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10. Die Reaktionsgeschwindigkeit - bhbrand.de

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<strong>10.</strong> <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong> ——————————————————— <strong>10.</strong>3Cebion-Tablette in Wasser0,120,10,08m(CO 2 )/g 0,06∆m = 0,047 gm(CO2)/g0,040,02∆t = 50 s∆mRG = ∆ t00 50 100 150 200t/sBeispiel:<strong>Die</strong> <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong> im obigen Intervall beträgt:RG =RG =( )∆m CO2 0,047g= = 9,4⋅10∆t50s∆n( CO ) ∆m( CO ) 0,047g2 2-5=== 2,14 10∆tM( CO ) ⋅ ∆tg⋅ s2-4gs44 ⋅50smolmolÜbungsaufgabe:Berechne die Momentangeschwindigkeiten für drei ausgewählte Punkte auf <strong>de</strong>r Kurve.Der Verlauf <strong>de</strong>r Kurve zeigt <strong>de</strong>utlich, dass nach einer kurzen Anlaufphase die Reaktion miteiner großen <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong> startet, die dann immer geringer wird. <strong>Die</strong>s ist auchverständlich, da die Zahl <strong>de</strong>r Reaktionspartner mehr und mehr abnimmt. Es ist zu vermuten,dass eine Beziehung besteht zwischen <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Teilchen pro Volumen, d.h. <strong>de</strong>r Konzentration<strong>de</strong>r Reaktionspartner und <strong>de</strong>r <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong>. <strong>Die</strong>ser Zusammenhang soll imnächsten Experiment geklärt wer<strong>de</strong>n.


<strong>10.</strong> <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong> ——————————————————— <strong>10.</strong>5Geschwindigkeits – Konzentrations - DiagrammeIn einem Experiment soll geklärt wer<strong>de</strong>n, wie die Konzentrationsabhängigkeit <strong>de</strong>r <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong>zu bestimmen ist. Eine gut zu verfolgen<strong>de</strong> Reaktion ist:Na 2 S 2 O 3 + 2HCl → SO 2 ↑ + S↓ + H 2 O + 2NaClo<strong>de</strong>r:S 2 O 3 2- + 2H + → SO 2 ↑ + S↓ + H 2 ONatriumthiosulfatlösung wird mit Salzsäure angesäuert. Dabei fällt Schwefel aus, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nLichtdurchfall behin<strong>de</strong>rt. <strong>Die</strong> Zeit wird bestimmt, bis man durch die Lösung nicht mehr hindurchsehenkann. Sie ist ein Maß für die <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong>.Es wird nur die Thiosulfationenkonzentration verän<strong>de</strong>rt; die Salzsäurekonzentration bleibtgleich.Abhängigkeit <strong>de</strong>r RG von <strong>de</strong>r KonzentrationGeräte:• 2 Messpipetten• 10 gleichartige Reagenzgläser• Papier mit schwarzemKreuz• Becherglas 100 mL eng• Reagenzglasstän<strong>de</strong>r• Stoppuhr• GummistopfenChemikalien:• Natriumthiosulfatlösungenc = 0,1 – 1 mol/L• Salzsäurelösung c = 0,1mol/LSicherheit:Durchführung:Konstante Größen: V(S 2 O 3 2- ) = 5 mLV(HCl) = 2 mLc(HCl) = 0,1 mol/LGeben Sie in 10 gleichartige Reagenzgläser mit Hilfe einer Pipette jeweils 5 ml <strong>de</strong>rThiosulfatlösung. Beginnen Sie mit <strong>de</strong>r Lösung <strong>de</strong>r geringsten Konzentration; Siebrauchen dann nicht zwischenzeitlich die Pipette zu spülen. Dazu geben Sie ebenfallsmit einer Messpipette 2 ml <strong>de</strong>r Salzsäurelösung. Verschließen Sie das Rea-


