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Wanderwegeservice_klein (5.6 MB ) - Vorarlberg

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25SCHRIFTENREIHERAUMPLANUNG VORARLBERGW a n d e rW E G ES e r v i c eHandbuch für die Anlage undBetreuung von Wanderwegen


W a n d e rW E G ES e r v i c eHandbuch für die Anlage undBetreuung von Wanderwegen


VORWORTEs freut mich sehr, dass das 1995 von der Landesregierungbeschlossene „Wanderwege-Konzept <strong>Vorarlberg</strong>“so rasch und durchschlagend zum gewünschtenErfolg geführt hat.Da es sich um das erste Konzept dieser Art in Österreichhandelt, waren die Erfolgschancen am Anfangnicht leicht kalkulierbar. Viele Experten rechnetennicht mit einer fast landesweiten Realisierung innerhalbvon nur zehn Jahren. Umso mehr verdient dererreichte Erfolg Beachtung.Die zügige Verwirklichung der Konzeptziele hat vieleGründe. Erstens war es nicht allzu schwer, den Handlungsbedarfim eigenen Interesse der Gemeinden zuerkennen. Zweitens hat das Land mit seiner vielseitigenmateriellen Unterstützung und Know-How-Zulieferungallen beteiligten Partnern die umfassende Erneuerungder Wanderwege erleichtert. Drittens hatvor allem die übergemeindliche Zusammenarbeit zumErfolg beigetragen.Es hat sich bewährt, die Realisierung des Konzeptes aufregionaler Ebene anzugehen, wobei eine enge Kooperationaller berührten Gemeinden und touristischenVereine vorausgesetzt wurde. Dabei war der Alpenvereinals Betreuer der meisten hochalpinen Wanderwegevon der ersten Stunde an mitbeteiligt.Ausschlaggebend für das Gelingen war vor allem dieBereitschaft von mehr als vierhundert Wegwarten undGemeindearbeitern, sich für die umfangreichen Erneuerungsarbeitentatkräftig zu engagieren. Von ihnenwird es auch künftig entscheidend abhängen, ob undwie <strong>Vorarlberg</strong> die für die Erneuerung der Wanderwegeeingeführten Qualitätsstandards zu halten undweiter zu entwickeln vermag. Ihnen allen gebühren andieser Stelle Dank und Anerkennung. Allen, die mitdem „Wege-Service“ jetzt schon befasst sind und denen,die neu hinzukommen, ist auch dieses Handbuchgewidmet. Es möge ihnen besonders dann eine Hilfesein, wenn auch ungewohnte Probleme zu lösen sind.Herausgeber und Verleger:Amt der <strong>Vorarlberg</strong>erLandesregierungAbt. VIIa - Raumplanung und BaurechtRömerstraße 15, A-6901 BregenzZahl: VIIa 342.00, Juni 2005www.vorarlberg.at/wanderwegeAutor:Helmut TiefenthalerKartografische Darstellungen:VOGIS Gerhard SelbFotos:Helmut Tiefenthaler, Kurt Nägele,Bruno Fink, Christoph TürtscherGestaltung:Martin Caldonazzi, Atelier für Grafik Design, FrastanzDruck:Hämmerle, HohenemsLandesrat Manfred Rein


InhaltsverzeichnisSeiteRENAISSANCE DES WANDERNS1. <strong>Vorarlberg</strong> ist ein bevorzugtes Wanderland 62. Abwertungen früherer Wandermöglichkeiten 83. Die Wanderer werden anspruchsvoller 84. Nicht jeder Fußweg ist ein Wanderweg 95. <strong>Vorarlberg</strong> als Vorreiter mit neuen Qualitätsstandards 98. Stufen und Treppen 429. Bachüberquerungen 4410. Haltevorrichtungen 4611. Weidedurchgänge 4912. Rastplätze 50DAS WANDERWEGEKONZEPT VORARLBERG1. Allgemeine Leitziele 102. Gestaltung des Wanderwegenetzes 103. Interessenabstimmungen 124. Wegebau und Instandhaltung 135. Wegweiser 136. Standardisierte Wegweisertafeln 147. Wegmarkierungen 168. Zusatzeinrichtungen 179. Wanderkarten und Wanderführer 1710. Koordination und Förderung 18REALISIERUNG DES WANDERWEGEKONZEPTS1. Zusammenarbeit mit Unterstützung des Landes 202. Erarbeitung regionaler Wanderwegekonzepte 21- Bestandsaufnahmen 21- Auswahl der Routen für den Konzeptentwurf 22- Abschließende Konzeptbearbeitung 233. Praktische Arbeitsgrundlagen 24- Arbeitskarten 24- Wegweiser-Standortblätter 26ALLGEMEINE GESETZLICHE BESTIMMUNGEN ZUR BETREUUNG VON WANDERWEGEN1. Wanderwege und Wegefreiheit 282. Zivilrechtliche Haftung des Wegehalters 29BESSERE WANDERWEGE1. Vielseitige Instandhaltungsaufgaben 302. Wegkategorien und unterschiedliche Anforderungen 323. Erhaltung historischer Wege 334. Wegebau und Wegquerschnitte 345. Freihalten von Bewuchs 376. Wasserableitungen 387. Wege in vernässtem Gelände 40WEGWEISER1. Wegweiserstandorte 522. Rohrsteher 53- Eisen- und Aluminiumrohre 53- Betonfundamente 53- Bodenhülsen 54- Wandbefestigungen 54- Nicht ganzjährig angebrachte Wegweiser 543. Anbringung der Wegweisertafeln 554. Andere Formen der Wegweisung 565. Zusatztafeln 56- Orientierungstafeln 56- Warnungen zur Verhütung von Wanderunfällen 57- Andere Informationstafeln 59ZWISCHENMARKIERUNGEN1. Wo markieren? 602. Wie markieren? 61- Leitfarben 61- Die Markierungskiste 62- Anstrichfarben 63- Beseitigung alter Markierungsanstriche 63- Markierungsanstriche und praktische Erfahrungen 64- Markierungen mit Klebefolien 66- Markierungsstangen 67- Markierungstäfelchen 68- Richtungsweiser 59WEGESERVICE ALS STÄNDIGE AUFGABE1. Wegedienst und Arbeitsteilung 702. Überprüfungsbegehungen 713. Jährliche Instandhaltungsarbeiten 724. Erneuerung der Orientierungshilfen 735. Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch 7545


Renaissance des Wanderns1VORARLBERG IST EIN BEVORZUGTESWANDERLAND<strong>Vorarlberg</strong> verfügt auf <strong>klein</strong>em Raum über eine landschaftlicheVielgestaltigkeit, wie man sie in Europanur sehr selten findet. Daher bieten nur wenige Gebietevon Natur aus zum Wandern eine vergleichbareVielfalt an Abwechslung.Da das Spazieren und Wandern unter allen Freizeitbetätigungenim Freien ohnehin an erster Stelle steht,wird dieser Vorzug von Einheimischen wie von Gästenbesonders geschätzt. So überrascht es auch nicht,dass in <strong>Vorarlberg</strong> der Anteil der auf Wanderurlaubeingestellten Gäste höher ist als in den anderen Bundesländern.Nach einer Umfrage im Sommer 2000bezeichneten sich 49% der <strong>Vorarlberg</strong>er Gäste alsWanderurlauber.BurgenlandKärntenNiederösterreichOberösterreichSalzburgSteiermarkTirol<strong>Vorarlberg</strong>Wien0% 10% 20% 30% 40% 50%Anteile der Wanderurlauber bei SommergästenBundesländervergleich laut GBÖ - Befragung 2000Auf Wanderwegen Erholung vom AlltagBei den Angaben über die „häufigsten“ Aktivitätender Sommergäste steht Wandern mit 55% an derSpitze (zum Vergleich Ausflüge machen 22%, Bergsteigen20%, Schwimmen / Baden 20%, Radfahren10%). Bei Gästen mit Wandern als bevorzugter Urlaubsaktivitätist der Anteil der Wiederholungsurlauberauch deutlich höher als bei anderen Gästen.Verschiedenste neuere Untersuchungen bestätigen ein allgemeinzunehmendes Interesse am Wandern. Bei einerfortgeschrittenen Naturentfremdung, Beschleunigungund Verlärmung des Alltagslebens überrascht es nicht,dass wieder in steigendem Maße Naturnähe, Entschleunigungund das Erleben ungestörter Stille gefragt ist.Das Wandern in der freien Natur kann nach Beliebenals sportliches Fitnesstraining oder als beschaulichesGehen und damit als beruhigender Ausgleich zur Alltagshektikverstanden werden. Zur Vermeidung vonZivilisationskrankheiten wird es auch von Ärzten alsdie beste und zugleich billigste Therapie empfohlen.Damit stellt sich wieder mehr als früher die Frage:Wie kann das Angebot an Wandermöglichkeiten derwachsenden Nachfrage angepasst werden?67


2 3ABWERTUNGEN FRÜHERERWANDERMÖGLICHKEITENDIE WANDERER WERDENANSPRUCHSVOLLERSchon im 19. Jahrhundert wurde <strong>Vorarlberg</strong> als einEldorado der Wanderer gepriesen. Vor dem Aufkommendes motorisierten Verkehrs war das Land voneinem so dichten Fußwegenetz überzogen, dass dieWandermöglichkeiten überall buchstäblich schon vorder Haustüre zu finden waren. Wo für den Tourismusneue Bereiche zu erschließen waren, wie vor allem imHochgebirge, konnte man sich anfangs mit der Anlageverhältnismäßig einfacher Steige begnügen.Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Jahr fürJahr viele Kilometer Fußwege und geschotterte Straßendurch Asphaltstraßen ersetzt, die sich zwar fürkurze Spaziergänge, aber nur sehr beschränkt zumWandern eignen. Je mehr der Autoverkehr zunahm,desto mehr wurden die Fußgänger von früher bevorzugtenRouten verdrängt.Ein Großteil der ortsnahen Fußwege ist durch dieausufernde Bautätigkeit und durch andere Nutzungsänderungenverloren gegangen. Zugleich haben dieNaherholungsgebiete viel von den einstigen Erlebnisqualitäteneiner naturnahen Kulturlandschaft verloren.Die Folge war das Ausweichen der Erholungsuchendenin entferntere Wandergebiete oder in andereFreizeitaktivitäten.In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist bei touristischenAngebotsverbesserungen das Hauptaugenmerkauf allerlei Einrichtungen der Freizeitinfrastrukturgelegt worden, während man in nicht wenigenGemeinden auf die Instandhaltung der Wanderwegevergessen hat. Bei einer 1990 durchgeführten Untersuchungdes Wanderangebots musste festgestellt werden,dass dieses in <strong>Vorarlberg</strong> – gesamthaft gesehen –nicht mehr so attraktiv war wie zuvor.Auch wenn sich das Wandern auf bloße Fitnessbewegungin der frischen Luft reduzieren lässt, im vorherrschendenTrend wird je länger je mehr das genießerischeWandern bevorzugt. Dabei richtet sich dasHauptinteresse auf das abwechslungsreiche Erlebenvon „heiler Welt“ in der freien Natur. Damit stelltsich die Frage, wie naturnahe Kulturlandschaften imEinklang mit den Interessen des Naturschutzes bessererschlossen werden können. Die zunehmenden Bedürfnissenach Abwechslung lassen zugleich mehr alsfrüher nach interessanten Rundwandermöglichkeitenwie auch nach mehr Kombinationsmöglichkeiten fürWanderungen mit Bahn und Bus fragen.Was erwarten die Wanderer voneinem attraktiven Wanderweg?– Abwechslungsreicher Wegverlauf in reizvollernatürlicher Umgebung.– Gute Zugänglichkeit von Aussichtspunktensowie von natürlichen und kulturellenSehenswürdigkeiten.– Günstige Ausgangspunkte (Ortszentrum,Parkplatz, Bahn- oder Bushaltestelle).– Angenehmes Gehen auf trockener, aber nichtzu harter Oberfläche (abseits vom Asphalt).– Ungestörtheit durch Fahrzeugverkehr.– Klare Wegweisung mit durchgehendzuverlässigen Markierungen.– Ausreichende Sicherheitsvorkehrungen(z.B. Geländer) bei Gefahrenstellen.– Ansprechende Rastmöglichkeiten.4 5NICHT JEDER FUSSWEG IST EINWANDERWEGGrundsätzlich sollte jeder Ort von genügend Fußwegverbindungendurchzogen sein und über abwechslungsreicheortsnahe Spazierwege verfügen. DiesesWegenetz dient vorwiegend der ansässigen Bevölkerung,die keine besonderen Informationen benötigt,um sich zurecht zu finden.Als Wanderwege im eigentlichen Sinne kommt eineAuswahl der zum Wandern attraktivsten Fußwege inBetracht. Auch wenn allgemein ein gutes und dichtesFußwegenetz erstrebenswert ist, richtet sich bei denin die freie Landschaft führenden Wanderwegen dasHauptaugenmerk auf die Erlebnisqualitäten und wenigerauf den Umfang des Wegenetzes. Es ist allerdingsauch in <strong>Vorarlberg</strong> noch nicht lange her, dassdie Kilometerzahlen mehr beachtet wurden als dieFrage nach der tatsächlichen Angebotsqualität.VORARLBERG ALS VORREITERMIT NEUEN QUALITÄTSSTANDARDSDa das Wanderwegenetz für Einheimische und Gästedie mit Abstand wichtigste Freizeitinfrastruktur istund die umfassende Erneuerung eine landesweite Koordinationvoraussetzt, hat sich die <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierungveranlasst gesehen, dazu die Grundvoraussetzungenin Form von allgemeinen Leitlinien zuschaffen. Darauf wurde bereits im Tourismuskonzeptvon 1992 ein Hauptakzent gelegt. Der Erarbeitungvon generellen Vorgaben ist 1993-95 die praktischeErprobung in einem Testgebiet des Walgaus vorausgegangen.Zur Entwicklung der Standards konntegroßteils auf Erfahrungen in der Schweiz zurückgegriffenwerden. Auf dieser Grundlage hat die Landesregierung1995 das Wanderwege-Konzept <strong>Vorarlberg</strong>beschlossen. Damit wurden in <strong>Vorarlberg</strong> als erstemösterreichischem Bundesland einheitliche Qualitätsstandardsfür eine landesweite Erneuerung des Wanderwegenetzeseingeführt.89


10KOORDINATION UND FÖRDERUNG9.4Sowohl bei Wanderkarten wie bei Wanderbroschürenund Faltprospekten soll auf Verlässlichkeit und eineprofessionelle und qualitätsbewusste Gestaltung geachtetwerden.9.5Die Erlebnisqualität von Wanderwegen kann auchüber animierende Zusatzinformationen gehoben werden.Die nötigen Erläuterungen sollten vor allem überhandliche Broschüren oder Informationsblätter sowieandere kundige Führungen vermittelt werden.9.6Bei der Einrichtung von Naturlehrpfaden, Kulturwegenund sonstigen Routen für thematisierte Wanderungen– z.B. Gesundheit, Spiel, Sagen, Landwirtschaft(Käse, Wein u. dgl.) – sollen die standardisiertenWegweisertafeln von Zusatzinformationen freigehaltenwerden.Es wird empfohlen, auch sonstige zusätzliche Betafelungenmöglichst zu vermeiden oder auf ein unaufdringlichesMinimum zu beschränken.10.1Die landesweite Koordination für die im Rahmen diesesKonzeptes geplanten Wanderwegenetze wird vomAmt der <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung wahrgenommen.Nach den bei Realisierung der ersten regionalen Konzeptegewonnenen Erfahrungen wird zu prüfen sein,welche Koordinationsaufgaben an andere Stellen delegiertwerden können.10.2Die Zusammenarbeit der Gemeinden soll von Anfangan vor allem auf regionaler Ebene wirksam verbessertwerden. Dies setzt für die übergemeindliche Zusammenarbeitjeweils einen qualifizierten regionalen Koordinatorvoraus.10.3Bei allen Absichten zur Verbesserung der grenzüberschreitendenWandermöglichkeiten ist rechtzeitig dasEinvernehmen mit den im Nachbarland zuständigenStellen zu suchen.10.4Wo unter den Voraussetzungen der landesweitenZielsetzungen regionale Wanderwegekonzepte erstelltwerden, ist zu deren Realisierung eine angemesseneFörderung seitens des Landes vorzusehen.Der Innovationsfähigkeit im Präsentieren der Wanderangebote sindkeine Grenzen gesetzt.1819


Realisierung des Wanderwegekonzeptes1ZUSAMMENARBEIT MITUNTERSTÜTZUNG DES LANDES2ERARBEITUNG REGIONALERWANDERWEGEKONZEPTEUm den Gemeinden, touristischen und alpinen Vereinennebst anderen beteiligten Stellen die Umsetzungdes Wanderwegekonzeptes in regionaler Zusammenarbeitzu erleichtern, hat die <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierungeine vielseitige Unterstützung entwickelt.Dazu gehören von Seiten des Landes vor allem:– Bereitstellung von Planungs-Know-How in Formeines Leitfadens für die Erarbeitung und Realisierungregionaler Wanderwegekonzepte– Beratung durch die Raumplanungsabteilungdes Landes– Entwicklung und Bereitstellung von kartografischenPlanungsgrundlagen– Digitalisierung des Wegenetzes und Übernahmein das Geografische Informationssystem VOGIS– Beteiligung an den Planungskosten– Erkundung der geeignetsten Verbesserungsmöglichkeitenzur Betafelung und Markierungder Wege– Übernahme der Kosten für die Herstellungder neuen Wegweisertafeln– Herstellung von Orientierungstafeln für dieAusgangspunkte des Wegenetzes– Bereitstellung von Know-How für die Wegwarte– Durchführung von Markierungskursen– Überprüfungen der Realisierungsfortschritte– Einführung neuer Formen der Zusammenarbeitauf regionaler Ebene– Verstärkung der überregionalen Zusammenarbeitdurch direkte Kontakte sowie durchZusammenkünfte im Rahmen des Arbeitskreises<strong>Vorarlberg</strong>er Wanderwege– Kooperation mit den Partnern der Nachbarländer– Bereitstellung der aktuellsten Kartengrundlagenfür die Neubearbeitung von Wanderkarten– Unterstützung von Initiativen zur Einführung neuerFormen der Präsentation des Wanderangebots.Da der Handlungsbedarf auf allen Ebenen sehr rascherkannt worden ist, wurde die von Seiten des Landes angeboteneUnterstützung schon in den ersten Jahren regein Anspruch genommen. So konnte die Erneuerung des<strong>Vorarlberg</strong>er Wanderwegenetzes bereits im Zeitraum1995-2005 fast zur Gänze realisiert werden. Der Gesamtumfangder Wanderrouten liegt nun bei annähernd6.000 Kilometern.Wo es auf Qualität mit langfristiger Haltbarkeit ankommt,sind Schnellaktionen auch bei der Neugestaltungder Wanderwege nicht zielführend. Durch diebreit angelegte Unterstützung von Seiten des Landeswurde die Konkretisierung auf regionaler Ebene zwarwesentlich erleichtert, dennoch blieb den Gemeindenein Arbeitsaufwand, der weit über den Umfang vonfrüheren Erneuerungsaktionen hinaus geht.Die früher verbreitete Vorstellung, dass Wanderwege„nichts kosten“ dürfen, ist seit der Umsetzung desWanderwegekonzeptes nicht mehr aufrecht zu erhalten.Dass sich der Aufwand lohnt, lässt sich immerhinleicht nachweisen. Es ist nämlich bei kaum einer anderenFreizeitinfrastruktur ein so günstiges Verhältnisvon Kosten und Nutzen zu erwarten wie bei Wanderwegen.Es gibt keine Statistiken, mit denen der Gewinn anWanderfreuden dokumentiert werden kann. Unddoch lassen bereits die Gästebefragungen von 1997und 2000 einen auffälligen Unterschied über die Zufriedenheitmit dem Wanderangebot erkennen. Beider Angebotsbewertung von 1997 haben 30 % derGäste angegeben, die Spazier- und Wanderwege seien„besser als erwartet“. Bei der Befragung 2000 sagtendas schon 47 % der Gäste. Bei keinem anderen Segmentdes Freizeitangebots wurden derart hohe Anteilevon „besser als erwartet“ erreicht.Erfolge zum Vorzeigen: neue Wege, Stege und WegweiserZur Realisierung des <strong>Vorarlberg</strong>er Wanderwegekonzepteshat das Amt der Landesregierung allen Gemeindenund anderen damit befassten Akteuren einenLeitfaden zur Verfügung gestellt. Dabei wurde besondererWert auf eine professionelle Planung und eineenge Zusammenarbeit aller Betroffenen auf regionalerEbene gelegt. Die Konkretisierung erfolgte dreistufig:1. Bestandsaufnahme, 2. Konzeptentwurf mit ersterRoutenauswahl und Interessenabstimmung, 3. Erarbeitungeines realisierungsfähigen Konzepts. Bei allenSchritten lag es im eigenen Interesse der Gemeinden,die von der Raumplanung im Amt der Landesregierunggebotene Mithilfe und Koordination in Anspruchzu nehmen. Es lag nicht zuletzt an der Kostenbeteiligungdes Landes, dass bei der Realisierung des<strong>Vorarlberg</strong>er Wanderwegekonzeptes flächendeckendeine außerordentlich kreative Zusammenarbeit erreichtwerden konnte.BestandsaufnahmeAuf Regionsebene besteht der erste konkrete Schrittzur Konzepterarbeitung in der Erhebung und Überprüfungder bestehenden Wandermöglichkeiten imGelände. Bei der Kartierung des Wegenetzes kommtes vor allem darauf an, die Eignung der einzelnenTeilstrecken zu prüfen und Möglichkeiten für Lückenschlüssezu erkunden. Im Rahmen der Inventarisierungsind zugleich Informationen über bestehendeoder vorhersehbare Probleme zu sammeln. Wo dieAttraktivität bestehender Wanderwege durch Asphaltierung,motorisierten Verkehr oder andere störendeNutzungen zu sehr abgewertet war oder für die Zukunfterhebliche Interessenkonflikte zu erkennensind, sollte auch früh genug nach diskutablen Routenänderungengesucht werden.2021


