteilersysteme erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Befolgen Sie die Verarbeitungsanweisungen für den<br />

verwendeten Kunststoff (Spritzgieß-verarbeitungsanleitungen<br />

sind bei GE Plastics o<strong>der</strong> per Internet<br />

unter http://www.ge.com/plastics/gp3.html)<br />

erhältllich.<br />

Heißkanal<br />

Heißkanäle werden in <strong>der</strong><br />

Regel in Werkzeugen mit<br />

einfacher Kavität verwendet.<br />

Einige IMD-Anwendungen<br />

können mit den meisten Typen beheitzter<br />

Angußbuchsen ausgeführt werden. Es sollte jedoch<br />

eine kalte Spitze eingesetzt werden, um die Folie<br />

vom heißen Kanal zu isolieren. Ohne die kalte Spitze<br />

besteht die Gefahr, daß die Folie schmilzt und sogar<br />

bei IMD-Teilen mit Dekoration auf <strong>der</strong> ersten<br />

Oberfläche Auswaschungen verursacht werden.<br />

Weitere Empfehlungen finden Sie in <strong>der</strong> Spritzgießanleitung<br />

des verwendeten Kunststoffes.<br />

Heißkanalverteiler Heißkanäle o<strong>der</strong> heiße<br />

Verzweigungssysteme<br />

sind verbreitet in Werkzeugen<br />

mit mehreren Kavitäten und in großen Teilen,<br />

die mehrere Anbindungen erfor<strong>der</strong>n.<br />

Heiße Kanalsysteme sind erfolgreich in IMD-<br />

Anwendungen verwendet worden. Heiße Kanalverzweigungen<br />

sind <strong>von</strong> verschiedenen Herstellern<br />

erhältlich. Genau wie bei beheizten Angußkegeln<br />

sollten sämtliche Düsen, aus denen Tropfen direkt<br />

auf die Folie tropfen könnten, <strong>zur</strong> Folienisolierung<br />

mit kalten Spitzen versehen sein.<br />

Angußtechnik Zu den grundlegenden<br />

Gesichtspunkten in <strong>der</strong><br />

Angußtechnik zählen<br />

Teileentwurf, Fluß,<br />

Endverwen<strong>der</strong>anfor<strong>der</strong>ungen und Anordnung <strong>von</strong><br />

Graphiken in <strong>der</strong> Form. Auf den IMD-Prozeß treffen<br />

die Standardanweisungen <strong>der</strong> herkömmlichen<br />

Angußtechnik zu, zusammen mit einigen<br />

zusätzlichen Gesichtspunkten, die auf die meisten<br />

Situationen anwendbar sind:<br />

• Verwenden Sie wenn möglich nur einen Anguß,<br />

um einen potentiellen Faltenwurf <strong>der</strong> Folie zu<br />

minimieren. Bei großen Teilen, die mehrere<br />

Angüsse erfor<strong>der</strong>n, sollten die Angüsse nahe<br />

genug beieinan<strong>der</strong> angebracht werden, um den<br />

Druckverlust zu verringern. Verwenden Sie die<br />

sequentielle Angußtechnik, damit ein Falten <strong>der</strong><br />

Folie an Bindenähten vermieden wird.<br />

• Halten Sie die Angußlängen so kurz wie<br />

möglich.<br />

• Ein Aufprallanguß kann gewährleisten, daß <strong>der</strong><br />

eintreffende Strom gegen die Kavitätenwandung<br />

o<strong>der</strong> den Kern gerichtet wird, damit Turbulenzen<br />

vermieden werden.<br />

• Um eingeschlossenes Gas zu vermeiden, das<br />

13


14<br />

Hinweise zum Entwurf & zu den Werkzeugen<br />

brennen und die Folie zerreißen kann, sollte <strong>der</strong><br />

Kunststoffluß aus den Angüssen Luft auf die<br />

Entlüftungen richten. Wenn sich die Folie in <strong>der</strong><br />

Form befindet, bilden sich normalerweise zwei<br />

Lufteinschlüsse (einer auf je<strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Folie),<br />

die entlüftet werden müssen. Die Entlüftung<br />

kann über die Auswerfer, Kerne und Trennlinien<br />

erfolgen. Wenn möglich, sollte eine Umfangsentlüftung<br />

vorgesehen werden. Um bei größeren<br />

Teilen Lufteinschlüsse zwischen Folie und Kavität<br />

zu vermeiden, sollte ein vollständig geschlossener,<br />

unter Vakuum stehen<strong>der</strong> Kasten um das Auswerfsystem<br />

vorgesehen werden.<br />

• Ordnen Sie die Angüsse so an, daß <strong>der</strong> Fluß <strong>von</strong><br />

dicken zu dünnen Abschnitten erfolgt und Bindenähte<br />

minimiert werden. Ordnen Sie die Angüsse<br />

auch weit <strong>von</strong> Endbenutzungs-Stoßstellen an.<br />

• Ordnen Sie die Angüsse im rechten Winkel zum<br />

Kanal an, um Turbulenzen, Aufweitungen und<br />

Anlaufen des Angusses zu vermeiden. Dies ist<br />

im folgenden abgebildet.<br />

Abbildung 12: Indirekte Annäherung des Kanals an den Anguß<br />

90°<br />

Angußkegel<br />

90°<br />

• Die Folie sollte über den Angußbereich hinausreichen,<br />

damit <strong>der</strong> gleichmäßige Kunststoffluß<br />

<strong>zur</strong> korrekten Seite <strong>der</strong> Folie erleichtert wird.<br />

