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5-Analyse von Feuerzeuggas - bhbrand.de

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5. Ermittlung <strong>de</strong>r Formel <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong> ——————————— 5.1<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> "<strong>Feuerzeuggas</strong>"<br />

1. Physikalische Eigenschaften<br />

Betrachtet man ein durchsichtiges Einwegfeuerzeug, so erkennt man leicht eine flüssige<br />

und eine gasförmige Phase (Phase = einheitlicher Bereich in einem Gemisch),<br />

die miteinan<strong>de</strong>r in einem Gleichgewicht stehen. Entnimmt man <strong>de</strong>m Feuerzeug Gas,<br />

so verdampft etwas <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Flüssigkeit nach. Der Vorteil dieser Anordnung ist, dass<br />

eine bestimmte Gasportion im flüssigen Zustand ein geringeres Volumen beansprucht<br />

als im Gaszustand, so kann man viel mehr Brennstoffs auf kleinem Raum<br />

unterbringen. Beim "<strong>Feuerzeuggas</strong>" han<strong>de</strong>lt es sich um ein Gas - o<strong>de</strong>r Gasgemisch -<br />

das sich unter Druck verflüssigen lässt.<br />

Verflüssigung <strong>von</strong> "<strong>Feuerzeuggas</strong>" unter Druck<br />

Geräte:<br />

Chemikalien:<br />

20 mL-Spritze, Verschlussstopfen, Adapter zur Entnahme <strong>de</strong>s Gases<br />

aus einer Nachfüllkartusche für Feuerzeuge (Hinweis: Man<br />

stellt einen solchen Adapter her, in<strong>de</strong>m man <strong>von</strong> einem Perfusionsbesteck<br />

die Kanüle abschnei<strong>de</strong>t und das Schlauchen<strong>de</strong> auf die<br />

Nachfüllkartusche steckt)<br />

Nachfüllkartusche für Feuerzeuge<br />

Sicherheit:<br />

Durchführung: Man füllt die Spritze mit <strong>de</strong>m "<strong>Feuerzeuggas</strong>",<br />

verschließt sie mit einen Verschlussstopfen<br />

und komprimiert kräftig. Es lassen<br />

sich winzige farblose Flüssigkeitstropfen erkennen,<br />

die beim Entspannen wie<strong>de</strong>r verschwin<strong>de</strong>n.<br />

Es stellt sich das ursprüngliche<br />

Gasvolumen wie<strong>de</strong>r ein.<br />

Das Experiment lässt sich <strong>de</strong>uten, wenn man da<strong>von</strong> ausgeht,<br />

dass zwischen <strong>de</strong>n Teilchen im gasförmigen Zustand Anziehungskräfte<br />

herrschen. Diese sind recht schwach und haben nur<br />

eine sehr geringe Reichweiten. Es han<strong>de</strong>lt sich um die Van<strong>de</strong>r-Waals-Kräfte,<br />

<strong>de</strong>ren Stärke <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Größe und Art <strong>de</strong>r<br />

Moleküle abhängen. Im gasförmigen <strong>Feuerzeuggas</strong> sind sie<br />

vorhan<strong>de</strong>n, können jedoch nicht wirken, da die Moleküle zu<br />

weit <strong>von</strong>einan<strong>de</strong>r entfernt sind. Durch das Komprimieren wer<strong>de</strong>n<br />

die Abstän<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n Molekülen kleiner und die Van-<strong>de</strong>r-Waals-Kräfte<br />

können wirksam wer<strong>de</strong>n. Das Gas wird flüssig.<br />

10 20<br />

10 20<br />

Es ist zu vermuten, dass durch eine Temperaturerniedrigung die Bewegung <strong>de</strong>r Teilchen<br />

stark eingeschränkt wird, und auch so eine Verflüssigung möglich ist.