<strong>10.</strong> <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong> ——————————————————— <strong>10.</strong>87.3. <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong> und TemperaturTemperaturabhängigkeit <strong>de</strong>r RGGeräte:• Becherglas• 11 Reagenzgläser• Thermometer• Brenner• Dreifuß• Drahtnetz• Papier mit schwarzemKreuzChemikalien:• Na 2 S 2 O 3 –Lösung (c =0,1 mol/L) (24,82 g auf1000 mL)• HCl(aq) (c = 0,1 mol/L)• <strong>de</strong>st. WasserSicherheit:Durchführung:In einem Becherglas befin<strong>de</strong>n sich 11 Reagenzgläser.Jeweils 5 mit <strong>de</strong>r Thiosulfatlösung (5 mL) und Salzsäure(5 mL) in einem Wasserbad. Im elften befin<strong>de</strong>tsich Wasser und das Thermometer. Man erhitzt auf 25°C und nimmt ein RG mit <strong>de</strong>r Thiosulfatlösung un<strong>de</strong>ins mit <strong>de</strong>r Salzsäure aus <strong>de</strong>m Wasserbad und gibt dieLösungen zusammen. <strong>Die</strong> Zeit, die verstreicht, bis man<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n nicht mehr erkennen kann, wird bestimmt.<strong>Die</strong> Temperatur wird in 10 °C-Schritten gesteigert unddie Messwerte bei höheren Temperaturen aufgenommen(35 °C, 45 °C, 55 °C, 65 °C)Reaktionsgleichung: S 2 O 3 2- + 2 H + → SO 2 + S¯ + H 2 OMesswerte:Nr. ϑ / °Ct in s [Gruppe]t Mittel 1/t1 2 3 4 5 6 in s in s -11 25 55 75 70 32 38 78 58 0,01722 35 39 33 30 28 25 38 32 0,03123 45 16 20 21 16 15 22 18 0,05554 55 9 11 11 9 8 11 9 0,11115 65 4,5 9 8 4,5 6 5 6 0,16661/tTemperaturabhängigkeit <strong>de</strong>r RG0,180,160,140,120,10,080,060,040,0200 10 20 30 40 50 60 70Temperatur / °CErgebnis:Eine Temperatursteigerung umca. 10 °C verdoppelt die <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong>!(<strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong>s-Temperatur-Regel, RGT-Regel)


<strong>10.</strong> <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong> ——————————————————— <strong>10.</strong>9Deutung <strong>de</strong>r Temperaturabhängigkeit <strong>de</strong>r <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong>Es ist eine allgemeine Erscheinung, dass chemische Reaktionen bei höherer Temperatur rascherverlaufen. Durch eine Temperatursteigerung von l0 °C wird die Geschwindigkeit einerReaktion ungefähr verdoppelt. <strong>Die</strong>se Faustregel für die Temperaturabhängigkeit <strong>de</strong>r <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong>nennt man die RGT-Regel (<strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong>-Temperaturregel).Da in <strong>de</strong>n Geschwindigkeitsgesetzen chemischer Reaktionen die Temperaturen nicht direkterscheinen, müssen die Geschwindigkeitskonstanten k temperaturabhängig sein. <strong>Die</strong>ser Zusammenhangwur<strong>de</strong> bereits 1889 von Arrhenius experimentell ermittelt.Arrhenius-Gleichung:k=A⋅eW− AR⋅Tk = GeschwindigkeitskonstanteA = Konstante (reaktionstypisch)e = 2,718 (Basis <strong>de</strong>r natürlichen Logarithmen)W A = AktivierungsenergieR = universelle Gaskonstante [R = 8,31T = absolute Temperatur in KJmol⋅ K]Es liegt nahe, zu vermuten, dass die bei höherer Temperatur größere <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong>darauf zurückzuführen ist, dass als Folge <strong>de</strong>r rascheren Teilchenbewegung Zusammenstößezwischen verschie<strong>de</strong>nen Teilchen häufiger sind. Aber selbst bei einfachen Reaktionen -bei <strong>de</strong>nen die Wahrscheinlichkeit "günstiger" Zusammenstöße sehr groß ist - ist die beobachtete<strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong> immer noch viel geringer, als nach <strong>de</strong>r errechnetenZahl <strong>de</strong>r Zusammenstöße erwartet wer<strong>de</strong>n könnte. Offenbar sind also nicht alle Teilchen einerSubstanz gleich "reaktionsbereit", was daran liegen muss, dass nur solche Teilchen reagierenkönnen, <strong>de</strong>ren Energie einen bestimmten Min<strong>de</strong>stbetrag überschreitet.<strong>Die</strong>se Energie ist als Aktivierungsenergie bekannt:<strong>Die</strong> Aktvierungsenergie W A ist die Energie, die aufgewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n muss,um Teilchen in einen reaktionsbereiten Zustand zu versetzenNur Reaktionspartner, <strong>de</strong>ren Energie größer als die Aktivierungsenergie ist, können bei einemZusammenstoß reagieren. Für die Bildung von Jodwasserstoff ist dies sofort ersichtlich:Nur wenn ein Zusammenstoß zweier Moleküle so heftig ist, dass sich die Elektronenhüllendurchdringen, können sich die Atome so stark nähern, dass neue Bindungen ausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>nkönnen.


