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Geriatrie Symposium 2004 - AFGiB

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Patientin mit Apoplex, Aphasie, Diabetes, Depression und<br />

Inkontinenz, deren Tochter ganztags berufstätig ist, und deren<br />

Ehemann vor einiger Zeit an einem Krebsleiden zuhause, von der<br />

Patientin gepflegt, verstarb.) Hier ist eine besonders gründliche<br />

Abwägung auch unter Berücksichtigung der Ausschlusskriterien<br />

nötig<br />

- Vorraussetzung für eine häusliche mobile Rehabilitation ist<br />

natürlich auch eine starke Motivation und potentielle Fähigkeit zur<br />

Selbsthilfe und Selbstversorgung, da ohne eigene<br />

Übungsbereitschaft und -fähigkeit bei einer niederfrequenten<br />

Therapie weniger Erfolgschancen bestehen.<br />

- Einer der größten Vorteile der mobilen, häuslichen Reha liegt in<br />

der Möglichkeit, die Therapiefrequenz und -intensität individuell<br />

an das Leistungsvermögen der Patienten anzupassen. Immer<br />

wieder machen wir die Erfahrung, dass geriatrische Patienten bei<br />

einer stationären Reha z. B. wegen eines interkurrenten Infektes<br />

nur wenig an den Angeboten teilnehmen konnten und die<br />

Rehabilitationsergebnisse dann enttäuschend sind.<br />

- Die Alltagsrelevanz der Rehabilitation ist ein weiterer großer<br />

Vorteil, sowohl bei rein körperlichen Erkrankungen und<br />

Behinderungen, als auch bei komplexen Störungen mit<br />

Einschränkung der geistigen und mnestischen Funktionen. Zum<br />

Teil sind es so banale Gegebenheiten wie ein für die<br />

Wohnsituation unpassender Rollator oder Rollstuhl, der das<br />

stationäre Rehabilitationsergebnis in Frage stellt.<br />

- Das Umfeld des Patienten beinhaltet sowohl die räumlichen<br />

Vorraussetzungen (z.B. Probleme mit Rollator oder Rollstuhl),<br />

Berücksichtigung der intellektuellen und körperlichen Fähigkeiten<br />

(z.B. Umgang mit einem technisch komplizierten<br />

Badewannenlifter), aber auch Kenntnis der familiären und<br />

nachbarschaftlichen Bedingungen, da manchmal Fähigkeiten und<br />

erreichte Reha-Ziele des Patienten durch wohlmeinende<br />

Überfürsorglichkeit von Angehörigen oder durch Nachbarn, die<br />

einen Diabetiker oder Alkoholiker am liebsten mit Süßigkeiten und<br />

Alkohol versorgen, zunichte gemacht werden.<br />

- Zunehmend spielen auch finanzielle Gesichtspunkte eine Rolle<br />

bei der Entscheidung für eine ambulante Reha: viele unserer<br />

Patienten können sich die Kosten einer stationären Reha, zu<br />

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