Im Zusammenhang mit der Bestandsaufnahme istimmer auch der Frage nachzugehen, ob und wie natur-und kulturgeschichtliche Besonderheiten möglichstgut zugänglich gemacht werden können. Dabeisollten ebenso die Chancen zur Reaktivierung historischerVerkehrswege untersucht werden.Methodische Fragen zu den Bestandsaufnahmen sindbereits 1990 getestet worden. Dazu war der GeografOskar Wiederin mit einer eingehenden Vorstudie imGebiet der Walgau-Sonnenseite befasst. Bei WiederinsUntersuchung hatte sich erstmals gezeigt, dasseinerseits das bestehende Wanderangebot sehr zuwünschen übrig lässt, andererseits aber die Chancenfür echte Verbesserungen viel zu wenig genutzt werden.Im Wissen um diese Art von „Normalzustand“wurden fortan die Inventarisierungen entsprechendernst genommen.Konkretisierung der Planungmit fundierten UnterlagenPlanungsdiskussionin der GemeindeAuswahl der Routen für den KonzeptentwurfBei der Erarbeitung erster Konzeptentwürfe ist mehrverlangt als bloß eine Aktualisierung der bisher gebräuchlichenWanderkarten. Auf der Grundlage derBestandskartierungen ist zu allererst zu fragen: Welchessind die wichtigsten Ausgangs- und Zielpunkte?Welches sind die regionalen Hauptrouten von Ort zuOrt, zwischen Tal und Berg, von Tal zu Tal?Die Hauptrouten sollten für die Netzgestaltung dieGrobstruktur vorgeben. Davon ausgehend ist im Blickauf die örtlichen Hauptausgangspunkte und die maßgeblichenZiele jeweils nach den attraktivsten Möglichkeitenfür Rundwanderwege und Kombinationsmöglichkeitenfür Wanderungen mit Bahn und Bus zufragen. Bei manchen Routen fällt die Eignung als Winterwegeunter Umständen mehr ins Gewicht, als jenefür die warme Jahreszeit. Wo andere Interessen – zumBeispiel Naturschutz und Schonung von Wildeinstandsgebieten– eindeutig Vorrang haben, ist es üblich,von Anfang an entsprechende Zurückhaltung zuüben. Auch bei stark frequentierten Radwegen empfiehltes sich oft, sich für die Fußwanderer nach anderenRouten umzusehen.Abschließende KonzeptbearbeitungIm Anschluss an die Interessenabstimmung ist dieGrundvoraussetzung gegeben, das regionale Wegenetzfestzulegen. Spätestens jetzt werden für die einzelnenStrecken die Wegkategorien unterschieden, die Wegweiserstandortefixiert und die normalen Gehzeitenvon Wegweiser zu Wegweiser minutengenau erhoben.Erfahrungsgemäß gehört die Beschriftung der Wegweiserzu den schwierigsten Aufgaben, damit einerseitsüberall ausreichende Zielangaben geboten, andererseitsaber Überbetafelungen vermieden werden.Vor der NeugestaltungWo zum regionalen Wegenetz eine überarbeitete Kartierung,komplettiert mit Wegweiserstandorten undGehzeiten, vorliegt, kann dieses definitiv in das GeografischeInformationssystem <strong>Vorarlberg</strong>s (VOGIS)aufgenommen werden. Mit der Vorlage der Routenverzeichnisseund Standortblätter für alle Wegweisersind im Allgemeinen die Bedingungen erfüllt, dassvon den Gemeinden um eine Herstellung der Wegweisertafelnauf Landeskosten angesucht werdenkann. Bei einem positiven Überprüfungsbefund kanndie Herstellung der Tafeln normalerweise ohne Verzögerungin Auftrag gegeben werden.Zumeist zeigt es sich schon bei der konkretisiertenPlanung, bei welchen Wegstrecken Verbesserungenund organisatorische Arbeitsteilungen vorzunehmensind. Es sind rechtzeitig Wegwarte zu nominieren, diesich um die laufende Wegbetreuung kümmern. DenWegwarten wird die Möglichkeit geboten, an einemkostenlosen Markierungskurs teilzunehmen. Die Neumarkierungsoll vor der Lieferung und Montage derWegweisertafeln erfolgen.Nach der Realisierung der NeukonzeptionOskar Wiederin bei den ersten Erhebungenim Testgebiet des Walgaus.In der Praxis hat es sich bewährt, bereits die Entwürfezur Neugestaltung des Wegenetzes durch die Raumplanungdes Landes digitalisieren zu lassen. So können zurDiskussion genügend Arbeitskarten zur Verfügung gestelltwerden. Dabei sollte früh genug festgestellt werden,ob und wie bei gegensätzlichen Interessen geeignete Lösungengefunden werden können. Die Planungsarbeitverlangt ein übergemeindliches Zusammenwirken unddie Mitsprache verschiedenster beteiligter Partner – vorallem auch der alpinen Vereine.Nach dem Ausscheiden von zu wenig geeigneten Wegstrecken und der Aufnahme attraktiverer Routensieht das neu gestaltete Wanderwegenetz oft ganz anders aus als zu Beginn der Konzeptarbeit.2223


3PRAKTISCHE ARBEITSGRUNDLAGENArbeitskartenDie auf der Grundlage der ÖK 1:50.000 erstelltenRoutenpläne dienen als wichtigste Vorlage für die Realisierungund laufende Betreuung der regionalenWanderwege. Die Ausdrucke für die Verwendung imGelände sind zumeist im Maßstabsbereich 1:15.000bis 1:25.000 gehalten. Die Routenführungen der regionalenWegenetze sind digitalisiert in das GeografischeInformationssystems (VOGIS) aufgenommen.Damit werden zugleich die Streckenlängen automatischerfasst.Bei den WANDERROUTEN werden konzeptgemäßdrei WEGKATEGORIEN unterschieden: mitdurchgezogener Linie – leichte Spazier- und Wanderwege(Markierung gelb-weiß), strichliert – Bergwanderwege(Markierung weiß-rot-weiß), punktiert – alpineSteige (Markierung weiß-blau-weiß).Die WEGWEISERSTANDORTE sind mit <strong>klein</strong>enschwarzen Kreisen und Standortnummern ersichtlichgemacht. Bei diesen ist die Gemeindekennzahl vorangestellt.Nach dem Punkt folgt die laufende Nummerierungder jeweiligen Gemeinde.In blauer Schrift sind für jeden Streckenabschnitt zwischenden nächsten Wegweisern die GEHZEITENin Minuten (in beiden Richtungen) angegeben. Auf dieseWeise ist es für verschiedenste Routenkombinationenleicht möglich, die Gesamtgehzeiten zu ermitteln. Bislanghaben sich Berechnungen der Gehzeiten nachWeglängen und Höhenunterschieden zu wenig bewährt.Es wurde daher verlangt, dass diese im Zuge derbei der Konzepterstellung ohnehin erforderlichen Begehungenmit der Stoppuhr auf- und abwärts minutengenauerfasst werden, wobei jeweils ein gemächlicherSchritt vorausgesetzt wird.Die GEMEINDEGRENZEN sind mit gelben Liniendargestellt.Die Arbeitskarten werden an alle Gemeinden, alpinenVereine und andere mitbeteiligte Stellenausgegeben. Sie dienen primär den Wegwartenals Vorlage für die Anbringung der Wegweiserund Markierungen. Da die Darstellungen laufendauf dem neuesten Stand gehalten werden, eignensie sich zugleich als Vorlage für die Aktualisierungvon Wanderkarten. Sie bilden auch dieGrundlage für andere kartografische Zwecke, wieetwa für Orientierungstafeln und andere <strong>klein</strong>räumigeRoutenabbildungen. Darüber hinauskönnen die Arbeitskarten für verschiedensteZwecke – insbesondere für Rettungs- und Katastropheneinsätze– als Orientierungshilfe verwendetwerden.Wanderwegestatistik (Stand: 1.7.2005):Das gesamte markierte Wanderwegenetz in <strong>Vorarlberg</strong>betrug Anfang Juli 2005 nach dem geografischenInformationssystem <strong>5.6</strong>38 Kilometer. Von den markiertenWanderwegen in <strong>Vorarlberg</strong> sind 50% leichtbegehbare Wanderwege (gelb-weiß), 46% Bergwanderwege(weiß-rot-weiß) und 4% Alpine Steige(weiß-blau-weiß).Die Gehzeiten der bisher in das Wanderwegekonzeptaufgenommenen Wanderwege betragen in beidenGehrichtungen insgesamt 3.886 Stunden. Umgerechnetauf 8-Stundentage bedeutet dies, dass 16 Monate(davon 9 Monate aufwärts und 7 Monate abwärts)benötigt würden, um die Wanderwege in beidenRichtungen abzugehen.Mit Ausnahme weniger Gebiete wurden bislang in<strong>Vorarlberg</strong> <strong>5.6</strong>58 Wegweiserstandorte mit 16.023Wegweisertafeln angebracht.Wanderwegekennziffern und Gesamtlängen der Wanderwege in den Gemeinden <strong>Vorarlberg</strong>s1 Alberschwende 52,9 km2 Altach 16,1 km3 Andelsbuch 52,2 km4 Au 102,3 km5 Bartholomäberg 105,9 km6 Bezau 83,5 km7 Bildstein 33,8 km8 Bizau 57,4 km9 Blons 42,5 km10 Bludenz 51,7 km11 Bludesch 11,9 km12 Brand 65,8 km13 Bregenz 55,1 km14 Buch 15,1 km15 Bürs 55,1 km16 Bürserberg 51,8 km17 Dalaas 126,1 km18 Damüls 66,3 km19 Doren 26,2 km20 Dornbirn 242,5 km21 Düns 7,9 km22 Dünserberg 18,0 km23 Egg 113,0 km24 Eichenberg 33,7 km25 Feldkirch 110,7 km26 Fontanella 78,5 km27 Frastanz 86,2 km28 Fraxern 41,4 km29 Fußach 12,8 km30 Gaißau 13,0 km31 Gaschurn 253,4 km32 Göfis 43,1 km33 Götzis 67,3 km34 Hard 33,9 km35 Hittisau 93,5 km36 Höchst 27,6 km37 Hörbranz 30,6 km38 Hohenems 83,3 km39 Hohenweiler 20,5 km40 Innerbraz 29,2 km41 Kennelbach 14,1 km42 Klaus 23,9 km43 Klösterle 103,1 km44 Koblach 36,0 km45 Krumbach 22,7 km46 Langen 47,2 km47 Langenegg 30,5 km48 Laterns 107,3 km49 Lauterach 19,1 km50 Lech 139,7 km51 Lingenau 25,6 km52 Lochau 41,6 km53 Lorüns 16,7 km54 Ludesch 28,0 km55 Lustenau 46,5 km56 Mäder 12,9 km57 Meiningen 18,6 km58 Mellau 84,3 km59 Mittelberg 187,6 km60 Möggers 34,8 km61 Nenzing 184,4 km62 Nüziders 54,6 km63 Raggal 95,7 km64 Rankweil 63,9 km65 Reuthe 20,0 km66 Riefensberg 32,5 km67 Röns 4,4 km68 Röthis 12,7 km69 St. Anton 14,2 km70 St. Gallenkirch 222,4 km71 St. Gerold 39,2 km72 Satteins 32,2 km73 Schlins 8,3 km74 Schnepfau 46,9 km75 Schnifis 20,4 km76 Schoppernau 98,0 km77 Schröcken 44,5 km78 Schruns 72,5 km79 Schwarzach 21,0 km80 Schwarzenberg 72,4 km81 Sibratsgfäll 57,9 km82 Silbertal 100,7 km83 Sonntag 150,0 km84 Stallehr 2,3 km85 Sulz 12,2 km86 Sulzberg 48,1 km87 Thüringen 10,6 km88 Thüringerberg 36,6 km89 Tschagguns 172,7 km90 Übersaxen 27,4 km91 Vandans 107,1 km92 Viktorsberg 46,5 km93 Warth 47,9 km94 Weiler 14,1 km95 Wolfurt 24,1 km96 Zwischenwasser 55,2 km2425


Wegweiser-StandortblätterFür jeden in der Arbeitskarte ersichtlich gemachtenWegweiserstandort liegt ein Formblatt vor, das EDVtechnischausgefertigt und gespeichert wird. Das Ausfüllender Standortblätter bildet den Abschluss derErarbeitung jedes regionalen Wegekonzeptes.Erläuterungen zum Wegweiser-Standortblatt1 StandortnummerJeder Wegweiser wird in der Weise nummeriert, dass zuerst die Kennzifferder Standortgemeinde und danach eine fortlaufende Bezifferungangeführt wird.2 Standortgemeinde9 MarkierungGW für gelb-weiß, WRW für weiß-rot-weiß, W-blau-W für weiß-blau-weiß.Wo auf einer Tafel nach ein oder zwei Zielangaben der gelb-weißen RouteZielangaben für eine anschließende weiß-rot-weiße Route hinzukommen,wird dies bereits auf der Tafel ersichtlich gemacht. Hier wird GW/RW(gelb-weiß / rot-weiß) eingetragen. In umgekehrter Richtung ist eine Vorankündigungdieser Art nicht notwendig. Ist auf einer Tafel nach Zielangaben13 LageskizzeDie Situierung des Wegweisers wird so ersichtlich gemacht, dass sie beider Anbringung im Gelände unmissverständlich ist.14 Anordnung der TafelnZu dem in der Lageskizze eingetragenen Standort des Stehers wird dieAusrichtung der Tafeln (mit Reihenfolge A, B, C ...) für die Montage3 Ausführung der WegweisertafelnHier erfolgt nur dann eine Eintragung, wenn für hochalpine Extrem-der gelb-weißen oder weiß-rot-weißen Route auch ein Ziel einer anschließendenweiß-blau-weißen Route genannt, genügt es, wenn rechtzeitig inKursivschritt auf die veränderte Anforderung aufmerksam gemacht wird.genau angegeben.15 Befestigungstandorte eine Sonderausführung erforderlich ist. In diesem Fall genügtBeispiel bei weiß-rot-weißer Markierung:TotalphütteHier ist anzugeben, ob allenfalls bereits ein geeigneter Steher (z.B. Rohrder Hinweis Alpin. In allen anderen Fällen handelt es sich um die nor-Schesaplanaoder Lichtmast) vorhanden ist oder erst angebracht werden muss. Dabeimale Standardausführung.(nur für Geübte)wird jeweils die erforderliche Rohrlänge angegeben. Diese errechnet4 Standortangabe10 Art der Beschriftungsich aus rund 190 cm Bodenabstand der untersten Tafel plus Fundierung(rd. 60 cm) plus 15 cm je Tafel. Sie variiert, je nachdem ob derSie wird in der Regel bei jedem Wegweiser in roter Farbe aufgedruckt.1 = Beschriftung nur auf Vorderseite der Tafel, 2 = Vorder- und Rücksei-Steher höher oder tiefer als der Weg zu stehen kommt.Wo es sich bei den Standortbezeichnungen oft um alte Flurnamen han-te. Weitere Angaben zur Beschriftung sind nicht erforderlich, da dieseAngegeben wird in der Regel auch die Art der Fundierung (z.B. Beton-delt, die in topografischen Karten nicht aufscheinen, ist jeweils die richtigenach einheitlichen Normen erfolgt.sockel oder Bodenhülse) mit Hinweis, ob für die Wintermonate eineSchreibung abzuklären. Auf die Standortbezeichnung wird verzichtet,wenn sie durch andere Aufschriften in nächster Umgebung (z.B. Straßenschilder)schon deutlich genug ersichtlich gemacht ist.11 Ein- oder zweiarmige RichtungsweisungHier wird angegeben, ob die Tafel nur in eine Richtung (1 = einarmig)Demontage vorzusehen ist.16 - Bemerkungen5 Höhenangabe zum Standortoder zugleich auch in die entgegengesetzte Richtung (2 = doppelarmig)weisen soll. Bei Wegweisern, bei denen im Winter hoher SchneedruckHier ist Raum für spezielle Hinweise zur Tafelmontage (z.B. bei Anbringungverschiedener Tafeln auf gleicher Höhe) und für allenfalls erforderli-Wo die genaue Höhenlage ü. M. nicht bekannt ist, lässt sich mit Hilfezu erwarten ist, wird von doppelarmigen Tafeln abgesehen.che Zusatzbetafelungen (z.B. Orientierungstafel an einem Ausgangspunkteiner guten großmaßstäbigen Karte die Standorthöhe zumeist auf 5 bis10 m genau eintragen.12 Ziel- und Zeitangaben auf jeder Tafeloder Warnungstafel bei bestimmten Risiken wie z.B. für alpine Steige).6 Angabe der Tafel, auf welcher die Standort- undHöhenangabe aufgedruckt wirdFür die Routenziele – beginnend mit dem nächsten Ziel – stehen auf jederTafel ein bis drei Zeilen mit jeweils maximal 17-18 Buchstaben zur Verfügung.Es wird auch ersichtlich gemacht, wo ein RoutentrennungsstrichAuf der Grundlage der sorgfältig ausgefüllten und überprüften Standortblätterwird die Herstellung der Wegweisertafeln in Auftrag gegeben.Für die Wegwarte enthalten die Standortblätter alle nötigen AngabenGewählt wird die am besten einsehbare Tafel des Wegweisers, nacheinzufügen ist. Wo Gehzeiten erforderlich sind, kann je Zeile nur ein Zielzum Aufstellen der Wegweiser und zum Montieren der Tafeln.Möglichkeit eine doppelarmige Tafel.und nur eine Gehzeit angegeben werden. In der Praxis hat es sich be-7 Genaue Lagebezeichnungwährt, Gehzeiten von mehr als einer Stunde viertelstündig aufzurunden.Innerhalb der ersten Stunde werden aber auch viertelstündige Zeitanga-8 Unterscheidung der Wegweiserarme nachRichtungenben in Minuten (z.B. 15 Min., 30 Min., 45 Min.) angeschrieben. Wo keineGehzeiten angeführt sind, kann in einer Zeile auch mehr als ein Ziel angegebenwerden; mit Gedankenstrich bei aufeinander folgenden Zielen derGroßbuchstabe (A, B, C ...) für jede Richtung in der Reihenfolge vongleichen Route, mit Schrägstrich bei einem Abzweigungsziel.oben nach unten. Wenn für dieselbe Richtung zwei oder ausnahmsweiseBeispiel mit ZeitangabenBeispiel ohne Zeitangabendrei Tafeln notwendig sind: A1, A2, A3 ... Bei der Reihenfolge ist zuzwei Tafeln:eine Tafel:beachten, dass in der Hauptblickrichtung nicht eine Tafel durch eine1) Gaisbühel 20 Min. Gaisbühelandere abgedeckt wird. Daher die Faustregel, dass die für den Betrach-Schlins 50 Min. Schlins / Jagdbergter nach vorne weisende Tafel zu oberst und die nach hinten weisendeRuine Jagdberg 1 Std. Schnifis – Dünszu unterst angebracht wird.2) Schnifis 1 Std.Düns1 1⁄4 Std.2627


