12.07.2015 Aufrufe

Wanderwegeservice_klein (5.6 MB ) - Vorarlberg

Wanderwegeservice_klein (5.6 MB ) - Vorarlberg

Wanderwegeservice_klein (5.6 MB ) - Vorarlberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2 3ABWERTUNGEN FRÜHERERWANDERMÖGLICHKEITENDIE WANDERER WERDENANSPRUCHSVOLLERSchon im 19. Jahrhundert wurde <strong>Vorarlberg</strong> als einEldorado der Wanderer gepriesen. Vor dem Aufkommendes motorisierten Verkehrs war das Land voneinem so dichten Fußwegenetz überzogen, dass dieWandermöglichkeiten überall buchstäblich schon vorder Haustüre zu finden waren. Wo für den Tourismusneue Bereiche zu erschließen waren, wie vor allem imHochgebirge, konnte man sich anfangs mit der Anlageverhältnismäßig einfacher Steige begnügen.Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Jahr fürJahr viele Kilometer Fußwege und geschotterte Straßendurch Asphaltstraßen ersetzt, die sich zwar fürkurze Spaziergänge, aber nur sehr beschränkt zumWandern eignen. Je mehr der Autoverkehr zunahm,desto mehr wurden die Fußgänger von früher bevorzugtenRouten verdrängt.Ein Großteil der ortsnahen Fußwege ist durch dieausufernde Bautätigkeit und durch andere Nutzungsänderungenverloren gegangen. Zugleich haben dieNaherholungsgebiete viel von den einstigen Erlebnisqualitäteneiner naturnahen Kulturlandschaft verloren.Die Folge war das Ausweichen der Erholungsuchendenin entferntere Wandergebiete oder in andereFreizeitaktivitäten.In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist bei touristischenAngebotsverbesserungen das Hauptaugenmerkauf allerlei Einrichtungen der Freizeitinfrastrukturgelegt worden, während man in nicht wenigenGemeinden auf die Instandhaltung der Wanderwegevergessen hat. Bei einer 1990 durchgeführten Untersuchungdes Wanderangebots musste festgestellt werden,dass dieses in <strong>Vorarlberg</strong> – gesamthaft gesehen –nicht mehr so attraktiv war wie zuvor.Auch wenn sich das Wandern auf bloße Fitnessbewegungin der frischen Luft reduzieren lässt, im vorherrschendenTrend wird je länger je mehr das genießerischeWandern bevorzugt. Dabei richtet sich dasHauptinteresse auf das abwechslungsreiche Erlebenvon „heiler Welt“ in der freien Natur. Damit stelltsich die Frage, wie naturnahe Kulturlandschaften imEinklang mit den Interessen des Naturschutzes bessererschlossen werden können. Die zunehmenden Bedürfnissenach Abwechslung lassen zugleich mehr alsfrüher nach interessanten Rundwandermöglichkeitenwie auch nach mehr Kombinationsmöglichkeiten fürWanderungen mit Bahn und Bus fragen.Was erwarten die Wanderer voneinem attraktiven Wanderweg?– Abwechslungsreicher Wegverlauf in reizvollernatürlicher Umgebung.– Gute Zugänglichkeit von Aussichtspunktensowie von natürlichen und kulturellenSehenswürdigkeiten.– Günstige Ausgangspunkte (Ortszentrum,Parkplatz, Bahn- oder Bushaltestelle).– Angenehmes Gehen auf trockener, aber nichtzu harter Oberfläche (abseits vom Asphalt).– Ungestörtheit durch Fahrzeugverkehr.– Klare Wegweisung mit durchgehendzuverlässigen Markierungen.– Ausreichende Sicherheitsvorkehrungen(z.B. Geländer) bei Gefahrenstellen.– Ansprechende Rastmöglichkeiten.4 5NICHT JEDER FUSSWEG IST EINWANDERWEGGrundsätzlich sollte jeder Ort von genügend Fußwegverbindungendurchzogen sein und über abwechslungsreicheortsnahe Spazierwege verfügen. DiesesWegenetz dient vorwiegend der ansässigen Bevölkerung,die keine besonderen Informationen benötigt,um sich zurecht zu finden.Als Wanderwege im eigentlichen Sinne kommt eineAuswahl der zum Wandern attraktivsten Fußwege inBetracht. Auch wenn allgemein ein gutes und dichtesFußwegenetz erstrebenswert ist, richtet sich bei denin die freie Landschaft führenden Wanderwegen dasHauptaugenmerk auf die Erlebnisqualitäten und wenigerauf den Umfang des Wegenetzes. Es ist allerdingsauch in <strong>Vorarlberg</strong> noch nicht lange her, dassdie Kilometerzahlen mehr beachtet wurden als dieFrage nach der tatsächlichen Angebotsqualität.VORARLBERG ALS VORREITERMIT NEUEN QUALITÄTSSTANDARDSDa das Wanderwegenetz für Einheimische und Gästedie mit Abstand wichtigste Freizeitinfrastruktur istund die umfassende Erneuerung eine landesweite Koordinationvoraussetzt, hat sich die <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierungveranlasst gesehen, dazu die Grundvoraussetzungenin Form von allgemeinen Leitlinien zuschaffen. Darauf wurde bereits im Tourismuskonzeptvon 1992 ein Hauptakzent gelegt. Der Erarbeitungvon generellen Vorgaben ist 1993-95 die praktischeErprobung in einem Testgebiet des Walgaus vorausgegangen.Zur Entwicklung der Standards konntegroßteils auf Erfahrungen in der Schweiz zurückgegriffenwerden. Auf dieser Grundlage hat die Landesregierung1995 das Wanderwege-Konzept <strong>Vorarlberg</strong>beschlossen. Damit wurden in <strong>Vorarlberg</strong> als erstemösterreichischem Bundesland einheitliche Qualitätsstandardsfür eine landesweite Erneuerung des Wanderwegenetzeseingeführt.89

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!