Dies wird hier für Kanten-, Grat- und Fächerangüsse<br />

gezeigt.<br />

Abbildung 13: Seitlicher Anschnitt<br />

Paralleler<br />

Verteiler<br />

Mit Folie<br />

Abbildung 14: Filmanguß<br />

Folie<br />

Anguß<br />

Verteiler<br />

Ohne Folie<br />

Paralleler<br />

Verteiler<br />

Angußkegel<br />

Abbildung 15: Fächeranguß<br />

Teil<br />

• Fließbeschränkungen in <strong>der</strong> Nähe eines Angußbereichs<br />

können das Potential einer Auswaschung<br />

aufgrund erhöhter Scherung steigern.<br />

Wenn Vorsprünge, Kernverschlüsse usw. in <strong>der</strong><br />

Nähe des Angusses notwendig sind, sollten<br />

abgerundete Elemente o<strong>der</strong> Kanten verwendet<br />

werden, um die Scherung zu verringern. Unten in<br />

Abb. 18 wird ein Beispiel gezeigt.<br />

Anordnung <strong>der</strong><br />

Graphiken<br />

Folie<br />

Wenn möglich, sollten<br />

sich Graphiken <strong>von</strong> Angußbereichen<br />

entfernt<br />

befinden. Im allgemeinen<br />

hängt <strong>der</strong> Auswaschungsabstand <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wandungsstärke,<br />

<strong>der</strong> Farbwahl, <strong>der</strong> Kunststoffwahl und dem<br />

Angußtyp ab. Bei typischen Anwendungen ist ein<br />

Minimalabstand <strong>von</strong> 7 mm zwischen dem Anguß<br />

und den Graphiken erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Angußtyp für Druck<br />

auf <strong>der</strong> zweiten<br />

Oberfläche<br />

In <strong>der</strong> folgenden<br />

Tabelle werden einige<br />

typische Angüsse für das<br />

Spritzgießen und ihre<br />

Anwendung bei IMD auf<br />

<strong>der</strong> zweiten Oberfläche aufgeführt. Während die<br />

meisten Angußtypen erfolgreich bei IMD-Anwendungen<br />

auf <strong>der</strong> ersten Oberfläche verwendet worden sind,<br />

erfor<strong>der</strong>n IMD-Anwendungen auf <strong>der</strong> zweiten Oberfläche<br />

spezielle Überlegungen zu Farbe und Anguß.<br />

Angußlösungen<br />

Zwei Angußtechniken,<br />

die gut mit auf <strong>der</strong> zweiten<br />

Oberfläche bedruckten<br />

Teilen funktionieren, sind unten abgebildet. Die erste<br />

Methode (Abb. 16) besitzt einen Anguß in einem<br />

Bereich, <strong>der</strong> ausgewaschen, aber anschließend<br />

entfernt wird. Die zweite (Abb. 18 + 19) besitzt eine<br />

Anfangs-flußrichtung, die ein Auswaschen am Anguß<br />

minimieren kann.<br />

Abbildung 16: Anguß unter <strong>der</strong> P-Linie<br />

Ansicht <strong>von</strong> oben Kanal<br />

P-Linie<br />

Seitenansicht mit Folie<br />

Kanal<br />

Anguß<br />

Anguß<br />

Ansicht <strong>von</strong> oben<br />

Seitenansicht<br />

mit Folie


Hinweise zum Entwurf & zu den Werkzeugen<br />

Abbildung 17: Kavität für Folie<br />

Kavität für Folie<br />

Folie reicht bis<br />

Anguß<br />

in den Anguß hinein<br />

Kavität für Teil<br />

Folie<br />

Kavität<br />

Abbildung 18: Beispiel für eine Fließbeschränkung<br />

Nicht empfohlen<br />

Besser<br />

Kernverschlüsse;<br />

Anguß<br />

Folgendes beeinflußt die Haftung:<br />

• Trocknung <strong>der</strong> Folie 120°C während 40 (min/cm)<br />

x Stärke (mm) Beispiel: eine Folie <strong>von</strong> 0,5 mm<br />

Stärke wird 20 Minuten lang getrocknet<br />

• Verarbeitungsbedingungen (kalte Formen und<br />

kalte Schmelzen können Probleme verursachen)<br />

• Kontamination<br />

Table 4<br />

Angußtyp Eignung für IMD auf <strong>der</strong> zweiten Oberfläche<br />

Sub/Tunnel Funktioniert gut. Graphiken können sich direkt<br />

in Rippe über <strong>der</strong> Rippe befinden.<br />

Fächer Graphiken 0-2 mm <strong>von</strong> Anguß entfernt o<strong>der</strong> hinein<br />

verlängert<br />

Sub/Tunnel Lokale Auswaschung. Graphiken 5-7 mm<br />

in Ausw.stift <strong>von</strong> Anguß entfernt<br />

Geb. Tunnel Lokale Auswaschung. Graphiken 7-100 mm<br />

<strong>von</strong> Anguß entfernt<br />

Tab/Seiten- Richten Sie den Kunststoff senkrecht <strong>zur</strong><br />

anguß Wandung, <strong>von</strong> <strong>der</strong> Folie entfernt.<br />

Graphiken 5-7 mm <strong>von</strong> Anguß entfernt.<br />

Direkter Kegel Graphiken 10-15 mm entfernt halten.<br />

Am besten<br />

15


16<br />

Hinweise zum Entwurf & zu den Werkzeugen<br />

Angußtyp Eignung für IMD auf <strong>der</strong> zweiten Oberfläche Zweite Oberfläche<br />

Auswaschbewertung<br />

Sub/Tunnel Der Tunnelanguß in eine Rippe hat Teile ohne Auswaschung erzeugt, selbst Am besten<br />

wenn sich direkt über <strong>der</strong> Rippe Graphiken befinden.<br />

In eine Rippe Ein Standard-Rippenentwurf wurde verwendet. Dies kann ein idealer Anguß bei<br />

Teilen sein, die mit rückwärtigem Einspritzen hergestellt werden.<br />

Fächer Bei diesem Anguß wird die Scherung wirkungsvoll auf eine große Fläche des<br />

Teils verteilt, wodurch die Auswaschung minimiert wird. Graphiken können sehr nah<br />

am Anguß vorgesehen werden. Dies ist eine gute Technik für flache Teile<br />

einschließlich Linsen.<br />

Sub /Tunnel Der Subanguß in Auswerferstifte hat lokalisierte Auswaschungen verursacht,<br />

in einen Aus- wobei alle Farben eine gute Haftung aufweisen. Dies ist ein guter Anguß bei Teilen, die<br />

werferstift mit rückwärtigem Einspritzen hergestellt werden. Die Graphiken müssen <strong>von</strong> diesem<br />