Allgemeine gesetzliche Bestimmungenzur Betreuung von Wanderwegen1WANDERWEGE UND WEGEFREIHEITDas <strong>Vorarlberg</strong>er Straßengesetz, LGBl. Nr. 8/1969,enthält über Wanderwege und Wegefreiheit folgendeBestimmungen:§ 23 Wanderwege(1) Die Eigentümer von öffentlichen Privatstraßen,die nach ihrer Art nur für den Verkehr von Fußgängernoder Tieren benützbar sind und vorwiegenddem Wandern dienen (Wanderwege), habenzu dulden, dass Gemeinden und in <strong>Vorarlberg</strong>bestehende Organisationen, deren satzungsmäßigerZweck auch die Förderung des Wanderns ist,diese Wege im bisherigen Umfang erhalten undan solchen Wegen Wegweiser und Markierungszeichenanbringen.(2) Wenn es die übliche land- und forstwirtschaftlicheNutzung erfordert, darf der Gemeingebrauchvon Wanderwegen vom Straßenerhalter vorübergehendganz oder teilweise beschränkt werden.§24 Wegefreiheit im unproduktiven Gebiet(1) Unproduktive Grundstücke, ausgenommen Bauwerke,dürfen von Fußgängern auch ohne Einverständnisdes Grundeigentümers jederzeit betretenund zum Schifahren oder Rodeln benützt werden,soweit sie nicht eingefriedet oder nicht durchAufschriften oder ähnliche Vorkehrungen als abgesperrtbezeichnet sind. Eine solche Einfriedungoder Absperrung ist nur zulässig, soweit sie wirtschaftlichnotwendig ist.(2) Die Eigentümer von nach Abs. 1 genannten Grundstückenhaben zu dulden, dass Gemeinden oder in<strong>Vorarlberg</strong> bestehende Organisationen, deren satzungsmäßigerZweck auch die Förderung desWanderns ist, auf solchen Grundstücken Wegweiserund Markierungszeichen anzubringen.§ 25 Wegefreiheit im land- undforstwirtschaftlichen Gebiet(1) Land- oder forstwirtschaftliche Grundstücke außerhalbdes verbauten Gebietes (§ 6 Abs.5), ausgenommenBauwerke, Äcker und Wiesen, dürfenvon Fußgängern auch ohne Einverständnis desGrundeigentümers betreten und zum Schifahrenoder Rodeln benützt werden, soweit sie nicht eingefriedetoder nicht durch Aufschriften oder ähnlicheVorkehrungen als abgesperrt bezeichnetsind. Während der Zeit einer Schneedecke dürftenÄcker und Wiesen jedoch unter den vorgenanntenVoraussetzungen zum Schifahren oderRodeln benützt werden. Eine Absperrung ist nurzulässig, soweit sie aus land- oder forstwirtschaftlichenGründen notwendig ist.(2) Beim Betreten von im Abs. 1 genannten Grundstückendarf kein Schaden verursacht und dasVieh nicht belästigt werden.§ 26 Wegefreiheit am Bodenseeufer(1) Ein 10 m breiter Streifen am Ufer des Bodensees,ausgenommen Bauwerke, darf von Fußgängernauch ohne Einverständnis des Grundeigentümersjederzeit betreten werden, soweit es sich nicht umnach Abs. 2 bewilligte Einfriedungen handelt.Diese Entfernung hat sich nach dem jeweiligenWasserstand zu richten. Im Bereich dieses Streifensist es untersagt, den freien Zugang zum Bodenseedurch Errichtung von Zäunen oder sonstigeMaßnahmen zu versperren oder zu behindern.(2) Ausnahmen von den Vorschriften des Abs. 2 kanndie Behörde bewilligen, soweit dies aus Gründender öffentlichen Sicherheit, der Zollaufsicht, desVerkehrswesens, der Kultur, des Naturschutzes,des Sports oder zur Ausübung der Berufsfischereioder eines Gewerbes erforderlich ist.§ 27 Beschränkungen der Wegefreiheit(1) Soweit dies aus Gründen der öffentlichen Sicherheit,der Kultur, der Wirtschaft oder des Sportserforderlich ist, kann die Gemeindevertretungdurch Verordnung Beschränkungen der Wegefreiheitnach den §§24 und 25 verfügen.Das Anbieten von Wanderwegen setzt mehr Sicherheitsvorkehrungenvoraus, als bei vielen hochalpinen Routen möglich sind.(2) Beschränkungen gemäß Abs.1 sind unbeschadetder sonst für die Kundmachung solcher Verordnungengeltenden Vorschriften auch im Bereichdes betroffenen Gebiets im notwendigen Ausmaßersichtlich zu machen.2ZILVILRECHTLICHE HAFTUNGDES WEGEHALTERSDas Allgemeine bürgerliche Gesetzbuch (ABGB) enthältzur zivilrechtlichen Haftung des Wegehalters folgendeBestimmungen:§ 1319 a(1) Wird durch den mangelhaften Zustand eines Wegesein Mensch getötet, an seinem Körper oder anseiner Gesundheit verletzt oder eine Sache beschädigt,so haftet derjenige für den Ersatz desSchadens, der für den ordnungsgemäßen Zustandverantwortlich ist, sofern er oder einer seiner Leuteden Mangel vorsätzlich oder grob fahrlässigverschuldet hat. Ist der Schaden bei einer unerlaubten,besonders auch widmungswidrigen Benützungdes Weges oder durch entsprechendeVerbotszeichen, eine Abschrankung oder einesonstige Absperrung es Weges erkennbar gewesen,so kann sich der Geschädigte auf den mangelhaftenZustand des Weges nicht berufen.(2) Ein Weg im Sinne des Abs. 1 ist eine Landfläche,die von jedermann unter den gleichen Bedingungenfür den Verkehr jeder Art oder für bestimmteArten des Verkehrs benützt werden darf, auchwenn sie nur für einen eingeschränkten Benützerkreisbestimmt ist; zu einem Weg gehören auchdie in seinem Zug befindlichen und dem Verkehrdienenden Anlagen, wie besonders Brücken,Stützmauern, Futtermauern, Durchlässe, Gräbenund Pflanzungen. Ob der Zustand eines Wegesmangelhaft ist, richtet sich danach, was nach derArt des Weges, besonders nach seiner Widmung,für seine Anlage und Betreuung angemessen undzumutbar ist.(3) Ist der mangelhafte Zustand durch Leute des Haftpflichtigenverschuldet worden, so haften auch sienur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit.Hinsichtlich des ordnungsgemäßen Zustandes einesWeges wird von den Gerichten beurteilt, was bei Wegengleicher Art üblich ist. Weil im Hochgebirge besondereBedingungen herrschen, kann dort außer jährlichenInstandhaltungsbegehungen im Allgemeinen keine ständigeÜberwachung der Wege verlangt werden.Die strafrechtliche Haftung setzt bereits bei leichterFahrlässigkeit ein. Wie auch in zivilrechtlicher Hinsichtgilt hier, dass mindestens einmal jährlich einegründliche Überprüfung der Weganlage zu erfolgenhat. Bei besonders gefährlichen Situationen, etwanach Unwettern, Stürmen und Lawinenabgängen,wird vom Wegehalter aber ein erhöhtes Maß an Sorgfaltverlangt, wozu auch zusätzliche Überprüfungenaußerhalb der Routinekontrollen gehören können.Je besser ein Weg insgesamt ausgebaut ist, je mehr eretwa beworben wird und mit diversen Prädikaten versehenist, desto eher werden die Benützer darauf vertrauendürfen, dass der Weg normalerweise ohne besondereGefährdung benützbar ist.2829


Bessere Wanderwege1VIELSEITIGE INSTANDHALTUNGSARBEITENDie umfassende Erneuerung der <strong>Vorarlberg</strong>er Wanderwegeerfüllt nur dann ihren Zweck, wenn der Qualitätsgrundsatzauch bei der ständigen Instandhaltung beibehaltenwird. Ob und wie das gelingt, hängt überallentscheidend vom Engagement und der Qualifikationder damit befassten Personen ab. Von einem Wegwart,der seiner Tätigkeit nur gezwungenermaßen und ohneFreude an seinem Tun nachgeht, kann kaum erwartetwerden, dass er seiner Aufgabe tatsächlich gerecht wird.Es ist aber leicht erkennbar, wo umsichtige Wegwarteihre Arbeit als ständige Aufgabe ernst nehmen und esauch an der Liebe zum Detail nicht fehlen lassen.Wer an der Wegeinstandhaltung nie selbst beteiligtwar, unterschätzt leicht den damit verbundenen Arbeitsaufwand.Wie sehr es aber auf die fortdauerndgute Betreuung ankommt, wurde bei den Alpenver-einswegen schon früh erkannt. Nach dem Grundsatz„Lieber weniger, aber gut!“ wurde bereits in einemHandbuch von 1910 empfohlen „lieber einen Wegbauzu unterlassen, wenn nicht die nötigen Mittel vorhandensind, um ihn derart auszuführen, dass er vollständiggefahrlos begangen werden kann“. DieserGrundsatz hat inzwischen unter der Maxime: „Qualitätvor Quantität“ wieder an Aktualität gewonnen. Erwurde auch für das <strong>Vorarlberg</strong>er Wanderwegekonzeptzur maßgeblichen Orientierung.Erfreulicherweise sind die meisten Gemeinden von sichaus interessiert, dass für die Betreuung der Wege qualifizierteWegwarte zur Verfügung stehen. Vielfach sind esjüngere Senioren, die wissen, worauf es ankommt unddie sich auch bei vielseitigen handwerklichen Aufgabenzu helfen wissen. Während die Wegwarte Überprüfun-gen, <strong>klein</strong>ere Instandhaltungsarbeiten und Markierungenim Allgemeinen selbst vornehmen, werden für gröbereArbeiten beim Wegebau und beim Aufstellen vonWegweisern zumeist Gemeindearbeiter beigezogen. Fürdie Neuanlage von Wegen lohnt sich sehr oft die Verwendungvon Baumaschinen. Bei erhöhten Sicherheitsanforderungen,wie z.B. beim Bau von Fußgängerbrücken,ist das Know How von fachkundigen Handwerkernunverzichtbar. Gelegentlich werden umfangreichere Arbeitenan Bauunternehmen vergeben. Wo es im Gebirgefür die Materialbeförderung an geeigneten Zufahrtenfehlt, wird immer öfter auch vom Einsatz von HubschraubernGebrauch gemacht.Wenn aus Einsparungsgründen versucht wird, sichmit möglichst billigen Lösungen zu behelfen, wird oftdie Erfahrung gemacht, dass diese wegen des erhöh-ten Instandhaltungsaufwands auf Dauer teurer zu stehenkommen können als solide Ausführungen. Esfehlt nicht an Beispielen, dass gekonnt hergestellteWegbefestigungen mit Bruchsteinmauerwerk undSteinsetzungen mit wenig Erhaltungsarbeiten sogarnach einem Jahrhundert noch in tadellosem Zustandsind.Oft mangelt es an Wissen um die Möglichkeiten, wiemit angemessenem Aufwand „maßgeschneiderte“und dauerhaft befriedigende Lösungen gefunden werdenkönnen. Der vorliegende Leitfaden will dazu eineOrientierungshilfe sein. Die dargestellten Beispielesind keine „Patentrezepte“, sie können aber einigeAnregungen für verschiedenste Probleme vermitteln,zu deren Lösung es sehr oft auf kreative Findigkeitankommt.An vielen Beispielen ist zu sehen, wie gekonnt befestigte Wege überlange Zeit nur wenig Instandhaltungsaufwand erfordern.Manche Wege verlangen jährlich einigenZeitaufwand für Verbesserungen.Der Wegebau im Fels kann auch den Einsatz von Pressluftbohrmaschinennotwendig machen.3031


2WEGKATEGORIEN MITUNTERSCHIEDLICHEN ANFORDERUNGEN3ERHALTUNG HISTORISCHER WEGEWelche Anforderungen an den Zustand eines Wanderwegszu stellen sind, hängt primär von dessenFunktion ab. Je nach Wegkategorie, aber auch in Anpassungan spezifische örtliche Verhältnisse und entsprechendder Frequentierung ist bei der Anlage undBetreuung der Wanderwege unterschiedlichen ErwartungenRechnung zu tragen.In jedem Fall besteht die Verpflichtung, erkennbarenGefahren so zu begegnen, wie es üblicherweisevorausgesetzt werden darf. Wo dies nicht möglichist, darf ein Weg nicht in das markierte Wanderwegenetzaufgenommen werden. Daher wurden auch bereitsetliche Routen aus dem Wegenetz ausgeschieden,die in der Vergangenheit als Wanderwege angebotenworden waren. Bei kurzzeitig überhöhten Risikenist eine Wegsperre zu veranlassen. Im Winterkann allerdings nicht erwartet werden, dass die Wanderwegeaußerorts auch bei Schneebedeckunggefahrlos begehbar sind, es sei, bestimmte Wegewerden mit entsprechenden Hinweisen als Winterwanderwegeangeboten.Im Wanderwegekonzept <strong>Vorarlberg</strong> werden bei allenWegkategorien hohe Anforderungen an die Sicherheitgestellt. Damit kann aber die Eigenverantwortung derWegbenützer nicht abgenommen werden. Diese müssenspeziell bei Bergwegen selbst um die Gefahrenwissen, die im Zusammenhang mit den Jahres- undTageszeiten, der Witterung und körperlichen Konditionzu beachten sind.Bei ortsnahen Spazierwegen und gelb-weiß markiertenWanderwegen wird durchgehend eine bequeme Begehbarkeiterwartet. Hier dürfen für Personen allerAltersstufen und ohne spezielle Ausrüstung die höchstenSicherheitsansprüche gestellt werden. Folglichist hier auch mit einem entsprechend höheren Aufwandfür die Anlage und Instandhaltung der Wegezu rechnen.Wo nur ausgetretene Pfade als Höhenrouten dienen, verdient dieSicherheit der Bergwanderer besondere Beachtung.Bei den weiß-rot-weiß markierten Bergwegen wirdunter normalen Voraussetzungen ebenfalls eine gefahrloseBegehbarkeit vorausgesetzt. Das bedeutetaber nicht, dass diese den gleichen Bequemlichkeitsbedürfnissenzu genügen haben wie die ortsnahenSpazierwege. Im Steilgelände können Teilstreckenschmal und steinig, manchmal auch etwas exponiertsein. Auch bei bester Wegebetreuung kann im Berggebietaber keine absolute Sicherheit vor alpinen Naturgefahrenerwartet werden. Dies gilt besonders beiriskanten Witterungsverhältnissen, zeitweiser Schneebedeckungund Vereisung, hochwasserführendenWildbächen oder Steinschlag.Auf alpinen Steigen mit weiß-blau-weißer Markierungmuss ebenfalls für ein hohes Maß an Sicherheit vorgesorgtwerden. Hier ist allerdings bei den Bergwanderernselbst erhöhte Vorsicht geboten. Bei der Begehungwerden alpine Erfahrung, Trittsicherheit undSchwindelfreiheit vorausgesetzt. Dabei kommt es inbesonderem Maße auf die Eigenverantwortung derBergwanderer an. Die bei exponierten Steigen angestrebtenVerbesserungen sollten jedenfalls keine Illusionenvon absoluter Sicherheit nähren.In jedem Wegenetz gibt es Wegstrecken, die als „Kulturwege“eine oft Jahrhunderte lange Geschichte haben.Zum größten Teil sind es alte Feldwege oder andereWirtschaftswege, mitunter auch historische Straßen,wie sie vielfach im 18. und 19. Jahrhundert entstandensind. Diese Wege sind manchmal mit Pflästerungenund Einfassungen aus Trockenmauerwerk so gekonntangelegt worden, dass sie später keinen hohen Erhaltungsaufwanderforderten und teilweise sogar noch imOriginalzustand erhalten sind. Im Unterschied zu vielenheutigen Straßenbauten wirken diese Fahrwege imLandschaftsbild nicht nur nicht störend, sondern sogarauf reizvolle Weise bereichernd.In der Umgebung mancher Ortschaften sind auch frühere„Messwege“ (Kirchwege), Zugänge zu aufgelassenenBerghöfen und im hochalpinen Gebiet Alp- undSaumwege in den früheren Anlageverhältnissen erhalten.Es gibt auch Trassen alter Eisenbahnanlagen, diesich bestens als Wanderwege eignen.Bei den Relikten der Verkehrsgeschichte handelt essich um Kulturgut, dessen Wert oft unterschätzt underst nach dem Verlust bewusst wird. Hier kann einepflegliche Erhaltung im Allgemeinen am besten durchdie Nutzung als Wanderwege gesichert werden. Dasist mit ein Grund, weshalb in den regionalen Wanderwegekonzeptenein besonderes Augenmerk auf dieEinbeziehung und erforderlichenfalls auf die Reaktivierunghistorischer Wege gelegt wurde.Bei diesen Wegen verlangt das Bewahren der Eigenartzwar laufende Verbesserungsmaßnahmen – dabei vorallem funktionsfähige Wasserableitungen und dasFreihalten von Bewuchs – zugleich aber auch Zurückhaltungmit perfektionierten Neuerungen. So ist hierfast immer ein Verzicht auf die Verwendung von Betonund Asphalt und von anderen fremdkörperhaftwirkenden Zutaten (z.B. Einfassungen mit Straßenleitschienen)zu fordern.Feldwege in Röns und Schnifis:Viele alte Feldwege sind geradezu ideale Spazier- und Wanderwege.Eusebiusweg Röthis und alte Straße nach Buchboden:Historische Wege haben als Wanderrouten oft einen besonderen Reiz.3233