5. Ermittlung <strong>de</strong>r Formel <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong> ——————————— 5.2<br />

Verflüssigung <strong>von</strong> "<strong>Feuerzeuggas</strong>" durch Abkühlen<br />

Geräte:<br />

Chemikalien:<br />

20 mL-Spritze, Verschlussstopfen, Adapter zur Entnahme <strong>de</strong>s Gases<br />

aus einer Nachfüllkartusche für Feuerzeuge (Hinweis: Man<br />

stellt einen solchen Adapter her, in<strong>de</strong>m man <strong>von</strong> einem Perfusionsbesteck<br />

die Kanüle abschnei<strong>de</strong>t und das Schlauchen<strong>de</strong> auf die<br />

Nachfüllkartusche steckt)<br />

Nachfüllkartusche für Feuerzeuge,<br />

Eis, Streusalz<br />

Durchführung: Man füllt die Spritze mit <strong>de</strong>m<br />

"<strong>Feuerzeuggas</strong>", verschließt<br />

sie mit einen Verschlussstopfen<br />

und stellt sie in ein Kältebad<br />

(ca. -12 °C), das durch<br />

Mischen vom Salz, Eis und<br />

Wasser (je 1/3) hergestellt<br />

wird. Bei leichtem Druck auf<br />

<strong>de</strong>n Stempel wird das Gas<br />

flüssig. Beim Erwärmen mit<br />

<strong>de</strong>r Hand stellt sich <strong>de</strong>r Ausgangszustand wie<strong>de</strong>r ein.<br />

10 20<br />

10 20<br />

Kältemischung<br />

Im folgen<strong>de</strong>n Versuch soll geklärt wer<strong>de</strong>n, ob <strong>Feuerzeuggas</strong> leichter o<strong>de</strong>r schwerer<br />

als Luft ist. Dies ist wichtig zu wissen, wenn man in tiefliegen<strong>de</strong>n Kellerräumen mit<br />

Campingkochern o.ä. hantiert (Explosionsgefahr durch Gas/Luft-Gemische).<br />

Bestimmung <strong>de</strong>r Dichte <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong> und <strong>von</strong> Luft<br />

Geräte:<br />

Chemikalien:<br />

50 mL-Spritze mit Querloch im Stempel bei 50 mL, Blindstopfen,<br />

Nagel, Waage (0,001 g genau)<br />

Nachfüllkartusche für Feuerzeuge<br />

Durchführung: Die Spritze wird mit <strong>de</strong>m Blindstopfen<br />

verschlossen und durch Herausziehen<br />

<strong>de</strong>s Stempels ein Vakuum erzeugt. Bei<br />

<strong>de</strong>r Markierung 50 mL wird <strong>de</strong>r Stempel<br />

durch einen Nagel, <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Stempel<br />

geschoben wird, fixiert. Sodann<br />

wird die Masse bestimmt. Danach wer<strong>de</strong>n<br />

50 mL Luft bzw. 50 mL <strong>Feuerzeuggas</strong><br />

eingefüllt und die Masse erneut bestimmt<br />

(Nagel nicht vergessen!). Aus<br />

<strong>de</strong>r Differenz erhält man die Masse <strong>von</strong><br />

50 mL Luft bzw. 50 mL <strong>Feuerzeuggas</strong>.<br />

10 20 30 40 50 60<br />

Nagel


5. Ermittlung <strong>de</strong>r Formel <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong> ——————————— 5.3<br />

Messwerte:<br />

Ergebnis:<br />

Gruppe V m(Luft) ρ (Luft) m(Gas) ρ(Gas)<br />

in mL in g in g/L in g in g/L<br />

1 50 0,059 1,18 0,118 2,36<br />

2 50 0,061 1,22 0,121 2,42<br />

3 50 0,063 1,26 0,119 2,38<br />

4 50 0,058 1,16 0,118 2,36<br />

Mittelwert 1,205 2,38<br />

Die Dichte <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong> ist doppelt so groß wie die <strong>von</strong> Luft;<br />

d.h. das Gas sinkt zu Bo<strong>de</strong>n. Deshalb dürfen in Kellerbereichen<br />

keine Flüssiggasflaschen gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

Weshalb muss man die Spritze vor <strong>de</strong>m Wiegen evakuieren<br />

Im Fall A wird kein Unterschied in <strong>de</strong>r Anzeige <strong>de</strong>r Waage auftreten. Zur Gewichtskraft <strong>de</strong>r<br />

Spritze addiert sich die Gewichtskraft <strong>de</strong>r eingezogenen Luft. Gleichzeitig erfährt die Spritze<br />

eine Auftriebskraft, die genau so groß ist wie die Gewichtskraft <strong>de</strong>r verdrängten Luft. Die resultieren<strong>de</strong><br />

Gewichtsdifferenz ist also Null.<br />

Im Fall B erfährt die Spritze mit <strong>de</strong>m Vakuum eine Auftriebskraft. Die resultieren<strong>de</strong> Massendifferenz<br />

entspricht <strong>de</strong>r Gewichtskraft <strong>de</strong>r eingezogenen Luft.