Anguß entfernt vorgesehen werden.<br />

Seitlich Dieser Anguß kann sehr wirkungsvoll sein, wenn <strong>der</strong> Kunststoff auf die Kavitätwandung<br />

gerichtet wird, die <strong>der</strong> Folie gegenüberliegt. Er ist sehr nützlich bei<br />

Standard-Werkzeugentwürfen mit kalten Kanalsystemen.<br />

Geb. Tunnel Dieser Anguß kann schlechter sein als <strong>der</strong> Subanguß in einen Auswerfer,<br />

da er eine große lokale Scherwirkung auf die Folie ausübt. Er ist eine gute<br />

Wahl bei Anwendungen mit rückwärtigem Einspritzen. Die Graphiken müssen<br />

<strong>von</strong> diesem Anguß entfernt vorgesehen werden.<br />

Tab/Seiten- Der Anguß in einen Tab, <strong>der</strong> parallel zu einem flachen Teil lag, führte zu vielen<br />

anguß Auswaschungen. Ein Tab, <strong>der</strong> sich senkrecht <strong>zur</strong> Wandung eines Teils befindet,<br />

sollte zu besseren Ergebnissen führen, wenn <strong>der</strong> Kunststoff auf die Kavitätwandung<br />

gegenüber <strong>der</strong> Folie gerichtet wird.<br />

Direkter Stangen- Bei keiner bekannten Anwendung ist dieser Anguß erfolgreich ohne Auswaschungen<br />

anguß verwendet worden. Er kann immer noch eine erwägbare Wahl sein, wenn Sie die<br />

Graphiken nicht in <strong>der</strong> Nähe des Angusses vorsehen. Einfallstellen sind ein<br />

verbreitetes Problem bei diesem Anguß, selbst bei Anwendungen auf <strong>der</strong> ersten<br />

Oberfläche. Am schlechtesten<br />

Abbildung 19: Verwendung <strong>der</strong> Flußrichtung <strong>zur</strong><br />

Minimierung <strong>der</strong> Auswaschung<br />

A<br />

A<br />

Querschnitt A-A<br />

Folie<br />

Auf gegenüberliegende Wandung<br />

und nicht auf Folie gerichteter Fluß<br />

Fixierung <strong>der</strong> Folie<br />

Ein Aspekt des<br />

Werkzeugentwurfs, <strong>der</strong><br />

nicht übersehen werden<br />

darf, ist die Fixierung <strong>der</strong> Folie. Damit eine<br />

gleichmäßige Teileabdeckung gewährleistet wird,<br />

müssen die Folien bei jedem Zyklus an <strong>der</strong> gleichen<br />

Stelle in <strong>der</strong> Form plaziert und fixiert werden. Es<br />

gibt verschiedene Möglichkeiten, die je nach <strong>der</strong><br />

Seite, die für den Auswurf verwendet wird, auf <strong>der</strong><br />

Kernseite o<strong>der</strong> Kavitätseite des Werkzeugs<br />

verwendet werden können:<br />

• Vakuum (Löcher o<strong>der</strong> Einlagen aus porösem<br />

Metall)<br />

• Statische Aufladung<br />

• Fixierstifte<br />

• Teilegeometrie/Reibung


Hinweise <strong>zur</strong> Verarbeitung<br />

Siebdruck<br />

Der Siebdruck ist eine weitverbreitete und geeignete<br />

Technik, die in <strong>der</strong> Industrie zum Herstellen <strong>von</strong><br />

Graphiken auf Foliensubstraten verwendet wird.<br />

Es gibt viele hervorragende Fachbücher über das<br />

Siebdruckverfahren und viele in dieser Technologie<br />

spezialisierte Firmen. Unten wird ein Schema des<br />

typischen Siebdruckverfahrens gezeigt. Dank seiner<br />

Klarheit in je<strong>der</strong> Stärke ist Lexan Folie eine gute Wahl<br />

für Überlegfolien und Anzeigen. Zusätzlich haften die<br />

meisten Farben gut ohne jegliche Vorbehandlung o<strong>der</strong><br />

Druckbeschichtung auf Lexan Folie. Der Siebdruck ist<br />

im wesentlichen ein Schablonendruckverfahren, das<br />

im Laufe <strong>der</strong> Jahre Fortschritte gemacht hat, und nun<br />

können Siebe und Graphiken mit Computern und<br />

verschiedenen Software-Paketen erzeugt werden. Der<br />

Siebdruck wird seit vielen Jahren verbreitet industriell<br />

eingesetzt, da er Farbstärken genau steuern kann.<br />

Wegen dieser Regelung und <strong>der</strong> Möglichkeit, ihn <strong>von</strong><br />