4WEGEBAU UND WEGQUERSCHNITTEBei der Anlage und Erneuerung von Fußwegen ist aufeine genügende Breite und eine einigermaßen ausgeglicheneOberfläche zu achten. Der Weg muss so breitsein, dass entgegenkommende Wanderer leicht ausweichenkönnen. Je mehr ein Weg von Spaziergängernfrequentiert wird – zum Beispiel in Ortsnähe oder inder Umgebung von Seilbahnstationen – , desto wenigerkann man sich mit schmalen Pfaden begnügen.Bei vielbegangenen Spazierwegen, die nicht zugleichals Radwege dienen, wird eine Breite erwartet, die zweiPersonen das Gehen nebeneinander erlaubt. DieseFußwege sollten möglichst auch mit Kinderwagen undvon Rollstuhlfahrern bequem benützt werden können.Grundanforderungen an bevorzugteSPAZIERWEGE sind:– genügende Breite: je nach Frequentierung0,8 bis 2,5 Meter– mäßige Steigung: bis 10 %, in steilem Geländebis 15 % (mit Rücksicht auf ältere Menschenund Spaziergänger mit Kinderwagen möglichstnicht über 6 %)– guter Unterbau (Bruchschotter) mit ebenerDeckschicht (z.B. bindiger Flickschotter, verdichtetmit Vibrationswalzen oder Flächenrüttler)– guter Wasserabfluss (ein- oder zweiseitigeQuerneigung)– professionell ausgeführte Sicherheitsvorkehrungen(Geländer, Stege etc.)Für die Anlage von Wanderwegen ist die Verwendung speziellerMaschinen oft unverzichtbar.Ausbringen von Humus für die Böschungsbegrünung nacheinem Wegebau.Die fachmännische Herstellung guter Spazierwege gehtüber die Aufgaben eines Wegwarts hinaus. Hiefür müssenim Allgemeinen auch geeignete Baumaschinen verwendetwerden. Größere Gemeinden verfügen für dieHerstellung von Spazierwegen zumeist über fachkundigeGemeindebedienstete und eigene <strong>klein</strong>e Baggeroder Ladegeräte mit weniger als einem Meter Spurbreite(z.B. Mini-Excavator oder Mini-Loader). Kleingemeindenmachen eher von der Möglichkeit Gebrauch,solche Wege entweder durch Bauunternehmen herstellenzu lassen oder sich die erforderlichen Geräte beimBaumaschinenhandel auszuleihen.Für WANDERWEGE ist in Naherholungsgebietenoft eine Breite von mindestens einem Meter erforderlich.Bei geringer Beanspruchung kann auch eineBreite zwischen von 50 und 80 cm genügen. Die Neigungkann ohne Stufen bis zu 20 % betragen. DieOberfläche ist großteils Naturboden, bei dem aufTeilstrecken – besonders auf lehmig feuchtem Untergrund– Bruchschotter oder Kies aufgebracht wird.Das Aufbringen einer 10 bis 20 cm dicken Deckschichtsoll verhindern, dass der Untergrund bei Regenzu sehr aufgeweicht und erodiert wird. Bei vielbegangenen Wanderwegen ist es oft zweckmäßig,wenn diese fachmännisch mit einem Unterbau ausGrobschotter und einer Oberfläche aus bindigemFlickschotter hergestellt werden. Mitunter könnenzur Stabilisierung auch lastverteilende Unterlagen(z.B. Kunststoffgeflechte) notwendig sein.Wo auf durchweichten Böden auch mit Viehtrieb zurechnen ist, ist entweder ein getrennter Wegverlaufoder ein entsprechend größerer Aufwand für dieWegbefestigung notwendig.Höchst problematisch ist, wenn zur WegbefestigungBauschutt (z.B. zerbrochene Ziegel oder Fliesen) verwendetwerden. Was im Einzelfall nach billigsterSchuttbeseitigung aussehen mag, gibt sich in derLandschaft meistens über Jahrzehnte hinweg als einBeispiel ästhetischer Verwahrlosung zu erkennen.Das Aufbringen von Hartbelag kann bei innerörtlichenFußwegen zweckmäßig sein, auf Wanderwegenist dies grundsätzlich zu vermeiden. Wo Wanderroutendem Verlauf von asphaltierten Erschließungsstraßenfolgen, hat es sich bewährt, wenn wenigstens einBankett als ein für Fußgänger geschotterter Randstreifenausgeführt ist.Mit Mauerwerk befestigter WegWo für den Wegebau stark geneigtes Gelände angeschnittenwird, ist auch bei bescheidener Breite zu befürchten,dass Teile des Wegs abrutschen oder durchlocker gewordenen Hangschutt verlegt werden. Oftlässt sich nach vielen Jahrzehnten noch erkennen, woman sich von Anfang an mit technischem Geschickum eine dauerhafte Stabilisierung bemüht hat. Das istmeistens mit Stütz- und Futtermauern aus Bruchsteinengeschehen. Dabei wurde sowohl beim Mauerwerkwie bei der Hinterfüllung auf eine ausreichende Entwässerunggeachtet.Bei kurzen Wegstrecken und geringeren Ansprüchenan dauerhafte Haltbarkeit kann man sich manchmalauch mit Rundhölzern zur talseitigen Randbefestigungbehelfen, die mit eingerammten Armierungseisen gehaltenwerden.Bauschutt zur Wegbefestigung ist von den schlechten Lösungen oftauch noch am auffälligsten schlecht.Neue Spazierwege mit verschiedenen Erwartungenan die Frequentierung.3435


5FREIHALTEN VON BEWUCHSWo es in einem Steilgelände aus Moränen- oder Hangschuttauf eine dauerhaft stabile Wegführung ankommt,empfiehlt sich häufig der Bau von Hangbrücken mitmassiv ausgeführten Widerlagern und Stahlträgern.Oft werden Hangbefestigungen auch wie bei den traditionellenWildbachverbauungen in Steinkastenbauweisemit Rundhölzern hergestellt.Bei hochalpinen BERGWEGEN ist es oft unmöglich,wegebautechnischen Idealvorstellungen gerechtzu werden. Im wenig bewachsenen Steilgelände sinddie Wege auch viel stärker der Erosion ausgesetzt alsin tieferen Lagen. Daher hat man sich seit Jahrhundertennicht selten die Mühe gemacht, viel begangeneSaum- und Alpwege mit Pflasterungen und geschichtetenSteinen zu befestigen. Das war zwar arbeitsaufwändig,dafür konnte auf lange Sicht eine gute Haltbarkeitmit billigen Instandhaltungen erreicht werden.Wegbefestigung in steilen Schutthalden und Wildbachrunsen.Bei den durch Wald- und Wiesengelände führendenPfaden wird oft unterschätzt, wie sehr der seitlicheBewuchs das Wandern erschweren kann. Normalerweisegehört es zu den Aufgaben der Wegwarte, dieWege von solchem Bewuchs freizuhalten. Vielfach geschiehtdies mit Sense, Ast- und Rebschere. Immerhäufiger werden auch mit Akku betriebene Rasentrimmer,erforderlichenfalls auch leistungsstarke Motorsensenmit Benzinmotor verwendet. Auf fruchtbarenBöden kann es sich empfehlen, den Bewuchsrückschnittzweimal im Jahr – zumeist im Mai und AnfangAugust – vorzunehmen.Bei Wiesenpfaden ist es oft sowohl für die Wandererwie auch für die betreffenden Landwirte ein Problem,wenn die Pfade durch den Bewuchs kaum mehr erkennbarsind und Wanderer sich genötigt fühlen,auch abseits der Route durch das hohe Gras zu gehen.Dies kann am besten dadurch vermieden werden,wenn im Frühjahr rechtzeitig ein Wegstreifen ausgemähtwird. Diese Aufgabe wird zumeist von einemWegwart oder Gemeindearbeiter übernommen. Fürviele Wegwarte ist es selbstverständlich, dass sie fürden Rückschnitt von störenden Stauden und Ästenimmer eine Rebschere bei sich haben.Die gestiegenen Sicherheitserfordernisse verlangenheute auch auf hochalpinen Wanderwegen einen größerenErhaltungsaufwand als in der Vergangenheit.Dies gilt besonders für die Nahbereiche von Seilbahnstationen,in denen mehr als anderswo ungeübte undschlecht ausgerüstete Wanderer unterwegs sind. BeiRouten mit erheblichen natürlichen Risiken stellt sichimmer wieder die Alternative: Entweder Verzicht aufdas Anbieten als Wanderwege oder Sanierungen, beidenen man sich oft nicht mehr mit <strong>klein</strong>en Verbesserungenbegnügen kann. Für manche dieser Aufgabenkann auch im Felsgelände nicht mehr auf die Verwendungvon Baumaschinen verzichtet werden. Dazu gehörtimmer öfter das Engagement von Bauunternehmenund der Einsatz von Hubschraubern.Für die bestmögliche Anpassung an das Gelände kann die Art derWegbefestigung manchmal auf kurzen Distanzen wechseln.Wenn auf den Rückschnitt von Bewuchs vergessen wird, kann auchein neu angelegter Wanderweg (links) in kurzer Zeit so aussehen wieim rechten Bild.Ausgemähte WiesenpfadeBei viel begangenen Bergwegen können manchmal aufwändigeSanierungsarbeiten fällig werden.3637


Weg mit bergseitigemGraben zum Ableiten vonHangwässern.6WASSERABLEITUNGENBei allen Wegen ist ein Hauptaugenmerk auf eine rascheAbleitung von Niederschlagswasser zu legen. Dabei sollder Abfluss so gestaltet werden, dass es bei Starkregennicht zu größeren Erosionsschäden kommt. Bei innerörtlichenund ortsnahen Fußwegen und den zum Wandernbenützten Straßen und Güterwegen gehört es zumnormalen Ausbaustandard, dass mit geeigneten LängsundQuerprofilen, seitlich und quer angelegten Rinnensowie Abflussrohren für eine ausreichende Entwässerungvorgesorgt ist. Bei Wanderwegen mit ihrem Wechselvon befestigten und unbefestigten Wegoberflächenstößt die Anwendung technischer Standards aber raschan Grenzen. Dennoch ist gerade bei unbefestigten Hangwegenauf gute Wasserableitungen zu achten. Wo diesversäumt wird, entstehen immer wieder Erosionsschäden,die den Instandhaltungsaufwand gesamthaft verteuern.Vor allem ist es für die Wanderer oft eine Zumutung,wenn sie sich gezwungen sehen, auf vernässten undschlammig aufgeweichten Wegen zu gehen.In den Naherholungsgebieten gehört es heute bereitszum normalen Standard, dass Spazier- und Wanderwegemit Längsentwässerungen und vorgefertigten Querrinnenversehen sind. Damit offene Rinnen dauerhaft funktionsfähigbleiben, sind sie allerdings jährlich, nach Starkregenmitunter auch mehrmals im Jahr, zu reinigen.Bei den über die Naherholungsgebiete hinausführendenWanderwegen werden die Wasserableitungen zumeistmit einfacheren Mitteln, besonders mit Steinen,Holzschwellen oder Erdgräben hergestellt. Als sehrhaltbar erweisen sich oft die aus Steinen gebaute Rinnenoder auch Schwellen aus eingesetzten Steinen. Jesteiler die Längsneigung des Wegs, desto mehr solcherWasserabschläge („Ausrinner“) sind erforderlich.Bei Wegen, die in keiner Weise befahren werden, könnenfür die Wasserableitung auch Querabschläge mitRundhölzern angebracht werden. Diese Hölzer mit ca.15 cm Durchmesser werden etwas schräg zum Wegquerschnittgelegt und mit eingerammten Pfählen befestigt.Sie sollten vor allem in den Kehren nicht fehlen und talseitigüber den Weg hinausragen. Allenfalls ist mit zusätzlichenRandbefestigungen, z.B. mit Steinen, vorzusorgen,dass das abfließende Wasser nicht den Wegangreift. Eine relativ dichte Folge solcher Querabschlägehat noch die Nebenwirkung, dass solche zum Radfahrenohnehin nicht geeigneten Routen auch für das „wildeMountainbiking“ weniger einladend sind.Bei den hochalpinen Wanderwegen müssen sich die Wegwartezumeist mit noch einfacheren Mitteln behelfen.Am wichtigsten ist dabei das jährliche Ausräumen vonQuergräben mit der Wegmacherhaue und das Wiederherstellender durch Erosion beschädigten Wegstücke.Zum Vermeiden von Wegvernässungen sind immerwieder auch Längsgräben erforderlich. Mit bergseitigenLängsentwässerungen, sei es mit offenen Gräbenoder Drainagen, werden Hangwässer gesammelt undmit Querrinnen oder Rohren abgeleitet. Auch bei vielenHohlwegen sind Längsentwässerungen mit seitlichenAbleitungen unerlässlich.Wo das Niederschlagswasser leichtes Spiel hat, imweichen Weguntergrund Gräben auszuspülen, siehtman immer wieder, dass nach dem Ausweichen derWanderer und den damit verbundenen Verletzungender Grasnarbe neue Gräben entstehen. Hierkönnen mitunter auch im Alpgebiet umfangreichereSanierungen mit dauerhaft befriedigenden Wasserableitungennotwendig werden. Bei allen technischenVerbesserungsmaßnahmen ist allerdings auch Rücksichtauf die landschaftsbildliche Störungsempfindlichkeitgeboten. Es sollten daher keine Materialienverwendet werden, die in der ungestörten Natur alsFremdkörper auffallen.Ein derart vernässter Weg dürfte nicht als Wanderweg angeboten werden.Wasserabschlag mit Steinsetzungen.Bei mangelhaften Wasserableitungen können aus WanderwegenErosionsfurchen werden, die der Sanierung bedürfen.Querrinnen aus Holz, die der wiederholten Reinigung bedürfen.Wasserabschlag mit Rundholz3839


7WEGE IN VERNÄSSTEM GELÄNDETrittsteineBaumscheibenBei der Anlage und Instandhaltung von Wanderwegenkönnen sich besonders auf Moorboden oder aufwasserstauendem Lehm verschiedenste Probleme ergeben,für die zumeist nach „maßgeschneiderten“ Lösungengesucht werden muss. In solchen Bereichenhaben sich provisorische Billiglösungen selten bewährt.Zufolge der endlos notwendigen Reparaturensind sie auch keineswegs kostengünstig.Für die HERSTELLUNG STABILER GE-SCHOTTERTER WEGE hat man sich seit der Antikeoft in der Weise beholfen, dass für den Unterbaueine mit Rundhölzern hergestellte Prügelmatte in denBoden eingelassen und diese Tragschicht mit Kiesoder Schotter überschüttet wurde. Heute werden solcheWege oft noch stabiler ausgeführt, indem sie auchmit langen Rundhölzern eingefasst und unter demSchüttmaterial ein Vlies ausgelegt wird.Wo in empfindlichen Moorbiotopen auf kalkhaltigesSchüttmaterial verzichtet werden muss, werden alsErsatz auch Holzschnitzel verwendet. Dies ist allerdingsnur in ebenen Bereichen möglich, wo sie beikräftigen Regengüssen nicht weggeschwemmt werden.Überdies müssen immer wieder Holzschnitzeldazu gegeben werden.Stabile Holzkonstruktionen haben sich in verschiedenstenAusführungen bewährt. Im Folgenden sindBeispiele für verschiedene Arten von Wegen angeführt.Die Skizze rechts zeigt einen geschotterten Spazierwegauf einem Holzsteg aus imprägnierten Kanthölzern mitFlickschotter auf einer Polymerbitumenbahn.Wo zur Querung von Moorböden Bretterstege hergestelltwerden, kann zwischen verschiedenen Möglichkeiten,wie etwa den abgebildeten, gewählt werden.Wichtig ist in jedem Fall, dass auf gute Haltbarkeitgeachtet wird (z.B. mit genügend starken Brettern ausLärchenholz).Mit Rundhölzern eingefasster geschotterter Weg aufdurchnässtem Boden.Hackschnitzel-Aufschüttung auf flachem Moorboden.Geschotterter Weg auf Steg aus Rundhölzern.Steg mit Kanthölzern und Schotterbelag.Einfachere Lösungen mit ca. 6 cm starken Lärchenbrettern.Befestigte RundhölzerZum Vermeiden des Ausrutschens bei Regen oderGlatteis darf die Gehfläche nie völlig glatt sein. EinGleitschutz kann durch unregelmäßige Schnittflächenbei handgesägtem Holz oder durch ungleiche leichteEinschnitte erreicht werden.Wo die Benützung von Stegen durch Vieh oder Reitervermieden werden soll, werden die Querhölzer mitAbständen von einigen Zentimetern befestigt. Manchmalkann es zweckmäßig sein, auch beidseitige Handläufeund versetzte Durchgänge anzubringen.Bei der Anlage von Wanderwegen wird Feuchtbiotopenschon aus Gründen des Naturschutzes nach Möglichkeitausgewichen. Wo es auch bei Bergwanderwegenunvermeidlich ist, Bereiche mit wasserstauendemUntergrund zu queren, wird oft versucht, mit einfachstenMitteln möglichst dauerhaft befriedigendeLösungen zu finden.Bei Pfaden in wenig geneigtem Gelände kann mansich bei kurzen Strecken oft mit dem Verlegen vonSTEINPLATTEN behelfen. In ähnlicher Weise wurdenauch schon runde HOLZSCHEIBEN eingesetzt.Diese sind zwar weniger lange haltbar, können aberbei Verwendung von geeignetem Holz (z.B. Lärche),ausreichendem Durchmesser (möglichst über 30 cm)und rau geschnittener Oberfläche recht nützlich sein.Wo im Nahbereich von nicht zu tief vernässten Hanglagengenügend lose Steine zu finden sind, kann dieHERSTELLUNG EINES FESTEN UNTERBAUSAUS LESESTEINEN am zweckmäßigsten sein.Bei den speziell für die Bedürfnisse von Fußgängern hergestelltenWegen können andere Nutzungen – besondersein Befahren mit Motorfahrzeugen oder die Verwendungals Reitwege – zu erheblichen Schäden führen.Auch die Beschädigungen durch Radfahrer – am häufigstendurch das Bremsen auf steilen Wegstücken ohneHartbelag – sollte nicht unterschätzt werden. Bei solchenWanderwegen müssen zumeist allgemeine Fahr- undReitverbote vorausgesetzt werden.40 41