<strong>10.</strong> <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong> ——————————————————— <strong>10.</strong>10Enthalpiediagramme 1 lassen die Aktivierungsenergie <strong>de</strong>utlich wer<strong>de</strong>n:Enthalpiediagramm einer exothermen ReaktionEnthalpiediagramm einer endothermen Reaktion<strong>Die</strong> Aktivierungsenergie kann z.B. durch elektrische Funken, durch Bestrahlung mit Lichto<strong>de</strong>r - am häufigsten – durch Erwärmen zugeführt wer<strong>de</strong>n. Da <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Teilchen, <strong>de</strong>renEnergie einen gewissen durchschnittlichen Energiebetrag überschreitet, mit zunehmen<strong>de</strong>rTemperatur sehr stark wächst, besitzt bei höherer Temperatur eine größere Anzahl von Teilchendie für eine bestimmte Reaktion erfor<strong>de</strong>rliche Aktivierungsenergie, so dass sich mehrTeilchen pro Zeiteinheit miteinan<strong>de</strong>r umsetzen können und die betreffen<strong>de</strong> Reaktion dann mithöherer Geschwindigkeit abläuft.<strong>Die</strong> Geschwindigkeit frei beweglicher Teilchen in einem Gas o<strong>de</strong>r in einer Flüssigkeit istnicht einheitlich. <strong>Die</strong>s wird <strong>de</strong>utlich, wenn man sich Gasmoleküle mit gleicher Geschwindigkeitin einem abgeschlossenen Gasvolumen vorstellt. Im Laufe <strong>de</strong>r Zeit wird dann durch Zusammenstößedie Geschwindigkeit einiger Teilchen verringert, an<strong>de</strong>rer Teilchen jedoch erhöht.<strong>Die</strong> nunmehr resultieren<strong>de</strong> Geschwindigkeitsverteilung ist in groben Zügen vergleichbarmit <strong>de</strong>r von Langstreckenläufern am En<strong>de</strong> eines Laufes.In diesem Beispiel haben z.B. 7 Läufer die Geschwindigkeit 4,2 m/s. Um im Analogiebeispieleinen gleichmäßigen Kurvenverlauf zu erhalten, muss man von sehr vielen Läufern ausgehen,so dass alle möglichen Geschwindigkeiten auch tatsächlich registriert wer<strong>de</strong>n können. <strong>Die</strong>Fläche unter <strong>de</strong>r Kurve entspricht dann <strong>de</strong>r Gesamtzahl <strong>de</strong>r Läufer bzw. <strong>de</strong>r Teilchen.Eine Temperaturerhöhung bewirkt eine Steigerung <strong>de</strong>r Geschwindigkeit <strong>de</strong>r Teilchen. Im A-nalogiebeispiel "Langstreckenlauf" wür<strong>de</strong> dies einer Steigerung <strong>de</strong>r mittleren Geschwindigkeiteines Laufes entsprechen, das Feld <strong>de</strong>r Läufer wird auseinan<strong>de</strong>rgezogen. Es ergeben sichGeschwindigkeitsverteilungen gemäß <strong>de</strong>r Abbildung.1 Enthalpie = Reaktionswärme