5. Ermittlung <strong>de</strong>r Formel <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong> ——————————— 5.4<br />

2. Qualitative <strong>Analyse</strong><br />

Nachweis <strong>de</strong>r Elemente<br />

Indirekter Nachweis <strong>von</strong> Kohlenstoff und Wasserstoff<br />

Geräte:<br />

Chemikalien:<br />

Glastrichter, Reagenzglas mit seitlichem Ansatzrohr, U-Rohr, Becherglas<br />

600 ml weit, Winkelrohr (klein), Winkelrohr (groß), div.<br />

Gummiverbin<strong>de</strong>r, Gummischlauch, Wasserstrahlpumpe<br />

Feuerzeug mit Gasfüllung, Eis, Kalkwasser, Cobaltpapier o<strong>de</strong>r<br />

wasserfreies Kupfersulfat<br />

Durchführung: Man baut die Apparatur gemäß <strong>de</strong>r Abbildung zusammen und füllt<br />

das Becherglas mit Eis, das Reagenzglas mit Kalkwasser. Während<br />

man das brennen<strong>de</strong> Feuerzeug unter <strong>de</strong>n Trichter hält, saugt man<br />

mit einen gleichmäßigen Luftstrom die Verbrennungsgase durch<br />

die Apparatur. Zu <strong>de</strong>n im U-Rohr abgeschie<strong>de</strong>nen Flüssigkeitstropfen<br />

gibt man etwas wasserfreies Kupfersulfat.<br />

Indirekter Nachweis <strong>von</strong> Kohlenstoff und Wasserstoff (Halbmikromaßstab mit<br />

Spritzen)<br />

Geräte:<br />

Chemikalien:<br />

20 mL-Spritze mit Kanüle,<br />

Erlenmeierkolben<br />

Nachfüllkartusche für Feuerzeuge<br />

Durchführung: Man füllt die Spritze mit<br />

<strong>Feuerzeuggas</strong> und zün<strong>de</strong>t<br />

dies an <strong>de</strong>r Kanüle an. Durch<br />

einen gleichmäßigen Druck<br />

auf <strong>de</strong>n Stempel erzeugt man<br />

Wassertropfen<br />

10 20<br />

Ca(OH) 2


5. Ermittlung <strong>de</strong>r Formel <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong> ——————————— 5.5<br />

eine gleichmäßig brennen<strong>de</strong> Flamme, die man in einen Erlenmeierkolben<br />

brennen lässt. Danach wird Kalkwasser zugegeben.<br />

Beobachtungen: Im Erlenmeierkolben bil<strong>de</strong>n sich kleine Wassertropfen. Das Kalkwasser<br />

trübt sich.<br />

Hinweis: Neben <strong>de</strong>n Elementen Wasserstoff und Kohlenstoff, die als Wasser<br />

bzw. Kohlendioxid nachgewiesen wer<strong>de</strong>n, lassen sich keine weiteren Elemente im<br />

<strong>Feuerzeuggas</strong> nachweisen. Es han<strong>de</strong>lt sich somit um einen reinen Kohlenwasserstoff<br />

mit <strong>de</strong>r vorläufigen Formel C x<br />

H y<br />

.