8STUFEN UND TREPPENWie sehr die Neigung zur Sparsamkeit zum Problemwerden kann, zeigt sich häufig bei abgestuften Wegen.Am auffälligsten ist das bei unregelmäßig gebautenund oft zu hoch geratenen Stufen und im raschenMorschwerden von billigen Hölzern. Entsprechendfrüh zwingt die erhöhte Reparaturanfälligkeit zu nichtendenden Ausbesserungen.In welcher Weise Stufen und Treppen am zweckmäßigstengebaut werden, hängt vom Gelände ab. Dabei ist vorallem zu beachten, dass die Höhe der Stufen und dieTiefe der Auftrittflächen ausnahmslos die gleichen Abmessungenhaben, um ein Stolpern der Wanderer zuvermeiden. Dafür hat sich eine Faustregel bewährt, nachder die Tiefe und die doppelte Höhe einer Stufe 65 cmergeben sollen. Das würde zum Beispiel bei einer 15 cmhohen Stufe eine 35 cm tiefe Auftrittfläche, bei 20 cmHöhe 25 cm Tiefe erfordern. Eine Stufe soll mindestens10 cm hoch und mindestens 80 cm breit sein. Wo aufZwischenpodesten genügend Platz zum Ausweichen besteht,kann bei kurzen Stufenfolgen auch eine geringeBreite (aber nie unter 40 cm) gewählt werden.Wo es keine besonderen Schwierigkeiten bereitet, geeigneteSTEINBLÖCKE herbeizuschaffen, darf vonstabilen Stufen aus Natursteinen zumeist eine vorzüglicheHaltbarkeit erwartet werden. Manchmal ist es auchmöglich, im gewachsenen Fels Stufen auszumeißeln.Ein STUFENBAU MIT IMPRÄGNIERTENHÖLZERN kann sich vor allem bei Wegen empfehlen,wo es dank kurzer Anfahrtmöglichkeiten kein Problemist, diese innerhalb von 10 bis 15 Jahren zu ersetzen.Zum Nachbessern der Hinterfüllung ist von Zeit zuZeit Schotter aufzuschütten. Dabei ist vorzusorgen,dass für die Deckschicht nicht lehmiges (bei Nässe glitschiges)oder zu leicht abschwemmbares Feinmaterialverwendet wird. Gegen das Erodieren der Trittflächenlohnt sich oft das Anbringen seitlicher Einfassungen.Für die Befestigung der Holzstufen werden normalerweise60 bis 80 cm lange Pfähle, Kanthölzer oder Armierungseisenverwendet. Deren oberes Ende sollte aber niedie gleiche Höhe haben wie die waagrechten Hölzer.Sonst muss befürchtet werden, dass die Auftrittflächennach dem allmählichen Absetzen von den senkrechtenBefestigungen überragt werden. Das ist eine der häufigstenUrsachen, wenn Wanderer auf Treppen zum Sturzkommen. Um diesem Risiko von vorneherein zu begegnen,werden für die Befestigung manchmal nur Metallstäbeverwendet, auf die in der Mitte durchbohrte undhöher herausragende Rundhölzer aufgelegt werden. ImFachhandel sind aber auch Eisenstäbe erhältlich, die sichmit den Holzstufen verschrauben lassen.In sehr steilem Gelände kann der Bau von Treppenstegenerforderlich werden. Dazu werden oft Holzkonstruktionenangefertigt, bei denen die Stufen entwederaus Brettern oder aus Fertigteilen mitMetallrosten hergestellt sind. Die Roste haben nebender längeren Haltbarkeit auch den nicht zu unterschätzendenVorteil, dass sie bei Nässe einen wesentlichbesseren Halt bieten. Daneben sind Geländer fastimmer unverzichtbar. Da bei den Treppen insgesamtin besonderem Maße auf eine gute Haltbarkeit zuachten ist, werden diese immer häufiger zur Gänze alsSchlosserarbeiten aus verzinktem Eisen ausgeführt.Treppenstege in verschiedenartigen AusführungenStufen mit unterschiedlich befestigten Hölzern und geschottertenTrittflächenTreppe mit stabilen Steinstufen4243


Herstellung einer Wildbachbrückedurch Stahlbautechniker-Lehrlinge derLandesberufsschule BludenzBrücken mit Trägern aus Eisenprofilen und Trittflächen aus Holz9BACHÜBERQUERUNGENWo ortsnahe Spazierwege über Bäche führen, werdenfür ein gefahrloses Überqueren die höchsten Sicherheitsansprüchegestellt.Bachquerung bei Niedrigwasser auszuführen, aber anzuketten,so dass sie auch bei Hochwasser nicht weit fortgetragenwerden können.Bei Bergwanderwegen ist es wichtig, wenn im Blick aufsehr verschiedene Risiken unter verschiedensten Lösungengewählt werden kann. Wo ohne jegliche Absturzgefahrnur <strong>klein</strong>e Bäche zu queren sind, kann mansich manchmal mit Trittsteinen oder einfachsten Stegenaus Holz oder Metallrosten behelfen.Zur Eigenart vieler Wildbäche gehört, dass bei trockenemWetter nur ein <strong>klein</strong>es Rinnsal zu queren ist, dass sie nachStarkregen aber zu reißenden Bächen werden können. Jenach der Art der Tobel und dem üblichen Verhalten derWildbäche ist jeweils nach den bestgeeigneten Lösungenzu suchen. In manchen Fällen kann auf jede Art von Stegoder Brücke verzichtet werden, weil eine Überbrückungnur nach sehr starken Regengüssen erforderlich, ebendann aber der Zerstörung ausgesetzt wäre. Bei Fahrwegenbehilft man sich oft mit der Herstellung einer Furt. Damitfür Wanderer ein Passieren auch bei verstärkter Wasserführungmöglich ist, ist manchmal auch ein bergseitig erhöhtangebrachter Fußgängersteg vorhanden.Bei vielen Bergbächen ist auch bei bescheidener Wasserführungein Steg erforderlich. Sehr oft muss allerdingsdamit gerechnet werden, dass ein solcher bei starker Wasserführungmitgerissen wird. Damit die Überbrückungendann nicht gänzlich verloren gehen, hat es sich bei manchenTobeln bewährt, solche Stege zwar nur für eineWo die Länge einer Brücke das Betreten durch mehrerePersonen ermöglicht, sind an die Stabilität der Ausführungentsprechend höhere Ansprüche zu stellen.Dies gilt vor allem auch für Hangbrücken in Rutschgeländeoder für Schluchtstege an Felswänden. Im Hinblickauf die gestiegenen Sicherheitsansprüche werdenimmer häufiger Eisenkonstruktionen verschiedensterArt verwendet. Oft begnügt man sich zur Verbesserungder Haltbarkeit zumindest mit Eisenträgern.Bei hochalpinen Bergwegen stellen sich durchwegs geringereKomfortansprüche. Hier genügt häufig dieHerstellung eines relativ schmalen Stegs mit einseitigemGeländer. Allerdings muss man sich auch bei solcheneinfachen Lösungen auf die Festigkeit der Tragwerkeund Geländer verlassen können.Wo es bei Stegen aller Art auf „maßgeschneiderte“ Lösungenankommt, kann sich manchmal die Kontaktnahmemit einer Berufsschule empfehlen. Mitunter ergibtsich die Chance, spezielle Konstruktionen imRahmen der Lehrlingsausbildung herzustellen.Die Haltbarkeit von Brücken und Stegen ist alljährlich– vor allem auch nach Hochwasserereignissen – zuüberprüfen. Besondere Beachtung verdienen die Tragfähigkeitund die Festigkeit der Geländer.Spazierwegbrücken mit beidseitigem GeländerKleiner Lattensteg, der wegen der wiederholt verstärktenWasserführung des Wildbachs mit einer Kette befestigt ist.Einfachste Querungsmöglichkeiten bei <strong>klein</strong>en BächenDie Holzbrückewerden musste.4445


10HALTEVORRICHTUNGENWie bei den Brücken wechseln die Anforderungen andie Sicherheit auch im Steilgelände je nach Wegkategorie.Besondere Sicherheitsansprüche sind daherauch hier bei ortsnahen Spazier- und Wanderwegenmit gelb-weißer Markierung zu stellen. Bei anderenWegkategorien sind zumindest in exponierten Bereichenmit erhöhter Ausrutsch- oder Absturzgefahr geeigneteHaltevorrichtungen anzubringen.denhülsen und Einschlagwerkzeuge. Je nach Bedarfkönnen zusätzlich Verstrebungen, Strebenplatten odersonstige Verspannungen angebracht werden. Nichtselten werden die Pfosten auch aus 25 bis 30 mm starkemBAUSTAHL hergestellt und nach Belieben mitaufgeschweißten Ösenringen versehen. Bäume kommenfür die Befestigung grundsätzlich nicht in Betracht.GELÄNDER sind besonders bei Steilstücken vonSpazier- und Wanderwegen gebräuchlich, bei denenvor allem ein Ausrutschen bei Nässe, Schnee- oderEisglätte verhindert werden soll.Bei Holzgeländern ist immer auf eine stabile Herstellungmit entrindetem und imprägniertem Holz und genügendtief fundierten Pfosten zu achten. Unter dem in 1,0 bis1,2 m Höhe angebrachten Handlauf werden auf der demWeg zugewandten Seite ein bis drei Latten befestigt.Wegen der begrenzten Haltbarkeit von aus Holz hergestelltenGeländern werden oft auch die Möglichkeitenfür kombinierte Ausführungen mit Metall- undHolzelementen oder gänzlich aus verzinktem Eisengenutzt. Metallgeländer werden vor allem zum Absichernvon stark frequentierten Spazierwegen in exponiertemGelände verwendet.Bei exponierten Wanderwegen außerorts werden zumeistABSICHERUNGEN MIT DRAHT- UNDKUNSTSTOFFSEILEN ODER KETTEN bevorzugt,die bei guter Ausführung sehr haltbar sind.Dabei werden verschiedenste Arten von Pfostenund Fundierungen verwendet. Oft werden verzinkteEISENROHRE ODER PROFILEISEN mit 150bis 180 cm Länge zugeschnitten und mit aufgeschweißtenÖsen und Kappen versehen. Diese werden in weichemUntergrund einbetoniert, sonst mit einer aufgeschweißtenSpitze 60 bis 70 cm tief eingerammt. ImFachhandel sind Stahlrohrpfosten in verschiedenenAusführungen erhältlich, dazu auch Einschlag-Bo-Metallgeländer aus verzinkten Rohren oder FertigkonstruktionenStabil ausgeführte HolzgeländerFür die Fundierung eingerammter Pfosten ist der Untergrundnicht immer fest genug. Dann kann es notwendigsein, auf verschiedenste Weise mit Zementoder Beton einen ausreichenden Halt zu geben.Die Absicherung erfolgt zumeist mit rostfreien Drahtseilen(nicht Aluminiumdraht!). Für das obere Seil(Handlauf) empfiehlt sich ein stärkeres Drahtseil (6 bis9 mm), beim unteren genügen 5 mm Durchmesser. Wozum Halten eine bessere Griffigkeit erwünscht ist, werdenoft auch Ketten oder kräftige gerippte Seile ausKunststofffasern verwendet.IM HOCHALPINEN GELÄNDE sind an die Festigkeitder Absicherungen mit Drahtseilen oder Kettenerhöhte Ansprüche zu stellen, zumal an diesenVorrichtungen bei größeren Absturzrisiken mehr Haltgesucht wird. Sie sind zudem durch Schnee- und Eisbelastungen,Schneerutsche und Steinschlag auch erheblichverstärkten natürlichen Beanspruchungenausgesetzt. Hier kommt es bei den Drahtseilen (meistensLitzenseilen) darauf an, dass sie aus Stahldrähtengedreht sind, die weder zu dünn noch zu dick sind,d.h. weder durch Korrosion (z.B. Reibung an Ösen)leicht beschädigt werden können, noch zu steif sind.Für Wanderwege genügt bei Litzenseilen normalerweiseein Durchmesser von 8 mm.Stahlketten mit 5 bis 8 mm starken verzinkten Kettengliedernsind in der Anschaffung zwar teurer, dafüraber haltbarer und ermöglichen einen besseren Griff.Verschiedenartige Haltevorrichtungen mit Kunststoff- oder Drahtseilen4647


11WEIDEDURCHGÄNGEDreieckdurchgang miterhöhter Vorrichtung für dieElektrodrahtverbindungErneuerung einerSeilsicherung aufeinem FelssteigFür die Befestigung sind statt Pfosten häufiger VER-ANKERUNGEN IM FELS mit Ankerbolzen oderSchwerlastdübeln erforderlich. Am gebräuchlichstensind Ösenanker, die im Fachhandel in verschiedenstenAusführungen erhältlich sind. In den Ösen wird dasDrahtseil mit Kausche und Seilklemmen, die Kette mitdem Kettenschloss befestigt. Drahtseile und Kettensollen etwa 80 bis 100 cm über der Auftrittfläche nurleicht gespannt sein. Die Verankerungen mit Seilfixierungenwerden in Abständen von durchschnittlich zweiMetern angebracht.Wo Wanderwege durch Viehweiden führen, werdenmanchmal ABHAGUNGEN MIT ELEKTRO-ZÄUNEN vorgenommen, ohne geeignete Durchlässevorzusehen. Wenn Wanderer diese Art von Absperrungals rücksichtslos empfinden, werden sie mitunter vonden Bewirtschaftern ungewollt dazu verleitet, es umgekehrtebenfalls an der nötigen Rücksicht fehlen zu lassen.Um dieses Risiko zu vermeiden, genügt es meistens,wenn das Passieren mit einem federverspannten Grifferleichtert wird. Mitunter kann es allerdings geschehen,dass der Stromkreislauf durch ein falsches Einhängendes Griffs unterbrochen wird. Daher ist es vorteilhafter,wenn die Abhagungen so angebracht werden können,dass ein Queren von vorneherein unnötig ist.Im Interesse der Landwirte und Wanderer haben sichstabile Durchgänge am besten bewährt. Bei einemFahrweg wird manchmal von der Möglichkeit Gebrauchgemacht, einen Schacht mit einem ROSTAUS EISEN zu erstellen. Bei Wanderwegen gehörenbesonders hölzerne DREIECKDURCHGÄNGEund WEIDEGATTER zu den altbewährten Lösungen.Für die Herstellung der Dreieckdurchgänge werdenneuerdings auch einbetonierte Eisenrohre verwendet.Bei den Gattern ist es wichtig, dass dieseleicht geöffnet und zuverlässig geschlossen werdenkönnen. Zum Schließen empfiehlt sich besonders dasAnbringen von Zugfedern und automatisch einschnappendenVerschlüssen. Oft haben sich auchsenkrecht AUFKLAPPBARE DURCHGÄNGEbewährt, die ebenfalls selbstschließend ausgeführtwerden können.Zu den besten Lösungen gehören DREHKREUZE,die im Fachhandel in vorgefertigten Metallausführungenund mit Betonsockeln erhältlich sind. Diese alsam sichersten und haltbarsten geschätzten Durchgängewerden am besten so angebracht, dass sie auch mitElektrozäunen kombiniert werden können. Dazu werdenentweder hohe Pfähle zur Wegüberspannungoder Unterführungen mit isolierten Drähten in Kunststoffschläuchenangebracht.Bei alpinen Steigen – insbesondere den hier nicht berücksichtigtenKlettersteigen – kommt es so sehr auf„maßgeschneiderte“ Lösungen an, dass im vorliegendenHandbuch nicht der Eindruck erweckt werdensoll, als könnten hier Patentrezepte für alle Gelegenheitengeboten werden. Hier ist vor allem das Know-How und technische Geschick erfahrener Alpinwegwartegefragt.Elektrozaun mit ÖffnungsvorrichtungDreiecksdurchgang aus HolzAbsicherung mit Pfosten aus Baustahl, oben mit Drahtseil, unten mitdreifach angebrachten KettenBei Geländern und Seilsicherungen aller Art ist diealljährliche Überprüfung und rechtzeitige Ausbesserungunerlässlich.48Drehkreuze in verschiedenen AusführungenDreiecksdurchgang mit einbetonierten Alu-Rohren


12 RASTPLÄTZEAufklappbarer DurchgangJe mehr ein Weg den Charakter eines Spazierwegeshat, desto größer ist normalerweise der BEDARF ANRUHEBÄNKEN. Solche werden vor allem an Ausflugszielen,unterwegs bei Aussichtspunkten, aberauch an Waldrändern und Uferwegen erwartet. Fürdas Aufstellen wird die Zustimmung des Grundeigentümersvorausgesetzt. Bei Aussichtspunkten sollteauch vorgesorgt werden, dass die Ausblicke von zuhohem Bewuchs freigehalten bleiben.Ruhebänke aus Betonfertigteilen oder Gartenbänke mitMetallrahmen können an Promenaden und Parkwegenzweckmäßig sein. Außerorts sind hingegen eher einfache,dafür aber stabile und gut imprägnierte Holzkonstruktionenzu empfehlen, die auch in der kalten Jahreszeit nichtentfernt werden. Wo Beschädigungen durch Weideviehzu befürchten sind, sind feste halbierte Baumstämme vielfachzweckmäßiger als Bänke mit Latten und Rückenlehnen.Damit Ruhebänke in der Landschaft nicht als störendeFremdkörper wirken, sollten sie weder farbig lackiert,noch mit auffälligen Aufschriften versehen sein.ABFALLBEHÄLTER, die im engeren Ortsbereichoft sehr geschätzt sind, können außerorts problematischsein. Wo es nicht möglich ist, solche Behälter alle paarTage zu entleeren, quellen die Abfälle oft über oder siewerden vom Wind verstreut. Es ist an Wanderwegen jedenfallsoft zu beobachten, dass im Bereich von Rastplätzenmit vorhandenen Behältern mehr Abfälle herumliegenals dort, wo auf die Anbringung solcher Behälterbewusst verzichtet wurde. Die Entleerung von Abfallbe-hältern ist meistens nicht Sache des Wegwarts. Wo aberAbfälle am Weg liegen, geht ein aufmerksamer Wegwartnicht daran vorbei. Für diesen Zweck gehört eine mitgeführteKunststofftasche zu den normalen Utensilien.Die meisten Wanderer freuen sich, wenn sie an heißenTagen etwa stündlich irgendwo etwas trinken können.So gehören BRUNNEN vor allem bei längeren Wegstreckenzu den am meisten geschätzten Zusatzeinrichtungen.PICKNICKPLÄTZE mit geeigneten Feuerstellen,festen Tischen und Bänken werden von Familien mitKindern besonders bei ortsnahen Wanderwegen undin der Umgebung von Seilbahnstationen am Berg geschätzt.Erfahrungsgemäß kommt es bei dieser Zusatzeinrichtungaber darauf an, sie nicht soviel wie möglich,sondern so gut wie möglich anzubieten. Dabeikommt es mehr auf die landschaftsangepasste Gestaltungals auf die perfektionierte Ausstattung an. Aufeine Übermöblierung der Landschaft sollte grundsätzlichverzichtet werden. Unverzichtbar ist jedocheine auf Sauberkeit bedachte Instandhaltung.Bei manchen Wanderrouten kann es überlegenswertsein, auch ÜBERDACHTE RASTPLÄTZE anzubieten.Solche sind am meisten willkommen, wennWanderer von Gewittern überrascht werden oderwenn sie auf langen Winterwanderungen vergeblichnach einer unverschneiten Ruhebank oder EinkehrmöglichkeitAusschau halten.Brunnen mit HolztrogPicknickplatzUnterstand für WandererSelbstschließende WeidegatterRuhebänke in verschiedenen Ausführungen50 51