<strong>10.</strong> <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong> ——————————————————— <strong>10.</strong>11Da die kinetische Energie (Bewegungsenergie) <strong>de</strong>r Teilchen durch E kin = 1/2 m v 2 gegebenist, kann aus <strong>de</strong>r Geschwindigkeitsverteilung auch die Energieverteilung <strong>de</strong>r Teilchen bestimmtwer<strong>de</strong>n<strong>Die</strong> Anzahl <strong>de</strong>r Teilchen, <strong>de</strong>ren Energie bei einer bestimmten Temperatur T größer ist als dieAktivierungsenergie E A , ist durch die schraffierte Fläche unter <strong>de</strong>m Kurvenverlauf gegeben.Bei einer Temperaturerhöhung auf T wird diese Anzahl größer (gepunktete Fläche) und somitauch die Anzahl <strong>de</strong>r wirksamen Zusammenstöße, was zu einer Steigerung <strong>de</strong>r <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong>führt.7.4. KatalysatorenKatalysatoren sind Stoffe, die die <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong> erhöhenund am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Reaktion unverän<strong>de</strong>rt vorliegen.Der Begriff stammt vom griechischen Wort katalysis = „Beseitigung eines Hin<strong>de</strong>rnisses“ 2 .<strong>Die</strong> Wirkung eines Katalysators (K) besteht darin, dass er mit einem Edukt (A) eine reaktiveZwischenverbindung (AK) bil<strong>de</strong>t, die unter Freisetzung <strong>de</strong>s Katalysators mit <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>renEdukt (B) reagiert.Ohne Katalysator: A + B → AB (langsam)2 s. Power-point-Präsentation von Olga Schmoor „Katalyse-comic“


<strong>10.</strong> <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong> ——————————————————— <strong>10.</strong>12Mit Katalysator: A + K → AK (schnell)AK + B → AB + K (schnell)Mit <strong>de</strong>m Katalysator laufen an<strong>de</strong>re Reaktionen ab als ohne Katalysator. Sie führen allerdingszum gleichen Produkt.Für die Bildung <strong>de</strong>s Zwischenproduktes AK und seiner Reaktion mit B ist eine geringere Aktivierungsenergieerfor<strong>de</strong>rlich als für die direkte Vereinigung von A und B. D.h. die katalysierteReaktion läuft schneller ab.Merke:Katalysatoren sind in <strong>de</strong>r Lage,durch einenReaktionsumwegdie Aktivierungsenergie herabzusetzenund damit die <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong>zu erhöhen.<strong>Die</strong>ser Vorgang heißt Katalyse.heterogene Katalyse (H2O2 – Zersetzung mit Pt, MnO2)Geräte:• 3 Reagenzgläser• Reagenzglasstän<strong>de</strong>r• BrennerChemikalien:• Braunstein (MnO 2 ) (Xn)• Pt-Draht• Wasserstoffperoxidlösung(ca. 3%)• HolzspanSicherheit:Durchführung:Beobachtung:Man füllt die Reagenzgläser zu 1/3 mit <strong>de</strong>r Wasserstoffperoxid-Lösung (H 2 O 2 ). Indas erste gibt man ein Körnchen Braunstein, in das zweite hält man <strong>de</strong>n Platindraht,<strong>de</strong>n man zuvor in <strong>de</strong>r heißen Bunsenbrennerflamme ausgeglüht hat. Das dritteReagenzglas dient zum Vergleich.In <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n Reagenzgläsern setzt eine Gasentwicklung ein. Das Gas lässtsich mit Hilfe <strong>de</strong>r Spanprobe als Sauerstoff i<strong>de</strong>ntifizieren.Auswertung: 2 H 2 O 2 → 2 H 2 O + O 2Als Katalysatoren fungieren hier Platin bzw. Braunstein. An ihren Oberflächen zersetzt sichdas Wasserstoffperoxid