dünnen bis zu dicken Farbablagerungen zu variieren,<br />

ist dieses Verfahren extrem nützlich für die Dekoration<br />

vieler verschiedener Kunststoffsubstrattypen<br />

geworden.<br />

Beim Siebdruck wird ein Sieb und eine Schablone<br />

vorbereitet. Das Sieb wird in einem steifen Rahmen<br />

gespannt. Rahmen für Siebe können aus Holz o<strong>der</strong><br />

aus Metall gefertigt sein. Heute wird meistens Metall<br />

verwendet. Es ist wichtig, daß <strong>der</strong> Rahmen maßgenau<br />

bleibt und dem Gebrauch während des Druckverfahrens<br />

standhält. Die Siebgewebe werden in <strong>der</strong><br />

Regel aus Polyester, metallisiertem Polyester, Nylon<br />

und rostfreiem Stahl hergestellt. Der heute am<br />

weitesten verbreitete Siebwerkstoff ist Polyester.<br />

Dieses Polyestergewebe wird mit präziser Steuerung<br />

aus sehr maßgenauen Fäden gewoben. Es gibt einige<br />

Variablen, die die Farbablage beeinflussen:<br />

Fadendurchmesser, Rakelwinkel, Rakelhärte und<br />

Emulsionsdicke.<br />

Für geformte IMD-Anwendungen werden<br />

engmaschigere Siebe empfohlen.<br />

Die Siebe werden normalerweise mit Belichtungsschablonen<br />

vorbereitet. Das Belichtungsverfahren<br />

beginnt mit dem Auftrag <strong>von</strong> lichtempfindlichen<br />

Emulsionen o<strong>der</strong> Folien auf die Siebe. Dann wird das<br />

empfindlich gemachte Sieb über ein positives Bild <strong>der</strong><br />

Graphik belichtet, entwickelt und getrocknet. Der dem<br />

Licht ausgesetzte Teil des Siebs wird gehärtet und<br />

unlöslich gemacht, während das Bild belichtet wird<br />

und das darüberliegende Material löslich bleibt. Das<br />

Bild entsteht dann durch Abwaschen des löslichen<br />

Materials.<br />

Beim üblichen Siebdruckverfahren wird ein flaches<br />

Bett verwendet, wo das Substrat während des<br />

Druckens durch Vakuum gehalten wird. Ein<br />

Rahmenhalter positioniert das Sieb und hält es sowohl<br />

vertikal als auch horizontal während des<br />

Druckvorgangs. Während das Sieb über das<br />

Substratbett abgelassen und durch die Presse auf<br />

kontaktlosem Abstand gehalten wird, bewegt <strong>der</strong><br />

Rakelträger die Rakel mit im voraus festgelegten<br />

Geschwindigkeits-, Druck-, Wege- und<br />

Winkeleinstellungen über das Sieb. Bei einigen<br />

Maschinen wird ein Ende des Siebrahmens<br />

angehoben, damit das Sieb während des<br />

Druckvorgangs leichter <strong>von</strong> dem Substrat entfernt<br />

werden kann. Die meisten im Handel erhältlichen<br />

Siebdruckgeräte sind halbautomatisch, d.h. das<br />

Substrat muß eingelegt und entnommen werden,<br />

während <strong>der</strong> Druckvorgang automatisch abläuft. Es<br />

gibt auch vollautomatische Siebdruckpressen, bei<br />

denen kein Eingreifen des Bedieners erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

Es ist wichtig, die Graphik während einer<br />

Siebdruckarbeit paßgenau aus<strong>zur</strong>ichten. Dies erfolgt<br />

normalerweise durch Verriegeln des Rahmens in<br />

einem Halter, <strong>der</strong> den Rahmen mit Stiften o<strong>der</strong><br />

Haltevorrichtungen ausrichtet. Die Ausrichtung mit<br />

Stiften wird im allgemeinen vorgezogen, da die<br />

Graphik zusammen mit dem Siebrahmen ausgerichtet<br />

werden kann. Zur Ausrichtung des Substrats zum<br />

Druckbild werden Kantenführungen, mechanische<br />

Anschläge o<strong>der</strong> automatische Einrichtungen<br />

verwendet. Die erste Farbe wird mit dieser Methode<br />

ausgerichtet und nachfolgende Farben werden mit<br />

Zielen o<strong>der</strong> Meßstrichen ausgerichtet, die am Rand<br />

<strong>der</strong> Graphik aufgedruckt werden.<br />

Nachdem die Farbe gedruckt worden ist, muß sie je<br />

nach <strong>der</strong> verwendeten Farbentechnik entwe<strong>der</strong><br />

getrocknet o<strong>der</strong> abgebunden werden. Wenn es sich<br />

um eine Farbe auf Lösungsmittel- o<strong>der</strong> Wasserbasis<br />

handelt, kann ein gas- o<strong>der</strong> strombetriebener Ofen<br />

zum Trocknen <strong>der</strong> Farbe verwendet werden. Wenn auf<br />

Kunststoffolien gedruckt wird, ist es wichtig, die<br />

Temperatur und die Verweilzeit im Ofen zu regeln,<br />

damit die Folie nicht verzogen wird. Wenn eine Farbe<br />

auf Lösungsmittelbasis verwendet wird, ist es wichtig,<br />

daß <strong>der</strong> Ofen zum Auflösen <strong>der</strong> Dämpfe einen guten<br />

Luftzug besitzt. Zum Trocknen einiger Farbentypen<br />

kann auch ein Infrarottrockner verwendet werden,<br />

aber beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit muß <strong>der</strong><br />

Temperaturregelung des Systems geschenkt werden.<br />

Wenn die Farbe mit UV-Strahlung abgebunden<br />

werden kann, gibt es viele handelsübliche Geräte zum<br />

Abbinden dieser reaktiven Farbentypen. Diese<br />

Farbentechnik verbreitet sich schnell aufgrund <strong>der</strong><br />

geringen Kapitalinvestitionen in das Verfahren und<br />

den schnellen Abbindezeiten dieser Technik für<br />

Kunststoffsubstrate.<br />

Der Anhang enthält spezifische Empfehlungen <strong>zur</strong><br />

Verarbeitung <strong>der</strong> IMD-UV-Farbenserie <strong>von</strong> Nor-Cote.<br />

Abbildung 20: Prinzip des Siebdruckes<br />

Farbe<br />

Mindestabstand<br />

Rakel<br />

Folie<br />

Druckergebnis, genaue Positionierung<br />

Siebgewebe Schablone<br />

17


18<br />

Hinweise <strong>zur</strong> Verarbeitung<br />

Farbenvorbereitung<br />

• Sorgfältig mischen<br />

• Kontamination durch Partikel vermeiden<br />

Maschen<br />

• Engmaschige Siebe sind am besten für IMD-<br />

Anwendungen<br />

• Glatte Gewebe führen zu besten Ergebnissen<br />

Schablone<br />

• Verwendung <strong>von</strong> Photobelichtung<br />

• Emulsionssystem muß mit <strong>der</strong> Farbe kompatibel<br />

sein<br />

Rakel<br />

• Scharf, 80-90 Durometer<br />

• Bevorzugt Polyurethan<br />

Abbindung/<br />

Trocknung<br />

Farben auf Lösungsmittelbasis<br />

• Heißluftofen<br />

• 30-45 Sekunden Trocknungszeit<br />

• Alle Lösungsmittel müssen sich vor dem Formen<br />

verflüchtigt haben<br />

• die Trocknungszeit im Gestell kann 3 bis 4 Tage<br />

betragen<br />

UV-Farben<br />

• Zwei 200 Watt/Zoll o<strong>der</strong> eine 300 Watt/Zoll<br />

fokussierte UV-Lampe(n)<br />

• Bandgeschwindigkeit 12-24 m/min<br />

Formen <strong>von</strong> IMD-Folien<br />

Es gibt zwei grundsätzliche Techniken zum Formen<br />

<strong>von</strong> 3-D IMD-Teilen: Thermoformung und<br />

Kaltformung. Die vom Formenbauer und Drucker<br />

ausgewählte Methode hängt <strong>von</strong> <strong>der</strong> Form und dem<br />