Verschiedene Möglichkeiten zur Anbringung der WegweisertafelnWegweiserAufstellen eines Wegweisersmit Fertigfundament1WEGWEISERSTANDORTE2ROHRSTEHERFertigfundamentWegweiser werden grundsätzlich an allen AusgangsundKreuzungspunkten von Wanderrouten sowie beiZwischenzielen angebracht. Die Standorte sind in denArbeitskarten zum regionalen Wanderwegekonzeptnummeriert eingetragen. Alle nötigen Informationenüber den Standort und die Art der Betafelung könnendem jeweiligen Standortblatt entnommen werden.Die Wegweiser sind in Wegnähe so aufzustellen, dasssie aus den Blickrichtungen der Wanderer gut erkennbarsind, ohne in der Landschaft störend aufzufallen.Sie sollen den Verkehr nicht behindern und von Bewuchsleicht freigehalten werden können.Montage an einem LichtmastMontage an einem RohrsteherWandmontage mit einem MetallbügelDie Befestigung muss so stabil sein, dass die Tafelnnicht verdreht werden können. Das Einverständnisdes Grundeigentümers wird vorausgesetzt.Bereits im Zuge der Planung wird abgeklärt, wo und wiedie Wegweisertafeln am zweckmäßigsten montiert werdenkönnen. Oft können die Tafeln an bestehendenStangen oder Lichtmasten, allenfalls auch an Gebäudenangebracht werden. Eine Befestigung an Bäumen istgrundsätzlich abzulehnen. Wo vorhandene Rohrsteherzu wenig hoch sind, sollten sie durch längere ersetzt oderallenfalls mit Hilfe von Laschen und entsprechendenRohrstücken verlängert werden.Eisen- und AluminiumrohreWo ein neuer Rohrsteher aufzustellen ist, können unliebsameÜberraschungen am besten vermieden werden,wenn sich die mit der Anbringung befassten Personenschon vor der Montage überzeugen, ob dieLage im Gelände mit den Angaben auf dem Wegweiser-Standortblattgenau übereinstimmt. Dabei sollteauch rechtzeitig geprüft werden, ob alle Rohre in derrichtigen Länge zur Verfügung stehen.Die Rohrsteher für Wegweiser werden üblicherweisein Längen von 200, 250, 300, 350, 400 und 600 cmgeliefert. Wenn beim Zuschneiden Reststücke übrigbleiben, können diese bei Längen ab etwa 100 cm alsMarkierungsstangen verwendet werden.Für neue Wegweiser werden im Allgemeinen feuerverzinkteEisenrohre mit 2 Zoll (60 mm) oder 1 1⁄2Zoll (48 mm) Durchmesser bevorzugt. Dazu gehörtein oberer Rohrverschluss mit einer Kunststoffkappe.Solche Eisenrohre sind haltbarer als die teureren Aluminiumrohre,die eher im Ortsgebiet verwendet werden.Die verzinkten Eisenrohre fallen dank ihrer mattgrauenFarbe in der freien Landschaft auch wenigerstörend auf.Die Länge der Rohrsteher sollte bereits auf dem Wegweiser-Standortblattangegeben sein. Sie errechnetsich aus mindestens 190 cm Bodenabstand der unterstenTafel plus Fundierung (ca. 60 cm) plus 15 cmje Tafelbefestigung. Je nachdem, ob der Steher höheroder tiefer als die Wegoberfläche zu stehen kommt, istdie Rohrlänge entsprechend länger oder kürzer. Dieoberste Tafel sollte vom Steher nur etwa um 5 cmüberragt werden. Es sieht unschön aus, wenn derRohrsteher noch höher hinauf ragt.BetonfundamenteAm haltbarsten sind Fundierungen mit Beton, sei es inForm von vorgefertigten Fundamentsockeln oderdurch Einbetonieren an Ort und Stelle. Die im Fachhandelerhältlichen Fundamentsockel werden vor allemfür Standorte verwendet, wo ein Transport mit Fahrzeugenmöglich ist. Sie können relativ leicht versetztwerden und eignen sich für Rohre mit 48 oder 60 mmDurchmesser. Ein Kunststoffkonus verhilft dem Steherzu einem festen Halt.An Standorten ohne Zufahrtsmöglichkeiten werdenleichtere Eisensteher mit nur 48 mm Durchmesser bevorzugt,wobei zum Betonieren eher der als Sackwareerhältliche Fertigbeton verwendet wird.Materialbeförderung abseits der FahrmöglichkeitenVorbereitung der Wegweisertafelnfür die MontageFür die Anbringung der Tafelnempfiehlt sich die Verwendung einer<strong>klein</strong>en Leiter oder eines anlehnbarenPodestes aus Leichtmetall.In jedem Fall ist für eine gute Fundierung vorzusorgen,damit der Steher weder verschoben noch verdrehtund in Hanglagen auch durch Schneedrucknicht schräg gestellt werden kann.Fundierung am Berg mit Fertigbeton5253


BodenhülsenWo die Steher direkt einbetoniert werden, ist einespätere Standortveränderung oder ein Auswechselnvon beschädigten Rohren sehr arbeitsaufwändig. Umsolche Probleme zu vermeiden, ist es vorteilhaft, nureine aus Grauguss bestehende BODENHÜLSE I<strong>MB</strong>ETON einzusetzen, bei der der Rohrsteher nachBelieben ausgewechselt werden kann. Dies hat sichvor allem an Standorten in Schigebieten bewährt, wovor jedem Winter eine Demontage der Wegweiservorgesehen ist. Für die Zeit der Nichtbenützung sinddie Öffnungen verschließbar.Bei geeignetem Untergrund werden sehr oft auch EIN-SCHLAG-BODENHÜLSEN verwendet, bei denenman sich das Einbetonieren ersparen kann. Für dieseZwecke sind im spezialisierten Fachhandel verschiedenartigeFabrikate erhältlich, die zumeist aus Aluminium hergestelltsind. Es gibt Ausführungen, wie zum Beispiel derso genannte Wurzelpfahl, bei denen die Hülse bis zu 60cm Tiefe in den Boden eingeschlagen wird.Eine andere Variante für Fundierungen ohne Betonsind SCHRAUBFUNDAMENTE. Sie sind mit verschweißtenSpiralen versehen und werden wie Schraubenin den Boden gedreht. Bei den Bodenhülsen sindfast alle Fabrikate für Rohrsteher mit 48 und 60 mmDurchmesser erhältlich.Wandbefestigung für VerkehrszeichenWandbefestigungenFür die Befestigung an Mauern, Holzwänden oderFelswänden ist, wenn nur zwei entgegengesetzte Gehrichtungenangezeigt werden müssen, manchmal diedirekte Verschraubung auf ein und derselben Flächemöglich. Häufiger sind aber drei Gehrichtungen zubetafeln. Hiefür empfiehlt sich die Montage kurzerRohrstücke mit vorgefertigt erhältlichen Befestigungen,wie sie auch für die Anbringung von Verkehrszeichenverwendet werden. An diesen Rohrstücken könnendie Tafeln wie an normalen Stehern montiertwerden.Nicht ganzjährig angebrachte WegweiserWo es unvermeidlich ist, Wegweiser im Bereich vonSchipisten oder von Lawinenzügen aufzustellen, müssendiese vor Wintereinbruch demontiert und imFrühjahr wieder aufgestellt werden. Hier werden fürdie Fundierung Bodenhülsen verwendet, die nach jederDemontage der Steher mit Abdeckungen verschlossenwerden können. Wichtig ist, dass die Wegweisertafelndurch das wiederholte Hantieren undDeponieren nicht beschädigt werden. Wo diese währenddes Winters gesammelt in einen Winterlagerraumgebracht werden, hat es sich bewährt, wenn dieWegweiser mit geeigneten Vorrichtungen einzeln aufgestelltoder aufgehängt werden.Standardisierte WEGWEISERTAFELN FÜRWINTERWANDERWEGE unterscheiden sich vonden anderen Wegweisertafeln durch die pinkfarbeneBeschichtung und weiße Beschriftung. Diese werdenjeweils zu Beginn des Winterdienstes aufgestellt undam Ende der Wintersaison demontiert.3ANBRINGUNG DER WEGWEISERTAFELNDie standardisierten Wegweisertafeln können an denStehern wie gewohnt mit Laschen (90 mm Lochdistanzfür 8x16 mm-Schrauben) befestigt werden, soferndiese zu den Stehern passen.Variabler sind 120 mm lange U-PROFILE aus Aluminiumlegierung(ebenfalls mit 90 mm Lochdistanz für8x16 mm-Schrauben) zur Befestigung mit Schlauchschellen.Mit den in verschiedenen Größen erhältlichenSCHLAUCHSCHELLEN ist es möglich, die Tafelnje nach den vorhandenen Möglichkeiten an rundenoder kantigen Stehern mit verschiedensten Durchmessernoder auch an Lichtmasten zu befestigen.Die Montage mit Schlauchschellen macht es demWegwart leicht, die Tafeln mit dem Schraubenschlüsselzu montieren, bei Bedarf auch abzunehmen sowiein der Ausrichtung oder Reihenfolge zu verändern.Zudem besteht die Möglichkeit, mit denselbenSchlauchschellen jeweils zwei U-Profile und somit ingleicher Höhe zwei in abweichende Richtungen weisendeTafeln zu befestigen. Gelegentlich wurde aucheine Tafelmontage mit anderen Hilfsmitteln (z.B.BAND-IT-Stahlbändern) versucht. Diese haben zwareine gute Haltbarkeit, erschweren aber nachträglicheÄnderungen.Tafelbefestigung mit U-ProfilBei der Tafelmontage ist vor allem zu beachten:– Sorgfältiges Hantieren mit den Tafeln, umBeschädigungen zu vermeiden.– Stabile Montage, wofür zumeist eine <strong>klein</strong>e Leiteroder ein transportables Podest vorteilhaft ist.– Beachtung der richtigen Reihenfolge gemäß Standortblatt,damit keine Tafel die Beschriftung einer anderenTafel verdeckt.– Beachtung gleicher Abstände (ca. 5 cm vom oberenEnde des Stehers und jeweils 1 cm zwischen den Tafeln.)Auf den Wegweiser-Standortblättern ist üblicherweisegenau angegeben, welche Tafeln zu welchem Wegweisergehören und in welcher Ausrichtung und Reihenfolge(A,B, C ...) sie montiert werden müssen. Diedem Betrachter entgegenstehenden Tafeln, werdenimmer zu oberst angebracht, damit die nach rechtsund links weisenden Tafeln mit der Standortbezeichnungbesser lesbar sind. Die vom Betrachter weg weisendenTafeln werden unterhalb montiert.An Wegweiserstandorten, an denen im Winter eine extremeSchneebelastung zu erwarten ist, können in AusnahmefällenSonderanfertigungen zweckmäßig sein,bei denen eine zentrierte Befestigung bevorzugt wird.Einbetonierte BodenhülseEinschlag-Bodenhülse („Wurzelpfahl“)Die Wegweisertafeln werden zumeist an Rohrstehernoder Lichtmasten, aber nie an Bäumen angebracht.Anbringung der Wegweisertafeln nachden KonzeptstandardsSonderanfertigung aneinem Standort mit hoherSchneebelastung54An einem Winterwanderweg aufgestellter Wegweiser55


4 ANDERE FORMEN DER WEGWEISUNG5ZUSATZTAFELNBei der Auslieferung der auf Landeskosten hergestelltenstandardisierten Wegweisertafeln wird vorausgesetzt,dass die durch die Neubetafelung überflüssiggewordenen alten Tafeln zur Gänze entfernt werden.Damit werden aber auch die meisten anderen Formender Wegweisung überflüssig. Ausnahmen sind unaufdringlicheWegweisungen für Gaststätten oder bestimmteFreizeitangebote, wie zum Beispiel im Bereichvon Fitness-Parcours.Ein Verzicht auf ergänzende Wegweisungen kann speziellbei Weitwanderrouten geboten sein, zumal sichbei manchen Hauptwegen nicht selten verschiedensteFunktionen – z.B. in Form von namentragenden regionalenHauptrouten, Alpenvereins- oder Europa-Weitwanderwegen, Kultur- und Pilgerwegen – überlagern.Da von Weitwanderern erwartet werden darf,dass sie sich anhand von topografischen Karten undWanderbüchern über die Routenführung hinreichendinformieren können, kommt es entscheidend daraufan, dass die vorhandene Wegweisung von Ort zu Ortlückenlos zuverlässig ist. Dies ist ohnehin eines derHauptziele des <strong>Vorarlberg</strong>er Wanderwegekonzeptes.Das Ziel der Vermeidung von Überbetafelungenschließt in besonders begründeten Fällen Ausnahmeregelungennicht aus. Dafür müsste aber mit den fürWanderwege zuständigen Koordinatoren nach geeignetenLösungen gesucht werden.OrientierungstafelnAn allen wichtigen Ausgangspunkten werden Orientierungstafelnangebracht, bei denen auf Aluminiumblechund mit Aluminiumrahmen Drucke von vereinfachtenReliefkarten im Maßstab 1:25.000 aufgezogensind. Zur leichteren Orientierung ist der jeweiligeStandort mit einem roten Punkt ersichtlich gemacht.Bei allen diesen Tafeln wird auch auf die Unterschiedebei den Wegkategorien und Wegmarkierungenhingewiesen. Um ein vorzeitiges Verblassen derDruckfarben zu vermeiden, sind die Karten mit UV-Schutzfolien überzogen.Die Anbringung erfolgt durchwegs in Augenhöhe.Für die Befestigung werden Rohrsteher mit 60 mmDurchmesser und Wände bevorzugt.Warnungen zur Verhütung von WanderunfällenUnter verschiedenen Voraussetzungen erscheint esangebracht, auf Risiken einer Begehung von Wanderwegenausdrücklich aufmerksam zu machen. Dies istvor allem dort der Fall, wo mit bestimmten Gefahrenüblicherweise nicht gerechnet wird.Zu den häufigsten Naturgefahren gehört Steinschlag. Ergehört auf Bergwegen – besonders bei Sturm oder Starkniederschlägen– zu den normalen Risiken, vor denendort nicht eigens zu warnen ist. Anders verhält es sich beieinem ortsnahen Fußweg oder einer Gemeindestraße.Wenn auch dort ein gewisses Steinschlagrisiko unvermeidlichist, sollte durch eine geeignete Zusatzinformationdarauf aufmerksam gemacht werden. Hier könntezum Beispiel der Hinweis nützlich sein: „Achtung Steinschlag.Nicht stehen bleiben!“Hinweise auf bestimmte RisikenIn manchen Fällen ist auch im alpinen Gelände dasAnbringen von warnenden Zusatzinformationen angezeigt.Es gibt zum Beispiel Wanderwege, bei denenauch in der warmen Jahreszeit bei Nässe, Nachtfrostoder Schnee eine normalerweise nicht erwartete Ausrutschgefahrbesteht. Andere Wege sind zwar auchbei ungünstigen Witterungsverhältnissen sehr sicherund gelb-weiß markiert, doch beim Verlassen des Wegesbestehen Absturzgefahren, die manchmal nichtleicht erkennbar sind. Auch auf solche Risiken wirdgelegentlich auf eigenen Zusatztafeln hingewiesen.Steinschlaggefahr bei einem ortsnahen Wanderweg.Besondere Bedeutung haben die ZUSATZINFOR-MATIONEN FÜR ALPINE STEIGE, die am Beginnjedes weiß-blau-weiß markierten Bergweges angebrachtsind. Bei diesen wird dreisprachig (deutsch,englisch, französisch) darauf aufmerksam gemacht,dass zum Begehen „alpine Erfahrung, Trittsicherheitund Schwindelfreiheit erforderlich“ sind.Wegweiser mit Orientierungstafel5657


Wo ein Weg durch ein Naturereignis oder zufolgevon anderen ungewohnten Risiken vorübergehendnicht hinreichend sicher begehbar ist, ist er unverzüglichzu sperren. In diesem Fall ist an jedem Beginn derbetreffenden Wegstrecke die Zusatztafel mit der dreisprachigenAufschrift „Weg gesperrt!“ anzubringen.Spezielle Betafelungen sind ebenso für Wegsperrenbei Risiken durch Forstarbeiten vorgesehen. Die Wan-derer sollten aber früh genug – möglichst an dennächstgelegenen Ausgangspunkten – auf solche Sperrenhingewiesen werden, damit sie nicht erst nach einerrelativ langen Gehzeit umkehren müssen.Bei den in <strong>Vorarlberg</strong> gebräuchlichen Zusatztafelnhandelt es sich zumeist um Aluminiumtafeln in einereinheitlicher Größe (200 x 120 x 3 mm) mit zweiBohrlöchern, die mit Eloxaldruck beschriftet sind.Ein solches Betretungsverbot gilt nicht für Wanderwege.Betafelungen für jagdliche SperrgebieteUnter bestimmten Voraussetzungen können Betretungsverboteauch aus jagdlichen Rücksichten verfügt werden.Da die Schonung von Wildeinstandsgebieten schon beider Erarbeitung der Wanderwegekonzepte mitbedachtwurde, ist bei Wanderwegen nur in sehr wenigen Fällenmit befristeten Wegsperren zu rechnen. Wo dies zumBeispiel bei einem Wildwintergatter alljährlich notwendigsein kann, muss auf der betreffenden Tafel unbedingtBeginn und Ende der Sperrzeit angeschrieben sein.Nach dem Jagdgesetz bezieht sich das Betretungsverbotvon jagdlichen Sperrgebieten nicht auf die dorthindurchführenden Wanderwege. Eine entsprechendeHinweistafel besagt somit nur, dass die dortigenWege von Wanderern nicht verlassen werden dürfen.Andere InformationstafelnBei der Neubetafelung der <strong>Vorarlberg</strong>er Wanderwegenwurde von Anfang an darauf geachtet, zwischenden Extremen des Zuwenig und des Zuviel ein „rechtesMaß“ zu finden. Die Tafeln sollten im Landschaftsbildzumindest nicht störend auffallen. Diese Zurückhaltungkonnte allerdings nicht verhindern, dassverschiedenste unerbetene Betafelungen hinzugekommensind. Mit diesen wird auf Gaststätten oderNaturschutzgebiete aufmerksam gemacht oder eswerden „Themenwege“ mit vielerlei Informationenangeboten. Dies alles ist fast immer gut gemeint. Dochwenn das Gutgemeinte in der Landschaft fremdkörperhaftauffällig wird, ist es bedauerlicherweise oftdas Gegenteil von gut. Am Widersprüchlichsten ist,wenn mit Belehrungen über den Schutz von Naturund Landschaft ausgerechnet die Interessen des Natur-und Landschaftsschutzes verletzt werden.Wo auf die Betreuung von Lehrpfaden nach einigerZeit vergessen wird, hinterlässt die inzwischen desolatgewordene Betafelung den störenden Eindruck derVerwahrlosung. Insofern ist das Beseitigen von Belehrungstafelnsehr oft noch wichtiger als das Anbringen.Die mit der Betreuung der Wanderwege befassten Stellenwerden sich künftig wohl noch mehr als bisher herausgefordertsehen, den Tendenzen zur Überbetafelungder Landschaft entgegenzuwirken. Dieses Ziel istvor allem mit anderen Angebotsformen für „Erlebniswege“erreichbar, indem die wünschenswerten Zusatzinformationenmit handlichen Kleinschriften gebotenwerden.Wegweiser mit Warnungstafel am Beginn eines alpinen Steigs5859


