12.07.2015 Aufrufe

1. Theorie der Farbigkeit - bhbrand.de

1. Theorie der Farbigkeit - bhbrand.de

1. Theorie der Farbigkeit - bhbrand.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>1.</strong> <strong>Theorie</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Farbigkeit</strong> —————————————————————— <strong>1.</strong>2Denn je größer und ausge<strong>de</strong>hnter dabei ein π-Elektronensystem durch Mesomerie mit konjugiertenDoppelbindungen wird, <strong>de</strong>sto geringer ist die erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>liche Anregungsenergie, um ein höheres Energieniveaueinnehmen zu können. Isolierte Doppelbindungen dagegen benötigen für die Elektronenanregungkurzwellige energiereiche UV-Strahlung.Was bewirkt aber beim Molekül die als elektromagnetische Strahlung absorbierte Energie? Die Antwortlautet: Sie verän<strong><strong>de</strong>r</strong>t die Elektronenkonfiguration <strong>de</strong>s Moleküls, das in einen angeregten Zustandversetzt wird. Die Lebensdauer <strong>de</strong>s Anregungszustan<strong>de</strong>s ist sehr kurz (10 -9 bis 10 -6 s); oft kehrt dasMolekül unter Ausstrahlung elektromagnetischer Energie in <strong>de</strong>n Grundzustand, d. h. in <strong>de</strong>n Zustand,in <strong>de</strong>m sich die Moleküle im thermodynamischen Gleichgewicht mit ihrer Umgebung befin<strong>de</strong>n, zurück.Bei nicht cyclischen Chromophoren lässt sich die Elektronenkonfiguration <strong>de</strong>s durch Absorptionvon Licht 'angeregten' Moleküls durch eine größere Beteiligung (Gewicht) bestimmter dipolarerResonanz-Strukturen am Mesomerie-Hybrid veranschaulichen.Am Beispiel <strong>de</strong>s Ethens lässt sich diese Erklärung ver<strong>de</strong>utlichen:Bei<strong>de</strong> C-Atome haben jeweils 1 Elektron in die π-Bindung beigesteuert. Führt man <strong>de</strong>m Molekül E-nergie zu, so wird diese π-Bindung gelockert und die Elektronenwolken kehren mehr zu <strong>de</strong>n C-Atomen zurück. Diesen angeregten Zustand gilt es mit unserer beschei<strong>de</strong>nen Strukturschreibweise zuerfassen. Es resultiert die folgen<strong>de</strong> Schreibweise in Form von Grenzformen, von <strong>de</strong>nen b und c wohldie Anregung am ehesten wi<strong><strong>de</strong>r</strong>spiegeln.Beispielsweise geben die mesomeren Formeln b und c die experimentell nachweisbare Verschiebung<strong><strong>de</strong>r</strong> Elektronen im Anregungszustand <strong>de</strong>s Ethens von <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitte <strong><strong>de</strong>r</strong> π-Bindung zu <strong>de</strong>n C-Atomen entlang<strong><strong>de</strong>r</strong> Bindungsachse sowie die Aufhebung <strong><strong>de</strong>r</strong> π-Bindung im angeregten Zustand wie<strong><strong>de</strong>r</strong>. Allerdingsmuss es auf <strong>de</strong>n formalen Charakter obiger Betrachtungsweise, die ggf. nur für die äußerst kurzeZeitspanne <strong><strong>de</strong>r</strong> Lichtabsorption gilt, ausdrücklich hingewiesen wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn die Elektronenkonfiguration<strong>de</strong>s angeregten Zustands <strong>de</strong>s Ethens wird durch die gleiche Beteiligung bei<strong><strong>de</strong>r</strong> Resonanz-Strukturen a und b beschrieben und ist somit nicht polarisiert.Im Falle <strong>de</strong>s Buta-1,3-diens fin<strong>de</strong>t man konjugierte Doppelbindungen. Auch hier wird <strong><strong>de</strong>r</strong> angeregteZustand durch Grenzformen beschrieben. Allerdings erhält die mittlere Einfachbindung Doppelbindungscharakter.Dies wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um führt zu einer Stabilisierung. Der Energiegehalt <strong>de</strong>s angeregten Zustan<strong>de</strong>sliegt unter <strong>de</strong>m <strong>de</strong>s Ethens. Den Grundzustand bezeichnet man als π-Zustand, <strong>de</strong>n angeregtenals π*-Zustand. Der Elektronenübergang kennzeichnet man als π-π*-Übergang.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!