Geriatrie Symposium 2004 - AFGiB
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In dieser Situation stellen sich folgende Fragen:<br />
Wird die stationäre geriatrische Versorgung künftig im rehabilitativen Sektor bleiben oder<br />
mehr und mehr in den Akutsektor der Plankrankenhäuser wechseln?<br />
Unter dem Gesichtspunkt der verstärkt ins Feld geführten Bürgernähe könnte diese Veränderung<br />
durchaus Realität werden. Allerdings müsste in diesem Falle dringendst darauf geachtet<br />
werden, dass die für die Rehabilitation gegebenen Qualitätskriterien auch in den<br />
Plankrankenhäusern erfüllt werden. Niemand, der Verantwortung trägt, darf zulassen, dass -<br />
auch wenn die Ressourcen knapp sind - den Patienten hier Qualitätseinbußen zugemutet<br />
werden.<br />
Eine weitere Frage zielt in Richtung ambulanter Versorgung. Soll die ambulante geriatrische<br />
Versorgung künftig von den Hausärzten oder von den etablierten Rehabilitationseinrichtungen<br />
(ggf. auch in tagesklinischer Form) erbracht werden?<br />
An dieser Frage wird sehr schnell deutlich, wie schwer es ist, ein allgemein verbindliches<br />
Programm für ganz Bayern vorzugeben. Es ist unmöglich, eine für Ballungsräume und ländliche<br />
Regionen gleichermaßen erfolgversprechende Einheitslösung anzubieten.<br />
Seit <strong>2004</strong> gelten bundesweit einheitliche Rahmenempfehlungen zur ambulanten geriatrischen<br />
Rehabilitation. Sinnvoll sind solche Angebote insbesondere in Anbindung an eine bereits<br />
vorhandene stationäre Rehabilitationseinrichtung. Die Preisverhandlungen in Bayern<br />
konnten zu diesem Thema bereits erfolgreich geführt werden.<br />
Ungeachtet dieser an Kliniken angebundenen Ambulanzen kommt der Rolle des Hausarztes<br />
eine besondere, tragende Rolle in der Versorgung der älteren Mitbürger zu.<br />
Es wird nötig sein, eine auf regionale Verhältnisse abgestimmte Versorgung aufzubauen. Die<br />
gesetzliche Krankenversicherung steht für entsprechende Regionalgespräche zur Verfügung.<br />
Dabei sollten auch neue Vorstellungen wie z.B. das Thema der mobilen häuslichen<br />
Rehabilitation diskutiert werden.<br />
Das Gesundheits-Modernisierungsgesetz (GMG) hat sowohl die stationäre wie auch die ambulante<br />
Versorgung der Bevölkerung in Bewegung gebracht. Chronikerprogramme für Diabetiker,<br />
Herz-Kreislauf-Patienten, Asthmatiker sind der Einstieg in neue Versorgungsformen,<br />
die die Qualität der Versorgung in den Mittelpunkt stellen. Projekte der sogenannten Integrierten<br />
Versorgung, die darauf angelegt sind, medizinische Berührungsängste unter den Versorgungsblöcken<br />
(ambulant/stationär, akut/rehabilitativ u.a.) abzubauen und finanzielle Barrieren<br />
einzuebnen, sprechen gerade auch die Strukturen der Versorgung geriatrischer Patienten<br />
an.<br />
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