Entwurf des Teils ab. Wenn die Ziehtiefe des Teils<br />

35 mm beträgt, wird Thermoformung empfohlen.<br />

Teile mit detaillierten alphanumerischen Graphiken<br />

sollten mit Kaltformung o<strong>der</strong> mit Variationen des<br />

Kaltformverfahrens geformt werden.<br />

Kaltformen<br />

Kaltformen ist ein<br />

gutes Verfahren zum<br />

Formen <strong>von</strong> Teilen mit<br />

Ziehtiefen <strong>von</strong> bis zu 35 mm, die alphanumerische<br />

Graphiken enthalten. Das Kaltformverfahren ist in<br />

zweierlei Hinsicht verschieden. Erstens handelt es<br />

sich um ein Formverfahren bei Raumtemperatur.<br />

Zweitens wird die typische Preßform zugunsten<br />

einer Zellenanlage mit Hydraulikflüssigkeit<br />

aufgegeben, die eine Membranseite besitzt.<br />

Die Unterschiede dieser Verfahren werden in Abb.<br />

21 und 22 aufgezeigt. Die Kaltverformung besitzt<br />

u.a. folgende Vorteile gegenüber herkömmlichen<br />

Formtechniken:<br />

• Eine große Produktionsmenge mit genauer<br />

Bildausrichtung<br />

• Die Werkzeugbestückungskosten werden verringert<br />

• Verringerter Verzug <strong>der</strong> Graphiken<br />

• Verringerte Wärmebeschädigung <strong>der</strong> Farben o<strong>der</strong><br />

Foliensubstrate<br />

• Längere Lebensdauer <strong>der</strong> Werkzeuge<br />

• Vortrocknung nicht notwendig<br />

Abbildung 21: Kaltformen <strong>von</strong> 3-D Teilen<br />

Thermoformung Die Thermoformung ist<br />

eine gute Methode zum<br />

Herstellen <strong>von</strong><br />

dreidimensionalen Formen, wenn Lexan Folie<br />

verwendet wird. Aufgrund seiner hohen<br />

Schmelzefestigkeit ist Lexan Folie hervorragend für<br />

diese Umformung geeignet. Lexan Folie kann leicht<br />

mit genauen Details auf Formanlagen<br />

thermogeformt werden, die Ober- und Unterheizung<br />

besitzen o<strong>der</strong> durch Verwendung eines schnellen<br />

Transfersystems <strong>zur</strong> Beför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Folie <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Erwärmungs- <strong>zur</strong> Formstation die Erwärmung <strong>der</strong><br />

Folie direkt über <strong>der</strong> Form ermöglichen. Dieser<br />

schnelle Transfer <strong>der</strong> Folie <strong>von</strong> <strong>der</strong> Erwärmungs- <strong>zur</strong><br />

Formstation o<strong>der</strong> die direkte Erwärmung <strong>von</strong> oben<br />

ist notwendig, da Polycarbonat schnell abkühlt und<br />

bei einer höheren Temperatur verarbeitet wird, als<br />

die meisten an<strong>der</strong>en thermoplastischen Werkstoffe.<br />

Heizung<br />

Membrane<br />

Werkzeug<br />

Abbildung 22: Thermoformen <strong>von</strong> 3-D Teilen<br />

Folie<br />

Werkzeug Vakuumformen<br />

Mit unter Druck stehen<strong>der</strong><br />

Membrane wird die Folie<br />

in das Werkzeug gezogen<br />

Folie erwärmt,über das<br />

Werkzeug geklemmt und<br />

Vakuum beaufschlagt<br />

Trocknen<br />

Lexan Folien müssen vor<br />

fast allen Thermoformarbeiten<br />

getrocknet<br />

werden. Der Feuchtigkeitsgehalt <strong>der</strong> Folie kann<br />

Feuchtigkeitsblasen und Detailverlust verursachen.<br />

Zum Trocknen können Sie einen auf 120°<br />

eingestellten Heißluft-Umluftofen verwenden. Die<br />

Folie sollte vertikal o<strong>der</strong> horizontal im Ofen<br />

angeordnet werden mit einem Abstand <strong>von</strong><br />

ungefähr 25 mm zwischen den Bögen. Nachdem die<br />

Folie getrocknet worden ist, ist sie bis zu 4 Stunden<br />

lang ohne erneute Trocknung verwendbar. Die<br />

Trocknungszeit für Lexan Folie hängt <strong>von</strong> <strong>der</strong> Stärke<br />

ab: 0,25 mm 15 Minuten, 0,375 – 0,500 mm


Hinweise <strong>zur</strong> Verarbeitung<br />

20 Minuten und 0,635 – 0,750 mm 30 Minuten. Die<br />

Rotationsformung <strong>von</strong> Lexan Folie in Stärken unter<br />

0,750 mm kann ohne Vortrocknung erfolgen,<br />

vorausgesetzt, daß die Teilekonfiguration und das<br />

Ziehverhältnis nicht zu streng sind und die<br />

Erwärmung <strong>der</strong> Lexan Folie allmählich erfolgt, um<br />

die Gefahr <strong>von</strong> Feuchtigkeitsblasen zu verringern.<br />

Der Ofen sollte mindestens viermal so lang sein wie<br />

die Formstation (Beispiel: ein 61 x 61 cm messen<strong>der</strong><br />

Formtisch erfor<strong>der</strong>t einen 211 cm langen Tunnelofen).<br />

Es wird eine Erwärmung <strong>von</strong> oben und <strong>von</strong> unten<br />