5. Ermittlung <strong>de</strong>r Formel <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong> ——————————— 5.6<br />

3. Quantitative <strong>Analyse</strong><br />

Mit Hilfe <strong>von</strong> Kupferoxid wird das <strong>Feuerzeuggas</strong> zu Kohlendioxid und Wasser oxidiert.<br />

Das Kohlendioxid wird mit Hilfe eines Kolbenprobers aufgefangen und so das<br />

Volumen bestimmt. Auf die Bestimmung <strong>de</strong>r Wassermasse wird in diesem Fall verzichtet.<br />

C x<br />

H y<br />

+ CuO → x CO 2<br />

+ y/2 H 2<br />

O + Cu<br />

1 RT x RT<br />

Aus 1 Raumteil <strong>de</strong>s unbekannten Gases entstehen x Raumteile Kohlendioxid.<br />

Bestimmung <strong>de</strong>s CO 2<br />

-Volumens bei <strong>de</strong>r Oxidation<br />

Geräte:<br />

Chemikalien<br />

2 Kolbenprober, Reaktionsrohr, Stopfen, 2 Dreiwegehähne, Manometerrohr,<br />

Brenner<br />

<strong>Feuerzeuggas</strong> aus Campinggaskartusche (Brennkopf abschrauben<br />

und Schlauch aufsetzen), wasserfreies CaCl 2<br />

, CuO in Stabform,<br />

Glaswolle, Stickstoff<br />

Durchführung: Die Apparatur wird gemäß <strong>de</strong>r Abbildung zusammengesetzt. Das<br />

Reaktionsrohr wird dabei in <strong>de</strong>r Mitte mit CuO-Stäbchen und zu<br />

<strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn hin mit Glaswolle, CaCl 2<br />

und dann wie<strong>de</strong>r mit Glaswolle<br />

gefüllt. Die Apparatur wird zunächst zur Vertreibung <strong>von</strong><br />

Sauerstoff mit Stickstoff gespült und dann mit 20 ml <strong>Feuerzeuggas</strong><br />

gefüllt. Das CuO wird kräftig erhitzt und das Gas über das glühen<strong>de</strong><br />

Kupferoxid gedrückt.<br />

Beobachtungen: Das Kupferoxid wird zu Kupfer reduziert. Das entstehen<strong>de</strong> Wasser<br />

wird vom CaCl 2<br />

aufgenommen, das Volumen <strong>de</strong>s entstehen<strong>de</strong>n<br />

Kohlendioxids beträgt 80 ml.<br />

Versuchsergebnis:<br />

Aus 20 ml <strong>Feuerzeuggas</strong> entstehen 80 ml CO 2<br />

. D.h. es fin<strong>de</strong>t eine<br />

Volumenvervierfachung statt. Die Größe x ermittelt sich somit zu<br />

x = 4.<br />

Somit gilt für die Verhältnisformel:<br />

C 4<br />

H y


5. Ermittlung <strong>de</strong>r Formel <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong> ——————————— 5.7<br />

Bestimmung <strong>de</strong>s CO 2<br />

-Volumens bei <strong>de</strong>r Oxidation (Halbmikrotechnik)<br />

Geräte:<br />

Chemikalien<br />

2 Spritzen (50 mL, mit Silikonöl geschmiert), 1 Spritze (2,5 mL)<br />

ohne Kolben (Manometer), Reaktionsrohr (Quarz), Stopfen, 2<br />

Dreiwegehähne, Brenner, Becherglas 100 mL (weit)<br />

<strong>Feuerzeuggas</strong> aus Campinggaskartusche (Brennkopf abschrauben<br />

und Schlauch aufsetzen), wasserfreies CaCl 2<br />

, CuO in Stabform,<br />

Quarzglaswolle, Stickstoff<br />

CaCl 2 CaCl 2<br />

Kupferoxid<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30 20 10<br />

10 20 30 40 50 60<br />

1 2<br />

Manometer<br />

Durchführung: Die Apparatur wird gemäß <strong>de</strong>r Abbildung zusammengesetzt. Das<br />

Reaktionsrohr wird dabei in <strong>de</strong>r Mitte mit CuO-Stäbchen und zu<br />

<strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn hin mit Quarzglaswolle, CaCl 2<br />

und dann wie<strong>de</strong>r mit<br />

Quarzglaswolle gefüllt. Die Spritzenhülse taucht in ein Becherglas<br />

mit Wasser als Manometerersatz. Die Apparatur wird zunächst zur<br />

Vertreibung <strong>von</strong> Sauerstoff mit Stickstoff gespült und dann mit<br />

10 ml <strong>Feuerzeuggas</strong> gefüllt. Das CuO wird kräftig erhitzt und das<br />