Zwischenmarkierungen1WO MARKIEREN?2WIE MARKIEREN?Grundsätzlich sind Markierungen zwischen den Wegweisernüberall dort notwendig, wo andere Wege vonder Wanderroute abzweigen oder diese kreuzen.Dazwischen sollen sich die Wanderer durch die gelegentlicheAnbringung weiterer Markierungen bestätigtfühlen, dass sie auf dem richtigen Weg sind.Bei den Zwischenmarkierungen ist es nicht immerleicht, das richtige Maß zu finden. Erfahrene Wegwartehaben sich angewöhnt, neben den allgemeinenGrundsätzen des Wanderwegekonzepts auf folgende9 FAUSTREGELN zu achten:1. Die erste Zwischenmarkierung soll zur Bestätigungmöglichst schon in Sichtweite vom Wegweisererkennbar sein.2. Die Markierungsanstriche werden nicht wegseitigangebracht, sondern so, dass sie schon aus einergewissen Entfernung gut zu sehen sind.3. Die Zwischenmarkierungen sollen für beide Gehrichtungengleichermaßen ausreichend sein.4. Je klarer die Wegführung, desto weniger Zwischenmarkierungen.Je schlechter der Weg imGelände erkennbar ist, desto mehr Markierungensind notwendig. Das ist vor allem bei undeutlichausgeprägten Wald- und Wiesenpfaden und imunübersichtlichen Felsgelände der Fall.5. Auf eine zuverlässige Markierung ist besondersim hochalpinen Gelände zu achten, wo sich Wandererbei Nebel leicht verlaufen können. Wo dieRoutenführung im Gelände zu wenig sichtbar istoder wo Viehtrittspuren leicht mit Wegspurenverwechselt werden können, müssen die Markierungenin Sichtweite angebracht werden.6. Im Ortsgebiet mit vielerlei Wegteilungen und-kreuzungen im Routenverlauf fühlen sich ortsunkundigeWanderer erfahrungsgemäß am häufigstenverunsichert. Hier ist durchgehend auf ausreichendeZwischenmarkierungen zu achten, auchwenn solche in der Vergangenheit unüblich waren.7. Bei jeder Abzweigung eines anderen Weges sowie beiallen Weg- und Straßenkreuzungen muss der Routenverlaufan den Markierungen leicht erkennbarsein.8. Außerorts werden die Markierungen zumeist anBäumen, Steinen, Felsen, Pfosten, Lichtmastenoder sonstigen geeigneten Objekten angebracht.Wo am Weg viele Bäume und Steine vorhandensind, ist das aber kein Grund, mehr Markierungenanzubringen, als tatsächlich notwendig sind.9. Im baum- und steinlosen Alpgelände sowie imJungwald, wo keine geeigneten Anstreichmöglichkeitenvorhanden sind, dürfen die Wanderernicht durch zu wenig Markierungen verunsichertwerden. Hier kann zumeist auf das Einrammenvon Markierungsstangen nicht verzichtet werden.Dasselbe gilt bei Bergwegen auch für Bereiche,wo allenfalls vorhandene Steine für Bodenmarkierungenzwar geeignet, aber zu lange schneebedecktsind.Bei den Zwischenmarkierungen besteht eines derHauptprobleme im Überschätzen des Orientierungssinnsortsfremder Wanderer, weil bei den Einheimischen„jedes Kind weiß“, welches der richtige Weg ist.Ein guter Wegwart versetzt sich immer in die Situationvon Wanderern, die mit der Gegend in keinerWeise vertraut sind. Diesen will er mit seinen Zwischenmarkierungendazu verhelfen, dass sie die aufden Wegweisern angeschriebenen Ziele auch ohneWanderkarte problemlos erreichen können. Auchwenn keine Übermarkierungen erwünscht sind, ist esim Zweifelsfall besser, eine Markierung zuviel als einezuwenig anzubringen.LeitfarbenDas von der <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung 1995 beschlosseneWanderwegekonzept bezieht sich auf dreierleiWegkategorien mit den Markierungsfarben gelbweiß,weiß-rot-weiß und weiß-blau-weiß, die in denWanderkarten mit durchgezogenen, strichlierten undMarkierung RAL-Nummer Kartensignatur Charakteristikder LeitfarbeRAL 1004RAL 3000RAL 5015punktierten roten Signaturen unterschieden werden.Im Gelände ist für die Zwischenmarkierung einerWegstrecke jeweils jene Leitfarbe zu verwenden, diesowohl auf der Arbeitskarte des regionalen Konzeptsals auch auf den betreffenden Wegweisertafeln ersichtlichgemacht ist.Spazier- oder Wanderweg – leicht begehbar(feste Schuhe zu empfehlen)Bergwanderweg – bergtaugliche Schuhemit griffiger Sohle empfohlenAlpiner Steig – Bergerfahrung, Trittsicherheitund Schwindelfreiheit erforderlichCharakteristische Zwischenmarkierungen für Wanderwege, Bergwegeund alpine Steige6061


Wo zwei Routen mit verschiedenen Wegkategorienein Stückweit die gleiche Strecke benützen, wird aufder betreffenden Strecke nur die Markierung derleichteren Kategorie ersichtlich gemacht. Dasselbe giltfür die bei Wegweisern an den Stehern unterhalb derTafeln angebrachten Markierungsfolien. Diese Foliedient lediglich dazu, den bewusst unaufdringlich gehaltenenWegweiser aus der Entfernung hinreichenderkennbar zu machen.Die Verwendung der Leitfarben gelb, rot und blau istdurch lange zurückreichende Erfahrungen begründet.Am besten erprobt sind diese Farben in der Schweiz,wo sie seit langem in sämtlichen Kantonen flächendeckendeingeführt wurden. Für die weiß-rot-weißeMarkierung der Bergwege war übrigens Österreichschon früh beispielgebend, da sie hier vom Deutschenund Österreichischen Alpenverein wegen der vorzüglichenErkennbarkeit schon zu Ende des 19. Jahrhundertsals beste Lösung bevorzugt wurde. Auf rot-weißroteMarkierungen wurde in <strong>Vorarlberg</strong> auch zurVermeidung von riskanten Verwechslungen verzichtet,da in dieser Farbenfolge auch Vermessungspfählegefärbelt sind.Grundsätzlich sollen in <strong>Vorarlberg</strong> keine zusätzlichenMarkierungen – auch nicht in Form von Nummerierungenoder Beschriftungen – verwendet werden.Die pinkfarbene MARKIERUNG VON WINTER-WANDERWEGEN ist lediglich auf Tafeln oder alsAnstrich an Schneestangen gebräuchlich. Die Verwendungist auf die Dauer der Wintersaison beschränkt.Markierkiste mit wichtigstem ZubehörDie MarkierungskisteWenn Wegwarte zum Anbringen oder Erneuern vonMarkierungsanstrichen auf den Weg gehen, wollen siealle notwendigen Utensilien bei sich haben, ohne sichmit überflüssigem Material abschleppen zu müssen.Erfahrungsgemäß genügt dazu meistens ein <strong>klein</strong>erTragbehälter mit folgendem Inhalt:– Farben in <strong>klein</strong>en Behältnissen(möglichst Gläser oder Kunststoffflaschenmit große Öffnung und Schraubverschluss)– je ein Flachpinsel in der Größenordnung 18 - 20für jede Farbe (mit am Holzstil angezeichnetenStandardabmessungen der Markierunsanstriche)– <strong>klein</strong>e Wasserflasche, zu Kunstharzfarbenauch eine <strong>klein</strong>e Flasche Nitroverdünnung,sowie ein Abwischtuch– Baumschaber (wie zur Pflege von Obstbäumen)– Drahtbürste– Abdeckstreifen (maximal 2 cm breit)– Rebschere– Taschenmesser mit WerkzeugzubehörMit ein bisschen Geschick lassen sich diese Materialienin der Markierkiste so unterbringen, dass sie leichtbei der Hand sind.Es sollte vermieden werden, dass eine einzelne Persondaneben auch noch Werkzeuge für andere Arbeitenmit sich tragen muss. Manchmal ist es aber vorteilhaft,wenn im Rucksack noch ein paar andere Hilfsmittelzum Markieren (zugeschnittene Klebefolien, Richtungsweiser,Markierungstäfelchen, Befestigungsprofile,Schlauchklemmen, passende Schraubenzieherund Schraubenschlüssel, Notizblock und Schreibzeug)sowie zum Entmarkieren (Stockhammer, Klingenschaberzum Abschaben von Folien) bei der Handsind. Eine leichte Kunststofftasche zum Mitnehmenvon Abfällen gehört ohnehin immer mit dazu.AnstrichfarbenFür die Markierungsanstriche an Bäumen, Steinen undanderen geeigneten Objekten werden unter Beibehaltungder für die Leitfarben charakteristischen Farbtöne(RAL-Nummern) verschiedene Farben verwendet.Im leicht zugänglichen Naherholungsraum, wo dieFarbauffrischungen am leichtesten wiederholt werdenkönnen, werden vielfach DISPERSIONSFARBENverwendet. Diese können leicht aufgetragen werdenund neigen nicht zu sehr zum Abrinnen. Da sie wasserlöslichsind, ist nach der Arbeit das Reinigen der Pinselund Hände mit Wasser möglich. Von der Verwendungvon Dispersionsfarben muss bei großer Luftfeuchtigkeit(Nebel, Regen) oder Frost aber abgeraten werden.Wenn ein bestimmter Farbton nicht als Dispersionsfarbeerhältlich ist, kann die Verwendung vonACRYL-LACK zweckmäßig sein. Acryl-Lack hatden Vorteil, dass er ebenfalls wasserlöslich ist, er neigtaber leichter zum Abrinnen als Dispersionsfarbe. Erverlangt somit einen dünneren Auftrag und ein rechtzeitigesAbtupfen von Farbansammlungen in Fugen.Im Berggebiet haben sich KUNSTHARZLACKEdurchwegs besser bewährt als die wasserlöslichen Farben.Erstens muss weniger auf die Witterung geachtetwerden, zweitens sind dank der längeren Haltbarkeitauch für die Auffrischung der Anstriche längere Zeitabständemöglich. Beides wird vor allem wegen denoft ausgedehnten Anmarschwegen geschätzt.Für die Markierungsanstriche werden nicht zu weicheFlachpinsel der Größenordnung 18 bis 20 verwendet,und zwar für jede Markierungsfarbe immer derselbePinsel. Oft wird auch ein zusätzlicher Pinsel für Übermalungenbenötigt. Sprays haben sich für die Markierungvon Wanderwegen bei allen bisherigen Versuchen(auch bei Verwendung von Abdeckstreifen undSchablonen) nicht bewährt.Beseitigung alter MarkierungsanstricheWo unbrauchbar gewordene alte Markierungsanstrichezurückhaltend angebracht oder schon sehr verwittertsind, ist es oft problemlos, diese mit Überstreichungenunkenntlich zu machen. Damit dieseAnstriche aber nicht auf andere Weise auffällig werden,kommt es erstens auf die Verwendung passenderTarnungsfarben (oft Mischungen) und zweitens auchauf maltechnisches Geschick an. Bei Bäumen, wo dieVerletzlichkeit der Rinde ein Abschaben nur begrenztzulässt, ist das Überstreichen zumeist immer noch diegeeignetste Lösung.Anders verhält es sich bei Anstrichen auf Steinen.Hier hat sich zum Entmarkieren besonders die Verwendungvon Stockhämmern bewährt, wie sie auchfür die manuelle Steinbearbeitung im Steinmetzgewerbegebräuchlich sind.Wo wasserlösliche Farben verwendet werden, sollte dererste Markierungsanstrich innerhalb eines Jahres erneuertwerden. In den darauffolgenden Jahren gibt die Auffrischungder Markierungen immer weniger Arbeit.Temporäre Markierungeines Winterwanderwegs6263


Markierungsanstriche und praktischeErfahrungenDie aufgemalten Markierungen sind durchschnittlich18 x 12 bis 18 x 14 cm groß. Dabei wird zwischen deneinzelnen Farbstreifen ein Abstand von ca. 1 cm (beiweiß-rot-weiß und weiß-blau-weiß) bis ca. 2 cm (beigelb-weiß) eingehalten.Durchschnittsmaße der MarkierungsanstricheGebüsch) und die Lebenschancen des Baumes zuachten. Ein Baum, der bereits zum Fällen markiert ist,kommt ohnehin nicht mehr in Frage. Schlecht geeignetsind auch Stämme, die von Natur aus zu einemstarken Moos- oder Flechtenbewuchs neigen.Vor dem Markierungsanstrich wird die raue Rinde geglättet.Dazu eignet sich am besten ein Baumschaber,wie er zur Entfernung von Moos und Flechten anObstbäumen verwendet wird. Bei glatter Rinde genügtdas Abbürsten mit einer Drahtbürste. BeimSchaben ist immer Behutsamkeit geboten, um Verwundungenund das Austreten von Harz zu vermeiden.Erfahrenen Wegwarten ist eine raue Rinde viellieber als eine verharzte.Außer Anstrichen am Stamm kommen an Bäumenkeine anderen Formen von Markierungen in Frage.Vor allem ein Annageln von bemalten Täfelchen oderBlechen ist indiskutabel.empfiehlt sich vor allem dort, wo nachträgliche Korrekturenmit Wegschaben schwierig sind, wie etwaauf Mauern und Baumstämmen mit dünner Rindeoder auch bei komplizierteren Markierungsformen,wie etwa aufgemalten Richtungsweisern.Markieren ist keine Kunst, doch es setzt ein gewissesKnow-How voraus, damit es von Anfang an gelingtund dem Wegwart nicht durch Misserfolge die Freudean der Arbeit verdirbt. Auch wenn mancherleiTipps den vorliegenden Informationen entnommenwerden können, ist jedem neuen Wegwart auch in Zukunftdie Teilnahme an einem MARKIERUNGS-KURS und dem damit verbundenen Erfahrungsaustauschzu empfehlen.Markierungskurs mit dem Altmeister Bruno FinkKleine Alutafeln als RichtungsweiserDie angegebenen Maße sind Richtwerte. Gelegentlichkönnen Anpassungen mit <strong>klein</strong>eren Abmessungenzweckmäßig sein. Mitunter braucht es größere Markierungen,wenn sie auf eine überdurchschnittlicheDistanz gut erkennbar sein müssen. Für große Markierungszeichenwerden gewöhnlich aber keine direktenAnstriche, sondern an Stangen aufgeschraubteMarkierungstafeln verwendet.Die MARKIERUNGEN AN BÄUMEN werdenzumeist in Augenhöhe aufgemalt. Dabei ist die Wahlder geeignetsten Bäume und das Glätten von rauerRinde wichtig. Gute Voraussetzungen bieten Fichteund Tanne in mittlerem Alter. Sehr vorteilhaft ist auchdie glatte Rinde eines Buchenstamms. Am wenigstengeeignet sind Birke und Eibe. Bei der Auswahl derBäume ist auf die gute Einsehbarkeit am Weg, dasFreihalten von störendem Bewuchs (Äste, Moos, Efeu,Wo die Markierungen an STEINEN, FELS ODERMAUERN aufgemalt werden, empfiehlt es sich ebenfalls,die zu bemalende Oberfläche zuerst mit einerBürste zu reinigen.Könner mit sicherer Pinselführung werden immer aufein FREIHÄNDIGES MALEN Wert legen. Die imMalen nach Augenmaß weniger Geübten kommenhingegen am sichersten und zeitsparend mit Schablonenoder Abdeckstreifen zu sauberen Markierungen.SCHABLONEN, die vom Wegwart aus Karton,Kunststoff oder dünnem Blech angefertigt werdenkönnen, eignen sich am ehesten für verhältnismäßigglatte Flächen an kräftigen Baumstämmen. Sie werdenvor dem Malen mit Nägeln behelfsmäßig angeheftet.Aufklebbare ABDECKSTREIFEN von 1 bis 2 cmBreite sind fast überall verwendbar. Damit kann vorallem das Maß für die Zwischenräume zwischenFarbstreifen vorgegeben werden. Dieses HilfsmittelMarkierungsanstiche an BaumstämmenMalen an einem Baumstamm mit SchabloneMarkierarbeit im hochalpinen GeländeMarkierung mit Abdeckstreifen6465


Markierungen mit KlebefolienAuf glatten und fettfreien Metalloberflächen, wie beispielsweiseEisen- und Aluminiumrohren oder Lichtmasten,können die Markierungen mit entsprechendzugeschnittenen Klebefolien angebracht werden. Diesesind in <strong>Vorarlberg</strong> bei den Herstellern der Wegweisertafelnin Form von 900 mm langer 3M-Scotchcal-Folien, bedruckt mit den Leitfarben gelb, rot oderblau, erhältlich. Die Folien werden für Stangen mit 48mm Durchmesser auf 15 cm, bei 60 mm Durchmesserauf 19 cm lange Streifen zugeschnitten. Bei Lichtmastenbeträgt die Streifenlänge etwa 25 cm. Auf Holzoder Stein sind die Folien auch bei glatten Aufklebeflächenzu wenig haltbar.Damit die Selbstklebefolie beim Abziehen vom Deckpapiernicht knittert und genau passt, ist Folgendes zubeachten:– Die Folie wird vor dem Abziehen auf die Metallflächeaufgelegt, um das Passen zu prüfen. Bei Stangenwird auf der wegabgewandten Seite der Anklebeansatzmit einem Bleistiftstrich angezeichnet.– Die Markierungsfolie wird auf der Schmalseite etwafingerbreit vom Deckpapier gelöst, worauf dieserRandstreifen des Deckpapiers umgebogen wird.– Der abgelöste Streifen Klebefläche wird an dervorgezeichneten Linie angelegt und festgedrückt.– Das weitere Ablösen und Ankleben geschiehtnicht durch Ziehen, sondern durch Schieben, indemdie Folie mit auf und ab bewegten Fingernschiebend so angedrückt wird, dass sich das Abdeckpapiervon selbst löst.– Zum Schluss wird die angeklebte Folie mit derHand nochmals zur Gänze angedrückt.– Zur Anbringung der Folie sollte die Lufttemperaturüber 10° C sein.Die befestigte Folie kann nur mehr schwer – am ehestenmit einer scharfen Schabklinge – entfernt werden. Wenneine an einem Wegweiser beschädigte Folie ersetzt werdenmuss, ist es zweckmäßig, die Tafel abzumontieren.Wenn die Folie erwärmt wird (z.B. mit einem Haarfön),kann sie relativ leicht abgezogen werden.MarkierungsstangenBei Wiesenpfaden und Wegen im Jungwald kommt esoft vor, dass für das Anbringen der Zwischenmarkierungenweder Bäume noch Steine, weder Stangennoch sonstige Objekte vorhanden sind. In diesem Fallempfiehlt sich das Einrammen von Markierungsstangen.Dazu haben sich verzinkte EISENROHRE mitDurchmessern von 25 bis 60 mm am besten bewährt.Am gebräuchlichsten sind etwa 150 cm lange Rohre,die etwa zur Hälfte eingerammt werden. Die Rohrekönnen auch kürzer sein, wenn sie im hochalpinenGelände bei niedrigem Graswuchs gut genug erkennbarsind. Mitunter werden auch gleich lange Stangenaus BAUSTAHL mit 20 bis 25 mm Durchmesser eingeschlagen.Kantige Eisen sollten allerdings nur dortverwendet werden, wo keine Verletzungen von Weideviehoder Wild zu befürchten sind.Die Größe der Markierung hängt vom Durchmesserder Stangen, der Entfernung und der Einsehbarkeitab. Bei Rohren mit 48 bis 60 mm Durchmesser genügtvielfach das Aufkleben von 150 mm breiten Markierungsfolien.Bei geringerem Durchmesser sind größereMarkierungen erforderlich, die manchmal zwei Drittelbis zu drei Viertel der Stangenhöhe über dem Bodenausmachen. Dazu ist ein Anstrich mit Kunstharzfarben,bei Baustahl zuvor auch ein gänzlicher Rostschutzanstrichnotwendig.Eingeschlagenes Eisenrohr als MarkierungsstangeAblösung und Anbringung einer KlebefolieAnbringen einer MarkierungsfolieWenn Eisenrohre verwendet werden, wird die obereÖffnung mit KAPPEN verschlossen, die zumeist inKunststoffausführungen vorgefertigt erhältlich sind.Wo im Winter eine hohe Schneebedeckung zu erwartenist, muss auch mit einer reibenden Wirkung dessich setzenden körnigen Schnees gerechnet werden.Um an solchen Standorten eine Beschädigung derMarkierungsfolien zu vermeiden, hat es sich bewährt,die Rohre mit aufgeschweißten und genügend vorstehendenMetallkappen zu versehen.Rohr mit geringerem Durchmesser und größerer Markierung6667