empfohlen.<br />

Formtemperaturen<br />

Die normale<br />

Verarbeitungstemperatur<br />

für Lexan<br />

Folie beträgt zwischen 177 und 205°C. Die optimale<br />

Formtemperatur schwankt je nach dem Teilentwurf<br />

und <strong>der</strong> Ziehtiefe.<br />

Spritzgießen für den IMD-Prozeß<br />

Spritzgießanlage<br />

Spritzgieß-<br />

Maschinenauswahl<br />

Der IMD-Prozeß kann in<br />

StandardSpritzgießmaschinen<br />

erfolgen.<br />

Bei <strong>der</strong> Größenbestimmung<br />

<strong>der</strong> zum<br />

Spritzgießen mit IMD zu<br />

verwendenden Anlage<br />

sind das Gesamtschußgewicht und die Gesamtprojektionsfläche<br />

des Teils immer noch die beiden<br />

entscheidenden, zu berücksichtigenden Faktoren.<br />

Optimale Ergebnisse werden normalerweise dann<br />

gewonnen, wenn das Gesamtschußgewicht<br />

(alle Kavitäten plus Kanäle und Eingüsse)<br />

30 bis 80% <strong>der</strong> Maschinenkapazität entspricht.<br />

Sehr kleine Schußgewichte in einer großen<br />

Maschine können unnötig lange Kunststoffverweilzeiten<br />

erzeugen und somit zu Kunststoff-<br />

Eigenschaftsverschlechterungen führen.<br />

Wenn die Teilegeometrie für einen bestimmten<br />

Werkstoff ein Gießen im oberen Bereich <strong>der</strong><br />

Temperaturskala erfor<strong>der</strong>t, ist eine geringere<br />

Verweilzeit <strong>zur</strong> Verringerung einer möglichen<br />

Verschlechterung des Werkstoffes bei Erreichen<br />

seiner Grenzwerte notwendig. Deshalb wird für das<br />

Gießen bei höheren Temperaturen empfohlen, daß<br />

die Mindestschußgröße über 60% <strong>der</strong><br />

Maschinenkapazität liegt. Es sollten drei bis fünf<br />

Tonnen Zuhaltekraftkraft für jedes Quadratinch <strong>der</strong><br />

Projektionsfläche aufgebracht werden,<br />

um ein Auswaschen des Teils zu vermeiden. Die<br />

Wandungsstärke, die Fließlänge und die<br />

Gießbedingungen bestimmen normalerweise das<br />

tatsächlich erfor<strong>der</strong>liche Gewicht. Das Diagramm<br />

auf <strong>der</strong> folgenden Seite zeigt die Wirkung, die<br />

Folien- und Teilestärke auf die Zuhaltekraft haben.<br />

Überlegungen zum Zylin<strong>der</strong><br />

und <strong>zur</strong> Schneckenwahl<br />

Die meisten herkömmlichen Zylin<strong>der</strong> und Schnecken,<br />

die für Spritzgieß-Kunststoffe verwendet werden, sind<br />

mit dem IMD-Prozeß kompatibel.<br />

Düsenentwurf Verwenden Sie eine<br />

Düse, die mit dem<br />

gewählten Kunststoff<br />

kompatibel ist. Düsenentwurfsempfehlungen für<br />

den entsprechenden Kunststoff finden Sie in <strong>der</strong><br />

GE Plastics Spritzgießanleitung.<br />

Diagramm 1: Einfluß <strong>der</strong> Folien- und Teilestärke<br />

auf die Zuhaltekraft<br />

Zuhaltekraft (kN/cm 2 )<br />

3.6<br />

3.4<br />

3.2<br />

3.0 ♦<br />

2.8<br />

2.6<br />

2.4<br />

2.2<br />

2<br />

0.00<br />

♦<br />

0.20 0.40 0.60 0.80<br />

Folienstärke (mm)<br />

Trocknen<br />

Die meisten Thermoplaste<br />

absorbieren Luftfeuchtigkeit,<br />

was bei<br />

normalen Verarbeitungstemperaturen eine<br />

Verschlechterung <strong>der</strong> Polymere und damit eine<br />

Verringerung <strong>der</strong> Eigenschaften insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

Schlagzähigkeit verursacht. Deshalb wird<br />

vorgeschlagen, daß <strong>der</strong> Kunststoff vor dem<br />

Verarbeiten gemäß <strong>der</strong> Anweisungen für diesen<br />

Kunststoff getrocknet wird. Wenden Sie sich an die<br />

Verkaufsservicezentralen <strong>von</strong> GE Plastics unter den<br />

folgenden Rufnummern, wenn Sie Fragen zum<br />

Trocknen des Kunststoffes haben:<br />

Österreich (43) 2622-3900 Nie<strong>der</strong>lande (31) 164-292742<br />

Frankreich (33) 1-6079-6900 Spanien (34) 3-488-0318<br />

Deutschland (49) 6142-6010 GB (44) 161-905-5001<br />

Italien (39) 2-61-8341 USA (800) 437-5278<br />

Lexan Folie braucht vor dem Spritzgießen nicht<br />

getrocknet zu werden.<br />

♦<br />

Wandungsstärke<br />

Folie und Kunststoff<br />

♦ 2.5 (mm)<br />

3.0 (mm)<br />

3.5 (mm)<br />

19


20<br />

Hinweise <strong>zur</strong> Verarbeitung<br />

Formfülldruck Die Gießparameter hängen<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Teilestärke, <strong>der</strong><br />

Teilegeometrie und <strong>der</strong><br />

gewählten Angußart ab. Gehen Sie <strong>von</strong> einem<br />

Druckanstieg aus, wenn eine Folie in die<br />

Formkavität eingelegt wird. Die mit einer 0,250 mm<br />

starken Folienprobe in einem Plattenwerkzeug <strong>von</strong><br />

400 x 260 x 2,5 mm gewonnenen Versuchsdaten<br />

deuten auf einen SpritzgießDruckanstieg <strong>von</strong>


Teiletemperatur (°C)<br />

140<br />

120<br />

100<br />

Hinweise <strong>zur</strong> Verarbeitung<br />

Diagramm 3: Berechnete Teiletemperatur nach dem Abkühlzyklus bei unterschiedlichen Formtemperaturen<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