Gas über das glühen<strong>de</strong> Kupferoxid gedrückt. Nach <strong>de</strong>m Abkühlen<br />

<strong>de</strong>r Apparatur wird die in das Wasser getauchte Spritzenhülse über<br />

<strong>de</strong>n Dreiwegehahn dazugeschaltet und durch Verschieben <strong>de</strong>s Kolbens<br />

für Druckausgleich gesorgt. Dann wird abgelesen.<br />

Beobachtungen: Das Kupferoxid wird zu Kupfer reduziert. Das entstehen<strong>de</strong> Wasser<br />

wird vom CaCl 2<br />

aufgenommen, das Volumen <strong>de</strong>s entstehen<strong>de</strong>n<br />

Kohlendioxids beträgt 40 ml.


5. Ermittlung <strong>de</strong>r Formel <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong> ——————————— 5.8<br />

3. Beispiele für mögliche Strukturformeln<br />

H<br />

H H H H<br />

C C C C<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H H H<br />

C C C H<br />

H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

C<br />

C<br />

H<br />

H<br />

C<br />

C<br />

H<br />

H<br />

H<br />

C 4 H 10<br />

n-Butan<br />

H<br />

C 4 H 10<br />

i-Butan<br />

C 4 H 8<br />

Cyclobutan<br />

H H<br />

H<br />

C C C C<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H H<br />

C C C<br />

H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

H<br />

C 4 H 6<br />

1,3-Butadien<br />

C 4 H 6<br />

1,2-Butadien<br />

H H<br />

C C C<br />

H<br />

H H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H H H<br />

C C C C<br />

H H H<br />

H<br />

C 4 H 8<br />

1-Buten<br />

C 4 H 8<br />

2-Buten<br />

Dies sind einige <strong>de</strong>r möglichen C4-Verbindungen. Auch Moleküle mit Dreifachbindungen<br />

sind <strong>de</strong>nkbar. 4 <strong>de</strong>r Verbindungen enthalten Doppelbindungen. Doppelbindungen<br />

und Dreifachbindungen in organischen Molekülen lassen sich durch die Entfärbung<br />

<strong>von</strong> Bromwasser nachweisen.<br />

Nachweis <strong>von</strong> Doppelbindungen mit Bromwasser<br />

Geräte: Waschflasche, Gummischlauch<br />

Chemikalien<br />

<strong>Feuerzeuggas</strong> aus Campinggaskartusche (Brennkopf abschrauben<br />

und Schlauch aufsetzen), Bromwasser<br />

Durchführung: Man füllt die Waschflasche zu 1/4 mit Bromwasser und leitet das<br />

<strong>Feuerzeuggas</strong> hindurch.<br />

Beobachtungen: Es fin<strong>de</strong>t keine Entfärbung statt, d.h. es ist keine Doppelbindung im<br />

Molekül vorhan<strong>de</strong>n<br />

Es bleiben somit nur die Substanzen n-Butan, i-Butan und Cyclobutan als mögliche<br />

C4-Moleküle; das letztere unterschei<strong>de</strong>t sich <strong>von</strong> <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n durch die Molekülmasse<br />

bzw. <strong>de</strong>r molaren Masse.


5. Ermittlung <strong>de</strong>r Formel <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong> ——————————— 5.9<br />

Nr. Strukturformel Name Summenformel<br />

Molare<br />

Masse<br />

[g/mol]<br />

1 H H H H<br />

n-Butan C 4<br />

H 10<br />

58,00<br />

H<br />

2 i-Butan C 4<br />

H 10<br />

58,00<br />

H<br />

C C C C<br />

H<br />

3 H H Cyclobutan C 4<br />

H 8<br />

56,00<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H H H<br />

H<br />

C C C H<br />

H<br />

H<br />

C<br />

C<br />

H<br />

C<br />

H<br />

C<br />

C<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

4. Bestimmung <strong>de</strong>r molaren Masse<br />

Die Größe y läßt sich bestimmen, in<strong>de</strong>m man die molare Masse <strong>de</strong>s<br />