Pinkfarbene Markierungeines WinterwanderwegsHOLZPFOSTEN aus Weichholz haben sich alsdauerhafte Zwischenmarkierungen am wenigsten bewährt.Darauf können keine Folien aufgeklebt werden,und die angestrichenen Markierungsfarben verwitternzu rasch. In weichem Boden werden sie inkurzer Zeit locker und durch Schneedruck oder vonWeidevieh umgestoßen. Auch imprägnierte Fichtenpfählewerden relativ schnell morsch. Hartholzpfählehalten länger, ihre Haltbarkeit kommt aber nicht andie von eisernen Markierungsstangen heran.MarkierungstäfelchenWo Zwischenmarkierungen an Holzwänden oder hölzernenLeitungsmasten anzubringen sind, hat es sichals vorteilhaft erwiesen, die Anstriche im Voraus aufzugeschnittenen weißen Resopaltäfelchen (zumeist130 x 90 oder 150 x 100 mm) anzubringen und danachan den betreffenden Stellen anzunageln oder anzuschrauben.Diese Art von Markierung ist einerseitssehr haltbar, andererseits kann sie erforderlichenfallswieder leicht entfernt werden.Gelegentlich werden solche Täfelchen auch an Mauernoder Felsblöcken angeschraubt. Ebenso wurden mitunterschiedlichem Erfolg Versuche mit verschiedenenMaterialien – auch mit Holz und Blech – gemacht. Indiskutabelist es allerdings, Markierungstäfelchen anBäumen zu befestigen.Aufgemalte RichtungspfeilePfeil aus zugeschnittener KlebefolieAnders verhält es sich bei Winterwanderwegen, wodie Markierungen nur zur Zeit der Schneebedeckungerforderlich sind. Hier ist es vorteilhaft, Holzstangenzu verwenden, wie sie auch zur Markierung der Straßenränderfür die Schneeräumung verwendet werden. Fürdie Orientierung der Winterwanderer werden dieseStangen im oberen Bereich auf etwa 50 cm Länge inPinkfarbe (RAL 4010 Telemagenta) bestrichen.Resopaltäfelchen an Holzwänden oder HolzmastenRichtungsweiserBei vielen Markierungen ist es wichtig, dass deutlichgenug auf eine bestimmte Gehrichtung aufmerksamgemacht wird. In solchen Fällen ist es oft problemlosmöglich, aufgemalte Markierungen mit einem weißenPfeil zu versehen oder Markierungsfolien pfeilförmigzuzuschneiden.In anderen Fällen behilft man sich mit Markierungsstangen,sofern diese leicht einsehbar sind. Wo dieRichtungsänderung einer Route bestmöglich erkennbarsein soll, werden vorgefertigte Richtungsweiseraus Aluminium verwendet. Diese Täfelchen sind alsEinfach- oder Doppelpfeil nach einheitlichen Maßenund mit auf Klebefolien aufgedruckten Markierungsfarbenhergestellt. Sie gehören in <strong>Vorarlberg</strong> bei einzelnenHerstellern von Wegweisertafeln bereits zumStandardangebot vorgefertigter Schilder. Wo dieseRichtungsweiser wie Wegweisertafeln an eigenen Stehernmontiert werden, sollten für diese relativ <strong>klein</strong>enSchilder Rohrsteher von nicht mehr als 48 mm Durchmesserverwendet werden. Auch diese Markierungensollen grundsätzlich nie an Bäumen befestigt werden.Richtungsweiser-TäfelchenDoppelter Richtungsweiser68 69


Wegeservice als ständige Aufgabe1WEGEDIENST MIT ARBEITSTEILUNG2ÜBERPRÜFUNGEN UND NEUERUNGENRückschritt beginnt meistens mit vorschneller Zufriedenheit.Das ließ sich auch bei der Erneuerung derWanderwege beobachten, wo diese Aufgabe in einzelnenGemeinden als eine einmalige Aktion verstandenwurde. Es lässt sich jedenfalls nicht übersehen, wenndie Wegebetreuung ein Jahr lang vernachlässigt wird.Bei der Betreuung von Wanderwegen muss zwischenfallweisen größeren und ständigen <strong>klein</strong>eren Arbeitenunterschieden werden. Wo es sich um Baumaßnahmen,das Aufstellen von Wegweisern, Geländern odervon Ruhebänken handelt, geschieht dies zumeist durchGemeindearbeiter. Immer öfter werden auch Bauunternehmenmit Wegebauten und größeren Sanierungsaufgabenbeauftragt. Neben solchen Arbeitenwird oft unterschätzt, wie viele Aufgaben mit der laufendenInstandhaltung von Wanderwegen verbundensind. Doch von der permanenten Betreuung hängt esin hohem Maße ab, ob und wie die Qualitätsstandardsgehalten werden.Neben der Freude an der Sache erfordert der WegedienstVerantwortungsbewusstsein, findige Lernfähigkeit undhandwerkliches Geschick. Umsichtige Wegwarte wissen,dass sie mit ihrer Arbeit nie fertig werden. Sie sind bei jedemGang im Gelände auch auf unliebsame Überraschungeneingestellt. Sie erwarten aber auch nach anstrengendenTagen nicht, dass ihre Tätigkeit gleich so bedanktwird, wie sie es verdient. Es ist aber von Vorteil, wenn ineiner Art Wegebuch notiert wird, wann welche Arbeitenvorgenommen oder delegiert wurden.Wenn von „den Wegwarten“ die Rede ist, könnte leichtder Eindruck entstehen, als sei die Betreuung von Wanderwegenausschließlich Männersache. Diesem falschenEindruck ist es zuzuschreiben, dass bislang noch zu wenigFrauen beteiligt sind. Dies ist vor allem auch deshalb zubedauern, weil Frauen für viele Wegedienste, bei denen eswie etwa beim Markieren auf ausdauernde Sorgfalt ankommt,mindestens gleich gut geeignet sind wie Männer.Wegwarte sind auf den von ihnen betreuten Wanderwegenviel unterwegs, auch dann, wenn nicht bereits geplanteArbeiten anstehen. Bei Bergwegen darf erwartetwerden, dass zumindest nach der Schneeschmelze eineBegehung erfolgt und bei zu befürchtenden Wasser- undSturmschäden weitere Kontrollgänge vorgenommenwerden. Die Häufigkeit der Begehung richtet sich auchnach der Funktion, Frequentierung und Störungsanfälligkeitder verschiedenen Strecken. Sicherungsseile undAbzäunungen an exponierten Wegstücken und Brückenmüssen jährlich ein bis zweimal überprüft werden.Wege, die im Winter viel begangen werden, sind auch inder kalten Jahreszeit fallweise zu kontrollieren. BesondereAufmerksamkeit verlangen jene Routen, die ausdrücklichals Winterwanderwege angeboten werden.Für diese ständige Betreuung ist in jeder Gemeindemindestens ein Wegwart engagiert. Bei umfangreichenWegenetzen empfehlen sich Aufteilungen derArbeitsgebiete, wobei je nach Art der laufenden Instandhaltungsarbeitenund allenfalls verfügbarer Mithilfemit 20 bis 30 Kilometern je Wegwart gerechnetwird. In etlichen Gemeinden ist die Wegebetreuungmehr oder weniger an touristische Vereine delegiert.So wird der größte Teil der hochalpinen Wanderwegeund Steige seit mehr als einem Jahrhundert von Wegwartendes Alpenvereins betreut. In manchen Bereichendes Berggebiets sind heute auch Seilbahnunternehmenam Wegedienst beteiligt.In vielen Gemeinden ist ein ganzes Team freiwilliger Helfer für dieBetreuung der Wanderwege engagiert.Den meisten Wanderwegen sieht man es an, ob und wiedie Wegwarte ihrer Aufgabe gerecht werden. Wo die gestiegenenQualitätsansprüche der Wanderer erkanntworden sind, wurde beim Wegeservice auch mehr alsfrüher darauf geachtet, qualifizierte Personen zu engagieren.Das geschieht zwar großteils nicht mehr ehrenamtlichwie in der Vergangenheit, dafür aber größtenteilsmit einer erfreulichen Motivation. Wichtig ist, dassdie Wegwarte mit den Bedürfnissen von Wanderern auseigenen Erfahrungen vertraut sind. Wer selbst keineFreude am Wandern hat, hat normalerweise auch nichtdas nötige Interesse an der Sache. Personen, denen dieMotivation fehlt, sollten daher nicht zur Übernahme vonAufgaben eines Wegwarts genötigt werden.Zu den Erfolgserfahrungen des Wegwarts gehört, wenn Erneuerungsarbeiten auch nach derspäteren Überprüfung zufriedenstellend bleiben.7071


3JÄHRLICHE INSTANDHALTUNGSARBEITEN4ERNEUERUNG DER ORIENTIERUNGSHILFENBei Unwetter- und Sturmschäden oder anderen Naturereignissensieht sich der einzelne Wegwart oftüberfordert, die Schäden selbst zu beheben. Dannaber kommt es darauf an, dass er seitens der Gemeindeoder innerhalb der jeweiligen touristischen bzw.alpinistischen Organisation möglichst rasch die nötigenHilfeleistungen erhält. In besonderen Fällen habensich daran mitunter auch Pioniere des Bundesheeresbeteiligt.Wie bei anderen Tätigkeiten ist es auch bei der Wegebetreuungleichter, Handlungsbedarf anderswo festzustellen.Aus diesem Grund hat das Amt der <strong>Vorarlberg</strong>erLandesregierung Formblätter für Begehungsberichteund ein Rückmeldungssystem im Internet erstellt(www.vorarlberg.at/wanderwege). Auf diese Weise istes allen Wanderern möglich, den betreffenden GemeindenKurzbeurteilungen über den Zustand derWege, Wegweiser und Markierungen zukommen lassen.Dabei ist freilich nicht nur unbefangene Kritikgefragt. Für manche Wegwarte ist dies auch eine derwenigen Möglichkeiten, für ihre allzu oft unbedankteArbeit eine verdiente Anerkennung zu erhalten.Im Ortsgebiet kümmern sich meistens Gemeindearbeiterum die laufende Instandhaltung der Fußwege. Außerortsobliegt die Betreuung der Wanderwege größtenteilsden von der Gemeinde, den alpinen Vereinen oderanderen Stellen bestellten Wegwarten. Vielerlei <strong>klein</strong>eArbeiten können schon bei den Kontrollgängen nebenbeierledigt werden, wie zum Beispiel das Wegräumenvon Hindernissen (Steine, Äste u. dgl.), das Abschneidenvon störendem Bewuchs oder das Beseitigen von amWeg liegenden Abfällen. Dazu braucht es nur wenigeUtensilien. Viele Wegwarte haben bei den Überprüfungsbegehungenihre Wegmacherhaue gleich mit dabei.So können Wasserableitungen und mancherlei beschädigteWegstücke gleich erneuert werden, sodass sichoft ein weiterer Arbeitsgang erübrigt. Weitere Arbeitsgängesind vielfach aber unerlässlich, um die Wege inWald- und Wiesenbereichen von störendem Bewuchsfrei zu halten. Zu den wichtigsten Kontrollen gehört immerauch das Überprüfen der Haltbarkeit von Stufenund Stegen, Geländern und anderen Haltevorrichtungen.Wo infolge von Lawinen-, Schneedruck- oder Hochwasserschäden,nach Felsstürzen, Rutschungen oderWindwurf umfangreichere Reparaturarbeiten notwendigsind, ist der verantwortliche Wegerhalter in Kenntniszu setzen, damit diese Arbeiten rechtzeitig angegangenwerden. Es soll jedenfalls vermieden werden, dassWegwarte wegen grober Fahrlässigkeit Wanderunfälleverschulden. Wo eine gefährliche Wegbeschädigungnicht rasch genug behoben werden kann, muss derWeg vorübergehend wenigstens gesperrt werden.Bei manchen Erneuerungsarbeiten wäre ein Wegwart überfordert,müsste er sie allein durchführen.Nach der umfassenden Erneuerung der Wegweiserund Zwischenmarkierungen entsteht nicht selten dertrügerische Eindruck, als seien die Signalisationsarbeitenauf lange Sicht erledigt. Erfahrene Wegwartesind allerdings auch da auf alljährliche Erneuerungsarbeiteneingestellt.Auch bei gut fundierten Wegweisern muss damit gerechnetwerden, dass sie durch Bodenabsetzungen,Beschädigungen oder im Winter durch Schneedruckschräg gestellt werden. Manchmal wird übersehen,wie unschön dann das Erscheinungsbild ist. Zumeistbraucht es aber nicht viel Aufwand, um den Rohrsteherwieder senkrecht aufzurichten. Weil bei den Tafeln<strong>klein</strong>e Korrekturen ebenfalls ab und zu nötig sind,ist es vorteilhaft, den Schraubenschlüssel immer beisich zu haben.In Waldbereichen ist es unvermeidlich, dass sich aufden Wegweisertafeln durch Blütenpollen, Staub oderAlgen ein Belag absetzt. Dadurch macht der Wegweiserden Eindruck eines verschlampten Wegedienstes.Ein Wegwart, der schon beim Kontrollgang ein Tuchund eine Wasserflasche bei sich hat, kann die Tafelnohne sonstige Hilfsmittel leicht reinigen. Einer raschenReinigung bedürfen auch Tafeln, die durch dieMist- oder Jaucheausbringung befleckt sind.Das ARBEITSJAHR der meisten Wegwarte beginntgleich nach der Schneeschmelze mit den ersten Überprüfungsbegehungenund jenen Instandhaltungsarbeiten,die im Vorbeigehen erledigt werden können.Danach folgt die Behebung anderer festgestellterSchäden. Der Rückschnitt von Bewuchs beginnt inTallagen im Mai, muss vielfach aber im Hochsommerwiederholt werden. Für das Erneuern und Ergänzenvon Markierungen werden trockene Herbsttage bevorzugt.Verbesserungen der Wasserableitungen könnennach Starkregen mehr als einmal im Jahr notwendigsein. Oft lohnt sich auch noch im Spätherbst einAusräumen der Gräben.Wegweisertafeln, die nach dem Abwischen mit einem nassen Tuchwieder wie neu aussehen.7273


5ZUSAMMENARBEIT UNDERFAHRUNGSAUSTAUSCHLeider kommt es immer wieder vor, dass Wegweisertafelnentwendet oder durch Vandalismus in einerWeise beschädigt werden, dass rasch für Ersatz gesorgtwerden muss.Zwischenmarkierungen sehen oft schon nach demGrundierungsanstrich so schön aus, als müsste mansich jahrelang nicht mehr darum kümmern. Dannkann es überraschen, wie schnell man einem Anstrichdie Verwitterung ansieht oder wie rasch andere Markierungendurch Bewuchs verdeckt sind. Das Verschwindeneiner einzigen Markierung kann aberschwerwiegende Folgen haben, wenn Wanderer dadurchvom Weg abkommen und in unwegsames Geländegeraten.Bei allen Markierungsanstrichen muss auf die frühzeitigeAuffrischung geachtet werden. Danach haben esdie Wegwarte nicht mehr notwendig, alljährlich mitden kompletten Markierungsutensilien auf den Wegzu gehen. Weil man aber immer auf vergessene oderverschwundene Markierungen eingestellt sein muss,ist es zweckmäßig, als „erste Hilfe“ wenigstens einpaar zugeschnittene Klebefolien und Markierungstäfelchenmit einem handlichen Hammer und Nägelnim Rucksack bei sich zu haben. Auch Efeu und andererBewuchs lassen sich leicht zurückschneiden, bevorsie die Markierung verdecken.Markierungsfolien haben normalerweise zwar einegute Haltbarkeit, doch immer wieder kommt es zuBeschädigungen durch Vandalismus, Schneedruckoder durch lange andauernde Witterungseinflüsse. Indiesen Fällen ist ein Abschaben mit einer scharfenKlinge und das Aufbringen neuer Folien nötig.Die meisten Wegwarte sind zwar viel allein unterwegs,sie sind aber immer auch auf Partner angewiesen.Das beginnt mit der Zusammenarbeit innerhalbder Gemeinde, vor allem bei der Mithilfevon Gemeindearbeitern, und reicht bis zum Zusammenwirkenmit anderen Wegwarten in der Region.Seit den 1990er Jahren wurde es in immer mehrLandesteilen üblich, dass sich die Wegwarte verschiedenerGemeinden und alpiner Vereine unterder Regie eines Teamleiters zu regionalen Zusammenkünftentreffen. Dadurch bietet sich zumindesteinmal im Jahr die Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschenund Probleme zu besprechen. Es hatsich als vorteilhaft erwiesen, die Zusammenkünftejedes Jahr in einer anderen Gemeinde abzuhalten,gastlich zu gestalten und mit einer Exkursion zuverbinden. Die Exkursion bietet die Gelegenheit,die eigene Wegebetreuung auch einmal der Kritikdurch auswärtige Kollegen auszusetzen. Dies ist zugleicheine Chance, den Gefahren der „Betriebsblindheit“zu begegnen.Im Zusammenhang mit der Erneuerung der <strong>Vorarlberg</strong>erWanderwege wurde in <strong>Vorarlberg</strong> auf Landesebeneauch ein „Arbeitskreis <strong>Vorarlberg</strong>er Wanderwege“gebildet, bei dem sich zumindest einmal jährlichdie Teamleiter der verschiedenen Regionen und Organisationentreffen. Als sehr anregend erweist sichebenso der Erfahrungsaustausch über die Landesgrenzenhinweg.Markierungsanstrich, bei demnach der Grundierung auf dieAuffrischung vergessen wurde.Frische Markierungen können inkurzer Zeit von Bewuchs verdecktsein.Besprechung technischer Neuerungen im Rahmen des ArbeitskreisesErfahrungsaustausch anlässlich einer Exkursion nach Graubünden74Wegwarte-Exkursion75


Schriftenreihe Raumplanung <strong>Vorarlberg</strong>In dieser Schriftenreihe sind bisher erschienen:(großteils vergriffen)(1) 1976: Verkehrsplanung <strong>Vorarlberg</strong>, Entwurf 1976(2) 1976: Betriebliche Abfallerhebung in <strong>Vorarlberg</strong>(3) 1978: <strong>Vorarlberg</strong>er Fremdenverkehrskonzept(4) 1980: Konzept für den Ausbau der touristischen Aufstiegshilfen im Montafon(5) 1981: Der Grenzraum des Landes <strong>Vorarlberg</strong> gegenüber Bayern(6) 1983: Grundlagen und Probleme der Raumplanung in <strong>Vorarlberg</strong>(7) 1984: Energiebericht <strong>Vorarlberg</strong>(8) 1987: Abfallkonzept der <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung(9) 1989: Energiekonzept <strong>Vorarlberg</strong>(10) 1990: Die Realisierung des <strong>Vorarlberg</strong>er Abfallkonzeptes(11) 1991: Bauflächen im Rheintal(12) 1991: Bauflächen im Walgau(13) 1992: Verkehrsplanung <strong>Vorarlberg</strong> 1992(14) 1992: Bodenschutzkonzept <strong>Vorarlberg</strong>(15) 1992: Tourismuskonzept <strong>Vorarlberg</strong> 1992(16) 1995: Wanderwege-Konzept <strong>Vorarlberg</strong>(17) 1995: Einkaufszentren - Ziele der Raumplanung(18) 1996: Raumplanung in <strong>Vorarlberg</strong> 1970-1995(19) 1996: Raumplanung durch das Land - Grundsätze und Vorgangsweise(20) 1996: Strukturdaten <strong>Vorarlberg</strong>(21) 1997: Das räumliche Entwicklungskonzept - Ein Leitfaden für die Gemeinden(22) 2001: Ortszentren als Einkaufsschwerpunkte(23) 2002: Projekthandbuch für Gemeinden(24) 2003: Entwicklunsprozess Vision Rheintal – Befragung 2003(25) 2005: Wander Wege Service – Handbuch für die Anlage und Betreuungvon Wanderwegen

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