♦<br />

×<br />

×<br />

Kunststoffwahl und<br />

Schmelztemperatur<br />

mit Farben auf<br />

Lösungsmittelbasis<br />

Die Verwendung <strong>von</strong><br />

Farben auf Lösungsmittelbasis<br />

und <strong>Kunststoffen</strong> mit<br />

niedriger Viskosität und<br />

Schmelztemperaturen sollte<br />

die Auswaschung<br />

minimieren. Teile, die über ein Heißkanalsystem mit<br />

Direktanspritzung und Lexan LS1 spritzgegossen<br />

worden sind, wiesen ungefähr 2,5 mm Auswaschung<br />

am Anguß auf, wenn eine Schmelztemperatur <strong>von</strong><br />

300°C verwendet wurde. Wenn Cycoloy C2950 und<br />

eine Schmelztemperatur <strong>von</strong> 260°C verwendet<br />

wurden, trat keine Auswaschung auf. Die in beiden<br />

Experimenten verwendeten Schmelztemperaturen<br />

lagen unter den normalerweise empfohlenen<br />

Werten. Es ist noch nicht ermittelt worden, welche<br />

Auswirkung diese niedrigen Gießtemperaturen auf<br />

die physikalischen Eigenschaften des Spritzgießteils<br />

haben könnten. Ohne Verwendung des<br />

IMD-Prozesses können bei niedrigen Schmelztemperaturen<br />

gegossene Kunststoffe Schlagzähigkeit<br />

einbüßen.<br />

Geschwindigkeitsprofile<br />

zum<br />

Verringern <strong>von</strong><br />

Auswaschungen<br />

×<br />

×<br />

Kunststoff gegossenen Teil.<br />

Das folgende Profil <strong>der</strong><br />

Spritzgießgeschwindigkeit<br />

wurde in einem Experiment<br />

ermittelt und vermeidete<br />

die Auswaschung in einem<br />

mit Cycoloy C2950<br />

• Spritzen Sie mit 5% <strong>der</strong> Einspritzgeschwindigkeit<br />

<strong>der</strong> Maschine ein, bis sich <strong>der</strong> Bereich um den<br />

Anguß o<strong>der</strong> die Angüsse gefüllt haben.<br />

• Beenden Sie das Füllen des Teils mit 50% bis<br />

100% <strong>der</strong> Einspritzgeschwindigkeit <strong>der</strong> Maschine.<br />

×<br />

×<br />

×<br />

×<br />

0 0.5 1 1.5 2 2.5<br />

Folienstärke<br />

♦<br />

♦<br />

♦<br />

♦<br />

×<br />

Abstand durch Teil (mm)<br />

♦<br />

×<br />

×<br />

Mit dieser Methode wurde die Scherung im Bereich<br />

um den Anguß, wo die Auswaschung beginnt,<br />

verringert.<br />

♦<br />

×<br />

×<br />

♦<br />

×<br />

×<br />

Form -<br />

temperatur<br />

♦ 80°C<br />

70°C<br />

60°C<br />

× 50°C<br />

× 40°C<br />

30°C<br />

21


22<br />

Anhang<br />

Tabelle 6: IMD Farben, die mit Lexan Folie kompatibel sind<br />

Hersteller Produkt(e)<br />

Coates/Colonial/colour Mix Printing Inks, Inc. C-37 Series<br />

180 E. Union Avenue<br />

East Rutherford, NJ 07073<br />

(201) 933-6100<br />

Naz-Dar 9600 Series<br />

8501 Hedge Lane Terrace<br />

Shawnee, KS 66227<br />

(913) 422-1888<br />

Marabuwerke GmbH & co.<br />

Asperger Strasse 4 IMD Spezialfarbe 3060<br />

71732 Tamm<br />

Deutschland<br />

(49) 7141-691-0<br />

Nor-Cote UK, Ltd. IMD Series<br />

Unit 7, Warrior Park, Eagle Close<br />

Chandlers Ford Ind. Estate<br />

Eastleigh, Hampshire<br />

United Kingdom S053 4NF<br />

(44) 1703-270542<br />

Hersteller-Anweisungen für Marabu IMD<br />

3060 Serie<br />

Vorbereitung <strong>der</strong> Farbe<br />

Die Farbe sollte vor <strong>der</strong> Verwendung sorgfältig<br />

gemischt werden. Sie sollte um 10 bis 15% verdünnt<br />

werden, damit sich die richtige Druckviskosität ergibt.<br />

Maschenweite<br />

Es können Maschenweiten <strong>von</strong> 90 bis 140 bei glatt<br />

gewebtem Polyester verwendet werden, aber 120<br />

führt zu den besten Ergebnissen. Die Siebspannung<br />

sollte über 16N/cm liegen.<br />

Schablone<br />

Sämtliche lösungsmittelbeständigen Photoemulsionen<br />

o<strong>der</strong> Filme können verwendet werden.<br />

Rakel<br />

Keine speziellen Empfehlungen.<br />

Abbindung<br />

Kann im Heißluftofen o<strong>der</strong> mit Infrarot getrocknet<br />

werden, muß aber vor <strong>der</strong> Stapelung eine Kühlzone<br />

durchlaufen. Vor dem Stapeln und Formen müssen<br />

sämtliche Lösungsmittelreste entfernt werden, da<br />

sich die Lösungsmittel im Stapel nicht verflüchtigen<br />

können.<br />

Hinweise für Farben auf<br />

Lösungsmittelbasis:<br />

Die Entfernung des Lösungsmittels <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