Gases experimentell ermittelt. Zu diesem Zweck bestimmt man Volumen<br />

und Masse einer bestimmten <strong>Feuerzeuggas</strong>portion.<br />

Bestimmung <strong>de</strong>r molaren Masse <strong>de</strong>s <strong>Feuerzeuggas</strong>es<br />

Geräte:<br />

Chemikalien:<br />

250 ml PVC-Flasche eng, Stopfen, 2-Wegehahn,<br />

Kolbenprober, Waage, Gummiverbin<strong>de</strong>r<br />

<strong>Feuerzeuggas</strong> aus Campinggaskartusche (Brennkopf<br />

abschrauben und Schlauch aufsetzen)<br />

Durchführung: Man läßt aus einem Kolbenprober 100 mL <strong>de</strong>s<br />

<strong>Feuerzeuggas</strong>es in eine evakuierte Polyethylenflasche<br />

strömen. Die Masse <strong>de</strong>r Flasche wird vor und<br />

nach <strong>de</strong>m Einströmen <strong>de</strong>s Gases bestimmt. Aus <strong>de</strong>r<br />

Differenz errechnet sich die Masse <strong>de</strong>r Gasportion.<br />

Meßwerte:<br />

m = 0,238 g<br />

V = 100 ml<br />

p = 1004 mbar<br />

ϑ = 21 oC


5. Ermittlung <strong>de</strong>r Formel <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong> ——————————— 5.10<br />

Bestimmung <strong>de</strong>r molaren Masse <strong>de</strong>s <strong>Feuerzeuggas</strong>es (Halbmikromaßstab)<br />

Geräte:<br />

Chemikalien:<br />

50 mL-Spritze mit Querloch im Stempel<br />

bei 50 mL, Blindstopfen, Nagel, Waage<br />

(0,001 g genau)<br />

Nachfüllkartusche für Feuerzeuge<br />

Durchführung: Die Spritze wird mit <strong>de</strong>m Blindstopfen verschlossen<br />

und durch Herausziehen <strong>de</strong>s<br />

Stempels ein Vakuum erzeugt. Bei <strong>de</strong>r<br />

Markierung 50 mL wird <strong>de</strong>r Stempel durch<br />

einen Nagel, <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Stempel geschoben<br />

wird, fixiert. Sodann wird die<br />

Masse bestimmt. Danach wer<strong>de</strong>n 50 mL<br />

<strong>Feuerzeuggas</strong> eingefüllt und die Masse erneut<br />

bestimmt (Nagel nicht vergessen!).<br />

Aus <strong>de</strong>r Differenz erhält man die Masse<br />

<strong>von</strong> 50 mL <strong>Feuerzeuggas</strong>.<br />

Messergebnis: m = 0,119 g V = 50 mL V m = 24,1 L/mol<br />

10 20 30 40 50 60<br />

Nagel<br />

Auswertung:<br />

mit<br />

m<br />

V<br />

M = und n = folgt<br />

n<br />

V m<br />

m⋅<br />

Vm 0,119g ⋅24,1L<br />

g<br />

M = =<br />

= 57,4<br />

V 0,05L ⋅mol<br />

mol<br />

s. a. Kapitel (Das molare Volumen gasförmiger Stoffe)<br />

Für die Verhältnisformel ergibt sich somit<br />

C 4<br />

H 10<br />

mit M = (4·12 + 10·1) g/mol = 58 g/mol.<br />

Es resultieren also zwei mögliche Verbindungen, nämlich die Isomere n - Butan und<br />

i -Butan<br />

H<br />

H H H H<br />

H<br />

C C C C H<br />

H H H H<br />

H H H<br />

C C C H<br />

H H<br />

H C H<br />

H<br />

n- Butan i-Butan


5. Ermittlung <strong>de</strong>r Formel <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong> ——————————— 5.11<br />

Die bei<strong>de</strong>n Isomere <strong>de</strong>s Butans unterschei<strong>de</strong>n sich in ihren physikalischen Eigenschaften:<br />

Name Strukturformel Smp<br />

in o C<br />

n-Butan<br />

H H H H<br />

H<br />

C C C C<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

Sdp<br />

in o C<br />

-138,00 -0,50<br />

H H H<br />

i-Butan<br />

2-Methylpropan<br />

H<br />

C C C H<br />

H H<br />

H C H<br />

-160,00 -11,70<br />

H


5. Ermittlung <strong>de</strong>r Formel <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong> ——————————— 5.12<br />