<strong>10.</strong> <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong> ——————————————————— <strong>10.</strong>13homogene Katalyse (H2O2 – Zersetzung mit KI)Geräte:• 2 Reagenzgläser• Reagenzglasstän<strong>de</strong>rChemikalien:• Kaliumiodid-Lösung, gesättigt• Wasserstoffperoxidlösung(ca. 3%)• HolzspanSicherheit:Durchführung:Beobachtung:Man füllt die Reagenzgläser zu 1/3 mit <strong>de</strong>r Wasserstoffperoxid-Lösung (H 2 O 2 ). Indas erste gibt man einen Tropfen <strong>de</strong>r gesättigten KI-Lösung. Das zweite Reagenzglasdient zum Vergleich.In <strong>de</strong>m ersten Reagenzgläsern setzt eine Gasentwicklung ein. Das Gas lässt sichmit Hilfe <strong>de</strong>r Spanprobe als Sauerstoff i<strong>de</strong>ntifizieren.Auswertung: 2 H 2 O 2 → 2 H 2 O + O 2 ↑ (Katalysator = KI-Lösung)(1) I - + H 2 O 2 → IO - + H 2 O(2) IO - + H 2 O 2 → I - + H 2 O + O 2 ↑___________________________________(1) + (2) 2 H 2 O 2 → 2 H 2 O + O 2 ↑Hinweis:IO - = Hypoiodid-Ion (leitet sich von <strong>de</strong>r Hypoiodigen Säure HIO ab)Während im ersten Versuch Platin bzw. Braunstein als Katalysatoren fungieren – bei<strong>de</strong>s Stoffemit einer festen Oberfläche -, so ist es im zweiten Versuch das Iodid-Ion, das sich mit <strong>de</strong>rLösung gleichförmig vermischt.Im ersten Fall han<strong>de</strong>lt es sich um eine heterogene Katalyse, bei <strong>de</strong>r Edukte und Katalysatornicht in <strong>de</strong>r gleichen Phase vorliegen, im zweiten Fall spricht man von einer homogenen Katalyse;hier bil<strong>de</strong>n Edukte und Katalysator eine einheitliche homogene Phase7.5. Enzyme - Katalysatoren <strong>de</strong>r NaturEnzyme sind Katalysatoren von außeror<strong>de</strong>ntlicher Effektivität. Sie haben die komplizierteFunktion, die Aktivierungsenergien sämtlicher Reaktionen in einer Zelle so abzusenken, dassdie chemischen Vorgänge in einem ganz engen, relativ niedrigen Temperaturbereich, <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rKörpertemperatur, ablaufen können. Enzyme sind Eiweißstoffe, die hoch spezialisiert nurganz bestimmte Reaktionen katalysieren; Hitze und zahlreiche Metallionen machen sie unwirksam.Harnstoff stellt ein Abbauprodukt <strong>de</strong>s tierischen und menschlichen Organismus dar und wirdin gelöster Form im Urin ausgeschie<strong>de</strong>n. Fügt man als Katalysator Urease, das als erstes kristallinesEnzym aus Sojabohnen isoliert wur<strong>de</strong>, zu einer wäßrigen Harnstofflösung, so zersetztsich diese in Kohlenstoffdioxid und Ammoniak. Bei<strong>de</strong> Produkte können leicht nachgewiesenwer<strong>de</strong>n.


<strong>10.</strong> <strong>Reaktionsgeschwindigkeit</strong> ——————————————————— <strong>10.</strong>14Reaktion:OH 2 N C NH 2Urease+ H 2 O 2 N H 3+ CO 2<strong>Die</strong> Wirkungsweise <strong>de</strong>s Enzyms UreaseGeräte:• Trichter• Filterpapier• Spatel• Reagenzgläser• Reagenzglashalter• Pipetten• BunsenbrennerChemikalien:• Urease, 3 %ige-Urease-Aufschwemmung,• 10 %ige Harnstoff-Lösung• Phenolphthalein-Lösung• SilbernitratlösungSicherheit:a) Nachweis <strong>de</strong>r Produkte <strong>de</strong>r Harnstoffspaltung:In ein Reagenzglas gibt man einige ml <strong>de</strong>r Harnstoff-Lösung,eine Spatelspitze Urease undfügt noch etwas <strong>de</strong>r Indikatorlösung hinzu. <strong>Die</strong> nach einigen Minuten einsetzen<strong>de</strong> Rotfärbungzeigt die Enzymwirkung.b) Denaturierung und Vergiftung:In 3 Reagenzgläser gibt man jeweils eine Spatelspitze Urease, ca. 3 ml <strong>de</strong>st. Wasser und einigeTropfen Phenophthalein-Lösung. Reagenzglas 1 dient als Kontrolle. <strong>Die</strong> Lösung in Reagenzglas2 wird kurz aufgekocht, zu Reagenzglas 3 gibt man noch einige Tropfen <strong>de</strong>r Silbernitratlösung.In je<strong>de</strong>s Reagenzglas wird nun ca. 3 ml <strong>de</strong>r Harnstoff-Lösung zugegeben.Ergebnis: Nur in Reagenzglas 1 zeigt sich die Enzymaktivität. Durch Hitze wird die Urease<strong>de</strong>naturiert und verliert ihre Wirkung; ebenso durch die Vergiftung mit Schwermetallsalzen.

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