aufgedruckten Farbe ist <strong>der</strong> Schlüssel zu guten<br />

Ergebnissen. Obwohl dickere Farbenschichten eine<br />

bessere Opazität ergeben, kann dies zu<br />

Lösungsmitteleinschlüssen und schlechten<br />

Ergebnissen führen.<br />

Um die erfor<strong>der</strong>liche Opazität zu erreichen, sollte<br />

besser die Schichtenanzahl statt die Schichtenstärke<br />

erhöht werden.<br />

Denken Sie daran, daß ein Stapeln <strong>der</strong> Folien vor<br />

Entfernung aller Lösungsmittelreste zu Störungen<br />

im Prozeß führen kann.<br />

Hersteller-Anweisungen für Nor-Cote<br />

IMD Farbenserie*<br />

Druckerempfehlungen<br />

Vorbereitung <strong>der</strong> Farbe<br />

Die Farbe sollte vor <strong>der</strong> Verwendung sorgfältig<br />

gemischt werden. Die Farbe wird für die meisten<br />

Anwendungen druckbereit geliefert.<br />

Maschenweite<br />

Maschenweiten <strong>von</strong> 120 bis 140 bei glatt gewebtem<br />

Polyester führen zu den besten Ergebnissen,<br />

obwohl auch einige Diagonalbindungen verwendet<br />

werden können. Die Spannung sollte bei einem<br />

starren Rahmen im Bereich <strong>von</strong> 16 – 20 N/cm<br />

liegen.<br />

Schablone<br />

Es können die meisten Emulsionssysteme verwendet<br />

werden. Glatt aufgetragene direkte Emulsionen o<strong>der</strong><br />

dünne Kapillarfilme, die kompatibel mit UV-Farben<br />

sind, führen zu guten Ergebnissen.<br />

Rakel<br />

Eine gegossene Rakel besitzt eine bessere<br />

Chemikalienbeständigkeit. Ein scharfer Polyurethan<br />

mit 80-90 Durometer sollte bevorzugt werden.<br />

Abbindeausrüstung & -parameter<br />

IMD-Farben funktionieren am besten, wenn sie<br />

angemessenen UV-Energieniveaus ausgesetzt<br />

werden. Normalerweise sollte eine UV-<br />

Abbindeanlage mit einer fokussierten Lampe <strong>von</strong><br />

120 Watt pro Zentimeter o<strong>der</strong> zwei Lampen <strong>von</strong><br />

80 Watt pro Zentimeter verwendet werden. Bandgeschwindigkeiten<br />

<strong>von</strong> 15-30 m/min sind normal,<br />

die Abbindegeschwindigkeit hängt <strong>von</strong> <strong>der</strong> Opazität<br />

<strong>der</strong> Farbe und <strong>der</strong> Stärke <strong>der</strong> Farbfolie ab.<br />

Hinweise für Systeme, die mit UV-<br />

Strahlung abbinden:<br />

Dickere Farbschichten ergeben eine bessere<br />

Opazität, sind aber aufgrund <strong>der</strong> erschwerten<br />

Eindringung <strong>der</strong> UV-Strahlung in die Folie<br />

schlechter abzubinden. Eine schlechte Abbindung<br />

führt normalerweise zu einer schlechten Haftung<br />

<strong>der</strong> Farbschicht.<br />

*Von Nor-Cote im Februar 1997 erhalten


Anhang<br />

Eine Überhärtung <strong>der</strong> Farbschicht kann eine<br />

“Oberflächenverriegelung” <strong>der</strong> Farbe o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

umgebenden unbeschichteten Folie verursachen;<br />

die Oberflächenverriegelung verhin<strong>der</strong>t die Haftung<br />

<strong>der</strong> nachfolgenden Farbschichten o<strong>der</strong> des<br />

spritzgegossenen Kunststoffes.<br />

Um die endgültige Abbindung zu erreichen, wird<br />

die 80% Regel empfohlen, d.h. testen Sie die<br />

Abbindung durch Ausführen des Gitterschnitt-<br />

Haftungstests, erhöhen Sie die<br />

Bandgeschwindigkeit, bis Störungen am Rand<br />

auftreten, und verringern Sie die<br />

Bandgeschwindigkeit dann auf 80% dieses Werts.<br />

UV-Lampen erzeugen sowohl Infrarot- als auch<br />

Ultraviolettstrahlen, und dünne Folien können sich<br />

deshalb durch die Wärmebildung verziehen;<br />

dichlorische Reflektoren, die die Reflektierung <strong>der</strong><br />

Infrarotstrahlen minimieren, tragen <strong>zur</strong> Regelung<br />

<strong>der</strong> Substrattemperaturen ohne Beeinflussung <strong>der</strong><br />

UV-Strahlenenergieniveaus bei.<br />

Tabelle 7: Lexan Graphikfolien Produktangebot (Anszug)<br />

Kategorie Bezeichnung Beschreibung Stärke Rollenbreiten<br />

inches µ inches mm<br />

Graphische Qualitäten<br />

Poliert 8010 Poliert/Poliert 0.005 – 0.030 125 – 750 36 und 48 915 und 1220<br />

60 nur 1525 nur<br />

Texturiert 8A13 Poliert/Matt 0.005 – 0.025 125 – 625 36 und 48 915 und 1220<br />

Beschichtet Qualitäten<br />

8A35 Poliert/Samt 0.005 – 0.030 125 – 750 36 und 48 915 und 1220<br />

8B35F FeinMatt/Samt 0.007 175 36 nur 915 nur<br />

0.010 – 0.020 250 – 500 36 und 48 915 und 1220<br />

8B35 Matt/Samt 0.003 75 36, 48 und 55 915, 1220 und 1400<br />

0.005 – 0.020 125 – 500 36, 48 und60 915, 1220 und 1525<br />

8B36 Matt/Wildle<strong>der</strong> 0.010 – 0.020 250 – 500 36 und 48 915 und 1220<br />

8A13F FeinMatt/Poliert 0.010 – 0.030 250 – 750 36 und 48 915 und 1220<br />

8A73 Matt/Poliert 0.010 – 0.020 250 – 500 36 und 48 915 und 1220<br />

36 und 48 915 und 1220<br />

(S) Standard, erste HP92S, H, W, WP Poliert/Poliert 0.007 – 0.030 175 – 750 48 1220<br />

Oberfläche bedruckbar Doppelte Doppelte<br />

HP60S, H Matt/Poliert 0.007 – 0.030 175 – 750 Rollen (Alle) Rollen (Alle)<br />

(H) Hart, maximale<br />

ChemikalienundVerschleißbeständigkeitund<br />

HP12S, H, W Matt/Poliert 0.007 – 0.030 175 – 750<br />

(W) Witterungsbeständig<br />

(WP) Witterungsbeständig,<br />

erste Oberfläche<br />

bedruckbar<br />

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