5. Gaschromatographische Untersuchung <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong><br />

5.1. Funktionsprinzip <strong>de</strong>s Gaschromatographen<br />

Das Prinzip <strong>de</strong>r Gaschromatographie beruht auf <strong>de</strong>r Tatsache, dass Moleküle sich<br />

aufgrund ihres unterschiedlichen Aufbaus auch unterschiedlich gut in einem Lösungsmittel<br />

lösen, da sie unterschiedlich starke Wechselwirkungen zu <strong>de</strong>n Lösungsmittelmolekülen<br />

zeigen. Man läßt einen Gasstrom (z.B. Wasserstoffgas), die mobile<br />

Phase, über kleine feste Teilchen, die mit einem schwerflüchtigen Öl benetzt sind,<br />

<strong>de</strong>r stationären Phase, strömen. Dabei lösen sich die unterschiedlichen Substanzen<br />

<strong>de</strong>r Substanzprobe, die in <strong>de</strong>n Trägerstrom injiziert wird, unterschiedlich gut in <strong>de</strong>m<br />

Öl <strong>de</strong>r stationären Phase. Es stellt sich ein Gleichgewicht <strong>de</strong>r zu trennen<strong>de</strong>n Teilchen<br />

zwischen stationärer und mobiler Phase ein. Diese Gleichgewichte sind <strong>von</strong><br />

Substanz zu Substanz, je nach Löslichkeit, unterschiedlich. Beim Durchwan<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r<br />

Säule fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>shalb eine Auftrennung statt.<br />

Mit Hilfe eines Detektors (z.B. Wärmeleitfähigkeits<strong>de</strong>tektor) kann man die ankommen<strong>de</strong>n<br />

Substanzen registrieren und mit Hilfe eines Verstärkers auf einen Schreiber<br />

geben.<br />

Die Zeit, die eine Teilchenart zum Durchwan<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Säule benötigt, nennt man Retentionszeit.<br />

Sie ist charakteristisch für eine bestimmte Substanz; durch sie läßt sich<br />

eine Substanz i<strong>de</strong>ntifizieren Die Fläche unter einem Ausschlag (Peak) am Schreiber<br />

ist ein Maß für die Substanzmenge.<br />

Gaschromatogramm <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong><br />

Geräte:<br />

Chemikalien:<br />

GC nach Kappenberg, 2 mL-Spritze, Computer zur Messwerterfassung<br />

<strong>Feuerzeuggas</strong> mit Entnahmeeinrichtung,<br />

Durchführung: Man injiziert 1 mL <strong>de</strong>s Gases in <strong>de</strong>n Einspritzblock <strong>de</strong>s GC. Empfindlichkeit<br />

(GC-Intensität) wird auf 5 eingestellt


5. Ermittlung <strong>de</strong>r Formel <strong>von</strong> <strong>Feuerzeuggas</strong> ——————————— 5.13<br />

Messergebnis:<br />

Auswertung:<br />

Überraschend zeigt sich, dass die <strong>Feuerzeuggas</strong>probe neben zwei<br />

erwarteten Komponenten (n-Butan und i-Butan) noch eine dritte<br />

Substanz enthält. Es könnte sich um einen weiteren Kohlenwasserstoff<br />

han<strong>de</strong>ln. Es liegt nahe zu vermuten, dass dies Propan ist. Um<br />

dies zu bestätigen, wird <strong>von</strong> reinem Propan unter <strong>de</strong>n gegebenen<br />

Messbedingungen ein Gaschromatogramm angefertigt und über das<br />

<strong>de</strong>s <strong>Feuerzeuggas</strong>es gelegt. Ein Vergleich <strong>de</strong>r Retentionszeiten<br />

macht eine Zuordnung <strong>de</strong>r Peaks möglich. i-Butan wan<strong>de</strong>rt schneller<br />

als n-Butan durch die Säule, da die Form „kugelförmig“ ist und<br />

so die Möglichkeit mit <strong>de</strong>r Füllung <strong>de</strong>r Säule in Kontakt zu treten<br />

geringer ist.

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